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Vier Uhr nachmittags


 
 
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
E

Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


E
Beitrag02.05.2021 08:53
Vier Uhr nachmittags
von Elena
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Stadt, Schritt des Molochs.
Du, ich, Häuserkarrees,
ihre Schründe.

Wir gehen
unsere gewundenen Wege. Dein Gesicht
bewohnbar, deine Augen
Fenster ins Innen.

Ich allein
unterm kleinsten Himmel,
unterm größten mit dir.

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Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag02.05.2021 11:04

von Longo
Antworten mit Zitat

Also mir gefällt es gut, muss ich sagen. Du bildest die Szenerie gut ab.

MFG Longo
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schó
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 112



Beitrag02.05.2021 11:29

von schó
Antworten mit Zitat

Hallo Elena,

ganz einzigartige Wortwahl und Wortverbindungen: "Häuserkarrees",
"Schründe", "gewundene Wege".

Auch das Bild mit dem "bewohnbaren Gesicht" gefällt mir.

Einzig in der letzten Strophe schwimme ich. Ich kann sie nicht ganz deuten.
Und ich frage mich, ob das mein Fehler ist oder der Fehler des Textes.

Zitat:
Ich allein
unterm kleinsten Himmel,
unterm größten mit dir.


Was mich irritiert, ist die Nebeneinanderstellung von zwei scheinbar
widersprüchlichen Aussagen (das ich ist "unterm kleinsten Himmel"
und gleichzeitig "unterm größten [...]"). Diese Widersprüchlichkeit
kann aufgelöst werden, wenn wir sagen: Das lyrische Ich ist nur dann
"unterm größten" Himmel, wenn es mit dem lyrischen Du zusammen ist.
Dann stellt sich mir aber die Frage, wieso dort steht: "Ich allein [...]"
Heißt das, nur das Ich ist unterm kleinsten und größten Himmel
oder heißt das: das ich ist alleine unterm kleinsten Himmel und
zusammen mit dem Du unterm größten? Du musst mir diese Fragen nicht
beantworten, wenn du nicht willst. Ich wollte nur ausführen, was mich
verwirrt. Ich glaube nämlich diese Strophe ließe sich noch ein wenig
klarer ausdrücken.

Aber ansonsten finde ich das Gedicht ebenfalls ganz schön Smile

Herzlich,
schó

P.S.: Habe ich meine Gedanken bzgl. der letzten Strophe klar ausgedrückt?
Ich kann versuchen es noch genauer zu erklären (?)
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
E

Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


E
Beitrag02.05.2021 13:19

von Elena
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Scho,

du verstehst das Gedicht völlig richtig, und das freut mich. Nur mit der letzten Strophe hast du Schwierigkeiten.

Die Erklärung ist ganz einfach: Wenn das Ich allein ist, ist ihm der Himmel klein. Ist aber das Du mit ihm, ist ihm der Himmel groß. In diesem Fall kann man auch davon ausgehen, dass Himmel eine Metapher für viel mehr ist.
Umgangssprachlich hieße dieser Satz: Wenn ich allein bin, ist mein Himmel klein. Aber wenn du da bist, ist mein Himmel groß.

Die Schwierigkeit des Verständnisses entsteht dadurch, dass ich den Satz sehr verkürzt habe, man muss sich hineinlesen.

Alles klar? Vielen Dank fürs Reinsehen.

Lieben Gruß, Elena
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
E

Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


E
Beitrag02.05.2021 13:22

von Elena
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dankeschön, Longo, fürs Reinsehen. Freut mich, dass dir das Gedicht gefällt.

Lieben Gruß, Elena
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schó
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 112



Beitrag02.05.2021 16:01

von schó
Antworten mit Zitat

Hallo Elena,

danke fürs Erklären, dann lag ich ja richtig. Ich glaube die Verkürzung
von Sätzen hat so etwas an sich, dass man dann freier daran herumdeuten
kann. Very Happy

Auch spannend die religiöse / evtl biblische Doppeldeutigkeit von dem ersten
Vers und der letzten Strophe. Das heißt "Moloch" als Gott und als Macht im
Kontext der Großstadtlyrik (Stadt als personifiziertes Wesen), da kommt mir
gleich der Expressionismus in den Sinn. Und klar: in der letzten Strophe der
Himmel als Naturphänomen und Paradies.

Grüße,
schó
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