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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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19.05.2021 10:59 Gedankeneinschübe von nothingisreal
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Ich tüftle gerade an einem Kapitel, in dem Figur A einen Monolog hält und Figur B sich was dazu denkt. Das sieht so aus (fiktives Beispiel):
"[...]Vor sieben Jahren habe ich eine große Pflanzensammlung angelegt."
Waren das nicht nur vier Pflanzen gewesen? Das soll groß sein?
"Heute besitze ich über 300 unterschiedliche Pflanzen. Darunter sehr exotische wie diese hier."
Das war ein Löwenzahn. In der menschlichen Welt wuchs es wie Unkraut.
"Ich musste gegen einen Menschen kämpfen, um sie zu ergattern."
Sicher auch auf einem Dinosaurier reiten.
"Es kostete mir beinah ein Auge! [...]"
Jetzt frage ich mich, ob ich jedes Mal, wenn Figur B denkt, einen neuen Absatz mache oder eher so:
"[...]Vor sieben Jahren habe ich eine große Pflanzensammlung angelegt." Waren das nicht nur vier Pflanzen gewesen? Das soll groß sein? "Heute besitze ich über 300 unterschiedliche Pflanzen. Darunter sehr exotische wie diese hier." Das war ein Löwenzahn. In der menschlichen Welt wuchs es wie Unkraut. "Ich musste gegen einen Menschen kämpfen, um sie zu ergattern." Sicher auch auf einem Dinosaurier reiten. "Es kostete mir beinah ein Auge! [...]"
Das wirkt auf mich sehr unübersichtlich. Aber durch die Vielzahl an Gedankeneinschüben wird der Text sehr in die Länge gezogen.
(Es sind übrigens indirekte Gedanken in der POV-Perspektive. Ich setze sie nicht kursiv.)
Außerdem will ich jetzt wissen, was das für eine Welt ist, in der es keinen Löwenzahn gibt und die Figur damit angibt, einen zu besitzen.
Vielen Dank euch!
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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19.05.2021 11:07
von Ralphie
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Ich schlage vor, jedes Mal einen neuen Absatz zu stellen und klar zu stellen, wann Figur A spricht und Figur B denkt.
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Schreibkopf Eselsohr
Beiträge: 230
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19.05.2021 12:12 Re: Gedankeneinschübe von Schreibkopf
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Ich würde, wie Ralphie schon vorgeschlagen hat, auf jeden Fall die Absätze einfügen. Aber selbst dann hatte ich bei mehrmaligem Lesen Probleme mit der Zuordnung und würde es daher in etwa so formulieren:
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: |
"[...]Vor sieben Jahren habe ich eine große Pflanzensammlung angelegt."
Waren das nicht nur vier Pflanzen gewesen? Das soll groß sein?
"Heute besitze ich über 300 unterschiedliche Pflanzen. Darunter sehr exotische wie diese hier."
Er zeigte mir ein Löwenzahn. In der menschlichen Welt wuchs es wie Unkraut.
"Ich musste gegen einen Menschen kämpfen, um sie zu ergattern."
Sicher hatte er auch auf einem Dinosaurier reiten müssen.
"Es kostete mir beinah ein Auge! [...]" |
Vielleicht hilft dir das ja weiter. Beim ersten Einschub fiel mir auf die Schnelle keine praktikabel erscheinende Lösung ein.
VG
Schreibkopf
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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19.05.2021 12:59
von Ralphie
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Ich würde das noch deutlicher hervorheben, sonst weißt man nicht, wer denkt und wer spricht.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2284 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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19.05.2021 13:53
von Pickman
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Hi nothingisreal,
ich wechsele mit dem Sprecher immer auch den Absatz.
Beim Ich-Erzähler wird allein durch die Interpunktion klar, was er hört und was er denkt.
Mit anderen Worten: so, wie Du es in Deinem ersten Beispiel gemacht hast, so mache ich es selbst.
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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19.05.2021 14:46
von nothingisreal
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Vielen Dank euch, dann behalte ich die Absätze bei!
@Schreibkopf: Das ist ein fiktives Beispiel, an dem ich eine ganze Minute geschrieben habe. Im Buch ist es klar, dass die Hauptpfigur das denkt.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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19.05.2021 15:59
von fancy
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Hallo Nothi, wie du es in deinem Beispiel gemacht hast, ist es richtig.
Liebe Grüße
fancy
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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19.05.2021 16:09
von Ralphie
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Nein, so ist es ganz und gar nicht richtig!
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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19.05.2021 19:37
von Selanna
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Hallo NIR,
schön von Dir zu lesen
Darf ich fragen, warum Du die Gedanken nicht kursiv setzen willst? Dann wäre es doch auf den ersten Blick klar, dass es Gedanken sind.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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19.05.2021 21:05
von Willebroer
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Ich finde die Ursprungsform am einfachsten. Wenn man die Schema erkannt hat, kann man auch die Aussagen richtig zuordnen. Außer den Absätzen braucht man keine weiteren Erklärungen oder Hervorhebungen.
