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Globo85
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 742
Wohnort: Saarland
Das silberne Eis in der Waffel DSFo-Sponsor


Beitrag20.05.2021 13:12

von Globo85
Antworten mit Zitat

Die Fenster sind offen, einfach mit der Maus vorübergehen.


Disclaimer

Die folgende Bewertung stellt nur meine persönlichen Leseeindrücke dar. Wertende Aussagen beziehen sich lediglich auf den gelesenen Text, nie auf die Verfasser:innen. Die Punktevergabe und meine persönliche Rangliste ist natürlich vollkommen subjektiv, insbesondere die Bewertung unter dem Gesichtspunkt E-Literatur.


Ersteindruck

Zu viele Perspektiven, zu wenig Fokus. Sehr gefällige Sprache und ein anspruchsvolles Thema.


E-Lit-Zugehörigkeit

Inhaltlicher Anspruch/etwas zu sagen/tiefer gründender Inhalt

Puh. Suizidgedanken, starker Tobak. Hat der Text eine Aussage in diesem Bezug? Ich sehe da mehr Beschreibendes als "Sagendes".

Stilistischer Anspruch

Einfache, aber saubere Sprache. Perspektivwechsel auf engstem Raum.

Ungefügigkeit und Mehrschichtigkeit

Ungefügig? Eher nicht. Mehrschichtig? Wenn man es drauf anlegt, bestimmt. Der schlimmste Tag für den einen, ganz normaler Tag für jemand anderen.

Für mich: E-Literatur.


Umsetzung des Themas

Fenster

Das Fenster im oberen Stockwerk.

offen

Check.

Vorübergehen

Check.

Für mich: Thema (wörtlich) umgesetzt.


Was mir gefällt

Der Mut ein so schweres Thema anzugehen. Die Gegenüberstellung von Alltagsbanalitäten und dem schlimmsten Tag eines anderen.

Was mir nicht gefällt

Suizidgedanken sind ein heißes Eisen, hier "im Vorbeigehen" abgehakt. Mir liegt zu wenig Fokus auf Mathi(a?)s. Bei den anderen hätte es ein bisschen weniger sein können, bei M dafür gerne ein bisschen mehr.


Lieblingsstelle/Lieblingssatz

„Sie kann sich beim besten Willen nicht erklären, wo er herkommt.“


Fazit und Punkte

Eine unterhaltsame Erzählung, bei der ich gerne bis zum Ende gelesen habe. Das Thema ist wörtlich umgesetzt, die Thematik (Suizidgedanken) wird mir zu beiläufig abgehakt. Für meine Top Ten hat es leider knapp nicht gereicht.

Keine Punkte.
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Gast







Beitrag20.05.2021 21:57

von Gast
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in,

du hast deine Geschichte aus drei Perspektiven geschrieben, wobei Mathis' Gedanken den meisten Raum einnehmen. Das Kopfkino funktioniert und ich kann mich gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen. Das Thema hast du erkennbar im Text umgesetzt, was das Ungefügige und Mehrschichtige angeht, das in der Aufgabenstellung gewünscht wurde, konnte mich deine Geschichte im Vergleich zu anderen Beiträgen nicht ganz überzeugen.

Dennoch finde ich sie ansprechend geschrieben und ich ordne sie in meinem persönlichen Ranking auf jeden Fall in der ersten Hälfte ein. War knapp.

Liebe Grüße,
Katinka
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag21.05.2021 15:48

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Kotz sei Dank. Oder: Bodentiefe.

Die Firma fusioniert, Dr. Böhm wird in den Vertrieb degradiert, Christina ist vom Thai angeschmiert und der frisch (auch von seiner Frau) rausgeworfene Mathi(a)s suizidiert fast. Über allem liegt der leicht penetrante Parmesangestank von erbrochenen Rippchen, was vielleicht den Freitod verhindert. Moral der Geschichte: Hätte Tom nicht gesoffen, wäre Mathis Matsch.

Joa. Was mache ich damit. Solide geschrieben, vielleicht etwas schwankend in der Tonhöhe, aber im Grunde nix gravierendes, was die Wertung nach unten ziehen würde, aber halt auch nix, was den Text irgendwie herausragen lassen würde für mich. Irgendwie ist es viel schlimmer als bei den Texten, über die ich mich stundenlang aufregen könnte, und das tut mir leid, denn hier hat jemand eine durchaus nette Geschichte geschrieben, die auch einen running gag aufweist, auch wenn der halt leider im Papierkorb vor sich hinmüffelt.

