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Gottes Werk


 
 
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Weltverzweiflung
Gänsefüßchen


Beiträge: 25
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Beitrag25.07.2021 22:10
Gottes Werk
von Weltverzweiflung
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Gott ist ein Sadist.
Gott lässt seinen Sohn am Kreuz sterben.
Gott zettelt Kriege an und quält Menschen.
Gott hilft nicht, wenn man betet. Gott quält weiter.
Gott ist zuständig für all das Leid auf der Erde.
Gott ist schuld an dem Hungertod afrikanischer Kinder.
Gott lässt zu, dass Kinder in den Philippinen und in Thailand auf den Strich geschickt werden.
Gott hat alle Augen zu, wenn Zivilisten in Afghanistan umkommen.
Gott ist tot. So, wie Nietzsche sagte.
Auch für mich ist Gott heute gestorben. Ich glaube weder seinen Ausführungen im alten und neuen Testament, noch glaube ich an den guten Schöpfer. Gott ist ein Hirngespinst. Nichts weiter. Dr. Martin Luther hat sein feistes Leben irgendeinem Nichts geopfert. Dick und fett steht er da, auf irgendwelchen Abbildungen und labert etwas von Disziplin in seinen Ausführungen.

Wir leben auf dem Planeten der Finsternis. Es gibt die schöne Natur. Um es zu verschleiern, aber Liebe und Schönheit und Reinheit des Geistes und Vergebung und all den religiösen Humbug kann man ad acta stellen. In Wahrheit haben die Egoisten und die Gierigen die Macht und das Geld für Veränderung. Obwohl sie eben an dieser nicht interessiert sind. Diese Welt ist die Hölle. Tiefer geht es kaum.

Ich habe Selbstmörder im Freundeskreis und junge Tote, wie meinen Bruder zu beklagen. Überhaupt ist mein Leben eine einzige Farce, weil ich bis heute an das Gute geglaubt habe, was allem Anschein nach nur in mir existiert.

Den Mut für Selbstmord besitze ich bei aller Verzweiflung nicht. Aber diese Welt ist ein einziger Haufen egoistischer Vollidioten, die an der Macht sind, um ihre geldgierigen Egos zu füttern. Ich bin raus. Ganz auf meine Weise.

12Wie es weitergeht »




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F.J.G.
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Beitrag25.07.2021 22:27

von F.J.G.
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Hallo Weltverzweiflung,

dein Beitrag auf dem Roten Teppich hat mich angesichts der Fäkalsprache schon sehr irritiert, aber das hier sprengt ja nun wirklich alles.

Dein Hass auf Religion mag deine Privatsache sein, und in deine Privatdinge mische ich mich nicht ein. Aber ebenso finde ich Rundumschläge gegen die Religion etwas, was auch mit dem Etikett der Belletristik nicht seriöser wird.

Ich möchte nur beispielhaft ein paar Punkte heraussuchen.

Zitat:
Gott hilft nicht, wenn man betet. Gott quält weiter.


Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es in meinem Leben noch keine Gnade gegeben hat, die mir Gott nicht gewährt hätte.

Zitat:
Gott ist zuständig für all das Leid auf der Erde.
Gott ist schuld an dem Hungertod afrikanischer Kinder.
Gott lässt zu, dass Kinder in den Philippinen und in Thailand auf den Strich geschickt werden.


Gott ist nicht verantwortlich für das Unheil auf der Welt. Wir Menschen sind es.
Das wertvollste, das Gott uns geschenkt hat, ist unsere Freiheit.
Mit dem Sündenfall im Paradies ist der Mensch unnvollkommen geworden. Und unvollkommene Menschen machen die Welt nun einmal zu einem schlechteren Ort.
Das vermutlich Wertvollste, das Gott uns geschenkt hat, ist unsere Freiheit.
Wir können selbst entscheiden, ob wir an ihn glauben.
Und wir können selbst die Welt zu einem besseren Ort machen. Oder zu einem schlechteren Ort.
Würde Gott alles Böse auf dieser Welt unterbinden, so nähme er uns unsere Freiheit. Und wenn wir völlig unfrei unter den Fittichen Gottes nur noch gut handeln könnten, würde das gute Handeln an Wert verlieren, da wir ja eh keine Wahl haben.
Gott braucht keine Jasager und Kopfnicker, die an ihn glauben, weil sie es müssen. Das ist nicht das Prinzip von Glauben.

Wie wäre es, wenn du einmal die andere Seite zu Wort kommen ließest?
Hättest du dir die Mühe der Recherche gemacht, so hättest du im Youcat eine exzellente Erklärung zur ewigen Frage "Wieso lässt Gott Schlimmes zu" nachlesen können.

Momentan liest sich das für mich, als hättest du einfach nur Zorn auf die Kirche und als würdest du nun in der Schriftstellerei ein Ventil finden wollen.


