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Ninanchen Erklärbär
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Beiträge: 1
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2293 Wohnort: Annaburg
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25.03.2021 11:31
von Thomas74
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Also "dürfen" darfst du auf dem Papier alles. Letztendlich zählt, wie es umgesetzt wird, ob es den Leser motiviert, weiterzuleiten. Aber ohne deinen Text zu kennen, kann das keiner beurteilen.
Stell doch mal ein Stück ( weniger als 14 Seiten!) in den Einstand-Bereich.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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25.03.2021 12:03
von Stefanie
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Es kommt drauf an, wie du die Informationen vermittelst. Wenn du gleich in den ersten Seiten eine längere Rückblende machst, kommt das eher nicht so gut.
Es ist auch die Frage, ob du dir damit wirklich einen Gefallen tust. Ein paar Andeutungen, um Spannung aufzubauen, halten den Leser eher bei der Stange, als wenn du gleich alles verrätst.
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schwarzer_Schmetterling Gänsefüßchen
S
Beiträge: 22 Wohnort: Berlin
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S 25.03.2021 14:00
von schwarzer_Schmetterling
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Ich finde auch, dass man alles machen darf und auch schon solche Infos geben kann, solange sie zum Weiterlesen anregen. Und es ist doch schön, wenn man direkt mir der Protagonistin mitfühlen kann. Aber was ich wichtig finde, ist, dass es nicht "langweilig" wird, weil es zu viele Infos auf zu wenig Seiten sind.
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schwarzer_Schmetterling Gänsefüßchen
S
Beiträge: 22 Wohnort: Berlin
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Elbenkönigin1980 Reißwolf
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Beiträge: 1106
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E 25.03.2021 14:10 Re: Am Anfang bereits alles "raushauen" von Elbenkönigin1980
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Ninanchen hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen
Ich hoffe, dass dieses Thema nicht bereits gepostet wurde und ich euch damit nicht langweile.
In meiner Geschichte zieht eine junge Frau nach Berlin. Bereits im ersten Kapitel (ca. 14 Seiten) schreibe ich über ihre Beweggründe (Ich-Perspektive), weshalb sie nach Berlin gezogen ist, also weshalb sie einen Neuanfang wagen möchte. Man lernt meinen Hauptcharakter im ersten Kapitel bereits sehr gut kennen.
Dumme Frage:
Darf man/frau bereits am Anfang alles über die Hauptperson rausposaunen?
Ich weiss: meine Geschichte, meine Regeln... Dennoch gibt es auch im Schreiben Tabus oder Dinge, die nicht gut ankommen. Ist mein Anfang eines davon?
Schon jetzt danke ich euch für eure Hilfe.
Liebe Grüsse
Sabrina |
Spannender wäre es, wenn du die Infos über die Hauptpersonen erst nach und nach in den Roman einbaust, dann wird der Leser neugierig gemacht und will immer mehr über die Hauptfigur erfahren.
Oft ist es gerade das, was mich an Romanen so fesselt, das schrittweise Infos über die Hauptfiguren kommen, und man immer weiter lesen will, um noch mehr zu erfahren.
Wenn du gleich am Anfang schon alles über die Hauptfigur verrätst, ist das für den Leser nicht mehr so spannend, er lernt die Figur ja dann nicht langsam kennen, Schritt für Schritt, sondern sofort mit allen Infos am Anfang, da fehlt dann etwas die Spannung.
Aber es ist dien Roman, du musst ja wissen, wie du in gestalten möchtest, da kann dir ja keiner reinreden.
Ist nur meine persönliche Meinung, dass es besser ist häppchenweise die Sachen preiszugeben.
Bevor ich in dieses Forum kam hatte ich nie Testleser und habe auch am Anfang zu viel über meine Romanfiguren preisgegeben, hier im Forum habe ich aber dann gelernt, dass es für die Leser spannender ist, die Informationen häppchenweise über den Roman zu verteilen.
Es kommt natürlich auch darauf an, was für einen Roman du schreibst, bei einem Liebesroman ist es nicht so schlimm, wenn der Leser gleich erfährt, warum die Frau nach Berlin gezogen ist, aber bei einem Thriller beispielsweise könnte es gut zum Spannungsaufbau beitragen, wenn man nach und nach erfährt, warum die Frau nach Berlin gezogen ist.
Es kommt eben auch darauf an, wie wichtig ihre Beweggründe, nach Berlin zu ziehen, für den Roman sind. Ist es für die Handlung des Romans relevant, ist es besser, du verteilst das über den ganzen Roman, nur häppchenweise Infos.
_________________ Bei meinen Eltern vom 15.05. bis 26.05. |
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Elbenkönigin1980 Reißwolf
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Beiträge: 1106
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schwarzer_Schmetterling Gänsefüßchen
S
Beiträge: 22 Wohnort: Berlin
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Rike La Leseratte
Beiträge: 164
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25.03.2021 14:21
von Rike La
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Hallo Schwarzer Schmetterling,
willkommen im Forum!
