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Airtime


 
 
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Calvin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 15
Wohnort: Sauerland


Beitrag29.06.2021 10:47
Airtime
von Calvin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier mal mein erster, konstruktiver Beitrag. Lasst gerne einen Kommentar, Kritik oder was auch immer da.


Können sie wissen, wie das ist? Können andere Menschen wirklich wissen, wie es ist ein Gefangener zu sein? Gefangen, in einem Stuhl mit Rädern. Gefangen, im eigenen Körper. Ein Körper, der so fremd ist. Der einem nicht mehr gehorchen will. Die Beine nicht mehr zu spüren. Nicht mehr gehen zu können. Die einfachsten Dinge funktionieren nicht mehr ohne fremde Hilfe. Oder ohne es neu lernen zu müssen. Andere Methoden anzuwenden, um seinen Alltag zu bestreiten.

Und dann diese Blicke, das Getuschel. Sie tun so, als wenn es nicht um mich gehen würde. Wenden ihren Blick schnell wieder ab, wenn ich es bemerke. Schlimmer sind nur noch diese Blicke, die Mitleid heucheln. Dieser bestimmte Ausdruck in den Augen, und diese seltsame Mimik. Einige neigen den Kopf auch etwas zur Seite. Da könnte ich kotzen! Hört auf mich so anzuschauen! Bitte!

Alle diese Leute können mich mal! Habt ihr das gehört? Ihr könnt mich am Arsch lecken! Ich brauche euer Mitgefühl nicht! Ihr könnt euch euer scheiß Getue sonst wohin stecken! Ja, ich bin behindert! Ich bin an einen Rollstuhl gefesselt! Für den Rest meines scheiß Lebens! Und? Was kümmert euch das? Es ist mein Schicksal. Meine Bürde. Ich muss damit leben. Und ich kann es. Ich habe es akzeptiert. Jetzt liegt es an euch, mich auch so zu akzeptieren. Wenn ihr das nicht könnt oder wollt, dann fahrt doch zur Hölle!

„Alter, Kian. Dein Rollstuhl fängt noch an zu rosten, wenn du dich nicht mal bald bewegst".
Paul kommt neben mir zum Stehen und reißt mich aus meinen Gedanken. Der Lack von seinem neuen Dirtbike funkelt und glänzt in der Sonne.
„Halt die Fresse", gebe ich ihm nicht ganz ernstgemeint zurück, „ich meditiere".
Paul fällt vor Lachen fast von seinem Rad. Er ist einer der Freunde, die auch nach dem Autounfall bei mir geblieben sind. Der Unfall, der mein Leben für immer verändert hat. Viele hatten sich danach von mir abgewendet. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich es ihnen übel nehmen sollte. Sie konnten einfach nicht damit umgehen. Mit mir und meiner Situation. Vielleicht tut es ihnen genauso weh wie mir. Keine Ahnung…

Ich lasse meinen Blick durch den Skatepark schweifen. Sehe Väter die ihren Schützlingen hinterherlaufen. Kinder, die mit ihren Rollern oder Fahrrädern vor diesen Vätern fliehen. Einige von ihnen sehen aus, als wenn sie ein Football-Spiel bestreiten wollen. So eingepackt in Schutzausrüstung sind sie. Weiterhin sieht man die coolen Jugendlichen, viele ohne Helm und mit freiem Oberkörper. Sie rasen mit ihren Stuntscootern, ihren BMX-Rädern, ihren Dirtbikes, Skateboards oder Rollerblades durch den Park. Machen Tricks wie Wheelies, Fakies und Manuals. Fliegen durch die Luft und machen No-Hands, Bar-Spins oder einen Threesixty. Manche sind gut, sehr gut sogar, manche weniger. Aber alle haben eines gemein: Sie können ihre Beine benutzen.