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V.K.B.
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Beitrag26.07.2021 00:43

von V.K.B.
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Hallo Weltverzweiflung,

Also erstmal, das ist für mich keine Literatur sondern ein Statement bzw eine Weltsicht und wäre damit im "auf ein Wort"-Bereich besser aufgehoben. Oder vielleicht auch nicht, weil du keine Lösungsansätze vorstellst. Einfach nur zu sagen "diese Welt ist scheiße" bringt niemanden weiter. Und warum du das auch noch auf Merkur und Venus ausdehnst (oder wie soll man deinen angegebenen Wohnort verstehen?) bleibt mir rätselhaft. Denn diese Planeten sind doch gesund und nicht von Menschen befallen.

Zum Text: Erster Absatz ist geschenkt. Bis auf:
Zitat:
Gott ist ein Sadist.
"Pathologischer Sadist" bitte. Solche Figuren bringen doch sonst immer die gesamte Perversion in Verruf. Laughing

Trotz geschenkt wird deine Auflistung aber niemanden überzeugen, der es nicht auch so sieht. Kannst du aber Zeugen Jehovas erzählen, mach ich auch immer, wenn die bei mir vor der Tür stehen, nur etwas differenzierter, ist immer wieder schön zu sehen, wie die bei ihren "Richtig"stellungsversuchen immer mehr ins Straucheln kommen und sich zu zweifelhaften Aussagen hinreißen lassen. Ich hab mal einen zu "Manchmal ist ein Völkermord eben notwendig" gekriegt (bezüglich der Sintflut). Kann man sogar Bullshitbingo nach spielen. Spaßfaktor hoch, ontologischer Erkenntnisgewinn aber null (letzteres auf beiden Seiten).

Zitat:
Ich glaube weder seinen Ausführungen im alten und neuen Testament, noch glaube ich an den guten Schöpfer.
Hier solltest du etwas mehr differenzieren. Nicht alle Gläubigen glauben, Gott habe die Bibel selbst geschrieben, noch sind Gott und Schöpfer zwingend identisch (siehe Demiurg einiger gnostischen Auslegungen des Christentums).

Zitat:
Gott ist ein Hirngespinst.
Wenn man Gläubigen schon vor den Bug treten will, dann bitte auch richtig. Ich gehe mit und erhöhe auf "ansteckende Geisteskrankheit" Twisted Evil

Aber wie gesagt, das Ganze bringt nichts. Jeder kann glauben, was er will, und du wirst niemanden mit Provokationen überzeugen. Im Gegenteil sogar, fühlt sich der Gesprächspartner in der Verteidigerposition für "das Gute", wird er jedes Verbrechen eines Daimons schönreden und fühlt sich in seinem Glauben nur gestärkt. BTW, Missionieren ist Sache von Religionen; Atheisten, Agnostiker und Satanisten haben das gar nicht nötig. Oder: Leben und leben lassen. Solange der andere es auch tut jedenfalls. Man muss doch niemanden zu seinem Seelenheil zwingen, wenn man gar nicht an eine Seele glaubt.

Zitat:
In Wahrheit haben die Egoisten und die Gierigen die Macht und das Geld für Veränderung. Obwohl sie eben an dieser nicht interessiert sind.
Auch geschenkt. Hast du Lösungsansätze? Revolutionen jedenfalls haben nie funktioniert, die Macht nur verschoben und die ethischen Grenzen (sofern es noch welche gab) nur noch weiter zertrümmert.

Zitat:
Diese Welt ist die Hölle. Tiefer geht es kaum.
Dem würde ich hingegen widersprechen. Nehmen wir "Hölle" als schlimmsten vorstellbaren Zustand, ist da noch viel Luft nach unten.

Zitat:
Ich habe Selbstmörder im Freundeskreis und junge Tote, wie meinen Bruder zu beklagen.
Das tut mir aufrichtig leid. Ehrlich. Leider gehört der Tod aber unabänderbar zur Sterblichen Existenz dazu. Jeder hat schon mal jemanden verloren, oder wird es unweigerlich irgendwann tun.

Zitat:
Überhaupt ist mein Leben eine einzige Farce
Willkommen in der menschlichen Existenz.

Zitat:
weil ich bis heute an das Gute geglaubt habe, was allem Anschein nach nur in mir existiert.
Und wie äußert sich das Gute? Indem du wütende Anklagen verfasst? Geht es nur um "ich möchte trotz Zyniker kein völliges Arschloch sein" sind wir zumindest schon mal zwei. Hilft der Welt aber auch nicht.

Zitat:
Aber diese Welt ist ein einziger Haufen egoistischer Vollidioten, die an der Macht sind, um ihre geldgierigen Egos zu füttern.
Leider hast du da nicht ganz Unrecht. Die einzige mir bekannte Lösung: Individueller ethischer Hedonismus. Finde etwas, was dich (zumindest zeitweise) glücklich macht, ohne jedes Idiotentum mitzumachen oder selbst ein völlig egoistisches Arschloch zu werden. Dann ist die Welt halbwegs erträglich und das Leben vielleicht sogar schön (manchmal, für eine Minute (um mal einen Ingmar Bergmann-Film zu zitieren)). Wie du also siehst, haben sich andere diese Gedanken auch schon gemacht.

