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Einstand - Tilia's Reise - Klappe, die Erste!


 
 
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Boscoy
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 4
Wohnort: Zwischen den Zeilen


Beitrag23.04.2021 13:32
Einstand - Tilia's Reise - Klappe, die Erste!
von Boscoy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als kleine Einstand gibt es von mir die erste Szene des ersten Kapitels meines derzeitigen Schreibprojekts.

Ich freue mich über jede Kritik und jeden Vorschlag zu meinem kleinen Ausschnitt. Smile

1.
Ihr Finger glitt noch einmal über das vergilbte Papier der Landkarte. Sie würde also wirklich gehen. Es gab jetzt kein zurück mehr, keine Ausreden, keine Entschuldigungen. Sie seufzte und zog an der langen Steinpfeife.
Normalerweise beruhigte sie der Duft nach Zitterdorn und Maulbeere, aber ihre Gedanken schienen nicht zur Ruhe zu kommen. Tilia stieß kleine Wölkchen gelben Rauchs aus. War es wirklich eine gute Idee? Ihr ganzes Leben hatte sie in diesen Wäldern verbracht.
Feder rascheln ließ sie aufsehen.
"Ich hasse es, wenn du rauchst."
"Dann lade ich dich ein draußen zu übernachten."
Empörtes Klacken.
"Es regnet in Strömen!"
Die dunkelblaue Boscoy Eule plusterte sich auf und tapste ungehalten auf der Stelle.
"Gewöhn dich daran. Wer weiß wie oft wir ein Dach über dem Kopf haben werden."
Ein weiterer tiefer Zug aus der Pfeife und wieder schwebten kleine Wölkchen durch den Raum. Sicherlich würde sie diesen Ort vermissen.
Vielleicht sollte sie sich morgen noch von den Dorfbewohnern verabschieden. Zumindest Aaron und seine Familie sollten wissen, dass sie nicht mehr kam.
Der Regen wurde stärker und irgendwo in der Ferne grollte Donner.
"Ich finde immer noch, dass es eine wahnsinnige Idee ist. Du bringst uns noch um." Die große Eule spannte ihre Flügel und segelte auf den gegenüberliegenden Stuhl.
"Merak-"
"Ich bin zu jung zum sterben!"
Tilia verdrehte die Augen. Nicht schon wieder. Wahrscheinlich würde der Euler nicht aufhören bis sie ihm den Schnabel zuband.
"Wir werden nicht sterben." Sie spielte mit den Holzperlen in ihrem honigfarbenen Haar. "Ich weiß was ich tue."
"Tust du nicht."
Mit einem süffisantem Lächeln und weit aufgerissenen Augen beugte sich die junge Sapie nach vorne.
"Dann bleib doch hier." Sie ließ sich wieder zurück in ihren Stuhl fallen.
"Ach stimmt, das kannst du ja nicht!"
Die schwarzen Augen des Eulers schienen sich in ihre zu brennen, dann dreht er sich weg.
Sie stöhnte und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Das hätte sie nicht sagen sollen.
"Es tut mir leid.." Tilia streckte die Hand aus um durch das weiche Gefieder zu streichen. Kleine weiße Punkte ließen Merak aussehen, als ob er den Nachthimmel als Mantel tragen würde.
Ein scharfer Schmerz ließ sie plötzlich zurückschrecken. Er hatte sie gebissen!
"Sei dankbar!"
Tilia stand auf und ein bitteres Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie war dankbar. Schließlich durfte sie ein unbehelligtes Leben führen, abseits jener Verantwortung, die sie so bereitwillig abgegeben hatte.
Abseits von jenen Sapies, die sie niemals akzeptiert hatten.
Sie wusste, dass Merak sich einsam fühlte, auch wenn er es nie zeigte. Tilia kramte einen kleinen Beutel aus einem der Schränke, während sie an ihrem blutenden Finger nuckelte.
Aber wer hatte behauptet, dass es einfach war, abseits des Stammes zu leben? Vorsichtig fischte sie ein Stück getrocknete Rinde aus dem Säckchen und wickelte es um den wunden Finger.
Allerdings hatte es auch seine Vorteile nicht mehr an Regeln und Traditionen gebunden zu sein.Sie schloss den Beutel und musterte ihn für einen Augenblick, dann verstaute sie ihn schulterzuckend in ihrem Rucksack.
Es war immer gut etwas Verti Rinde zur Hand zu haben.
Ihr Blick ruhte für einen Moment auf der großen Tasche. Hatte sie wirklich alles gepackt? Nicht das sie wusste, was sie brauchen würde.
Der Proviant würde wahrscheinlich reichen bis sie Port Ifla erreicht hatten und sie hatte alle wichtigen Heilkräuter dabei, für den Fall der Fälle.
"Ich weiß einfach nicht, warum wir ausgerechnet nach Haj 'a Bari reisen müssen."
Tilia richtete ihre Aufmerksam wieder auf den Euler. Merak hatte Angst. Und sie verübelte es ihm nicht einmal. Haj 'a Bari war kein Ort, an dem man Vergnügen suchte, es war eine Jahrtausende alte Festungsstadt inmitten der Wüste.
Nicht nur, dass der Ort an sich nicht gerade freundlich wirkte, die Reise dorthin war gepflastert mit allerhand Gefahren. Aber sie musste dorthin.
"So leid es mir tut, leider leben die Gargoyles nun mal dort und nirgendwo anders."
"Reichen dir deine Bücher nicht?"
Tilia verdrehte die Augen. Bücher waren schön und gut, aber was ihr fehlte war die praktische Umsetzung. Wenn sie wirklich funktionierende Maschinen bauen wollte, brauchte sie jemanden, der ihr half.
"Stell dir nur vor, wie vielen wir helfen können, die genauso sind wie ich."
"Du meinst eigenwillig und stur?"
"NICHT MAGISCH, Merak. Ich meinte nicht magisch."
Mit verengten Augen sah er Tilia an. Dann drehte er seinen Kopf ruckartig Richtung Tür. Die Sapie folgte seinem Blick und horchte einen Moments.
Der Regen war heftiger geworden und sie hörte wie die Tropfen gegen den Stamm prasselten, als wollten sie durch das Holz brechen.
Der Wind zerrt an den Bäumen und das entfernte Donnergrollen war näher gekommen. Da war noch etwas. Es war erst nur leichtes Patschen, dann ein Schleifen, als ob jemand einen Sack über das nasse Grass zog. Und jähes, leises Schluchzen.
Sie warf Merak einen kurzen Blick zu und ging zögerlich zur Tür. Niemand verirrte sich in die Nähe ihres Baumstammes, besonders nicht in diesem Wetter. Niemand fand sie, außer man wusste wo man suchen musste.



