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Death


 
 
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G0BLiNSL4Y3R_
Erklärbär
G


Beiträge: 1



G
Beitrag20.07.2021 17:22
Death
von G0BLiNSL4Y3R_
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist, was ich schreibe. Diesen Text habe ich im Whiskyrausch geschrieben, an einem Abend vor 3 Monaten. Er war mein erster Versuch überhaupt etwas zu schreiben. Es ist sicher nicht viel und voller Fehler. Ich wusste nicht genau, was ich sonst als Einstand nehmen sollte, da ich noch nicht viel in meinem leben Verfasst habe. Aber ich bin bereit zu lernen und die Dinge besser zu machen, daher bin ich für jede Art von Kritik offen. Und wenn ihr findet, ich sollte besser nie wieder was schreiben, dann könnt ihr das auch sagen. smile

Es ist total komisch das jetzt mit jemanden zu teilen. Kennt ihr das? Ich weiß auch nicht genau, wohin ich diesen Text einordnen soll. Vllt wisst ihr es ja besser als ich, nachdem ihr den Text gelesen habt. Eigentlich schreibe ich schon ein paar Wochen eine längere Geschichte und ich möchte gerne, dass daraus was wird, was man lesen kann, ohne einen Anfall zu bekommen. Aber erstmal hier mein Einstand:

Death

Ich konnte das Rauschen des Windes hören, der die Farne und Gräser streichelte. Das plätschern der letzten tropfen, die der Regen zurückgelassen hatte. Die Vögel des Waldes, die ihre Lieder pfiffen. Lieder des Lebens, aber auch Klagelieder.
Ich stellte mir vor wie ich die feuchte Luft des Waldes in mir aufnahm. Das nasse Moos, das Blut der Bäume und das Heidekraut. Wie ich die kälte fühlte und wie sie mich frösteln ließ. Manchmal, wenn ich nur daran dachte einen eigenen Körper zu haben… so wurde es wirklich so.  Ich weiß nicht, wann ich damit angefangen hatte. Ich erinnere mich auch nicht an den Grund. War es meine eigene Entscheidung?

Hier wanderte ich nun, lautlos schwebend. Ein Schatten im Dunst. Die Tiere des Waldes nahmen keine Notiz von mir. Sie könnten es auch nicht - niemals. Auch nicht nach ihrem letzten Herzschlag. Ihnen ist etwas anderes bestimmt. Sie sind im Tode wie sie es im Leben waren - sich nicht ihres Selbst bewusst.

Ich blickte zurück zu dem Ufer an dem ich angelegt hatte. Es war zwischen den Bäumen nunmehr kaum auszumachen. Nur ein leises Rauschen war noch zu vernehmen.
Mein Pfad führte mich tiefer hinein in den dunklen Wald. Die Zeit selbst bog sich um mich herum. Und an ihrem Ende erschien eine Lichtung. Dort wartete jemand auf mich. Die Zeit um seinen Geist stand still. Zu seinen füßen die sterbende Hülle, die den letzten Rest seiner Seele beherbergte.
Und ein kaltes Schwert, in heißes Blut getränkt. Er sah auf sich hinab. Nur sein Mund war leicht geöffnet, geformt zu einem letzten überraschten Oh.
Aus ihm heraus krabbelte ein kleines Insekt. Es war ein Nachtfalter. Er schlug mit seinen kleinen Flügeln, flatterte kurz umher und landete dann auf meinem fahlen, ausgestreckten Finger.

Er sah dem kleinen Falter mit einem Müden Blick hinterher und als er mich sah, fiel etwas von ihm ab. Es war die Last des existenziellen.
Gedanken und Gefühle erfüllten den Raum. Dann Worte.

Wer... bist du?
Nur ein Schatten im Diesseits.
Muss ich mich fürchten?
Du hast nichts zu fürchten.
Wieso bin ich hier… oder du bei mir, du Schatten?
Ich bin bei dir. Und du wirst mir Folgen.
Wohin Folgen? Wo meine Ahnen und die Götter leben?
Die Götter, deine Ahnen... Ob sie an dem Ort sind wohin du gehst, kann ich dir nicht sagen. Und ob dieser Ort so ist, wie du ihn in deiner Vorstellung gemalt hast.
Ich fürchte mich, dass ich gänzlich an einen anderen Ort gelange. Ein Ort, an dem ich nicht sein will.
Was ist, was du möchtest?
Ich will mich nicht davor fürchten.
Nimm dies.
Was ist das? Kohle? Was soll ich damit?
Schluck sie hinunter. Jemand sagte mir einst, unser Mut ist wie ein kleines Stück Kohle, welches wir Schlucken müssen.
Ich… ich habe keine Angst mehr.
Sehr gut. Möchtest du mir nun Folgen?

Und so wandelten wir zurück an das Ufer, an welchem ein Ruderboot lag. Eisig kalte Wellen klatschten sanft an sein Heck. Vom Meer her zogen dichte Nebelschwaden auf.

