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Die Tür


 
 
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Seth Gecko
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 131
Wohnort: Neu-Bielefeld


Beitrag03.05.2021 10:41
Die Tür
von Seth Gecko
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

I

Galahad stapfte durch den Schlamm, geradewegs den Hügel hinauf, direkt auf den Höhleneingang zu. Seit dem frühen Morgen befand sich der Paladin bereits im finsteren Tann, dicht beieinander stehende Nadelbäume ragten hoch in den Himmel und verweigerten Eindringlingen, wie er einer war, das Licht der Sonne. Nun schwanden hinter dem dunklen Grün auch die letzten Strahlen des Tages und das Zwielicht zwischen den Tannen wich einer heraufziehenden Düsternis, wie eine klamme Decke legte sie sich über den Wald.
Dies war in der Tat ein unwirtlicher Ort.
Achtsam behielt Galahad während seines Aufstiegs das Unterholz an beiden Flanken im Blick. Wie er aus seiner Erfahrung des fast vergangenen Tages wusste, konnten daraus jederzeit solch grausige Kreaturen wie Glimmerspinnen, Waldschrate oder auch die gefährlicheren Borkenwölfe hervorbrechen, immer mit der Absicht, ihn zu töten. Doch sollten sie nur kommen, Schädelspalter würde sie gebührend empfangen! Seinen Bidenhänder, auf dem noch das Blut einer kürzlich niedergemetzelten Goblinhorde trocknete, hatte der muskelbepackte Hüne – bereit für den nächsten Kampf – gezogen. Er war stolz auf seine epische Klinge, immerhin hatte er sie zum erfolgreichen Abschluss einer königlichen Queste vom Herrscher Garstwyn II. persönlich überreicht bekommen. Auch Galahads restliche Ausrüstung konnte sich sehen lassen. Hochwertige Stulpenstiefel, ein mit Eisenbändern verstärkter Waffenrock, darüber sein feuerfester Lederharnisch, gefertigt aus den Schuppen eines Lavawarans. Galahads schulterlanges blondes Haar steckte unter einem Spangenhelm, dessen Nasenschutz nach einem feigen Hinterhalt dreier Harpyien, ein gutes Stück den Hügel hinab, leicht verbogen war.   
Während der Paladin dem Eingang der Höhle immer näher kam, entspannte er sich ein wenig, kein Monster wagte es, ihn aufzuhalten.
Auf der Kuppe angekommen, sah er sich um. Schaurig anzusehen lag dort der Zutritt in den Berg wenige Schritt vor ihm. Felsnadeln am oberen Rand des Zugangs erinnerten an Reißzähne, sie ließen das Portal wie das aufgerissene Maul einer riesigen Bestie wirken.      
Die an den Steinen schwach gülden glimmende Markierung zeigte Galahad sein nächstes Ziel.
Finde den Drachenhort! lautete seine Aufgabe. Er ließ Schädelspalter in die auf dem Rücken befestigte Lederscheide gleiten, löste den Rucksack von seinen muskulösen Schultern und überprüfte die darin befindliche Ausrüstung.
Zwei Heiltränke, vier Portionen Leder, drei Wundverbände, bloß noch ein einziger Zaubertrank.
»Leon, Essen ist fertig!«, ertönte plötzlich eine laute Stimme.
Galahad hielt kurz inne. Er schloss seinen Rucksack.
»Leon, hörst du?!«, schrie die Stimme, jetzt energischer.
»Noch zehn Minuten, Mama! Ich bin kurz vor dem Drachen!«, schrie Leon zurück.
»Jetzt sofort! Sonst kommt der Drache hoch und zieht Dir den Stecker!«
Leon sah auf den Monitor. Regungslos verharrte dort Galahad vor dem Höhleneingang, bereit, es mit dem Untier aufzunehmen. Es winkte genügend Erfahrung, um eine Stufe aufzusteigen.
Leon zögerte.
»LEON FINN MALATESTA!!!«, schrie seine Mutter ein Stockwerk tiefer, am Fuße der schmalen Holztreppe.
Der Dreizehnjährige seufzte. Beide Vornamen. Plus Nachname. Der Drache würde warten müssen. Er pausierte das Spiel, legte den Controller zur Seite, hastete aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Wobei er die letzten drei Stufen mit einem großen Sprung überwand, ein lauter Knall als er aufkam. Am Fuße bog er links ab in die Küche. Seine Mutter stand am Herd und rührte gerade mit einem langstieligen Holzlöffel in einem Topf. Ihr Blick sprach Bände, als Leon mit Schwung um die Ecke bog.
»Hände gewaschen?«, mahnte sie.
Noch in der Vorwärtsbewegung hielt Leon sich am Türrahmen fest, rutschte auf seinen Socken kurz weg und flitzte um die Ecke ins kleine Bad. Er ließ sich für wenige Sekunden kaltes Wasser über seine Finger laufen und schon war er wieder in der Küche.
»Was gibt’s denn?«, fragte er, wobei er die Antwort bereits kannte, denn der verführerische Duft von Mamas Spaghetti Bolognese hing in dem einfachen Raum, an dessen rechter Seite ein schmaler Esstisch stand, dessen Plastikoberfläche im Laufe der Jahre mit zahlreichen Kratzern und Macken versehen war. Leon zog sich einen der zwei billigen Resopalstühle heran und setzte sich.
»Der Kühlschrank ist fast leer, also gibt’s mal wieder Spaghetti«, sagte seine Mutter, stellte die beiden Töpfe – Nudeln und Sauce – auf den Tisch und nahm ebenfalls Platz.
»Macht nichts«, antwortete Leon und füllte seinen Teller mit Nudeln. Es machte ihm wirklich nichts aus, in Wahrheit hätte er jeden Tag Mamas Bolognese essen können. Während sie sich von den Nudeln nahm, übergoß er seine eigenen bereits mit drei großen Kellen voll dampfender Sauce, so dass der Teller beinahe überzulaufen drohte.
Seine Mutter kommentierte dieses Procedere mit einem Zungenschnalzen.
»Hast du auch bestimmt genügend Sauce?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
Doch Leon hatte bereits die erste Ladung Nudeln im Mund. Während ihm die Spaghetti aus den Lippen hingen, hob er den Kopf und sah seine Mutter an. Diese konnte sich jetzt ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
»Lass´es Dir schmecken, mein Sohn.«
»Bu bir aug«, erwiderte Leon mit vollem Mund. Die Bolognese war wie immer köstlich.
»Was hast du heute noch vor?«, fragte sie, während sie sich mit der Gabel ein Nudelnest auf den Löffel drehte. Leon schluckte hörbar.
»Zocken.«
Seine Mutter seufzte. Sie hielt in der Bewegung inne und sah dann ihrem Sohn beim hinunterschlingen zu.
»Als ich in deinem Alter war, haben wir in den Ferien so oft wie möglich draußen gespielt. Wir haben im Wald Buden gebaut, sind in Pfützen gesprungen, haben uns selber Spiele ausgedacht. Jeder Tag war ein Abenteuer. Ihr heutzutage mit euren Videospielen und eurem YouTube, immer bloß am Bildschirm, immer am Handy. Da muss ich mir doch Sorgen machen, dass mein Sohn langsam verblödet.«
»Ich erlebe auch Abenteuer«, erwiderte Leon und drehte sich ein riesiges Knäuel Spaghetti auf die Gabel.
»Keine richtigen«, meinte seine Mutter.
»Doch, finde ich schon. Also mein Paladin...«
»Dein Paladin bist aber nicht Du, Leon.« Er glaubte, eine Spur von Verärgerung in ihrer Stimme auszumachen.
»Doch, ist er. Also bin ich. Ich steuere ihn. Ich bestimme, welche Kleidung er trägt und mit welchen Waffen er kämpft...und...so.« Eine weitere Gabel voll Nudeln mit Sauce fand den Weg in seinen Mund.
Seine Mutter hatte ihr Besteck jetzt an die Seite gelegt und sah ihn mit ernsten Gesichtsausdruck an. »Geht dein Paladin dann auch für dich raus und stellt sich dem echten Leben? Wichtigen Dingen wie...Schulnoten und...Freundschaften und...«, ihre Stimme brach, sie seufzte und beugte sich tief über den Teller, so dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Stumm schüttelte sie den Kopf, ihre langen schwarzen Haare schaukelten sacht dabei.
Für den Moment aßen beide schweigend.
Als sie den Blick hob, lag ein feuchter Schimmer in ihren Augen, unter denen er seit langem dunkle Augenringe erkennen konnte. Mama sah sehr müde aus.
»Leon...das echte Leben…es ist da draußen, weißt du? Und es wartet nicht auf Dich. Auf Dich.« Sie nahm seine Hand in ihre und drückte sie fest.
Er sah ihr in die Augen, den Mund voll´leckerer Spaghetti. Er glaubte zu verstehen, was sie meinte. Doch er wusste, sie würde nicht verstehen, dass es so einfacher für ihn war. Wenn er Galahad war. Galahad war mutig und stark. Galahad wurde für seine Taten bewundert und bejubelt. Galahad besaß Gefährten und Freunde...
Auch wenn Mama voll´ Liebe für ihn war, was das anging würde sie ihn nicht verstehen, also sagte er nichts mehr, nickte bloß und widmete sich statt dessen weiterhin dem Essen.  
Als Leon fertig war, schob er seinen leeren Teller von sich und wollte aufstehen.
»Super lecker Mama.« Doch seine Mutter bremste ihn.
»Nicht so schnell. Bevor du wieder hoch düst, bringst du bitte noch den Müll in den Keller.«
»Ooch Mamaaa!« Er hatte keine Zeit für so was, auf ihn wartete doch der Drache!
»Nix ooch Mama. Das hatten wir schon Leon, du bist der Mann im Haus und ich erwarte, dass du mir ab und zu hilfst.«
Du bist der Mann im Haus. Wie immer wenn sie das sagte, versetzte es seinem Herzen einen kleinen Stich. Er wusste, dass sie es nicht bös´ meinte, doch er konnte auch nichts gegen den Schmerz tun.
»Das mache ich später, fest versprochen«, versuchte er seine Mutter zu vertrösten.
»Nichts da, ich muss gleich los zur Nachtschicht und die Eimer fangen schon an zu stinken. Du machst das jetzt.« Leon kannte seine Mutter, es hatte keinen Sinn mit ihr über diese Anweisung zu diskutieren. So trottete er mit hängendem Kopf zum Doppelmülleimer unter der kleinen Spüle und während Mama aufaß, verschnürte er die zwei schwarzen Plastiksäcke mit den dafür vorgesehenen Zugbändern. Dabei hielt er den Atem an, denn der Abfall begann tatsächlich bereits übel zu müffeln. Er zog die Säcke durch den schmalen Wohnungsflur hinter sich her und verließ das Appartement.

