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Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2021 ist da

 
 
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Bananenfischin
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Beitrag24.08.2021 13:58
Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2021 ist da
von Bananenfischin
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und zwar hier.
Welches Buch habt ihr schon gelesen bzw. welches favorisiert ihr?


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hobbes
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Beitrag27.08.2021 22:48

von hobbes
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Mein Favorit hat es leider gar nicht erst auf die Longlist geschafft (trotz Nominierung).

Gelesen habe ich bisher nur Identitti, also na ja, das stimmt nicht ganz, ich habe irgendwann im ersten Drittel abgebrochen. Warum, kann ich leider schon nicht mehr sagen, ich erinnere mich nur noch an ziemliche Genervtheit.

Von Vater und ich habe ich schon irgendwo so viel gehört/gelesen, dass ich da auf jeden Fall auch hineinlesen will. Genauso Zandschower Klinken.

Was die anderen betrifft, werde ich wohl das Buchpreis-Büchlein mit den Leseproben abwarten, da sagt mir nur der eine oder andere Autorenname etwas.

Und selbst?


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Natalie2210
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Beitrag05.09.2021 10:44

von Natalie2210
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Ich muss gestehen, ich hab noch nichts davon gelesen. Aber ich habe mir jetzt einmal "Der Himmel vor 100 Jahren" bestellt. Es erinnert mich an ein anderes, wirklich gutes Buch - "Suleika öffnet die Augen" von Jachina Gusel.

lg,
Natalie
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Bananenfischin
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Beitrag05.09.2021 11:07

von Bananenfischin
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Oh, hatte ganz verpasst, dass hier schon geantwortet wurde. Meine Favoriten sind "Drei Kameradinnen" und "Vater und ich", aber klar habe ich längst nicht alles gelesen, inzwischen aber von allen die verfügbare Hörprobe gehört ("Identitti" war auch nicht so meins, von "Der Himmel vor hundert Jahren" ist bei mir irgendwie nichts hängengeblieben). "Zandschower Klinken" hat mich auch sehr angesprochen, das kommt auf jeden Fall auf die Wunschliste.

Kennt wer "Zwischenmiete NRW"? Da gibt es tolle Autor:inneninterviews per Hausbesuch, z.B. bei Shida Bazyar und Mithu Sanyal.


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BlueNote
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Beitrag05.09.2021 11:15

von BlueNote
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Ah ... Franzobel, den mag ich! Allerdings sind seine Bücher oft recht unterschiedlich (er Qualität). Aber wenn das hier zum Buchpreis vorgeschlagen ist, muss es ja gut sein. Möchte man meinen.

Aber was kann man so viel über Amerika (und dessen Eroberung) schreiben? Ist das Buch so ironisch wie sein Titel?

Zwei Bücher über den Vater (eins vom Bruder). Interessant!
Vaterbeziehung ist ja auch gerade mein großes Thema.

Ich glaube aber, Der versperrte Weg würde mich am meisten interessieren (bzw. meiner aktuellen Interessenslage entsprechen).
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Bananenfischin
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Beitrag05.09.2021 11:38

von Bananenfischin
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Die Franzobel-Hörprobe hat mich irgendwie gar nicht angesprochen, "Der versperrte Weg" erinnert mich an "Am Beispiel meines Bruders" von Uwe Timm. Fand ich sehr gut.

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Beitrag06.09.2021 10:24

von hobbes
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Weil es völlig überraschend in der Onleihe verfügbar war, habe ich mittlerweile Mitgift von Henning Ahrens gelesen. Das war problemlos möglich (will sagen: ich konnte das gut zu Ende lesen), am Ende angekommen habe ich mich dann allerdings gefragt: Was macht dieses Buch auf der Longlist? Also klar, es ist kein schlechtes Buch, aber das ist tatsächlich das beste Buch von Klett-Cotta*?
Aber nun ja, vielleicht ist es gar nicht das beste, sondern nur das, mit dem sie sich die besten Chancen ausrechnen.

Im Nachwort des Buches stand dann noch, dass es tatsächlich Ahrens' eigene Familiengeschichte ist, die da (so ungefähr) erzählt wird. Ach so, dachte ich dann. Deshalb also. Deshalb hatte ich den Eindruck, dass da alles und jedes Thema, jeder Vorfahr, irgendwie angerissen wird, ins Buch aufgenommen wird, aber sich nichts so richtig durchzieht. Also eigentlich schon, eigentlich geht es vor allem um den jüngsten Wilhelm in der Familie, aber dann halt auch wieder nicht, dann ist noch dieser und jener wichtig und irgendwie bleibt bei mir am Ende der Eindruck, dass der Autor immer noch zu nah dran ist an dieser, seiner eigenen Familiengeschichte, um sie so richtig gut erzählen zu können. Bzw. dass eigentlich gar keine richtige Geschichte erzählt wird. Und natürlich, es muss nicht immer eine Geschichte sein, aber am Ende muss mir das Buch dann doch die Frage "Was soll das?" beantworten und das tut es nicht.



