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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 05/2021
Elefantensprache

 
 
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nebenfluss
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Beitrag30.05.2021 16:18

von nebenfluss
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Hi Jenni,

Jenni hat Folgendes geschrieben:
- ein bisschen zu einfach, in Anbetracht dessen, dass er angeblich seit Jahren keinen Fuß vor die Tür gesetzt hat -

 Embarassed
Zitat:
Manchmal befreit sowas ja auch, aber nicht Karl, der will jetzt aufgeben.

Stimmt, als klassisches Heldy taugt er nicht ... Clara vielleicht schon eher?

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Nur weiß ich nicht recht, was mir das jetzt sagen soll, über diese Geschichte und Karls Schicksal hinaus. Dort führt Social Distancing auf die Dauer hin?

Das hätte ich nun selbst überhaupt nicht gemocht, die Pandemie als Ausgangspunkt für Karls Ängste zu wählen - und wie man (bei dir) sieht, auch unnötig, weil der Transfer ohnehin naheliegt. Ich bin sehr gespannt, wie viele es schaffen, wieder ohne Maske einkaufen zu gehen, sobald es offiziell erlaubt ist, und halte es auch für denkbar, dass soziale Phobien zunehmen, wofür allerdings noch andere Auslöser in Frage kommen, gerade bei Menschen, die im beschleunigten Wandel ihre Felle (vielleicht sogar ihre Werte) davonschwimmen sehen. Mag sein, dass das mein persönlicher Anteil an dem Text ist; und ja, ich denke schon, dass man ihn als Auseinandersetzung damit lesen kann - muss man aber nicht.

Danke für die Rückmeldung und die zwei Punkte!


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nebenfluss
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Beitrag30.05.2021 16:25

von nebenfluss
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Hallo Kiara,
Kiara hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
interessant, mal was anderes. Ganz anderes. Dafür gebe ich 7 Punkte smile


Echt?
(ich selbst fand vor allem URL://LOQUI/LOCI etwas ganz anderes ...)
Aber ein indirektes Lob, dass sich in sieben Punkten manifestiert - beides nehme ich natürlich gerne und dankend an!


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nebenfluss
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Beitrag31.05.2021 20:03

von nebenfluss
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Hallo Selanna,

ich weiß gar nicht, ob ich deinem ausführlichen, vielseitigen und umfassenden Kommentar antwortend gerecht werden kann ...

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Ein interessanter Einstieg, hätte auch in einem Kinderbuch stehen können und hatte ich so nicht erwartet. Finde ich aber nicht schlecht!

Den Einstieg habe ich radikal gekürzt und war selbst überrascht, dass mir das Ergebnis gefiel. Ich glaube, da stand ursprünglich (nach dem Gewumpe) ein ziemllicher Bandwurmsatz, der wahrscheinlich eher der Erwartung in einem E-Wettbewerb genügt hätte. Die gekürzte Variante hat den Vorteil, dass man den Kern der Situation leicht erfasst - und ich hatte wegen der Zeichenbegrenzung ohnehin kaum eine Wahl.
Zitat:
Hier wusste ich nicht gleich recht, wer etwas für einen alten Spruch hielt: „Bernard lauschte, oder tat zumindest so. Karl rechnete es ihm hoch an, dass er seinen Spott nicht mehr auf dem Gesicht spazieren trug; er hielt die Elefanten für einen dummen alten Spruch, den sein Freund und Vorgesetzter - aus welchen Gründen auch immer – als tägliches Ritual liebgewonnen hatte.“ Später, im Verlauf des Textes, konnte ich es mir dann aber erschließen.

Ah, auf wen sich das "er" bezieht - stimmt, das ist unschön. Da hat das Lektorat gefehlt Wink
Zitat:
Karl ist herrlich kauzig, ich mochte ihn sofort (vllt auch wegen seiner Liebe zu KPM-Tassen Wink ).

In der Antwort an holg habe ich den Link zur entsprechenden Ebay-Auktion gepostet - falls du gerade 300 Euro übrig hast Laughing

Zitat:
Ganz wunderbar fand ich auch: „Ich meinte, können Sie beifahren?“ Die Frage ist göttlich, ich lese da zwei Bedeutungen heraus, obwohl die sicher gar nicht dastehen. Freu mich trotzdem drüber Laughing

Das war auch eines meiner Darlings, die ich auf keinen Fall rausschmeißen wollte. Clara, die seltsamer Weise Karls Phobie sehr gut zu erfassen scheint, meint wohl: "Fühlen Sie sich wenigstens in einem Auto halbwegs sicher?", aber vielleicht auch "Ist es lebensgefährlich, Sie auf dem Beifahrersitz zu haben?", aber das ist naürlich so ein Satz, mit dem man alles gedanklich alles mögliche verbinden kann.
Zitat:

Den zweiten Abschnitt fand ich von der Figurenkonstellation oder genauer von der Einführung der Figuren seltsam. Mir war nicht bewusst, dass Karl auch im Raum stand, als Clara kam. Dass „sie“ mittendrin ganz selbstverständlich Clara genannt wird, kommt mir für den zweiten Abschnitt zu spät, aber noch seltsamer war, dass sie am Anfang des dritten Abschnitts dann noch offiziell vorgestellt wurde. Ist das verquere Erzählstruktur oder nur komisch? Ich bin mir – mal wieder – unsicher.


