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Mein Sein


 
 
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trunkenmaster
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 59
Beiträge: 7
Wohnort: Taucha bei Leipzig


T
Beitrag02.05.2021 10:52
Mein Sein
von trunkenmaster
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mein Sein





Die Depression ist eine schwere Last

die mich müd und hoffnungslos macht.



Dunkle Wolken ziehen über mich

es donnert und kracht ganz fürchterlich

kein Licht erreicht mein Seelenleid

so das ich jeden Menschen meid.



Das Dunkel nährt meine Gedanken

lässt mich im Leben ganz schön wanken

wie ein grauer Nebel über Land

sich die Finsternis an meine Seele band.



Es ist ein unheimliches Feuer

was in mir brennt

wie es kaum ein Anderer kennt.

Es züngelt, flüstert und breitet sich aus

macht bei mir Angst und Panik auf.



Ein Kampf Gut gegen Böse ist entbrannt,

meine Seele hat mich voll eingespannt.

Quälerei und Antriebslosigkeit

siechen so vor sich hin,

die Kraft verlässt mich mit der Zeit

hoffnungslos gefangen bin.



Tagein, tagaus immer das Gleiche

monoton und freudenleer,

hoffe, das der Tod mich bald erreiche,

so hat das Leben keinen Sinn mehr.



Was hilft mir Rat und Tat

wird jeder Tag zur Höllenfahrt

kämpfen, kämpfen ohne Ziel

ist am Ende nur noch fragil.



So bereue ich mein Sein

kann mich doch nicht befrein.

Im Stillen, wenn meine Seele weint

bin ich am Ende immer allein.



_________________
Es gibt zwei Tage im Leben, die wichtig sind:
1. Der Tag an dem du geboren wurdest
2. Der Tag an dem du feststellst, was deine Bestimmung ist.
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Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag02.05.2021 14:31

von Longo
Antworten mit Zitat

Es liest sich etwas holprig. Einmal sind die Zeilen länger, einmal kürzer, da würde ich etwas dran arbeiten, dass sich das gleichmäßiger liest und du zumindest die Silbenanzahl einhältst. Wenn man etwas inhaltlich betonen möchte, kann man gerne die betroffene Zeile länger oder kürzer gestalten.
Die Variation des Reimschemas gefällt mir. So hat man etwas Abwechslung.
An sich ist mir der Text etwas unpersönlich. Du kannst ruhig die Wunden aufreißen und sie mit anderen teilen. Warum ist das LI so niedergeschmettert? Was führt zu diesem inneren Kampf? Wer löst ihn aus? Was bringt Erlösung?

Sind alles nur Diskussionspunkte, vielleicht sehen das weitere Rezensenten anders.  

MFG Longo
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lazarus_pi
Wortedrechsler

Alter: 54
Beiträge: 66



Beitrag04.06.2021 08:35

von lazarus_pi
Antworten mit Zitat

Das zugrunde liegende Gefühl wird schon spürbar, finde ich, denke aber auch, dass man sprachlich nochmal drüberschauen sollte. Eine Apokope wie "meid" finde ich hier z.B. nicht so passend, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.

Ein Detail: Quälerei und Antriebslosigkeit sind doch eigentlich nicht die, die dahinsiechen, sondern sind vielmehr (über-)mächtig und voll da, während vielmehr das lyrische Ich oder sein Gefühlsleben dahinsiecht, oder?


_________________
Mit phantastischen Grüßen,
Lazarus
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Peter0185
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 39
Beiträge: 18
Wohnort: Heppenheim


Beitrag17.08.2021 11:00

von Peter0185
Antworten mit Zitat

In deinem Gedicht geht es hauptsächlich um die Gemütslage einer Depression, die im Verlauf vom lyrischen Ich mit Beispielen untermauert wird. Das Thema ist aktuell.

Dein Gedicht besteht aus acht Strophen, welche zum Teil unterschiedlich viele Verse aufweisen. Das Reimschema wechselt. Ein Beispiel: Strophe 2 + 3: a, a, b, b. Strophe 6: a, b, a, b.

Es weist Metaphern auf. Die dunklen Wolken und der Nebel stehen für ein Verdüstern der Stimmung, das Licht ist ein Sinnbild für positive Empfindungen wie Wärme, Güte, aber auch Hoffnung. Das unheimliche Feuer steht für Schmerz.