Das Thema ist getroffen, natürlich durch das offene bodentiefe Fenster, an dem Mathis und Christine vorübergehen, natürlich aber auch durch den nicht durchgeführten Suizid als Zeitfenster oder nicht genutzte Chance. Irgendwie vielleicht auch als die vielen ehemals geöffneten Fenster, die sich für Mathis in so kurzer Zeit geschlossen haben: Familie, Haus, Beruf.

Aber das ist halt insgesamt auch der Zehntausender, bei dem ich irgendwie mehr erwarte als eine Verkettung von Umständen, die letztlich dazu führen, dass eigentlich irgendwie auch nix passiert. So wenig ich manchmal weiß, was dieses E im Wettbewerb bedeuten soll, so sehr interpretiere ich die Vielschichtigkeit, die in der Ausschreibung gefordert wird, als Meta-Ebene, als Überraschungselement, als etwas Neues, vielleicht als Tiefe. Doch alles, was ich hier finde, ist Bodentiefe. Da ist nix außerhalb des Gezeigten, was mich anrührt, kein Echo, kein Drunter- oder Drüberhinausgehendes. Oder ich bin echt zu blind, das zu erkennen.

In einem Wettbewerb, wo andere Texte mir deutlicher mehr Dimensionen pro Text liefern, kann ich hier Keine Punkte geben.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag24.05.2021 12:57

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Liebe Juror_innen, hochverehrtes Publikum

Habt einen dicken Dank für eure Punkte und die Rückmeldungen! Es ist großartig, wie viele kluge Leute sich im Rahmen so eines Wettbewerbes intensiv und tief mit den Texten auseinandersetzen.

Was sollte das überhaupt?
Ausgangspunkt meines Beitrags war ein Artikel irgendwo darüber, dass Versuchspersonen in Blindtests nicht in der Lage waren, Parmesan und Erbrochenes geruchlich zu unterscheiden. Liegt an der Buttersäure, die beides in hohem Maß enthält. Ich fand das nachvollziehbar, aber auch schlimm, denn ich liebe Parmesan!

An den Fenstern sollte jemand von innen vorbeigehen, das hatte ich mir als Besonderheit ausgesucht, und so locken sie eben zum Springen und so fügte sich die Geschichte langsam zusammen, wobei ich auch immer dieses Bild von dem Sechziger-Jahre-Bürohaus in Frankfurt im Kopf hatte, wo ich mal geschäftlich zu tun hatte. Ein architekturbeflissener Freund an meiner Seite kam damals gar nicht mehr aus dem Schwärmen, weil alles so geil Mad-Men- vintage war, wegen der zentralen Wendeltreppe, die so viel Raum einnahm - und all der Fenster und der französischen Balkone. Jeden modernen Rauchmelder, der sein Auge beleidigte, hat er verwünscht …

Brutalstmögliche Selbstkritik
Intelligent kann ich, anspruchsvoll kann ich. Bei ‚sperrig‘ und ‚ungefügig‘ dagegen muss ich die Segel streichen. Nicht meine Welt. Ich finde, jeder Text muss zurückzahlen, was Leser_in an Mühe in ihn investiert: an Erkenntnis, Aha-Effekt, Weiterspinnen. Schwere Kost braucht Nährwert. Simple Kryptik als Selbstzweck finde ich dagegen doof (hab ich in einigen Bewertungen auch sehr deutlich gemacht). Meinen Beitrag fand ich (leider) rund und glatt und flüssig und verdammt linear. E genug? Okay, da war die Suizidfantasie. Mathis‘ ganzes Lebensschicksal. Kein Genreverdacht. Ein paar Symbolpunkte und Konstruktionselemente, die ich sorgfältiger gesetzt habe, als wenn ich mir sage, dass es ja „nur ein Krimi / Thriller / Historienschinken“ werden soll.  Und ich fand, für die Kürze konnten die drei Figuren ziemlich plastisch kommen, wobei …

Was muss anders werden?
Tom. Tom ist nicht so rübergekommen, wie ich wollte. Das ist mir jetzt klar. Tom sollte nicht der fiese Boss sein. Nicht das verantwortungslose Arschloch. Ja, Tom hat es oberflächlich gut: Sitzt auf der Chefetage, hat in der Fusion seinen Job behalten, wenn auch mit neuer Ausrichtung, die ihm nicht zusagt. Tom ist zweite Ebene, Bereichsleiter, aber unter der schicken Fassade auch nur ein Getriebener: Mittags muss er saufen (will er doch gar nicht!), bis er kotzt, nachmittags im Dreiviertelstundentakt Trennungsgespräche führen (auch kein Spaß!).