@Kojote:
Zitat:
dein Beitrag auf dem Roten Teppich hat mich angesichts der Fäkalsprache schon sehr irritiert
wegen einmal "scheiße"? Oder hab ich da was überlesen?

Zitat:
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es in meinem Leben noch keine Gnade gegeben hat, die mir Gott nicht gewährt hätte.
Ist genauso ein persönliches Statement und wird auch niemanden überzeugen. Ich hoffe für dich, dass dein Glauben dich nie enttäuschen wird.

Zitat:
Gott ist nicht verantwortlich für das Unheil auf der Welt. Wir Menschen sind es.
Ernstgemeinte Frage: Wofür brauchen wir ihn dann? Wenn er eh alles laufen lässt und niemanden vor von Menschen gemachtem Unheil bewahrt, weil es den Unheilmachern ihre Freiheit nehmen würde? Ein kosmischer Kindergärtner, der sich dann aber um nichts kümmert, gehört doch eigentlich gefeuert, oder nicht?

Zitat:
Mit dem Sündenfall im Paradies ist der Mensch unnvollkommen geworden.
Du meinst mit der Erschaffung der Frau. Wer noch nicht gemerkt hat, dass diese Geschichte einzig und allein dazu dient, patriarchalische Vorherrschaft zu legitimieren, dem kann ich auch nicht helfen.
Wusstest du, dass einige gnostische Auslegungen Eva dafür verehren, der Menschheit nicht die Sünde, sondern die Erkenntnis gebracht zu haben? Also passt dein "Das wertvollste, das Gott uns geschenkt hat, ist unsere Freiheit" nicht dazu. Gerade das wollte Gott den Menschen in dieser Geschichte doch vorenthalten. Nicht Gott, sondern die unvollkommene und von ihm dafür verdammte Frau hat den Menschen das geschenkt. Und Gott nannte es "Sünde", also etwas, das man nach gängiger Norm als "falsch" betrachtet, aber trotzdem tut – und verfluchte sie dafür zur Zweitklassigkeit und Regelschmerzen.

Zitat:
Gott braucht keine Jasager und Kopfnicker, die an ihn glauben, weil sie es müssen. Das ist nicht das Prinzip von Glauben.
Gott braucht vor allem keine Diener und Missionare. Wenn der etwas will, könnte er es als allmächtiges Wesen selber machen, mit einem Fingerschnippen. Würde nicht jemand, der sich anmaßt, Gottes Werk zu tun (oder dabei zu helfen) Gott beleidigen, weil er davon ausgeht, Gott sei so machtlos oder unfähig, dass er die Hilfe eines Menschen bräuchte?

Zur ganzen Glaubensfrage allgemein (und nicht nur oder speziell an Kojote und /oder den OP gerichtet): Glauben ist wie ein Geschlechtsteil. Schön, eins (oder mehrere) zu haben, aber bitte nicht jedem ungefragt damit ins Gesicht wedeln.


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F.J.G.
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Beitrag26.07.2021 05:56

von F.J.G.
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Hallo Veith,

Menschen, die am allerwenigsten von Religion verstehen, erkennt man immer daran, dass sie einen Satz beginnen mit "Wenn Gott allmächtig ist, dann …".

Erinnerst du dich an meine damalige Leseprobe, die ich im Forum einstellte, und in der ich das Thema Satanismus einwob? Da warst du sofort auf den Barrikaden, weil ich deiner Meinung nach ein Vorurteil nach dem anderen bediente. Und jetzt? Jetzt stellst du hier Fragen als unverrückbaren Falschheitsbeweis in den Raum, die im Christentum zu den absoluten Basics gehören und die dir entweder jeder mittelmäßig gute Priester, oder aber der Katechismus (einschließlich Youcat) seriös beantworten könnte.

Ich könnte jetzt detailliert auf deine Kritikpunkte eingehen, aber das tue ich mir nicht an. Nicht weil ich Angst hätte, auf die Probe gestellt zu werden, sondern weil ich es müßig finde, wenn du mit irgendwelchen Begriffen aus der Rhetorik-Welt ankommst, um mir dann unfaire oder falsche Gedankengänge vorzuwerfen.

Seit deinem Veto gegen meine Darstellung von Satanismus schneide ich das Thema Satanismus nicht mehr an. Es wäre nett, wenn du umgekehrt das Gleiche tätest. Ich verstehe nicht viel von Satanismus, du nicht viel von Christentum. Noch einmal: Behauptungen über Gott kann jeder in den Raum stellen. Diskurs bedeutet, etwas einmal Behauptetes nicht sofort als unverrückbar darzustellen, sondern auch einmal jemanden zu Wort kommen zu lassen, der sich auskennnt. Du kennst dich mit Satanismus aus, und ich habe dich damals ja auch zu Wort kommen lassen und nicht stur abgeblockt ohne Bereitschaft zum Dialog.

