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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Domi: Terraforming_Teil 1


 
 
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Robert Yves Vauxelle
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Alter: 60
Beiträge: 36
Wohnort: München


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Beitrag25.08.2021 20:27
Domi: Terraforming_Teil 1
von Robert Yves Vauxelle
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Teil 1: Die Raubkatze

Nico hatte viele Feinde.
Seine Ideen und Projekte waren aber auch zu bizarr. Die Presse begann sich schon über ihn lustig zu machen. Doch seine neuesten Pläne brachten die Käseblatt-Redaktionen vor Begeisterung fast zum durchdrehen, weil ihnen die 'durchgeknallte Quantensynapse' mal wieder eine rekordverdächtige Schlagzeile beschert hatte. Die Titelseiten ihrer Boulevard-Zeitungen mit den großen Buchstaben verkündeten in etwa alle dasselbe:
"Wahnsinn! Sylvert will Vulkane anbohren!"

Darunter ergänzte ein knapper Beitrag die Sensationsmeldung:
"Die neueste Wahnsinns Idee des Katastrophen-Unternehmers Nico Sylvert heißt: Magmakammern anzapfen. Nach seinem Vorschlag, Gebirge zu durchlöchern, will der weltbekannte Milliardär Sylvert nun isländische und indonesische Vulkane angraben. Die Meinungen der Experten gehen auseinander..."

Das heizte natürlich die ‚Aluhüte‘ an. „Small mess“, eigentlich „Small Messenger“, hatte „Aluhut“, den Nachfolger von „Telegram“ und „Parler“ ersetzt. Dort überschlugen sich die ‚sachkundigen‘ Kommentare:

„Der verarbeitet Kinder zu Biotreibstoff für seine Elektro-Fracht-Drohnen“
„Genau! Sagt mein Nachbar auch und der mus es wißen, weil der hat selbst zwei so Blagen.“

‚The Shooter‘ wusste aus eigener Quelle: „Silbert will die Gebirge nur abreisen, um sie in seinen Schlospark zu stellen können!“

Ebenfalls penibel genau beobachtete die Bilderberger Gruppe den 'hoffnungslosen Idealisten'. Die Bilderberger waren eine 'streng geheime' Organisation, die sich aus den Reichsten der Reichen, also den Superreichen dieser Welt zusammen setzte und deshalb vor allem den Verschwörungstheoretikern bekannt war. Die exklusiven Mitglieder dieser Vereinigung waren deren Meinung nach die eigentlichen Weltherrscher. Sie hielten demnach alle Fäden in den Händen und entschieden über das Schicksal der Menschheit. Sie standen im Ruf, diejenigen zu sein, die über die Hälfte des Vermögens der Weltgemeinschaft verfügten. Aber auch die Bilderberger zeigten sich besorgt.
"Dieser Sylvert bringt die Weltordnung durcheinander", reklamierten sie. "Wo kämen wir hin, wenn die Menschheit ihr Schicksal selbst in ihre Hände nehmen und die Erde mit ihren eigenen, wenigen Ersparnissen retten würde? Dann stünden wir doch als Egoisten da! Das ist eine Verschwörung!", skandierten sie. "Bringt ihn her!", forderten manche.

Nico Sylvert hatte also viele Feinde und manche von ihnen waren durchaus ernst zu nehmen. Am gefährlichsten aber war der Verband der Frost- und Kühlindustrie, denn wer profitierte mehr von der Klimaerwärmung, als diese Kältefreaks? Der Vorstandsvorsitzende des Konzernes "Frost- und Celsius Kühlanlagen, Young Organisation United", kurz: "FUCK, YOU" (auf das Celsius hätte man natürlich verzichten können, aber man wollte unbedingt auf das Logo "FUCK, YOU"  kommen, um gleich zu zeigen, wo der Hammer hing und wer das Sagen hatte), äußerte lapidar und zweideutig eindeutig: "Dieser Herr Sylvert muss aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden! Herr Mai Willis, würden Sie sich bitte darum kümmern?!"
Herr Willis war natürlich zu dieser kleinen Geste bereit und beauftragte Frau Dominika Clearence, die intern für "Säuberungen aller Art" zuständig war.
Dies ist die Geschichte der bi-, tri- oder vielleicht sogar quatropolaren Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef Vincent Voght:

Es ist nicht richtig zu sagen, dass alle Katzen gleich wären. Ihnen wird oft souveräner Eigensinn und Kratzbürstigkeit unterstellt. Katzen, wie auch alle anderen Tiere, besitzen aber durchaus einen individuellen Charakter und so manche Katze kann sehr anhänglich sein.
Dominika Clearence, die Cleanerin, könnte man mit einer Raubkatze vergleichen, dessen Persönlichkeit gespalten ist. Mit sechszehn Jahren war sie bereits eine gefragte und begehrte Tänzerin in einem Prager Nachtclub gewesen, bis ein Amerikaner sie 'entdeckte' und nach New York mitnahm. Da war sie gerade volljährig geworden. Sie arbeitete noch eine Zeit lang in Clubs, bis sich ihre sadistischen Triebe Bahn brachen und sie eine Ausbildung zur Domina absolvierte, was ihr bald wesentlich mehr Geld einbrachte, vor allen, nachdem sie ein eigenes Studio eingerichtet hatte. Ihre Lust, sich die Männer zu unterwerfen, ihre unnachgiebige Art, die, trotz ihres zarten Alters, absolut überzeugend und nicht gespielt oder vorgetäuscht war, sprach sich schnell herum und Kunden aus hohen und höchsten Kreisen begannen, ihren "Tempel der sinnlichen Unterwerfung", in den sie ihr Studio schon bald umbauen ließ, zu frequentieren.
Dann aber war es im Eifer ihrer Leidenschaft zu einem unprofessionellen, tödlichen Unfall oder sagen wir, zu einem ersten Opfer gekommen, weil Dominika ihre Destruktivität immer weniger unter Kontrolle halten konnte. Angesichts des Toten erlebte sie eine nie zuvor empfundene Macht und Befriedigung. Ein Vorstandsmitglied von "FUCK, YOU"  und zugleich Stammkunde des "Tempels" half ihr, die Leiche zu beseitigen und die schöne, aber kalte Cleanerin war auf den Geschmack gekommen. Es war einfach ein nahe liegendes Joint-Venture, gelegentlich starrsinnige Konkurrenten oder zähe, unnachgiebige Kritiker des Tiefkühlkonzernes zu liquidieren, nicht ohne sie zuvor genüsslich 'erzogen', 'dressiert' und an ihre Schmerzgrenze gebracht zu haben, um das Opfer anschließend von einem speziellen Mitarbeiter-Stab der Firma verschwinden zu lassen.
Dominika machte sich sofort an die Arbeit und betrieb ein wenig Nachforschung. An Nico war nicht ohne weiteres heran zu kommen. Meist befand er sich in einer umgebauten Fracht-Drohne. Seine Wohnsitze und Forschungseinrichtungen waren hervorragend gesichert, die Fahrzeuge gepanzert. Nico war sich offensichtlich darüber im Klaren, dass er viele Gegner hatte. Er trat nicht öffentlich auf. Interviews gab er überwiegend online, wobei eine Anonymus-Maske sein Gesicht verdeckte, oder per 'Whats App', neuerdings zunehmend auch über 'Signal'. Nur wenige, streng ausgewählte Mitarbeiter wussten, wie er aussah und selbst bei seinem Namen handelte es sich wahrscheinlich um ein Pseudonym. Naheliegender schien es also, sich zunächst einmal den Sicherheitschef vorzunehmen - wie hieß der noch? - ah...Vincent, Vincent Voght. Nur über ihn könnte sie in Erfahrung bringen, wie sie unauffällig an Nico heran käme.
In einem Telefonbuch war er nicht verzeichnet, aber als Kunde von "FUCK, YOU" hatte er einmal eine Klimaanlage bestellt. Demnach lebte er, wie sie selbst, in New York. Genauer: Am Central Park - nobel, dachte sie - Ecke 89th West. Ganz in der Nähe ihres "Tempels". Ach nein, das war ja seine Büroadresse. Privat wohnte er am Jones-Beach, Long Island, immerhin gut 50 km vom Büro entfernt. Er schien so dämlich zu sein, auf seiner Homepage damit zu werben, für Nicos Sicherheit zuständig zu sein. Vielleicht wollte er damit aber auch von Nico ablenken und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wahrscheinlich hatte er auch selbst die Info lanciert, Mitglied im "Kitty Cat" zu sein, einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber. Diese öffentlich zugänglichen Informationen konnten also eine Falle sein oder bedeuten, dass er ein Draufgänger war. Egal, denn er sah gut aus und sie würde ihn weich kriegen. Schließlich war sie eine erfahrene Domina. Sie würde sich der alten, aber immer noch wirksamen Methode bedienen, mit einem 'Motorschaden' hilflos am Straßenrand zu stehen, während sich Vincent auf den Weg ins Büro machte. Ihn im Club aufzusuchen hielt sie für sinnlos, da dort gemachte Bekanntschaften in der Regel aus verschiedenen Gründen eher oberflächlich blieben. Man hielt einfach nicht so viel von festen Beziehungen, sondern liebte das Prickelnde an neuen Erfahrungen. Sie aber musste möglichst nah an ihn heran. Also suchte sie sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus und instruierte ihr Team, ihn zu observieren.

Anmerkung:
Da ich über keinen Internetanschluss verfüge, kann ich nicht jederzeit online sein. Meine Antworten zu euren eventuellen Beiträgen können zudem auch mal ein paar Tage Zeit in Anspruch nehmen, da ich jeden Beitrag die Aufmerksamkeit zukommen lassen möchte, die ihm zusteht. Ich bitte um euer Verständnis dafür. Sicher ist aber: ich werde antworten und bei Interesse werden auch weitere Auszüge folgen.

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F.J.G.
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Alter: 33
Beiträge: 1955
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Beitrag25.08.2021 22:05

von F.J.G.
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Hallo Robert!

Ich muss sagen, dein Text hat Charme! Ich habe ihn in einem Zug von Anfang bis Ende durchgelesen, und zwar sehr gern und sehr interessiert, was selten genug vorkommt.

Du schaffst es, "voluminös" und beschreibend genug zu schreiben, besonders in der zweiten Hälfte breitest du dich in einem sehr gut lesbaren Stil aus.

Was mir noch einfiele: Es geht ja um zwei Themen – das Terraforming, das dann übergeht in die Informationen über die Illuminaten um dann in die Geschichte der Domina zu münden. Ich würde an deiner Stelle versuchen, mir Zeit und Platz für jedes dieser Elemente bereitzuhalten und allen Themen, die dich bewegen, genügend Erwähnung zu widmen.

Ansonsten: Sehr gern gelesen! Smile


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Selanna
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Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag26.08.2021 21:38

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Robert,

ich habe mir Deinen Text auch mal durchgelesen und schreibe ein paar Anmerkungen, die mir beim Lesen durch den Kopf gingen.
Bei Sylvert habe ich mich gefragt, ob er an Elon Musk angelehnt ist (nur als Nebenbei-Feedback, hat natürlich nichts mit Deinem Text zu tun).
Ich bin davon ausgegangen, dass Du in den Nachrichten die Rechtschreibfehler absichtlich gesetzt hast, um die Schreiber zu charakterisieren? Ansonsten müsstest Du da noch einmal drübersehen.
Der satirische Ton ist sehr deutlich, Du greifst in die Vollen. (Das ist wertfrei von mir gemeint).
Zitat:
Nico Sylvert hatte also viele Feinde

Das wiederum wirkt vom Erzählerischen her betulich. Das könnte auch auf der zweiten Seite eines Kinderbuchs stehen, wenn man wieder auf den Protagonisten zurückkommen will.
Zitat:
Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef Vincent Voght:

Da steh ich auf dem Schlauch. Was meinst Du damit? Der abrupte Themenwechsel zu den Katzen warf mich dann raus.
Zitat:
an ihre Schmerzgrenze gebracht zu haben, um das Opfer anschließend von einem speziellen Mitarbeiter-Stab der Firma verschwinden zu lassen.

Das klingt, als würde nicht Dominika die Opfer töten, sondern sie nur unterwerfen, den Mord übernimmt dann die Firma?
Zitat:
zunehmend auch über 'Signal'

Elon Musk Laughing
Zitat:
- wie hieß der noch? - ah...Vincent, Vincent Voght.

Das scheint mir ein Perspektivbruch zu sein, oder?
Zitat:
Ganz in der Nähe ihres "Tempels". Ach nein, das war ja seine Büroadresse. Privat wohnte er am Jones-Beach, Long Island, immerhin gut 50 km vom Büro entfernt.

Bisher hat ein allwissender Erzähler die ganz großen Strukturen aufgezeigt, jetzt gehst Du sehr ins Detail, wie Dominika verschiedenen Spuren folgt und sie auch wieder verwirft. Den Übergang (wenn Du schon so einen Bruch willst) solltest Du vllt etwas harmonischer gestalten?
Zitat:
Wahrscheinlich hatte er auch selbst die Info lanciert

Wie kommt sie zu der Annahme? Für mich nicht so eindeutig nachvollziehbar.
Zitat:
einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber

Na, das ist ja sehr praktisch für Dominika, die Domina Wink
Zitat:
Diese öffentlich zugänglichen Informationen konnten also eine Falle sein oder bedeuten, dass er ein Draufgänger war

Oder einfach, dass er auf BDSM steht? Wink
Zitat:
Egal, denn er sah gut aus und sie würde ihn weich kriegen

Weil er gut aussieht? Nein, ich verstehe schon, dass das eine von dem anderen unabhängig ist. Aber ich habe mich wirklich gefragt, was das Aussehen des Opfers für eine Domina und Profikillerin, die seinen Chef umbringen will, für eine Relevanz hat. Es ist vllt das Tüpfelchen auf dem i, aber Du läufst in dem gesamten Absatz Gefahr, herumzumäandern, glaube ich.
Zitat:
mit einem 'Motorschaden' hilflos am Straßenrand zu stehen

Interessant, so hätte ich mir die Methoden einer Domina nicht unbedingt vorgestellt. Jungfer in Nöten, hm. Was macht sie mit den zweiunddreißig Männern, die vor Vincent anhalten und ihr helfen wollen?
Zitat:
Sie aber musste möglichst nah an ihn heran. Also suchte sie sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus und instruierte ihr Team, ihn zu observieren

Das „Also“ lese ich so, dass sie das Lederkostüm anzieht, weil sie nahe an ihn heran muss. Dann folgt aber, dass sie erst ihr Team instruiert, ihn zu observieren. Folglich trägt sie das Lederkostüm die nächsten drei Wochen daheim oder im Studio, während draußen ihr Team Vincent observiert … Zumindest liest sich das für mich so.

Du schreibst flüssig, verständlich und hast Humor, somit ist der Text ein gelungener Einstand. Alle meine Anmerkungen sind subjektiv, aus dem (Lese)Moment heraus geschrieben und keiner soll Dich verschrecken, sie zeigen nur die Wirkung Deines Textes auf mich als Leser.
Was mir generell auffiel, ist eine Art Stilbruch. Der erste ironisch-satirische Teil, der mich als Leser in die Welt einführt und mir Dominika vorstellt, endet mit dem Aktivwerden Dominikas, die dann aus ihr Sicht schildert. Hier ändert sich nicht nur Perspektive, sondern auch Erzählton, das Satirische fehlt. Ich vermute, der Text ist der Anfang Deines Romans. Wie ist der Erzählton und die -perspektive im Weiteren? Es wäre wahrscheinlich sinnvoll, da ein Auge drauf zu haben, dass es auf den Leser nicht zu uneinheitlich und wechselhaft wirkt.
Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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FaithinClouds
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Beiträge: 158
Wohnort: Südlich vom Norden


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Beitrag27.08.2021 17:25
Re: Domi: Terraforming_Teil 1
von FaithinClouds
Antworten mit Zitat

Hallo Robert 😄

ich fand die Geschichte eingängig. Es hat mich in der Nonchalance, irgendwelche Sachen zu erfinden, beziehungsweise die Weltverhältnisse zu ändern,  an die Future-Mouse aus "Zähne zeigen" erinnert. Ich gebe mal nur meinen Input, Selanna von davor gebe ich in allen Kritikpunkten eigentlich recht, deswegen schreibe ich das, was sie angemerkt hat, nicht noch mal selbst.


