Check-In aus dem Elfenbeinturm

[Auguste_Fuchs]

Hallöchen

ich bin Auguste, entsprungen der Niederlausitz und nun ansässig im schönen Rheinland (samt Mann und zwei Katern).

Mit dem Schreiben habe ich in der Grundschule begonnen, mit dem Geschichtenausdenken schon davor. Meinen ersten Roman habe ich, nach etlichen Jahren des Streichens, Änderns, Aufbesserns und Polierens, im April dieses Jahres an eine Handvoll Verlage versendet. Und einer hat tatsächlich das gesamte MS angefordert. (Wohooo!) Seither sitze ich zwischen den Stühlen und hänge in den Seilen; meine Nerven sind vom Geduldigsein angesägt, meine Fingernägel kaum mehr da und ehe ich noch vollends den Verstand verliere, dachte ich mir, ich suche mir Verbündete aka Leidensgenossen.

Viele liebe Grüße an alle.

[Tribalis]

Hallo Auguste,

herzlich willkommen im Forum!
Du wirst dich hier bestimmt wohl fühlen - es wimmelt von Leuten, die mit abgeknabberten Fingernägeln zwischen den Stühlen und in den Seilen hängen . Aber alle sind sie freundlich und haben gute Tipps parat.

In welchem Genre schreibst du denn?

Liebe Grüße
Tribalis

[Auguste_Fuchs]

Hallo Tribalis,

vielen Dank für das nette Willkommen.

Ich schreibe einen bunten Genremix aus Märchen, Fantasy und historischer Science Fiction / alternativer Weltgeschichte. Ich kann nur ganz lang (700 Normseiten) oder ganz kurz (1 Normseite). Mittellange Erzählungen sollte ich mal üben.

Liebe Grüße
Auguste

[Auguste_Fuchs]

Hallo liebes Forum,

ich habe zuletzt Ende 2021 von mir lesen lassen (habe aber hin und wieder hier reingeschaut) und kann nun verkünden: Mein Debütroman ist erschienen!

Da ich es aber sehr unhöflich fänd, hier nur wieder aufzuschlagen, um die Werbetrommel zu rühren (was ich aber selbstredend noch an entsprechender Stelle tun werde ), möchte ich kurz zusammenfassen, was in den vergangenen 2,5 Jahren alles geschehen ist. Ich hoffe, das ist hier der richtige Faden, ich wüsste sonst nicht wohin.

Geendet hatte ich am Vortag des Verlagsbesuchs (siehe im großen Wartethread am 24.11.2021), bei dem eine etwaige Veröffentlichung besprochen werden sollte. Dieser Besuch war, abgesehen davon, dass ich tierisch aufgeregt war, auch sehr angenehm und erfolgreich. Ich habe viel Lob und viel Kaffee bekommen und eine Veröffentlichung wär quasi geritzt, wenn … ja, wenn ich noch diesen einen Nebenhandlungsstrang eliminiere. Diesen dicken wild gewachsenen Ast, der so auffällig aus der Geschichte ragt, an den ich aber schon so viel Zeit und Arbeit gehängt habe, dass ich ihn mir immerzu schöngeredet habe. In der Tat ahnte ich (wusste ich?) längst, dass der da gar nicht hingehört, beim Schreiben habe ich es deutlich gemerkt, aber (aus Gründen) erfolgreich ignoriert. Bis jetzt.

Ich habe also der Änderung zugestimmt. Auf der Heimfahrt noch weinerlich (wie soll ich das nur schaffen, so viel Arbeit und ich hab doch schon jahrelang daran gesessen und geschraubt). Als ich mich dann aber, am selben Tag noch, darangesetzt habe, war ich schon motivierter. Und während ich den Plot überarbeitete, das Loch des entfernten Stücks mit neuen, viel besseren Ideen füllte, da wurde ich geradewegs euphorisch. Szenen, die ich mir immer vorgestellt habe, die aber nie einen Platz gefunden haben, entstanden nun direkt unter meinen Händen, einige ältere Probleme lösten sich dagegen in Luft auf. Die Story war nun (wieder?) die, die ich haben wollte. Exakt so.

Diese Überarbeitung hat mich etwa zwei Monate gekostet, derweil mein Verlagsvertrag bei mir eintrudelte. Bäm! Verlagsautorin. Krasses Pferd.