Du hast deinen Glauben, ich habe den meinen, und wir werden gegenseitig nie überzeugen können. Also lass uns das sein lassen.


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Ribanna
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Beitrag26.07.2021 11:50
Re: Gottes Werk
von Ribanna
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Weltverzweiflung hat Folgendes geschrieben:

Gott ist tot. So, wie Nietzsche sagte.
Auch für mich ist Gott heute gestorben.
...

Das ist doch alles völlig unlogisch! Entweder: Es gibt Gott nicht. Etwas oder jemand, der nicht existiert, kann auch nicht sterben - und deswegen auch nicht tot sein!
Oder, Nietzsche hatte damals schon recht. Dann ist Gott (vielleicht?) zu Nietzsches Zeiten gestorben, oder früher, aber mindestens schon 120 Jahre tot. Existiert hat er dann bis dahin? Weil es ja zu allen Zeiten Krieg, Tod und Vernichtung gab! Auch seit der Zeit, in der Nietzsche lebte.
Für dich ist Gott heute gestorben. Hm...woran denn? Und bis heute hat er existiert und war lebendig? Was ist dann mit Nietzsche? Fragen über Fragen...

...
 Überhaupt ist mein Leben eine einzige Farce, weil ich bis heute an das Gute geglaubt habe, was allem Anschein nach nur in mir existiert.

Dann lass es raus. Tu was, statt zu jammern. Engagier dich, statt rum zu heulen. DAS wäre konsequent.

...


Schöne Ferien noch.


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Eris Ado
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Beitrag26.07.2021 13:31

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Kojote hat Folgendes geschrieben:


Würde Gott alles Böse auf dieser Welt unterbinden, so nähme er uns unsere Freiheit. Und wenn wir völlig unfrei unter den Fittichen Gottes nur noch gut handeln könnten, würde das gute Handeln an Wert verlieren, da wir ja eh keine Wahl haben.
Gott braucht keine Jasager und Kopfnicker, die an ihn glauben, weil sie es müssen. Das ist nicht das Prinzip von Glauben.



Wenn es einen Gott gäbe, dann könnte er zumindest seine Existenz klarstellen. Die Menschen hätten danach immer noch die Freiheit seinen Gesetzen zu gehorchen oder nicht zu gehorchen. Bisher läuft es anders: Der eine Seher sagt etwas, der andere Seher sagt was anderes und die Anhänger der jeweiligen Seher schlagen sich die Schädel ein. Damit trägt Gott mit seinen Versteckspielchen selbst zur menschlichen Gewalt bei.
Wenn es einen Gott gäbe, dann würde er wollen, dass wir Atheisten sind, denn sonst würde er sich so offenbaren, dass alle Menschen dieser Offenbarung glauben schenken könnten..
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Beitrag26.07.2021 13:35

von V.K.B.
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Hallo Kojote,

um eins nochmal klarzustellen, was du anscheinend noch nicht verstanden hast: Ich bin kein Teufelsanbeter, sondern fundamentalistischer Diskordier (aber nur Mittwochs). Satanismus ist im Übrigen auch keine Religion, sondern eher eine Weltanschauung, und auch dort gibt es sehr unterschiedliche Auslegungen, von sozialdarwinistisch (LaVey) (lehe ich ab) bis humanistisch (TST) (das meiste davon könnte ich unterschreiben). Mitglied bin ich trotzdem nirgendwo. Darüber hinaus kenne ich mich mit einer Menge Religionen aus (Judentum, Christentum, Hinduismus, Wicca, etc), also unterstelle mir bitte nicht, ich hätte vom Christentum keine Ahnung. Zumal es nicht DAS Christentum gibt, sondern viele verschiedene Auslegungen (und Gottesdefinitionen) davon. Dass die Römisch-Katholische Kirche Gott mittlerweile das Attribut der Allmächtigkeit abspricht, wäre mir neu, ich lasse mich da aber gerne von etwas anderem überzeugen Wenn du eine Quelle dafür hast (ich will ich mich nicht durch ein ganzes Portal wie Youcat wühlen), her damit.

Zitat:
Du hast deinen Glauben
Nein, ich habe keinen. Nur eine Menge unbeantwortete und kritische Fragen. Zu jeder Glaubensrichtung übrigens.

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Eris Ado
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Beitrag26.07.2021 13:40
Re: Gottes Werk
von Eris Ado
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Ribanna hat Folgendes geschrieben:


Das ist doch alles völlig unlogisch! Entweder: Es gibt Gott nicht. Etwas oder jemand, der nicht existiert, kann auch nicht sterben - und deswegen auch nicht tot sein!