Mein Blick fällt jetzt auf meine Beine. Dünn sind sie geworden, kaum noch Muskeln. Und fixiert, mit Spanngurten fest mit meinem Rollstuhl verbunden. Der Rollstuhl ist eine Spezialanfertigung. Stahlrohrrahmen, von Hand geschweißt. Der Sitz aus dickem Nylongewebe. Laufräder von Spank, fette Reifen von Schwalbe. Nur vom feinsten. Ein Helm liegt auf meinen Beinen aber ich merke sein Gewicht nicht. Ein Full-Face Helm von O' Neal. Ich hebe ihn an und setze ihn langsam auf. Sofort verändert sich mein Blickfeld. Es ist so, als wenn man durch ein großes Fenster schaut. Der Fokus liegt genau da, wo ich ihn haben will: Auf dem Weg der vor mir liegt. Ich schließe den Verschluss des Kinnriemens. Dieses leise metallische Klicken ist wie, als wenn man einen Schalter umlegt. Mein ganzes Bewusstsein ist damit umgestellt. Mein Körper giert jetzt nach Adrenalin. Jetzt nur noch die Handschuhe überstreifen. Die Innenflächen aus Leder knirschen als ich meine Hände zu Fäusten balle.

Ich schaue rüber zu Paul, sehe sein fettes Grinsen. Er kennt das, was jetzt kommt. Er hat mir unzählige Male dabei zugeschaut, hat mich immer wieder ermutigt. Ohne ihn, würde ich hier jetzt nicht stehen. Oder vielmehr sitzen. Ein echter Freund.
„Alles klar?", fragt er mich.
„Klarer geht’s nicht. Let's Rock!".
Wir schlagen unsere Fäuste aneinander. Danach lege ich meine Hände an die Greifringe und rolle langsam an die Kante der Rampe. Fast drei Meter geht es in die Tiefe, das erste Stück senkrecht. Die vorderen Räder meines Rollstuhls liegen genau auf der Kante, mein Blick geht in die Tiefe. Ich kann nun die Blicke der anderen auf mir spüren und es wird etwas leiser um mich herum. Alle wollen es sehen, wollen mich sehen. Den verrückten Typen, der im Rollstuhl in einem Skatepark fährt. Viele von denen haben schon davon gehört, dass so was möglich ist. Oder sie kennen ein Video auf Youtube oder Tiktok. Aber niemand hat es Live gesehen, und das ist was ganz anderes.

Mit einem Ruck an den Greifringen springe ich vor und verlagere meinen Oberkörper nach vorne. Der Stuhl neigt sich dem Abgrund entgegen. In der augenblicklich auftretenden Schwerelosigkeit rutschen meine Organe in eine andere Position und schlagartig schießt das Adrenalin durch meinen Körper. Innerhalb einer Sekunde beschleunige ich auf über dreißig Kilometer pro Stunde und je mehr sich die Reifen der unteren Rundung der Rampe nähern, umso stärker erfasst mich wieder die Schwerkraft, bis mein Körper vollends in den Sitz gedrückt wird. Mit voller Geschwindigkeit rausche ich auf die gegenüberliegende Wand der Halfpipe zu. Hier geht es ebenfalls fast drei Meter nach oben, das letzte Stück senkrecht. Der Fahrtwind dröhnt im Helm und ich sehe das graue steinerne Monster immer näher kommen. Jetzt den Oberkörper leicht nach hinten und schon befinde ich mich im Aufstieg. Die G-Kräfte erfassen mich und ich fliege dem Himmel entgegen, senkrecht nach oben. Kleine weiße Wolken zieren das unendliche Blau. Schließlich merke ich, wie die Reifen die obere Kante passieren und ich befinde mich in der Luft. Ich fliege und denke mir: Das ist es! Dafür lebe ich noch!

Alle Köpfe sind auf mich gerichtet. Münder stehen ungläubig offen. Augen sind weit aufgerissen. Und alle sehen den großen Aufnäher an der Rückseite des Sitzes auf meinem Rollstuhl: Airtime!

