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Ein spannender Heldentag (Kindergeschichte)


 
 
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Romy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
R

Alter: 25
Beiträge: 22
Wohnort: Niederbayern


R
Beitrag11.04.2021 14:19
Ein spannender Heldentag (Kindergeschichte)
von Romy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier ein weiterer Text von mir: die Idee kommt diesmal von einem 8Jährigen Jungen. Auch diese Geschichte gehört zu dem Band, bei dem die Kinder des Kinderheims "Kuckucksnest" kleine und größere Abenteuer erleben. Alle Figuren sind den Lesern bereits bekannt. Die Zielgruppe sollen Grundschulkinder zum Selberlesen sein (daher leichte Sprache). Im späteren Layout wird nach jedem Satz eine neue Zeile gestartet, um das Lesen zu erleichtern. Außerdem soll es viele Illustrationen und eher wenig Text auf den Seiten geben.


Ein spannender Heldentag

Die Kinder sitzen im Wohnzimmer und dürfen auf der Konsole spielen.
„Schnell!“, schreit Emil. „Da ist ein Monster.“ Fria erschrickt: „Oh nein! Es wird mich gleich schnappen.“ Vor lauter Spannung hüpft Lotte auf und ab. Neben ihr kuschelt sich Noah unter die Sofakissen. „Ich helfe dir!“, ruft Emil und stürmt im Spiel auf das Monster zu. Lotte springt auf: „Beeil dich!“. Endlich schwingt Emils Held sein Schwert vor dem Ungeheuer. Erleichtert atmet Fria auf.
„Bau doch eine Hütte, Fria“, meint Noah. „Dann bist du sicher.“ Hecktisch fängt sie an Holz zu hacken und baut daraus einen Unterschlupf.
Solange ist Emil noch mitten im Kampf. Er schlägt auf das Monster ein
und weicht Angriffen flink aus. „Emil! Lauf zur Hütte“, ruft Fria. Ein letztes Mal erzielt Emil einen Treffer und rennt los. Aber seine Figur wird immer langsamer. „Mist“, schreit er. „Ich habe keine Energie mehr!“ Fria entgegnet: „Du schaffst das schon.“

Plötzlich hören sie ein Ticken.
„Oh nein.“, sagt Fria. „Das ist die Eieruhr. Gleich ist unsere Computerzeit vorbei.“ Emil wird steif: „Ich muss zur Hütte!“. Tick. Tick. Tick. Gefolgt von einem schrillen `RRRHHHRRR`. Die Kinder zucken zusammen und halten die Luft an. Fria zieht Lotte auf die Couch. „Psst“, zeigt sie mit den Fingern. Ganz leise ist es jetzt. Alle sind ruhig und bewegen sich kaum noch. Hoffentlich werden sie von der Erzieherin vergessen. Emil presst die Lippen fest zusammen und ist fast am Ziel. Dann hören sie Schritte und die Tür öffnet sich.

Erzieherin Susi kommt herein. „Hey Kinder“, sagt sie. „Ihr spielt ja immer noch. Schaltet jetzt flott aus“. „Schade“, antwortet Fria.  Aber es hilft nichts.
Sie steht auf und räumt den Controller ins Regal. Doch Emil will nicht hören.
„Ich muss nur schnell …“, ruft er. „Nein!“, sagt Susi. „Du musst gar nichts mehr. Die Zeit ist um!“. Emil schüttelt den Kopf und spielt weiter. „Schalte jetzt aus“, bittet Fria. „Sonst bekommst du Computerverbot.“ Nun wird Emils Gesicht rot und er wirft den Controller aufs Sofa. Er verschränkt seine Arme und ist ganz starr. „Ach Kind“, will Susi trösten. „Ihr habt doch eine volle Stunde gespielt.“ Weil Emil stumm bleibt, geht die Erzieherin wieder aus dem Zimmer. Nun sitzen die Kinder planlos da und blicken auf den schwarzen Bildschirm.