Das kommt immer auf die Existenzform an. Wenn etwas im Kopf der Menschen existiert, dann kann es für verschiedene Menschen zu unterschiedlichen Zeitpunkten sterben. Der Weihnachtsmann starb ja auch nicht ein für allemal, als Kuno Schmidt im Jahr 1902 feststellte, dass seine Eltern die Geschenke unterm Weihnachtsbaum platzierten. Der Weihnachtsmann stirbt für Kinder im Lauf des Erwachsenwerdens zu jeweils anderen Zeiten.
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Beitrag26.07.2021 13:54

von V.K.B.
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Wie jetzt? Der Weihnachtsmann existiert nicht? Shocked
Och menno, man kann heute auch wirklich an gar nichts mehr glauben!

Nachtrag zu Kojote und den (angeblich destruktiven) Fragen: Selbst Jaggi Vasudev (Sadhguru), den ich (auch wenn ich seinen Glauben und einige seiner Ansichten nicht teile) durchaus für einen weisen Mann halte, sagt: Du musst nur drei Fragen stellen, und jeder Himmel stürzt ein.

Glaube bedeutet von daher immer, kritischen Fragen aus dem Weg zu gehen, oder er kann nicht mehr funktionieren.


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Eris Ado
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Beitrag26.07.2021 14:15
Re: Gottes Werk
von Eris Ado
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Weltverzweiflung hat Folgendes geschrieben:

Auch für mich ist Gott heute gestorben.


Was ist denn dem lyrischen Ich passiert, dass es den Glauben genau heute aufgiebt?

 
Zitat:
Dr. Martin Luther hat sein feistes Leben irgendeinem Nichts geopfert.


Um den muss es einen nicht Leid tun. Ganz übler Judenhasser.
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Beitrag26.07.2021 14:26

von V.K.B.
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Zitat:
Um den muss es einen nicht Leid tun. Ganz übler Judenhasser.
Und energischer Befürworter der Hexenverfolgung obendrein.

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Beitrag26.07.2021 15:13

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Darüber hinaus kenne ich mich mit einer Menge Religionen aus (Judentum, Christentum, Hinduismus, Wicca, etc), also unterstelle mir bitte nicht, ich hätte vom Christentum keine Ahnung.


Entschuldige wenn ich das so deutlich sagen muss -- deine Kompetenz als Schriftsteller in allerbesten Ehren, nur solch eine Aussage halte ich für höchst vermessen. Genau wie kaum jemand ehrlich sagen kann, drei oder vier Sprachen fließend zu beherrschen oder fünf Instrumente auf Akademieniveau intonieren zu können, genau so wenig kann sich jemand "mit einer Menge Religionen auskennen". Geht einfach nicht. Oberflächlich, ja. Partiell, ja. Aber dir ist schon klar, dass genaue Kenntnis nur einer (1) Religion bereits mehrere Jahre Hochschulstudium benötigt?

Wenn du dich im Christentum so auskennst, hätte dir dieser Patzer nicht unterlaufen dürfen:

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Wenn du eine Quelle dafür hast (ich will ich mich nicht durch ein ganzes Portal wie Youcat wühlen), her damit.


*räusper*
Der Youcat ist mitnichten ein "ganzes Portal", sondern im Gegenteil eine kleine broschierte Kompaktversion des Katechismus mit Jugendlichen als Zielgruppe:
https://www.amazon.de/YOUCAT-Jugendkatechismus-Katholischen-Bernhard-Meuser/dp/3945148154/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=Youcat&qid=1627304489&sr=8-1

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Wenn es einen Gott gäbe, dann könnte er zumindest seine Existenz klarstellen.


Hat er doch getan. Indem er uns seinen Sohn Jesus gesandt hat.
Und ich erlebe Gottes Gegenwart fast jeden Tag aufs Neue. Ich habe schon längst aufgehört mitzuzählen, wie oft mich Gott schon kurz vor knapp vor großen und kleinen Katastrophen bewahrt oder glückliche Fügungen beschert hat.

Wenn jetzt aber allen Ernstes das Weihnachtsmann-Argument hervorgebracht wird, ist für mich eine Schwelle der Respektlosigkeit überschritten. Dann wäre es Zeit für mich zum Ausklinken.


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Eris Ado
Klammeraffe


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Beitrag26.07.2021 15:45

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Kojote hat Folgendes geschrieben:

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Wenn es einen Gott gäbe, dann könnte er zumindest seine Existenz klarstellen.


Hat er doch getan. Indem er uns seinen Sohn Jesus gesandt hat.


Das war wohl nicht besonders überzeugend, wenn man bedenkt wie wenig Leute sich damals zum Christentum bekehrten. Nur Einige taten das; was Familien zerstörte.
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us10
Zitat:
34 Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; 36 und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.


