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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 709
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10.05.2021 09:49 Komplette Neufassung eines SP-Romans an Agentur von BrianG
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Hallo, liebe Schwarm-Intelligenz.
Die Spatzen pfeifen ja überall von den Dächern, dass Romane, die bereits im Selfpublishing erschienen sind, von Agenturen und/oder Verlagen allenfalls dann angefasst werden, wenn sie sich dort bereits verkauft haben wie blöd, wochenlang in den Top 10 klebten und der Autor sowieso bereits in der Position ist, eigentlich keinen Agenten oder Verlag mehr zu brauchen. Alle anderen Romane gelten dagegen als verbrannt.
OK, ist so, kann ich im Grunde genommen akzeptieren.
Aber ...
Was wäre, wenn ich einen SP-Roman habe und den völlig neu schreibe? Und ich meine wirklich neu, nicht bloß eine Überarbeitung des Bestehenden. Handlung und Plot-Points blieben zwar annähernd gleich, jedoch vermutlich viel besser geschrieben als es mein Ich von vor einigen Jahren gekonnt hätte. Außerdem würde ich den Schauplatz ändern - damals meinte ich, die Story müsste im angelsächsischen Raum spielen, was ich heute anders sehe. Eventuell kämen auch neue Charaktere hinzu. Wenn ich meine Arbeit von früher mit der von heute vergleiche, schätze, ich, dass sich der Umfang wohl auch um ca. ein Drittel erhöhen würde.
Im Prinzip wäre es ein neuer Roman, der jedoch eine bereits erschienene Geschichte neu (und hoffentlich besser) erzählt. Also, um eine Analogie aus der Filmwelt zu bemühen: Es wäre nicht so wie die 1998er Version von Psycho, bei der lediglich das Skript der 1960er Version nahezu 1:1 neu verfilmt wurde. Stattdessen würde es sich eher so verhalten wie die US-Version von "Ring" zum japanischen Original, die ja immerhin eine gewisse Eigenständigkeit aufweist.
Wie seht ihr das - würde ein solches Manuskript immer noch als "verbrannt" gelten?
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1403 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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10.05.2021 10:15
von Kiara
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Wenn du einen neuen Titel vergibst, was hindert dich daran, es als neues Werk zu betiteln? Bei all den Änderungen erscheint es mir als angebracht.
_________________ Zum Schweigen fehlen mir die Worte.
- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023) |
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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10.05.2021 10:26
von MissClara
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Ich hab keine Erfahrung mit SP, aber spontan würde ich auch sagen - warum nicht. Es scheint ja wirklich etwas Neues draus zu werden. Und die Erklärung mit der Weiterentwicklung des Schreibens finde ich auch einleuchtend.
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Tribalis Eselsohr
Beiträge: 251
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10.05.2021 11:30
von Tribalis
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Finde ich auch. Neu ist neu. Und dass Stoffe sich nunmal wiederholen, bleibt ja sowieso nicht aus.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2832
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10.05.2021 14:30
von Maunzilla
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Wenn dein alter Roman kein großer Erfolg war, würde selbst bei identischem Text (und anderem Titel) kein Mensch etwas davon merken. Also spricht schon einmal gar nichts dagegen, den selben Stoff erneut zu verwursten. Ich würde mal frech behaupten, daß 50% aller Liebesromane den selben Plot haben.
(Ich habe mich schon öfter gefragt, wieso Verlage nicht dieselben Bücher alle ~20 Jahre unter einem neuen Titel neu auflegen. Ich wette, keiner würde es merken, sofern es sich nicht um einen verfilmten Bestseller handelte. Denn die meisten Bücher werden nur in 1-2 Auflagen und wenigen Exemplaren gedruckt und geraten rasch in Vergessenheit.)
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 10.05.2021 14:35
von Natalie2210
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Du kannst dem ganzen ja einen anderen Anstrich geben. Neue Namen, vielleicht der eine oder andere neue Subplot, dafür ein alter fallengelassen, in manchen Szenen ein anderes Setting -
bzw, wenn du am Anfang was änderst, zieht sich das sowieso wie ein Rattenschwanz durch das ganze Manuskript. Die Erfahrung habe zumindest ich gemacht.
lg,
Natalie
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 845 Wohnort: Hamburg
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10.05.2021 14:52
von Rodge
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Es wird sich vermutlich eh niemand an dein altes Werk erinnern. Wenn es wirklich zu Interesse kommt, kannst du immer noch sagen, dass es sich im Grunde um ein Remake mit wesentlichen Neuerungen handelt. Du solltest dann aber auch einen neuen Titel wählen (einige Agenten führen Listen mit den Büchern, die sie bereits abgelehnt haben).