Schließlich hält Lotte die Stille nicht mehr aus. „Mir ist so langweilig.“, jammert sie. Fria überlegt: „Wir könnten uns selbst eine Hütte bauen.“ „Das ist doch Babykram!“, bricht Emil sein Schweigen. Sie hält dagegen: „Ich meine so richtig im Wald.“ „Jaaaa“, rufen Noah und Lotte begeistert. Emil sagt nichts, aber er widerspricht auch nicht. Also gehen die Kinder los. Sie streifen neugierig durch den Wald und suchen einen guten Platz für ihren Unterschlupf. Schließlich finden sie einen großen Felsen. „Wow“, staunt Fria. „Daraus könnten wir es bauen“. Emil gefällt die Idee und jetzt grinst er sogar. „Der ist riesig und mega stabil.“, meint er. „Da kommt niemals ein Monster durch.“ Lotte und Noah springen aufgeregt umher. Emil sagt: „Wir brauchen jede Menge Baumaterial.“ Alle nicken und fangen eifrig an zu suchen.

Und sie entdecken so einiges: lange Stöcke, schwere Steine und Moos. Alles wird fleißig eingesammelt und zum Platz getragen. Die Kinder haben sogar sein Taschenmesser dabei und schnitzen die Äste zurecht. „Das ist ja wie in dem Computerspiel!“, freut sich Noah. Es stimmt. Sie fühlen sich, als würden sie ganze Bäume fällen. Nun geht es ans Bauen. Die Kinder legen die Stöcke an den Felsen. Mit den Steinen sichern sie die Äste ab. Lücken verdecken sie mit Tannenzweigen. Nur ein kleiner Spalt bleibt als Eingang offen. Das Moos breiten sie auf dem Boden aus. „Wow“, freut sich Noah. „Total gemütlich.“
Emil rüttelt an den Ästen. „Und stabil.“, findet er.

„Mhm“, überlegt Fria. „Irgendwas fehlt noch.“ Da fällt es Lotte ein und ruft:
„Wir brauchen Monster in unserer Welt.“ Sie hatte Recht. Emil ist begeistert: „Stimmt. Ich will kämpfen und der mutigste Held sein.“ Fria hat eine Idee: „Sollen wir Niko und Nina fragen?“. Alle nicken und schon sind die Nachbarskinder geholt.
„Lauf!“, schreit Noah und flüchtet in die Hütte. Emil rennt los, doch das Monster Niko ist ihm dicht auf den Fersen. Fria kommt zur Hilfe und ein spannender Kampf entsteht. Mit Stockschwertern schlagen die Beiden wild auf ihren Gegner ein, ohne ihren Freund wirklich zu treffen. Aber das Ungeheuer gibt nicht auf und wehrt sich heftig. Plötzlich wird Fria zu Boden geworfen. Das Monster Nina hat sie angegriffen. Lotte stürmt herbei und springt auf sie. Mit aller Kraft reißen sich die Helden los und stürmen davon. Die Nachbarskinder jagen hinterher. So schnell sie können flitzen die Helden durch den Spalt in die sichere Hütte. „Wir haben es geschafft.“, ruft Fria außer Atem. „Level 1 bestanden“, lacht Emil.

Als es dunkler wird im Wald, müssen die Kinder nach Hause. „Tschüss.“, sagt Nina. „Spielen wir morgen weiter?“ Natürlich sind alle dafür.
Zurück im Kuckucksnest begrüßt Susi die Helden. Sie fragt besorgt: „War euch immer noch langweilig?“ Da erzählen die Vier von ihrem spannenden Heldentag.

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Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

Alter: 44
Beiträge: 818
Wohnort: Augsburg
DSFo-Sponsor


Beitrag17.04.2021 11:00

von Fistandantilus
Antworten mit Zitat

Hallo Romy. Ich weiß gar nicht, warum Deine Geschichte so einsam ohne Antworten da steht. Ich finde sie gelungen und mir sind keine Fehler aufgefallen. Schön ist der didaktische Hintergrund, die Kinder zu animieren, draußen zu spielen, anstatt nur herumzudaddeln. Ich bin wahrlich kein Experte, was kindgerechte Sprache für welche Altersgruppen anbelangt. Aber ich denke, für Schüler in der dritten/vierten Klasse ist Dein Text wunderbar geeignet.