* Wenn ich es richtig weiß, darf jeder Verlag nur ein Buch für diesen Preis einreichen


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Beitrag06.09.2021 10:33

von hobbes
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Ich dachte gerade, vielleicht wäre es interessanter, jeweils über die Bücher vom letzten Jahr zu sprechen, da wurde eventuell schon mehr gelesen und somit kann man auch mehr dazu sagen? Ich habe gerade gesucht, ob es einen Faden dazu gegeben hat, habe allerdings keinen gefunden. Gut möglich allerdings, dass ich nur mal wieder an der Suche gescheitert bin.

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Beitrag07.09.2021 21:42

von hobbes
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Ich schon wieder Laughing Und schon wieder mit einem Buch aus der Onleihe, dieses Mal: Der versperrte Weg.
Nun, das habe ich nicht zu Ende gelesen, obwohl es mehr ein Büchlein als ein Buch ist. Schon wieder Nazis (bei Ahrens auch), schon wieder der Eindruck, eher eine Familienhistorie als einen Roman zu lesen.


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Beitrag08.09.2021 08:00

von BlueNote
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Ich habe schon viele Familienhistorien als Roman gelesen. Angefangen von Thomas Mann bis zu den aktuellen italienischen Autoren. Bei diesen scheint die Familiensaga sehr angesagt zu sein (meistens aus der Sicht eines Halbwüchsigen geschrieben mit literarisch ziemlich ausgereiften "innerer Monolog"-Fähigkeiten).
Der versperrte Weg würde mich immer noch interessieren. Ich liebe dünne Büchter! wink
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hobbes
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Beitrag08.09.2021 13:39

von hobbes
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Sind nicht eigentlich alle Romane Familienhistorien Laughing Meine Abneigung war weniger inhaltlich (was interessieren mich Familienhistorien) begründet, sondern mehr die Art und Weise, wie diese spezielle Familienhistorie erzählt wird. Für mich las sich das eher wie der Abschnitt über Familie X im großen Kompedium "Leben in Deutschland im Jahr ..." Womit ich es dir natürlich nicht ausreden will, ganz im Gegenteil, ich hoffe, du liest es und berichtest hier von deinem Lesen.

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Beitrag09.09.2021 07:20

von BlueNote
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Ich habe mir nun die Bücher Mitgift von Henning Ahrens (das bereits den deutschen Buchpreis 2021 Aufkleber trägt) und Der versperrte Weg von Georges-Arthur Goldschmidt gekauft und letzteres auch bereits angefangen zu lesen. Dass das 110-seitige Buch nur 2 € billiger ist als das viel dickere Werk, habe ich zunächst ... festgestellen müssen. Nachdem mich Goldschmidts Stil zunächst ein wenig irritiert hat, er verwendet oft sehr kurze Sätze, schert sich überhaupt nicht um Wiederholungen (verwendet in 5 aufeinanderfolgenden Sätzen "sein" oder "war"), ist überhaupt reinstes "Telling", so bin ich in der Zwischenzeit doch auch recht angetan von dem Werk. Bei uns im Forum würde es nach  4 Sätzen heißen, reinster Infodump!!!, dennoch hält der Verlag (Wallstein) es für sein bestes Buch und würdig für den deutschen Buchpreis. Es wird alles erzählt (das was du vermutlich als "zu wenig Roman" empfunden hast). Dennoch schafft es der Autor auch mit einer kargen, aber doch originellen Sprache, zu faszinieren. Seine Themen finde ich außerordentlich interessant. Der Bruder, der nur als lästig und Konkurrenz empfunden wird, der (kindliche) Jude als Protagonist, der wie alle anderen Jungs auch, viel lieber ein Mitläufer "der Bewegung" sein würde. Gut, er schreibt es nicht einfach so hin, sondern lässt den Jungen Fahnen mit Buntstiften ausmahlen (das Hakenkreuz störte ihn dabei nicht) und mit Zinnsoldaten spielen (eine der wenigen Showing Szenen?). Dem Namen nach dürfte Goldschmidt selbst Jude sein (seine Eltern sind nach Frankreich emigriert, lese ich gerade in wiki). Diese Perspektive, die er hier als Autor einnimmt (der jüdische Junge fühlt sich wie ein "richtiger Deutscher", gibt selbst die absurden Vorbehalte gegen Juden wieder, wird aber bereits von seinen Freunden gemieden, ohne zu merken, dass er selbst zur ausgeschlossenen Gruppe gehört) ist neu, anders und interessant. Nachdem ich mir zuerst gedacht habe, geht das ganze Buch wirklich nur darum, dass Erich, der Protagonist, den ungeliebten Bruder zurückdrängen/bekämpfen will, denke ich nun, die kurze Geschichte hat noch viel Potenzial. Ich finde durchaus, dass das Buch ein großes Lesevergnügen ist. Mal sehen, ob das so bleibt.
Und vor allem ist der Stil für mich eine Offenbarung. Es gibt also doch nicht nur die (einseitige?) Sichtweise (des DSFos) "Literatur = Unterhaltungsliteratur". Ich habe immer versucht, hier Orientierung zum Schreiben von E-Literatur zu finden. Ich finde, unser Forum tut sich da (bis auf wenige Ausnahmen) immer noch sehr schwer - und weist manchmal eher in die Irre - oder geradewegs zum bestsellenden Unterhaltungsroman.