Robert Yves Vauxelle hat Folgendes geschrieben:
Teil 1: Die Raubkatze

Nico hatte viele Feinde.
Seine Ideen und Projekte waren aber auch zu bizarr. Die Presse begann sich schon über ihn lustig zu machen. Doch seine neuesten Pläne brachten die Käseblatt-Redaktionen vor Begeisterung fast zum durchdrehen, weil ihnen die 'durchgeknallte Quantensynapse' mal wieder eine rekordverdächtige Schlagzeile beschert hatte. Die Titelseiten ihrer Boulevard-Zeitungen mit den großen Buchstaben verkündeten in etwa alle dasselbe:
"Wahnsinn! Sylvert will Vulkane anbohren!"

Darunter ergänzte ein knapper Beitrag die Sensationsmeldung:
"Die neueste Wahnsinns Idee des Katastrophen-Unternehmers Nico Sylvert heißt: Magmakammern anzapfen. Nach seinem Vorschlag, Gebirge zu durchlöchern, will der weltbekannte Milliardär Sylvert nun isländische und indonesische Vulkane angraben. Die Meinungen der Experten gehen auseinander..."

Das heizte natürlich die ‚Aluhüte‘ an. „Small mess“, eigentlich „Small Messenger“, hatte „Aluhut“, den Nachfolger von „Telegram“ und „Parler“ ersetzt. Dort überschlugen sich die ‚sachkundigen‘ Kommentare:

„Der verarbeitet Kinder zu Biotreibstoff für seine Elektro-Fracht-Drohnen“
„Genau! Sagt mein Nachbar auch und der mus es wißen, weil der hat selbst zwei so Blagen.“

‚The Shooter‘ wusste aus eigener Quelle: „Silbert will die Gebirge nur abreisen, um sie in seinen Schlosspark zu stellen können!“

Ebenfalls penibel genau beobachtete die Bilderberger Gruppe den 'hoffnungslosen Idealisten'. Die Bilderberger waren eine 'streng geheime' Organisation, die sich aus den Reichsten der Reichen, also den Superreichen dieser Welt zusammen setzte und deshalb vor allem den Verschwörungstheoretikern bekannt war. Die exklusiven Mitglieder dieser Vereinigung waren deren Meinung nach die eigentlichen Weltherrscher. Sie hielten demnach alle Fäden in den Händen und entschieden über das Schicksal der Menschheit. Sie standen im Ruf, diejenigen zu sein, die über die Hälfte des Vermögens der Weltgemeinschaft verfügten. Aber auch die Bilderberger zeigten sich besorgt.
"Dieser Sylvert bringt die Weltordnung durcheinander", reklamierten sie. "Wo kämen wir hin, wenn die Menschheit ihr Schicksal selbst in ihre Hände nehmen und die Erde mit ihren eigenen, wenigen Ersparnissen retten würde? Dann stünden wir doch als Egoisten da! Das ist eine Verschwörung!", skandierten sie. (Hier finde ich die Verben ein bisschen unschön, vor allem das Skandieren, das würde ich in irgendeine Handlung einbinden à la: "in den Geschäftszentralen der führenden Brokerunternehmen, grauen Räumen ohne den Geruch nach Kaffee oder einer anderen Form ordinärer Geschäftigkeit, ließen sie verlauten..." oder etwas in der Art) "Bringt ihn her!", forderten manche.

Nico Sylvert hatte also viele Feinde und manche von ihnen waren durchaus ernst zu nehmen. Am gefährlichsten aber war der Verband der Frost- und Kühlindustrie, denn wer profitierte mehr von der Klimaerwärmung, als diese Kältefreaks? Der Vorstandsvorsitzende des Konzernes "Frost- und Celsius Kühlanlagen, Young Organisation United", kurz: "FUCK, YOU" (auf das Celsius hätte man natürlich verzichten können, aber man wollte unbedingt auf das Logo "FUCK, YOU"  kommen, um gleich zu zeigen, wo der Hammer hing und wer das Sagen hatte), äußerte lapidar und zweideutig eindeutig: "Dieser Herr Sylvert muss aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden! Herr Mai Willis, würden Sie sich bitte darum kümmern?!"
Herr Willis war natürlich zu dieser kleinen Geste bereit und beauftragte Frau Dominika Clearence, die intern für "Säuberungen aller Art" zuständig war.
Dies ist die Geschichte der bi-, tri- oder vielleicht sogar quatropolaren Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef Vincent Voght:

Es ist nicht richtig zu sagen, dass alle Katzen gleich wären. Ihnen wird oft souveräner Eigensinn und Kratzbürstigkeit unterstellt. Katzen, wie auch alle anderen Tiere, besitzen aber durchaus einen individuellen Charakter und so manche Katze kann sehr anhänglich sein.
Dominika Clearence, die Cleanerin, könnte man mit einer Raubkatze vergleichen, dessen deren Persönlichkeit gespalten ist. Mit sechszehn Jahren war sie bereits eine gefragte und begehrte Tänzerin in einem Prager Nachtclub gewesen, bis ein Amerikaner sie 'entdeckte' und nach New York mitnahm. Da war sie gerade volljährig geworden. Sie arbeitete noch eine Zeit lang in Clubs, bis sich ihre sadistischen Triebe Bahn brachen und sie eine Ausbildung zur Domina absolvierte, was ihr bald wesentlich mehr Geld einbrachte, vor allenm, nachdem sie ein eigenes Studio eingerichtet hatte. Ihre Lust, sich die Männer zu unterwerfen, ihre unnachgiebige Art, die, trotz ihres zarten Alters, absolut überzeugend und nicht gespielt oder vorgetäuscht (auch hier: gespielt und vorgetäuscht meint das Gleiche, eins davon streichen) war, sprach sich schnell herum und Kunden aus hohen und höchsten Kreisen begannen, ihren "Tempel der sinnlichen Unterwerfung", in den sie ihr Studio schon bald umbauen ließ, zu frequentieren.
Dann aber war es im Eifer ihrer Leidenschaft zu einem unprofessionellen, tödlichen Unfall oder sagen wir, zu einem ersten Opfer gekommen, weil Dominika ihre Destruktivität immer weniger unter Kontrolle halten konnte. Angesichts des Toten erlebte sie eine nie zuvor empfundene Macht und Befriedigung. Ein Vorstandsmitglied von "FUCK, YOU"  und zugleich Stammkunde des "Tempels" half ihr, die Leiche zu beseitigen und die schöne, aber kalte Cleanerin war auf den Geschmack gekommen. Es war einfach ein nahe liegendes Joint-Venture, gelegentlich starrsinnige Konkurrenten oder zähe, unnachgiebige (hier eins der Adjektive streichen) Kritiker des Tiefkühlkonzernes zu liquidieren, nicht ohne sie zuvor genüsslich 'erzogen', 'dressiert' und an ihre Schmerzgrenze gebracht zu haben, um das Opfer anschließend von einem speziellen Mitarbeiter-Stab der Firma verschwinden zu lassen.
Dominika machte sich sofort an die Arbeit und betrieb ein wenig Nachforschung. An Nico war nicht ohne weiteres heranzukommen. Meist befand er sich in einer umgebauten Fracht-Drohne. Seine Wohnsitze und Forschungseinrichtungen waren hervorragend gesichert, die Fahrzeuge gepanzert. Nico war sich offensichtlich darüber im Klaren, dass er viele Gegner hatte. Er trat nicht öffentlich auf. Interviews gab er überwiegend online, wobei eine Anonymus-Maske sein Gesicht verdeckte, oder per 'Whats App', neuerdings zunehmend auch über 'Signal'. Nur wenige, streng ausgewählte Mitarbeiter wussten, wie er aussah und selbst bei seinem Namen handelte es sich wahrscheinlich um ein Pseudonym. Naheliegender schien es also, sich zunächst einmal den Sicherheitschef vorzunehmen - wie hieß der noch? - ah...Vincent, Vincent Voght. Nur über ihn könnte sie in Erfahrung bringen, wie sie unauffällig an Nico heran käme.
In einem Telefonbuch war er nicht verzeichnet, aber als Kunde von "FUCK, YOU" hatte er einmal eine Klimaanlage bestellt. Demnach lebte er, wie sie selbst, in New York. Genauer: Am Central Park - nobel, dachte sie - Ecke 89th West. Ganz in der Nähe ihres "Tempels". Ach nein, das war ja seine Büroadresse. Privat wohnte er am Jones-Beach, Long Island, immerhin gut 50 km vom Büro entfernt. Er schien so dämlich zu sein, auf seiner Homepage damit zu werben, für Nicos Sicherheit zuständig zu sein. Vielleicht wollte er damit aber auch von Nico ablenken und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wahrscheinlich hatte er auch selbst die Info lanciert, Mitglied im "Kitty Cat" (hier würde ich vielleicht einen anderen Namen nehmen, das erinnert zu stark an das KitKat in Berlin 😅) zu sein, einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber. Diese öffentlich zugänglichen Informationen konnten also eine Falle sein oder bedeuten, dass er ein Draufgänger war. Egal, denn er sah gut aus und sie würde ihn weich kriegen. Schließlich war sie eine erfahrene Domina. Sie würde sich der alten, aber immer noch wirksamen Methode bedienen, mit einem 'Motorschaden' hilflos am Straßenrand zu stehen, während sich Vincent auf den Weg ins Büro machte. (die Info würde ich einfach dann geben, wenn es soweit ist) Ihn im Club aufzusuchen hielt sie für sinnlos, da dort gemachte Bekanntschaften in der Regel aus verschiedenen Gründen eher oberflächlich blieben. Man hielt einfach nicht so viel von festen Beziehungen, sondern liebte das Prickelnde an neuen Erfahrungen. Sie aber musste möglichst nah an ihn heran. Also suchte sie sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus und instruierte ihr Team, ihn zu observieren.


Also den Anfang fand ich ganz witzig, danach fand ich es auch ein bisschen zu "ernsthaft", wie Selanna schon angemerkt hat. So Erotikliteratur - gerade mit so BDSM-Sachen - lese ich aber nicht wirklich (ich weiß nicht, inwieweit die Geschichte diesbezüglich weitergeht), also kann ich das vielleicht auch nicht so gut beurteilen  😂
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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag27.08.2021 17:32
Hallo Kojote, hallo Selanna
von Robert Yves Vauxelle
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Lieber Kojote,
vielen Dank für dein freundliches Feedback. Dies ist ja nur der Auftakt eines ca. 200 Seiten umfassenden Romans. Alle Elemente werden noch intensiver beschrieben.

Liebe Selanna,
"Bei Sylvert habe ich mich gefragt, ob er an Elon Musk angelehnt ist (nur als Nebenbei-Feedback, hat natürlich nichts mit Deinem Text zu tun).
Ich bin davon ausgegangen, dass Du in den Nachrichten die Rechtschreibfehler absichtlich gesetzt hast, um die Schreiber zu charakterisieren? Ansonsten müsstest Du da noch einmal drübersehen.
Der satirische Ton ist sehr deutlich, Du greifst in die Vollen. (Das ist wertfrei von mir gemeint)."

Nein, an Elon Musk habe ich überhaupt nicht gedacht. Nico ist ein idealistischer Naturschützer und Gründer einer NGO. Das und seine ganze Persönlichkeit werden noch viel deutlicher beschrieben. Wie ich an Kojote schon schrieb: Dies ist ja nur der Auftakt eines ca. 200 Seiten umfassenden Romans. Alle Elemente werden noch intensiver beschrieben.

Ja, die Rechtschreibfehler im social media Forum sind absichtlich gesetzt.

Zitat:
Nico Sylvert hatte also viele Feinde

Das wiederum wirkt vom Erzählerischen her betulich. Das könnte auch auf der zweiten Seite eines Kinderbuchs stehen, wenn man wieder auf den Protagonisten zurückkommen will.

Weiß nicht genau, was du damit meinst.

Zitat:
Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef Vincent Voght:

Da steh ich auf dem Schlauch. Was meinst Du damit? Der abrupte Themenwechsel zu den Katzen warf mich dann raus.

Dies ist ihre Geschichte. Der Titel lautet ja schon „Domi“

Katze: nach 5 Zeilen klärt sich ja dann der Zusammenhang.

Zitat:
an ihre Schmerzgrenze gebracht zu haben, um das Opfer anschließend von einem speziellen Mitarbeiter-Stab der Firma verschwinden zu lassen.

Das klingt, als würde nicht Dominika die Opfer töten, sondern sie nur unterwerfen, den Mord übernimmt dann die Firma?

Lass‘ dich überraschen

Zitat:
zunehmend auch über 'Signal' - Elon Musk  

Nö, dies ist ja ein zeitnaher Science fiction. Da  muss ich einfach möglichst aktuell sein.
 
Zitat:
- wie hieß der noch? - ah...Vincent, Vincent Voght.

Das scheint mir ein Perspektivbruch zu sein, oder?

Weiß nicht, was du damit meinst

Zitat:
Ganz in der Nähe ihres "Tempels". Ach nein, das war ja seine Büroadresse. Privat wohnte er am Jones-Beach, Long Island, immerhin gut 50 km vom Büro entfernt.

Bisher hat ein allwissender Erzähler die ganz großen Strukturen aufgezeigt, jetzt gehst Du sehr ins Detail, wie Dominika verschiedenen Spuren folgt und sie auch wieder verwirft. Den Übergang (wenn Du schon so einen Bruch willst) solltest Du vllt etwas harmonischer gestalten?

Ich empfinde das nicht als Bruch. Wie stellst du dir einen harmonischeren Übergang vor?

Zitat:
Wahrscheinlich hatte er auch selbst die Info lanciert
Wie kommt sie zu der Annahme? Für mich nicht so eindeutig nachvollziehbar.

Deshalb: „wahrscheinlich“ Sie spekuliert eben. Sie versucht sich in ihre Zielperson einzufühlen.

Zitat:
einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber

Na, das ist ja sehr praktisch für Dominika, die Domina  

Jo, das ist es. [lächeln]

Zitat:
Diese öffentlich zugänglichen Informationen konnten also eine Falle sein oder bedeuten, dass er ein Draufgänger war
Oder einfach, dass er auf BDSM steht?  

Klar steht er auf dieses oder ähnliches. Das wird noch spezifiziert. Aber warum muss er es öffenlich machen? Das ist es, worüber sich Domi wundert.

Zitat:
Egal, denn er sah gut aus und sie würde ihn weich kriegen

Weil er gut aussieht? Nein, ich verstehe schon, dass das eine von dem anderen unabhängig ist. Aber ich habe mich wirklich gefragt, was das Aussehen des Opfers für eine Domina und Profikillerin, die seinen Chef umbringen will, für eine Relevanz hat. Es ist vllt das Tüpfelchen auf dem i, aber Du läufst in dem gesamten Absatz Gefahr, herumzumäandern, glaube ich.

Was bedeutet „herumzumäandern“? – Sie will halt auch etwas Spaß an ihrer Arbeit haben. Vergiss nicht: sie hat viele Persönlichkeiten.

Zitat:
mit einem 'Motorschaden' hilflos am Straßenrand zu stehen

Interessant, so hätte ich mir die Methoden einer Domina nicht unbedingt vorgestellt. Jungfer in Nöten, hm. Was macht sie mit den zweiunddreißig Männern, die vor Vincent anhalten und ihr helfen wollen?

Das wird sich gleich in nächsten Teil klären

Zitat:
Sie aber musste möglichst nah an ihn heran. Also suchte sie sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus und instruierte ihr Team, ihn zu observieren

Das „Also“ lese ich so, dass sie das Lederkostüm anzieht, weil sie nahe an ihn heran muss. Dann folgt aber, dass sie erst ihr Team instruiert, ihn zu observieren. Folglich trägt sie das Lederkostüm die nächsten drei Wochen daheim oder im Studio, während draußen ihr Team Vincent observiert … Zumindest liest sich das für mich so.

Sie sucht es sich nur erst mal heraus. Aber gut beobachtet: Er wird erst einmal observiert.