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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5338
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag29.06.2021 11:26

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo Markus,

willkommen im Forum. smile Ich halte mich nicht mit Kleinigkeiten auf und lasse dir nur kurz da, was ich nach dem Lesen unbedingt loswerden muss:
Das
Calvin hat Folgendes geschrieben:
„Alter, Kian. Dein Rollstuhl fängt noch an zu rosten, wenn du dich nicht mal bald bewegst.".
Paul kommt neben mir zum Stehen und reißt mich aus meinen Gedanken. Der Lack von seinem neuen Dirtbike funkelt und glänzt in der Sonne.
„Halt die Fresse", gebe ich ihm nicht ganz ernst_gemeint zurück, „ich meditiere.".

ist für mich der perfekte Einstieg in den Text.
Die vorangehende Reflexion schwächt ihn meiner Meinung nach eher, weil sie sich einerseits teilweise pathetisch liest und sie andererseits nichts Überraschendes enthält. Genau das könnte vermutlich jede:r von uns zu dem Thema schreiben, weil dese Klischees (an denen natürlich auch was dran ist) schon so oft reproduziert wurden. Und vieles von dem, was wir in dem Gedankengang erfahren, transportiert sich auch im weiteren Text auf viel schönere, indirektere Weise.
Und noch:
Die Beschreibung der Sekunden auf der Halfpipe finde ich sehr gelungen, den letzten Absatz könnte man als Perspektivbruch bezeichnen, weil die Figur das in dem Moment vermutlich nicht wahrnehmen kann, aber letztlich ist es für mich keiner, weil die Figur sich das durchaus schlicht vorstellen kann.

Liebe Grüße
Bananenfischin


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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Calvin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 15
Wohnort: Sauerland


Beitrag29.06.2021 11:45

von Calvin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Hallo Markus,

willkommen im Forum. smile


Danke Very Happy


Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Das
Calvin hat Folgendes geschrieben:
„Alter, Kian. Dein Rollstuhl fängt noch an zu rosten, wenn du dich nicht mal bald bewegst.".
Paul kommt neben mir zum Stehen und reißt mich aus meinen Gedanken. Der Lack von seinem neuen Dirtbike funkelt und glänzt in der Sonne.
„Halt die Fresse", gebe ich ihm nicht ganz ernst_gemeint zurück, „ich meditiere.".

ist für mich der perfekte Einstieg in den Text.


Den gleichen Gedanken hatte ich auch schon und den Text schon mal so umgestellt. Jedoch wollte mir diese Version dann nicht gefallen. Meiner Meinung nach ist es eben diese pathetische Reflexion, welche der zweiten Hälfte des Textes zusätzlichen Auftrieb gibt.
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Gast







Beitrag29.06.2021 15:35

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Calvin,

von mir auch ein herzliches Willkommen und schön, dass du hier bist! Smile

Deine Geschichte habe ich an einem Stück gelesen, sie gefällt mir gut und ich möchte dir gern ein kurzes Feedback dalassen. Im Gegensatz zu Bananenfischin finde ich den Anfang, Kians Empfinden, weder klischeehaft noch besonders pathetisch. Ich vermute, es kommt der Wahrheit ziemlich nahe und manchmal sind die Dinge eben wie sie sind, weshalb sollte ich dann für die Leserschaft irgendetwas "Überraschendes" aus dem Ärmel ziehen, eine Besonderheit, die die Geschichte vielleicht interessanter macht, dafür an Authentizität verliert? Seine Gefühle kann ich gut nachvollziehen und mir gefällt gerade der Wandel der Szene, von einem Eingangsbild, das ihn zunächst still in der Auseinandersetzung mit seinem Seelenleben zeigt, äußerlich passiv, und sich dann langsam steigert, zurück ins Leben, erst im Gespräch mit seinem Freund und dann der absolute Höhepunkt, der Flug durch die Luft, pures Freisetzen von Adrenalin. Ich denke, in der Sucht nach diesem Gefühl unterscheidet er sich kein bisschen von den anderen, physisch gesunden Skatern. Aus deiner Geschichte nehme ich für mich mit, dass man als behinderter Mensch unter Umständen ein Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen ist, dies aber kein Hinderungsgrund für eine würdevolle und zufriedene Existenz sein muss.