Es geht auch anders, wie man am deutschen Buchpreis sieht.
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hobbes
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Beitrag16.09.2021 23:16

von hobbes
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Georges-Arthur Goldschmidt hat Folgendes geschrieben:
Erich hatte eine größere Schwester, die als Abiturientin mit achtzehn Jahren eine der ersten Studentinnen der Hamburger Universität gewesen sein soll. Bis ins Alter von vier Jahren genoss er die ungeteilte Aufmerksamkeit und das Entzücken seiner, ob der „späten Geburt“, überglücklichen Eltern. Alle Familienangehörigen wurden immer zum Bestaunen der kleinen Wunderkindes eingeladen. Erich hatte ein Kinderfrau, die er anscheinend nur duldete; er verursachte keine Problem, soll aber immer auf Distanz zu ihr geblieben sein.

Ich habe jetzt noch mal reingelesen um herauszufinden, was genau mein Problem mit dem Buch ist. Dieser Absatz da kommt ziemlich am Anfang und ich erinnere mich, dass ich mich gefragt habe, ob ich gerade das Vorwort lese.
So etwas wie das hier:
"(...) die (...) gewesen sein soll (...)"
"(...) eine Kinderfrau, die er anscheinend nur duldete; (...)"
Das ist so etwas, was ich mit Historie meinte. Eher ein Bericht als eine Geschichte.
Und andauernd: Info, Info, Info. Nur leider bin ich ja überhaupt keine Inhaltsleserin, Inhalt interessiert mich null. Erich würde mich interessieren, der Mensch Erich. Dummerweise bekomme ich aber überhaupt kein Gefühl für Erich, obwohl mir doch andauernd von ihm erzählt wird (vielleicht gerade deshalb?). Erich ist für mich überhaupt nicht greifbar. Als würde dieser ganze Inhalt eine Mauer aufbauen und das, was Erich eigentlich ausmacht, bleibt dahinter verborgen.


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Fistandantilus
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Beitrag17.09.2021 01:18

von Fistandantilus
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Bei uns im Forum würde es nach  4 Sätzen heißen, reinster Infodump!!!, dennoch hält der Verlag (Wallstein) es für sein bestes Buch und würdig für den deutschen Buchpreis.


Ich sehe es zunehmend ähnlich wie BlueNote. Viele "preisgekrönte" Romane, die ich lese, enthalten vermeintlich reichhaltigen Infodump oder wirken recht "tell-lastig". Sie würden hier im Forum in den ersten Absätzen zerrissen werden, überspitzt gesagt.
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Mumienfreund
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Beiträge: 327



Beitrag17.09.2021 11:06

von Mumienfreund
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ich habe immer versucht, hier Orientierung zum Schreiben von E-Literatur zu finden. Ich finde, unser Forum tut sich da (bis auf wenige Ausnahmen) immer noch sehr schwer - und weist manchmal eher in die Irre - oder geradewegs zum bestsellenden Unterhaltungsroman.


Vielleicht liegt das aber weniger an den zukünftigen BestsellerautorInnen, als am Nimbus, den sich angehende E-Literatur-SchreiberInnen versuchen aufzubauen?
 
Denn was könnte peinlicher sein, als nach dem Gewinn eines (in der erwartbaren Zukunft) liegenden renommierten Buchpreises (mit Frackzwang), eines Tages als user Mopsi1974 eines Schriftstellerforums identifiziert zu werden?