Du schreibst flüssig, verständlich und hast Humor, somit ist der Text ein gelungener Einstand. Alle meine Anmerkungen sind subjektiv, aus dem (Lese)Moment heraus geschrieben und keiner soll Dich verschrecken, sie zeigen nur die Wirkung Deines Textes auf mich als Leser.
Was mir generell auffiel, ist eine Art Stilbruch. Der erste ironisch-satirische Teil, der mich als Leser in die Welt einführt und mir Dominika vorstellt, endet mit dem Aktivwerden Dominikas, die dann aus ihr Sicht schildert. Hier ändert sich nicht nur Perspektive, sondern auch Erzählton, das Satirische fehlt. Ich vermute, der Text ist der Anfang Deines Romans. Wie ist der Erzählton und die -perspektive im Weiteren? Es wäre wahrscheinlich sinnvoll, da ein Auge drauf zu haben, dass es auf den Leser nicht zu uneinheitlich und wechselhaft wirkt.
Liebe Grüße
Selanna

Die Ironie wird nicht zu kurz kommen.

Vielen Dank für deine vielen Anmerkungen. Ich sitze hier im Internetcafé und stehe vor dem Dilemma, dir einerseits schnell antworten zu wollen und anderseits meine Antworten gut zu bedenken. Heute habe ich mir einfach etwas Zeit dafür genommen und alles auf meinen Stick kopiert, um es zuhause noch mal durchgehen zu können, falls ich noch etwas konkretisieren möchte. Eventuelle Fahrigkeiten bitte ich zu Entschuldigen. Die Uhr tickt hier und kostet….

Hier noch ein Kurzinhalt/ Buchrückentext zur Vervollständigung:
Braucht eine Naturschutzorganisation eine Abwehr? Nico Sylvert meint ja. Seine Ideen sind allerdings auch ziemlich unkonventionell und rufen Gegner, sowie echte Feinde auf den Plan.
Da wäre der „Frost und Celsius Kühlanlagen, Young Organisation United“, kurz: „FUCK, YOU“ Konzern oder die Zementindustrie, aber auch die Bilderberger – oder sind die nur eine Erfindung der Verschwörungstheoretiker?
Ist Vincent Voght der geeignete Chef der Abwehr-Abteilung? Das zeigt sich erst, als die attraktive, gewitzte, selbstbewusste, aber leider auch bi-, tri- oder sogar quattropolare Dominika Clearence auf ihn angesetzt wird.
Satirische, zeitnahe Science Fiction Agenten Liebeskomödie.

Ebenfalls viele, liebe Grüße vom Robert


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Beitrag27.08.2021 17:37
Lieber FaithinClouds
von Robert Yves Vauxelle
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Vielen Dank für deine umfangreiche Anmerkung. Ich habe sie mir kopiert und werde sie in aller Ruhe zuhause durchgehen. (Bin hier im Internetcafé). Antwort kommt dann wahrscheinlich im Laufe der nächsten Woche.
Viele Grüße vom Robert.


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Beitrag27.08.2021 17:51

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

Lieber Robert,

ich habe ein paar Ratschläge für dich, die sich nicht direkt aufs Literarische beziehen.

Zuerst:
Dieses Forum benutzt – wie 80% aller Foren im Internet – den sogenannten BBCode.
Das heißt, dass du Operatoren in eckigen Klammern nutzt, um Textstellen so zu kennzeichnen, dass diese eine bestimmte Formatierung haben. Oder als Zitate dargestellt werden.
Mein Ratschlag: Lies dich einmal ins Thema BBCode ein – z. B. hier:
https://www.phpbb.com/community/help/bbcode

Alsdann:
Ich verstehe voll und ganz, wenn du dir derzeit keinen eigenen Internetzugang leisten kannst. Auch ich war vier Jahre lang caféistisch unterwegs, bis 2007 endlich ein eigener Internetanschluss in unser Haus kam.
Nur, erstens ist Internet in den letzten Jahren günstiger geworden und zweitens ist Internetcafé keine Dauerlösung. Denn du stehst unter Zeitdruck und am Ende kostet es dennoch was. Wenn du dreimal pro Woche für anderthalb Stunden im Café onlinegehst, hast du nach einem Monat mit über 20 Euro locker einen Löwenanteil ausgegeben, von dem du einen eigenen Anschluss dir hättest leisten können. Und du ersparst dir all den Stress.

Laut Profil zählst du 57 Lenze, bist also gerade in einem Alter angekommen, in dem es herausfordernd wird, neue Technologien zu nutzen.
Meine Eltern, meine Frau, die meisten unserer Freunde und ich selbst – wir schwören auf Apple-Computer. Es gibt zahllose Gründe, die für diese sprechen, das würde hier zu weit gehen (auf Wunsch gern mehr Infos per PN). Natürlich sind die Preise abschreckend, aber wie hieß es in der Presse schon: Macs sind die besseren Computer. In jeder Preislage.
Soll heißen, auch wenn du nur 400 Euro in einen Gebrauchten investieren kannst, so erhältst du für das gleiche Geld in jedem Fall einen besseren Mac als ein Windows-Eisen. Günstige Computer gibt's z. B. hier:
https://www.rebuy.de/kaufen/apple-mac-mini
Das ist die ökonomischste Lösung. Und ich empfehle sie nicht aus Ideologie, sondern aus guter Erfahrung mit Senioren in Verbindung mit Computern.

Liebe Grüße und gutes Schreiben
der Kojote


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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag27.08.2021 17:55
Domi: Terraforming_Teil 2: Der Wachhund
von Robert Yves Vauxelle
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Teil 2: Der Wachhund

Nico Sylvert, der zwar kein Milliardär, aber mit zwei Milliarden Followern zum erfolgreichsten Aktivisten des Jahres gekürt worden war, legte sein Tablet zur Seite, lehnte sich in seinen Liegestuhl zurück und genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen des aufkommenden Frühlings. Mit grotesken Headlines wie dieser, machten sich die Sensationsschmierblätter seit Wochen über seine Projekte lustig.
„Sylvert will die Sonne auf die Erde holen!“. Gemeint war seine Forderung, die Entwicklung der Kernfusion voran zu treiben. „Sylvert klaut Brasiliens Urwäldern die Nährstoffe!“. In Wirklichkeit fing er lediglich einen Teil der Nährstoffe auf, die der Amazonas tonnenweise ins Meer schwemmte. „Sylvert will den Staat untergraben!“ Nico hatte vorgeschlagen, in Pennsylvania eine längere Versuchsstrecke der Hyper Vakuum Röhre zu bauen, die Waren von und nach New York emissionsfrei und im Rekordtempo transportieren könnte.
Er schnappte sich sein Tablet und antwortete auf seiner Homepage: „Nichts an den publizierten Gerüchten ist wahr! Ich will weder Gebirge durchlöchern, noch bin ich Milliardär! Der Fonds meiner  NGO liegt noch weit unter einer Milliarde und das Geld ist ausschließlich für die Umsetzung der, von den Mitgliedern ausgewählten Projekte bestimmt.“

Vincent erwachte, wie üblich, gegen zehn Uhr vormittags, in einem, ihm unbekannten Bett - ebenfalls wie üblich. Als er verschlafen seine Augen öffnete, fiel ein überraschend hübsches Mädchen in sein Blickfeld. Es sah ihn giftig an. "Was machst du in meinem Bett?", fauchte es drauf los.
"Oh, entschuldige... Ich...wusste nicht...", stotterte Vincent verwirrt. Das Mädchen kicherte. "Ist schon gut. Ich weiß noch sehr gut, wer du bist." Dann erschrak sie, hielt sich die Hände vors Gesicht und rief entsetzt: Oh Gott! Wir haben doch nicht etwa...?"
"Äh, ..." Jetzt war Vincent hellwach und schwankte zwischen Schrecken und aufkommenden Ärger. Aber die Hübsche küsste ihn und lachte schon wieder. Ein Morgenmuffel war sie ganz gewiss nicht. Wo hatte er diesen Scherzkeks letzte Nacht nur aufgegabelt? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Aber eine Frau, die in aller Herrgotts Frühe schon solche verstörende Witze riss, konnte ja wohl nicht ganz dicht sein. Ein zweites Treffen kam da wohl eher nicht in Betracht. Er drückte ihr einen Kuss auf ihren hübschen Mund, aus dem leider viel zu viel Klamauk kam und schrieb ihr irgendeine Handynummer auf die Hand. Dann begab er sich auf die morgendliche Suche nach seinem Wagen, ...wie üblich. Er hätte seine Kollegen anrufen können, aber als deren Team Chef zog er es vor, zumindest den Anschein eines vorbildlichen Charakters zu wahren. Genau genommen war er sogar der Leiter der gesamten Abwehr Abteilung und eigentlich könnte sein Transporter schon von weitem zu erkennen sein, wenn ihn nicht zu viele Lieferfahrzeuge verdeckten. Vormittags waren natürlich besonders viele von denen unterwegs. Er hätte die Ortungsapp seines Smart Phones befragen können, befürchtete aber, dass Julia dies in der Koordinationszentrale bemerken würde. Vincent wollte nicht den Eindruck erwecken, unprofessionell zu sein. Wenigstens sie sollte ihn so sehen, wie er nicht war - dynamisch, erfolgreich, ...klar im Kopf...
Dann lieber ein kleiner Spaziergang an der erfrischenden Frühlingsluft. "Das regt die grauen Zellen an!", würde der kleine belgische Detektiv sagen.
Allmählich begann die kühle Luft ihre Wirkung zu erzielen und er gewann seinen Orientierungssinn zurück. Sie hatten sich dem Mietshaus, in dem sie wohnte, von rechts genähert. Also musste er zurück gehen und die entgegengesetzte Richtung einschlagen. Jetzt dämmerte es ihm auch, wie er das Komiker-Mädchen kennen gelernt hatte. Er hatte ihren Freund verprügelt, der seinerseits im Begriff gewesen war, Hand an ihr anzulegen. Dann hatte er sie, beide leicht beschwipst,  nach Hause gefahren. Sie hatte was von Queens gesagt. Wahrscheinlich trieb sie auch mit ihrem Freund - oder jetzt Ex Freund, ihre exotischen Späße. Eigentlich war sie auf ihre muntere und verrückte Art ganz witzig. Vielleicht sollte er sich doch besser ihre Adresse merken. - Da stand auch sein Kleintransporter. Er lugte über den Dächern der parkenden Pkw hervor. Vincent winkte dezent seinen übernächtigten Mitarbeitern zu und stieg in sein Gefährt. Er bereitete sich in der kleinen Kochnische einen Kaffee zu und checkte sicherheitshalber noch zusätzlich die bordeigene Überwachung, um zu überprüfen, ob sich auch wirklich niemand an seinem Fahrzeug zu schaffen gemacht hatte. Es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Während er seinen heißen Kaffee schlürfte, überflog er die Nachrichten auf diversen Internet Seiten.
Vincents Wagen war in jeder Hinsicht futuristisch. Äußerlich unscheinbar, glich die Innenausstattung eher der eines Raumschiffes oder hochmodernen Flugzeuges. Das Cockpit war mit digitaler Elektronik vollgestopft. Bequeme Ledersitze, in denen man eher lag als saß, waren eineinhalb Meter von der Windschutzscheibe entfernt. Das moderne Mobil fuhr selbstständig ins Zentrum.
Nico meldete sich via Skype:
"Hi Vin! Wie schaut´s aus?"
"Na, du sorgst ja für reichlich Aufmerksamkeit. Das macht es mir nicht unbedingt leicht... Von den Aluhüten mal abgesehen, interessiert sich neuerdings der 'Bilderberg' für dich... und "FUCK, YOU" hat, so wurde es mir jedenfalls zugetragen, eine Agentin auf dich angesetzt... also auf mich. Ich schätze, die meinen es wirklich ernst - fürchten um ihre Pfründe und Profite... Hör' mal, wieso setzt du dich nicht einfach zur Ruhe? - Wenn ich so viel Geld hätte, wie du, weißt du, was ich dann machen würde?"
"Nein. Was denn?"
"Äh, keine Ahnung. Das Leben genießen? In Miami vielleicht?“
„In Miami? Ausgerechnet – wie langweilig!“
„Na dann in Hollywood…“
„Ja, das ist ja alles ganz nett, für ein paar Monate, aber dann wird es uninteressant, glaub‘ mir. Für so etwas… also wenn ich alt bin, vielleicht… aber dann eher in London oder Rom… aber egal. Soll ich in Bel Air oder Beverly Hills sitzen und zusehen, wie das Land um mich herum vertrocknet und die Wälder niederbrennen? Das ist nix für mich.“
Das Bordcomputer Warnsystem meldete Vincent ein Fahrzeug, das seit genau acht Minuten in einem gewissen, gleichbleibenden Abstand an ihm ‚klebte‘. Das war seit einigen Tagen so. Seitdem ließen seine Mitarbeiter ihn und sein Umfeld nicht mehr aus den Augen. Vince bestätigte dem Computer, dass er den Hinweis beachtet hat und redete weiter auf Nico ein.
„Dann eben eine Hütte in Norwegen – so wie Edward Grieg,… aber du musst es ja wissen.“
„Edward Grieg blieb dort auch nur für ein paar Monate. Ich genieße mein Leben schon. Mach‘ dir da mal keine Gedanken. – Ich habe eher den Verdacht, du willst es dir nur leicht machen und dich auf deine faule Haut legen. Gib´s zu“, behauptete Nico dreist.
„Du gefährdest dein Leben und ich muss vor dir aufräumen, damit es nicht zum Schlimmsten kommt, aber das ist dir ja egal“, maulte Vincent Mitleid erregend. In Wirklichkeit bewunderte er Nico und liebte seinen Job als Abwehrchef, aber das musste er Nico ja nicht auf die Nase binden.
Dennoch hatte Vincent eine völlig andere Weltanschauung. Beide waren zwar irgendwie in gewisser Art gläubig, aber auf eine ganz unterschiedliche Weise und mit komplett anderen Konsequenzen und Schlussfolgerungen. Einmal hatten sie darüber ernsthaft diskutiert, ja beinahe gestritten.
„Willst du Gott spielen?“, hatte Vincent seinem Arbeitgeber und Kumpel vorgeworfen.
„Nein, wieso?“, hatte Nico verblüfft gefragt.
„Na, Gott hat die einen wohlhabend gemacht, anderen Mittelmäßigkeit beschert und wieder anderen Armut… Du glaubst doch an die Wiedergeburt. Dann musst du doch auch an Karma glauben. Jeder bekommt das, was er verdient. Deine hungernden Menschen waren in ihrem Vorleben vielleicht Sklavenhändler, KZ Wächter, Inquisiteure oder Folterknechte. Vielleicht haben sie Frauen oder Kinder misshandelt? Warum willst du in das Schicksal Anderer eingreifen?“
„Ich glaube nicht an… Rache oder Bestrafung. Ich glaube, dass sich diese Menschen ihr Karma selbst auferlegt haben, als sie, von ihren weltlichen Verblendung befreit, begriffen, was sie verbrochen hatten. Außerdem glaube ich, dass Verbrecher und Kriminelle auch mit von der Gesellschaft oder durch Traumata in der Kindheit zu ihren Taten getrieben wurden. Du denkst alttestamentarisch. Aber das Alte Testament wurde durch Jesus aufgehoben und was, glaubst du, würde Jesus wohl tun?“
„Warum tut er es denn nicht? Warum solltest du das tun? Hältst du dich für Jesus?“
„Natürlich nicht!“, empörte sich Nico. „Ich versuche denen zu helfen, die für sich oder ihre Kinder um Hilfe bitten! Ich glaube aber schon, dass Jesus denen hilft, die sich an ihn wenden… und ich bin mir sicher, alle, die um Hilfe gebeten werden und es nicht tun oder sogar für das Leid anderer verantwortlich sind, sich im nächsten Leben selbst in Armut wieder finden und verdrecktes Wasser trinken könnten!“ Etwas gelassener fügte Nico noch hinzu: „Davon abgesehen sind die meisten Projekte dafür da, unser aller Überleben zu sichern – oder unsere Gesundheit. Ich will mal nicht vom Schlimmsten ausgehen. Noch ist nicht alles verloren.“
Mittlerweile führten sie nur noch Scheingefechte. Vincent jammerte, war im Grunde aber von Nicos Idealismus beeindruckt.
 "Was wollen denn die Bilderberger von mir?", riss Nico ihn aus seinen Gedanken.
„Weiß ich auch nicht genau. Ich kann sie ja mal fragen.“
„Sei doch so nett.“ Nico wusste, dass Vincent den direkten Konfrontationskurs auf potentielle Gegner liebte. Er war sein astronomisches Gehalt wert.
Als Vincent den Traum von einem Mädchen am Straßenrand erblickte, die neben ihrem Wagen mit geöffneter Motorhaube stand und ihm zuwinkte, hatte er sofort das Bild seiner Sicherheitsdienst-Fachschule vor Augen und ihm kam die Warnung seines alten Ausbilders in den Sinn:

Das Elite-Ausbildungszentrum für den gehobenen Sicherheits- und Abwehrdienst setzte sich aus einem alten Backsteingebäude und einigen kleinen Holzbaracken zusammen. Der Bezirk hatte in den 1930er Jahren als Krankenhaus Anlage gedient und ein alter Baumbestand verlieh dem Gelände einen gewissen historischen Charme. Es war mit Bedacht seiner neuen Funktion zugeführt worden, weil es in der Peripherie von Pearl Harbour lag und somit stets daran erinnern sollte, dass voraus schauende Sicherheitsmaßnahmen und eine dezente Abwehrspionage unerlässliche Grundpfeiler gegen unliebsame Überraschungsangriffe bildeten.
Im Frühjahr absolvierte Vincent Voght sein letztes Schulungsseminar. Der Leiter des Fachbereiches 'Früherkennung und Abwehr' eröffnete seinem Auditorium gerade ein Szenario der Kategorie 'Schein und Wirklichkeit'. Er kam ohne Umschweife zur Sache:  
"Sie befinden sich in Ihrem Wagen, fahren einen Highway entlang, als Ihnen ein Fahrzeug am Straßenrand auffällt, dessen Motorhaube geöffnet ist. Über den Motor gebeugt, nehmen Sie ein extrem aufreizendes, junges Mädchen wahr. Der Wind spielt mit ihren langen, blonden Haaren. Sie trägt einen Mini und High Heels, die zur sicheren Führung eines Fahrzeuges eigentlich ungeeignet erscheinen. Als es Sie sieht,  winkt es Ihnen zu. Sie treten natürlich sofort auf die Bremse. Das Mädchen stolziert heran und beginnt ohne Überleitung mit Ihnen zu flirten..." Der Ausbilder legte eine dramatische Pause ein. Dann stellte er die einzig naheliegende Frage: "Was stimmt hier nicht? - Vincent!"
Vincent war mit seinen Gedanken gerade woanders gewesen und hatte nur mit einem halben Ohr zugehört. Ein Mädchen flirtet mit ihm? Ist doch normal. "Keine Ahnung - passiert mir dauernd..." Lautes Gelächter seiner Kameraden. Vincent war wirklich nicht ganz bei der Sache. Der Abwehr Spezialist lief rot an. Dann brüllte er: "Das wird niee passieren! Schlag´ dir das aus den Kopf! Die Wahrheit ist: Sie ist eine durchtriebene Killerin und will über dich an den Mann, für dessen Sicherheit du zuständig bist!" Doch Vincent war nicht überzeugt. Ihm passierte das wirklich dauernd, von Mädchen angeflirtet zu werden. Er dachte sich nur: "Na prima, dann brauche ich ihr nicht langwierig beizubringen, dass ich nur für eine, höchstens zwei Nächte zu haben bin..."

„Na, wir werden ja sehen“, sagte sich Vincent und stieg auf die Bremse.

Anmerkung an Selanna,
Zitat: Interessant, so hätte ich mir die Methoden einer Domina nicht unbedingt vorgestellt. Jungfer in Nöten, hm. Was macht sie mit den zweiunddreißig Männern, die vor Vincent anhalten und ihr helfen wollen?
„Das wird sich gleich in nächsten Teil klären.“ Nein, doch erst im 3. Teil – aber du ahnst es ja viell. schon: er wird ja observiert und verfolgt. Domi wird also informiert, wann genau sie hinter ihrem Fahrzeug hervorkommen und sich in Position begeben soll.

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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag27.08.2021 18:00
Hallo Kojote
von Robert Yves Vauxelle
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Ich bin zu misstrauisch gegenüber dem Internet. Ich will meinen PC möglichst frei von Bedrohungen haben, keinen Datenklau riskieren usw. Ich will diese Technik nicht in meinem Privatbereich. Deshalb wähle ich diesen Weg. Aber merci für deinen Rat. Viele Grüße vom Robert

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F.J.G.
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Beitrag27.08.2021 18:05
Re: Hallo Kojote
von F.J.G.
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Robert Yves Vauxelle hat Folgendes geschrieben:
Ich bin zu misstrauisch gegenüber dem Internet. Ich will meinen PC möglichst frei von Bedrohungen haben, keinen Datenklau riskieren usw.


Heutige Computer sind so gestaltet, dass es auch den cleversten Herstellern von Schadsoftware schwer fällt, diese zu überlisten. Und wenn sie doch überlistet werden, so liegt das meist am Nutzer selbst. Anders gesagt: 90% aller Sicherheitsbedrohung lassen sich verhindern, indem man sich ganz einfach als Computernutzer an bestimmte Vorgaben hält.

Und gerade Antivirus-Software ist heutzutage gar nicht mehr nötig. Unter Windows nicht, und auf einem Mac erst recht nicht.
(Nennt sich bei letzterem xProtect und funktioniert still im Hintergrund.)

Aber ganz, wie es dir beliebt … wollte nur Ratschläge geben.
Ist überhaupt nicht zynisch gemeint!


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Selanna
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Beitrag28.08.2021 00:31

von Selanna
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Hallo Robert,

ich gehe nur auf die Punkte ein, die noch nicht ganz klar sind, ja? Das spart Zeit und Platz im Faden.
Zitat:
Zitat:
Nico Sylvert hatte also viele Feinde
->Das wiederum wirkt vom Erzählerischen her betulich. Das könnte auch auf der zweiten Seite eines Kinderbuchs stehen, wenn man wieder auf den Protagonisten zurückkommen will.
Weiß nicht genau, was du damit meinst.

(Überzogenes) Beispiel: Bärchen Bausa hatte oft ganz großen Hunger und naschte dann am liebsten Honig. Er stibiezte den Honig von den Bienen nebenan. Die Bienen fanden das sehr gemein und mochten Bärchen Bausa gar nicht gern. [Hier wird der Protagonist vorgestellt]
Das war mit Bären so. Alle Bären hatten oft ganz großen Hunger. Und alle Bären aßen besonders gerne süßen Honig. Die Bienen nahmen das den Bären immer übel. Mit Bausa war das wie mit allen Bären. [Hier wird vom Protagonisten weggeführt, in diesem Fall verallgemeinert]
Die Bienen mochten Bärchen Bausa also gar nicht gern. [Hier kommt der Text wieder zum Protagonisten zurück]
Das ist natürlich übertrieben (und ist nicht verletzend gemeint, sondern nur so plakativ, damit man sieht, was ich meinte). Aber ich persönlich fand, dass der zitierte Satz „N. S. hatte also viele Feinde“ etwas Betuliches hat: Er wiederholt eine Information, die man sich eigentlich gut merken kann, um an den Anfang wieder anzuschließen, und das auf sehr simple Art. Ob einen das aber wirklich stört, ist Geschmackssache. Wenn's Dir gefällt, musst Du's nicht ändern.
Zitat:
Zitat:
Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef Vincent Voght:
-> Da steh ich auf dem Schlauch. Was meinst Du damit?
Dies ist ihre Geschichte. Der Titel lautet ja schon „Domi“

Ich meinte konkret den Abschnitt, den ich zitiert habe. Inzwischen habe ich es aber kapiert, da fehlt einfach ein Komma. So liest man die Sinnabschnitte „Dominika Clearence, der Cleanerin“ als zusammengehörig und dann gehört nach Deiner Zeichensetzung auch  „kurz: Domi und Nicos Abwehrschef Vincent Voght“ zusammen. Aber da ist einfach die Zeichensetzung nicht hilfreich. Setz ein Komma nach „Domi“ und es ist klar, dass „und Nicos Abwehrchef Vincent Voght“ satzgrammatisch nicht mit „kurz: Domi“ zusammenhängt.
Zitat:
Das scheint mir ein Perspektivbruch zu sein, oder?
Weiß nicht, was du damit meinst

Du wechselst die Erzählperspektive, die man, außer man ist darin besonders virtuos, besser den ganzen Text hindurch einhalten sollte. Du beginnst mit dem allwissenden Erzähler, der in jeden Kopf schauen kann und über die gesamte Welt bescheid weiß (zB wie die Bilderberger Gruppe tickt, das erzählst Du ja nicht aus Dominikas Sicht, oder?). Als Dominika dann auftritt, wechselt der Text zum personalen Erzähler, sprich Du erzählst eher aus Dominikas Perspektive, die nicht mehr in jeden Kopf schauen kann (zB nicht in Vincents Kopf, darum muss sie spekulieren), sondern nur noch in ihren eigenen. Überleg Dir, aus welcher Erzählperspektive Du Deinen Roman schreiben willst und halte sie dann besser konsequent durch.
Zitat:
Bisher hat ein allwissender Erzähler die ganz großen Strukturen aufgezeigt, jetzt gehst Du sehr ins Detail, wie Dominika verschiedenen Spuren folgt und sie auch wieder verwirft. Den Übergang (wenn Du schon so einen Bruch willst) solltest Du vllt etwas harmonischer gestalten?
Ich empfinde das nicht als Bruch. Wie stellst du dir einen harmonischeren Übergang vor?

Um ehrlich zu sein: Wenn es gar keinen Übergang braucht. Schreib alles aus Dominikas Sicht.
Zitat:
Aber warum muss er es öffenlich machen? Das ist es, worüber sich Domi wundert.

Naja, Leute machen doch alles Mögliche öffentlich. Was sie essen, lesen, wen sie mögen, wo sie in Urlaub waren. Oder eben, dass sie auf BDSM stehen Wink Aber gut, damit steht oder fällt der Plot nicht.
Zitat:
Was bedeutet „herumzumäandern“?

Dass Du nicht stringent und zielführend erzählst, sondern Dich in Details verlierst. Wie ein mäandernder Flusslauf, der viele Kurven macht, anstatt gerade durch die Landschaft zu verlaufen.
Zitat:
Sie will halt auch etwas Spaß an ihrer Arbeit haben

Und es macht ihr als Profikiller mehr Spaß, gutaussehende Menschen zu töten? Aber auch das: Ist ja nur meine Meinung. Hab ich zwar gesagt, Du findest aber Dein Text passt, dann lass ihn auch, wie er ist Daumen hoch
Zitat:
Vergiss nicht: sie hat viele Persönlichkeiten

Das wäre eine dissoziative Störung, das meinst Du aber nicht, oder? Aber selbst wenn ihre Persönlichkeit viele Facetten hat, wirkt es an dieser Stelle im Text trotzdem so, als würde sie ihn besonders gern umbringen, weil er gut aussieht. Tipp: Formulier es doch nur ein bisschen um, dann klingt es nicht mehr schräg. Statt:
Robert hat Folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich hatte er auch selbst die Info lanciert, Mitglied im "Kitty Cat" zu sein, einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber. Diese öffentlich zugänglichen Informationen konnten also eine Falle sein oder bedeuten, dass er ein Draufgänger war. Egal, denn er sah gut aus und sie würde ihn weich kriegen. Schließlich war sie eine erfahrene Domina.

Etwas wie:
In einem alten Twitterpost las Dominika, dass Vincent Mitglied im "Kitty Cat" war, einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber. Warum hatte er das öffentlich gemacht? [Das mit der Falle halte ich für an den Haaren herbeigezogen, würde ich streichen. Und selbst jemanden, der der Dominante in der Szene ist, würde ich nicht als „Draufgänger“ bezeichnen. Damit verbinde ich jemanden wie James Bond oder Indiana Jones Wink ] Aber egal, warum er das getan hatte, es war mehr als günstig für sie. Schließlich war sie eine erfahrene Domina, sie würde ihn schon weichkriegen. Dass er auch noch gut aussah, war nur ein zusätzlicher Bonus. / Wenn das Opfer dann auch noch gut aussah, fiel es ihr nicht gerade schwer, einen solchen Job zu übernehmen.
Also, so ungefähr. Das ist jetzt nicht nobelpreisverdächtig, schon klar. Aber wird deutlich, worauf ich im Kern hinaus will?
Zitat:
Sie sucht es sich nur erst mal heraus. Aber gut beobachtet: Er wird erst einmal observiert.

Ja, alles andere wäre auch unlogisch. Aber so, wie Du es zu Papier gebracht hast, also hingeschrieben hast, ist es irreführend. Besser wäre zB:
„Sie aber musste möglichst nah an ihn heran. Für den Moment, wenn sie mit ihm auf Tuchfühlung ginge/ am Haken hatte / gegenüberstand, suchte sie sich schon mal ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus. Bis es so weit sein würde, instruierte sie ihr Team, ihn zu observieren.“ Jetzt ist klar, dass sie das Lederkostüm nicht sofort anzieht. Es reicht nicht, wenn die Abfolge für Dich als Autor klar ist, Du musst es schaffen, die Abfolge auch gut nachvollziehbar im Text auszudrücken.
Zitat:
Heute habe ich mir einfach etwas Zeit dafür genommen und alles auf meinen Stick kopiert, um es zuhause noch mal durchgehen zu können, falls ich noch etwas konkretisieren möchte. Eventuelle Fahrigkeiten bitte ich zu Entschuldigen. Die Uhr tickt hier und kostet

Tipp: Kopier Dir das, was Du beantworten möchtest, in Word (und speicher es auf Deinem Stick). Dann kannst Du’s auf Deinem Rechner in Ruhe beantworten und dann im Internetcafè nur schnell die fertige Antwort mit copy and paste ins dsfo hochladen. Ich mach das oft so, wenn ich Texte im Zug kommentiere, da habe ich ja auch kein Internet.
Liebe Grüße
Selanna


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Selanna
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Beitrag28.08.2021 01:01

von Selanna
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Hallo Robert,

noch kurz was zu Deiner Fortsetzung. Der Absatz zu Sylvert ist okay, aber der Abschnitt mit Vincent beginnt schon so, dass ich ihn nicht fertig lesen werde, tut mir leid. Du hast viel zu viele Adjektive und Adverben drin und ich bin da eigentlich gar nicht so empfindlich. Aber Du erschlägst mich als Leser ja halb damit:
wie üblich, unbekannt, wie üblich, verschlafen, überraschend hübsch, giftig, verwirrt, entsetzt, hellwach, aufkommend, Hübsche …
Dazu fügst Du noch zusätzlich Details in Relativsätzen ein wie etwa „aus dem leider viel zu viel Klamauk kam“. Und und und … Du solltest hier versuchen, wenigstens ein kleines Bisschen runterzudrehen und einiges rauskürzen.
Auch die Charakterzeichnung ist sehr extrem: Die Frau ist ja halb verrückt. Das ist doch kein Humor, das ist auch nicht witzig, die Frau ist völlig überspannt und durchgeknallt. Und Vincent ist kein „Draufgänger“, er wirkt völlig überfordert und verunsichert (stottert, Schrecken, kann sich nicht mehr erinnern), obwohl er das angeblich jede Nacht so macht. Das ist unglaubwürdig. Und auf BDSM lässt da (meines naiven Erachtens) auch nichts schließen.
Alternative (nur zur Verdeutlichung, was ich mit Kürzen meine):
Vincent erwachte gegen zehn Uhr vormittags in einem fremden Bett, wie üblich. Als er verschlafen die Augen öffnete, fiel sein Blick auf ein hübsches Mädchen, das sofort zu kichern anfing.
„Hey.“ Vincent nickte ihr zu, er konnte sich nicht mehr erinnern, wo er sie aufgegabelt hatte. Ein zweites Treffen zog er eher nicht in Betracht, kichernde Mädchen waren eigentlich nicht sein Typ. Er drückte ihr einen Kuss auf den Mund und schrieb ihr irgendeine Handynummer auf die Hand, dann suchte er routiniert seine Kleidung zusammen, zog sich an und verließ die Wohnung. Auf der Straße begab er sich auf die Suche nach seinem Wagen, wie üblich.