Gerne gelesen! Den Titel solltest du vielleicht noch mal überdenken, ich würde ihn eher mit "Sendezeit" übersetzen. Edit: Oh, mir fällt gerade auf, dass das ja vielleicht genau deine Absicht war. Laughing

LG Katinka
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Calvin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 15
Wohnort: Sauerland


Beitrag29.06.2021 15:49

von Calvin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Hallo Calvin,

von mir auch ein herzliches Willkommen und schön, dass du hier bist! Smile


Vielen Dank!



Zitat:
  ich würde ihn eher mit "Sendezeit" übersetzen


Airtime ist der Fachausdruck bei Skatern aller Coleur wenn es um "Luftzeit" geht. Ich denke, mit dieser simplen Übersetzung ist alles gesagt Laughing

Wie gesagt, ein Fachausdruck. Muss man also nicht kennen, schon gar nicht in diesem Zusammenhang.
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marinaheartsnyc
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 31
Beiträge: 137



Beitrag29.06.2021 18:06

von marinaheartsnyc
Antworten mit Zitat

Hallo Markus,

ich habe tatsächlich nichts besonders Hilfreiches zu meinen beiden Vorgängerinnen hinzuzufügen, wollte dir aber trotzdem ein Feedback dalassen, weil ich deine Geschichte echt gut fand!

Bezüglich der ersten drei Absätze bin ich tendenziell eher bei Bananenfischin: Die hätten mich fast daran gehindert, weiterzulesen, trotzdem haben sie irgendwie auch was. Wenn dir daran liegt, Leser:innen sofort in die Geschichte hineinzuziehen, würde ich sie eher weglassen und direkt mit der Szene einsteigen, wenn dir die Botschaft wichtig ist, lass es drin. Deine Geschichte.

Grundsätzlich fand ich es aber richtig gut geschrieben! Kurzweilig, gute Sprache, guter Spannungsbogen. Sehr gerne gelesen, vielen Dank fürs Teilen!

Liebe Grüße
Marina


_________________
Yesterday I was clever, so I wanted to change the world. Today I am wise, so I am changing myself.

- Rumi
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag29.06.2021 18:13

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Ja, der Anfang ist unnötig und kann weg.

Wer querschnittsgelähmt ist, ist nicht "an den Rollstuhl gefesselt", sondern der Rollstuhl ist ein Hilfsmittel zur Mobilität.

Ansonsten coole Story! Daumen hoch²
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Calvin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 15
Wohnort: Sauerland


Beitrag06.07.2021 11:41

von Calvin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen lieben Dank für eure Kommentare. Auch wenn die Struktur hier für manche nicht ansprechend war, habe ich diese natürlich mit voller Absicht gewählt. Einzig der Bruch mit der Perspektive im letzten Satz bedarf noch einer Korrektur.
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Amarenakirsche
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 30
Beiträge: 394
Wohnort: tief im Westen


Beitrag08.07.2021 10:45

von Amarenakirsche
Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Wer querschnittsgelähmt ist, ist nicht "an den Rollstuhl gefesselt", sondern der Rollstuhl ist ein Hilfsmittel zur Mobilität.