                                                     II     

Das ungepflegte Treppenhaus vor sich, schliff er auf seinem Weg nach unten die beiden Müllsäcke über den Beton, so dass es bei jeder Stufe schepperte. Das Geländer zu seiner Rechten war wie das Gebäude selbst alt und reparaturbedürftig. Die Wände zur linken in jedem Stock übersät mit Graffiti, bunte Tags, manche fast schon kunstvolle Schriftzüge, die meisten jedoch obzöne Beleidungen, viele davon richteten sich gegen die Polizei.
Im Erdgeschoss angekommen, erblickte Leon die rostige Kellertür.
Er schluckte. Leon hasste den Keller.
Da unten war das Reich des Geiers.
Eigentlich Herr Geirowski, wurde der Hausmeister hinter seinem Rücken von den Mietern bloß beim Spitznamen genannt. Das passte, wirkte der alte Mann doch aufgrund seiner stets leicht gekrümmten Körperhaltung, seines Gangs und vor allem seiner markanten Nase wie ein großer, gruseliger Raubvogel.
So lange Leon denken konnte, herrschte der Geier über den Keller mit eiserner Kralle, er hatte sein Nest in einem kleinen Kabuff neben dem Hauptsicherungskasten gebaut. Meist hielt er sich dort auf, hörte traurige Balladen aus vergangenen Zeiten auf einem uralten Transistorradio, welche man schon von weitem blechern durch die dunklen, tief mit Rohren verhangenen Gänge hallen hörte. Wenn er nicht in seinem Nest hockte, schob der Geier einen brusthohen Putzwagen durch die Gänge, den Kopf dabei nach vorne gestreckt, langsam schlurfend.
Der Geier hasste die Kinder im Haus und wehe, man verärgerte ihn, oder schlimmer noch, spielte ihm Streiche. Die Geschichte erzählte, zwei Jungen hätten sich dort unten vor Jahren aus Spaß an der Heizungsanlage zu schaffen gemacht. Der Geier ertappte sie auf frischer Tat und schliff sie an den Ohren zu ihren Eltern in den dritten Stock. Dabei packte er so kräftig zu, dass er einem der beiden mit seinen scharfen Fingernägeln das Ohr glatt abgetrennt haben soll…!
Leon öffnete die Kellertür, wobei den Angeln ein unangenehm hoher Quietschton entwich. Vor ihm lag die steile Kellertreppe, eine einzelne nackte Glühbirne ließ weit unten den Fuß in trübem Gelb erscheinen. Leon atmete einmal tief durch und machte sich an den Abstieg. Als die Müllsäcke auf den ersten Stufen erneut schepperten, kam ihm dieses Geräusch unnatürlich laut und auch falsch vor. Also hob er die Säcke an, so dass er die Stufen lautlos nehmen konnte. Gerade als er in den Lichtschein der Birne eintrat, hörte er es. Trauriger Gesang drang durch die Katakomben, eine einzelne Frauenstimme, leiernd und uralt. Leons Nackenhaare stellten sich auf. Plötzlich schienen ihm die Säcke in seinen Händen schwerer und er fing an zu schwitzen.
Bloß weg hier, dachte er und nahm den ersten Gang zu seiner Rechten, von dem er wusste, dass ihn dieser zu den Müllcontainern führte. In großen Abständen beleuchteten Leuchtstoffröhren die Gänge, die unheimliche Musik schwoll an, je näher er seinem Ziel kam.
Was sollte das? Hatte der Geier etwa sein Nest verlegt? Hauste er jetzt direkt bei den Müllcontainern? Die Musik wurde lauter je weiter er ging und nach kurzer Zeit hörte Leon die traurige Frauenstimme ganz nah, hinter der nächsten Biegung, wo er auch sein Ziel erwartete. Sie sang in einer Sprache die er nicht verstand, war das französisch? Er packte die Säcke fester und bog um die Ecke. Dort standen die sechs Müllcontainer in einer Reihe, schmutzig und massiv, aus dunkelblauem Metall, so wie erwartet. Doch dort stand auch das Radio des Geiers, neben seinem Putzwagen, auf dem staubigen Fußboden, laut leierte die Musik daraus hervor.
Misstrauisch beäugte Leon erst das Radio, dann den Wagen und schließlich wanderte sein Blick über den Rest des Raumes. Vom Geier fehlte jede Spur. Hier unten roch es nach Müll und Moder. Der Gesang endete in einem anhaltenden leisen Rauschen und für einen Moment legte sich Stille über den Kellerraum. Leon wollte gerade die beiden Müllsäcke zu dem ersten Stahlcontainer ziehen, da erregte etwas Seltsames am anderen Ende des Raumes seine Aufmerksamkeit.
Hinter den Habseligkeiten des Geiers glitzerte ein großes Rechteck, an der ihm gegenüberliegenden Wand. Erst dachte Leon, er bilde sich das Ganze nur ein, als wäre es eine optische Täuschung, wie wenn man zu lange in die Sonne schaut und den Umriss noch für einen Moment danach vor Augen hat. Doch als er die Säcke abstellte und genau hinsah, erkannte er, dass es tatsächlich dort war und auch nicht verschwand.
Silbrig glänzende Linien in der Form einer Tür, wobei auf den ersten Blick keine Klinke oder Griff zu erkennen war. Leon blinzelte, rieb sich die Augen. Was war das? Fasziniert von dem glitzernden Umriss, wurde er auf wie auf magische Weise davon angezogen.
Ohne nachzudenken ging er weitere Schritte darauf zu. Ein schwaches Flüstern ging von den funkelnden Linien aus, jetzt wo er näher kam hörte er es. Unartikulierte Zischlaute schienen aus dem Umriss zu dringen. Nur noch zwei Schritte entfernt, streckte er die Hand danach aus, seine Fingerspitzen berührten beinahe die Wand.
»Was machst Du da?!« Die krächzende Stimme hinter ihm schreckte Leon auf, im Reflex drehte er seinen Kopf. Da stand der Geier in gekrümmter Haltung, einen Besen in der Hand. Das fettige Haar hing dem Alten ins Gesicht, zwei Strähnen liefen entlang der Hakennase, er glotzte Leon aus großen Augen an. »Weg von der Wand!« knurrte der Hausmeister und hielt den Besenstiel wie eine Waffe vor sich. Er schlurfte zwei Schritte in Leons Richtung, so dass der Teenager zurückwich. »Wer bist Du und was machst Du hier?!«, rief der Geier und machte einen weiteren Schritt in seine Richtung.
»Ich..äh..ich wollte...«, stammelte Leon und war wie erstarrt, er konnte seinen Blick nicht von dem Mann abwenden. Dessen Augen weiteten sich mit einem Mal, sein Mund klappte auf und entblößte eine Reihe ungepflegter Zähne.
»Du bist es!«, kreischte der Geier. »Bleib da stehen! Rühr dich nicht, bis ich bei Dir bin«, schrie er und bewegte sich auf einmal schneller auf ihn zu, als Leon es erwartet hatte. Die plötzliche Gewandtheit des Alten jagte ihm einen Stoß eiskalter Panik das Rückgrat hinauf, er fürchtete sich so sehr, dass er instinktiv handelte. Mit einem langen Satz sprang er am Geier vorbei, über seine Müllsäcke am Boden hinweg und hinein in den nächsten Kellergang. Eine der Klauen des Mannes grapschte dabei noch nach seinem Arm, verfehlte ihn jedoch um Haaresbreite. Leon rannte um die nächste Ecke, bloß weg von dem schrecklichen Freak.
»Bleib stehen hab´ ich gesagt!«, hörte er den Alten hinter sich schreien.
Leon rannte und rannte, immer tiefer hinein in die Eingeweide des Kellers. Mal bog er links ab, dann wieder rechts. Jeder Gang sah gleich aus, schon bald wusste er nicht mehr, wo genau er sich befand. Sein Herz pochte hart in seiner Brust, er besaß nur wenig Kondition und bekam mit einem Mal schlecht Luft. Notgedrungen blieb er hinter einer der zahlreichen Ecken stehen, lauschte schwer atmend hinein ins schummrige Halbdunkel.
Kein Geräusch war zu hören. Er hatte den Alten abgehängt.
Es dauerte eine Weile, bis Leon wieder zu Atem kam und sein Puls sich beruhigt hatte. Seine Gedanken überschlugen sich, wobei ein einzelner davon schnell die Oberhand gewann: Er musste hier raus; und zwar sofort.
Schleichend bewegte er sich von da an zügig durch die Kellergänge. Immer wieder hielt er kurz an, horchte, ob sich die schlurfenden Schritte des Geiers näherten, was nicht der Fall war. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er schließlich die rettende Kellertreppe erreichte. Leon sprintete die Stufen hinauf, stieß die quietschende Tür auf und war zum ersten Mal so froh, das dreckige, mit Graffiti übersäte Treppenhaus erreicht zu haben, dass er vor Glück beinahe laut aufgeschrien hätte. Den Impuls unterdrückend, lief er die Stufen hinauf und sah zu, dass er in seine Wohnung kam.