Wenn Reaktionen, dann höchstens zarte Umschreibungen, nebulös bleiben, ja nicht greifbar werden. (Alte Politikerweisheit). Ein guter E-Schreiber scheut den Austausch wie ein scheues Reh und darf sich nicht dabei erwischen lassen, indem er oder sie sich möglicherweise zum Spalten von Orkschädeln mit Hilfe einer Steinaxt äußert, oder ob absichtlich falsche Rechtschreibung vielleicht nur kaschieren soll, dass es beim (unbekannten) Gegenüber mit der Hirnschreibung eventuell auch nicht so weit her sein könnte. Die hohen Lüfte der genialen Literatur umwehen nur die auf den höchsten Gipfeln in aller Ruhe reifenden Dichter- und Denkerhirne. Da gibt es nicht zu diskutieren, schon gar nicht über schnödes Handwerk, geschweige denn irgendwelche Intentionen.

Besser also, schweigen.
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Rübenach
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Beiträge: 2836



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Beitrag18.09.2021 17:57

von Rübenach
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Mumienfreund hat Folgendes geschrieben:
BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ich habe immer versucht, hier Orientierung zum Schreiben von E-Literatur zu finden. Ich finde, unser Forum tut sich da (bis auf wenige Ausnahmen) immer noch sehr schwer - und weist manchmal eher in die Irre - oder geradewegs zum bestsellenden Unterhaltungsroman.


Vielleicht liegt das aber weniger an den zukünftigen BestsellerautorInnen, als am Nimbus, den sich angehende E-Literatur-SchreiberInnen versuchen aufzubauen?
 
Denn was könnte peinlicher sein, als nach dem Gewinn eines (in der erwartbaren Zukunft) liegenden renommierten Buchpreises (mit Frackzwang), eines Tages als user Mopsi1974 eines Schriftstellerforums identifiziert zu werden?

Wenn Reaktionen, dann höchstens zarte Umschreibungen, nebulös bleiben, ja nicht greifbar werden. (Alte Politikerweisheit). Ein guter E-Schreiber scheut den Austausch wie ein scheues Reh und darf sich nicht dabei erwischen lassen, indem er oder sie sich möglicherweise zum Spalten von Orkschädeln mit Hilfe einer Steinaxt äußert, oder ob absichtlich falsche Rechtschreibung vielleicht nur kaschieren soll, dass es beim (unbekannten) Gegenüber mit der Hirnschreibung eventuell auch nicht so weit her sein könnte. Die hohen Lüfte der genialen Literatur umwehen nur die auf den höchsten Gipfeln in aller Ruhe reifenden Dichter- und Denkerhirne. Da gibt es nicht zu diskutieren, schon gar nicht über schnödes Handwerk, geschweige denn irgendwelche Intentionen.

Besser also, schweigen.


Nun, es gibt in diesem Forum einige durchaus ernst zu nehmende "E"-Literaten. Vielleicht liegt es ja an der Zunahme solch sinnbefreiter Beiträge wie deinem, dass sie sich mehr und mehr aus diesem Forum zurückziehen.


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hobbes
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Beitrag19.09.2021 18:22

von hobbes
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So, ich hab noch zwei:

Das Elefantenbuch. Hm, hm. Ich glaube, das könnte ein prima Beispielbuch für diese schreckliche, verrufene E-Literatur sein, die kaum einer versteht Laughing
Ich hab's jedenfalls nicht zur letzten Seite geschafft. Also doch, schon, aber nur, um herauszufinden, ob dort noch irgendwelche "Lösungen" verborgen sind.
Spoiler: Nö. Oder naja, vielleicht doch. Falls ich es verstanden habe Rolling Eyes
Trotz allem hat das Ganze was. Ich habe das die ganze Zeit mit einem "Meint der das ernst?" "Will der mich veralbern?" gelesen und weiß jetzt noch nicht mal, ob ich den Erzähler oder den Autor damit meine. Der Erzähler jedenfalls erzählt in einem verwirrten-Professoren-Ton und allein den die ganze Zeit so durchzuziehen, hui. Das ist irgendwie auch beeindruckend. Natürlich denke ich die ganze Zeit auch "So redet doch keiner?", aber ich kenne auch nicht sonderlich viele Professoren, daher kann ich das eigentlich gar nicht beurteilen.
Außerdem ist da noch der Elefant, bzw. die Reise des Elefanten, die Vater und Sohn so irgendwie nachstellen wollen. Ein Wanderthema, quasi, das mag ich ja eigentlich, aber na ja, in der Form dann doch nicht.