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 709
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10.05.2021 15:35
von BrianG
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Wenn dein alter Roman kein großer Erfolg war, würde selbst bei identischem Text (und anderem Titel) kein Mensch etwas davon merken. Also spricht schon einmal gar nichts dagegen, den selben Stoff erneut zu verwursten. Ich würde mal frech behaupten, daß 50% aller Liebesromane den selben Plot haben.
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Böse, wie immer.
Was die Liebesromane angeht, kannst du sogar noch einen Schritt weier gehen. Ist euch schon mal aufgefallen, dass Buddy-Stories, wie sie in unzähligen Action-Filmen, wie sie bis in die 1990er Jahre entstanden, auch dem gleichen Muster folgen? Statt "Junge-trifft-Mädchen" gilt dort halt "Cop kriegt Partner", aber ansonsten ist nicht viel anders: Erst kann man sich nicht wirklich ausstehen, aber nachdem einige Krisen umschifft wurden, kommt man sich menschlich näher und eh' man sich's versieht, ist man ein Paar - ein Liebespaar in einem, ein zusammengeschweißtes Team im anderen Fall. (Brandon Sanderson hat diese Parallele in einem Video sehr nett aufs Tapet gebracht)
Maunzilla hat Folgendes geschrieben: |
(Ich habe mich schon öfter gefragt, wieso Verlage nicht dieselben Bücher alle ~20 Jahre unter einem neuen Titel neu auflegen. Ich wette, keiner würde es merken, sofern es sich nicht um einen verfilmten Bestseller handelte. Denn die meisten Bücher werden nur in 1-2 Auflagen und wenigen Exemplaren gedruckt und geraten rasch in Vergessenheit.) |
Vermutlich würden sie's gern, aber da gibt's vermutlich Horden von Anwälten, die sich schon auf ihre Honorare freuen würden
Natalie2210 hat Folgendes geschrieben: |
Du kannst dem ganzen ja einen anderen Anstrich geben. Neue Namen, vielleicht der eine oder andere neue Subplot, dafür ein alter fallengelassen, in manchen Szenen ein anderes Setting -
bzw, wenn du am Anfang was änderst, zieht sich das sowieso wie ein Rattenschwanz durch das ganze Manuskript. Die Erfahrung habe zumindest ich gemacht.
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Der neue Anstrich ergäbe sich ja fast automatisch durch's Neuschreiben und auch durchs Verlegen des Schauplatzes. Dass Änderungen am Anfang sich wie ein Rattenschwanz durchziehen würden, glaube ich nicht, da ich die wesentlichen Plotpoints beibehalten will. Aber im Detail kann natürlich der Teufel lauern.
@all
Der neue Titel wäre bestimmt ein Muss. Ansonsten denke ich, dass es wohl wirklich einen Versuch wert wäre. Danke jedenfalls für den Input
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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jGsnow Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 324
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10.05.2021 15:42
von jGsnow
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Tribalis hat Folgendes geschrieben: | Finde ich auch. Neu ist neu. Und dass Stoffe sich nunmal wiederholen, bleibt ja sowieso nicht aus. |
Genauso sehe ich das auch. Viel Glück
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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11.05.2021 18:11
von Selanna
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Das passt wohl eher nur halb hierher, gibt aber ein passendes Beispiel zu obigen Überlegungen ab: Es gibt einen Roman von Wolf Serno, der „Die Hitzkammer“ hieß und ein paar Jahre unter „Die Hexenkammer“ neu aufgelegt wurde. Etliche Leser haben ihren Ärger in Amazonrezensionen hinterlassen. Das dürfte jedoch nur ein Problem bei einem bereits erfolgreichen Roman sein.
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2293 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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19.05.2021 10:43
von Pickman
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Neuer Inhalt + neuer Titel = neuer Roman. Oder? Wo ist das Problem?
Wenn der Dir der alte Roman trotzdem Kopfschmerzen bereitet, zieh ihn einfach zurück, sobald der neue in den Bestsellerlisten angekommen ist.
_________________ Tempus fugit. |
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