Michi
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Henriette Wolkenflug
Erklärbär


Beiträge: 4



Beitrag17.04.2021 13:19

von Henriette Wolkenflug
Antworten mit Zitat

Hallo Romy,

ich habe deine Geschichte gestern gelesen und musste heute einige Male an deine Helden denken. Die Gruppe mit den vier Kindern funktioniert für mich sehr gut.

Auch die Idee mit den Computerspiel, das in der Realität eine spannende Entsprechung findet, finde ich gelungen.

Ich habe beim Lesen Probleme gehabt, die Holz hackende Fria einzuordnen. Ich muste mehrmals lesen, um klar zu haben, wann eine Figur im Copmuterspiel etwas tut und wann als reale Person. Bei der Stelle an der Emil steif wird. Geht es mir ähnlich. Ist das Emil oder passiert es seiner Figur, die er spielt? Vielleicht wird das durch die Illustrationen dann einfacher zu verstehen.

Ein letztes noch: ich kenne keine Eieruhr, die kurz vor dem Klingeln anfängt zu Ticken und finde, der Dialog der Kinder könnte direkt beim Klingeln einsetzen. Erzieherin Susi kann ja auch so abwarten, ob die Kinder die Regel alleine einhalten oder ob sie eingreifen muss.

Liebe Grüße
Henriette
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Romy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
R

Alter: 25
Beiträge: 22
Wohnort: Niederbayern


R
Beitrag22.04.2021 13:49

von Romy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen lieben Dank für euer Feedback.

Die Anregung bezüglich der Unterscheidbarkeit der Figuren und realen Kindern gibt mir gute Anregung und werde ich besser ausarbeiten.

Lg Romy
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Boscoy
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 4
Wohnort: Zwischen den Zeilen


Beitrag23.04.2021 13:51

von Boscoy
Antworten mit Zitat

Hallo Romy,

ich finde deine Geschichte ist gut gelungen und auch von der Sprache her für dein Publikum geeignet.

Zitat:
„Nein!“, sagt Susi. „Du musst gar nichts mehr. Die Zeit ist um!“. Emil schüttelt den Kopf und spielt weiter.

Ein kleiner Stolperstein war für mich deine Erzieherin. Sie kommt mir eher harsch vor und vielleicht würde ich die Ausrufezeichen weglassen, sonst hat man das Gefühl sie schreit die Kinder an.

Sonst konnte ich mir alles gut bildlich vorstellen und musste ein bisschen Schmunzeln.

Habe in meiner Kindheit auch viele "Unterschlüpfe" gebaut.

Liebe Grüße
Boscoy


_________________
Wir sind alle Lehrlinge in einem Handwerk, in dem niemand zum Meister wird. (Ernest Hemingway)
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Roman Ramon
Gänsefüßchen
R

Alter: 39
Beiträge: 18
Wohnort: Berlin


R
Beitrag21.09.2021 13:51

von Roman Ramon
Antworten mit Zitat

Ich fand die Erzieherin nicht sonderlich streng. Ich bin auch in dem Bizznizz und das ganze Setting fühlt sich an wie aus dem Arbeitsalltag herausdestiliert. Ich fand den Textfluss gut und habe es sehr flüssig durchgelesen ohne zu stolpern. Für mich würde nach dem ersten Konflikt mit der erzieherin noch ein zweiter in das Höhlen bauen drausen gehören, aber erfahrungsgemäss ist das für Kinder anders und braucht nicht so viel Drama um interessant zu bleiben.. Könnte auch als Bilderbuch fürs Kindergartenalter funktionieren.

Gut finde ich auch, dass Videospielen hier ganz normaler Teil des Alltags von Kindern ist, ohne moralische Deutung.
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