                                                  III

Einmal angekommen, schloss Leon die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Mit einem Mal fühlten sich seine Beine an, als wären sie aus Gummi. Er ließ sich zu Boden sinken und atmete tief durch. Was zur Hölle war da gerade passiert? Hatte er dieses merkwürdige Gebilde an der Wand wirklich gesehen? Das Flüstern tatsächlich gehört? Er bekam Kopfschmerzen, je länger er darüber nachdachte, zudem schob sich immer wieder das Bild des Geiers vor sein inneres Auge, wie er da stand und auf einmal einen Satz auf ihn zu machte.
»Du bist es!«, hatte der Hausmeister gekreischt, nachdem Leon glaubte, eine Art Erkenntnis in seinen Augen ausgemacht zu haben.
Shit! Wusste der Geier etwa, wer er war? Plötzlich kam es Leon nicht sehr clever vor, direkt hinter der Wohnungstür zu sitzen. Was, wenn der Alte sich auf den Weg zu ihm nach oben machte? Wenn er gleich bei ihm klingeln würde? Leon rappelte sich auf und ging rückwärts von der Tür weg, hinein in die Wohnung. Von Mama fehlte jede Spur, doch in der Küche fand er eine Notiz.

Bin weg zur Arbeit,
zock´ nicht mehr so lange.
Hab dich lieb,
M

Der Drache! Ein Grinsen schoss Leon ins Gesicht. Vergessen war für den Moment das mysteriöse Wandgebilde und der gruselige Hausmeister im Keller. Leon blieb noch kurz in der Küche, rührte sich ein großes Glas kalten Kakao an und trug es vorsichtig die Treppe empor zu seinem Zimmer. Die Spielkonsole lag vor ihm, wie er sie verlassen hatte. Spiel pausiert prangte mittig im Bildschirm, eingerahmt in goldene Linien.
Sicherheitshalber setzte er seine veralteten, zerschlissenen Kopfhörer auf, sollte der Geier tatsächlich bei ihm klingeln, würde er es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hören. Den Kakao neben sich, beendete er die Pause und Galahad, der mutige Paladin, setzte seine Queste fort, hinein in die Höhle.
Leon benötigte ein halbes Dutzend Versuche, dann hatte er den Drachen besiegt. Was Galahad einen Aufstieg in Stufe 15. einbrachte. Leon spielte noch eine weitere halbe Stunde, verbrachte Sorgfalt darauf, des Paladins Eigenschaften Mut und Entschlossenheit zu stärken. Als ihm irgendwann zum wiederholten Male die Augen zufielen, beschloss er, schlafen zu gehen.