Eine Klarstellung sieht anders aus.
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nicolailevin
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Beitrag26.07.2021 15:52

von nicolailevin
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Ich finde es ausgesprochen spannend, wie so ein schlichter Text es schafft, hier einige „alte Hasen“ zu triggern und weltanschauliche Bekenntnisse zu provozieren.

Die Erzählstimme ist kein Atheist, jedenfalls keiner, der mit sich im Reinen wäre. Atheisten wissen, dass nichts über dem Menschen existiert, sie leiden also nicht unter der Schlechtheit der Welt, so wie die Stimme im Text es tut. Wo den Atheisten die Welt aus natürlichen Gründen nicht passen mag (so hässliche Dinge wie Erdbeben, Krankheit, Tod), streben sie nach Verbesserung durch Wissenschaft und Technik. Wo der Mensch in seinem miesen Wesen der perfekten Welt entgegensteht, versuchen sie durch entsprechende soziale Konstrukte wie Erziehung und Rechtssysteme oder durch politische Maßnahmen wie die Diktatur des Proletariats (Konzept Marx/Engels/Lenin) den Führerstaat (Konzept Hitler/Rosenberg) oder die totale Marktwirtschaft (Konzept Hayek/Rand) den Menschen im Sinne des großen Ganzen einzunorden.

Der Text aber leidet massiv darunter, dass die Welt so ist, wie sie ist, und er sucht verzweifelt nach einem Ansprechpartner, den er dafür zur Verantwortung ziehen kann. Er schreit nach einem erlösenden Messias, der mit Feuer und Schwert die Welt endlich zu dem Ort macht, den die Erzählstimme sich wünscht. Da von diesem Erlöser – allen Verheißungen zum Trotz – nichts zu erkennen ist, wirft er all das Elend vor jenen hin, der kommen sollte und sich doch bisher nicht gezeigt hat.

Literarisch ist das nicht neu. Nietzsche wird im Text selbst erwähnt, Céline fiele mir noch ein, es gibt etliche, die aus enttäuschten Heilserwartungen ihren Ekel über die Welt zu Papier gebracht haben. (Im Falle Nietzsches definitiv wortgewaltiger und gelungener als der hier vorgelegte Abschnitt)

Positiv wirkt auf mich, dass ich dem Text die Empörung und Verzweiflung als authentisch abnehme. Man kann da natürlich dem Affen ordentlich Zucker geben und ein Pathos auswälzen, das in anderen Umständen ganz und gar unangebracht wäre.

Doof ist, dass diese Texte immer nur den Jüngern predigen. Wer das gut findet, teilt die Auffassung, dem geht es dann gar nicht um Literatur, sondern um die gemeinsame Sache. Wer aber anderer Auffassung ist, der schüttelt den Kopf oder lässt sich triggern und hält dagegen – siehe oben.

In jedem Fall bildet Weltenhass für meine Begriffe kein gutes Pflaster für literarische Gehversuche.

VG
Nico.
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Rübenach
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R
Beitrag26.07.2021 18:13

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Also wenn man auch nur die Hälfte von dem glaubt, was so im www steht, dann ist die hinter "Youcat" stehende Institution ("Kirche in Not") ein ziemlich fundamentalistischer Verein.

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Eris Ado
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Beitrag26.07.2021 20:15

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Atheisten wissen, dass nichts über dem Menschen existiert, sie leiden also nicht unter der Schlechtheit der Welt, so wie die Stimme im Text es tut. Wo den Atheisten die Welt aus natürlichen Gründen nicht passen mag (so hässliche Dinge wie Erdbeben, Krankheit, Tod), streben sie nach Verbesserung durch Wissenschaft und Technik.


Doch, auch Atheisten können an der Schlechtheit der Welt leiden. Sie können natürlich keine überirdische Instanz dafür verantwortlich machen.
Die Atheisten gibt es ohnehin nicht. Manche wollen die Welt verbessern, andere wollen das nicht.
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Beitrag26.07.2021 20:24

von V.K.B.
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Kojote hat Folgendes geschrieben:
Wenn du dich im Christentum so auskennst, hätte dir dieser Patzer nicht unterlaufen dürfen […] Der Youcat ist mitnichten ein "ganzes Portal", sondern im Gegenteil eine kleine broschierte Kompaktversion des Katechismus mit Jugendlichen als Zielgruppe
Und muss ich jede Propagandaschrift kennen? Ich hab Youcat gegoogelt und lande dann bei: https://www.youcat.org/de/

Und das ist ein Portal, und da es sich auch noch an Kinder und Jugendliche richtet krempeln sich mir da eh die Zehennägel hoch. Plus das, was Rübenach dazu sagt. Und da hatte ich einfach keine Lust, zu suchen. Einen Link zu einer offiziellen Textstelle der katholischen Kirche, die Gott die Allmächtigkeit abspricht, bist du mir leider noch schuldig geblieben. Wie gesagt lasse ich mich da gerne eines Besseren belehren, wenn ich falsch liege, aber da muss schon eine genaue Quellenangabe her.

