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Blauer Park


 
 
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
Z


Beiträge: 87



Z
Beitrag03.10.2021 14:56
Blauer Park
von Zettel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Blauer Park

für P. K.

Nackt zwischen prallem Geäst
räkelt sich die Jungfrau im Baum
ein Veilchenwind zerzaust ihr Haar
und im Duft der Dämmerblüten
erinnert sie Gesichter
aus besseren Zeiten
als der Götzenpark bewohnt
von stolzen Faunen
die Perlenketten säend
sie begleiteten
über den blauen Klee
und Ornamente schnitten
aus den violetten Himmeln

Längst hat sich das Blau verdichtet
die Trümmersäulen sind erkaltet
wie die Toten
nur im Teich perlt es noch
wenn die letzten Fische um Atem ringen

Nie traf ein Pfeil sein Ziel
nie folgte einer dem Wind
zum Baum der Jungfrau
und als damals die Perlen blühten
schmückten sie die Kehlen
der erwürgten Freunde nur
deren Tod den Humus nährte

Singt ein Lied in Azur
schlagt den Takt der hohlen Stämme
flechtet euer Haar in die Zweige
lasst es wie Saiten schwingen
und huldigt im Chor den Götzen
deren Unsterblichkeit keine war
sie ließen eine Priesterin zurück
nackt zwischen prallem Geäst

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Peter Hort
Geschlecht:männlichKlammeraffe
P

Alter: 37
Beiträge: 742
Wohnort: Stuttgart


P
Beitrag25.10.2021 14:22
Hallo Zettel!
von Peter Hort
Antworten mit Zitat

Das was du da machst, ist gut und deutlich schwerer als der Rest. Man muss vieles versuchen um am Ende doch nur der Letzte zu sein, und der Letzte ist auch der, der die meisten Hürden zu umlaufen hat.  Last man Standing --

Danke

Peter


_________________
Wenn man es besser machen kann, dann soll man`s besser machen.
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag31.10.2021 00:07

von Tula
Antworten mit Zitat

Hallo Zettel
Die Idee ist gut, aber sorry, das ist viel zu dick aufgetragen. Da entstehen keine Bilder im Kopf des Lesers, die ihn "hineinziehen".

Nackt zwischen prallem Geäst  -- pralles Geäst?
räkelt sich die Jungfrau im Baum
ein Veilchenwind zerzaust ihr Haar -- Veilchen wachsen unten, die Dame rekelt sich oben im Baum ... passt nicht; Veilchen sind recht zarte Blumen, da wird kein Veilchenwind das Haar 'zerzausen', passt auch nicht
und im Duft der Dämmerblüten
erinnert sie Gesichter -- erinnert sie sich an ...
aus besseren Zeiten
als der Götzenpark bewohnt
von stolzen Faunen
die Perlenketten säend -- (stolze) Faunen säen Perlenketten??
sie begleiteten
über den blauen Klee
und Ornamente schnitten -- Faunen schneiden Ornamente aus dem Himmel?? - welcher Mystik entspricht das?
aus den violetten Himmeln -- zu viele Farben im Gedicht, den blauen Klee kaufe ich lyrisch noch ab, gleich darauf der violette Himmel sagt mir gar nichts

Also, Gas vom Pedal, nachvollziehbare Stimmungsbilder, die können verrückt wirken, sollten aber dennoch einer inhaltlichen Logik entsprechen.

Ich hoffe, du nimmst das konstruktive Kritik an, auch wenn sie etwas garsch klingen mag.

LG
Tula


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(Dichter und Leser)
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
Z


Beiträge: 87



Z
Beitrag31.10.2021 00:42

von Zettel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, Tula,

klar nehme ich Deine Kritik an. Ich will doch wissen, wie meine Texte wirken. Wie bei Trakl (den "Georg, 1914" hast Du ja auch kommentiert) geht es hier um die Verarbeitung von Kunst. "Blauer Park", "Die Jungfrau im Baum" etc. sind Werke von Paul Klee, die ich zu einer eigenen Mytholgie verdichtet habe, während ich damals durch die Ausstellung ging. Damit biete ich natürlich bereits  Bilder an und lasse dem Leser keinen Freiraum, selber welche zu erschaffen. Der Veilchenwind trägt einen "blauen" Duft, die Perlenketten, als Waffen missbraucht, sind Attribut der Jungfrau, surreale Visionen eben. Das magst Du als dicke aufgetragen empfinden, ist wohl auch gerechtfertigt, weil der Zugang zu dem Text zugegebenermaßen schwierig ist.

LG, Zettel
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag31.10.2021 00:55

von Tula
Antworten mit Zitat

Hallo Zettel
Darauf (Bezug zu Künstler und seine Werke) wäre ich alter Banause in der Tat nicht gekommen.
Vielleicht besser nur EIN Werk zu nehmen und das dem Leser auch mitzuteilen (link zum Bild). So kann er seine eigene Phantasie fliegen lassen und gleichzeitig den Spuren des Gedichts (des Autors) folgen.

LG
Tula


_________________
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(Dichter und Leser)
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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag31.10.2021 17:55

von traumLos
Antworten mit Zitat

Eintauchen in eine blaustichige, vergangene?, zerronnene?, verrottete?, Welt, die noch und weiter aus den Gemälden erzählt werden kann und ihre Aktualität wird entlarvt.

_________________
Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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Immergrün
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 65



Beitrag07.11.2021 22:52

von Immergrün
Antworten mit Zitat

Mich erinnert dein Gedicht ganz entfernt an Stefan George. Die darin enthaltene Vergänglichkeit, die Symbolik von Farben und die Zweckentfremdung von Wörtern ist bei ihm ähnlich.

Und natürlich der Park als artifizielles Motiv und Symbol.

Ich mag es.

(Ihn nicht)
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag30.11.2021 13:03

von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Hallo Immergrün,

Veilchenwind ist ein wenig deplatziert, finde ich.

Aber ich mag das Gedicht auch nicht.

<<<ein bißchen wie Corona.

Gruß,
Eulenbaum
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