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Dammtor


 
 
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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 15:24
Dammtor
von Ralphie
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Felicitas war zu keiner Zeit arm gewesen. Am Tag nach Hitlers Machtergreifung hatte sie einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Vermögens vorsorglich in Schweizer Franken konvertiert und auf einer Bank in Basel deponiert. Diese Ersparnisse nutzte sie nun, um am Hamburger Dammtor eine alte, aber noch funktionstüchtige Großdruckerei zu erwerben, die die schweren alliierten Bombenangriffe des Jahres 1944 nahezu unbeschädigt überstanden hatte. Der Kauf brachte Felicitas nicht nur in den Besitz einer riesenhaften Hochdruck-Rotationsmaschine für Zeitungen bis sechzehn Seiten: Das rote, mit schwarzen Dachziegeln bedeckte Backsteinhaus am Alsterglacis besaß im zweiten Stock auch mehrere Büroräume, in denen die Redaktion untergebracht werden konnte. Das sollte vorerst reichen. Einige erfahrene Drucker und Setzer wurden eingestellt – vornehmlich Ex-Häftlinge aus dem KZ Neuengamme, die während des Zweiten Weltkrieges für die Gestapo amerikanische und englische Banknoten fälschen mussten. Mehrere erfolgshungrige Redakteure und Reporter fanden sich ein und ab März 1947 gab Felicitas eine sechzehnseitige Wochenzeitung heraus, deren erste Chefredakteurin und gefürchtete Leitartiklerin sie wurde und die sich bald, nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland, als die strengen Zensurbestimmungen des Alliierten Kontrollrates weitgehend entfielen, zum Sprachrohr der liberalen Linken entwickelte, das noch heute, beinahe sechzig Jahre nach dem Krieg, inzwischen zu einem handfesten Nachrichtenmagazin von zweihundert Seiten und mehr gewachsen, auf der ganzen Welt einen exquisiten Ruf genießt. Das Geheimnis, warum sie ihren Verlag Edition Arouet (nach dem richtigen Familiennamen Voltaires) taufte, nahm sie mit ins Grab.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beitrag21.06.2021 15:43

von Ribanna
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Ist der letzte Satz nicht ein klitzekleines bisschen zu lang? Laughing

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Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 15:46

von Ralphie
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Ja, ich weiß, er ist zu lang. Ich wollte ihn kürzen, aber stattdessen ist er noch etwas länger geworden.

 Shocked
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Rübenach
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Beitrag21.06.2021 16:49

von Rübenach
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Ribanna hat Folgendes geschrieben:
Ist der letzte Satz nicht ein klitzekleines bisschen zu lang? Laughing


Nein, wieso?


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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 16:53

von Ralphie
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Doch, Rübenach, er ist definitiv zu lang. Aber ich weiß nicht, wie ich mehrere Sätze daraus machen soll ...
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Rübenach
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Beiträge: 2832



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Beitrag21.06.2021 16:54

von Rübenach
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Über die Länge des zweitletzten Satzes könnte man reden, aber der letzte ist doch okay.

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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 16:56

von Ralphie
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Wahrscheinlich meinte Ribanna auch den vorletzten Satz.
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Rübenach
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Beitrag21.06.2021 17:10
Re: Dammtor
von Rübenach
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Original
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Mehrere erfolgshungrige Redakteure und Reporter fanden sich ein und ab März 1947 gab Felicitas eine sechzehnseitige Wochenzeitung heraus, deren erste Chefredakteurin und gefürchtete Leitartiklerin sie wurde und die sich bald, nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland, als die strengen Zensurbestimmungen des Alliierten Kontrollrates weitgehend entfielen, zum Sprachrohr der liberalen Linken entwickelte, das noch heute, beinahe sechzig Jahre nach dem Krieg, inzwischen zu einem handfesten Nachrichtenmagazin von zweihundert Seiten und mehr gewachsen, auf der ganzen Welt einen exquisiten Ruf genießt.


Fälschung
Mehrere erfolgshungrige Redakteure und Reporter fanden sich ein und ab März 1947 gab sie eine sechzehnseitige Wochenzeitung heraus.
Felicitas wurde erste Chefredakteurin und gefürchtete Leitartiklerin.
Als, bald nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland, die strengen Zensurbestimmungen des Alliierten Kontrollrates weitgehend entfielen, entwickelte sich die Zeitschrift [alternativ: Titel der Zeitschrift] zum Sprachrohr der liberalen Linken.
Noch heute, beinahe sechzig Jahre nach dem Krieg, genießt das Nachrichtenmagazin auf der ganzen Welt einen exquisiten Ruf. {Hm. Kann man einen Ruf genießen? "hat das Nachrichtenmagazin (...) einen exquisiten Ruf"?}


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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 17:13

von Ralphie
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So ähnlich hatte ich den Satz auch geändert, aber dann ging der Rhythmus flöten.
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Rübenach
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Beitrag21.06.2021 17:30
Re: Dammtor
von Rübenach
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Also wenn es dir auf den Rhythmus ankommt, dann lass den Satz so stehen. Sein Sinn erfasst sich beim ersten Lesen (eigentlich sogar schon beim bloßen Überfliegen; man ahnt ja sehr früh, was da alles kommt) und so lang ist er jetzt ja auch nicht.

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Levo
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Beitrag21.06.2021 17:37

von Levo
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Wenn nicht nur lange Sätze auftauchen, halte ich den einen langen Satz, der eine ganze Berufskarriere abbildet, nicht für zu lang. Er liest sich problemlos.
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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 17:40

von Ralphie
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Danke euch beiden!
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Schreibkopf
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Beiträge: 230



Beitrag21.06.2021 18:01
Re: Dammtor
von Schreibkopf
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Mehrere erfolgshungrige Redakteure und Reporter fanden sich ein ...


Hallo Ralphie,

gefällt mir mal wieder richtig gut – bis auf eine Kleinigkeit. Mich stört der Begriff "erfolgshungrig" ein wenig. Ich ahne, was du damit ausdrücken willst und finde auf die Schnelle auch keinen besseren Begriff.

:: autstrebend
:: etwas verändern wollen
:: zielstrebig
:: aufgeschlossene
etc. .. so was in der Art.
Wenn es für dich der richtige Ausdruck ist, dann behalt ihn bei.
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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 18:12

von Ralphie
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Hm ...
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Ralphie
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Beitrag21.06.2021 18:18

von Ralphie
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Ich kenne inzwischen den Namen einer Bank in Basel, aber ich scheue davor, ihn in den Text einzufügen, das heißt, ich hatte ihn eingefügt und dann wieder gelöscht.
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