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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4937
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag14.06.2021 14:52

von gold
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo gold,
du erinnerst mich gerade daran, dass ich bei dir auch immer noch mal weiterlesen wollte. Von dem, was ich bisher gelesen habe, hat mich nichts gestört (oder ich schrieb was dazu). Bin schon gespannt, wohin du das Buch entwickelt hast. Ist es einigermaßen stabil inzwischen? Mich hat das ständige Umwerfen rausgeworfen, da komme ich nicht mehr mit, was jetzt eigentlich noch dazugehörte und was nicht. Sag mir ruhig mal Bescheid, wenn du einen stabilen ersten Teil hast, der (bis auf Detailverbesserungen) auch so bleibt, dann bin ich gerne wieder als Testleser dabei, wenn du mich willst.

Jaaa, er ist inzwischen stabil!!!

Ich selbst schreibe eigentlich keine Sexszenen. Ich schreibe Szenen, in denen auch Sex vorkommt. Das kann dann sogar Hardcore sein, aber ich bleibe bei den Charakteren, in ihrem Kopf, bei ihrer Charakterentwicklung. Die Grenzen sind dann auch fließend. Eine reine Sexszene würde ich nicht schreiben, weil sich mir der Sinn nicht erschließt. Ich würde ja auch keine Abendessen-Szene schreiben, in der ich nur im Detail beschreibe, wer was wie isst.
Du würdest sie vielleicht dann beschreiben, wenn die Gäste außergewöhnliche Vorlieben haben, nehme ich mal an. Und das ist in den von mir beschriebenen Szenen der Fall.
Das kann man nebenbei erwähnen, aber bei einer Essensszene  stünde doch etwas anderes im Vordergrund, z.B. die Gespräche dabei. Mit sogenannten Sexszenen sehe ich das ähnlich. Das was da neben den Sex läuft sollte wichtiger sein, es sei denn, man will gezielt Einhandliteratur schreiben. Für Gewalt gilt ähnliches/selbiges. Ich bin da also im Prinzip ganz bei Pickmans erster Antwort, Sex und Gewalt können vorkommen wie alles andere auch, ich würde dem aber keine Sonderrolle zukommen lassen und es auch nicht in Extraszenen auslagern, die nur darum gehen. Denn solche Szenen könnte man als Leser überspringen oder als Autor auch gleich streichen (solange das Genre nicht Porno oder Torture-Porn sein soll).

Edit/Add: Diese sogenannten "Sexszenen" sind mMn eh eine Erfindung des Hollywood-Kinos. Nach dem Motto, da muss jetzt noch eine kleine Dosis Puritanerwichsmärchen rein, verkauft sich dann besser. ("Eyes Wide Shut" z.B. besteht dann sogar aus nichts anderem mehr.) Ich würde mich, um beim Kinovergleich zu bleiben, da eher am französischen Arthousekino orientieren.  



Hallo Veith,

schön, dass du hier reinguckst. Das war Telepathie. Ich gehe im Moment meine alten Kapitel durch (aber ohne Grundlegendes zu ändern!!!), um den Faden nicht zu verlieren - dabei entstehen auch kleine kosmetische Korrekturen - Und da bin ich auch auf deine Kommentare gestoßen.


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 870



L
Beitrag14.06.2021 16:33

von Levo
Antworten mit Zitat

Ich lese irgendwie heraus, dass viele unter Sexszene etwas verstehen, was entweder Einhandliteratur oder einer Bedienungsanleitung gleichkäme. Warum sollte man bei einer Sexszene, die nicht für New Adult gedacht ist, ausführlich jedes Hin und Her beschreiben?
Wie jede andere Szene auch kann man über die Figuren beim Sex ebenso wie bei irgendeiner anderen Gelegenheit den Plot und die Charakterzeichnung oder -entwicklung illustrieren. Dafür gibt es Handwerkszeug (no pun intended) und jede Menge trockener Kommentare von Testlesern, denen man sich halt stellen muss. Es geht eben nicht ums Ächz und Stöhn, sondern darum, dass sich etwas zwischen den Figuren entwickelt - das sich im Sexuellen spiegelt, aber nicht das Sexuelle ist. Wenn dem Leser dabei warm wird, umso besser, dann spricht die Umsetzung offenkundig Sinne an (wo, wenn nicht dabei).

Bei golds Antagonisten geht es sicher nicht darum, den Leser mit Gewaltfantasien in ein BDSM-Wunderland zu entführen, denn es geht wohl nicht um Sex und Gewalt im Einvernehmen. Da wäre ich dann auch eher zurückhaltend, was die Üppigkeit an Details angeht. Außerdem geht es dabei meist nicht um die sexuelle Handlung, sondern um die Ausübung von Dominanz (die den Antagonisten antörnt, aber den Leser eben - hoffentlich - nicht). Das kann man, so denk ich, tatsächlich in vielen Aspekten darstellen.
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag15.06.2021 12:13

von PaulaSam
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das was da neben den Sex läuft sollte wichtiger sein, es sei denn, man will gezielt Einhandliteratur schreiben.


Oh, Mann, ganz ehrlich jetzt, V.K.B? Wenn ich mir so eine Szene vorstelle ... Da tun sich für mich ganz neue Dimensionen von sexuellem Sadismus auf. Aber Scherz beiseite, du meintest sicher die gesamte Handlung des Romans, nicht eine einzelne Sexszene. Was außerhalb des Genres "Liebesroman" spielt, gebe ich dir sogar recht. Ich würde aber sagen, nicht der Detailreichtum in den Sexszenen sondern die Menge im Vergleich zum Gesamtwerk ist entscheidend. Und natürlich auch der Inhalt.