Aber das ist alles nur meine subjektive Meinung. Warte mal ab, was andere Mitglieder dazu schreiben. Vielleicht trifft es einfach nur nicht meinen Lesegeschmack. Wink
Liebe Grüße
Selanna


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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag31.08.2021 17:05
Hallo Selanna, hallo FaithinClouds
von Robert Yves Vauxelle
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Liebe Selanna,
also ich habe mich lange mit deinen Kommentaren beschäftigt und danke dir für deine vielen Anmerkungen, die zeigen, dass du über eine scharfe Beobachtungsgabe verfügst. Bei all deinen Bemerkungen kann ich allerdings nicht genau herauslesen, welche nur eine Randnotiz bedeuten und welche darauf hinweisen, dass dich etwas wirklich stört oder irritiert.
Allgemein zeigen sie, wie gesagt, dass du sehr aufmerksam und kritisch bist. Auch Letzteres meine ich als Kompliment. Doch bedenke, manches klärt sich im Laufe der Geschichte und anderseits gibt uns das Leben, die Realität auch so manches Rätsel auf und erklären nicht alles. Alles andere wäre auch (zu lesen) langweilig. Manchmal ist einfach deine Phantasie gefordert oder etwas als gegeben zu verstehen. Zum Beispiel: warum legt sich Domi schon Tage zuvor ihr Lederkostüm zurecht? Vielleicht einfach, um sich in ihre Rolle, ihren Auftrag einzufühlen, der ja doch mehr von ihr abverlangt, als nur einen Kunden zu bedienen. Zudem soll es auch einen gewissen Spannungseffekt beim Leser bewirkten.

Der Stilbruch wird oft erwähnt – für mich ist das oft einfach nur ein Szenen- und damit auch ein Stimmungswechsel, der einen entsprechenden Stil rechtfertigt.

Zwei Bemerkungen haben mich allerdings dazu veranlasst, die Motivation/Handlung von Domi zu präzisieren und nach entsprechenden Formulierungen zu suchen:
„Das klingt, als würde nicht Dominika die Opfer töten, sondern sie nur unterwerfen, den Mord übernimmt dann die Firma?“
„…nicht ohne sie zuvor genüsslich 'erzogen', 'dressiert' und an ihre Schmerzgrenze gebracht zu haben, bevor sie ihnen den finalen Stoß versetzte, um das Opfer anschließend von einem speziellen Mitarbeiter-Stab der Firma verschwinden zu lassen.“
Aber ich habe mich wirklich gefragt, was das Aussehen des Opfers für eine Domina und Profikillerin, die seinen Chef umbringen will, für eine Relevanz hat. Es ist vllt das Tüpfelchen auf dem i, aber Du läufst in dem gesamten Absatz Gefahr, herumzumäandern, glaube ich.

Was bedeutet „herumzumäandern“? – Sie will halt auch etwas Spaß an ihrer Arbeit haben. Vergiss nicht: sie hat viele Persönlichkeiten.  // und es bedeutet eine Herausforderung

Egal, denn er sah gut aus und sie liebte Herausforderungen… und attraktive Männer zu erniedrigen, bereitete ihr besonderes Vergnügen. Sie würde ihn weich kriegen.
Stellen sie dich zufrieden?
Dann hier im Folgenden noch zwei Ergänzungen und eine Nachfrage:
Das wiederum wirkt vom Erzählerischen her betulich. Das könnte auch auf der zweiten Seite eines Kinderbuchs stehen, wenn man wieder auf den Protagonisten zurückkommen will.

Weiß nicht genau, was du damit meinst. // sagen willst


Na, das ist ja sehr praktisch für Dominika, die Domina  

Jo, das ist es. (lächeln) – Nein, im Ernst: das wird sich erst noch zeigen. Wenn er z. B. selbst dominant ist, wäre das eher schwierig für sie.



Interessant, so hätte ich mir die Methoden einer Domina nicht unbedingt vorgestellt. Jungfer in Nöten, hm. Was macht sie mit den zweiunddreißig Männern, die vor Vincent anhalten und ihr helfen wollen?

Das wird sich gleich in nächsten Teil klären  // Ich merkte dann noch an, dass sie sich bis zum Einsatz verbirgt, viell. wird sie aber auch von ihren Helfern abgeschirmt, bis die Zielperson sich nähert.

Deine Aufmerksamkeit und dein Einwand sind natürlich berechtigt, aber ich finde, dass eine Geschichte langweilig wird, wenn man alles vorher erklärt. Manchmal folgen Erklärungen im weiteren Verlauf der Geschichte in einem lebendigeren Zusammenhang (z. B. wenn Vincent selbst spekuliert, warum noch niemand vor ihm angehalten hat) und das erscheint mir passender und sinnvoller, manchmal muss sich der Leser auch einfach selbst eine Erklärung überlegen – so wie im richtigen Leben.

Nochmals vielen Dank für deine Anmerkungen, Anregungen und natürlich auch für deinen Zuspruch.
Ganz liebe Grüße  
  


Hallo FaithinClouds,

danke für deine Korrekturen, aber viele deiner Einwände kann ich nicht so recht nachvollziehen, andere werde ich im Hinterkopf behalten, manche, vor allem die beiden  Rechtschreibfehler, habe ich korrigiert. Danke dafür. Im Folgenden meine Einwände zu deinen Einwänden:

„Die exklusiven Mitglieder dieser Vereinigung waren deren Meinung nach die eigentlichen Weltherrscher. Sie hielten demnach alle Fäden in den Händen und…“

Warum „demnach“ streichen? Es ist ja nur deren Vermutung, keine Gewissheit.

! Das ist eine Verschwörung!", skandierten sie. (Hier finde ich die Verben ein bisschen unschön, vor allem das Skandieren, das würde ich in irgendeine Handlung einbinden à la: "in den Geschäftszentralen der führenden Brokerunternehmen, grauen Räumen ohne den Geruch nach Kaffee oder einer anderen Form ordinärer Geschäftigkeit, ließen sie verlauten..." oder etwas in der Art) "Bringt ihn her!", forderten manche.

Die Konferenzraum-Kühle ist dem ‚FUCK, YOU‘ Vorstand vorbehalten.
Den Bilderbergern geht es hier auch nicht um Geschäfte, sondern um ihre Eitelkeit. Sie sind wirklich verärgert. Daher passt  skandieren durchaus und ist bewusst gewählt.
 
Nebenbei für interessierte: die Bilderberger trafen sich zuerst (in den 50er oder 60er Jahren oder so) in einem Hotel, ich glaube, in Norwegen. Dieses Hotel hieß „Bilderberg“. Daher der Name (Es handelt sich auch nicht um Freimaurer, wie, ich glaube, Kojote annimmt). Es gibt sie wohl tatsächlich. Wiki weiß mehr.


Warum würdest du    war natürlich zu dieser kleinen Geste bereit und
Streichen?

Der Satz impliziert eine Atmosphäre, eine Haltung, z.B. Diensteifrigkeit, Gehorsam bis zur A…Kriecherei, Bereitschaft zum gemeinsamen Verbrechen. „kleine Geste“ heißt: ein Mord wird als Kleinigkeit, als Nebensächlichkeit empfunden.

„mit einer Raubkatze vergleichen, dessen deren Persönlichkeit gespalten ist.“

Warum ‚deren‘? Die Persönlichkeit bezieht sich auf die Raubkatze.


 „gespielt oder vorgetäuscht“ (auch hier: gespielt und vorgetäuscht meint das Gleiche, eins davon streichen) war,

aber es ist nicht das gleiche – und selbst wenn, was spräche dagegen?
Aber: spielen impliziert eine gewisse Leichtigkeit. Vortäuschen ein gleichgültiges, kühles oder  gefühlfreies, kopfgesteuertes „Geschäft“. Allerdings habe ich, auf Grund deiner Anregung, die Formulierung geringfügig verändert. Als Kompromiss sozusagen:
„…oder gar vorgetäuscht war.“
Wie ist deine Meinung dazu?

oder zähe, unnachgiebige (hier eins der Adjektive streichen) Kritiker des Tiefkühlkonzernes zu liquidieren

warum? Hier soll die nervende Beharrlichkeit betont werden. Eine Stimmung wird erzeugt. Es geht hier ja nicht um einen sachlichen Bericht, sondern um ein ausschmückendes Bild. Mein Text ist ja wirklich nicht mit Adjektiven überladen, eher ziemlich komprimiert, aber hier und da darf er ruhig mal etwas ‚schweifen‘, findest du nicht?

"Kitty Cat" (hier würde ich vielleicht einen anderen Namen nehmen, das erinnert zu stark an das KitKat in Berlin 😅) zu sein, einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber

Viele S/M und Erotikclubs verwenden diese oder ähnliche „Brandings“. Der Name soll sofort diese Assoziation wecken. Befürchtest du rechtliche Einwände?

Also den Anfang fand ich ganz witzig, danach fand ich es auch ein bisschen zu "ernsthaft", wie Selanna schon angemerkt hat. So Erotikliteratur - gerade mit so BDSM-Sachen - lese ich aber nicht wirklich (ich weiß nicht, inwieweit die Geschichte diesbezüglich weitergeht), also kann ich das vielleicht auch nicht so gut beurteilen

Es ist keine Erotikliteratur. Ein bestimmtes Genre festzulegen dürfte schwer sein. Es geht um sehr viele Themen, wie Naturschutz, Lobby- und Konzerninteressen, Philosophie, Religion, Liebe, Zukunft, spannende Unterhaltung, gesellschaftliche  Strukturen, Satirische und ironische Beobachtungen und Bemerkungen usw. Das Ganze humorvoll beschrieben und karikiert. Um sich einem bekannten Genre anzunähern, bezeichne ich sie als eine satirische, zeitnahe Science Fiction Agenten Liebeskomödie, die aber auch Sex und Erotik, sowie ernste Themen nicht ausschließt.
Im 2. Teil kann man dies ja schon erkennen. Es kommen noch einige sehr ernste Passagen, in denen Lösungen diskutiert werde (ein Interview mit Nico Sylvert), aber ebenso ausgesprochen witzige, gelegentlich fast schon alberne, phantasievolle und phantastische Szenen, in denen der Humor nicht zu kurz kommt. Das nächste Kapitel bietet solches.

Bin gespannt wie ihr das seht.


Alle neuen Kommentare habe ich kopiert und beantworte ich bis zum nächsten Mal. Ich brauche oft Zeit, um so auf sie eingehen zu können, wie es ihnen zusteht.
Viele Grüße


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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag31.08.2021 17:10
Teil 3: Autokino
von Robert Yves Vauxelle
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Jetzt zog der Verfolgungswagen, den Vincent im Auge behalten sollte, plötzlich an ihm vorbei. Vincent schoss das Blut aus seinem Kopf. „Möglich, dass mir gerade die „FUCK, YOU“ Agentin zuwinkt!“, informierte er Nico. „Die ist ja wirklich sexy! Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich schalte dann mal aus. Ciao!“ Vincent legte eine Vollbremsung ein. Ja, wieso hatte noch niemand für dieses rattenscharfe Mädchen angehalten, um ihr zu ‚helfen‘? Hatte das Verfolger Fahrzeug ihr ein Zeichen gegeben, wann sie sich zeigen sollte?
Vincents Herz pochte. Es war nicht so sehr die Situation, als vielmehr die Möglichkeit einer Liebesaffäre, die diese überaus attraktive Frau anstreben könnte, ja eventuell sogar eine Beziehung, wenn auch nur zum Schein. Die Aussicht auf ein sexuelles Abenteuer mit einer Frau ihres Formates, die offenbar Klugheit, Durchtriebenheit und Sinnlichkeit in sich vereinte, gab dem Tag, der so langweilig routiniert zu beginnen gedroht hatte, eine unverhofft erfreuliche Wendung.
„Tolle Ledersitze haben Sie hier“, stellte Domi fest, nachdem sie es sich bequem gemacht hatte.
„Ja, ich stehe auf Leder“, antwortete Vincent unverhohlen und direkt. „Sie offenbar auch, wenn ich Ihr Outfit so interpretieren darf.“
„Dürfen Sie… und meine Dessous sind auch aus feinsten, hauchdünnen Nappaleder“, gab die Traumfrau ebenso freimütig zurück. „Ich liebe es auf meiner nackten Haut zu spüren“, setzte sie noch eins drauf. Das lässt sich ja gut an, dachte sie, fast ein bisschen zu einfach, aber ‚drin‘ bin ich wohl. Mehr kann Frau sich in so kurzer Zeit kaum erhoffen.
Vincent machte auf völlig unbeeindruckt. „Ich nehme an, Sie wollen auch in die City!?“ Sollte sie ruhig ihre Verführungskünste weiter ausspielen.
Sie fuhr mit der Hand durch ihr langes, helles Haar und räkelte sich aufreizend anmutig in ihrem Sitz. Man konnte sich nur schwer ihrer weiblich-charismatischen Anziehungskraft entziehen. „Ja, ins Hotel „Four Seasons“, aber Sie können mich auch gerne an irgendeinem Taxistand absetzen, falls es nicht auf Ihrem Weg liegt.“
Four Seasons, o.k. Nun musste Vince nur noch ihren Namen heraus finden. „Ich heiße übrigens Vincent. Vincent Voght.“
„Sehr erfreut, Vincent. Dominika Clearence, aber sag einfach Domi.“
Sie verfügte über einen festen Händedruck. Vincent sah ihr tief in ihre faszinierenden türkisfarbenen Augen. Der Wagen fuhr ohnehin automatisch.
„Hey! Schauen Sie doch nach vorne auf die Straße!“, rief Domi entsetzt.
„Brauche ich nicht. Gucken Sie mal: Die Windschutzscheibe ist auch ein Bildschirm.“ Schon war von der Straße nichts mehr zu sehen. Stattdessen blickte Domi auf einen ziemlich herunter gekommenen Typen, dessen struppiges Haar vom Wind zerzaust wurde. Ein auffallend langer Bart, in den ein Knochen gewickelt worden war, schlackerte ihm um die Ohren. Er hockte auf einem Sofa und schien durch einen, nicht näher definierten Raum zu schweben. „Oh, da läuft ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘. So ein Zufall! Domi! Wollen Sie mit mir durch die Galaxis fliegen?“ Vincent reizte es, den Wahnsinn auf die Spitze zu treiben.
„Ich glaube, ich möchte lieber wieder aussteigen“, stöhnte die junge Killerin.
„Und schauen Sie mal hier!“, fuhr Vincent unbeirrt fort. „Das ist Ihnen noch gar nicht aufgefallen, was? – Kein Lenkrad! Den Wagen steuert man so, wie man ein Flugzeug fliegt. Mit einem Steuerknüppel. Deshalb fühlt sich die Fahrt so ruckel frei an.“
Doch die arme Cleanerin wollte gar nichts mehr sehen. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und wartete den ersten Stoß ab, der anzeigen würde, dass sie gerade eine Oma überfahren hatten, die blutverschmiert an ihrem Seitenfenster vorbeifliegen würde. Angsterfüllt linste sie in diese Richtung, auf die rechte Straßenseite. Sie hatten das weitläufige Stadtzentrum erreicht und Domi blickte auf Wohnhäuser und kleine Läden, die an ihr vorüber zogen. Auch vereinzelte Fußgänger konnte sie erkennen, die gemütlich oder eilig ihrer Wege gingen, statt, wie erwartet, angesichts eines scheinbar führerlos dahin schleudernden Fahrzeuges, entsetzt die Hände über ihren Köpfen zusammen zu schlagen. Allmählich gewann sie ihre Fassung wieder. Natürlich gab es schon einige selbstständig fahrende Elektroautos, aber die Fahrer sahen dabei keine Kinofilme sondern behielten die Straße im Auge. Ganz die Coole markierend, bemerkte sie sarkastisch: „Wirklich beeindruckend! Vor allem dieser große Knüppel zwischen Ihren Beinen…“
„Frauen haben wirklich keinen Sinn für Technik“, seufzte Vincent gespielt resigniert.
„Aber ja doch! Ich bewundere den Fortschritt, nicht mehr die Natur ansehen zu müssen, an der man gerade vorbei rauscht“, bemerkte die Angesprochene trocken.
„Ach kommen Sie! Eben befanden wir uns noch auf einer öden Zubringerstraße. Da gab es wirklich nichts Interessantes zu sehen. Stattdessen konnte ich Ihre faszinierenden Augen bewundern…“
„Um dann den Fernseher einzuschalten. Sie sind mir ein Romantiker! Typisch Mann!“, schmollte das Mädchen bezaubernd.
„Ha, Sie sind mir vielleicht ´ne Nummer. Dabei würde ich Ihnen Ihre Wünsche von Ihren persisch-türkisen Augen ablesen.“, flirtete Vincent und musste schmunzeln, waren ihm ihre Wünsche nur allzu bekannt. Dominika lachte amüsiert. „Ich bin aber Tschechin und keine Perserin.“
„Aber den Türkis gibt es nur im Iran. Dort existiert das weltweit einzige Vorkommen, soviel ich weiß.“ - Wenn das keine charmant geöffnete Türe war.
„Augen sagen sie und Lippen meinen sie“, konterte sie schlagfertig und formte ihre sinnlich vollen Lippen lasziv zu einem Schmollmund. Vincent fürchtete gleich durchzudrehen.
In jedem halbwegs kitschigen Film würde der Mann jetzt das Mädchen packen und es stürmisch und leidenschaftlich küssen. Aber Vincent stand nicht auf Kitsch. Er liebte die Raffinesse und er wollte zu gerne erleben, wie raffiniert dieses kleine Biest sein konnte. Domi war  verwirrt. Jeder andere Mann hätte diese Chance ergriffen und sich notfalls hinterher entschuldigt. Was war mit diesem Typen los? Offenbar musste sie deutlicher werden. „Und was wünsche ich mir?“ Sie setzte ihr bezauberndstes Lächeln auf, straffte ihre Brüste und legte die Hände an ihre Schenkel.
„Sie wünschen sich, dass ich Sie in Ihr Hotelzimmer begleite“, antwortete Vincent genüsslich frech, umfasste ihre Bienen-Taille und küsste sie zärtlich. Na also, dachte sich Domi, geht doch! Dann nahm sie seinen Kopf in ihre zarten Hände und drückte ihn behutsam ihren Körper herunter.