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Wir sind alle Lehrlinge in einem Handwerk, in dem niemand zum Meister wird. (Ernest Hemingway)
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Pfote
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
P


Beiträge: 63



P
Beitrag23.04.2021 14:09
Re: Einstand - Tilia's Reise - Klappe, die Erste!
von Pfote
Antworten mit Zitat

Spannender Einstieg. Ich würde weiterlesen wollen. smile Eine Frage zum Verständnis, wie alt darf man sich Tillia vorstellen? Sie wirkt recht jung, unter anderem dadurch, dass sie noch lernen möchte und eine Eule zum Freund hat. Wenn sie unter 18 ist, würde ich auf das Rauchen verzichten. Falls du damit zum Verlag möchtest, könnte das für Schwierigkeiten sorgen.
Ein paar Kommafehler sind noch drin, sprachlich hat es mich ansonsten sehr gepackt. smile
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Boscoy
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 4
Wohnort: Zwischen den Zeilen


Beitrag23.04.2021 14:27

von Boscoy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Pfote,

danke für dein Feedback.

In Menschen Jahre umgerechnet ist sie bereits 65 Smile
Aber vom Aussehen und Verhalten fällt sie eher in die Altersgruppe 20 - 23.

Kleine Info:
Die Rasse zu der Tilia gehört, hat immer eine Eule als Begleiter, egal welches Alter.

Ja, die guten Kommafehler. Verfolgen mich schon mein ganzes Leben. Shocked


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Bildersturm
Geschlecht:männlichLeseratte
B

Alter: 51
Beiträge: 132
Wohnort: Köln


B
Beitrag23.04.2021 16:12

von Bildersturm
Antworten mit Zitat

Boscoy hat Folgendes geschrieben:

In Menschen Jahre umgerechnet ist sie bereits 65 Smile


So als Anmerkung, zusätzlich zu den Kommafehlern: Komposita werden in der deutschen Sprache grundsätzlich zusammen geschrieben, entweder als Einzelwort oder mit Bindestrichen verbunden. Logisch eigentlich, sonst wären es keine Komposita. Daher plädiere ich hier auf "Menschenjahre".
Im Text hast du das auch, bereits zu Beginn, deswegen hatte ich im ersten Anlauf abgebrochen, aber kontrolliere bitte mal Worte wie "Federrascheln", "Boscoy-Eule" oder "Verti-Rinde". In der jetzigen Form reißt das ziemlich aus dem Lesefluss.
Beim Satz mit den schwarzen Augen des Eulers (sic!) wechselst du übrigens am Ende ins Präsens, das passt auch nicht richtig.
In der Unterhaltung in der zweiten Hälfte des Auszugs ist der Infodump ein bisschen offensichtlich, das musst du zu Beginn noch gar nicht so breit ausführen. Langsam, du hast Zeit. Wink
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag28.04.2021 18:19

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Boscoy,

hier mal ein paar Leseeindrücke von mir.
Vorab sollte ich wohl noch anmerken, dass ich bisher immer behauptet habe, dass Fantasy nicht mein Genre ist, inzwischen habe ich mich mal darin versucht und feststellen müssen, dass die Behauptung zutrifft. Ich werde also nur zum Text an sich etwas beitragen können Wink :

Zitat:
Sie ließ sich wieder zurück in ihren Stuhl fallen. "Ach stimmt, das kannst du ja nicht!"

Ich wusste nicht, dass sie steht oder davor schon mal gesessen war. Das „wieder und zurück“ könnte also wegfallen. Außerdem ist es doppelt in der Aussage. Und: Kein Absatz zwischen dem Satz und der wörtlichen Rede danach, sonst denkt man, das sagt die Eule.
Zitat:
"Sei dankbar!"

Sagt wer?
Zitat:
Der Proviant würde wahrscheinlich reichen bis sie Port Ifla erreicht hatten und sie hatte alle wichtigen Heilkräuter dabei,

Der Proviant würde wahrscheinlich reichen, bis sie Port Ifla erreicht hätten und sie hätte alle…
Zitat:
"So leid es mir tut, leider leben die Gargoyles nun mal dort und nirgendwo anders."

Erst vor kurzem hat sich hier im Forum jemand nach Gargoyles als Fantasyprotagonisten erkundigt. Das warst aber nicht Du, oder? So ein Zufall. Finde den Faden aber gerade nicht mehr.
Zitat:
Wenn sie wirklich funktionierende Maschinen bauen wollte, […]"NICHT MAGISCH,

Ich glaube, ich ahne, worum es in Deiner Geschichte gehen könnte Wink
Zitat:
Der Regen war heftiger geworden

Das war er doch kurz zuvor schon einmal, oder? Wie oft kann ein Regen heftiger werden Wink
Zitat:
jähes […] Schluchzen.

Trifft das? Ein jähes Schluchzen ist für mich ein einmaliges Aufschluchzen und nichts mehrmaliges.
Dazu sind mir ein paar fehlende Kommata und wenige Unsicherheiten in der Rechtschreibung/Grammatik aufgefallen.
Liest sich interessant, soweit ich das beurteilen kann. Ich hoffe, unter den Anmerkungen war etwas Brauchbares für Dich dabei Smile

Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag28.04.2021 19:24

von Stefanie
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Ich habe eine ganz gute Vorstellung gewonnen, wie die Eule aussieht und wie sie charakterlich drauf ist, aber keine Vorstellung, wer oder was Tilia ist.
Auch finde ich den Einstieg so mitten in der Szene seltsam, ich habe das Gefühl, da fehlt der Anfang.

Sprachlich ist es gut, flüssig zu lesen und die Handlung macht neugierig darauf, wie es weitergeht.
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Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

Alter: 43
Beiträge: 817
Wohnort: Augsburg
DSFo-Sponsor


Beitrag29.04.2021 12:43

von Fistandantilus
Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Auch finde ich den Einstieg so mitten in der Szene seltsam, ich habe das Gefühl, da fehlt der Anfang.


Ich finde den Rat - gerade auch für Anfänger - nicht verkehrt: So spät wie möglich in die Szene hinein, so früh wie möglich hinaus.

Damit vermeidet man beim Einstieg Infodump und kommt gleich zum Wesentlichen. Beim Szenenende schafft man so meist die berühmt-berüchtigten Cliffhanger, und lässt es nicht ausdümpeln.

