Journalistische Texte

[Leselust]

Hallo zusammen,

ich habe gesucht und nichts gefunden, vielleicht aber auch was übersehen, das will ich nicht ausschließen. Ich fange jetzt trotzdem mal hier an, sollte letzteres der Fall sein, kann mich ja ein*e nette* Moderator*in an die richtige Stelle verschieben

Gibt es hier auch jemanden, der sich neben der Schriftstellerei mit journalistischen Texten beschäftigt? Also zum Beispiel mit der Frage, statt eines literarischen Textes mal ein Essay zu schreiben, oder eine Buchbesprechung, und der damit einhergehenden Frage - ähnlich wie bei der Prosa oder der Lyrik - wie bringe ich das an die richtige Stelle?, an wen wende ich mich usw?

Liebe Grüße!

[Merlinor]

Hallo Leselust

Mir fehlt bei Deiner Frage ein bisschen der konkrete Ansatz: Suchst Du nach Wegen, Texte in Printmedien unterzubringen? Oder geht es Dir darum, etwas über die Techniken journalistischen Schreibens zu erfahren?
Hast Du Texte anzubieten? Was für Themen schweben Dir vor? Wonach sonst suchst Du?
Journalismus ist eine ganz eigene Welt. Wie alle solche "Welten" ist auch die des Journalismus sicher nicht hermetisch verschlossen, oder gar undurchdringlich, aber sie ist sehr vielfältig. Du musst also schon genauer spezifizieren, wo Du anklopfen willst.

LG Merlinor

[Leselust]

Hallo Merlinor,

entschuldige, du hast natürlich Recht, sehr vage.

In erster Linie ging es mir darum, zu sehen, ob das hier überhaupt ein Thema ist / sein kann.
Dann geht es mir tatsächlich um die Frage, wie kann ich einen journalistischen Text unterbringen, wie ist da der übliche Weg, wenn ich nicht Mitarbeiterin einer Zeitung bin.
Um die Techniken geht es mir eher nicht.

Liebe Grüße

[Leselust]

eieiei, zu früh abgeschickt:

ich würde gerne Buchrezensionen anbieten, weil ich die auf anderem Gebiet eh schon schreibe, und Essays, die ich natürlich benutzerorientiert anbieten würde (also z.B. gemessen am politischen Profil einer Z. o.ä.), aber ich frage mich, wie geht man da überhaupt vor?

[Maunzilla]

Ich würde mich an den zuständigen Chefredakteur bzw. Redaktionsleiter wenden und ihm 1-2 Arbeitsproben schicken. (Idealerweise wären natürlich bereits in ähnlichen Publikationen veröffentlichte Texte.) Aufgrund von Sparmaßnahmen und Personalknappheit sind Gastautoren (ganz besonders solche, die gut schreiben, aber nicht in der Journalisten-Gewerkschaft sind) immer willkommen.
Es kommt freilich immer auch auf die Zeitung an. Für die ganz großen wollen natürlich viele schreiben. Insofern würde es sich anbieten, nicht gleich bei der F.A.Z. anzuklopfen, sondern sich zuerst einmal beim Lokalblatt einige Meriten zu erwerben.

Was man aber stets beachten muß, ist daß gerade in dieser Branche sehr viel über persönliche Beziehungen und das richtige Parteibuch läuft.

[Babella]

Ich war eine Weile fachjournalistisch unterwegs und habe da in einigen Magazinen publiziert. Von daher ja, kann hier Thema sein.

Ich habe an ein Magazin, wie Maunzilla ja auch rät, eine Arbeitsprobe geschickt. Ohne persönliche Beziehung. Die wurde zwar nicht gedruckt, hat aber dazu geführt, dass ich ziemlich lange als Rezensentin für die aktiv war und auch zwei längere Artikel unterbringen konnte.

Ich hatte damals aber auch Unterstützung durch ein Uni-Seminar, in dem ich viel über Wissenschaftsjournalismus gelernt habe. Das ist schon eine Weile her, ja, und ich mache das jetzt auch nicht mehr, wurde aber doch in Folge einer Buchveröffentlichung mehrfach angefragt (das ging auch nicht über persönliche Beziehungen, sondern eben weil ich als Autorin in Erscheinung trat) und habe auch in der FAZ mal was gehabt.

