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Zitronensorbet Schneckenpost
Z Alter: 28 Beiträge: 5 Wohnort: Eifel
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6400 Wohnort: 50189 Elsdorf
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16.05.2021 17:26
von Ralphie
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Ich liebe ewig lange Sätze - vor allem, wenn man am Schluss nicht mehr weiß, wie sie angefangen haben.
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Gast
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16.05.2021 18:02 Re: Wer steht auch auf ewig lange Sätze? von Gast
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Zitronensorbet hat Folgendes geschrieben: |
Habe übrigens ein Fabel für ewig lange Sätze. Mein Deutschlehrer hat das schon damals immer kritisiert. Hat er jetzt davon. |
Tja, ist halt immer die Frage, auf welcher Seite des Textes man steht (Verfasser oder Leser) - ich kenne auch Köche, die auf richtig abartige Sachen stehen, die essen sie aber normalerweise nicht selber...
Es gibt aber wie immer keine allgemein gültige Antwort. In manchen Kontexten und manchen Gesamtkompositionen schmecken solche Gerichte richtig toll, aber dafür muß der Koch einfach verdammt gut sein.
Willkommen übrigens!
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Zitronensorbet Schneckenpost
Z Alter: 28 Beiträge: 5 Wohnort: Eifel
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Tribalis Eselsohr
Beiträge: 251
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16.05.2021 19:25
von Tribalis
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Herzlich willkommen Zitronensorbet!
Jetzt bin ich aber wirklich gespannt auf deinen Einstand !
Ich mag definitiv gut gekochte, äh gemachte, lange Sätze.
Viel Spaß im Forum und liebe Grüße
Tribalis
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jGsnow Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 324
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16.05.2021 21:09
von jGsnow
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Obsession und Fantasy - das erinnert mich an mich selbst!
Herzlich Willkommen
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2826
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16.05.2021 22:53
von Maunzilla
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Es kommt darauf an, was man unter einem langen Satz versteht. Irgendwo habe ich gelesen, daß die meisten Leute heutzutage einen Satz mit mehr als zehn Wörten nicht mehr verstünden.
Ich schreibe gerne auch Sätze, die deutlich mehr als zehn Wörter haben. Jedoch halte nicht nichts von Autoren, die meinen, sie müßten möglichst kompliziert und unverständlich schreiben, damit die Leser denken, sie wären besonders schlau und gebildet. (Das war übrigens im 17. Jahrhundert sehr in Mode. Und auch Philosophen leben weitgehend davon, einfache Binsenweisheiten und Kalendersprüche so verklausuliert zu formulieren, daß alle meinen, sie wäre so unglaublich schlau.)
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 16.05.2021 23:18
von Rübenach
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Es kommt darauf an, was man unter einem langen Satz versteht. |
Ich habe ein schmales Büchlein (101 Seiten) auf dem Schreibtisch liegen, welches aus einem Satz besteht. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn das Buch endet mit einem Komma, es besteht also genau genommen nur aus dem Anfang eines Satzes.
Sind das die langen Sätze, von denen Zitronensorbet schreibt?
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2826
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16.05.2021 23:40
von Maunzilla
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101 Seiten!
Es fällt mir schwer zu glauben, daß man einen so langen Satz schreiben kann. Oder hat der Autor vielleicht einfach nur getrickst und die Satzzeichen weggelassen oder einfach alle Sätze mit "und" verbunden?
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Zitronensorbet Schneckenpost
Z Alter: 28 Beiträge: 5 Wohnort: Eifel
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Zitronensorbet Schneckenpost
Z Alter: 28 Beiträge: 5 Wohnort: Eifel
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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17.05.2021 10:54
von Pickman
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Und auch Philosophen leben weitgehend davon, einfache Binsenweisheiten und Kalendersprüche so verklausuliert zu formulieren, daß alle meinen, sie wäre so unglaublich schlau.) |
Hegel - the best!