Ich sage natürlich nicht, dass man es immer so machen soll/muss. Ein Buch lebt von der Abwechslung. Also Spannung und schnelle Action mit langsameren Passagen zum Schwelgen und Atemholen in einem guten Rhythmus gemischt, gewiss auch genreabhängig unterschiedlich ausgeprägt. Genauso kann man mit Einstieg und Ausklang einer Szene variieren.

Dieses früh rein/früh raus ist auch eine gute Übung zum nachträglichen Entschlacken eines Textes, wenn man das Gefühl hat, er sei zu überbordend.
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Lisbeth Eulenauge
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 16
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag01.05.2021 15:41

von Lisbeth Eulenauge
Antworten mit Zitat

Stimme Selanna in vielen Punkten zu. Nur beim Proviant- und Heilkräutersatz sehe ich den Fehler nicht. Inwiefern wäre "hätte" besser als "hatte" in diesem Fall?

Da die anderen schon auf den Text an sich eingegangen sind, möchte ich auf den Inhalt eingehen.
Allgemein hat mich die Szene leider nicht so abgeholt und wenig Neugier auf mehr geweckt. Ich versuche mal zu ermitteln, woran das liegen könnte, so direkt nach dem Lesen ist es erstmal nur ein Gefühl. Ich weiß, dass ich es im Laden auf jeden Fall zurück gelegt hätte.

Eines meiner Hauptprobleme schien zunächst ebenfalls das Gefühl von Infodump zu sein, also zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Komischerweise habe ich nach dem Lesen dieser Szene aber gleichzeitig auch das Gefühl einen Haufen wichtiger Informationen zu missen. Also ist es vielleicht nicht die Datenmenge, sondern die Auswahl an Daten.
Als Leser erkunde ich eine neue Welt gern nach und nach durch die Augen der Charaktere und nicht rückblickend durch ihre Gedanken. Gerade im Fantasygenre haben wir es ja oft mit detailreichem Worldbuilding zu tun. Dieses zu erklären empfiehlt sich meiner Meinung nach nicht durch Rückblenden und in Gedanken verlorene Protagonisten, sondern durch die Wahrnehmung im Hier und Jetzt oder durch einen ganz anderen, weniger persönlichen Erzählstil, bei dem die innere Wahrnehmung der Figuren (zumindest in dem Moment) nicht so genau beleuchtet wird.

Bereits in den ersten paar Sätzen haben wir eine Menge Gedanken und Rückblicke, ein paar Namen, die an dieser Stelle noch keine Aussagekraft haben und immer wieder ein paar Fetzen der eigentlich aktuellen Handlung. Mir fehlt ein wenig Orientierung, was genau jetzt in diesem Moment los ist. Genau wie Stefanie habe ich keine Ahnung wer oder was Tilia ist. Wo wir uns gerade befinden, wie die Stimmung ist etc fällt mir schwer zu ermitteln. Auch, dass eine Gruppe unbekannter Personen Tilia nicht akzeptieren möchte, wird oberflächlich angekratzt aber nicht weiter erklärt. Ein gewisser Aaron wird erwähnt, aber es folgen keine weiteren Infos, die über Tilias kurze Gedankenfetzen hinausgehen.

Ich habe das Gefühl gleichzeitig zu viel und zu wenig Infos zu bekommen, weil die Infos die gegeben werden nicht in die Tiefe gehen.
Werden wir mit Absicht im Dunkeln gelassen, wer Aaron ist, was Sapies sind, warum eine Reise ansteht? Wenn ja, warum? (Vielleicht beantwortet sich diese Frage durch die nächste Szene oder eine voran gegangenen Prolog, aber ich schließe jetzt natürlich nur von unserem gegebenen Textausschnitt).
Ein bewusstes Aufwerfen von Fragen kann natürlich Spannung erzeugen, bei mir kommt aber nur Verwirrung auf.

Ich denke es wäre hilfreich längere Textblöcke einem Thema zu widmen, denn hier wird die aktuelle Handlung - also der Dialog-  immer wieder von Worldbuilding und Gedankenfetzen unterbrochen und Erklärungen zum Worldbuilding wiederum von der aktuellen Handlung und dem Dialog. Durch die sich ständig abwechselnden Fetzen beider Welten entsteht ein unübersichtlicher und abschreckender Info-Salat.

Unübersichtlichkeit ist glaube ich ein bisschen das Stichwort. Der Dialog kam mir an sich auch sehr unübersichtlich vor, aber wenn er nicht mehr von Gedanken und Worldbuildingsfetzen unterbrochen wird erledigt sich das Problem vielleicht.