Genau das wollte ich auch schreiben. Schließe mich also der Meinung an, dass die ersten Absätze vielleicht weg könnten.
Die Szene auf der Halfpipe hat mir gut gefallen!
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LenaLienne
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 33
Beiträge: 73
Wohnort: Über'm Tellerrand, links


Beitrag08.07.2021 11:40

von LenaLienne
Antworten mit Zitat

Hey Calvin,
danke für den Einstand. Ich finde deine Geschichte extrem gut! Der Anfang ist toll, ich würde ihn auf jeden Fall so lassen! (Auch wenn andere es anders sehen, aber ich denke, du bist genug vom Anfang überzeugt, ihn trotzdem beizubehalten)
Ich möchte dir kurz sagen, wieso ich ihn wo wertvoll finde:
Die Geschichte wirkte von Anfang bis Ende sehr authentisch auf mich. Der Ich-E, wie er anfangs in Selbstmitleid verfällt und wie er sich von seinen negativen Gedanken einnehmen lässt, ich glaube genau so würde ich mich in seiner Situation fühlen. Ich finde diese Gedanken nicht nur relevant, sondern essenziell. Sie haben eine Message, sind melancholisch und die Gedanken sind wichtig für den Bruch durch seinen Kumpel. Das einzige, was du überlegen kannst, ist es zu kürzen. Vielleicht reichen zwei Absätze statt drei und dafür verlängerst du das Ende mit Dopplungen (s.u., meinen Senf zum Ende)

Allgemein liest sich die Story sehr flüssig, mir sind nur Kleinigkeiten aufgefallen, die ich hier aber nicht aufzähle, weil sie Geschmackssache sind.

Einer Sache möchte ich mich allerdings anschließen: Der Perspektivenbruch am Ende stört mich. Er kann es in der Situation nicht sehen und für die zwei Zeilen würde ich auch nicht in einen auktorialen Erzähler wechseln, das würde nicht passen.

Vielleicht taugt es dir, nur kleine Formulierungsänderungen vorzunehmen, wie: »Ich spüre ihre Blicke«, »Genau jetzt müssten sie den Aufnäher auf meinem Sitz sehen«, »So will ich wahrgenommen werden, so soll man mich sehen«. Vielleicht wiederholst du sogar Sätze vom Anfang, um einen eindeutigen Rahmen zu schaffen: »DIESER Ausdruck in den Augen, DIESE Mimik ...«, »Und dann diese Blicke, das Getuschel, damit kann ich leben. Ich hinterlasse Eindruck.«, »Ich brauche euer Mitgefühl nicht«

Ich glaube, das fände ich cool!

LG


_________________
»Nur weil man sich so dran gewöhnt hat, ist es nicht normal« - Kettcar
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Calvin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 15
Wohnort: Sauerland


Beitrag09.07.2021 08:39

von Calvin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, hier mal der geänderte Schlusssatz:



Und da sind sie wieder, diese Blicke. Ich kann sie fast schon spüren denn ich weiß ganz genau, dass alle Augen auf mich gerichtet sind. Aber hier ist es mir egal, auch wenn das Mitleid der Bewunderung gewichen ist. Dieser Moment gehört nur mir. Ich habe die Schwerkraft für einen Augenblick besiegt, die Physik ausgetrickst und mein Leiden in Freude verwandelt. Das ist meine Zeit, in der ich von allen Dingen losgelöst bin, meine Airtime!
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Nimmermehr
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 52
Beiträge: 7
Wohnort: Großraum Nürnberg Regensburg


Beitrag10.07.2021 11:20

von Nimmermehr
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Ich finde es gut, wie Du die Gefühle bündelst.

Ich leide seit meiner Jugend unter chronischem Rheuma. Vor knapp 20 Jahren war es dann soweit, dass ich meine Beine nicht mehr spürte und sie auch nicht mehr bewegen konnte.

Nie wieder - so die Ärzte sollte ich gehen können.

Sechs Monate und viele Schmerzattacken später, stellte ich den Rollstuhl in den Keller. Ich habe ihn bislang nie wieder gebraucht und humple seitdem durch mein Leben.

Es steckt mehr Power in uns, als wir glauben und man sollte sich immer wieder gute Ziele setzen.


_________________
Und also sprach der Rabe... Nimmermehr
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