Oh Mist, du hast einen weiteren (den insgesamt dritten) unklaren Bezug gefunden – derjenige der die Berta (vermutlich eine Standuhr) poliert, soll Karl sein. Das dürfte sich beim Kürzen eingeschlichen haben – ich muss nächstes Mal wirklich noch ein weiteres Mal auf solche Missverständlichkeiten korrekturlesen.

Zitat:
Insgesamt fand ich die Geschichte sehr berührend. Anrührend. Karl, der mit seinem Innenleben ringt und in Kunst(handwerk) einen Ersatz für Leben und Liebe gefunden hat. Bernard, der sich aufopfert und dem dann dieser Fehler passiert. Ich glaube, er weint nicht nur um die Tasse, sondern mehr noch, weil er weiß, was sie Karl bedeutet. Carla, die so feinfühlig, empathisch und interessiert an einem eigenwilligen Fremden ist, an dem die meisten sicher schaudernd vorübergegangen wären (wenn er in sich hineinmurmelnd den Kopf auf die Gasse reckt). Jeder der drei Personen erscheint mir außerordentlich sensibel, zwei im positiven Sinne, einer im negativen, weil es ihn in seiner Lebensfreude einschränkt. Und ich liebe Elefanten Embarassed Schon aufgrund der kurzen Szenen mit den wirklichen Elefanten bin ich auf völlig irrationale Weise ganz verliebt in den Text (was ich versuche, auszuklammern, es ging ja im Wettbewerb nicht um einen Text mit Selannas Lieblingstieren Rolling Eyes Laughing ).


Freut mich, wobei ich mich – nachdem holg und Constantine ähnliches geschrieben haben – schon langsam frage, ob ich je wieder einen Wettbewerbsbeitrag ohne Elefanten schreiben werde (und wie viele da aufspringen). Scheint ja einiges an (irrationalen) Sympathien für den Text einzubringen lol

Zitat:
Zur Themenvorgabe: Ich glaube, es ist der erste Text, den ich hier lese, in dem der Protagonist nicht an offenen Fenstern vorbeigeht, sondern hinter einem offenen Fenster steht, an dem vorbeigegangen wird. Aber warum nicht, dann ging eben Clara am offenen Fenster vorbei Wink

Das war ein früher Gedanke bei mir, das man bei der Themenvorgabe spontan in die Person eines außen Vorübergehenden schlüpft, es aber andere Möglichkeiten gibt, ein drinnen Vorübergehender (wie in „Chefetage“) oder jemand, der sich von drinnen Gedanken über draußen Vorübergehende macht usw.

Zitat:
Hat der Text etwas zu sagen? Ich denke, ja. Er thematisiert den Alltag eines psychisch erkrankten (?) Menschen. Agoraphobie? Panikanfälle. Halluzinationen. Darüber hinaus thematisiert der Text, wie zwei andere Menschen Karl unterstützen: passiv, seine Symptome tolerierend und sogar akzeptierend – aktiv, konfrontierend, im Versuch, eine Wende herbeizuführen. Ob das Scheitern des ersten Weges zum Scheitern des zweiten führt (Bernards Fehler reißt Karl zurück von Claras Startlinie)? Welche der beiden Hilfeleistungen/Unterstützung ist die richtige?


Schön, dass der Text diese Fragen bei dir getriggert hat.

Zitat:

Zu Sprache und Struktur: Die Erzählstruktur ist eher traditionell, denke ich, mit Ausnahme der Namenseinführung von Clara, aber ob das nun der große Coup oder überhaupt gewollt ist, wage ich nicht zu beurteilen. Der Text schlägt strukturell als auch inhaltlich den Bogen von Wump zu Wump, ist also ganz den Elefanten gewidmet.
Die Sprache ist nicht außergewöhnlich, aber sehr abwechslungsreich und immer adäquat. Mal kurze Sätze, dann wieder sehr lange, verschachtelte, die aber stets gut verständlich formuliert sind. Das zentrale Bild ist hier der „Elefant im Porzellanladen“, der imaginäre Elefant, der den Porzellanladen nie betritt, dafür besucht der „Porzellanladenbesitzer“ das Elefantenhaus, wo ihm die sensiblen Füße der angeblichen Rüpel erklärt werden. Während daheim im Porzellanladen der gutherzige Helfer für einen Moment zum Elefanten wird. Sehr schön variiert! Nur … das Meisterstück wäre es gewesen, wenn hier das Wettbewerbsthema eine so präsente Rolle in der Bildsprache eingenommen hätte, natürlich nur imho.
Nichtsdestotrotz, ob nun hundertprozentig wettbewerbsoptimiert oder nicht, ein wirklich anrührender, wundervoller, so schön ruhig erzählter Text. Er hat mir sehr gefallen.