Bei mehr Raum hätte ich Tom gern weiter ausgeführt: Er ist richtig gut (schließlich schafft er es selbst in hochalkoholisiertem Zustand das Gespräch mit Mathis ohne Unfall über die Bühne zu bringen), er tut seine Pflicht (Leute rauswerfen, wenn es verlangt wird), aber er ist ein guter und empathischer Vorgesetzter (kein Zufall, dass Christine sich die Beine für ihn ausreißt). Vor der Fusion stand er _so_ kurz davor, ganz nach oben zu kommen. Jetzt passt ihm die ganze Richtung nicht mehr, vielleicht sucht er sich ein paar findige Kolleg_innen und macht einen eigenen Laden auf. Oder er orientiert sich nochmal ganz neu, mit einer Segelschule in Istrien, seine Frau stammt von da, und sie haben ein Grundstück geerbt … Jung genug wäre er dafür.

Und nun zu Euch:

Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Den vollgekotzten Mülleimer fand ich nicht so gut, das wirkt als Abschluss eher unfreiwillig komisch.


Irgendeinen Grund brauche ich halt, damit die Fenster offenbleiben! Und die unterschiedliche Wahrnehmung des Geruchs war beabsichtigt.

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Tja, schade. Das ist doch eigentlich gut erzählt. Aber leider fürchterlich vorhersehbar.


Liebe hobbes, ich fürchte, dich werde ich nie emotional erwischen können. Smile Wir sind wohl zu unterschiedlich gestimmt.

Die Vorhersehbarkeit ist ein guter Punkt. Dass er vorbeigeht, muss ja so sein wegen Themavorgabe. Hätte ich ihn springen lassen sollen? Dann wärs ja noch platter gewesen und unvielschichtig – und am Thema auch noch vorbei. Ich tu mich schwer, da inhaltlich einen Plottwist oder ein Überraschungsmoment reinzubauen, ohne dass alles komplett aus den Fugen gerät – oder zu Slapstick wird.

Den Punkt rahm ich mir extra ein! Danke!

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Das ist mir zu pauschal. Der arme Angestellte, die gute Fee, das betrunkene Arschloch und dann natürlich: Die Chefetage.

Vielleicht wäre was gewonnen gewesen, wenn der Typ wenigstens seinen Kummer ertränkt hätte, aber so bleibt es leider bei Abziehbildern.


Zu dem betrunkenen Arschloch und dem Abziehbild – siehe oben! Seh ich inzwischen auch so.

Wo du die gute Fee hernimmst, versteh ich jetzt nicht ganz? Christine? Und du schlägst nicht ernsthaft vor, dass ich Mathis auch noch saufen lassen soll?! Ein stinkender Eimer reicht, finde ich.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Am unprofessionellsten tritt der Chef auf,


Erstmal: Hach! Danke für die wunderbare und tiefe Analyse. So ziemlich alles, was ich mir überlegt hatte, ist angekommen. Glücksmoment!

Ich hake deshalb hier nur bei den Punkten ein, wo ich es anders sehe: Ich bin mir nicht sicher, ob Tom unprofessionell auftritt. Ich meine, klar, er darf sich nicht so abfüllen lassen, aber er kommt pünktlich, und er zieht das Gespräch mit Mathis in professioneller Routine durch. Von seinem Ausfall merkt nur Mathis den Geruch (Mathis hat im Gegensatz zu Christine ein feines Näschen, wie dir aufgefallen ist)

Selanna hat Folgendes geschrieben:

, die Last der Verantwortung (als Chef wird sie nebenher in betrunkenen Zustand auf die leichte Schulter genommen,


Würde ich nicht so sehen. Tom ist zu schwach, dass er sich erfolgreich gegen das Besäufnis wehrt, aber er weiß schon, dass diese Termine wichtig sind. Leichte Schulter wollte ich keine, aber: Wie gesagt, bei Tom muss ich nochmal ran.