Ein klirrendes Geräusch weckte ihn.
Schlaftrunken richtete er sich im Bett auf. Hatte er geträumt? Erneut klirrte es ein Stockwerk tiefer, ganz so, als ob dort Glas zerbreche.
Leon sah auf seinen digitalen Wecker. Zwanzig vor Vier. Für Mama zu früh. Die Nachtschicht im Krankenhaus ging normalerweise von 20:00 Uhr bis 06:30 Uhr am Morgen. Leon horchte, ob er weitere Geräusche von unten vernahm. Und tatsächlich, Metall klapperte, irgendjemand machte sich in der Küche zu schaffen. Wie schon vor wenigen Stunden im Keller, kroch die Furcht in seinen Körper, doch nicht im Bruchteil einer Sekunde wie beim Geier, sondern langsam, als ob ein garstiges Monster eine mit Klauen bewehrte Pranke um sein Rückgrat gelegt; und ihn so durch eiskalten Druck bewegungsunfähig machte. Starr vor Angst, hielt Leon die Bettdecke bis an sein Kinn gezogen und lauschte ins Dunkel. Sein Blick lag dabei auf der Zimmertür, diese war bloß angelehnt, durch den Spalt hatte er die Geräusche wahrgenommen.
Für den Moment hörte er nichts mehr, dafür sickerte jetzt ein schwacher Schimmer grün-gelblichen Lichts von der Holztreppe durch den Türspalt empor. Der Schimmer gewann an Strahlkraft, wurde rasch zu einem Leuchten, irgendjemand oder irgendetwas in Besitz einer Lichtquelle kam lautlos die Treppe herauf!
Die Tür schwang langsam auf, der Lichtschein war jetzt unmittelbar vor der Schwelle.  
Leon hielt den Atem an.
Und traute seinen Augen nicht.
Zwei faustgroße, grüngelbe Kugeln schwebten langsam auf Hüfthöhe ins Zimmer, die eine schien unkontrolliert nach links und rechts zu schlingern, sackte immer wieder ab und fing sich wieder, die andere hingegen flog schnurstracks und geradewegs auf sein Bett zu. Ein schwaches Summen ging von ihnen aus. Als die Kugeln das Bettende erreichten, war ihr Leuchten so stark, dass Leon sich die Hand vor die Augen hielt, sonst wäre er geblendet worden.
Die Strahlkraft der Kugeln verringerte sich, ihr Licht wurde schwächer und als er zwischen seinen Fingern hervorlugte, erkannte Leon, dass dort zwei Handtellergroße Wesen vor ihm schwebten! Sie sahen aus wie winzige Frauen, mit brünettem Kurzhaarschnitt und spitzen Ohren, gekleidet in grüne, eng gegürtete Gewänder, aus denen je vier Flügel an ihren Rücken herausragten. Das Summen kam offensichtlich von eben jenen Flügeln, denn diese schienen so schnell zu schlagen, dass sie eine Art Vibration erzeugten.
Leons Mund stand offen, er gaffte die fliegenden Wesen an, unfähig auch nur ein Wort zu sprechen.
Die rechte, stabil schwebende, flog ein Stück näher an ihn heran, ihr Gesichtsausdruck erschien ihm neugierig. Sie war wunderschön, mit fein geschnittenen Gesichtszügen, hohen Wangenknochen und einer eleganten geraden Nase. Die andere – nicht weniger hübsch - wirkte angeschlagen, sie schlingerte in der Luft und schlug seltsame Grimassen, allem Anschein nach ging es ihr nicht gut.
»Issa´das?«, fragte die angeschlagene, ihre Stimme klang hoch und gleichzeitig schleppend.
»Ich glaube er ist es«, erwiderte die andere, und landete auf Leons Bettdecke, eine Armlänge von seinem Gesicht entfernt. Ihr Tonfall dabei war sanft und ruhig. Die Vibration verstummte, als ihre vier Flügel knisternd hinter ihrem Rücken verschwanden.
»Bissu´sicha? Wiesoglotz´erso?«, lallte die erste, rülpste laut und sackte ein gutes Stück nach unten, wodurch sie hinter dem Bettgestell ausser Leons Sicht geriet.
Neugierig betrachtete das Wesen auf der Bettdecke den Teenager vor sich. Leon nahm all´ seinen Mut zusammen und sprach sie an.
»W...was seid ihr?«, stammelte er.
Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Wesens, als es Leons Worte vernahm. Die Miniaturfrau verbeugte sich tief vor ihm, wobei sie einen Knicks beschrieb und ihren linken Arm dabei vor ihre Hüfte hielt. Schließlich richtete sie sich wieder auf und sah Leon in die Augen.
»Mein Prinz, erlaubt mir, mich vorzustellen. Mein Name ist Lyani vom Stamme der Bree. Ich bin eine Meliai.«
Als sie Leons Gesichtsausdruck las, überlegte sie kurz, dann fügte sie hinzu »Vielleicht würde euch die Bezeichnung Baumnymphe eher zusagen, eure Hoheit?«
Leon starrte sie weiterhin mit offenem Mund an, zu mehr war er nicht im Stande. Die Nymphe runzelte daraufhin die Stirn. »Versteht ihr, was ich sage, eure Hoheit?«
Leon brachte ein Nicken zustande. »Baumnymphe«, sagte er stumpf.
Lyani strahlte jetzt über das ganze Gesicht. »Eschennymphe, um genau zu sein, doch wollen wir die Dinge nicht schon zu Beginn verkomplizieren, nicht wahr, eure Hoheit?«
Jetzt war es an Leon, die Stirn zu runzeln. Ihm war leicht schwindelig, er schüttelte den Kopf.
»Warum nennt ihr mich so?«, fragte er die Nymphe.
»Warum nenne ich euch wie, Hoheit?« fragte Lyani.
»Hoheit«, sagte Leon.
»Jaaa?«, sagte Lyani gedehnt, jedoch unsicher, als hätte sie etwas Falsches gesagt.
»Na, warum nennt ihr mich so?«, fragte Leon.
Die kleine Frau setzte gerade zu einer Antwort an, da erschien das andere Wesen, der Erscheinung nach ebenfalls eine Nymphe, bloß ein wenig dünner als die, die sich als Lyani vorgestellt hatte. Leon sah dabei zu, wie sie auf das hölzerne Bettgestell kletterte. Mit sichtlicher Anstrengung zog sie sich unter Stöhnen und Ächzen auf das Fußteil, blieb dort kurz schwankend stehen und hatte anscheinend Schwierigkeiten, Leon zu fixieren. Torkelnd beschrieb sie eine weit weniger elegante Abart der jüngst von Lyani vollzogenen Verbeugung, auch sie richtete sich im Anschluss wieder auf.
»Eure Hochheit...erlaupt mich mir vosuställen...«, krakeelte sie. Es entstand eine unheilschwangere Pause, in welcher Leon aus dem Augenwinkel zu erkennen glaubte, wie Lyani beim Anblick ihrer Gefährtin die Augen verdrehte.
»...mein Name ist Nylla vom Stamme der Bree...und ich...bin...betrunken.«, schloss die Nymphe, drehte sich um und kotzte vom Fußteil des Bettes einen Miniaturstrahl auf den Teppich.
Peinlich berührt, schlug Lyani die Hand vor die Augen.
»Ihr müsst meine Schwester entschuldigen, Hoheit«, sagte sie an Leon gerichtet, »sie hat ganz offensichtlich ein Alkoholproblem.«
»Ganz offensichtlich«, murmelte Leon, der nicht so Recht wusste, was genau hier geschah. Es vergingen wenige Augenblicke in welchen bloß Nyllas reflexartiges Würgen zu hören war, unterbrochen von einem gestöhnten »Boah, ich drinke nie wieda wass«, während Lyani ihr den Rücken täschelte.
Leon versuchte derweil, die Geschehnisse zu verarbeiten. Das hier passierte wirklich. Es war kein Traum. Zur Probe kniff er sich fest in das weiche Fleisch seines Oberarms, es tat weh. Kein Traum. Die beiden Dinger erschienen ihm nicht gefährlich, im Gegenteil er glaubte, dass wenn sie ihn angreifen würden, er sie wie lästige Wespen gegen die Wand klatschen konnte.
Besoffene Baumnymphen.
In seinem Zimmer.
Er konnte im Moment nicht klar denken.
Die Nymphe mit dem Namen Nylla hatte sich anscheinend ausgekotzt, denn jetzt drehten sich beide Frauen wieder zu Leon um. Es war Lyani, die das Wort als erste ergriff.
»Bitte verzeiht meiner Schwester den Mangel an höfischer Etikette, mein Prinz. Es wird nicht wieder vorkommen«
»´tschuldigung«, nuschelte Nylla sichtlich erschöpft, hielt sich ihre klitzekleine Faust vor den Mund und stieß auf.
Leon hob abwehrend die Hand. »Ihr nennt mich immer Prinz. Oder Hoheit. Wieso macht ihr das?«
Lyani sah ihn mit einem Stirnrunzeln an.
»Issas´n Test?«, fragte Nylla, woraufhin Lyani ihr die Hand auf den Arm legte. Nyllas Mimik wirkte argwöhnisch. Lyani trat über die Bettdecke noch näher an Leon heran.
»Ihr seid Leon Finn Malatesta, Sohn des Königs, rechtmäßiger Thronfolger, Prinz von Eventyr.«
Leon schüttelte entschieden den Kopf. »Nein. Sorry, ihr habt den Falschen.«
»Scheiße!«, fluchte Nylla, torkelte zu ihrer Schwester und boxte sie auf den Arm. »Ichab´gesacht wir sin´falsch. Sieht der Digge da aus wie´n Prins?« Sie fuchtelte mit ihrem Ärmchen in Leons Richtung.
Mit ernstem Blick sah Lyani jetzt Leon an. Sie entfaltete ihre Flügel, stieß sich von der Bettdecke ab und surrte summend dicht vor sein Gesicht. Die Arme vor der Brust verschränkt, schwebte sie auf der Stelle.
»Erklärt euch! Wer seid ihr?«
Leon riß die Augen auf, die Nymphe kam ihm auf einmal doch sehr nah.
»Ich...bin...Leon Finn Malatesta, aber...mein Vater ist kein König.« Da war er wieder, der stechende Schmerz in seinem Herzen.
»Wie lautet der Name eures Vaters?«, fragte die Nymphe fordernd.
Leon hatte einen Kloß im Hals. Er spürte, wie Tränen in ihm aufstiegen. »Er hieß...Marco.«
Lyani nickte. »Marco Alberico Malatesta I., Bewahrer des Friedens, Bezwinger der Bestie von Kattax, rechtmäßiger Herrscher über ganz Eventyr, sowie die Varjonischen Inseln.«
Leon schluckte den Kloß hinunter, er schüttelte den Kopf. Traurig sah er der Nymphe ins Gesicht.
»Nein. Du irrst dich. Mein Vater ist tot.«, sagte er.
Jetzt war es an der Nymphe, entschieden den Kopf zu schütteln. »Mitnichten, Hoheit. Euer Vater lebt und er benötigt dringend eure Hilfe. Nicht weniger als das Schicksal Eventyrs steht auf dem Spiel.« Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sie sich zu ihrer Schwester um. »Nylla, mir scheint, wir sind hier richtig.« Die betrunkene Nymphe saß auf dem Fußende des Bettes, hatte die Knie angezogen und den Kopf dazwischen vergraben. Ohne aufzusehen, streckte sie ihren Arm aus und zeigte mit dem Daumen nach oben.
Lyani drehte sich wieder zu Leon um. »Hoheit, unsere Queste lautet, euch an den Hof zu eskortieren. Die Zeit verrinnt rasch, wir sollten uns daher auf den Weg machen.« Sie besah ihn abschätzend, mit kritischem Blick. »Ist dies euer Reisegewand?«
Leon schaute an sich herunter. »Das nennt man Schlafanzug.«
»Das muss reichen«, entgegnete die Nymphe. Sie griff an ihren Gürtel und zog einen für Leons Augen winzigen Lederbeutel hervor. Mit geübtem Griff löste sie die Schnürung des Beutels und versenkte ihre Hand darin. »Hoheit, seid ihr mit dem Vorgang des Raumhüpfens vertraut?«
Leon schwirrte der Kopf. »Du meinst, ob ich schon mal in einem Raum herumgehüpft bin?«
Die Nymphe nickte, die Hand noch immer im Beutel.
»Klar, ich war schließlich auch mal klein«, sagte Leon und schon im nächsten Moment wurde ihm die Dämlichkeit der eigenen Aussage bewusst.
»Ausgezeichnet mein Prinz«, sagte Lyani und strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. »Dann macht euch für einen Hüpfer bereit.« An Nylla gewandt sagte sie »Schwesterherz, kommst Du?«
»Nichts wie weg hier«, grummelte die Nymphe, erhob sich und auch sie löste die Schnur ihres Beutels am Gürtel.
Bevor Leon etwas sagen konnte, geschweige denn wusste wie ihm geschah, zogen die kleinen Wesen ihre Fäuste aus den Lederbeuteln und schleuderten ihm eine Handvoll glitzernden Staubes entgegen. Das Zeug roch stark nach Lakritze und kitzelte Leon in der Nase. Er musste plötzlich niesen, was Lyani mit einem »Gesundheit, mein Prinz!« kommentierte.
Zum dritten Mal in kürzester Zeit fuhr Leon der Schreck in die Glieder, als erst die eine und dann die andere Nymphe vor seinen Augen mit einem kleinen Knall explodierten.
Er blinzelte. Sie waren weg. Auseinandergerissen in tausend Teile. Reste des funkelnden Staubs waberten in der Luft umher, ungläubig beäugte er, wie die kleinen Partikel zur Bettdecke sanken.
In seinem Bauch verspürte er einen anschwellenden Druck. Sein eh´ schon nicht gerade flacher Bauch schien sich mit Luft zu füllen. Der Druck nahm weiter zu, jetzt spürte Leon ihn auch in seinen Ohren. Er schloss seine Augen, hielt sich die Nase zu und schluckte.
Schlagartig verschwand das unangenehme Gefühl, doch irgendetwas war anders.
Leon öffnete die Augen...und taumelte vor Schrecken rückwärts.
Er blickte in das Gesicht des Geiers, dieser stand direkt vor ihm, denn Leon befand sich plötzlich im Keller! Im Raum mit den Müllcontainern, aus dem er noch vor wenigen Stunden geflüchtet war.  Mit rudernden Armen stolperte er nach hinten, konnte sein Gleichgewicht nicht halten und fiel schmerzhaft auf den Hintern. Gerade wollte er panisch weiter zurückkriechen, als er bemerkte, dass der Hausmeister seinen Besen weggelegt und ihm sachte die Hände mit den Handflächen nach außen entgegen streckte, als wolle er sagen Keine Panik.
Die beiden Baumnymphen flankierten den alten Mann, sie schwebten ungefähr auf Schulterhöhe, und beäugten Leon. Er glaubte, Verwunderung auf ihren Gesichtern zu erkennen. Der Geier war der erste, der das Wort ergriff.
»Habt keine Angst, mein Prinz«, krächzte er und vollführte ebenso eine tiefe Verbeugung, wie die Schwestern zuvor.
Mit großen Augen sah Leon zu dem Hausmeister auf, er konnte es nicht fassen dass der Geier, der Schrecken aller Kinder, sich vor ihm verbeugte.
Die Nymphe Lyani flog heran. »Hoheit, wir verlieren kostbare Zeit, ich schlage vor, dass ihr euch erhebt.« Als wäre dies sein Stichwort, machte der Geier einen Schritt nach vorne und hielt Leon seine ausgestreckte Hand hin. Zögernd griff der Junge danach, die Handfläche des Hausmeisters fühlte sich rau und schwielig an, als dieser ihn sanft auf die Füße zog. Anschließend hob der Alte seinen Besen vom Boden auf und schlurfte zur hinteren Wand, an der Leon jetzt wieder den silbrig glitzernden Umriss in Form einer Tür erkennen konnte.
Die beiden Baumnymphen folgten dem Geier, alle drei warteten jetzt auf Leon und sahen ihm dabei zu, wie er sich dem Umriss näherte.
Noch zwei Schritte von der Gruppe entfernt, richtete der Geier erneut das Wort an Leon.
»Verzeiht, wenn ich euch in der Vergangenheit erschreckt haben sollte, Hoheit. Dies lag nicht in meiner Absicht.«
»Und mir tut´s leid, dass ich euch dick genannt habe, mein Prinz«, rief Nylla von der Seite. »Ihr seid definitiv im Vorteil, sollte man euch einmal entführen wollen«, fügte sie hinzu, was ihr einen tadelnden Blick von Lyani einbrachte.
»Schon gut«, murmelte Leon, in Gedanken noch immer mit dem Wandel des Hausmeisters beschäftigt.
»Wollen wir, Hoheit?«, fragte Lyani und flog in Richtung des schimmernden Umrisses.
Leon baute sich jetzt mittig vor der Tür auf. Aus dieser Nähe hörte er wieder das Flüstern, welches aus den Ritzen zu quellen schien. »Was erwartet mich dort?«, fragte er unsicher.
»Euer Vater, der König. Und ein ganzes Reich voll´ Wagnis und Abenteuer«, sagte Lyani mit feierlicher Miene.
Leon betrachtete den glitzernden Umriss. In seinem Kopf hörte er die Stimme seiner Mutter.
Das echte Leben, es ist da draußen. Und es wartet nicht auf Dich.
Sein Vater. Der am Leben war und König.
»Gehen wir«, sagte Leon und schritt durch den Stein.