Nun musste nur noch der neue Plot im Manuskript umgesetzt werden. Damit war ich etwas mehr als ein halbes Jahr beschäftigt. Zwischendurch verließ meine Lektorin, die immer sehr empathisch und lieb mit mir und meinem Buch umgegangen war, den Verlag und eine andere trat an ihre Stelle. Ich bekam sofort Panik, dass ich nun von vorne beginnen muss mit der Überarbeitung bzw. der Überzeugungsarbeit. Aber tatsächlich waren die Fragen, die die neue stellte (es waren nur 3 an der Zahl), der letzte Schliff für die Geschichte. Alles rund. Das war Ende 2022.

2023 habe ich etappenweise mit einem stilistischen Lektorat verbracht, da insbesondere der Anfang arg schwer zu lesen war (lustige Geschichte, wie es dazu kam, erzähle ich vielleicht mal an anderer Stelle). Im Grunde war es aber nicht viel und die übrige Zeit bedeutete zähes Warten.

Dann folgte im Herbst ein weiterer Dämpfer: der Verlag, ein kleiner unabhängiger, musste sich aus Kostengründen von den Großhändlern lossagen, weswegen es mein Buch nicht im Barsortiment geben wird. Dies war mir immer eine wichtige Voraussetzung, schon bei der Verlagswahl, dass ich in (m)einen Buchladen gehen kann und mein Buch dort vor Ort bestellen kann. Nun ja, die Alternative wäre gewesen, dass ich den Vertrag kündige und bei einem anderen Verlag mein Glück versuche – und dort mit allem von vorne beginne. Gerade weil ich so zufrieden mit dem letzten Stand des Manuskripts war, wollte ich jede weitere Anpassung (die ein neues Lektorat bedeutet hätte) vermeiden. Also habe ich auch diese Pille geschluckt, die in der Nachbetrachtung gar nicht so bitter ist, wie gedacht. Dazu muss ich zugeben, dass ich mich zuvor nie groß mit den Absatzmöglichkeiten und -gepflogenheiten am Buchmarkt beschäftigt habe. Nun aber weiß ich, dass selbst wenn ein Buch bei den Großhändlern geführt wird, es sein kann, dass es bei diesem Buchhändler bestellbar ist, während es bei jenem als nicht lieferbar oder vergriffen geführt wird. Ich habe das im Selbstversuch genau so erlebt.

Mittlerweile gehe ich daher davon aus, dass es für mein Buch keine große Einbuße bedeutet. Mal sehen, wie sich diese Einschätzung bewahrheitet.

Schließlich folgte Anfang 2024 das Design des Covers, das wiederum sehr großen Spaß gemacht hat, das Buch bekam vier Illustrationen (die mich sehr gerührt haben), dann kam der Satz, über alles noch einmal drüber geschaut, noch einmal gerührt gewesen – und am 20.03.2024 hat mein Roman das Licht der Welt erblickt (das Taschenbuch – das E-Book gab es schon etwa eher).

Gleich am Folgetag gab es eine Release-Lesung zusammen mit anderen Autoren des Verlags und ich war auf einen Schlag Doppeldebütantin, in dem ich auf meiner ersten Lesung aus meinem ersten Roman las.

Jetzt seid ihr auf dem neusten Stand. Ich bedanke mich bei allen, die den kompletten Post gelesen haben und wünsche eine schöne Restwoche.

Viele liebe Grüße
Susann

[Arminius]

Herzlichen Glückwunsch!
Nach so viel Stehvermögen sollten die Fingernägel wieder eine Chance bekommen.
Gruß
Arminius

[Drakenheim]

[Auguste_Fuchs]

[Iller-Wölfchen]

Gerade habe ich die Leseprobe gelesen, die man von deinem Buch auf der Verlagsseite herunterladen kann. Liest sich wirklich gut, ich mag deinen lebendigen, humorvollen Schreibstil! Dein Buch kommt bei mir auf die Leseliste

[Levo]

Bis zur Leseprobe hätte ich nicht gedacht, dass mich ein modernes Märchen mitreißen könnte. Aber das liest sich wirklich schön. Kommt auch auf meine Liste

[Auguste_Fuchs]

@Iller-Wölfchen & @Levo

Wow, vielen lieben Dank für eurer Lob. Ich freue mich sehr, wenn's gefällt und wünsche viel Spaß bei der Lektüre. ❤️