Wie Levo schon richtig sagt, nicht einvernehmliche Gewalt, hat in einem Roman nichts zu suchen, zumindest nicht ohne eindeutige Wertung. Das aber hat mEn nichts mit BDSM zu tun, Levo. Hier mit der Klischeepeitsche zu knallen, finde ich unpassend. Wer sich in dieser Szene auskennt, würde dir vehement widersprechen. Denn keine sexuelle Beziehung braucht mehr Gespür für die Bedürfnisse und Grenzen des anderen, als eine BDSM-Beziehung. Die dominanten Partner sind sich in der Regel weit mehr ihrer Verantwortung für des Wohlergehen ihrer "GespielInnen" bewusst, als so mancher in einer "normalen" Beziehung. Auch geht es dabei nicht um das Ausleben von krankhaft sadistischen Gewaltfantasien, sondern lediglich um eine mehr oder wenige extreme Form des "Spielens" zur Befriedigung beider Parteien.

LG Sam
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 870



L
Beitrag15.06.2021 14:28

von Levo
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PaulaSam hat Folgendes geschrieben:

Das aber hat mEn nichts mit BDSM zu tun, Levo. Hier mit der Klischeepeitsche zu knallen, finde ich unpassend. Wer sich in dieser Szene auskennt, würde dir vehement widersprechen. Denn keine sexuelle Beziehung braucht mehr Gespür für die Bedürfnisse und Grenzen des anderen, als eine BDSM-Beziehung. Die dominanten Partner sind sich in der Regel weit mehr ihrer Verantwortung für des Wohlergehen ihrer "GespielInnen" bewusst, als so mancher in einer "normalen" Beziehung. Auch geht es dabei nicht um das Ausleben von krankhaft sadistischen Gewaltfantasien, sondern lediglich um eine mehr oder wenige extreme Form des "Spielens" zur Befriedigung beider Parteien.

LG Sam


Entschuldige, wenn ich mich missverständlich ausdrückte. Ich wollte BDSM als einvernehmlich (und damit auch der Grenzen bewusst und LiRo-tauglich) und als Gegensatz zu nicht-konsensueller sexueller Gewalt gesetzt haben, nicht mit der Klischeepeitsche knallen. Embarassed
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag15.06.2021 15:06

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Uff, ich lebe auf den Land, da sind solche Spielchen unbekannt!
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag15.06.2021 16:05

von V.K.B.
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Levo hat Folgendes geschrieben:
Entschuldige, wenn ich mich missverständlich ausdrückte. Ich wollte BDSM als einvernehmlich (und damit auch der Grenzen bewusst und LiRo-tauglich) und als Gegensatz zu nicht-konsensueller sexueller Gewalt gesetzt haben, nicht mit der Klischeepeitsche knallen. Embarassed
Nee, das war nicht falsch ausgedrückt, aber irgendwie schwer zu verstehen, musste ich auch zweimal lesen. Ich wollte auch schon protestieren, hey, Moment mal, safe sane & consensual und so, aber dann wurde mir klar, dass du ja genau das gemeint hattest. Keine Ahnung, warum ich das auch erst falsch gelesen hatte, denn es ist eigentlich klar, was du geschrieben hast. Könnte an der Erwartungshaltung liegen, kennt man ja von so einigen Dichterinnen hier, für die BDSM-Top = KZ-Wächter ist. Da fängt das Blut mal vorschnell zu kochen an …

PaulaSam hat Folgendes geschrieben:
du meintest sicher die gesamte Handlung des Romans, nicht eine einzelne Sexszene.
Nee, ich meinte das genauso, wie ich es geschrieben habe. Dass man gar keine (vom Rest der Handlung) abgetrennten Sexszenen schreiben sollte, sondern höchstens Szenen, in denen Sex vorkommt. Und nein, das muss nicht automatisch schlecht werden, wenn man es richtig macht (ich hoffe jedenfalls mal, meine Testleser würden dir hier widersprechen).

_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag15.06.2021 21:44

von PaulaSam
Antworten mit Zitat

Zitat:
Uff, ich lebe auf den Land, da sind solche Spielchen unbekannt!

Ach, du Armer, Ralphi? Das tut mir aber leid. Aber ich versteh`das, wirklich. rotwerd

Zitat:
Levo hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Entschuldige, wenn ich mich missverständlich ausdrückte. Ich wollte BDSM als einvernehmlich (und damit auch der Grenzen bewusst und LiRo-tauglich) und als Gegensatz zu nicht-konsensueller sexueller Gewalt gesetzt haben, nicht mit der Klischeepeitsche knallen.


Oh, gut dass wir dieses Missverständnis aufklären konnten. Danke! Es ist aber auch ein ziemlich kompliziertes Thema, nicht wahr. Rolling Eyes

Zitat:
PaulaSam hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
du meintest sicher die gesamte Handlung des Romans, nicht eine einzelne Sexszene.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Nee, ich meinte das genauso, wie ich es geschrieben habe. Dass man gar keine (vom Rest der Handlung) abgetrennten Sexszenen schreiben sollte, sondern höchstens Szenen, in denen Sex vorkommt. Und nein, das muss nicht automatisch schlecht werden, wenn man es richtig macht (ich hoffe jedenfalls mal, meine Testleser würden dir hier widersprechen).


Oh, das wird ja immer komplizierter. Du meintest also, in einer Sexszene sollte es nicht nur ums Rei... Rau... gehen. Das sexuelle Spiel sollte immer irgendeinen Kontext zum Rest drumherum im Roman/Kapitel/Szene/Absatz ... haben. Nun, das habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt, weil wir das ja schon vorher ausgeschlossen hatten, als es um den Unterschied zwischen Erotik und Pornographie ging. Sorry. Embarassed
Und ja, dann gebe ich dir natürlich absolut recht.

LG Sam
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