Danke dir (auch für die Punkte), das passt alles sehr zu dem, was ich mit dem Text wollte (soweit ich überhaupt darüber nachgedacht habe). Mich allzusehr mit E-Ansprüchen oder Vorgaben zu beschränken, habe ich mir mittlerweile abgewöhnt, und freue mich, dass der Text trotzdem von vielen honoriert worden ist.

Liebe Grüße zurück!
und ich muss es einfach nochmal sagen: Wahnsinn, wie viel Arbeit du dir gemacht hast.


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nebenfluss
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Beitrag31.05.2021 21:07

von nebenfluss
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Hallo Globo,

witzige Idee das mit den Spoilern als Fenstern. Fast erstaunlich, dass das niemand in seinem Beitrag genutzt hat.

Globo85 hat Folgendes geschrieben:

Was mir gefällt

Die Geschichte wirkt komplett, das Ende ist super.

Schon interessant, wie unterschiedlich das Ende bewertet wird (RAc fand es ziemlich misslungen), aber um so lieber nehme ich natürlich auch die gegenteilige Meinung zur Kenntnis.
Zitat:
Was mir nicht gefällt

Inhaltlich keine Kritikpunkte, nur ein kleiner Logikfehler (?): "Clara hielt ihn am Arm fest." Aber erst 4 Zeilen später wird sie dem Leser als Clara vorgestellt.

Ja, das ist auch anderen aufgefallen - siehe oben, natürlich ein klarer Fehler meinerseits.
Zitat:
Lieblingsstelle/Lieblingssatz

„Sie bringen mein Porzellan zum Klirren.“

Hurra! Das ist nämlich auch mein Lieblingssatz, weil es ja diesen Spruch gibt "Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank". Der wird hoffelntlich nach Kenntnis dieser Geschichte durch "Bei dir klirrt doch das Porzellan" ersetzt Laughing
Zitat:
Fazit und Punkte

Einfach ein schöner Text mit einem Protagonisten, den man am liebsten an der Hand nehmen will, um ihm zu zeigen, dass da draußen nichts Schlimmes lauert. Innerhalb weniger Zeilen ist man mittendrin, fesselnd. Für mich vielleicht am unteren Ende der E-Lit. Skala (was auch immer das ist), aber wegen des ungewöhnlichen Zugangs zur Thematik und des ungeschönten Blicks im Rahmen des Wettbewerbs alle Vorgaben erfüllend. Mein sechster Platz.

Fünf Punkte.

Vielen Dank für das Lob und die Punkte!


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nebenfluss
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Beitrag31.05.2021 21:27

von nebenfluss
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Hallo MoL,

MoL hat Folgendes geschrieben:
Ich - und das ist jetzt eine persönliche Geschmackssache, sicher, aber so ist das eben - mag einfach keine Texte, in denen so richtig krass-schlimme Ängste "mal eben so" überwunden werden. Klar hat er Panik, Brustenge usw., aber insgesamt ging mir das einfach zu glatt in dem Text: da verlässt einer seit zig Jahren den Laden nicht, wagt es nur einmal am tag für wenige Minuten, den Kopf rauszustrecken, und dann kommt eine Wildfremde und plötzlich ist sogar eine Autofahrt drin?
Sorry, aber das kaufe ich Dir einfach nicht ab. Ich meine, wäre ja schön, wenn es wäre, aber das glaube ich einfach nicht.

Das kann ich völlig nachvollziehen. Eine Geschichte, die mir unplausibel vorkommt, hat bei mir auch keine Chance. Ob es tatsächlich Geschmackssache ist, müsste man wahrscheinlich einen Agoraphobie-Experten fragen. Mir erschien es zumindest denkbar, dass die Fahrt in einem Auto ein "Drinnensein" suggeriert, Karls größtes Problem ist der Geschichte nach nicht das "außerhalb des Ladens sein", sondern "Unter-freiem-Himmel-Sein", und ich fand (zumal Agoraphobie als Krankheitsbild nicht explizit genannt wird) es im Rahmen literarischer Freiheit, das so zu aufzubauen. Auch kann nach meiner Erfahrung unter Fremden ein sofortiges, kaum erklärbares Vertrauensverhältnis entstehen - das ist eine Sache, die der Text höchstens zwischen den Zeilen abbildet, dass Karl sozusagen denkt: ""Wenn mich ein Mensch aus der Isolation holen kann, ist sie es."
Das soll und wird deinen Einwand nicht wegspülen, ich habe ihn aber insofern berücksichtigt, dass er am Ende des Textes seine krass-schlimmen Ängste, wie du sagst, ja eben nicht überwunden hat, sondern eher einen Rückschlag erleidet. Ein Happy-End hätte ich - aus dem Grund den du nennst - auch völlig unmöglich gefunden.
Zitat:

Bis "»Die Elefanten waren da«, flüsterte er." dachte ich auch, den Text verstanden zu haben - dann bin ich aber ins Unverständnis gefallen. Wärst Du so nett, mir Deine Geschichte zu erklären?

Möchte ich eigentlich nicht, zumal ich mir selbst im Vorfeld keine eindeutige Erklärung zurechtgelegt habe. Ich bin ja selbst ziemlich baff, die Kommentare durchzugehen; was man alles herauslesen, aber auch nicht herauslesen kann.

Velen Dank für deinen ehrlichen Kommentar!


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nebenfluss
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Beitrag31.05.2021 21:40

von nebenfluss
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Hallo nicolailevin,

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Die eingebildeten Elefanten im Kopf des Porzellanladenbesitzers. Diese Idee ist natürlich allerliebst und schräg.

Allerliebst und schräg finde ich nun natürlich, dass ein Kommentar, der doch ziemlich nach einem Verriss klingt bzw. nach einem "hat meine Hoffnungen so gar nicht erfüllt" dann auf die Kür deines Favoriten hinausläuft. Ich muss aus Unterhaltungsgründen unbedingt noch mal nachlesen, was du zu Texten geschrieben hast, denen du keine Punkte gegeben hast.

Zitat:
Ich wünsche sie mir herbei! Ich will Elefanten haben – und nicht nur diesen doofen Klemmkarl, der sich nicht aus dem Haus wagt.
[,,,] die Enttäuschung, dass mein Wunsch nach Magie unerhört verhallt?

Ja, aber ... es gibt doch echte Elefanten in der Geschichte ... er wagt sich doch aus dem Haus ... nur Magie, na ja, je nachdem, was man darunter versteht, Fantasy ist es halt nicht. Aber immerhin latent surreal.

Oder wie hast du es geschrieben:
Zitat:
schon wegen der wunderbar-skurrilen Atmosphäre  

Na also, geht doch Razz

Herzlichen Dank für deinen wunderbar-subjektiven Kommentar und natürlich die großzügigen Punkte!


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hobbes
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Beitrag31.05.2021 22:08

von hobbes
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Was + "zu viel Sahne/Zucker/HappyEnd/Glückseligkeit kann es gar nicht geben (doch!!!!) bedeutet - auf diesen oder andere Beiträge im Wettbewerb bezogen - verstehe ich leider nicht ...

Das bezog sich darauf, dass ich zuvor schon mindestens einen HappyEnd-Text zu viel gelesen hatte. Oder eher mehrere. Und dieses "am Ende haben sich dann aber doch alle lieb" nicht unbedingt nach meinem Geschmack ist.
Hatte also mit deinem Text im Grunde nichts zu tun, abgesehen davon, dass ich ihn dahingehend erfreulich anders fand.


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nebenfluss
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Beitrag31.05.2021 22:58

von nebenfluss
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Lieber anderswolf,

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Tinnitus. Oder: Ich höre nicht, was du nicht siehst.

Antiquitätenhändler Karl interpretiert das Schlagen seines Herzens als Elefantengestampfe, vielleicht weil er sich schon zu lange mit seiner Agoraphobie und anderen Zwangsstörungen in seinem Laden eingeschlossen hat. Einziger Gesprächspartner für Karl ist Bernard, der sich in seiner Überforderung mit Karls Eigenarten eingerichtet hat und gleichzeitig glaubt, Karl zu helfen, indem er ihn abwechselnd unterstützt und hintergeht. Zumindest sieht es ein bisschen danach aus, dass Bernard Clara auf Karl ansetzt, ihn mal aus dem Laden zu zerren, um richtige Elefanten zu sehen und vielleicht zu verstehen, dass das Gewumpe wenig mit den Dickhäutern zu tun hat. Vielleicht - das ist die Metapher für Karl (leider nicht für das Publikum) - ist es mehr das rauschende Blut wie vom Aufpumpen von Schmetterlingsflügeln, das Karl erschüttert.