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Fistandantilus
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Beitrag03.05.2021 11:49

von Fistandantilus
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Mir gefällt Dein Text und auch der Humor. Am Anfang dachte ich, oh Mann, das ist ja purer Infodump, als wäre man in einem Rollenspiel (manche Leute sollen ja so ganze Bücher schreiben). Die Tatsache, dass man sich eben wirklich in einem RPG befunden hat, hat mich amüsiert und bewogen weiterzulesen. Die Stelle, als die Nymphe erstmal ins Zimmer kotzt, finde ich klasse Smile

Sprachlich ist es rund, Kleinigkeiten gibt es natürlich immer zu verbessern oder zu schleifen. Zum Beispiel dieses voll´ oder bös´. Zum einen ist das ein falscher Apostroph, beim Weglassen von Buchstaben nimmt man '. Zum anderen ist es überhaupt nicht nötig, schreib doch einfach "voller" und "böse". Und bei den drei Auslassungspunkten kommen Leerzeichen hinein.
Also nicht: Leon...das echte Leben
Sondern: Leon ... das echte Leben
Außer man kürzt damit ein Wort ab, dann sieht es so aus: W... was seid ihr?

Was man bemängeln kann, wäre das Klischee, das Du bedienst: Fabelwesen kommen in die reale Welt und teilen dem Prota mit, er wäre ein Prinz und eine jenseitige Welt harre auf seine Rückkehr. Das ist schon sehr abgedroschen. Aber vielleicht ist es ja ganz bewusst von Dir so eingesetzt, um es komplett in Richtung einer Parodie zu lenken.

Mir hat Dein Einstand jedenfalls Spaß gemacht.
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Stefanie
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Beitrag03.05.2021 13:49

von Stefanie
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Sehr langer Einstand, aber so flüssig zu lesen, dass ich ihn ganz gelesen habe. Ich würde ein bisschen straffen, Füllworte und ein paar Adjektive streichen, dann passt es sprachlich.

Was den Inhalt angeht, so liebe ich die besoffene Nymphe. Daumen hoch²

Ansonsten, wie Fistandantilus schon sagte, ist es recht klischeehaft, der Thronerbe, der in unserer Welt lebt, von nichts weiß, und dann in eine andere Welt gebracht wird, die er retten muss. Ein paar originelle Details und Wendungen wären schön.
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Seth Gecko
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Beitrag03.05.2021 14:24

von Seth Gecko
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Fistandantilus hat Folgendes geschrieben:
Mir gefällt Dein Text und auch der Humor. Am Anfang dachte ich, oh Mann, das ist ja purer Infodump, als wäre man in einem Rollenspiel (manche Leute sollen ja so ganze Bücher schreiben). Die Tatsache, dass man sich eben wirklich in einem RPG befunden hat, hat mich amüsiert und bewogen weiterzulesen. Die Stelle, als die Nymphe erstmal ins Zimmer kotzt, finde ich klasse Smile


Vielen Dank, es freut mich, dass mein Text Dir grundlegend gefallen hat.

Fistandantilus hat Folgendes geschrieben:
Sprachlich ist es rund, Kleinigkeiten gibt es natürlich immer zu verbessern oder zu schleifen. Zum Beispiel dieses voll´ oder bös´. Zum einen ist das ein falscher Apostroph, beim Weglassen von Buchstaben nimmt man '. Zum anderen ist es überhaupt nicht nötig, schreib doch einfach "voller" und "böse". Und bei den drei Auslassungspunkten kommen Leerzeichen hinein.
Also nicht: Leon...das echte Leben
Sondern: Leon ... das echte Leben
Außer man kürzt damit ein Wort ab, dann sieht es so aus: W... was seid ihr?