Mit Buchrezensionen zu starten ist nicht schlecht, aber ein fachlicher Hintergrund ist natürlich hilfreich.

Das mit den persönlichen Beziehungen stimmt natürlich - aber ich habe mir die selbst erarbeitet.

[Bananenfischin]

Wir haben im Forum einen Leitfaden rund ums Thema Artikel schreiben und anbieten mit vielen nützlichen Infos (schon älter, aber sicher noch hilfreich) und auch eine Diskussion dazu.
Auch ich habe ein paar Artikel veröffentlicht, einerseits zu Themen rund um meine beiden Sachbücher, andererseits in der "Autorenwelt" zum Thema Schreiben; und es gibt definitiv noch ein paar Leute mehr hier im Forum.

[Kyniker]

Hallo,

in der Tat bin ich neben der Schriftstellerei auch (fach)journalistisch aktiv, veröffentliche meine Texte aber nur auf meiner Homepage.

Bei deinem Vorhaben solltest du dich zuallererst mit Selbstmarketing für freie Journalisten beschäftigen. Als „Freiberufler“ musst du dich am Markt positionieren, entsprechend gehört Selbstmarketing als „selbstständiger Unternehmer“ zur Kernaufgabe, um den Verkauf der eigenen Dienstleistung zu ermöglichen und zu fördern. Selbstmarketing ist somit die Kunst, die eigene Persönlichkeit unverwechselbar zu gestalten und zugeschnitten auf das Kundenbedürfnis zu kommunizieren. Ohne Selbstmarketing würde deine Leistung wenig beachtet werden, denn jene wird durch viele Mitbewerber erbracht und rangiert somit unter dem Punkt der Vergleichbarkeit. Verschaffe dir vorab Klarheit über das Produkt, welches du vermarkten möchtest und kannst. Unumgänglich dabei die „Unique Selling Proposition“, deinem Alleinstellungsmerkmal auf einem mittlerweile übersättigten Markt und das Erarbeiten der Marke „ICH“. Beschäftige dich vorab auch mit der Ziel-Formel PABSBRAGÖR. Im Netz gibt es zu meinen Stichpunkten allerlei Material.

[Leselust]

Vielen Dank euch allen.
Den Leitfaden hatte ich tatsächlich nicht gesehen (obwohl ich immer denke, ich sehe mich genau um, hat dieses Haus doch zu viele Zimmer )
Das mit dem Selbstmarketing ist natürlich auch ein wichtiger Punkt, allerdings will ich das nicht in der Hauptsache machen, deshalb hoffe ich, das ein wenig vernachlässigen zu können.
Wie auch immer sehe ich mir den Leitfaden jetzt mal genau an und überlege mir, welche Zeitungen in Frage kämen / wen ich anschreibe.
Euch noch einen schönen Sonntag!

[JMK]

Als Journalistin kann ich noch hinzufügen, dass grundsätzlich Praktika oder Hospitationen immer ein guter Einstieg in eine freie Mitarbeit für ein Medium sein können. Ansonsten würde ich meinen Vorrednern zustimmen. Arbeitsprobe einreichen und direkt ein konkretes Thema anbieten.

[schollek]

Keine Ahnung, ob das noch aktuell, sprich, interessant für jemanden ist.
Meine "Karriere" begann mit Reisefotos, die ich einfach der Redaktion der Tours, einer damals angesagten Zeitschrift für individuelles Reisen schickte. Ich ging davon aus, dass die die Bilder irgendwie verwerten könnten. Taten sie aber nicht, sondern forderten mich auf, einen Bericht nachzureichen. Es folgten 40 weitere auch bei anderen einschlägigen Verlagen. Die Vergütung lag bei 100€ pro Druckseite. Nur selten bekam ich eine Ablehnung.
Dadurch ermutigt, bot ich dem Reise-Know-how Verlag ein MS an, das ebenfalls sofort genommen wurde.