Ist natürlich immer schwer zu ermitteln, wann man es geschafft hat, etwas verständlich zu kommunizieren, da man selbst als Schöpfer natürlich jeden Überblick über seine Welt und alle Infos hat. Gerade am Anfang einer Geschichte fällt mir das auch immer schwer, weil man an dieser Stelle die richtige Menge und Art von Infos vermitteln muss, um das Interesse an der Geschichte zu wecken. In diesem Fall wäre es ausnahmweise wahrscheinlich leichter verdaulich, wenn die einzelnen Happen größer sind.

TL;DR/Fazit:
Welche Infos brauchen wir jetzt? Was erklärt sich besser später?
Trenne das Hier und Jetzt klarer von Hintergrundinfos. Sonst droht Reizüberflutung.
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Boscoy
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 4
Wohnort: Zwischen den Zeilen


Beitrag03.05.2021 07:04

von Boscoy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also erstmal ein fettes Danke an Bildersturm, Selanna, Stefanie, Fistandantilus und Lisbeth!

Wenn ich den Text jetzt lese, würde ich mich am liebsten verstecken. Embarassed

Mein Finger war auch oft genug auf Backspace, aber ich habe mich entschlossen, doch nicht den ganzen Abschnitt in die Tonne zu hauen.

Um eure Kritik mal auf den Punkt zu bringen:
Infodump bzw. falsche Auswahl von Informationen
Zu wenig Eindrücke der Protagonistin
Unübersichtlicher Text

Die Aussage mit dem Anfang kann ich nicht direkt einordnen. Ist es gut, dass ich direkt in die Szene gestartet bin? Ich bin persönlich kein großer Fan von zu langen Einstiegsszenen, gerade auch am Anfang.

Zum Infodump: I see you! Shocked
In der nächsten Szene werden einige der aufgeworfenen Fragen definitiv geklärt, weil die Protagonistin auch mit mehr Charakteren interagiert.
Allerdings habe ich beim lesen selbst gemerkt, dass die Infoabschnitte viel zu kurz sind um für den Moment wichtige Dinge für den Leser anschaulich zu gestalten.

Über Tilia habe ich nicht viel geschrieben, weil ich diese blöde Angewohnheit habe, meine Charakter viel zu sehr zu beschreiben.
Zu wenig ist wohl auch nicht gut. Embarassed

Zitat:
Erst vor kurzem hat sich hier im Forum jemand nach Gargoyles als Fantasyprotagonisten erkundigt. Das warst aber nicht Du, oder? So ein Zufall. Finde den Faden aber gerade nicht mehr.

Nein, ich war das nicht, aber ich habe den Beitrag gelesen. Gargoyles standen schon ganz am Anfang mit auf meiner Liste für das Buch, weil ich die typischen Kreaturen und Rassen im Genre nicht mehr sehen kann. Rolling Eyes

Auf jeden Fall werde ich jetzt mal meinen Abschnitt überarbeiten und werde dann die neue Version für neue Kritik zur Verfügung stellen.

Viele Grüße
Boscoy


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Seth Gecko
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 131
Wohnort: Neu-Bielefeld


Beitrag03.05.2021 11:25

von Seth Gecko
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Hallo Boscoy,

vielen Dank für die erste Szene deines neuen Projekts.
Ich bin großer Fan des Genres und war gespannt auf deine Idee, leider konnte mich dein Text nicht wirklich abholen.

Zu Beginn fiel es mir schwer zu erkennen, wer da überhaupt mit wem spricht. Da hätte ein kurzes "sagte Tilia" mir geholfen.

Im weiteren Verlauf des Dialogs legst du ein paar spannende Pfade offen (Die Wüstenstadt; den Wunsch, Maschinen zu bauen; Magier/Nicht-Magier), läßt mich als Leser jedoch ratlos vor ihnen stehen, da diese nicht weiter angerissen, gedacht oder vom Prota besprochen werden.

Zudem reißen die fehlenden Kommata - gerade in der ersten Hälfte des Textes - mich immer wieder aus dem Lesefluss.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und mit besten Grüßen,
Seth
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag03.05.2021 15:44

von Selanna
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Hallo Boscoy,
Zitat:
Wenn ich den Text jetzt lese, würde ich mich am liebsten verstecken.  

Mein Finger war auch oft genug auf Backspace, aber ich habe mich entschlossen, doch nicht den ganzen Abschnitt in die Tonne zu hauen.