Für diese Hilfe danke ich dir sehr, das mit den Apostroph und den Punkten wusste ich nicht, werde es aber bei zukünftigen Texten versuchen zu beachten.

Fistandantilus hat Folgendes geschrieben:
Was man bemängeln kann, wäre das Klischee, das Du bedienst: Fabelwesen kommen in die reale Welt und teilen dem Prota mit, er wäre ein Prinz und eine jenseitige Welt harre auf seine Rückkehr. Das ist schon sehr abgedroschen. Aber vielleicht ist es ja ganz bewusst von Dir so eingesetzt, um es komplett in Richtung einer Parodie zu lenken.


Genau, das Klischee ist mir bewusst, ich erfinde hier nichts Neues. Die Welt, die hinter der Tür ins Königreich Eventyr steckt, ist in meinem Kopf eine klar parodistische. Die Nymphe Nylla mit dem Alkoholproblem stellt da nur den Anfang dar. Das käme aber bloß zum Tragen, wenn ich weitere Geschichten im selben Universum schreiben würde.

Fistandantilus hat Folgendes geschrieben:
Mir hat Dein Einstand jedenfalls Spaß gemacht.


Das freut mich sehr. Vielen Dank und beste Grüße
Seth
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Seth Gecko
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Beitrag03.05.2021 14:32

von Seth Gecko
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Sehr langer Einstand, aber so flüssig zu lesen, dass ich ihn ganz gelesen habe. Ich würde ein bisschen straffen, Füllworte und ein paar Adjektive streichen, dann passt es sprachlich.


Es freut mich, dass Du meinen Text in Gänze gelesen hast. Welche Stellen könnte man deiner Meinung nach straffen, bzw. wo siehst Du Längen? Kannst Du mir vielleicht auch für die Füllworte ein oder zwei Beispiele nennen? Ich stehe mit Bereichen wie z.B. Satzbau manchmal noch arg auf Kriegsfuß... Sad

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Was den Inhalt angeht, so liebe ich die besoffene Nymphe. Daumen hoch²


Danke für dieses Lob.

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Ansonsten, wie Fistandantilus schon sagte, ist es recht klischeehaft, der Thronerbe, der in unserer Welt lebt, von nichts weiß, und dann in eine andere Welt gebracht wird, die er retten muss. Ein paar originelle Details und Wendungen wären schön.


Siehe meine vorherige Antwort auf Fistandantilus Kommentar.

Vielen Dank für die konstruktive Kritik und Korrektur.
Beste Grüße,
Seth
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IQ Dino
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I

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Beiträge: 516
Wohnort: MG


I
Beitrag03.05.2021 14:39

von IQ Dino
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sehr humorvoller und flüssig geschriebener Einstand ...

und das Beste ...

gefühlt war ich dabei

und habe keine Sekunde gedacht,

da passts nicht oder da ist es nicht rund Wink
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Selanna
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Beitrag03.05.2021 18:11

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Seth,

ich habe den Text angefangen zu lesen, dann gesehen, wie unverhältnismäßig lang er ist, und deswegen aufgehört. Die Mühe mache ich mir im Einstand nicht mehr, zu oft hat derjenige dann nicht mehr geantwortet und meine Zeit war verschwendet. Ist also nicht gegen Dich gerichtet, sondern eine Prinzipiensache.
Hier nur, was mir am Textanfang auffiel, vielleicht findest Du es ja hilfreich:
Zitat:
im finsteren Tann, dicht beieinander stehende Nadelbäume

Ein "finsterer Tann" besteht für mich aus "dicht beeinanderstehende[n], hochgewachsene[n] Nadelbäume[n]", sonst wäre es kein Tann und auch kein finsterer Wink Dass Du es kurz danach mit „dunklen Grün“ umschreibst, fand ich dann dreifach redundant. Dann folgt „Tannen“, „Düsternis“ und „Wald“ … Ich meine, wo genau stapfte Galahad hindurch? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es nicht doch eine frischgemähte Wiese war? Wink
Zitat:
ein unwirtlicher Ort

Das ist für mich ein Ort, an dem nichts gedeiht, an dem man keinen Schutz/Unterschlupf findet, an dem es eiskalt oder zum Gott Erbarmen heiß ist. Ein Wald kann beängstigend, unheimlich, undurchdringlich, ausweglos, unendlich etc. sein. Aber er ist – für mich – vor Natur aus niemals unwirtlich.
Zitat:
immer mit der Absicht

Immer in der Absicht?
Zitat:
Bidenhänder

Das ist ja Fantasy und somit alles erlaubt. Aber für mich ist ein Bidenhänder eine Unterart des Zweihänders, den es erst in der Renaissance gab und Sir Galahad ist ein Ritter der Tafelrunde, also eine Figur des frühen bis hohen Mittelalters. Fiel mir auf, fand ich falsch, aber vllt ist es ja ein anderer Galahad und vllt hat man in Deiner Fantasy-Welt den Bidenhänder schon früher verwendet Wink
Zitat:
einer kürzlich niedergemetzelten Goblinhorde

Meine Güte, Spinnen, Schrate, Wölfe und Goblins, das war ja wahrlich ein Mordstag für ihn Laughing
Zitat:
muskelbepackte Hüne

Klar, wie könnte er auch anders aussehen (ist nicht böse gemeint, sondern meine ich wirklich so, sonst könnte er die Klinge ja kaum heben, geschweige denn damit Horden töten)
Zitat:
Herrscher Garstwyn II.

Aha, ist ein anderer Galahad als der aus der Artussage.
Zitat:
Er war stolz auf seine epische Klinge, immerhin hatte er sie zum erfolgreichen Abschluss einer königlichen Queste vom Herrscher Garstwyn II. persönlich überreicht bekommen. Auch Galahads restliche Ausrüstung konnte sich sehen lassen. Hochwertige Stulpenstiefel, ein mit Eisenbändern verstärkter Waffenrock, darüber sein feuerfester Lederharnisch, gefertigt aus den Schuppen eines Lavawarans. Galahads schulterlanges blondes Haar steckte unter einem Spangenhelm, dessen Nasenschutz nach einem feigen Hinterhalt dreier Harpyien, ein gutes Stück den Hügel hinab, leicht verbogen war

Aus welcher Perspektive schreibst Du? Und: Muss ich das schon im dritten Absatz alles erfahren? Er kommt mir ein bisschen „geckenhaft“ vor…
Zitat:
Schaurig anzusehen lag dort der Zutritt in den Berg wenige Schritt vor ihm

Den Satz würde ich umstellen/umformulieren
Zitat:
löste den Rucksack von seinen muskulösen Schultern

Passt „Rucksack“ in den bisherigen Wortschatz? Und „muskulöse Schultern“ … mh. Du trägst aber dick auf, ich weiß doch schon, dass er „muskelbepackt“ ist, das konnte ich mir zwei Absätze lang merken Wink
Übrigens hast Du sehr viele Partizipien in Adjektivfunktion: beieinanderstehende, heraufziehende, vergangenen, niedergemetzelten etc. pp. Das ist zwar generell okay, aber ein bisschen arg häufig, für meinen Geschmack.
Zitat:
Zwei Heiltränke, vier Portionen Leder, drei Wundverbände, bloß noch ein einziger Zaubertrank

Ich habe noch nie ein Computerspiel gespielt, aber ich kenn Ausschnitte aus World of Warcraft. Du beschreibst hier so etwas, oder? Der Ausdruck „Quest“. Und der über und über mit Muskeln bepackte Hüne, der in leichter Hockstellung mit erhobenem Zweihänder durch die Gegend stapft und gülden glimmenden Markierungen folgt?
Zitat:
»Leon, Essen ist fertig!«, ertönte plötzlich eine laute Stimme.

Ah, okay. Gerade noch rechtzeitig erkannt Laughing Mh. War das davor dann ironisch angehaucht, eine realistische Darstellung eines Spiels oder… keine Ahnung. Mal sehen, was kommt.
Zitat:
schmale Holztreppe … schmaler Esstisch … Plastikoberfläche … Kratzer … Macken … billigen Resopalstühle … Kühlschrank ist fast leer

Sie sind also nicht reich. Wenn Du ein Drittel der Hinweise kürzen würdest, würde ich es trotzdem noch erkennen Wink
Zitat:
sind in Pfützen gesprungen

Mit dreizehn? Als Mädchen? Glaub ich nicht.
Zitat:
verschnürte er die zwei schwarzen Plastiksäcke mit den dafür vorgesehenen Zugbändern

Vieles, was Du mit Partizipien anfügst, ist gar nicht nötig. Er verschnürte die zwei schwarzen Müllsäcke. Punkt. Jeder weiß, dass an vielen davon Zugbänder sind und, wenn die da sind, dass sie fürs Verschnüren vorgesehen sind. Und selbst wenn keine Zugbänder da sind und er nur die Schlaufen verknotet, wäre das für mich als Leser auch nicht wirklich wichtig. Verstehst Du, worauf ich hinaus will? Und von solchen Details (oft mit Partizipien beschrieben) gibt es mehrere im Text.