Zitat:
Sprung aus dem Fenster der Chefetage, in die er zitiert wird und wo er sein offenes Dossier findet.


Ich hatte es mir eigentlich so gedacht, dass das Trennungsgespräch mit Tom Böhm ganz normal stattfindet.

Zitat:
Ausgestaltung: Etwas dünn. Handwerklich soweit ok, aber für einen "E" Anspruch ist es ein zu sehr vorhersehbarer, gefühlt eine halbe Million Mal gelesener plot ohne Tiefe, Mehrfachdeutungen oder überraschenden Wendungen.


Dieses Urteil habe ich in der Tat befürchtet und kann wenig dagegen einwenden.

marinaheartsnyc hat Folgendes geschrieben:
Ich mag die verschiedenen Perspektiven, den Schreibstil mit dem Wechsel aus kurzen und langen Sätzen, wie das Thema umgesetzt wurde - und der Kotzgeruch aus dem Papierkorb bleibt irgendwie hängen und ist originell Laughing


Danke! Freut mich, und ich hoffe, der Geruch verzieht sich bald wieder.

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Vormittags werden die erfolgreiche Fusionsverhandlungen mit den irischen Partnern ausufernd begossen, nachmittags mal schnell die Leute rausgeschmissen, die den Schuss nicht gehört haben.


Danke für Interpretation und Punkte! Ich fühle mich verstanden.

Die Situation war allerdings so gedacht, dass die Fusion vorüber ist, und Tom in neuer Rolle vor der Herausforderung steht, mit den Leuten vom Vertrieb und irgendwelchen irischen Geschäftspartnern essen (und trinken) zu gehen. Ich merke: Tom ist zu platt geraten, für den hätte ich mehr Raum gebraucht.


nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ob vom Schreibenden beabsichtigt oder nicht, ist die Chefsekretärin (nennt sich mittlerweile bestimmt anders) auch noch so gestresst oder gleichgültig, dass sie sich im Vornamen des sowieso nicht länger Erwünschten um einen Buchstaben irrt, ohne es zu bemerken.


Nee, das ist nur mein kläglicher Versuch, Sperrigkeit zu erzeugen: Die Identität von Mathis mit Mathias Dufner, die Leser_in sich selbst erschließen muss. (Ebenso bei Tom und Dr. Böhm) Ich kannte mal einen Mathias, der Mathis gerufen wurde.

silke-k-weiler hat Folgendes geschrieben:

zunächst einmal recht herzlichen Dank dafür, dass ich Parmesankäse ab heute auf unabsehbare Zeit mit Erbrochenem assoziieren werde. Evil or Very Mad Wink


Warum solls dir auch besser gehen als mir?

silke-k-weiler hat Folgendes geschrieben:

Das liest sich gut und flüssig. Ich habe nichts wirklich auszusetzen, bin jetzt auch nicht völlig von den Socken.


Tja, was soll ich sagen: Deckt sich mit meinem Bild. Keine handwerklichen Schnitzer – das ist doch schon mal was in diesem Feld! Danke. Und bis bald!

Nihil hat Folgendes geschrieben:
des unambitionierten Aushaltertypen,


Hey! Das ist eine coole Formulierung. Danke!

Nihil hat Folgendes geschrieben:
  unterlegt hier letztlich eine Realsatire mit der vom Leser gewünschten Emotion: Ekel gegenüber diesen Zuständen.


Äh. Nein. Jedenfalls nicht so beabsichtigt. Auf der Oberfläche mögen der vollgespiene Papierkorb und die sich nicht begegnenden Figuren eine gewisse Komik haben, aber der empathische Blick soll sich doch eigentlich auf die beklagenswerten Schicksale der Figuren richten. Ob dann schulterzuckendes Bedauern oder kämpferischer Antikapitalismus geweckt werden, überlasse ich gern dem Naturell der Leser_innen.

Nihil hat Folgendes geschrieben:
  Das alles wird sprachlich flüssig und ohne Holpersteine, allerdings auch ohne originellen Witz oder solche erzählerischen Kniffe dargeboten, die einen mit der Zunge schnalzen lassen.