_________________ Tempus fugit. |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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17.05.2021 10:58
von Pickman
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Rübenach hat Folgendes geschrieben: | Ich habe ein schmales Büchlein (101 Seiten) auf dem Schreibtisch liegen, welches aus einem Satz besteht. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn das Buch endet mit einem Komma, es besteht also genau genommen nur aus dem Anfang eines Satzes. |
Dabei viel mir zuerst der Penelope-Text von Joyce ein, aber der hat in der Edition Suhrkamp mehr als 200 Seiten, kein einziges Komma und am Ende einen Punkt.
_________________ Tempus fugit. |
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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17.05.2021 11:12
von Selanna
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Zitat: | Ich habe ein schmales Büchlein (101 Seiten) auf dem Schreibtisch liegen, welches aus einem Satz besteht |
Mein schmals Büchlein, das aus einem Satz besteht, stand im Regal, hab es gerade herausgeholt: leider nur 79 Seiten und nach dem letzten Wort folgt leider ein Punkt.
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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17.05.2021 11:43
von Pickman
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Liebe Selanna,
welches ist es denn?
Neugierige Grüße
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5441 Wohnort: OWL
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17.05.2021 12:21
von Willebroer
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Selanna hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich habe ein schmales Büchlein (101 Seiten) auf dem Schreibtisch liegen, welches aus einem Satz besteht |
Mein schmals Büchlein, das aus einem Satz besteht, stand im Regal, hab es gerade herausgeholt: leider nur 79 Seiten und nach dem letzten Wort folgt leider ein Punkt. |
Pech!
Hätte er/sie den Punkt weggelassen, wäre es wahrscheinlich als ganz große Kunst in die Kulturgeschichte eingegangen.
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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17.05.2021 13:14
von Selanna
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@Pickman:
Es ist Friedrich Christian Delius' "Die Birnen von Ribbeck". Aber das soll jetzt keine Leseempfehlung sein
@Willebroer:
Ich hatte eher auf 102 Seiten gehofft, dann hätte ich nämlich Rübenach geschlagen
Liebe Zitronensorbet,
jetzt bin ich so in Deine Vorstellung reingegrätscht und hatte Dich nicht einmal willkommen geheißen. Das hole ich hiermit ganz herzlich nach: Willkommen im Forum!
Lange Sätze mag ich auch und ich fand Deine im Einstandstext von der Länge her eigentlich genau richtig.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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17.05.2021 15:58
von Pickman
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Selanna hat Folgendes geschrieben: | @Pickman:
Es ist Friedrich Christian Delius' "Die Birnen von Ribbeck". Aber das soll jetzt keine Leseempfehlung sein |
Danke für die Quellenangabe. Und: verstanden; ich werde meine Zeit anders nutzen.
Liebe Grüße
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Lona21 Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 156 Wohnort: bei Frankfurt am Main
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27.05.2021 14:17
von Lona21
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Ich mag sehr lange Sätze und leibe das Semikolon. Da ich aber das Gefühl habe, dass das bei der Mehrheit der Leser nicht gut ankommen wird (einschließlich potentielle Lektoren) habe ich das Semikolon doch oft durch einen Punkt ersetzt.
Wenn ich erst mal eine bekannte Autorin bin, leiste ich mir den Luxus und schreibe, wie ich will.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6400 Wohnort: 50189 Elsdorf
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27.05.2021 14:57
von Ralphie
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Das Semikolon ist eine sehr gute Möglichkeit, endlos lange Sätze lesbar zu machen.
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 889
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29.05.2021 12:30
von Babella
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Die Lesbarkeit von Sätzen hängt nicht so sehr von der Länge ab, sondern von der Schachtelungstiefe. Reißt man Verbkonstruktionen auseinander ("Sie schlugen ihn ... blablabla ... zum Klassensprecher vor"), führt das in die Irre. Das kann man auch geschickter machen und auch lange Sätze geschmeidig formulieren. Schlag nach bei Marcel Proust, man muss sich nur drauf einlassen.
Von zu vielen kurzen Sätzen hintereinander krieg ich Schnappatmung
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