Als nächstes dann Vater und ich, da bin ich noch nicht sonderlich weit gekommen. Noch läuft es ganz gut mit uns beiden. Schön viel Weißraum smile


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Beitrag19.09.2021 19:17

von sleepless_lives
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Das Elefantenbuch. Hm, hm. Ich glaube, das könnte ein prima Beispielbuch für diese schreckliche, verrufene E-Literatur sein, die kaum einer versteht Laughing

Oder er versucht nur, so wie Saramago zu schreiben, und es ist halt nicht gelungen Very Happy , beim Thema hat er ja sich ja wohl schon inspirieren lassen: Die Reise des Elefanten.


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Beitrag19.09.2021 19:42

von hobbes
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
hobbes hat Folgendes geschrieben:
Das Elefantenbuch. Hm, hm. Ich glaube, das könnte ein prima Beispielbuch für diese schreckliche, verrufene E-Literatur sein, die kaum einer versteht Laughing

Oder er versucht nur, so wie Saramago zu schreiben, und es ist halt nicht gelungen Very Happy , beim Thema hat er ja sich ja wohl schon inspirieren lassen: Die Reise des Elefanten.

Immerhin zitiert er seine Quellen Laughing Das Saramago-Buch wird tatsächlich auch erwähnt. Und das ist dann eigentlich auch interessant, wie er das macht. Wobei ich das schon wieder halb vergessen habe, aber so nebenbei geht es auch viel um "wie man etwas darstellt/erzählt/von etwas berichtet." Das ist dann fast schon wieder witzig, wenn er zu seiner Reise extra einen Facebook-Account aufmacht, sich quasi sofort unzählige Followys finden und das alles vielleicht nur, weil er von anderen geklaute Bilder einstellt.

Ein Lesezirkelbuch, irgendwie Laughing Nur für mich allein würde ich es nicht zu Ende lesen, aber zum gemeinsamen Diskutieren bietet es sich geradezu an smile


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Beitrag19.09.2021 22:59

von sleepless_lives
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
aber so nebenbei geht es auch viel um "wie man etwas darstellt/erzählt/von etwas berichtet."

Wie in ungefähr der Hälfte der Literatur der letzten Jahrzehnte. wink


hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ein Lesezirkelbuch, irgendwie Laughing Nur für mich allein würde ich es nicht zu Ende lesen, aber zum gemeinsamen Diskutieren bietet es sich geradezu an smile

Sollen wir? Irgendwo existiert noch die Leserunde-AG. Dann bräuchten wir nur noch ein paar andere Interessierte.


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Leselust
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Beitrag20.09.2021 09:39

von Leselust
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Ich habe von den gelisteten Büchern nur Eurotrash von Christian Kracht gelesen, das mir aber sehr gut gefallen hat. Entgegen dem, was die Werbung für das Buch immer suggeriert, muss man Faserland nicht kennen, um es zu lesen. Kracht ist wirklich ein Meister der Sprache, und es ist faszinierend, mit wie wenigen Worten er Stimmungen darstellen kann.
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hobbes
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Beitrag20.09.2021 13:40

von hobbes
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ein Lesezirkelbuch, irgendwie Laughing Nur für mich allein würde ich es nicht zu Ende lesen, aber zum gemeinsamen Diskutieren bietet es sich geradezu an smile

Sollen wir? Irgendwo existiert noch die Leserunde-AG. Dann bräuchten wir nur noch ein paar andere Interessierte.


Da mich das Buch ja leider nicht übermäßig begeistert hat, schreie ich jetzt auch nicht übermäßig begeistert "Jawoll, das machen wir!" Vor allem, weil ich etwas skeptisch bin, was meine aktive Teilnahme an der AG betrifft. Aber nun denn, es müssten sich ja sowieso erstmal noch ein paar andere Interessierte finden.

Vater und ich habe ich jetzt auch zu Ende gelesen. Das ging schnell. Ist das etwa die Longlist der kurzen Bücher? Aber vielleicht sind die anderen alle viel, viel länger. Ist ja eigentlich auch egal, wie lang oder kurz die sind.
Das hier kam mir allerdings ziemlich kurz vor. Auf einmal war ich schon am Ende angelangt und dachte: Ja, wie jetzt? Eins der Bücher, das den Lesy irgendwie hängen lässt. Das muss ja nichts schlechtes sein, ein "abgeschlossenes" Buch hakt man vielleicht auch gedanklich schneller ab. Ich hab das sehr gern gelesen, ich mag die Erzählstimme, ich finde das Thema oder eher die Themen (Vater-Kind-Beziehung, Kommunikation, Sprache, Familiengeschichte(n)) interessant.
Aber na ja. Total umgehauen hat mich das jetzt auch nicht.


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