Das rauschende Blut wie vom Aufpumpen von Schmetterlingsflügeln das nenne ich mal hübsch umschrieben! Überhaupt eine sehr eloquente Inhaltsangabe, wobei an einer Stelle für mich etwas überinterpretiert - mei ja, man will schon irgendwie Claras Antrieb verstehen, aber eine Person, die sich auf jemanden ansetzen lässt, ist sie nach meiner Vorstellung nicht. Aber wie sollst du das wissen.
Zitat:

Aber eh egal, das sanfte Aufblühen emotionaler Entpuppung wird eh gleich wieder zerdeppert, weil Bernard die Schmetterlingstasse zerdeppert hat wie ein - haha - Elefant im Porzellanladen.

Ich fürchte, solche Schenkelklopfer als Inspiration für Geschichten zu nutzen, ist geradezu meine Kernkompetenz - oder besser gesagt, ich fürchte es nicht länger, sondern schau einfach, ob nicht trotzdem etwas Lesenswertes dabei herauskommt.

Zitat:
Keine Ahnung, was mir der Text sagen soll.

Macht nichts; er hat nicht den Anspruch, etwas zu sagen, also im Sinne einer Weiterbildung oder so.
Zitat:
Die Themenvorgabe ist reinlesbar; und zwar nicht durch das seltsame Ritual, das Karl pflegt, nämlich seinen Kopf aus dem kleinen Fenster der Ladentür zu stecken und die draußen vorbeilaufenden Menschen anzugucken - das hätte ruhig gestrichen werden können, auch wenn Clara dann natürlich eine andere Erklärung für ihre Kenntnis der Elefantensache hätte anbringen müssen. Das geöffnete Fenster, an dem Karl vorbeiläuft, ist natürlich die Öffnung seiner selbst für eine Welt außerhalb des Ladens bzw. das abrupte Ende dieses Ausflugs: Karl ist nicht bereit für das Leben außerhalb. Oder so.

Ich hätte es nicht besser ausdrücken können ...
Zitat:

Klar, wir sind alle durch die Pandemie ein bisschen eingeschlossen, und manch ein Mensch wird auch schon darüber nachgedacht haben, wie es wohl werden wird, wenn wir erst mal wieder alle pandemiefrei sind (und nein, es geht hier nicht um die Pandemie, darum stellt sich auch nicht die Frage danach, wann oder wie das sein wird). Der Text forscht einem anderen Gedanken nach: dem Sich-Einrichten in einer abgeschlossenen Welt und der Schwierigkeit, der selbstgewählten inneren Emigration wieder zu entkommen. Manch ein Mensch schafft das halt nicht und bleibt in seiner engen Echokammer.

... und auch das. Die Ähnlichkeit zwischen innerer Emigration und pandemiebedingter Quarantäne war mir beim Schreiben als "irgendwie zur Zeit passend" bewusst; dennoch ist dies keineswegs als post-pandemische Erzählung gedacht über jemanden, der nicht aus dem Social Distancing herausgefunden hat, wie schon bei Jenni geschrieben.
(Karls Vergangenheit zu beleuchten, wäre reizvoll gewesen, hätte den Rahmen gesprengt, und dann wäre es m. E. auch keine Kurzgeschichte mehr)
Zitat:
Echokammer habe ich deswegen geschrieben, weil es genau das Gegenteil gibt: Schallisolationskammern, die allen Schall schlucken, sowohl den äußeren als auch den darin erzeugten. Sie absorbieren einfach alle Geräusche, ein nicht technisch überprüftes Modell findet sich auch in der Serie "Umbrella Academy", und dort wird gezeigt, was bleibt, wenn dem Menschen aller Fremdschall genommen wird: das Getöse des eigenen Herzschlags.

Daran hatte ich zwar nicht explizit gedacht, aber ich finde, es macht als Erklärung, dass man die "Wumps" auch als Herzschläge interpretieren kann, sehr schön Sinn.

Zitat:
Karl also hat sich in seiner kleinen Welt eingesperrt, hat möglichst alles schallisoliert, allem, was klingen und läuten könnte, ein Deckchen oder Läppchen auf- oder unterlegt, er hat sich entfernt von allem, was irgendwie in seinen Kopf eindringen könnte als Geräusch, hat aber vergessen, dass der Feind meistens im Inneren sitzt und sich darum nicht abstellen oder stummschalten lässt. Karl hört sich selbst und das macht ihn wahnsinnig.

siehe oben.
Zitat:
Klar: E muss nicht gleich gesellschaftliche Resonanz bieten, mancher Text, der gut geschrieben und erzählt ist, hallt auch einfach so im Publikum wieder.

Einfach so? Heißt das nicht vielmehr, dass man die Gründe, warum ein Text widerhalt, nicht versteht oder ablehnt?
Zitat:
Hier ist aber alles so schallisoliert, da hallt nix.