Insgesamt ein solider, gut lesbarer Text mit interessantem Einstieg und (für mich) überraschender Wendung. Ich fand einige unnötige Wiederholungen (zB beschreibst Du die Kampferfahrung mehrfach und den Vorgang des Essens ausgiebig). Ich denke, der Text hat definitiv Potential, nur ist er wohl nichts für mich (PC-Spiel UND Teenagergeschichte, ist beides nicht so meins Embarassed ). Ansonsten: Nach „voll“ kein Apostroph. Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung (gab ohnehin nur selten kleine Ausrutscher) habe ich nicht angemerkt, Du könntest den Text aber selbst noch einmal danach durchsehen.
Nur damit Du einschätzen kannst, wie viel der erste Abschnitt mir als Leser verrät oder auf welche Fährte er mich führt: Ich vermute mal, dass Galahad im Weiteren entweder in Leons Welt gerät oder Leon in Galahads Welt platzt.
Vllt konnte ich etwas zu Deinem Text beitragen, was mich freuen würde. Wenn nicht, vergiss die Anmerkungen einfach.

Liebe Grüße und weiterhin viel Freude am Schreiben
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Seth Gecko
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Beitrag03.05.2021 19:02

von Seth Gecko
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Moin Selanna,

vielen Dank für deine konstruktive Kritik, deine Anregungen und Gedanken.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
ich habe den Text angefangen zu lesen, dann gesehen, wie unverhältnismäßig lang er ist, und deswegen aufgehört. Die Mühe mache ich mir im Einstand nicht mehr, zu oft hat derjenige dann nicht mehr geantwortet und meine Zeit war verschwendet. Ist also nicht gegen Dich gerichtet, sondern eine Prinzipiensache.


Kann ich verstehen. Ich werde hier im Forum auf jeden Fall versuchen, stets zeitnah auf Kritik zu antworten. In den nächsten Tagen folgen wenige weitere Geschichten (alle ungefähr gleich lang) aus meiner Feder, ich würde mich über deine ehrliche Meinung freuen Wink

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Ich meine, wo genau stapfte Galahad hindurch? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es nicht doch eine frischgemähte Wiese war? Wink


Ist angekommen. Weniger ist (meist) mehr.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Das ist für mich ein Ort, an dem nichts gedeiht, an dem man keinen Schutz/Unterschlupf findet, an dem es eiskalt oder zum Gott Erbarmen heiß ist. Ein Wald kann beängstigend, unheimlich, undurchdringlich, ausweglos, unendlich etc. sein. Aber er ist – für mich – vor Natur aus niemals unwirtlich.


Da gehen unsere Vorstellungen beim Wort "unwirtlich" auseinander.
 
Selanna hat Folgendes geschrieben:
Meine Güte, Spinnen, Schrate, Wölfe und Goblins, das war ja wahrlich ein Mordstag für ihn Laughing


Joa, so ein Paladin auf Level 14 muss richtig malochen. Der Wink mit dem RPG-Zaunpfahl soll aber an dieser Stelle auch schon zwischen den Zeilen schweben.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Aus welcher Perspektive schreibst Du? Und: Muss ich das schon im dritten Absatz alles erfahren? Er kommt mir ein bisschen „geckenhaft“ vor…


Das ist an dieser Stelle eine gute Frage. Aus Leons Sicht, der gern Galahad wäre. Und Leon-Galahad ist - ganz anders als Leon - in der Tat geckenhaft.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Übrigens hast Du sehr viele Partizipien in Adjektivfunktion: beieinanderstehende, heraufziehende, vergangenen, niedergemetzelten etc. pp. Das ist zwar generell okay, aber ein bisschen arg häufig, für meinen Geschmack.


Vielen Dank für diesen Hinweis, solche Tipps helfen mir hoffentlich, mein Schreiben zu verbessern.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Mit dreizehn? Als Mädchen? Glaub ich nicht.


 Shocked What? Da frag mal meine Mudda! Laughing

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Vieles, was Du mit Partizipien anfügst, ist gar nicht nötig. Er verschnürte die zwei schwarzen Müllsäcke. Punkt. Jeder weiß, dass an vielen davon Zugbänder sind und, wenn die da sind, dass sie fürs Verschnüren vorgesehen sind. Und selbst wenn keine Zugbänder da sind und er nur die Schlaufen verknotet, wäre das für mich als Leser auch nicht wirklich wichtig. Verstehst Du, worauf ich hinaus will? Und von solchen Details (oft mit Partizipien beschrieben) gibt es mehrere im Text.


Siehe oben. Solche Tipps sind für mich pures Gold. Vielen Dank.

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Ich vermute mal, dass Galahad im Weiteren entweder in Leons Welt gerät oder Leon in Galahads Welt platzt.


Weder noch. Es kommt alles ein wenig anders.
 
Selanna hat Folgendes geschrieben:
Vllt konnte ich etwas zu Deinem Text beitragen, was mich freuen würde. Wenn nicht, vergiss die Anmerkungen einfach.


Hast du definitiv. Mich hat es gefreut, dass du dir für meinen Text ein wenig deiner Zeit genommen hast.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und mit besten Grüßen,
Seth
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Selanna
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Beitrag03.05.2021 22:44

von Selanna
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Hallo Seth,

gern geschehen, freut mich, dass was Brauchbares dabei war Smile
Zitat:
Ich werde hier im Forum auf jeden Fall versuchen, stets zeitnah auf Kritik zu antworten. In den nächsten Tagen folgen wenige weitere Geschichten (alle ungefähr gleich lang) aus meiner Feder,

Auf „zeitnah“ kommt es mir gar nicht an, eher auf überhaupt. Und es macht natürlich noch mehr Spaß, anderen mit ihren Texten zu helfen, wenn man mitbekommt, dass die nicht nur ihre Geschichten einstellen, sondern generell am Forenleben mitwirken. Aber das hast Du ja wahrscheinlich sowieso mitgemeint Wink
Zitat:
Da gehen unsere Vorstellungen beim Wort "unwirtlich" auseinander.

Weder Deine noch meine „Vorstellung“ von der Bedeutung des Worts „unwirtlich“ sind wichtig. Wichtig ist, dass es die Allgemeinheit versteht. In meinem Duden (24. Aufl., 2006) steht als Erklärung: „unbewohnt“ (dafür gibt’s im Wald zu viele Monster), „einsam“ (okay, kann man auch trotz vielen Monstern sein), „unfruchtbar“ (zu viele Bäume). Bei dwds stehen als Synonyme „abweisend“, „ungastlich“, „wenig einladend“, das meinst Du wahrscheinlich. In den Beispielsätzen führen sie allerdings „rau, öde, kahl“ an, als Verbindungen „Einöde, Gebirge, Steinwüste, felsig, winterlich“. Naja, mich überzeugt das Wort hier nicht, aber es hat ja niemand anderen außer mir gestört Wink
Zitat:

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Mit dreizehn? Als Mädchen? Glaub ich nicht.

   What? Da frag mal meine Mudda!  

Erstaunlich, ich bin ja nicht nur von mir ausgegangen, sondern von dreizehnjährigen Mädchen. Deine Mama war – meines Erachtens – was ganz Besonderes Wink Das macht man mit dreizehn schon allein deswegen nicht mehr, um sich von den „Kindern“ abzugrenzen Laughing
Zitat:
Weder noch. Es kommt alles ein wenig anders.

Hab’s überflogen. Ja, Du hast recht, aber ich hab auch nicht ganz unrecht. Es platzt zwar nicht Galahad in Leons Welt, aber es platzt eine Figur einer Fantasywelt in Leons Welt. Und Leon rutscht zwar nicht in Galahads Universum, aber er wird in ein anderes Fantasyuniversum eingeladen. Trotzdem besser als das, was ich dachte. Immerhin gibt es in der Geschichte dann zwei Fantasywelten Wink  
Bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüße
Selanna


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yoshii
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Beitrag04.05.2021 11:50

von yoshii
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Seth Gecko hat Folgendes geschrieben:


Selanna hat Folgendes geschrieben:
Meine Güte, Spinnen, Schrate, Wölfe und Goblins, das war ja wahrlich ein Mordstag für ihn Laughing

Joa, so ein Paladin auf Level 14 muss richtig malochen. Der Wink mit dem RPG-Zaunpfahl soll aber an dieser Stelle auch schon zwischen den Zeilen schweben.
 
 


Für mich war es ersichtlich, aber ich vermute, dass liegt daran, dass ich selber viel gespielt hab - wer den Hang zur Namensverwertung in MMO nicht kennt, wird vllt wirklich erst auf den bekannten Kontext zurückgreifen. Es wäre schneller ersichtlich, wenn es Galahad1337 gewesen wäre, aber ob das dann noch gepasst hätte, sei dahingestellt.