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Calvin Hobbs
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Beitrag31.08.2021 19:53
Re: Teil 3: Autokino
von Calvin Hobbs
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Hallo smile
Robert Yves Vauxelle hat Folgendes geschrieben:
Jetzt zog der Verfolgungswagen, den Vincent im Auge behalten sollte, plötzlich an ihm vorbei. Vincent schoss das Blut aus seinem dem Kopf. Aus wessen Kopf sonst? Wohin schießt es hinaus?
„Möglich, dass mir gerade die „FUCK, YOU“ Agentin zuwinkt!“, informierte er Nico. „Die ist ja wirklich sexy! Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich schalte dann mal aus. Ciao!“
Vincent legte eine Vollbremsung ein. Ja, wieso hatte noch niemand für dieses rattenscharfe Mädchen angehalten, um ihr zu ‚helfen‘? Hatte das Verfolgerfahrzeug ihr ein Zeichen gegeben, wann sie sich zeigen sollte?
Vincents Herz pochte. Es war nicht so sehr die Situation, als vielmehr die Möglichkeit einer Liebesaffäre, die diese überaus attraktive Frau anstreben könnte, ja eventuell sogar eine Beziehung, wenn auch nur zum Schein. Die Aussicht auf ein sexuelles Abenteuer mit einer Frau ihres Formates, die offenbar Klugheit, Durchtriebenheit und Sinnlichkeit in sich vereinte, gab dem Tag, der so langweilig routiniert zu beginnen gedroht hatte, eine unverhofft erfreuliche Wendung.
„Tolle Ledersitze haben Sie hier“, stellte Domi fest, nachdem sie es sich bequem gemacht hatte.
„Ja, ich stehe auf Leder“, antwortete Vincent unverhohlen und direkt. „Sie offenbar auch, wenn ich Ihr Outfit so interpretieren darf.“
„Dürfen Sie Leerzeichen… und meine Dessous sind auch aus feinsten, hauchdünnen Nappaleder“, gab die Traumfrau ebenso freimütig zurück. „Ich liebe es auf meiner nackten Haut zu spüren“, setzte sie noch eins drauf. Das lässt sich ja gut an, dachte sie, fast ein bisschen zu einfach, aber ‚drin‘ bin ich wohl. Mehr kann Frau sich in so kurzer Zeit kaum erhoffen.
Der kurze Perspektivwechsel reißt mich raus.
Vincent machte auf völlig unbeeindruckt. „Ich nehme an, Sie wollen auch in die City!?“ Sollte sie ruhig ihre Verführungskünste weiter ausspielen.
Sie fuhr mit der Hand durch ihr langes, helles Haar und räkelte sich aufreizend anmutig in ihrem Sitz. Man konnte sich nur schwer ihrer weiblich-charismatischen uff, bitte nur eins davon Anziehungskraft entziehen.
„Ja, ins Hotel „Four Seasons“, aber Sie können mich auch gerne an irgendeinem Taxistand absetzen, falls es nicht auf Ihrem Weg liegt.“
Four Seasons, o.k. Nun musste Vince nur noch ihren Namen heraus finden. „Ich heiße übrigens Vincent. Vincent Voght.“
„Sehr erfreut, Vincent. Dominika Clearence, aber sag einfach Domi.“
Sie verfügte über einen festen Händedruck. Vincent sah ihr tief in ihre faszinierenden türkisfarbenen Augen. Der Wagen fuhr ohnehin automatisch.
„Hey! Schauen Sie doch nach vorne auf die Straße!“, rief Domi entsetzt.
„Brauche ich nicht. Gucken Sie mal: Die Windschutzscheibe ist auch ein Bildschirm.“ Schon war von der Straße nichts mehr zu sehen. Stattdessen blickte Domi auf einen ziemlich herunter gekommenen Typen, dessen struppiges Haar vom Wind zerzaust wurde. Ein auffallend langer Bart, in den ein Knochen gewickelt worden war, schlackerte ihm um die Ohren. Er hockte auf einem Sofa und schien durch einen, nicht näher definierten Raum zu schweben.
„Oh, da läuft ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘. So ein Zufall! Domi! Wollen Sie mit mir durch die Galaxis fliegen?“ Vincent reizte es, den Wahnsinn auf die Spitze zu treiben.
„Ich glaube, ich möchte lieber wieder aussteigen“, stöhnte die junge Killerin.
„Und schauen Sie mal hier!“, fuhr Vincent unbeirrt fort. „Das ist Ihnen noch gar nicht aufgefallen, was? – Kein Lenkrad! Den Wagen steuert man so, wie man ein Flugzeug fliegt. Mit einem Steuerknüppel. Deshalb fühlt sich die Fahrt so ruckelfrei an.“
Doch die arme Cleanerin wollte gar nichts mehr sehen. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und wartete den ersten Stoß ab, der anzeigen würde, dass sie gerade eine Oma überfahren hatten, die blutverschmiert an ihrem Seitenfenster vorbeifliegen würde. Wenn jemand ÜBERfahren wird, fliegt er nicht an der Seitenscheibe vorbei, sondern liegt unter dem Auto. Angsterfüllt linste sie in diese Richtung, auf die rechte Straßenseite. Sie hatten das weitläufige Stadtzentrum erreicht und Domi blickte auf Wohnhäuser und kleine Läden, die an ihr vorüberzogen. Auch vereinzelte Fußgänger konnte sie erkennen, die gemütlich oder eilig ihrer Wege gingen, statt, wie erwartet, angesichts eines scheinbar führerlos dahin schleudernden Fahrzeuges, entsetzt die Hände über ihren Köpfen zusammen zu schlagen. Allmählich gewann sie ihre Fassung wieder. Natürlich gab es schon einige selbstständig fahrende Elektroautos, aber die Fahrer sahen dabei keine Kinofilme sondern behielten die Straße im Auge. Ganz die Coole markierend, bemerkte sie sarkastisch: „Wirklich beeindruckend! Vor allem dieser große Knüppel zwischen Ihren Beinen…“ Und wieder ein Perspektivwechsel.
„Frauen haben wirklich keinen Sinn für Technik“, seufzte Vincent gespielt resigniert.
„Aber ja doch! Ich bewundere den Fortschritt, nicht mehr die Natur ansehen zu müssen, an der man gerade vorbei rauscht“, bemerkte die Angesprochene trocken.
„Ach Komma kommen Sie! Eben befanden wir uns noch auf einer öden Zubringerstraße. Da gab es wirklich nichts Interessantes zu sehen. Stattdessen konnte ich Ihre faszinierenden Augen bewundern Leerzeichen…“
„Um dann den Fernseher einzuschalten. Sie sind mir ein Romantiker! Typisch Mann!“, schmollte das Mädchen bezaubernd.
„Ha, Sie sind mir vielleicht ´ne Nummer. Dabei würde ich Ihnen Ihre Wünsche von Ihren persisch-türkisen Augen ablesen.“, flirtete Vincent und musste schmunzeln, waren ihm ihre Wünsche nur allzu bekannt.
Dominika lachte amüsiert. „Ich bin aber Tschechin und keine Perserin.“
„Aber den Türkis gibt es nur im Iran. Dort existiert das weltweit einzige Vorkommen, soviel ich weiß.“ - Wenn das keine charmant geöffnete Türe war.
„Augen sagen sie und Lippen meinen sie“, konterte sie schlagfertig und formte ihre sinnlich vollen Lippen lasziv zu einem Schmollmund. Vincent fürchtete gleich durchzudrehen. Show don't tell?
In jedem halbwegs kitschigen Film würde der Mann jetzt das Mädchen packen und es stürmisch und leidenschaftlich küssen. Aber Vincent stand nicht auf Kitsch. Er liebte die Raffinesse und er wollte zu gerne erleben, wie raffiniert dieses kleine Biest sein konnte. Wieder ein Perspektivwechsel.
Domi war  verwirrt. Jeder andere Mann hätte diese Chance ergriffen und sich notfalls hinterher entschuldigt. Was war mit diesem Typen los? Offenbar musste sie deutlicher werden.
„Und was wünsche ich mir?“ Sie setzte ihr bezauberndstes Lächeln auf, straffte ihre Brüste und legte die Hände an ihre Schenkel.
„Sie wünschen sich, dass ich Sie in Ihr Hotelzimmer begleite“, antwortete Vincent genüsslich frech, umfasste ihre Bienen-Taille und küsste sie zärtlich. Na also, dachte sich Domi, geht doch! Dann nahm sie seinen Kopf in ihre zarten Hände und drückte ihn behutsam ihren Körper herunter.

Flüssig geschrieben, gute Bilder. Für alle Anmerkungen gilt: Alles kann, nichts muss.
MfG


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FaithinClouds
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Beitrag31.08.2021 20:32
Re: Hallo Selanna, hallo FaithinClouds
von FaithinClouds
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Ändere nur das, was du ändern willst. 😅 Ich habe nur meine Meinung abgegeben.

Robert Yves Vauxelle hat Folgendes geschrieben:


Hallo FaithinClouds,

danke für deine Korrekturen, aber viele deiner Einwände kann ich nicht so recht nachvollziehen, andere werde ich im Hinterkopf behalten, manche, vor allem die beiden  Rechtschreibfehler, habe ich korrigiert. Danke dafür. Im Folgenden meine Einwände zu deinen Einwänden:

„Die exklusiven Mitglieder dieser Vereinigung waren deren Meinung nach die eigentlichen Weltherrscher. Sie hielten demnach alle Fäden in den Händen und…“

Warum „demnach“ streichen? Es ist ja nur deren Vermutung, keine Gewissheit.

Weil im vorigen Satz schon "deren Meinung nach" steht. Du kannst den Satz ja auch ins Konjunktiv setzen, um indirekte Rede wiederzugeben. Aber ich fand das ein bisschen gedoppelt.

! Das ist eine Verschwörung!", skandierten sie. (Hier finde ich die Verben ein bisschen unschön, vor allem das Skandieren, das würde ich in irgendeine Handlung einbinden à la: "in den Geschäftszentralen der führenden Brokerunternehmen, grauen Räumen ohne den Geruch nach Kaffee oder einer anderen Form ordinärer Geschäftigkeit, ließen sie verlauten..." oder etwas in der Art) "Bringt ihn her!", forderten manche.

Die Konferenzraum-Kühle ist dem ‚FUCK, YOU‘ Vorstand vorbehalten.
Den Bilderbergern geht es hier auch nicht um Geschäfte, sondern um ihre Eitelkeit. Sie sind wirklich verärgert. Daher passt  skandieren durchaus und ist bewusst gewählt.

Das war nur ein Beispiel. Für mich passt skandieren halt nicht.


„mit einer Raubkatze vergleichen, dessen deren Persönlichkeit gespalten ist.“

Warum ‚deren‘? Die Persönlichkeit bezieht sich auf die Raubkatze.
Raubkatze ist feminin. Das Relativpronomen im Genitiv ist deren. Die Raubkatze, deren... Es ist ja kein Raubkater 😺


 „gespielt oder vorgetäuscht“ (auch hier: gespielt und vorgetäuscht meint das Gleiche, eins davon streichen) war,

aber es ist nicht das gleiche – und selbst wenn, was spräche dagegen?
Aber: spielen impliziert eine gewisse Leichtigkeit. Vortäuschen ein gleichgültiges, kühles oder  gefühlfreies, kopfgesteuertes „Geschäft“. Allerdings habe ich, auf Grund deiner Anregung, die Formulierung geringfügig verändert. Als Kompromiss sozusagen:
„…oder gar vorgetäuscht war.“
Wie ist deine Meinung dazu?

Meine Meinung dazu habe ich schon geschrieben. Ich habe die Wahrheit nicht gepachtet. Änder nur das, was du willst.



"Kitty Cat" (hier würde ich vielleicht einen anderen Namen nehmen, das erinnert zu stark an das KitKat in Berlin 😅) zu sein, einem Club für Fetisch- und S/M Liebhaber

Viele S/M und Erotikclubs verwenden diese oder ähnliche „Brandings“. Der Name soll sofort diese Assoziation wecken. Befürchtest du rechtliche Einwände?

Das weiß ich halt nicht.  


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Selanna
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Beitrag31.08.2021 22:00

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Robert,
Zitat:
Bei all deinen Bemerkungen kann ich allerdings nicht genau herauslesen, welche nur eine Randnotiz bedeuten und welche darauf hinweisen, dass dich etwas wirklich stört oder irritiert.

Ja, da müsste ich eigentlich mit zwei Farben arbeiten, aber das ist mir zu viel Aufwand Embarassed Frag einfach nach, wenn was unklar ist.
Zitat:
Doch bedenke, manches klärt sich im Laufe der Geschichte und anderseits gibt uns das Leben, die Realität auch so manches Rätsel auf und erklären nicht alles.

Sicher, aber ich kann nur das kommentieren, was Du einstellst, was irgendwann später kommt, weiß ich ja nicht. Aber Du musst ja nicht alles ändern, was ich anmerke, das kannst nur Du entscheiden Smile
Zitat:
Manchmal ist einfach deine Phantasie gefordert oder etwas als gegeben zu verstehen. Zum Beispiel: warum legt sich Domi schon Tage zuvor ihr Lederkostüm zurecht?

Ich habe nicht kritisieren wollen, dass sich Domi das Lederkostüm rauslegt, das ist legitim. Nur stand das mE so da, als würde sie es gleich anziehen wollen. Das war mein Kritikpunkt. Zumindest kam das so bei mir an, durch das „also“. Aber ich bin hier ja nur eine einzelne Lesermeinung, ob Du auf meinen Leseeindruck etwas gibst, oder nicht, bleibt Dir überlassen. Und ich nehme es Dir auch nicht übel, wenn Du anders entscheidest Daumen hoch
Zitat:
Der Stilbruch wird oft erwähnt – für mich ist das oft einfach nur ein Szenen- und damit auch ein Stimmungswechsel, der einen entsprechenden Stil rechtfertigt.

