Wie viele Agenturen/Verlage anschreiben

[Lona21]

Hallo,

wie ich schon gelesen habe, ging es mit der Zusage bei einigen von euch fix. Jedoch ist es ja nicht immer so (selbst bei nachher sehr erfolgreichen Autoren ).
Deshalb wollte ich mal nachfragen, wer von euch viele Agenturen angeschrieben hat?
Wenn drei nicht antworten, sollte man wahrscheinlich noch nicht den Mut verlieren?

Meine nächste Überlegung wäre, einen Verlag direkt anzuschreiben. Ich habe auch einen bestimmten im Auge. Eigentlich dachte ich, dass Verlage sowieso nie antworten. Doch heute habe ich dazu unterschiedliche Informationen gelesen.
Was meint ihr dazu?

Danke!

[MissClara]

Hi Lona,
genau, drei Agenturen, das ist noch gar nichts. Ich habe ein Dutzend angeschrieben bis ich schließlich nach sechs Monaten einen Agenturvertrag hatte und viele machen noch mehr Anläufe.

Ich würde sagen, du müsstest dich erstmal grundsätzlich entscheiden, ob du eine Agentur oder den direkten Weg zum Verlag bevorzugst. Wenn du die Agentur "nur" anschreibst, weil du denkst, der Verlag antwortet eh nicht, dann würde ich lieber direkt bei den Verlagen versuchen. Denn die meisten prüfen sehr wohl noch selbst (auch wenn die durch Agenturen vorgelegten Manuskripte sicher Priorität haben bzw. anders gelesen werden, weil man weiß, da ist schon ein Filter drüber gewesen.)

Ich sehe sehr viele Vorteile in einer Agenturvertretung, dazu kannst du auch einige Threads hier im Forum finden. (Vor-Lektorat, professionelle Vertragsverhandlungen, langfristige Projektarbeit, übernehmen alles Juristische sowie die Abrechnungen usw.)

So durcheinander machen die Bewerbungen ehrlich gesagt wenig Sinn. Die Agenturen mögen es -verständlicherweise- nicht besonders, wenn das Manuskript auch schon bei Verlagen liegt. Dann wissen sie ja nie, ob sie jemandem "alte Kamellen" anbieten.

[Maunzilla]

Es empfiehlt sich entweder Agenten oder Verlage anzuschreiben, aber nicht beides zugleich.
Wenn du alle Agenten durch hast, kannst du danach immer noch dich direkt an Verlage wenden. Oder du bist sicher, daß du keinen Agenten brauchst, weil du dich gut genug auskennst und deine Verträge selber aushandeln kannst, oder Agenten grundsätzlich als eine Pest betrachtest, dann gehe direkt an die Verlage.
Des weiteren empfiehlt es sich, immer so viele wie möglich gleichzeitig anzuschreiben. Denn die Chance auf einen Vertrag ist ziemlich gering (wobei es große Unterschiede je nach Genre und Thema gibt).
Das beste, was dir passieren kann, ist wenn mehr als einer Interesse zeigt, weil du dann die Auswahl hast und nicht einfach den ersten besten nehmen mußt. Außerdem vergeudest du nicht so viel Zeit. Stell dir vor, du schriebest 20 Verlage nacheinander an und jeder läßt dich drei Monate auf Antwort warten. Da würdest du alt und grau.

[Lona21]

Aber einige möchten ja wissen, wem man es noch anbietet. Macht es da keinen schlechten Eindruck, wenn man es an zu viele Stellen parallel schickt oder lügt ihr dann einfach?

Und noch eine Frage, auch wenn sie vielleicht komisch ist: Habt ihr eher deutschlandweit Agenturen angeschrieben oder eher in der näheren Umgebung?