Ich bleibe mal im Verteidigungsmodus: Immerhin reden hier Menschen miteinander. Und mehr: Es reden Menschen miteinander, die normalerweise aneinander vorübergehen würden. Das wäre logisch, weshalb man schon eine Verschwürung vermuten möchte, da sei jemand auf jemand anderen angesetzt worden. Die Frage, warum das so ist, finde ich sehr wohl von gesellschaftlicher Relevanz.
Zitat:

Und wieso wählt der Text diese Namen? Karl und Clara? Welchen Bezug haben sie zueinander? Ist das überhaupt ein Bezug? Ist sie so eine Art Echo von ihm (oder umgekehrt)? Ist das überhaupt Absicht?

Da möchte ich zurückfragen: Warum spielt das eine Rolle, ob es Absicht ist? Du hast das Echo erkannt, also steht es im Text, das reicht doch?  
Zitat:
Oder: Will der Text provozieren mit dem Wort "Indianer"? Oder ist sich der Text der Diskussion um dieses Wort nicht bewusst? Oder eben schon, will aber durch Claras Verwendung des Wortes ausdrücken, dass sie sich Karl gegenüber anbiedert, weil ... ja, was?

Nein, der Textder Autor will damit nicht provozieren. Doch, der Textder Autor ist sich der Diskussion über die Verwendung des Wortes bewusst. Er glaubt aber auch, dass es für zwei Menschen, die eine Karl-May-geprägte Kindheit hatten, eine naheliegende Assoziation ist, wenn einer von beiden sich plötzlich hinlegt und am Boden lauscht. Und dass sie - in der Intimität der Situation, der relativen Intimität eines Antiquitätenladens - beim Triggern dieser Erinnerung dann auch das Wort aus dieser Erinnerung wählen und nicht "native Americans" oder eine andere Ersatzbezeichnung aus dem Critical-Whiteness-Seminar.
 
Zitat:
Und wie weit ist das Elefantenhaus vom Laden entfernt, dass zwei Sätze, die eigentlich ein direkter Bezug aufeinander sind, noch akzeptabel von einander getrennt werden können? Ich meine diesen Abschnitt:
Zitat:
»Gerade helfen Sie mir«, entgegnete Karl. Es war nicht gelogen, aber doch eine Illusion; als wäre ihm zu helfen, langfristig.

»Wollen Sie denn Hilfe?«, fragte sie, als sie wieder vor der Antiquitätenhandlung parkten.

Da ist ein Absatz dazwischen. Haben die beiden in der Zwischenzeit nicht gesprochen? Wenn doch: worüber?  

Schwierig. Der Absatz soll natürlich (wie die anderen Absätze auch) einen (kleinen) Zeitsprung verdeutlichen. Wenn sie dazwischen gesprochen haben, war es offenbar für die Geschichte nicht relevant - das dürfte klar sein? Aber ich denke, dich stört etwas anderes, dieses gewissermaßen Unnatürliche, dass das Gespräch trotz des Zeitsprungs einfach weiterzulaufen scheint?

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Insgesamt also lässt mich der Text ratlos zurück, ist mitunter formuliert, als strebe der Text nach einer formulatorischen Höhe, die zu erreichen ihm aber verwehrt bleibt. Keine Punkte.

Schade, zumal ich gleichzeitig den Eindruck habe, dass du dir verdammt viel Mühe mit ihm gegeben hast, wofür ich dir herzlich danke - aber all das, was du gefunden hast, hat dir nicht gereicht oder ist nicht deine Vorstellung von guter Prosa bzw. gutem E-rzählen. So sei es.


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Beitrag31.05.2021 23:28

von nebenfluss
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Und zum Abschluss noch dies:
Constantine hat Folgendes geschrieben:
Hi nebenfluss,

auch an dieser Stelle möchte ich dich zum 2. Platz des Zehntausender 2021 beglückwünschen und dir dies hier da lassen:



Ich bin mirn icht sicher, ob die markierte Linie zu deinem Beitrag gehört, sehe uach keinen Punktgleichstand mit dem Drittplazierten, aber angenommen, es ist deine Linie, dann hat mir gut gefallen, wie sich dein Beitrag nach und nach angeschlichten hat und den 2. Platz für sich behaupten konnte. Cool.

Wir lesen uns.

LG Constantine


Danke für die Glückwünsche; vielen Dank euch allen für die (teils unglaublich intensive) Beschäftigung mit diesem seltsamen Stück Prosa.