Mir hat der Text gut gefallen, er ließ sich flüssig lesen, ich würd nur nochmal die Nebensätze prüfen, ob sie alle in der Form notwendig sind. Es sind sehr viele. smile
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michael01
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Beitrag15.06.2021 11:33
Computerspiele und Realität
von michael01
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Wenn man selbst viele Computerspiele gespielt hat, erweckt der Text doch eine gewisse Neugier, wie jemand anderes mit der Faszination dieser virtuellen Realitäten umgeht.
Für mein Verständnis vielleicht etwas zu ausführlich beschrieben, das ist aber nur meine subjektive Sicht.
Interessant, aber nicht neu, ist auch der Übergang in diese virtuelle Welt und die Vermischung mit der Realität.
Mich würde schon interessieren, ob die Durchdringung der zwei Welten erhalten bleibt. Geht die Story noch weiter?


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Seth Gecko
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Beitrag28.06.2021 17:46
Re: Computerspiele und Realität
von Seth Gecko
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michael01 hat Folgendes geschrieben:
Wenn man selbst viele Computerspiele gespielt hat, erweckt der Text doch eine gewisse Neugier, wie jemand anderes mit der Faszination dieser virtuellen Realitäten umgeht.
Für mein Verständnis vielleicht etwas zu ausführlich beschrieben, das ist aber nur meine subjektive Sicht.
Interessant, aber nicht neu, ist auch der Übergang in diese virtuelle Welt und die Vermischung mit der Realität.
Mich würde schon interessieren, ob die Durchdringung der zwei Welten erhalten bleibt. Geht die Story noch weiter?


Moin Michael,
danke für deinen Beitrag.
Tatsächlich ist Leon nicht in die virtuelle Welt eingetreten, sondern in das fantastische Königreich Eventyr. Die Story ist an dieser Stelle eigentlich beendet, vielleicht schreibe ich eine Fortsetzung, wenn mir danach ist.

Beste Grüße
Seth


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Friedrich Dürrenmatt
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Raffaele
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R


Beiträge: 11



R
Beitrag04.08.2021 12:36

von Raffaele
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Hallo, Seth

habe mit grossem Vergnügen deine Geschichte gelesen. Mir gefallen die verschiedenen Wirklichkeitsebenen, mit denen du da jonglierst: erst die Fantasywelt mit Galahad und dem Drachen, die sich etwas später als virtuelle Wirklichkeitsebene entpuppt, dann die Wirklichkeitsebene, in der die ganze Geschichte eingebettet ist (der vaterlose Leon mit seiner Mutter; der Keller mit dem Hauswart "Geier" Geirowski) und schliesslich die fantastische Ebene mit der geheimnisvollen Tür und den Elfen, in welche die Wirklichkeit langsam rübergleitet.

Hat mir jedenfalls Spass gemacht. Das Ganze schreit förmlich nach einer Fortsetzung …

Liebe Grüsse

Raffaele
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kokiri
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Alter: 39
Beiträge: 1



Beitrag05.08.2021 11:18

von kokiri
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Hallo Seth Gecko
ich mag Deinen Text, ich finde ihn sehr gelungen.
Besonders mag ich im ersten Teil die realistische Situation eines Dreizehnjährigen Teenagers, der nur Zocken im Kopf hat und das echte Leben ausblendet. Auch die alleinerziehende Mutter birgt viele Anknüpfungspunkte für Leser. Bei der Szene mit den Mülltüten hab ich mir nur gedacht „hoffentlich reißen die nicht, wenn der die durch das ganze Treppenhaus schleift“. Die Angst vor dem Keller und dem Hausmeister hat vermutlich der eine oder andere in seiner Kindheit erlebt. Prima dargestellt.
Der Dritte Teil Deiner Geschichte liest sich für mich wie ein Märchen. Ich mag Märchen.
Dennoch könnte es vielleicht ein bisschen zu viel sein: die Elfen und der verschollene Königssohn und der totgeglaubte Vater=König braucht seine Hilfe, um das Königreich zu retten. Aber wie du ja schon in Deinen Antworten beschrieben hast, möchtest Du parodistisch an die Sache herangehen - absolut gelungen.
Schön finde ich, dass diese „Die-Prinzessin-bekommt-ihr-Happy-End“ mit einem leicht übergewichtigen Jungen stattfindet.
Ich mag Deinen Humor mit der kotzenden Elfe, wirklich schön. Vielleicht taucht im späteren Verlauf der Geschichte ein kiffender Drache auf? Ich bin gespannt.


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Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.
-Konfuzius-
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Seth Gecko
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Beitrag05.08.2021 16:56

von Seth Gecko
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Raffaele hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Seth

habe mit grossem Vergnügen deine Geschichte gelesen. Mir gefallen die verschiedenen Wirklichkeitsebenen, mit denen du da jonglierst: erst die Fantasywelt mit Galahad und dem Drachen, die sich etwas später als virtuelle Wirklichkeitsebene entpuppt, dann die Wirklichkeitsebene, in der die ganze Geschichte eingebettet ist (der vaterlose Leon mit seiner Mutter; der Keller mit dem Hauswart "Geier" Geirowski) und schliesslich die fantastische Ebene mit der geheimnisvollen Tür und den Elfen, in welche die Wirklichkeit langsam rübergleitet.

Hat mir jedenfalls Spass gemacht. Das Ganze schreit förmlich nach einer Fortsetzung …

Liebe Grüsse

Raffaele


Moin Raffaele,
es freut mich, dass dir diese Geschichte zusagt. Dies war einer meiner ersten Texte überhaupt, daher ist er im Vergleich zu neueren Storys aus meiner Feder noch eher ein wenig steif und überfrachtet.

Eine Fortsetzung ...? Ja, die ist in meinem Kopf tatsächlich bereits in Arbeit. Mal sehen, wann ich die Zeit finden sie zu Papier zu bringen.

Beste Grüße,
Seth


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Friedrich Dürrenmatt
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Seth Gecko
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Wohnort: Neu-Bielefeld


Beitrag05.08.2021 17:06

von Seth Gecko
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Moin Kokiri,
und danke für deinen Kommentar. Meine Anmerkungen findest du in rot.

kokiri hat Folgendes geschrieben:
Hallo Seth Gecko
ich mag Deinen Text, ich finde ihn sehr gelungen. Das freut mich sehr
Besonders mag ich im ersten Teil die realistische Situation eines Dreizehnjährigen Teenagers, der nur Zocken im Kopf hat und das echte Leben ausblendet. Auch die alleinerziehende Mutter birgt viele Anknüpfungspunkte für Leser. Bei der Szene mit den Mülltüten hab ich mir nur gedacht „hoffentlich reißen die nicht, wenn der die durch das ganze Treppenhaus schleift“. Die Angst vor dem Keller und dem Hausmeister hat vermutlich der eine oder andere in seiner Kindheit erlebt. Prima dargestellt. Dankeschön
Der Dritte Teil Deiner Geschichte liest sich für mich wie ein Märchen. Ich mag Märchen. Ich hab mit Märchen überhaupt nichts "am Hut", aber das angeteaste Königreich "Eventyr" ist in meinem Kopf tatsächlich an klassische Märchenmotive wie die der Gebrüder Grimm angelehnt. Wenn auch als Parodie auf eben jene Erzählungen. Vielleicht ein bisschen wie in den "Shrek"-Filmen, bloß noch eine Spur durchgeknallter.
Dennoch könnte es vielleicht ein bisschen zu viel sein: die Elfen und der verschollene Königssohn und der totgeglaubte Vater=König braucht seine Hilfe, um das Königreich zu retten. Aber wie du ja schon in Deinen Antworten beschrieben hast, möchtest Du parodistisch an die Sache herangehen - absolut gelungen. Danke schön. Ja, dies war einer meiner ersten Texte, da hatte ich noch keine bis wenig Ahnung vom Aufbau eines Spannungsbogens oder dem finden des richtigen Momentums. Vielleicht schreibe ich ihn noch einmal nach meinen jetzigen Maßstäben um und poste dann hier die "verbesserte" Version...
Schön finde ich, dass diese „Die-Prinzessin-bekommt-ihr-Happy-End“ mit einem leicht übergewichtigen Jungen stattfindet. Ja, das war mir wichtig, ich wollte einen Prota mit Ecken und Kanten.
Ich mag Deinen Humor mit der kotzenden Elfe, wirklich schön. Vielleicht taucht im späteren Verlauf der Geschichte ein kiffender Drache auf? Ich bin gespannt. Die Idee finde ich grandios, der könnte sich die Joints mit seinem eigenem Flammenatem anzünden... lol


Beste Grüße
Seth


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