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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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L 02.04.2021 11:37 Einstand - erstes Kapitel von Lukas 1981
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Liebe Leute,
bin ganz neu hier und ehrlich gesagt ein bisschen überfordert im Forum
Ich gehe mal davon aus, dass mit „Einstand“ eine kleine Leseprobe gemeint ist? Dann werd ich einfach mal mein erstes Kapitel hier reinstellen:)
Kurz zur Erklärung: Ich habe eine (fiktive) Liebeskomödie, rund um ein reales Ereignis (die EM-Qualifikation des österreichischen Fußball—Nationalteams) geschrieben ...
Text wurde noch nicht professionell korrigiert;)
Kapitel 1
Dreiundneunzigste Spielminute. Freistoß für Österreich aus halbrechter Position. Marko Arnautovic stemmt die Hände in die Hüften, fokussiert den Ball mit seinem Blick und wartet auf die Freigabe des Schiedsrichters.
Der Pfiff ertönt, unsere Nummer Sieben nimmt Anlauf und bringt den Ball mit starkem Effet zur Mitte. Die deutschen Abwehrspieler steigen hoch und versuchen das Leder aus der Gefahrenzone zu bringen. Vergeblich. Auf Umwegen landet der Ball genau vor David Alaba. Der Superstar blickt kurz hoch, entdeckt eine Lücke zwischen Tormann und Stange und zieht durch.
2:1!
2:1!!
2:1!!!
ÖSTERREICH IST EUROPAMEISTER!!!
Die Tribüne beginnt zu beben. Raketen werden abgefeuert, steigen weit über die Flutlichtmasten empor und explodieren in den prächtigsten Farben am nächtlichen Himmel. Aus den Lautsprechern schallt Queens „We are the Champions“ und im Mittelpunkt des Geschehens, auf dem Rasen des Londoner Wembley Stadions, bildet sich eine Menschentraube, immer größer werdend, aus Spielern, Trainern und Funktionären.
Ich schaue nach unten zu meinen Idolen, erkenne meine Chance und beschließe zu laufen – schneller als alle anderen, der Schnellste unter allen anwesenden Journalisten. Das erste Interview, es würde mir gehören.
Doch ich komme nicht von der Stelle. Nicht, weil ich träume und das in Träumen häufig vorkommt, sondern weil mich die schönsten Augen des Universums daran hindern, einen Schritt zu machen.
Langsam, fast schwebend kommt sie auf mich zu. Näher, immer näher. Lächelnd greift sie nach meiner Hand, umschließt sie sanft und haucht mir zärtlich zu:
„Hey Blödmann! Wach auf und räum endlich deine leeren Pizzaschachteln weg! Und warum hast du in der Nacht das Ganze Baklava aufgefressen?“
Benommen schreckte ich hoch und erkannte die Umrisse meines Mitbewohners. „Selber Blödmann“, pfauchte ich. „Kann man hier nicht einmal in Ruhe von schönen Frauen und dem Europameistertitel unserer Nationalmannschaft träumen?“
„Hör auf zu träumen und krieg endlich dein Leben auf die Reihe!“
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Calvin Hobbs Klammeraffe
Alter: 55 Beiträge: 562 Wohnort: Deutschland
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03.04.2021 08:04 Re: Einstand - erstes Kapitel von Calvin Hobbs
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Hallo
Lukas 1981 hat Folgendes geschrieben: |
„Hör auf zu träumen und krieg endlich dein Leben auf die Reihe!“ |
Damit ist die Geschichte erzählt.
MfG
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Calvin Hobbs Klammeraffe
Alter: 55 Beiträge: 562 Wohnort: Deutschland
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03.04.2021 08:52
von Calvin Hobbs
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Hallo
Die erste Hälfte des Textes verbrauchst Du für detaillierte Informationen und mit dem Schlusssatz nimmst Du das Ende mit dem Holzhammer vorweg.