Yep. Point taken.

Nihil hat Folgendes geschrieben:
  Der Chef ist verantwortungslos, darf sich qua Position aber gefahrlos mit Saufen becheftigen, beim Gefeuerten wird, zeitlich exakt passend, ein Absatz vorher auf dessen gutes Herz und desolate Familiensituation hingewiesen, um zum MItleid anzuregen und die einzige Frau dööfelt vor sich hin, voll aufgehend in ihrem Zuarbeiten, während sie unwissend die nächste Gestankexplosion vorbereitet.


Der „Chef“ ist eine arme Sau, der das mittägliche Saufen verabscheut, und bei Mathis bin ich mir mit dem guten Herzen nicht so sicher. Der ist doch auch nur ein egoistischer Typ, der in seinen Garten will. Die Gattin schmückendes Beiwerk, emotional bindet ihn nicht besonders viel mit ihr. Um seinen Sohn Arne sorgt er sich wirklich, aber Klara? Am ärgsten trifft ihn doch, dass er ihretwegen Haus und Garten verliert.

Nihil hat Folgendes geschrieben:
  Da der Text aber doch deutlich durchgearbeiteter ist als andere Texte im Wettbewerb, hats noch für ä Pünktli greicht, edit: das ich auf den letzten Metern dann leider doch noch einem anderen Text schenken musste, sorry.


Och Menno! Aber danke für die Rückmeldung!

Babella hat Folgendes geschrieben:
Liest sich ganz geschmeidig.

Trotzdem, hier fehlt mir irgendwie das E. Oder der wow!-Funken. Vielleicht, weil es sprachlich ein bisschen schlicht ist, ich kann es nicht an etwas festmachen. Außerdem ist mir ein bisschen übel von dem nicht bestimmungsgemäß gefüllten Papierkorb.


Danke. Das mit der Schlichtheit kann ich verstehen. Und wegen des Papierkorbs: Habt euch mal alle nicht so! Laughing

Kojote hat Folgendes geschrieben:

Dieser Text ist von den bisher gelesenen Beiträgen mit Abstand der beste Wurf. Man merkt gut, dass der/die Autor/-in sein/ihr Handwerk versteht.

Beim Thema „offenes Fenster“ dachte ich mir zuerst, dass in einer Chefetage normalerweise doch die Fenster aus Sicherheitsgründen gar nicht zu öffnen sind.


Wow! Danke! Juchhu! 12!

Das Haus ist – wie sein reales Vorbild – aus den 1960-ern, keine Klimaanlage, und alle Fenster ganz normal zum Aufmachen. Und tatsächlich scheint es so zu sein, dass Denkmalschutz da manches möglich macht, was bei Neubauten undenkbar wäre.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Jemand kotzt in den Papierkorb. Na Mensch. Und das ist auch schon das Spannendste, was in der Geschichte passiert. Ach ja, Mathis fliegt raus, aber warum soll mich das kümmern, ich kenn ihn ja gar nicht (genauso wenig wie die anderen kurz erwähnten Figuren). Dabei ist die Geschichte eigentlich gar nicht schlecht geschrieben. Außer, dass ich keine Geschichte finde. Ein paar Personen werden erwähnt, die einen saufen, die anderen machen irgendwas oder werden depressiv. Nee, sorry, das ist doch nichts. Auch E-Lit (wenn’s denn welche wäre) darf nicht langweilen, und das tut dieser Text leider bei mir.


Was soll ich sagen? Langeweile ist natürlich das Schlimmste, was man auslösen kann. Nichts, wo man nachfeilen könnte oder handwerklich dies oder jenes noch ein wenig schärfen. Find ich natürlich schade, dass ich aus der Rückmeldung nichts Konstruktives ziehen kann. Aber hilft nix!

Danke für … ja wofür nun? Für die Zeit, die du dem Beitrag gewidmet hast!

Constantine hat Folgendes geschrieben:
Wer hat in den Papierkorb gekotzt oder warum ich den Lift nach unten nahm?


Vom Totalverriss zu zehn Punkten in ein paar Absätzen. Das bekommt auch nicht jeder so hin! Laughing Danke.