Aber warum denn? Ich habe die anderen Rezensionen kurz überflogen und die Resonanz war doch insgesamt: macht neugierig, würde weiterlesen. Warum also wolltest Du den Text in die Tonne hauen? Du solltest ein wenig am Text feilen, das ist doch auch schon alles.
Zitat:
Ist es gut, dass ich direkt in die Szene gestartet bin?

Ich fand es gut so, mittenrein in die Szene, das hatte Tempo. Ich denke, das ist Geschmackssache.
Zitat:
Über Tilia habe ich nicht viel geschrieben, weil ich diese blöde Angewohnheit habe, meine Charakter viel zu sehr zu beschreiben.
Zu wenig ist wohl auch nicht gut

Kurzes Feedback von mir (also nur eine Stimme): Da es ein Roman ist, der noch mehrere zig Seiten Zeit hat, mir zu verraten, ob Tilia rote oder blaue Augen, grüne oder brünette Haare etc. hat, jähzornig oder gutmütig ist, hat mich das am Einstieg nicht gestört, dass ich nicht gleich alles über sie erfuhr. Aber auch das ist eine Stil- und Geschmacksfrage, die Du für Dich zwischen unterschiedlichster Kritik selbst klären musst Wink
Zitat:
Gargoyles standen schon ganz am Anfang mit auf meiner Liste für das Buch, weil ich die typischen Kreaturen und Rassen im Genre nicht mehr sehen kann

Sehr schön! Mal was Anderes ist immer gut! Wink

@Lisbeth:
Zitat:
Nur beim Proviant- und Heilkräutersatz sehe ich den Fehler nicht. Inwiefern wäre "hätte" besser als "hatte" in diesem Fall?

Tja, warum? Intuition, aber wenn ich darüber nachdenke: Ich hätte mich am Konjunktiv des ersten Satzteils orientiert. Das „würde“ ist ja ein in den Konj. gesetztes „werden“, also eigtl. Futur. Beißt sich das nicht mit Plusquamperfekt „erreicht hatten“ und Präteritum „dabei hatte“? Aber „hätten“ ist wahrscheinlich auch nicht richtig, wahrscheinlich müsste es „erreicht haben würden“ und „würde dabei haben“ heißen. Tja. Vllt ist es bei Stream of Consciousness auch egal. Letztendlich wäre das dann wohl eine Frage für den Rechtschreibe- und Grammatikbereich Embarassed

Liebe Grüße
Selanna


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yoshii
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 61



Beitrag05.05.2021 14:59

von yoshii
Antworten mit Zitat

Boscoy hat Folgendes geschrieben:
Also erstmal ein fettes Danke an Bildersturm, Selanna, Stefanie, Fistandantilus und Lisbeth!

Wenn ich den Text jetzt lese, würde ich mich am liebsten verstecken. Embarassed

Mein Finger war auch oft genug auf Backspace, aber ich habe mich entschlossen, doch nicht den ganzen Abschnitt in die Tonne zu hauen.

Um eure Kritik mal auf den Punkt zu bringen:
Infodump bzw. falsche Auswahl von Informationen
Zu wenig Eindrücke der Protagonistin
Unübersichtlicher Text



Ach Quatsch, nicht verstecken. Das sind so typische Fehler, die passieren jeder und jedem von uns - mit der Zeit lernt man, sowas bei sich selbst zu erkennen, auch wenn eine gewisse Betriebsblindheit wohl immer bleibt. smile

Habe Text auch als gut lesbar empfunden, mit ein bisschen Feinschliff ist alles in Ordnung.
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jGsnow
Eselsohr

Alter: 29
Beiträge: 324



Beitrag16.05.2021 21:03

von jGsnow
Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Ich habe eine ganz gute Vorstellung gewonnen, wie die Eule aussieht und wie sie charakterlich drauf ist, aber keine Vorstellung, wer oder was Tilia ist.


Da kann ich nur zustimmen, das fehlt mir hier ein bisschen. Ich finde den Einstieg aber gut und ich mag es, wenn viel über Dialoge passiert. Nur eine Anmerkung: Als die Eule sie beißt, sollte sie wenigstens kurz ein Pochen oder sowas spüren Razz Ansonsten würde ich gern weiterlesen smile

P.S.: An der Kommasetzung hapert es, aber ich denke, das ist dir klar. (Wer hat dieses Problem nicht? lol2)
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