Was mich beim - urlaubsbedingt verzögerten und schwerfälligen - Rekapitulieren der Kommentare ziemlich geplättet hat, sind diese Wogen aus abwechselndem Lob und - oft berechtigter - Kritik, die ich von Kommentaren meiner Wettbewerbsbeiträge kenne, die im Mittelfeld landeten, die aber bei diesem Treppchenplatz nicht minder hoch ausfallen. Zu manchen Aspekten gibt es einfach 180-Grad-konträre Meinungen, und das erdet und befreit gleichermaßen. Und man hat mir ein paar ärgerliche Fehler gezeigt, bei denen ich mich kurz fragte: Und mit solchen Schlampigkeiten bist du echt auf dem zweiten Platz gelandet - warum? Aber jede und jeder schaut doch auf anderes, liest anders, gewichtet anders - eine Binsenweisheit, die mich aber immer aufs Neue fasziniert.


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anderswolf
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Beitrag01.06.2021 12:02

von anderswolf
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Wie angekündigt noch eine Anmerkung zur Mäkeligkeit. Wie ebenfalls schon angedeutet: ganz unberechtigt unzufrieden bist du mit meiner Rezension nicht, immerhin habe ich ja durchaus viel positives und konstruktives in deinem Text gefunden und ihn dann trotzdem unbepunktet gelassen. Und auch wenn dir oder deinem Text das jetzt auch nicht mehr unbedingt weiterhilft: es war einer der Texte, bei denen ich sehr stark abwägen musste, ob oder ob nicht er von mir Punkte bekommt. Ganz ausgeschlossen war das nämlich nicht. Aber dann haben mich bestimmte Aspekte eben doch davon abgehalten.

Zum Beispiel das seltsame Morgenritual, dessen Relevanz/Notwendigkeit sich mir nicht erschlossen hat (außer vielleicht um doch ein wörtliches Fenster im Text unterzubringen); darum hätte es für mich auch gestrichen werden können, um vielleicht für anderes Platz zu schaffen.

Das mit dem Nachhall: Ja, die Menschen im Text reden miteinander, aber der Text redet nicht mit mir. Was ich meine, ist: Nachhallende Texte schlagen etwas in mir an. Und ja, dazu muss ich nicht verstehen, warum das so ist.
Nun habe ich das triggernd so geschrieben, dass es klingt, als könnten nur gut geschriebene Texte nachhallen, als wollte ich damit implizieren, dass dein Text, wenn er nicht nachhallt, nicht gut geschrieben sein könnte. Dem ist nicht so. Dein Text ist nicht schlecht geschrieben. Da sind hübsche Formulierungen drin, auch die Zeichnung von Karl und Bernhard finde ich gelungen; Clara nicht so. Aber dann sind da eben auch weniger gelungene Formulierungen und Sinnsprünge, die zum Teil sicherlich auf die von dir angesprochenen Kürzungen zurückzuführen sind, aber mich aus dem Text rausreißen.

Wie eben auch die Frage, ob Karl und Clara absichtlich so benannt sind: ich vermute einen Grund, suche also nach einer Tiefe, nach einem Echo, nach einem E im Text, das ich nicht finde. Der Text ist - ich schrieb es schon in meinem eigenen Kommentar - schallisoliert für mich. Ich denke nicht darüber nach, was ich mit dem Text anfangen soll oder er mit mir, sondern ich denke darüber nach, warum er so konstruiert ist, wie er konstruiert ist. Das lenkt mich vom Text ab und von dem, was er zu sagen hat. Oder vielleicht auch nicht zu sagen hat:

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Keine Ahnung, was mir der Text sagen soll.

Macht nichts; er hat nicht den Anspruch, etwas zu sagen, also im Sinne einer Weiterbildung oder so.


In einem Wettbewerb, in dem andere Texte Experimente wagen oder Echos erzeugen, die mich über den Text als reines Konstrukt hinausdenken lassen, hat es ein Text, der sich in seine Schallisolation zurückzieht, eben nicht leicht. Darum habe ich mir gewünscht, dass er mir was sagt, weil ich ja eben diese Sache mit der Isolation durchaus erkannt habe und mehr darin sehen wollte.

Aber dann lenkt der Text mich wieder ab davon. Oder ich lasse mich ablenken, beispielsweise mit der Critical-Whiteness-Seminar-Frage.
Ja, die beiden sind wohl eher aufgewachsen mit Karl May als mit hassfreier Sprache. D. Schreiby allerdings dürfte die hier im Forum geführte Diskussion allerdings sehr wohl mitbekommen haben, dachte ich mir, und da konnte ich angesichts des Wortes nicht nicht darüber nachdenken, welche Gründe hinter der Verwendung liegen könnten.
Du schreibst, es gibt keinen spezifischen Grund. Das glaube ich dir auch. Andererseits steht es da, es gab also die Entscheidung, dass es da stehen soll. Und das hinterfrage ich, statt den Text in mir wirken lassen zu können.

