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fkneyer Wortedrechsler
Alter: 63 Beiträge: 87 Wohnort: Im Filstal
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05.06.2021 06:41 Ist das ein Experiment ? von fkneyer
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Guten Morgen
in meinem aktuellen Manu (siehe Roter Teppich) wage ich ein Experiment (zumindest aus meiner Sicht). Die Geschichte handelt in zwei Zeitebenen. Einmal vor etwa 40 - 45 Jahren, die Protas sind Jugendliche von etwa 16 - 18 Jahren und dann in der Jetztzeit (vor etwa einem Jahr - aber das kann ich noch anpassen).
Die früheren Zeitebene (1975 - 1983) erzähle ich in Teilen aus der Ich-Perspektive von drei Protas, die für die Geschichte maßgeblich sind. Es handelt sich teilweise um Ereignisse, die dem Autor (mir) damals tatsächlich passiert sind. Bis auf die Dialoge, von denen ich nicht mehr sicher sagen kann, ob sie exakt wie bechrieben geführt wurden oder nur ähnlich - aber das sollte keine große Rolle spielen - sinngemäß haben diese genauso stattgefunden.
Die aktuelle Zeitebene erzähle ich aus Sicht des / eines (allwissenden) Beobachters.
Ist das ein Experiment, das funktionieren kann?
LG
Friedhelm
_________________ Das Leben ist eine Betaversion. Wäre es das nicht, hätte man eine Bedienungsanleitung dazu bekommen |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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05.06.2021 08:16
von Minerva
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Guten Morgen,
ich denke, man kann nicht pauschal sagen, ob es funktioniert. Man müsste alles lesen
Rein gefühlstechnisch dachte ich darüber, dass es eventuell besser funktionieren würde, die aktuelle Zeitebene in der Ich-Form zu erzählen (die ja als rückblickende Person mehr weiß) und die 3 aus der Vergangenheit in der dritten Person.
Mir ist auch nicht klar, warum die Perspektive aus der heutigen Zeit allwissend sein muss. Oder meintest du das auch so wie ich, dass sie einfach mehr weiß, weil sie die Folgen und tatsachen des Geschehens kennt?
Es gibt ja auch die teilauktioriale Perspektive (in der dritten Form), in der man so tut, als sei es die dritte Person, aber wenn es nicht anders geht, streut man das Fehlende einfach "allwissend" mit ein.
Die Ich-Form hat auch so ihre Tücken. Emotionale Geschehnisse können auf den Leser teils zu nervig wirken z.B.
Man weiß nicht, ob das Erzählte wahr ist, wenn sich z.B. herausstellen würde, dass sich das Erlebte der Protagonisten widerspricht.
Meine Mutmaßungen ...
Theoretisch kann alles funktionieren. Wenn du ganz stark das Gefühl hast, dass diese Erzählform die richtige für dein Manuskript ist, dann mach das so.
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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fkneyer Wortedrechsler
Alter: 63 Beiträge: 87 Wohnort: Im Filstal
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05.06.2021 10:56
von fkneyer
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Minerva hat Folgendes geschrieben: | Guten Morgen,
Rein gefühlstechnisch dachte ich darüber, dass es eventuell besser funktionieren würde, die aktuelle Zeitebene in der Ich-Form zu erzählen (die ja als rückblickende Person mehr weiß) und die 3 aus der Vergangenheit in der dritten Person.
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Die Ich-Form beschränkt sich auf drei Kapitel - genau die, deren Handlung tatsächlich so geschehen ist - und da weiß ein Ich-Erzähler einfach mehr.
Zumal der Ich-Erzähler innerhalb der Kapitel auch wechselt. Es sind drei Ich-Erzähler, die die reale Handlung aus ihrer Sicht erzählen.
Der Haupt-Prota hat den größten Anteil an der Ich-Form, die beiden anderen Ich-Erzähler kommen zu Wort, wenn der Hauptprota nicht dabei war oder nur nebensächlich beteiligt war.
Minerva hat Folgendes geschrieben: |
Mir ist auch nicht klar, warum die Perspektive aus der heutigen Zeit allwissend sein muss. Oder meintest du das auch so wie ich, dass sie einfach mehr weiß, weil sie die Folgen und tatsachen des Geschehens kennt?
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Nun, ob allwissend der richtige Ausdruck war ... der Erzähler steht jedenfalls über den Dingen und erzählt die Handlung - auch und natürlich weil der alle Personen kennt und auch die Vergangenheit
Minerva hat Folgendes geschrieben: |
Die Ich-Form hat auch so ihre Tücken. Emotionale Geschehnisse können auf den Leser teils zu nervig wirken z.B.
Man weiß nicht, ob das Erzählte wahr ist, wenn sich z.B. herausstellen würde, dass sich das Erlebte der Protagonisten widerspricht.
Meine Mutmaßungen ...