Zitat:
Genau wie kaum jemand ehrlich sagen kann, drei oder vier Sprachen fließend zu beherrschen oder fünf Instrumente auf Akademieniveau intonieren zu können, genau so wenig kann sich jemand "mit einer Menge Religionen auskennen". Geht einfach nicht. Oberflächlich, ja. Partiell, ja. Aber dir ist schon klar, dass genaue Kenntnis nur einer (1) Religion bereits mehrere Jahre Hochschulstudium benötigt?
Das ist doch jetzt Wortklauberei. "Sich mit etwas auskennen" bedeutet doch nicht, absoluter Experte mit unendlicher Detailtiefe zu sein. Wenn jemand sagt, ew kenne sich z.B. mit Word aus, ist damit ja auch nicht gemeint, dass ew den Sourcecode kennen und verstehen würde oder sofort auswendig sagen könnte, wo man bei welcher Version welche selten benutzte Funktion finden würde. Ich bin kein absoluter Experte für die von mir erwähnten Religionen, natürlich nicht. Aber ich merke zum Beispiel oft, das ich mich in der Mythologie des Christentums besser auskenne als so mancher überzeugter Kirchgänger. Und in der Recherche für meiner Bücher bin ich in einige der Mythologien durchaus schon recht tief eingestiegen. Was mich natürlich nicht zu einem Profi-Kleriker einer dieser Religionen macht, das habe ich aber auch nie behauptet.

Zitat:
Hat er doch getan. Indem er uns seinen Sohn Jesus gesandt hat.
Es gibt überhaupt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Jesus Sohn oder sogar Avatara eines Gottes war, noch dass er irgendwelche Fähigkeiten besaß, die über die eines normalen Menschen hinausgingen. Alle Wundergeschichten sind mit Mythenbildung zu erklären und wenn man dem Grundprinzip von Ockham’s Razor folgt ist das die bessere Erklärung. Sogar für die "Auferstehung" (wenn man sie nicht gleich als weiteren Mythos abtun will) gibt es haltbare medizinische Hypothesen, wie Jesus die Kreuzigung überlebt haben könnte und in der Grabhöhle wieder zu sich kam (mit nur noch einem funktionierenden Lungenflügel, weil der Speerstich ihn vor Erstickung durch Spannungspneumothorax (häufige Todesursache bei Kreuzigungen) bewahrte.) Dass Jesus mehr als ein Mensch war, wird von Gläubigen axiomatisch oder dogmatisch behauptet und nicht mehr in Frage gestellt (die Frage nach alternativen Erklärungen ohne Übernatürliches wäre eine von Sadhgurus dreien, die den Himmel zum Einsturz bringen), aber Gott hat sich damit nicht zu erkennen gegeben oder gar bewiesen, das ist ein Zirkelschluss. Dein folgendes Argument ist subjektive Wahrnehmung und damit auch nicht als Beweis tauglich.

Abgesehen davon schließen sich "Glauben" und "Beweis" sowieso aus, denn wenn etwas bewiesen ist, ist das ein Fakt und kein Glaube mehr.


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sleepless_lives
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Beitrag26.07.2021 20:38

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Können wir bitte diese Diskussion in "Auf ein Wort" verlagern.

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Beitrag26.07.2021 20:40

von V.K.B.
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Können wir bitte diese Diskussion in "Auf ein Wort" verlagern.
Von mir aus gerne. Kannst du sie dorthin verschieben?

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sleepless_lives
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Beitrag26.07.2021 20:53

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Ab jetzt.
Zu sortieren, welcher Beitrag sich noch auf den Text bezieht und welcher nicht, hab ich jetzt weder Zeit noch Lust und hat auch nicht die besten Erfolgsaussichten, denke ich.


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Beitrag26.07.2021 21:25

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

Zum Text

Ich denke, zum Text "Gottes Werk" von Weltverzweiflung wurde schon genug gesagt. Mit Literatur hat das jedenfalls nichts zu tun. Und ich denke, Schrifstellerei ist kein geeigneter Deckmantel für spirituelle Unzufriedenheit.

Zum ganzen Rest

Mir ist völlig egal, was andere Menschen glauben.
Was mir nicht egal ist, ist, wenn ich als irrationaler, dümmlicher oder verblendeter Mensch hingestellt werde, nur weil ich religiös bin.
Nach dem, wie Gott mein Leben positiv verändert hat, wäre ich verrückt, wenn ich ihm auch noch mit Undank entgegenkäme oder ihn beleidigte. Tatsächlich wäre ich verrückt, nach so vielen unzähligen Schicksalswinken seitens Gottes seine Existenz abzustreiten. Sicher mag es auf der Welt viele Zufälle geben, aber eine dermaßige Aneinanderreihung von Zufällen ist einfach unmöglich. Fragmentarisch nachzulesen hier:
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=72828

Ich werde nicht akzeptieren, wenn ich aufgrund einer Religion belächelt oder als irrational hingestellt werde, und schon gar nicht werde ich akzeptieren, wenn mein Glauben an Gott auf eine Stufe mit einem Glauben an den Weihnachtsmann hingestellt wird.