[Niederrheiner]

[SantaDude]

Ich bringe immer wieder dasselbe Beispiel: Wenn du einen Job suchst, bewirbst du dich doch auch bei so vielen Stellen wie möglich und nicht auf eine nach der anderen. Hau so viele Bewerbungen raus, wie du kannst. Wenn sie nachfragen, bei wie vielen du dein Manuskript eingereicht hast, würde ich die ungefähre Anzahl angeben. Aber erst, nachdem sie nachgefragt haben. Ich sehe da auch nichts Negatives dabei - im Gegenteil. Wenn es ein gutes Manuskript ist, kommen sie hoffentlich schneller in die Gänge 😄

[Maunzilla]

Mit wem du in Kontakt stehst oder Verhandlungen betreibst, ist dein Geschäftsgeheimnis und geht die gar nichts an.

[Ise]

Ich habe letztes Mal zehn Agenturen angeschrieben. Hat zwar auch mit den zehn nicht geklappt, aber nach drei Bewerbungen würde ich noch nicht den Mut verlieren .

[Rodge]

Die Frage der Agenturen, welchen Agenturen/Verlagen das Werk sonst vorliegt, ist ein netter Versuch, Mehrfacheinsendungen abzuwehren. Bei Antwortzeiten zwischen 6 Wochen und unendlich, hat man (nach meiner Meinung) keine Antwort darauf verdient. Ich schreibe dazu, dass das eingesandte Projekt keinem Verlag vorliegt.

[LenaLienne]

Für mich war irgendwann klar, dass ich es auf jeden Fall zu Beginn bei Agenturen versuchen möchte. Ich möchte ein bisschen "an die Hand genommen werden", weil ich mich im Verlagswesen leider kaum auskenne.
Ich ging da irgendwie step by step ran. Erst schickte ich mein Manuskript bei einem Wettbewerb ein, die mir absagten aber Verlage ans Herz legten. Dann schrieb ich die beiden Verlage an und bekam keine Antwort. Dann suchte ich mir zwei Agenturen aus und ich hatte bei einer Glück. Hätte das nicht geklappte, hätte ich alle paar weiteren Agenturen das Manuskript geschickt und danach vll wieder ein paar Verlagen.

In jedem Fall macht es in meinen Augen Sinn, wenn man denn eine Agentur haben möchte, erst diese abzuklappern und DANACH die Verlage. Meine Agentur wird nämlich das Manuskript nicht an die Verlage schicken, an die ich es schon geschickt habe. (Was Sinn ergibt) Ich denke mit der Reihenfolge ist man auf der sichereren Seite.

[Lona21]

Ja, ich habe ja jetzt noch einmal einiges überarbeitet und vor kanpp einer Woche ein paar Agenturen angeschrieben.
Allerdings beschäftige ich mich jetzt schon damit, ob ich es danach noch bei kleinen Verlagen probieren soll oder zB über book on demands.

Ich habe halt auch den Eindruck, dass bei den Agenturen zwar potentielle Wartezeiten von 1-2 Monaten angegeben sind, fast alle, die hier im Forum (oder woanders) über eine Agentur veröffentlicht haben, haben Zusagen bzw. Manuskriptanforderungen schon innerhalb weniger Tage bekommen, sodass es wohl wenig Sinn macht, einen Monat auf eine Antwort zu warten, die dann eh nie kommt ...

[Maunzilla]

Ich denke, wie rasch die Antwort kommt, hängt in erster Linie davon ab, wie groß die Nachfrage nach einer bestimmten Art von Buch ist. Wenn sie 300 Fantasy-Wälzer, 200 Krimis und 100 Nazi-Dramen, aber nur 20 schmalzige Liebesgeschichten bekommen, und diese gerade gefragt sind, kommen deren Autoren eher zum Zuge. Bei den anderen können sie sich mehr Zeit zur Auslese lassen.

[MissClara]

[Lona21]

[Elisa]

[Natalie2210]

[Sanny]

Ich bin auch gerade dabei, mir Agenturen rauszusuchen, denen ich mein Manuskript zur Vermittlung anbieten kann. Ich mache mir eine Liste, beginnend mit meinen Favoriten, und werde mich wohl top-down bewerben. Wahrscheinlich in kleinen Schüben von 2-3 Agenturen pro Runde.
Exposé, Leseprobe etc. ist alles fertig, ich muss nur noch den Mut aufbringen, die Unterlagen abzuschicken

@MissClara
Könnte ich bitte auch eine PN mit dem Namen dieser Agentur haben?