Das weicht von einer gewissen Norm ab. Wer Schreiben beherrscht, der kann mit Normen, Regeln, Konventionen spielen und sie brechen. Wer am ersten großen, zur Publikation gedachten Roman arbeitet, fährt wahrscheinlich günstiger, sich an bestimmte Richtlinien zu halten. Natürlich kannst Du auch das so lassen. Aber der Bruch fällt auf und dann stellt sich die Frage, was Du als Autor mit dem Bruch bezweckst. Stimmungswechsel. Hm, das überzeugt mich nicht so ganz. Ich fürchte eher, dass das, wenn das häufiger vorkommt, ein recht sprunghaftes, uneinheitliches Bild abgibt. Überleg es Dir.
Zitat:
„…nicht ohne sie zuvor genüsslich 'erzogen', 'dressiert' und an ihre Schmerzgrenze gebracht zu haben, bevor sie ihnen den finalen Stoß versetzte,

Besser Smile
Zitat:
Egal, denn er sah gut aus und sie liebte Herausforderungen… und attraktive Männer zu erniedrigen, bereitete ihr besonderes Vergnügen.

Nein, leider nicht ganz. Sein Aussehen, ihre Herausforderung, sein Aussehen – das ist keine perfekte logische Verknüpfung. Dreh’s lieber um: Egal, denn sie liebte Herausforderungen und er sah (auch noch?) gut aus … und attraktive Männer zu erniedrigen, bereitete ihr besonderes Vergnügen. – Fände ich persönlich geschmeidiger.
Zitat:
Weiß nicht genau, was du damit meinst. // sagen willst

Hab ich in meinem vorhergehenden Kommentar beantwortet.
Zitat:
Wenn er z. B. selbst dominant ist, wäre das eher schwierig für sie.

Da wirst Du schon eine gute Lösung in petto haben Daumen hoch
Zitat:
ich finde, dass eine Geschichte langweilig wird, wenn man alles vorher erklärt.

Das sollst Du ja auch nicht. Ich geb nur Denkanstöße, nicht alle davon sind sinnvoll oder für Dein Manuskript geeignet. Das zu entscheiden ist Deine Aufgabe, ist ja Dein Text Wink
Zitat:
Manchmal folgen Erklärungen im weiteren Verlauf der Geschichte in einem lebendigeren Zusammenhang (z. B. wenn Vincent selbst spekuliert, warum noch niemand vor ihm angehalten hat)

Das klingt wirklich nach einer geschickten Lösung. (Nur zeigt es mir auch, dass Dein personaler Erzähler vom Kopf Domis zum Kopf Vincents wechselt. Das ist okay. Aber davor noch einen allwissenden Erzähler zu stellen, das wird langsame ein bisschen viel Erzählperspektivenwechsel. Verstehst Du, was ich meine?)
Zitat:
manchmal muss sich der Leser auch einfach selbst eine Erklärung überlegen – so wie im richtigen Leben.

Ja, aber ich finde, das ist beim Schreiben oft gerade das Schwierige: Wie viele Infos braucht der Leser, dass er der Geschichte gut folgen kann, und ab wann sind es zu viele, dass er sich langweilt oder belehrt fühlt. Und manchmal verstecken sich hinter Infolücken auch Logiklücken, wenn der Autor einfach eine „Erklärung“ auslässt, weil es für das, was er geschrieben hat, schlicht keine Erklärung gibt. Das nur ganz allgemein. Damit einem das nicht passiert, ist das dsfo meistens ganz hilfreich, die anderen Leser finden solche Stellen erschreckend zuverlässig – das meine ich ganz allgemein, nicht auf Dich bezogen.

Zitat:
Nochmals vielen Dank für deine Anmerkungen, Anregungen und natürlich auch für deinen Zuspruch.

Gern geschehen.
Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Beitrag02.09.2021 15:31
Hi Calvin, hallo Faithin Clouds
von Robert Yves Vauxelle
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Danke für eure Anmerkungen. Hab sie kopiert und lese sie übers WE (bin hier im Internetcafé.(
Grüße vom Robert


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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag02.09.2021 15:35
Hallo Selanna
von Robert Yves Vauxelle
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Hi Selanna,
ich komme gleich zur Sache:
Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef Vincent Voght:
Ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, wie man das falsch verstehen kann.
Ein Komma nach Abwehrchef wäre vielleicht richtig.
Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef, Vincent Voght:

"Du wechselst die Erzählperspektive,..."
Ja, das macht den Text lebendig. Alles andere finde ich langweilig. – Und wie sollte ich alles aus Domis Sicht beschreiben? Sie weiß doch nichts von Nicos oder Vincents Gedanken usw. Darum geht es ja auch: niemand weiß, was der andere wirklich denkt. Das wird noch eine entscheidende Rolle spielen.

"Was sie essen, lesen, wen sie mögen, wo sie in Urlaub waren. Oder eben, dass sie auf BDSM stehen"
Da ist ja wohl noch ein kleiner Unterschied, ob ich was esse oder auf Sado/Maso stehe. Bis vor einigen Jahren wurde das noch offiziell im Handbuch für Psychologen als eine Krankheit eingestuft. Du weißt doch, welche Probleme Schwule und TVs haben. Mit Fetischisten ist das nicht anders. Kaum jemand postet so etwas öffentlich. Wenn Vincent es tut, ist das schon etwas besonderes, vor allem als selbständiger Sicherheits-Chef. Also ist es ihm entweder schnuppe, was für Draufgängertum spricht oder er bezweckt etwas damit, indem er eine Schwachstelle offenbart.
Bisher vermutet übrigens nur Domi, dass er ein Draufgänger ist. Im gewissen Sinn ist er es auch, wie sich im Teil 2 herausstellt. Aber so weit hast du ja wahrscheinlich nicht mehr gelesen.
James Bond jedenfalls (und Konsorten) ist kein Draufgänger, sondern eine völlig realitätsfremde und übertriebene ‚Comicfigur‘ aus dem letzten Jahrhundert.

„..Dich in Details verlierst…“
Wirklich? Welche meinst du denn? Aber ich kann dir jetzt schon sagen, alles, was ich schreibe, wird später irgendwann von Bedeutung sein. Gibt es Stellen, wo es dich nervt oder du dazu neigst abzuschalten?

„Und es macht ihr als Profikiller mehr Spaß, gutaussehende Menschen zu töten?“
Sie soll ihn ja nicht töten, sondern ausspionieren, um an Nico ranzukommen. Jetzt habe ich so deine Aufmerksamkeit bewundert und dann entgeht dir so etwas? Ihre Aufgabe ist es, ihn zu verführen, hörig und gefügig zu machen. Da ist es doch angenehm für sie, wenn ‚Mann‘ attraktiv ist. (Natürlich es ist eventuell auch schwieriger, denn attraktive Männer, lassen sich nicht so leicht von attraktiven Frauen beeindrucken. Gut manche schon, aber es ist ein potentielles Hindernis. Da ist es doch gut, eine Schwachstelle von ihm zu kennen.)
 Zudem neigen attraktive Männer dazu, eingebildet zu sein. Sich solche zu unterwerfen und zu erniedrigen reizt sie besonders. Das liegt aber doch eigentlich auf der Hand. Aber ich habe den Satz ja nun erweitert:
„Egal, denn er sah gut aus und sie liebte Herausforderungen… und attraktive Männer zu erniedrigen, bereitete ihr besonderes Vergnügen. Sie würde ihn weich kriegen.“

Auch zum Lederkostüm habe ich ja schon inzwischen detaillierter geantwortet. Sie fühlt sich in ihre Rolle ein, sie stellt sich vor, wie sie darin wirken wird. Deshalb legt sie es sich schon mal zurecht. Aber auch hier hätte etwas mehr guter Wille, etwas richtig zu verstehen, geholfen:
Zitat:
Sie aber musste möglichst nah an ihn heran. Also suchte sie sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus und instruierte ihr Team, ihn zu observieren

Das „Also“ lese ich so, dass sie das Lederkostüm anzieht, weil sie nahe an ihn heran muss. Dann folgt aber, dass sie erst ihr Team instruiert, ihn zu observieren. Folglich trägt sie das Lederkostüm die nächsten drei Wochen daheim oder im Studio, während draußen ihr Team Vincent observiert … Zumindest liest sich das für mich so.
Nirgends steht, dass sie es anzieht und damit schlafen geht, also tagelang darin herumläuft (obwohl das durchaus in Grenzen möglich wäre, um in die Rolle zu schlüpfen, die sie plant). Ich schrieb: sie suchte es sich heraus. Da ist nichts Unlogisches. Aber ich werde deine Anmerkung zum Anlass nehmen, zu ergänzen, dass sie sich damit in ihre Rolle einfühlt.
Also, was hältst du von diesem Schlusssatz?:
Also instruierte sie ihr Team, ihn zu observieren und suchte sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus, um sich in ihre Rolle, ihren Auftrag einzufühlen, der ja doch mehr von ihr abverlangte, als nur einen Kunden zu bedienen.  Einfach würde es nicht werden.
„Kopier Dir das, was Du beantworten möchtest, in Word (und speicher es auf Deinem Stick). Dann kannst Du’s auf Deinem Rechner in Ruhe beantworten und dann im Internetcafè nur schnell die fertige Antwort mit copy and paste ins dsfo hochladen.“
Ja, das mache ich genau so – aber ich wollte dir auch gleich schon mal antworten. Aber besser ist es, sich zu gedulden und die Antworten genau zu bedenken. Dieser Zwiespalt war mein Dilemma.

Zu Teil 2:
„aber der Abschnitt mit Vincent beginnt schon so, dass ich ihn nicht fertig lesen werde, tut mir leid. Du hast viel zu viele Adjektive und Adverben drin und ich bin da eigentlich gar nicht so empfindlich. Aber Du erschlägst mich als Leser ja halb damit:“
Genauso erschlagen, wie sich Vincent eben fühlt, Draufgänger oder nicht. Ich kann aber auch so deine Kritik überhaupt nicht nachvollziehen, vor allem nicht, dass du dann gleich aus dem ganzen Text aussteigst, der ja bald wesentlich ruhiger wird und im skypen mit Nico eine völlig andere Welt betritt. Das ist schade, aber deine Entscheidung. Sie kann sich nicht nur auf den Text beziehen. Ich halte das für eine übertriebene und sehr extreme Reaktion. Vielleicht ärgert es dich, dass ich eine ‚durchgeknallte‘  Frau beschreibe?
„: Die Frau ist ja halb verrückt. Das ist doch kein Humor, das ist auch nicht witzig, die Frau ist völlig überspannt und durchgeknallt. Und Vincent ist kein „Draufgänger“, er wirkt völlig überfordert und verunsichert (stottert, Schrecken, kann sich nicht mehr erinnern), obwohl er das angeblich jede Nacht so macht. Das ist unglaubwürdig. Und auf BDSM lässt da (meines naiven Erachtens) auch nichts schließen.“
Ja, Vincent findet es auch nicht witzig. Er ist gerade aufgewacht und da kann er schon mal verwirrt sein über ein solches Verhalten. Auch ein Draufgänger ist nur ein Mensch. Überhaupt sind alle meine Protagonisten keine Schablonen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Seiten und Stimmungen. Auch deshalb geht er nicht jede Nacht in den Club, um seinen Fetisch zu befriedigen. Er verkehrt auch mit ganz normalen Frauen, wenn sie ihm sympathisch sind oder wenn es sich, so wie hier einfach ergibt. Du siehst das alles viel zu festgelegt, als hätten alle Protagonisten Karikaturen, Schablonen oder sture Klischees zu sein. Dieses Schwarz/Weiß-Denken wirst du bei mir nicht finden. (Außer bei „FUCK,YOU“ und Nico, einfach, weil es zwei extreme Gegenspieler braucht, um der Geschichte Salz und Pfeffer zu geben.)  Domi kann ebenso gefühlvoll, wie gefühllos sein. Vincent ist kein reiner Gutmensch. Hättest du den 2. Teil zu Ende gelesen, wüsstest du das.  Auch dass die Frau völlig überspannt und durchgeknallt ist, ist ein sehr hartes Schnellurteil. Sie hat einen seltsamen Humor. Deshalb musste Vincent am Vorabend ihr ja auch aus einer heiklen Situation helfen, aber das weißt du ja wahrscheinlich gar nicht, weil du ja nicht mehr weiter gelesen hast. Was ich nicht verstehe: Vincent geht doch und verlässt somit die Szene. Warum bist du nicht ‚mit ihm mitgegangen‘?
„Alternative (nur zur Verdeutlichung, was ich mit Kürzen meine):
Vincent erwachte gegen zehn Uhr vormittags in einem fremden Bett, wie üblich. Als er verschlafen die Augen öffnete, fiel sein Blick auf ein hübsches Mädchen, das sofort zu kichern anfing.
„Hey.“ Vincent nickte ihr zu, er konnte sich nicht mehr erinnern, wo er sie aufgegabelt hatte. Ein zweites Treffen zog er eher nicht in Betracht, kichernde Mädchen waren eigentlich nicht sein Typ…“
Gähn! Ich schlaf gleich ein, so trocken ist der Text. (kicher). Ist nicht bös gemeint. Du hast ja nicht drann rumgefeilt. Der Stil dieser, meiner Szene gibt die Stimmung wieder. Was du öfter als Stilbruch ansiehst, sind für mich Szenen, Bilder, Stimmungen, die durch den jeweiligen Stil ‚gemalt‘, ‚vertont‘  werden.
Und das Kichern ist es am wenigsten, was Vincent stört. Auch Domi kichert gelegentlich. Deswegen abzuhauen wäre unglaubwürdig, zumindest überzogen.
Allgemein kann ich nur sagen: Urteile nicht zu vorschnell. Gehe davon aus, dass ich an meinem Text gearbeitet habe, mehrmals – ich weiß genau, warum ich was wie formuliere oder erwähne. Versuche, ein bisschen mitzugehen, statt gleich zu stutzen, teils zu Recht, aber auch teils zu Unrecht, weil du zu schnell zum Rotstift greifst. Es kann nicht schaden, seine Kritik genau zu überprüfen. Beispiele habe ich ja angeführt. Aber ich werde deine Beiträge vermissen.
Viele Grüße


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Selanna
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Beitrag02.09.2021 17:15

von Selanna
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Hallo Robert,
Zitat:
Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi und Nicos Abwehrchef, Vincent Voght:

Nein, das Komma kommt hinter „Domi“. So: Dominika Clearence, der Cleanerin, kurz: Domi Komma und Nicos Abwehrchef Vincent Vogh.
Das „kurz: Domi“, ist ein sog. Einschub, den Du mit einem Komma am Anfang des Einschubs beginnst, und den Du mit einem Komma am Ende des Einschubs beendest.
Zitat:
"Du wechselst die Erzählperspektive,..."
-> Ja, das macht den Text lebendig. Alles andere finde ich langweilig. – Und wie sollte ich alles aus Domis Sicht beschreiben? Sie weiß doch nichts von Nicos oder Vincents Gedanken usw. Darum geht es ja auch: niemand weiß, was der andere wirklich denkt. Das wird noch eine entscheidende Rolle spielen.

Ja, ein Wechsel zwischen den Köpfen, also ein Wechsel zwischen Protagonisten, aus deren Sicht erzählt wird (=personaler Erzähler), ist gut und den schätze ich auch sehr. Aber ein Wechsel zwischen personalem Erzähler und allwissendem Erzähler ist etwas Ausgefallenes und eher was für Könner. Aber fühl Dich frei, es ist Dein Text und ich habe dazu nur meine (völlig subjektive und keinesfalls einzig richtige) Meinung abgegeben. Thema damit abgehakt, oder? Smile
Zitat:
Da ist ja wohl noch ein kleiner Unterschied, ob ich was esse oder auf Sado/Maso stehe.