Wie gesagt, ich habe kein Interesse, was ihr glaubt. Hingegen kann es mich nicht kalt lassen, wenn ich als Mensch zweiter Klasse hingestellt werde, weil ich religiös bin.

Es ist atemberaubend, wenn ich mir unter dem Slogan "denn sie wissen nicht, was sie glauben" von Atheisten und Agnostikern meine Religion erklären lassen soll.

Sei's drum, ich bin jetzt komplett hier raus.
Ich kann nicht verhindern, dass ihr mir hier weitere Charmantheiten an den Latz knallt. Wohl aber kann ich Schritte setzen, damit mich dies weniger betrifft. Deswegen werde ich auf nichts mehr in diesem Faden antworten. Es wäre eine gute Idee, euch genau zu überlegen, womit ihr mich als nächstes konfrontiert, denn auf am Boden liegende einzutreten kommt nicht sonderlich gut an.

Viele Grüße
der Kojote


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Gast







Beitrag26.07.2021 22:05
Re: Gottes Werk
von Gast
Antworten mit Zitat

Weltverzweiflung hat Folgendes geschrieben:

 Überhaupt ist mein Leben eine einzige Farce, weil ich bis heute an das Gute geglaubt habe, was allem Anschein nach nur in mir existiert.



Also ich versuche mich mal an einer These, die ich an diesem einen Satz aufhänge... da das Geschlecht des/der AutorIn nicht herleitbar ist, benutze ich einfach durchgehend die weibliche Form (statt des per default geltenden maskulinen Generikums).

Die Autorin war vielleicht bis heute (metaphorisch oder literal) eine hingegebene und glühende Vertreterin einer (für diese Diskussion beliebigen) vermutlich christlichen Weltanschauung, ist aber durch ein plötzliches traumatisches Erlebnis zu der Erkenntnis gekommen, dass all die Hingabe nur einem Haufen Lügen und Täuschungen geopfert wurden. Was das genau sein kann - nähere Erläuterungen wären hilfreich; mögliche Interpretationen gäbe es genug. Ich werfe mal einfach die eine (beliebige) Interpretation in dem Raum, dass die Autorin heute erfahren hat, dass ihre Tochter, die sie als gläubige und praktizierende Katholiken über Jahre hinaus der Kirche anvertraut hat, systematisch und wiederholt mißbraucht worden ist, vielleicht darüber Selbstmord begangen hat.

Das würde die Diskussion auf ein anderes Niveau verlagern. Selbstverständlich könnte/dürfte/müßte man dann immer noch auf die Unterschiede zwischen Spiritualität, Glauben und Religion verweisen (und in dem Rahmen Jahrhunderte von zum Teil sehr abstrakten und abgehobenen Gedankenwerken ins Spiel bringen). Aber es würde nichts daran ändern, dass die Autorin natürlich eine verständliche Verbitterung erlebt. Nämlich darüber, dass das Gottesbild, das sich eine Religion fast per Definition deutungshoheitlich zu Eigen macht, zur Zerstörung einer Existenz mißbraucht wurde.

Fakt ist: Im Namen Gottes wurden und werden unaussprechliche und widerliche Verbrechen verübt. Selbstverständlich wurden und werden im Namen Gottes auch sehr viele humanistische und empathische Dinge getan. In welchem Verhältnis das zueinander steht, wird für denjenigen, der den Verbrechen zum Opfer fällt, egal sein.

Wie gesagt, ich lege meiner Interpretation hier nichts als eine mögliche Deutung eines Satzes der Autorin zu Grunde; vielleicht lese ich da etwas völlig falsch. Meine eigene Spiritualität tut hier auch überhaupt nichts zur Sache. Ich möchte dazu nur ergänzen, dass dieser Versuch, die Autorin zu verstehen, zu 100% identisch geschrieben werden würde, wenn ich a) ein tief in mir ruhender gläubiger Christ, b) ein Atheist oder c) irgendetwas Anderes wäre.

Ich mag nur keine shitstorms. Normalerweise wird in diesem Forum sehr differenziert und genau gelesen, und Neulinge werden in der Regel mit einem Respekt und der Bereitschaft empfangen, ihre Texte zu verstehen (auch wenn die Texte, uhm, zum Teil nicht dazu einladen). Warum in diesem thread davon keine Spur zu finden ist, selbst bei Forumsmitgliedern, die sich zu Recht einen großen Respekt im Umgang mit Anderen erarbeitet haben - fällt mir schwer, auf diese Frage eine Antwort zu finden.
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