Ein Boot? Wohin bringt es uns?
Nirgendwo. Irgendwo. Wer kann es wissen?
Ich verstehe nicht. Du bist der Bootsmann. Du musst es doch wissen?
Steig hinein. Du wirst es verstehen.
Ja, gut. Aber… ich… habe das Gefühl, dass ich noch nicht fertig hier bin. Ich möchte lieber wieder zurück.
Du kannst nicht zurück.
Warum nicht? Noch bin ich nicht in dein Boot gestiegen. Und ich erinnere mich wieder. An ein Leben. An liebe. An Wut. An Schmerz. Und unausgesprochenes. Ich muss…
Du kannst nicht, Seelenwanderer. Das Leben an welches du dich erinnerst, ist lange verblasst. Die Zeit ist ein Fluss und du bist es nicht, der ihren Lauf ändern kann. Wenn es dein Wunsch ist, lasse ich dich hier zurück. Aber sei gewarnt! Du wirst alleine sein an diesen Ufern, dein Geist für immer gestrandet in dieser Anderswelt. Alleine mit deinen Erinnerung an dein Leben, an Liebe, Wut und den Schmerz. Und an das, was du niemals mehr aussprechen konntest. Du wirst sehen wie alles um dich herum vergeht, während niemand irgendeine Notiz von dir nehmen wird. Du wirst die sterben sehen, die du liebst. Und wie sie an einen Ort gehen werden, wohin du ihnen nicht mehr folgen kannst. DU wirst immer ein zurückgebliebener Geist sein. Ist es das was du möchtest?
Vielleicht ist es, was ich verdient habe.
Ich Urteile nicht über dich.
Wenn nicht du, wer dann?
Ich weiß alles was ich wissen muss.
Aber du kennst mich nicht. Meine Gedanken gehören mir, mein Erinnerungen an Liebe, Wut und den Schmerz. Was weißt du von den Dingen, die ich nicht mehr aussprechen konnte?
Ich weiß, was du weißt.
Bist du ich?
Ich bin was ich bin. Und was du in mir siehst, das siehst du aus Dir.
Das verstehe ich nicht.
Das musst du auch nicht, Seelenwanderer. Nun, entscheide dich jetzt. Komm mit mir und lass all das, was dich noch hält los. Oder bleib für immer hier.
Los lassen… Nun gut, ich steige in dein Boot. Ich möchte sehen wohin es mich bringt. Angst habe ich keine mehr, es ist ein Wunder. Mir ist nicht mehr kalt...dieser Nebel, ich fühle mich in seiner Umarmung so geborgen. Also lasst uns hinüberfahren.

Das Ufer an dem wir abgelegt hatten verschwand hinter dem Horizont der Zeit.
Und die Zeit, sie floss und fließt in alle Richtungen. Der Seelenwanderer ging und wird übergehen in einen Strom und die Wellen seiner Gedanken, Gefühle und Erinnerungen lösten sich darin vollends auf. Kein Staub, keine kälte, kein ewiges Leid, keine göttlichen Hallen. Niemand dort, der einen erwartet oder Engel mit Trompeten, keine Himmelspforte an der Petrus wartete, keine Glocken die läuteten und auch keine Wiedergeburt. Nur Frieden. Selige ruhe. Ewiger schlaf. Und das, was einst die Seele war, geht über in einen alles umfassenden Strom. Eine Energie, die leben gibt und formt und am ende auch wieder nimmt. Ein ewiger Kreislauf. Und eine schöne Vorstellung.

Am Ende ist sie vielleicht auch nur das. Sie macht es mir leichter in all meiner Ungewissheit meiner Arbeit zu folgen. Denn dieser Frieden - so er existiert - ist nicht jedem vergönnt.

Vor allem mir nicht.

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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag20.07.2021 18:09

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Danke für den Einstandstext.
Kleiner Tipp gleich am Anfang: Wenn du hier im Forum schreibst oder Texte einstellst, hast du oben rechts über dem Textfeld die Funktion Gerold Das ist ein Rechtschreibprogramm.
Denn du hast ja doch, wie du schon selber feststellst, einige Fehler drin.  

Ich finde deine Schreibweise sehr bildstark. An manchen Stellen trägst du vielleicht etwas dick auf, aber trotzdem ist es flüssig zu lesen. Da gab es hier im Einstand schon wesentlich unfertigere Texte.

Kurz: Weitermachen!


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Roman Ramon
Gänsefüßchen
R

Alter: 39
Beiträge: 18
Wohnort: Berlin


R
Beitrag20.09.2021 14:57
Wenn das am Anfang deiner Schreiberei steht darf man gespannt auf Weiteres sein
von Roman Ramon
Antworten mit Zitat

Mir gefällt das gewählte Thema und auch die Anätze des Stils der sich da entwickeln will.

Ich glaube das geht so ziemlich jedem so: nach dem ersten aufschreben stehen an manchen Stellen 2, 3 Sätze oder Adjektive hintereinander, die versuchen das selbe Gefühl oder die selbe Atmo zu vermitteln. Oft wird die Stelle stärker wenn man einen davon den Job erledigen lässt.

Ich find es schön wenn er sich vorstellt eine Körper zu haben und dann wird es auch so, oder wenn sich die Zeit um ihn biegt und an ihrem Ende...

Bei solchen Stellen spitze ich die Ohren und will mehr wissen.
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