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Diese Tücken habe ich bemerkt und bemerke sie immer noch bei jedem erneuten Durchlesen der drei Kapitel ... die drei Kapitel weisen viele emotionale Geschehnisse auf (die zwar alle wahr sind), die aber doch etwas gekürzt werden müßten ... es ist halt eine Menge "Gefühlsduselei" dabei. Widersprüche habe ich - glaube ich - eliminiert.
Minerva hat Folgendes geschrieben: |
Theoretisch kann alles funktionieren. Wenn du ganz stark das Gefühl hast, dass diese Erzählform die richtige für dein Manuskript ist, dann mach das so. |
Dieses Gefühl habe ich, denn ich glaube, dass man solche realen Erlebnisse nur in der Ich-Form erzählen kann
LG
Friedhelm
_________________ Das Leben ist eine Betaversion. Wäre es das nicht, hätte man eine Bedienungsanleitung dazu bekommen |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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05.06.2021 11:08
von Pickman
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Hi Friedhelm,
klar, das kann funktionieren. Es kommt darauf an, was und wie Du erzählst.
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Elbenkönigin1980 Reißwolf
E
Beiträge: 1106
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E 15.06.2021 20:18 Re: Ist das ein Experiment ? von Elbenkönigin1980
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fkneyer hat Folgendes geschrieben: | Guten Morgen
in meinem aktuellen Manu (siehe Roter Teppich) wage ich ein Experiment (zumindest aus meiner Sicht). Die Geschichte handelt in zwei Zeitebenen. Einmal vor etwa 40 - 45 Jahren, die Protas sind Jugendliche von etwa 16 - 18 Jahren und dann in der Jetztzeit (vor etwa einem Jahr - aber das kann ich noch anpassen).
Die früheren Zeitebene (1975 - 1983) erzähle ich in Teilen aus der Ich-Perspektive von drei Protas, die für die Geschichte maßgeblich sind. Es handelt sich teilweise um Ereignisse, die dem Autor (mir) damals tatsächlich passiert sind. Bis auf die Dialoge, von denen ich nicht mehr sicher sagen kann, ob sie exakt wie bechrieben geführt wurden oder nur ähnlich - aber das sollte keine große Rolle spielen - sinngemäß haben diese genauso stattgefunden.
Die aktuelle Zeitebene erzähle ich aus Sicht des / eines (allwissenden) Beobachters.
Ist das ein Experiment, das funktionieren kann?
LG
Friedhelm |
Klar kann das funktionieren, ich mag Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen, das gibt es ja häufiger.
Kommt natürlich auch darauf an, wie die Handlung ist...am liebsten mag ich solche Romane, bei denen sich am Ende in der Vergangenheit irgendein dunkles Geheimnis offenbart...
Wenn du es schaffst, die nötige Spannung reinzubringen, wird das sehr gut funktionieren.
Und gerade bei einem autobiographischen Roman kann das für den Leser spannend werden, wenn du zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselst.
_________________ Bei meinen Eltern vom 15.05. bis 26.05. |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 884
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16.06.2021 05:46
von Babella
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Ich bin oft erstaunt, was alles funktioniert. Solche Zeit- und Perspektivsprünge sind ja prinzipiell reizvoll.
Es kommt eben tatsächlich drauf an, wie es gemacht ist.
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Stefan_Burban Klammeraffe
S Alter: 48 Beiträge: 568
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S 18.06.2021 05:27
von Stefan_Burban
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So ein Experiment bietet natürlich einige Stolpersteine. Aber wenn es richtig gemacht wird, ist das durchaus interessant. Ich persönlich bin kein großer Fan der Ich-Perspektive, aber das ist Geschmackssache. Du musst allerdings sehr darauf achten, dass sich die beiden Zeitebenen nicht gegenseitig widersprechen. Dann könnte das sehr gut klappen, was du planst.
_________________ Der Ruul-Konflikt:
Band 1 Düstere Vorzeichen
Band 2 Nahende Finsternis
Band 3 In dunkelster Stunde |
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fkneyer Wortedrechsler
Alter: 63 Beiträge: 87 Wohnort: Im Filstal
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20.06.2021 17:20
von fkneyer
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Ja, die Zeitebenen - aber dazu habe ich mir ene Art Zeitstrahl erstellt, wo ich jedes Kapitel aktibisch eintrage - funzt bisher ganz gut
_________________ Das Leben ist eine Betaversion. Wäre es das nicht, hätte man eine Bedienungsanleitung dazu bekommen |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 21.06.2021 14:39
von Rainer Prem
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fkneyer hat Folgendes geschrieben: | Ja, die Zeitebenen - aber dazu habe ich mir ene Art Zeitstrahl erstellt, wo ich jedes Kapitel aktibisch eintrage - funzt bisher ganz gut |
Ich habe ein Excel-Sheet. Oben von links nach rechts alle Kapitel mit Datum.
Links von oben nach unten alle Personen mit Geburtstag.
In der Mitte eine Formel, die mir das Alter anzeigt. Oder die Schwangerschaftswoche. Ich bin nun mal ein Pedant.
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