Constantine hat Folgendes geschrieben:
Ich kann mir denken, dass Gedanken an Rente und bis dahin eine ruhige Nummer auf Arbeit schieben, dem ein oder anderen Mitarbeiter kurz vor dem Finale und dem Sprung ins Renterdasein kommen, aber 19 Jahre (?) vor der Rente gedanklich schon in die Zielgerade einzubiegen und die Zeit bis dahin ruhig  abzusitzen, das hat was Absurdes und unfreiwillig Komisches in all dem Drama und der Tragik um Mathis.


Da würd ich gern einhaken. Ich bin selbst ungefähr in dieser Alterskohorte und kenne daher dieses Umfeld ganz gut. Die 19 Jahre sind bewusst gewählt, Mathis soll noch keine 50 sein. Die Mitt- und Endvierziger, die ich kenne, sind entweder erfolgreich und am Kulminationspunkt ihrer Karriere, die ersten bereiten schon den Absprung in den Ruhestand vor; Immobilienpreise in der Toskana und im Piemont sind ein gern aufgeworfenes Thema. Die weniger Erfolgreichen sind entweder so unspektakulär eingeparkt, wie das Mathis von sich denkt und schlurfen ambitionslos vor sich hin, den Renteneintritt fest im Blick (ja, auch wenn der noch 19 Jahre entfernt ist) – oder sie sind in Panik, weil ihre berufliche Situation ihnen nicht passt und sie verzweifelt den Absprung in einen sicheren Hafen suchen, bevor sie jenseits der 50 nicht mehr vermittelbar sind.

Raven1303 hat Folgendes geschrieben:

mir gefällt deine Geschichte sehr.
Du schreibst sehr flüssig und gut ausformuliert. Besonders im ersten Absatz muss ich sehr schmunzeln.


Vielen Dank für die Bewertung und die freundliche Rückmeldung! Und ein Tipp für einen Tarantinofilm, den ich noch nicht kannte. Was will man mehr?

psi hat Folgendes geschrieben:

Deine mehrfachen Textebenen bleibt mir jedoch verborgen, ich sehe nur die Chefetage und auch sprachlich scheinst du dein Büro eher im Unter- als im Erdgeschoss zu haben (das klingt fieser, als es gemeint ist, du bist flüssig geschrieben, aber irgendwie muss der U- und E-Witz hier ja noch rein).


Der Text ist in meinem Sinn verstanden worden, das finde ich schon mal eine Menge! Danke für die Rückmeldung. Und zu meinem unterirdischen Stil - ich komme da halt nicht aus meiner Haut.

psi hat Folgendes geschrieben:

tanzende einzelne Musterelemente habe ich von Alkohol allein auch noch nicht gesehen.


Klarer Fall: Du warst noch nie mit Iren saufen!

MoL hat Folgendes geschrieben:

Das ist schlicht, um ehrlich zu sein nicht besonders raffiniert - und gefällt mir gerade deshalb ganz gut. Es muss nicht immer gleich das ganz große Drama, der ganz große Kampf, die Schlacht um Mittelerde sein.


Schöner hätte ichs auch nicht formulieren können. Das war meine Intention. Danke fürs Verstehen und Aufschreiben!


MoL hat Folgendes geschrieben:

Mir gefällt der Text sehr. Einziger Kritikpunkt - da bin ich wirklich etwas empfindlich! - sind die viel zu olfaktorisch-detaillierten Beschreibungen. Da kann der Text ansonsten noch so toll sein, bei mir löst sowas immer ein "Igitt, *würg* hervor, was dann doch etwas die Stimmung runterzieht.


Das finde ich interessant. Denn davon ist doch detailliert oder explizit im Text (fast) gar nichts drin. Christine erschnuppert nur zweimal rätselhaften Parmesan, lediglich Mathis nennt im vorletzten Absatz das Ding einmal kurz beim Namen.


holg hat Folgendes geschrieben:
Eigentlich hätt's locker für Punkte reichen sollen, bei diesem Text.


Das ist doch schon mal was. Ritterschlag mit dem Spielzeugschwert gewissermaßen.

holg hat Folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich liegt es wirklich an der Kotze.


Dass euch das so trifft … Siehe dazu meine Antwort auf MoL.

Jenni hat Folgendes geschrieben:

Das ist so eine Geschichte, die ist ganz gekonnt erzählt, da ist nichts falsch dran, und trotzdem weiß ich am Ende nicht, was mir das jetzt sagen will. Ich sehe nicht, was ich daraus mitnehmen könnte.


