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Problematische Neufassung eines alten Textes

 
 
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wohe
Geschlecht:männlichKlammeraffe
W

Alter: 71
Beiträge: 632
Wohnort: Berlin


W
Beitrag07.07.2021 15:02
Problematische Neufassung eines alten Textes
von wohe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Tja, Freunde,

ich hatte mich vor fünf Jahren mit dem Beginn einer Geschichte ("der Zahnlose") bei Euch vorgestellt. Diese war so schlecht geschrieben, dass ich sie verdrängt habe.
Jetzt habe ich mir das Ganze noch einmal angeschaut und musste feststellen, dass ich damals begonnen hatte, die Geschichte umzuschreiben.
Dieser "Neu"beginn erscheint besser gelungen und so sitze ich also jetzt hier am PC und versuche, entlang meines damaligen Textes eine stilistisch bessere, inhaltlich strukturiertere und nicht langweilende Version zustande zu bringen.
Das erweist aber sich als echte Arbeit Mad und macht mir, ehrlich gesagt, weder Spaß noch gelingt es so richtig --> Übersprunghandlungen wie Abwaschen (erledigt), Kaffee kochen (schon n Mal erledigt), im dsfo stöbern (aktuell).
Mich würde interessieren, ob Überarbeitungen auch Euch weniger liegen oder ob's an mir liegt.

MfG Wohe
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag07.07.2021 19:34

von Pickman
Antworten mit Zitat

Hi wohe,

wenn ich von einer Idee überzeugt bin, macht mir auch die zehnte Überarbeitung (ich weiß, wovon ich rede) nicht aus, wenn ich davon überzeugt bin, dass der Text dadurch besser wird.

Cheers

Pickman

Edit: Stilistisch sub-super, aber hoffentlich verständlich.


_________________
Tempus fugit.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3211
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag07.07.2021 20:31

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich sitze auch derzeit am Überarbeiten, Teilneuschreiben und Teillöschen eines Romans, der in der alten Fassung ca. 500 Normseiten hat. Durch das, was ich in den letzten Jahren lernen konnte, freue ich mich, nun viel mehr aus der Geschichte herausholen zu können.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
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Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Natalie2210
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
N

Alter: 37
Beiträge: 583



N
Beitrag07.07.2021 20:57

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Pickman hat Folgendes geschrieben:

wenn ich von einer Idee überzeugt bin, macht mir auch die zehnte Überarbeitung (ich weiß, wovon ich rede) nicht aus, wenn ich davon überzeugt bin, dass der Text dadurch besser wird.



Ich schließe mich Pickman an.

Hast du denn den Eindruck, wohe, dass dein Herz an der Geschichte hängt? Oder warum willst du sie neufassen? Vielleicht reicht es auch, um dein persönliches Interesse wieder zu wecken, ein neues Detail hineinzubringen?

lg,
Natalie
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Elisa
Eselsohr
E


Beiträge: 276



E
Beitrag07.07.2021 22:34
Re: Problematische Neufassung eines alten Textes
von Elisa
Antworten mit Zitat

wohe hat Folgendes geschrieben:
Das erweist aber sich als echte Arbeit Mad und macht mir, ehrlich gesagt, weder Spaß noch gelingt es so richtig. Mich würde interessieren, ob Überarbeitungen auch Euch weniger liegen oder ob's an mir liegt.


Hallo wohe,

es liegt nicht an Dir! Schreiben ist wirklich harte Arbeit und sehr sehr zeitintensiv, will man es richtig gut machen.
Ich habe gelernt, schlechte Tage zu akzeptieren und dann lieber eine Pause zu machen, anstatt mich zu quälen. Schlechte Tage sind auch gut für Recherche- oder Detailarbeit (Namen festlegen, sich Gedanken über den Titel machen, Stammbaum erstellen, was auch immer ...).
Beim Überarbeiten lese ich auch immer wieder in meinem Schreibratgeber, z. B. wie man gelungene Dialoge schreibt oder interessante Persönlichkeiten erschafft, meistens bringt mich das weiter oder auf neue Ideen.
Den Roman, den ich gerade überarbeite, habe ich vor über 10 Jahren geschrieben. Interessant finde ich meinen Schreibstil von damals im Vergleich zu heute. Es motiviert mich, wenn ich merke, dass ich besser geworden bin. Was mir bei der Überarbeitung richtig Spaß macht: Ballast abzuwerfen. Textstellen oder ganze Absätze zu löschen, weil sie unnötig sind.
 