Es gibt Leute, die machen alles aus ihrem Leben auf Instagram und Facebook öffentlich, sooo selten ist das gar nicht mehr. Und in der Großstadt, nahe der ich lebe, gibt es eine rege Szene mit öffentlichen Stammtischen, Treffpunkten, sie tragen offen Kennzeichen. Aber gut, Du siehst das anders. Generell ist ja alles, was ich zu Deinem Text schreibe, immer nur meine Meinung, dazu noch eine Einzelmeinung. Wenn Du findest, meine Meinung widerspricht Deiner zu sehr oder ärgert Dich, dann ignorier sie doch einfach, denn dann ist meine Meinung für Dich nicht hilfreich Wink
Zitat:
Also ist es ihm entweder schnuppe, was für Draufgängertum spricht

Wieder sind wir anderer Meinung. Wenn jemandem die Meinung seiner Umwelt egal ist, ist er für mich selbstsicher, aber nicht zwangsläufig ein Draufgänger. Laut Online-Duden: „verwegene männliche Person, die, ohne zu zögern und auf Gefahren zu achten, ihr Ziel zu verwirklichen trachtet, sich mit Elan für etwas einsetzt“. Mir fehlt da das Ziel, das Vincent verfolgt bzw. etwas, wofür er sich einsetzt (mit seinem Posting). Will er BDSM gesellschaftsfähiger machen? Aber was soll’s: Wenn das Wort für Dich passt, dann lass es stehen. Es ist doch Dein Text Smile
Zitat:
Aber so weit hast du ja wahrscheinlich nicht mehr gelesen.

Weil er trotz der Warnungen seines Ausbilders anhält, um Domi bei ihrer „Panne“ zu helfen? Doch, so weit habe ich gelesen.
Zitat:
James Bond jedenfalls (und Konsorten) ist kein Draufgänger, sondern eine völlig realitätsfremde und übertriebene ‚Comicfigur‘ aus dem letzten Jahrhundert.

Ich denke, die meisten Draufgänger sind erfundene Figuren. Im echten Leben fallen mir nur Felix Baumgartner und vllt die Huberbuam ein Laughing
Zitat:
„..Dich in Details verlierst…“
-> Wirklich? Welche meinst du denn? Aber ich kann dir jetzt schon sagen, alles, was ich schreibe, wird später irgendwann von Bedeutung sein. Gibt es Stellen, wo es dich nervt oder du dazu neigst abzuschalten?

Ich will Dich mit meinen Kommentaren nie angreifen. Ich habe auch nicht etwas unter Deinen Text geschrieben, weil ich ihn schlecht machen oder ihn verreißen wollte. Ich habe Dir nur meine subjektiven Eindrücke geschildert. Das mal vorweg.
Das schnelle Hin und Her von Info und Irrtum (er wohnt da, nein doch nicht, er wohnt dort; er ist dämlich, vllt doch nicht, vllt ist es eine Falle). Jede Menge schnelle Schlussfolgerungen: Ablenkung, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, darum hat er das lanciert. Details: bestimmter, namentlich genannter Club, sein Aussehen, Möglichkeiten der Kontaktaufnahme (inkl. der verworfenen). Irgendwie ist der Absatz ein einziges Hin und Her (erst das, dann doch eigentlich jenes).
Ich weiß, was Du damit ausdrücken willst: Du möchtest Domis Recherchen und ihren sich entwickelnden Entscheidungsprozess darstellen, möglichst genau und im Sekundenstil. Das ist ein legitimes Stilmittel. Mir kommt das Hin und Her zu schnell, zu geballt und ist damit (für mich!) sprunghaft. Du könntest den Entscheidungsprozess, das Abwägen der Möglichkeit ausdehnen oder Du schilderst es noch knapper und stringenter. Ich weiß es nicht.
Ich merke nur Aspekte an, die mir auffallen, positiv oder negativ, um Dir Hinweise zu geben, wo Du meiner Meinung nach noch am Text feilen könntest. Was Du mit diesen Hinweisen machst, ob Du sie verwirfst oder annimmst, ist Deine Entscheidung, denn es ist ja Dein Text.
Zitat:
„Und es macht ihr als Profikiller mehr Spaß, gutaussehende Menschen zu töten?“
-> Sie soll ihn ja nicht töten, sondern ausspionieren, um an Nico ranzukommen.

Gut, dann anders gefragt: Als professionelle Domina und gebuchte Agentin kommt es für sie drauf an, ob ihr Opfer gut aussieht? Aber ja, wahrscheinlich tut es das wohl.
Zitat:
Jetzt habe ich so deine Aufmerksamkeit bewundert und dann entgeht dir so etwas?

Tut mir leid, wenn ich Dich enttäuscht habe Wink
Zitat:
Aber auch hier hätte etwas mehr guter Wille, etwas richtig zu verstehen, geholfen

Du musst Dir bewusst werden, dass im dsfo keiner Deiner Kommentatoren „mit gutem Willen“ liest. Im Gegenteil, wenn hier jemand Deine Texte kommentiert, dann vor allem, um Dir zu helfen, die Schwachstellen aufzudecken. Klar kann ich unter Deinen Text schreiben: „Ja, hab ihn überflogen und grob verstanden, worauf der Text hinauswill.“ Aber das hilft Dir ja nicht, oder? Lies Dir mal die Kommentare unter anderen Texten durch, da wird auch auf Wörtern, Satzzeichen und anderen Kleinigkeiten rumgeritten, alles wird auf Herz und Nieren geprüft.
Zitat:
Also instruierte sie ihr Team, ihn zu observieren und suchte sich ihr streng tailliertes, edles Lederkostüm heraus, um sich in ihre Rolle, ihren Auftrag einzufühlen, der ja doch mehr von ihr abverlangte, als nur einen Kunden zu bedienen.  Einfach würde es nicht werden.

Gefällt mir, also imho, besser.

Zu Teil 2:
Zitat:
Du hast viel zu viele Adjektive und Adverben drin
-> Ich kann aber auch so deine Kritik überhaupt nicht nachvollziehen, vor allem nicht, dass du dann gleich aus dem ganzen Text aussteigst, der ja bald wesentlich ruhiger wird

Ich lese täglich neue Texte im dsfo. In meiner Freizeit. Vielen Texten gebe ich eine Chance, ich lese sie an. Das machen viele Mitglieder hier so. Wenn man dann merkt, dass der Text einem nicht so zusagt, bricht man eben ab. Ist ja meine Freizeit, da bin ich ganz egoistisch und schaue drauf, dass mir meine Beschäftigung in erster Linie Spaß macht. Und hier im Forum ist es üblich, dass man dem Autor des jeweiligen Textes dann Bescheid gibt, ab wann und warum man ausgestiegen ist. Zumindest als kleine Hilfestellung / Info, wenn man schon kein großes Feedback dalässt. Ist ja besser, als einfach gar nichts unter den Text zu schreiben, oder?
Zitat:
Sie kann sich nicht nur auf den Text beziehen.

Doch, ausschließlich. Ich erkenne an Deinem Text, dass mir Dein Stil nicht so liegt. Ich empfinde ihn (subjektiv) als noch nicht ausgereift. Ich habe dem Text etliche Zeit geschenkt, aber dann bin ich ausgestiegen, weil man (meiner Meinung nach) noch sehr viel an dem Text feilen müsste, um ihn veröffentlichungsreif zu machen. Aber das ist nur meine Meinung, Kojote und Calvin Hobbs etwa hat Dein Stil ja ausdrücklich gefallen.
Zitat:
Vielleicht ärgert es dich, dass ich eine ‚durchgeknallte‘  Frau beschreibe?

Nein, ich habe schon einige Texte über durchgeknallte Frauen gelesen, auch hier im Forum. Laughing Meine eigenen Protagonistinnen haben auch oft einen an der Klatsche, ich mag das Laughing
Zitat:
Überhaupt sind alle meine Protagonisten keine Schablonen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Seiten und Stimmungen.

Das ist schon mal eine ideale Einstellung, um glaubwürdige Charakter zu schaffen! Nur muss der Charakter auch in sich stimmig sein. Vielleicht ist er das ja auch. Mal schauen, vllt äußert sich ja noch jemand zu Deinem Text, eine zweite oder dritte Meinung ist immer gut, vllt liege ich falsch mit meiner Einschätzung.
Zitat:
Du siehst das alles viel zu festgelegt, als hätten alle Protagonisten Karikaturen, Schablonen oder sture Klischees zu sein.

Nein, ich sehe nicht alles zu festgelegt (denke ich). Ich habe im dsfo schon einiges gelesen und, hoffentlich, gelernt. Und die Frau, wie Du sie zeichnest, scheint mir kein stimmiges Verhalten an den Tag zu legen. Vllt ist sie ja so, vllt ist sie eine Ausnahme in Deinem Werk, aber hätte ich das in einer Buchhandlung gelesen, hätte ich mir das Buch nicht gekauft, weil ich die Figur unglaubwürdig gefunden hätte.
Zitat:
Vincent geht doch und verlässt somit die Szene. Warum bist du nicht ‚mit ihm mitgegangen‘?

Weil Du mich mit der Machart der Szene als Leser verloren hast.
Zitat:
Gähn! Ich schlaf gleich ein, so trocken ist der Text. (kicher). Ist nicht bös gemeint. Du hast ja nicht drann rumgefeilt.

Ja, hab ich nicht und mein Vorschlag ist mit Sicherheit kein großer Wurf. Nur ein möglichst krasser Gegenentwurf.
Zitat:
Allgemein kann ich nur sagen: Urteile nicht zu vorschnell.

Mach ich nicht. Für mich (subjektiv!) ist Dein Stil nichts, was aber nichts heißen muss. Jemand anders kann er gefallen.
Zitat:
Gehe davon aus, dass ich an meinem Text gearbeitet habe, mehrmals

Das hat fast jeder hier im dsfo gemacht. Und fast jeder stellt fest, dass alleine am eigenen Text zu arbeiten, einen ab irgendeinem Punkt nicht mehr weiterbringt. Und sehr viele sind verletzt, wenn sie ihren ersten Text hier einstellen und fremde Meinungen dazu hören. Das ist normal. Und es tut weh. Aber es hilft häufig, den Text auf ein anderes Niveau zu heben.
Zitat:
Versuche, ein bisschen mitzugehen, statt gleich zu stutzen, teils zu Recht, aber auch teils zu Unrecht, weil du zu schnell zum Rotstift greifst.

Ich verwende keinen Rotstift Wink Das ist vllt ein Teil des Missverständnisses zwischen uns. Ich verwende einen Bleistift und Post-its mit Anregungen, die Dir vllt helfen könnten, überlasse die Entscheidungen aber überall und in jeder Hinsicht Dir.
Zitat:
Es kann nicht schaden, seine Kritik genau zu überprüfen.

Auch ein Missverständnis: Ich schreibe unreflektiert, was mir auffällt. Auszusortieren, was davon für Dich hilfreich ist, ist Dein Job. Ich bin ja kein bezahlter Lektor oder Deutschlehrer Wink
Zitat:
Aber ich werde deine Beiträge vermissen.

Es findet sich vllt jemand anderes hier im Forum, mit dem Du besser zusammenarbeiten kannst. Das klappt nicht immer mit jedem gleich gut. Aber vllt gehst Du nochmal ausführlich in die Textbesprechung mit Calvin Hobbs? Ihr scheint ja mehr auf einer Wellenlänge zu liegen, oder?
Und ein bisschen haben wir ja beide von dem Diskurs schon profitiert, oder? Ich lerne immer beim Kommentieren und Du hast nochmal einzelne Sequenzen hinterfragt, das schadet doch nie Wink
Liebe Grüße
Selanna


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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag06.09.2021 16:02
@ Calvin Hobbs
von Robert Yves Vauxelle
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Hi Calvin,
Ist Calvin Hobbs nicht der Name einer Cartoonfigur? Die eines jungen Tigers?
Vielen Dank für deine Korrekturen und Hinweise. Einiges davon werde ich berücksichtigen. Im Folgenden ein paar Bemerkungen:
Vincent – Ja, ich liebe diesen Namen – aber ich werde ein paar herausstreichen.
Jetzt zog der Verfolgungswagen, den Vincent im Auge behalten sollte, plötzlich an ihm vorbei. Vincent schoss das Blut aus seinem dem Kopf. Aus wessen Kopf sonst? – o.k.  
Wohin schießt es hinaus?
Na, wohin wohl? : )

gab dem Tag, der so langweilig routiniert zu beginnen gedroht hatte, eine unverhofft erfreuliche Wendung. – Ist es glaubhaft, dass der Tag eines Abwehrchefs langweilig werden könnte, wenn nicht bewusst gemacht wird, dass auch dieser Job Routine sein kann? Da kommt eine Wendung doch ziemlich unverhofft. Außerdem gefällt mir der Rhythmus des Satzes, der auf diese Weise entsteht.

 „Tolle Ledersitze haben Sie hier“, stellte Domi fest, nachdem sie es sich bequem gemacht hatte. ? – Im Prinzip hast du Recht - ist ohne ‚hier‘ besser -, aber: Das Mädchen muss doch nicht schreibdeutsch sprechen. Es ist ihre Umgangssprache.
 

… und meine Dessous sind auch aus feinsten, hauchdünnen Nappaleder“, - was stört euch nur immer an meinen ausführlichen, bildhaften Um-/Beschreibungen?

ihrer weiblich-charismatischen uff, bitte nur eins davon Anziehungskraft entziehen. – o.k.: erotischen

Vincent sah ihr tief in ihre faszinierenden türkisfarbenen Augen. – Auch hier. Warum? Ist türkisfarben nicht faszinierend? Vielleicht sind ihre Augen aber auch faszinierend und noch dazu türkis.

Jetzt muss ich doch mal allgemein fragen (also dich und FaithinClouds): Nur ein Adjektiv zu verwenden – habt ihr das so eingetrichtert bekommen in der Literaturschule, beim Journalistik- oder Germanistikstudium? Ist das ein Automatismus, eine Konditionierung? Manchmal haben zwei Adjektive durchaus ihre Berechtigung oder ihren Sinn, um etwas auszuschmücken oder zu betonen. Das muss man doch erkennen.

so ruckelfrei – auch in der neuen Rechtschrift?
    
Wenn jemand ÜBERfahren wird, fliegt er nicht an der Seitenscheibe vorbei, sondern liegt unter dem Auto.
o.k. „angefahren“  aber die Oma könnte ja auch links vorbeifliegen. Es geht ja nur um ihre Vision, die sie in ihrer Panik heraufbeschwört.


Ganz die Coole markierend, bemerkte sie sarkastisch: „Wirklich beeindruckend! Vor allem dieser große Knüppel zwischen Ihren Beinen…“ Und wieder ein Perspektivwechsel.

Wie? Wo? Und wenn schon – ich schrieb ja schon an Selanna, das sind Szenenwechsel. Sie machen den Text lebendig.

 
Vincent fürchtete gleich durchzudrehen. Show don't tell?
Was meinst du damit?


In jedem halbwegs kitschigen Film würde der Mann jetzt das Mädchen packen und es stürmisch und leidenschaftlich küssen. Aber Vincent stand nicht auf Kitsch. Er liebte die Raffinesse und er wollte zu gerne erleben, wie raffiniert dieses kleine Biest sein konnte. Wieder ein Perspektivwechsel.

Ist es wirklich so schwer, sich das Geschriebene als Film vorzustellen? Habt ihr keine Bilder vor Augen, wenn ihr eine Geschichte lest? Im Film wird doch ständig die Perspektive gewechselt. Ist es wirklich ein Problem für euch oder stört es euch nur, weil ihr es so gelernt habt, Perspektiven nicht zu wechseln?
 
Du schreibst: Alles kann, nichts muss, aber mich interessieren dennoch deine Argumente, deshalb frage ich so genau nach und erkläre meine Intension für die jeweiligen, meist genau bedachten Formulierungen.

 Nochmals Danke für deine Korrekturen, Hinweise und natürlich für das freundliche Schlusswort.
Hast du nur das 3. Kapitel gelesen oder kannst du zum 2. Kapitel einen Kommentar zum Inhalt abgeben?


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Robert Yves Vauxelle
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Beitrag06.09.2021 16:03
@FaithinClouds
von Robert Yves Vauxelle
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo FaithinClouds,
wie bei Calvin antworte ich dir auf deinen Hinweis „Ich habe nur meine Meinung abgegeben“: Aber mich interessieren dennoch deine Argumente, deshalb frage ich so genau nach und erkläre meine Intension für die jeweiligen, meist genau bedachten Formulierungen. Es geht hierbei ja (auch) darum, sich auszutauschen.

Warum ‚deren‘? Die Persönlichkeit bezieht sich auf die Raubkatze.
Raubkatze ist feminin. Das Relativpronomen im Genitiv ist deren. Die Raubkatze, deren... Es ist ja kein Raubkater 😺

Ob männlich oder weiblich – sind Tiere nicht allg. sächlich?
Viele Grüße vom Robert


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