In Strophe vier wird eine negative Tendenz erkennbar. Das Feuer verzehrt das Positive. „es züngelt, flüstert, breitet sich aus“. Dieser Verlauf wird auch in Strophe fünf fortgeführt: „die Kraft verlässt mich mit der Zeit“.

In den ersten beiden Versen der fünften Strophe stagniert die Stimmung: „Tagein, tagaus, immer das Gleiche.“ Ein mögliches Finale, der Tod, der einen bald erreicht, wird in Vers drei der sechsten Strophe beschrieben.
Das zweite Ende, welches dem lyrischen ich droht, kommt in der letzten Strophe zum Ausdruck: Das Alleinsein.

Dein Gedicht gefällt mir gut, weil es ein sehr sensibles Thema behandelt. Du hast erreicht, dass ich es mehrfach gelesen habe, um mehr über die Depression und deren bildliche Darstellungen zu erfahren.

Der Wechsel des Reimschemas und die unterschiedlich vielen Silben der sich reimenden Verse bringen meinen Lesefluss immer wieder zum Stocken. Subjektiv stellt sich mir die Frage: Welches Ende ist für das lyrische ich schlimmer, der Tod oder das Alleinsein? Da das Alleinsein für den letzten Vers gewählt wurde, lese ich darin die größte Angst, welche das lyrische Ich hat.

Letzten Endes finde ich den Einblick in die Gefühlswelt des lyrischen Ichs gelungen. Die darin zum Ausdruck gebrachte Dramatik wird dem durch Dich gewählten Thema gerecht.
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Steffen
Gänsefüßchen
S


Beiträge: 15



S
Beitrag24.11.2021 10:35

von Steffen
Antworten mit Zitat

Die Idee finde ich Klasse, trunkenmaster.

Leider muss ich gestehen, dass sich Dein Gedicht auch für mich holprig liest. Nun bin ich leider weit weg vom Dichtexperten, daher kann ich die Gründe dafür nicht so gut greifen, wie meine Vorgänger.

Ich frage mich jedoch, ob die fehlende Symmetrie (wechselndes Reimschema, variierende Strophenlänge) nicht das Gefühl für die Depression unterstützt, das ich durch Dein Gedicht empfinde. Als Menschen vergleichen wir Gefühle stets mit dem vorhergehenden Gefühl (wie die Strophenlängen und Reinschemen).

Ergo würde ich damit experimentieren.

Ich hoffe, mein Senf trägt zur Würze bei.
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Franziska
Eselsohr

Alter: 48
Beiträge: 334
Wohnort: Freistaat


Beitrag24.11.2021 13:33

von Franziska
Antworten mit Zitat

Lieber Trunkenmaster,

ich verstehe „natürlich“ deine Intension
da ich keine geübte Kritikerin bin kann ich
dir nur kurzes intuitives Feedback geben…
dasselbe in ähnlichen Worten
wiederholt sich oft
die Kraft deiner Worte wird dadurch schwach bzw. schwächer
wenn du dein Gefühl beschreibst
nimm deine inneren Bilder zur Hand
lass deiner Fantasie mehr Raum.
Geh tiefer als nur die Worte sprechen zu lassen.
Trau Dich!
Servus Franziska


_________________
*wenn ein Vogel die Disposition hat, in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Aerodynamik zu fliegen, dann brauchen wir ihm deshalb noch nicht die Kenntnisse dieser Gesetze zuzuschreiben*
Noam Chomsky
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Schalmali
Wortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Rügen


Beitrag25.11.2021 00:18

von Schalmali
Antworten mit Zitat

Beim ersten Lesen gab es gefühlt mehr Stolperpunkte aber wo ich bei zweitem den unterschiedlichen Rhythmus raus habe, holpert es für mich eigentlich nur noch hier:

Zitat:
hoffe, das der Tod mich bald erreiche,

so hat das Leben keinen Sinn mehr.


Letzteres nimmt mich etwas aus dem Reim raus. Ansonsten bringt das Gedicht aber für mein Geschmack und Empfinden die Thematik sehr schön gereimt wieder. Der leicht wechselnde Rhythmus stört mich dabei tatsächclih weniger.


_________________
"Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." ~ Chinesisches Sprichwort
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