Gedanken aus dem April 2020

[Parnasso]

[Nina]

lieber parnasso,

ich weiß nicht, ob du mal wieder ins forum schaust. ich habe gerade
dein gedicht gelesen und möchte dir dazu ein paar gedanken auf-
schreiben.

als ein (erster) eindruck, unter dem schock der ereignisse, lese ich
dein gedicht. die ruckartige veränderung von "altem leben" und
"neuem leben mit/seit corona".
als stimmungsbild gefällt mir das soweit, allerdings lese ich darin
einen widerspruch an der stelle, wenn es heißt:
"höre die stille der stadt ...[...] ... wie ferne musik, die verstummt".

also wenn es still ist, ist es still. da verstummt dann auch nichts,
sondern ist bereits verstummt. insofern lese ich das als widerspruch
bzw. noch nicht ganz stimmig.

ansonsten: gern gelesen.

lg
nina

[Parnasso]

Danke Nina, da hast du prinzipiell recht, und schön, dass du dich mit meinem Text befaßt hast. Sorry für die späte Antwort. Mit Stille ist hier das allmählich Stillerwerdende (der fading out Prozess) im Vergleich zu vorher gemeint, also z.B. 20% Restgeräusch ist noch da, das sich aber ebenfalls im Zeitverlauf noch weiter verkrümelt - bis es irgendwann weg ist. Das Gedicht endet aber vorher sozusagen. Ich hoffe, ich konnte mich ein bißchen rausreden.

Momentan schreibe ich an einer Erzählung und werde das Opening hier demnächst mal einstellen. Es geht um eine Psychotherapeutin, die im Knast gelandet ist und danach als Topfspülerin in einem riesigen Hotel arbeitet. Und um einen abgehalfterten Copywriter, der an der Liebe zu einer Frau zerbrochen ist und allein in der Wüste lebt. Beide begegnen sich.

Vielleicht sagst du wieder was dazu. Würde mich freuen...