Wie gesagt: dein Text hat es mir nicht leicht gemacht, ihn nicht in die Punktereihe zu nehmen. Du hast recht damit, mit meiner Entscheidung unzufrieden zu sein, gerade wegen der Dinge, die ich darin gefunden habe, also jener Dinge, die ich durch dein Erzählen darin entdecken konnte. Andere Texte konnten mich aber eher von sich überzeugen.

Vielleicht - denke ich abschließend - hätte der Text wirklich davon profitiert, nach dem Kürzen nochmal in Ruhe liegen zu dürfen. So ganz zufrieden warst du ja mit dem Ergebnis auch nicht, wenn ich deinen Eigenkommentar richtig verstehe.

Ich freue mich auf jeden Fall, dass nicht alle Kommentatorys so pingelig sind wie ich, denn vielleicht motiviert dich ja deine Unzufriedenheit gepaart mit der sehr guten Platzierung, den Text nochmal zu überarbeiten und ihn dann so zu haben, wie du ihn wirklich haben willst. Inklusive einer für den 10k nicht tauglichen Länge von 14 bis 18k Zeichen.
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Selanna
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Wohnort: Süddeutschland


Beitrag02.06.2021 15:41

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo nebenfluss,

Zitat:
ich weiß gar nicht, ob ich deinem ausführlichen, vielseitigen und umfassenden Kommentar antwortend gerecht werden kann ...

Bist Du. Mehr als das. Smile
Zitat:
Die gekürzte Variante hat den Vorteil, dass man den Kern der Situation leicht erfasst - und ich hatte wegen der Zeichenbegrenzung ohnehin kaum eine Wahl.

Obwohl das Kürzen einem ja oft sehr schwer fällt und ein selbstquälerischer Vorgang sein kann, ist das Ergebnis (mit zeitlichem Abstand betrachtet) in der Regel dann gar nicht mal so schlecht Wink

Zitat:
In der Antwort an holg habe ich den Link zur entsprechenden Ebay-Auktion gepostet - falls du gerade 300 Euro übrig hast  

Mach mir nur den Mund wässrig. Wenn meine nächsten zehn Bücher Bestseller werden, kauf ich mir gleich drei davon Razz
Zitat:
Das war auch eines meiner Darlings, die ich auf keinen Fall rausschmeißen wollte. Clara, die seltsamer Weise Karls Phobie sehr gut zu erfassen scheint, meint wohl: "Fühlen Sie sich wenigstens in einem Auto halbwegs sicher?", aber vielleicht auch "Ist es lebensgefährlich, Sie auf dem Beifahrersitz zu haben?", aber das ist naürlich so ein Satz, mit dem man alles gedanklich alles mögliche verbinden kann.

Schlicht: ein wunderbarer Satz! love
Zitat:
Elefanten […] Scheint ja einiges an (irrationalen) Sympathien für den Text einzubringen  

Es sind so kluge, soziale Tiere. Wusstest Du, dass Elefanten die Sprachen von Stämmen erkennen, die Elefanten jagen? Dann fliehen sie. Unterhalten sich in ihrer Hörweite Angehörige von Stämmen, die keine Elefanten essen, bleiben sie. Sie kennen auch die Grenzen von Schutzgebieten. Sie wechseln von einem zum anderen fast nur noch nachts (ein recht neues Verhalten, vor einigen Jahrzehnten waren Elefanten noch weit weniger nachtaktiv). Dabei nähern sie sich in normalem Trott der Schutzgebietsgrenze, rennen dann in höherem Tempo bis zur Grenze des Zielschutzgebiets und sobald sie die erreicht haben, werden sie langsamer. Egal, was man über Elefanten liest, man kann immer nur staunen.
Zitat:
Das war ein früher Gedanke bei mir, das man bei der Themenvorgabe spontan in die Person eines außen Vorübergehenden schlüpft, es aber andere Möglichkeiten gibt, ein drinnen Vorübergehender (wie in „Chefetage“) oder jemand, der sich von drinnen Gedanken über draußen Vorübergehende macht usw.

Es zeigt das Passive an Karls Charakter. Die Idee, das so zu verdeutlichen, ist sehr anschaulich umgesetzt.
Zitat:
das passt alles sehr zu dem, was ich mit dem Text wollte (soweit ich überhaupt darüber nachgedacht habe).

Da fühle ich mich ja fast geschmeichelt Embarassed
Zitat:
Mich allzusehr mit E-Ansprüchen oder Vorgaben zu beschränken, habe ich mir mittlerweile abgewöhnt, und freue mich, dass der Text trotzdem von vielen honoriert worden ist.

Es ist keinesfalls ein reiner U-Text und wo er auch immer exakt einzuordnen sein mag: Es ist ein guter Text und dementsprechend ist er honoriert worden. Very Happy

Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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