MfG
PS.: Hier im Forum gibt es auch die Diskussion, ob "Aufwachszenen" abgedroschen sind oder nicht. Grundsätzlich würde Ja sagen, sitze aber gleichzeitig im Glashaus.
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Calvin Hobbs Klammeraffe
Alter: 55 Beiträge: 562 Wohnort: Deutschland
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03.04.2021 09:33 Re: Einstand - erstes Kapitel von Calvin Hobbs
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Hallo
Lukas 1981 hat Folgendes geschrieben: |
Kurz zur Erklärung: Ich habe eine (fiktive) Liebeskomödie |
Ja, der Ausgang ist völlig nebulös und absolut ungewiss.
MfG
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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03.04.2021 09:57
von BlueNote
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OK! In einer Tageszeitung kann so etwas schon mal abgedruckt werden (Sonntagsbeilage), aber originell ist so eine "Aufwachszene" tatsächlich nicht. Aber deine Sätze ... sind schon richtige Sätze. Es kann schon was werden mit der Schreiberei. Ich bin da zuversichtlich.
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Calvin Hobbs Klammeraffe
Alter: 55 Beiträge: 562 Wohnort: Deutschland
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03.04.2021 10:00
von Calvin Hobbs
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Dem stimme ich durchaus zu
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Rike La Leseratte
Beiträge: 164
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03.04.2021 11:01
von Rike La
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Hallo Lukas,
ich möchte mich meinen Vorschreibern anschließen. Geschrieben ist es nicht schlecht, direkt mit einer Traumszene anzufangen, finde ich aber auch nicht sehr gelungen... da würde ich nicht weiterlesen zu wollen...
Aber wie ja schon geschrieben wurde: das ist auch ein bisschen Geschmackssache.
Liebe Grüße
Rike
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Calvin Hobbs Klammeraffe
Alter: 55 Beiträge: 562 Wohnort: Deutschland
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03.04.2021 16:08
von Calvin Hobbs
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Beim Thema "Prolog" trifft man in allen Schreibforen auf sehr gespaltene Meinungen. So auch hier
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Bildersturm Leseratte
B Alter: 51 Beiträge: 132 Wohnort: Köln
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5395 Wohnort: OWL
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03.04.2021 16:23
von Willebroer
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Mit Traumszenen geht man immer das Risiko ein, den Leser auf einer unverbindlichen Ebene zu halten ("Ätsch, nur geträumt!"). Als Prolog würde das eine zusätzliche Distanzierung erzeugen. Deshalb doppelte Vorsicht!
Aber offensichtlich soll die Geschichte ja an dieser Stelle wirklich einsetzen. Das heißt, es geht weiter, ohne Schnitt. Das spräche gegen die Prologform.
Die Traumszene selber ist eigentlich ganz gut integriert, auch wenn ein paar Details das etwas stören. Deshalb finde ich sie nicht per se unpassend.
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Bildersturm Leseratte
B Alter: 51 Beiträge: 132 Wohnort: Köln
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5395 Wohnort: OWL
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03.04.2021 18:27
von Willebroer
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Lukas 1981 hat Folgendes geschrieben: | [
Welche Details findest du „störend“ wenn ich fragen darf. Damit ich noch an der Textstelle feilen kann |
Das sind z. B. diese Passagen:
Zitat: | Nicht, weil ich träume und das in Träumen häufig vorkommt, |
Da wird sozusagen die Pointe vorweggenommen. Und es klingt nach einem Räsonieren außerhalb der Erzählebene. Ist es Reflexion oder wird der Leser angesprochen?
Zitat: | die Umrisse meines Mitbewohners |
Würdest du ihn in Gedanken wirklich als "Mitbewohner" titulieren, oder hat er auch einen Namen?