Danke! Finde ich okay. Wie sie in Franken sagen: „Nicht geschimpft ist genug gelobt!“

Zitat:
Aus Zeitgründen muss ich mich auf das Kommentieren meiner zehn Favoriten beschränken, und unter der Vielzahl der Texte hat es dieser nicht in meine (höchst subjektiven) Top Ten geschafft.
 


Das trifft mich jetzt schon ein bisschen. Wink Aber irgendwie haben wir dieses Mal den Nerv des anderen wechselseitig nicht finden können …

Kiara hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
solide geschrieben, verschiedene Perspektiven, interessant, es kommt gut rüber, wie durch viele kleine Entscheidungen ein Leben ruiniert werden kann, die Kotze ist quasi der rote Faden, das gefällt mir besonders gut. Doch das Niveau ist hoch und für Punkte reicht es dieses Mal leider nicht.


Dankeschön!

Michel hat Folgendes geschrieben:

Und genau da beginnt mein Unbehagen. Die Geschichte ist mir zu eindeutig aufgestellt, "Gut" und "Böse" von vornherein verteilt. Wir da unten, die da oben. Natürlich ist Tom kein Lord Voldemort und Mathis kein Frodo.


Interessante Interpretation, weil das so nie geplant war: Zu Tom siehe oben. Der sollte nie Antagonist sein, sondern seinerseits ein Getriebener. Und Mathis ist eine arme Sau, aber nicht unbedingt der Gute, Liebe. Seinen Blick auf die gegangene Gattin finde ich egoistisch, oberflächlich und kalt. Er selbst lebt für Haus und Garten. Da wollte ich schon Differenzierung reinbringen …

Michel hat Folgendes geschrieben:

Aber das ist mir eine Nummer zu glatt für die geforderten brüchigen Texte, sowohl inhaltlich als auch im Sprachduktus. (Kenn ich gut, meine Geschichten klingen oft auch zu glatt.) Damit erfüllt für mich der Text die formalen Vorgaben, die inhaltlichen aber nicht so gut. Experimentell geht anders.


Kann ich traurig seufzend unterschreiben. Aber dafür ist ja der Zehntausender gut, dass man sich überhaupt mal in diese Richtung wagt, wo sonst die Ratschläge im Forum immer eher in Richtung „Nur ja keine Kanten! Mach es idiotenfest, stromlinienförmig und formatradiotauglich!“ tendieren.

Globo85 hat Folgendes geschrieben:
<setzt Spoilerschutz über alles>


Danke für das strukturierte Feedback! Persönlicher Eindruck zur Formatierung mit dem Spoikerbalken: Beim ersten Beitrag ist das lustig, wenn man aber von Text zu Text sprint, vergleicht, Überblick haben will, wirkt es echt nervig und doof!

Globo85 hat Folgendes geschrieben:


Ungefügigkeit und Mehrschichtigkeit

Ungefügig? Eher nicht. Mehrschichtig? Wenn man es drauf anlegt, bestimmt. Der schlimmste Tag für den einen, ganz normaler Tag für jemand anderen.

Für mich: E-Literatur.


Danke. Das freut mich.

Globo85 hat Folgendes geschrieben:

Was mir gefällt

Der Mut ein so schweres Thema anzugehen. Die Gegenüberstellung von Alltagsbanalitäten und dem schlimmsten Tag eines anderen.


Ich weiß nicht. Mutig? Überwindung hat mich das Thema nicht gekostet. Ich finde, jeder hat sein Päckchen zu tragen in der Geschichte, auch Tom. Banal soll das eigentlich nicht sein. Aber da hätte ich bei mehr Raum tiefer gehen müssen …

Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Was mir nicht gefällt

Suizidgedanken sind ein heißes Eisen, hier "im Vorbeigehen" abgehakt. Mir liegt zu wenig Fokus auf Mathi(a?)s. Bei den anderen hätte es ein bisschen weniger sein können, bei M dafür gerne ein bisschen mehr.