Wenn Dir Deine Geschichte wichtig ist, dann solltest Du auf jeden Fall weitermachen. Vielleicht solltest Du als erstes noch einmal über das Gesamtkonzept nachdenken. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Lg Elisa





.
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Mumienfreund
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag07.07.2021 23:46
Re: Problematische Neufassung eines alten Textes
von Mumienfreund
Antworten mit Zitat

wohe hat Folgendes geschrieben:

... und so sitze ich also jetzt hier am PC und versuche, entlang meines damaligen Textes eine stilistisch bessere, inhaltlich strukturiertere und nicht langweilende Version zustande zu bringen...



Wenn ich die Grundidee nach wie vor für überzeugend halten würde, würde ich erst einmal eine Art Inhaltsangabe anhand des alten Manuskripts erstellen und mich dann erst entscheiden ob sich der Aufwand lohnt. Nach meiner Erfahrung ist es befriedigender und die Ergebnisse sind oft besser, wenn man Sachen neu schreibt, anstatt sich Satz für Satz am alten Geschriebenen entlang zu hangeln. Stilistisch kann man da sicher einiges verbessern aber die übergeordneten Strukturen bleiben bei dieser Methode gerne auf der Strecke.

Hast du in den fünf Jahren an etwas anderem weiter geschrieben? Arbeit machen Überarbeitungen immer und Spaß habe ich nur, wenn es um kleinteilige Änderungen geht.
Muss ich aber an den Plot ran und ganze Kapitel entweder neu schreiben oder massive Änderungen vornehmen, die sich auf das ganze Manuskript auswirken, dann wird das eher ein zähes Ringen und das gelingt mir nur indem ich stumpfsinnig zuerst das Grobe in Ordnung bringe.
Mit Kreativität hat das nicht mehr viel zu tun und das sind genau die Momente, bei denen mir das Schreiben am wenigsten Spaß macht. Insofern müsste mich eine altes Manuskript schon sehr überzeugen, bevor ich es mir noch einmal vornehmen würde.

Allerdings rede ich hier von Romanen ab 80.000 Wörtern. Bei Kurzgeschichten ist der Aufwand wesentlich geringer.
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wohe
Geschlecht:männlichKlammeraffe
W

Alter: 71
Beiträge: 632
Wohnort: Berlin


W
Beitrag08.07.2021 10:02

von wohe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Freunde,

vielen Dank für Eure Kommentare.
Also: das Gesamtkonzept des Ursprungromans (107000 Wörter, humorvolle Lebensstilberschreibung mit Liebesgeschichte und "Kriminalgroteske" in den 1980gern) und besonders die Plots einzelner Episoden scheinen mir gut.
Als Resümee nehme ich die Idee mit, eine Inhaltsangabe der mir gelungen erscheinenden Teile zu erstellen und auf dieser Basis, auf den ursprünglichen Mist verzichtend, etwas Neues (unter Übernahme "guter" Teile) zu schreiben, da ich schon bei den ersten Kapiteln merke, dass nur eine geradezu brutale Kürzung einen Stil (Dialogform, Szenarienbeschreibung) ermöglicht, die dem Ganzen die erwünschte Wirkung verleiht.
Alles Stück für Stück umzuformulieren und meinem heutigen Stil anzupassen klappt nicht.
Noch ein "also": ich werd's probieren. Mal sehn, wie weit ich komme.

MfG Wohe
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3211
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag11.07.2021 18:52

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich habe sozusagen nochmal nachgeplottet und kopiere mir die Abschnitte aus der früheren Fassung in das neue Dokument. Funktioniert (für mich) ganz gut, so brauche ich nicht alles neu, sondern bestimmte Teile "nur" umzuschreiben / zu überarbeiten.

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AliceC
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A


Beiträge: 26



A
Beitrag25.09.2021 11:11

von AliceC
Antworten mit Zitat

Finde ich gut. Nur weil die Umsetzung schwierig war, macht das die Idee nicht schlecht. ^_^
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag25.09.2021 12:16

von holg
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Bei meiner eisernen Disziplin (hust) kommt beim Überarbeiten meist ein ganz anderer Text zu einem zufälligen Aspekt der Ursprungsgeschichte heraus.

Meistens gehen dann sowohl Urtext als auch Neutext auf den langen Marsch durch die Schubladen, Sammelkartons und die Tiefen des Dateisystems.


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