Zitat: | dem Europameistertitel unserer Nationalmannschaft |
Das klingt zu gestelzt, zu sehr gewollt korrekt für jemanden, der gerade aus einem Traum auf(ge)schreckt (wurde). Warum es geht, wurde ja schon erwähnt: Zitat: | ÖSTERREICH IST EUROPAMEISTER!!! |
"... vom Meistertitel träumen ..." oder: "Jetzt sind wir beinahe Europameister geworden!" hätte vermutlich gereicht.
Der Mitbewohner soll ja den Ärger mitkriegen, aber nicht unbedingt eine exakte Inhaltsangabe. Das kann man nachholen, denn der Dialog ist ja nach dem ersten Satz noch nicht beendet.
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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L 04.04.2021 08:50
von Lukas 1981
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Danke auch an alle anderen für Eure Kritik. Hab die Problematik mit „Träumen als Einstieg“ echt nicht auf dem Schirm gehabt ... Jetzt bin ich ein bisschen verunsichert und habe meinen (ursprünglichen) Einstieg wieder ausgegraben.
Meinen Testlesern habe ich übrigens beide Anfänge zum lesen gegeben (der Großteil war für den „Traum“)
Vielleicht könnt ihr mir ja Feedback zu meiner alternativen Variante geben ...
„Bitte lösen Sie Gruppenbildungen auf und begeben Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit nach Hause!“, mahnte eine genervte Stimme aus dem Lautsprecher des Polizeiautos. „Die Regierung hat es in ihrer Pressekonferenz extra klar und deutlich gesagt!“
„Komm, lass uns umdrehen!“, sagte ich zu Izzet, der ein paar Meter den Weg neben dem Donaukanal vorgelaufen war.
„Langsam reicht´s!“, brummte er, machte kehrt und wir schlugen die entgegengesetzte Richtung ein. „Dieses Virus nervt!“
„Wem sagst du das? In zwei Monaten hätte die Fußball-Europameisterschaft begonnen. Meine Flüge waren schon gebucht, dank Corona muss ich jetzt über ein Jahr auf dieses Highlight warten!“
Auf den Tag genau ein Jahr vor dem weltweiten Ausnahmezustand, in den frühen Morgenstunden des 24. März 2019, lag ich in meinem Bett und litt Höllenqualen. Mein Schädel brummte, als [...]
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5395 Wohnort: OWL
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04.04.2021 12:37
von Willebroer
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In diesem Stadium spricht alles für Version 1 mit dem Traum. Da steckt mehr Persönlichkeit drin.
Bei der zweiten Version würde ich den letzten Absatz nach vorne ziehen. Das ist zwar eine (bäh!) eher konventionelle Einleitung, aber die Leser dürfen ruhig gleich erfahren, wann (und wo) das spielt.
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Bildersturm Leseratte
B Alter: 51 Beiträge: 132 Wohnort: Köln
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B 04.04.2021 14:32
von Bildersturm
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Version 2 ist aber Infodump deluxe - da ist kaum ein natürlicher Satzbaustein mehr drin, sondern alles dient nur dazu, Informationen an den Leser weiterzugeben. Warum hetzt du denn so, ich dachte, du wolltest noch einen ganzen Roman draus machen?
Zwei, drei kurze Anmerkungen dazu:
1. Polizeidurchsagen sind weniger geschwätzig. Der zweite Satz kann also raus. Das Adjektiv auch.
2. Eigentlich das ganze "Wem sagst du das?"-Konstrukt. Klingt erstens sehr gestelzt, und zweitens weiß sein Kumpel das alles schon.
3. "Auf den Tag genau ein Jahr davor." Mitsamt Datum. Klingt auch nach reinem Infodump. Und wieso springen wir nach vier Zeilen denn überhaupt schon ein Jahr zurück?
Du merkst das Problem, wenn du das alles streichst - eigentlich hast du da nämlich noch überhaupt nichts zu erzählen. Die Frage wäre also: Was WILLST du erzählen?
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Lukas 1981 Gänsefüßchen
L Alter: 42 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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