Heißes Eisen? Haben wir nicht alle schon mal in mehr oder weniger ernsthafter Absicht den Gedanken durchgespielt? Also: Ich schon. Interessant finde ich, dass du dir mehr Mathis wünschst, wo ich finde, ich habe Tom sträflich vernachlässigt, so, wie er hier gesehen wird …

Zitat:

du hast deine Geschichte aus drei Perspektiven geschrieben, wobei Mathis' Gedanken den meisten Raum einnehmen. Das Kopfkino funktioniert und ich kann mich gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen. Das Thema hast du erkennbar im Text umgesetzt, was das Ungefügige und Mehrschichtige angeht, das in der Aufgabenstellung gewünscht wurde, konnte mich deine Geschichte im Vergleich zu anderen Beiträgen nicht ganz überzeugen.

Dennoch finde ich sie ansprechend geschrieben und ich ordne sie in meinem persönlichen Ranking auf jeden Fall in der ersten Hälfte ein. War knapp.


Danke. Kann ich gut nachempfinden und freut mich!

anderswolf hat Folgendes geschrieben:

Joa. Was mache ich damit. Solide geschrieben, vielleicht etwas schwankend in der Tonhöhe, aber im Grunde nix gravierendes, was die Wertung nach unten ziehen würde, aber halt auch nix, was den Text irgendwie herausragen lassen würde für mich. Irgendwie ist es viel schlimmer als bei den Texten, über die ich mich stundenlang aufregen könnte, und das tut mir leid, denn hier hat jemand eine durchaus nette Geschichte geschrieben, die auch einen running gag aufweist, auch wenn der halt leider im Papierkorb vor sich hinmüffelt.


Danke für die launige Bewertung! Meine größte Sorge bei diesem Wettbewerb (neben dem letzten Platz, den wohl auch jeder fürchtet) war die Angst vor deinem wortgewaltigen Totalverriss, insofern jubiliere ich über deine wohlwollend ratlose Zurückhaltung.

Nochmal danke an alle!

VG
Nico.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag24.05.2021 13:59

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Jemand kotzt in den Papierkorb. Na Mensch. Und das ist auch schon das Spannendste, was in der Geschichte passiert. Ach ja, Mathis fliegt raus, aber warum soll mich das kümmern, ich kenn ihn ja gar nicht (genauso wenig wie die anderen kurz erwähnten Figuren). Dabei ist die Geschichte eigentlich gar nicht schlecht geschrieben. Außer, dass ich keine Geschichte finde. Ein paar Personen werden erwähnt, die einen saufen, die anderen machen irgendwas oder werden depressiv. Nee, sorry, das ist doch nichts. Auch E-Lit (wenn’s denn welche wäre) darf nicht langweilen, und das tut dieser Text leider bei mir.


Was soll ich sagen? Langeweile ist natürlich das Schlimmste, was man auslösen kann. Nichts, wo man nachfeilen könnte oder handwerklich dies oder jenes noch ein wenig schärfen. Find ich natürlich schade, dass ich aus der Rückmeldung nichts Konstruktives ziehen kann. Aber hilft nix!
So destruktiv, wie es angekommen ist, sollte es gar nicht gemeint sein. Lass mich meine Gedanken mal etwas ausführen: Konstruktives, das du in der Kritik finden könntest: Du hast für eine so kurze Geschichte zu viele Figuren, versuchst zu viele Einzelschicksale in dem kurzen Text anzureißen, aber das ist kein Roman und kann daher nur sehr oberflächlich bleiben. Dann kennt man die Figuren nicht wirklich, entwickelt daher kein Mitgefühl und Langweile entsteht, weil das Schicksal der Figuren den Leser emotional nicht erreicht. Und so geht man eben an diesem Fenster vorbei, ohne Lust zu haben, länger hineinzusehen. Fazit: Nimm weniger Figuren und gib denen mehr Zeit und Raum, wenn eine emotionale Reaktion beim Leser gewünscht ist. Geht es um allgemeinere und abstraktere Dinge, dürfen die Figuren auch mal Abziehbilder ohne Tiefe sein, aber dann muss etwas anderes im Fokus stehen.

Besser/verständlicher so?


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag25.05.2021 11:46

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Nicolailevin,

Zitat:
Wie gesagt, bei Tom muss ich nochmal ran

Jetzt, wo Du dazu Stellung genommen hast und ich noch einmal darüber nachgedacht habe, denke ich, dass schon ganz leichtes Feilen an Tom reicht. Ein paar Nuancen und es passt.

Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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