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 870
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L 19.05.2021 21:48
von Levo
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Der Denkende scheint ja auch POV-Träger zu sein, demnach wäre mir in der Ursprungsfassung der Sprecher und der Denkende klar.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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19.05.2021 22:09
von Willebroer
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Levo hat Folgendes geschrieben: | Der Denkende scheint ja auch POV-Träger zu sein, demnach wäre mir in der Ursprungsfassung der Sprecher und der Denkende klar. |
Es könnte auch auktorial sein. Aber in diesem Fall macht das gerade den Reiz aus: Man kann die Kommentare aus jeder Perspektive verstehen.
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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19.05.2021 22:29
von nothingisreal
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@fancy: Danke dir!
@Ralphie: Seit wann gibt es beim Schreiben ein Richtig oder Falsch?
@Selanna: Schön ebenfalls von dir zu lesen. Ich lese gerne heimlich hier mit
Ich schreibe Deep-POV. Es können nur die Gedanken der Figur sein. Wenn der Leser das nicht versteht, hab ich ganz andere Sorgen
@Levo: Danke dir!
@Willebroer: Danke dir und das Buch ist in der Deep-POV geschrieben.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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19.05.2021 23:21
von Selanna
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Zitat: | Ich schreibe Deep-POV. Es können nur die Gedanken der Figur sein. |
Wenn ganz klar ist, dass die Kommentare vom Protagonisten stammen, dann wäre mir persönlich die zweite Lösung lieber. Zum Einen, weil die erste Lösung einen Dialog doch andeutet, aber es ja kein Dialog ist, sondern nur Kommentare zu einem Vortrag/Monolog. Zum Anderen, wie Du ja selbst geschrieben hast, weil sich diese Textsequenzen dann unangemessen lang aufdröselen. Zum Letzten wirkt ein am Stück gehaltener Vortrag durch so viele Absätze sehr zerstückelt, nicht so, als wäre er in einem Rutsch heruntergesprochen worden.
Eine dritte Möglichkeit, die mir einfällt und die ich einfach mal so in den Raum werfe (ohne dass sie mein Favorit ist), wäre, die Kommentare an die Redestellen anzuhängen, auf die sie sich beziehen, und immer erst danach eine neue Zeile zu beginnen. Dann würdest Du zumindest einige Zeilen sparen.
Zitat: | Ich lese gerne heimlich hier mit |
Das ist gut! Solche Phasen beenden bei mir immer die dsfo-Abstinenz und gehen in aktive Phasen über.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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psi Leseratte
Beiträge: 116
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22.05.2021 09:52
von psi
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Meine persönliche Lesart, die vermutlich nicht viel mit korrekter Formatierung zu tun hat:
Bei der ersten Version mit dem Zeilenumbruch liest es sich für mich, als würde der/die Sprecher*in nach seinen angeberischen Sätzen eine Pause machen und die Perspektivfigur abwartend anschauen in Erwartung einer Erwiderung oder zumindest eines bewundernden Nickens.
Bei der zweiten Version liest es sich für mich, als würde der/die Sprecher*in ununterbrochen durchreden und als würde die Perspektivfigur das Gesagte nur mit ihren Gedanken begleiten.
Zum zweiten Fall hätte ich auch noch eine Frage: Könnte man die Einschübe nicht auch in Gedankenstriche setzen?
Gedankenstriche können bei wörtlicher Rede ja einen Sprecherwechsel kennzeichnen (statt Zeilenumbruch), würden es also noch einmal deutlicher machen als der bloße Einschub mit Komma.
Im Gegensatz zum Zeilenumbruch würde sich das für mich auch mehr lesen wie ein Einwurf.
Beispiel:
"Wir haben wirklich nur ganz wenige Ratten" – wenige? Hunderte! – "unter dem Sofa."
Ich meine, ich hätte das so schonmal gelesen, aber eine fünfminütige Googlesuche hat zu diesem Fall gerade nichts ergeben.
Deswegen wär ich gespannt, ob eine*r der Expert*innen hier mehr weiß :)
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Thomasius Gänsefüßchen
T
Beiträge: 20
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T 22.05.2021 17:20
von Thomasius
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Bei längeren Passagen besser direkte Rede und Kommentar des Erzählers trennen. Es wirkt übersichtlicher, weniger manieriert und leserfreundlicher:
"[...]Vor sieben Jahren habe ich eine große Pflanzensammlung angelegt. Heute besitze ich über 300 unterschiedliche Pflanzen. Darunter sehr exotische wie diese hier. Ich musste gegen einen Menschen kämpfen, um sie zu ergattern. Es kostete mir beinah ein Auge! [...]"
Hach, was der redete! Am Anfang waren es vier Pflanzen, wie ich mich erinnerte. Das soll groß sein? Hihi, und eine exotische Pflanze … Das war ein Löwenzahn, weiter nichts. Und der soll ihn ein Auge gekostet haben! Sicher musste er auch auf einem Dinosaurier reiten …
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