Zitat: | Darf man/frau bereits am Anfang alles über die Hauptperson rausposaunen?
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Was genau meinst du denn mit "alles"? Also betrifft das in erster Linie ihre Vergangenheit/ihren persönlichen Hintergrund? Dann geht das m.E. schon, du musst eben nur aufpassen, dass nicht alles schon vorweggenommen wird und dadurch die Lust am Weiterlesen schwindet. Hier hilft es oft, wenn man bestimmte Punkte nur andeutet und so Spannung erzeugt. Vieles kann man im Verlauf der Geschichte, auch z.B. im Rahmen von Dialogen noch gut einbauen.
Du kannst ja einfach mal einen Ausschnitt einstellen, wie schon vorgeschlagen wurde, dann lässt es sich leichter beurteilen.
Liebe Grüße
Rike
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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26.03.2021 10:53
von Skatha
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Hallo Ninanchen,
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen.
Andeutungen bzw. ein Teil der Infos sind höchstwahrscheinlich ausreichend am Anfang.
Als Leserin möchte ich vor allem das Gefühl vermittelt bekommen, dass hinter den Handlungen der Figuren Motive stecken; aber ich brauche nicht gleich alles zu wissen. Es kann reizvoll und spannend sein, wenn man als Leser Vermutungen anstellt und nur stückchenweise mehr über die Figur erfährt. Das sind dann manchmal richtige Aha-Momente^^
Aber das Ganze ist pauschal schwer zu sagen, ohne den genauen Plot zu kennen.
lg Skatha
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Balnoj Leseratte
Alter: 33 Beiträge: 103 Wohnort: Zuhause
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26.03.2021 12:08
von Balnoj
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Ich antworte mit dem, was ich von einem Weltbekannten und erfolgreichen Autor verstanden habe;
Du machst mit deinem Buch (Klapptext usw.) Versprechungen bzw. offene Frage - diese will unser Gehirn automatisch beantwortet haben. Natürlich meistens in Genres, die uns auch wirklich interessieren.
Zumeist hast du da eine ganz große Frage, wie...
"Wird Voldemort besiegt?"
Und zwischendurch springen Fragen auf,
ob Harry schafft Zauberer zu werden bzw. eine wichtige Prüfung zu schaffen. Diese "kürzeren" Fragen beantwortest du auf dem großen langen Weg der Hauptfrage. Dafür SOLLTEST du aber immer wieder neue Fragen aufstellen.
Damit hat der Leser eine Langzeitmotivation; Voldemort besiegen
und immer wieder neue kürzere "emotionalle Abenteuer".
Auch bei HrD. Die große Reise nach Mordor und dazwischen müssen sie mal Orks entkommen, dann mal einem Hinterhalt oder Verrätern oder der Witterung. Immer wieder wird eine Frage gestellt und damit eine Art Spannung erzeugt. Sollte eben ne interessante Frage sein. Ob Frodo den schlechten Käse gut verdaut bekommt, juckt mich weniger.
Die Frage an dich wäre jetzt, ob denn deine ganzen Infos genug Fragen aufwerfen, um mehr Interesse zu wecken.
Vielleicht verpackst du die eine oder andere Info als eine Vorankündigung (düster, geheimnissvoll, erwartend - egal wie)
Stumpfes Beispiel: "Ich musste es einfach tun. Nicht einfach nur umziehen, diese eine Sache, die schwor ich mir und ich werde sie tun."
Was wird sie tun? So eine Veränderung und dann ist da so eine harte Bedingung mitangeknüpft? = Interesse/ Spannung?
_________________ "Ich möchte 1.000 Welten sehen und 1.000 Welten erschaffen" - ich
"Das was wir tun, zeigt wer wir sind" - Dark Knight
"Ich bin mein Weg und mein Weg bin ich" - Tigerpilz |
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Hennessy Gänsefüßchen
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Beiträge: 19 Wohnort: Stuttgart
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H 26.03.2021 17:07 Re: Am Anfang bereits alles "raushauen" von Hennessy
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Ninanchen hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen
Ich hoffe, dass dieses Thema nicht bereits gepostet wurde und ich euch damit nicht langweile.
In meiner Geschichte zieht eine junge Frau nach Berlin. Bereits im ersten Kapitel (ca. 14 Seiten) schreibe ich über ihre Beweggründe (Ich-Perspektive), weshalb sie nach Berlin gezogen ist, also weshalb sie einen Neuanfang wagen möchte. Man lernt meinen Hauptcharakter im ersten Kapitel bereits sehr gut kennen.
Dumme Frage:
Darf man/frau bereits am Anfang alles über die Hauptperson rausposaunen?
Ich weiss: meine Geschichte, meine Regeln... Dennoch gibt es auch im Schreiben Tabus oder Dinge, die nicht gut ankommen. Ist mein Anfang eines davon?
Schon jetzt danke ich euch für eure Hilfe.
Liebe Grüsse
Sabrina |
Das kommt darauf an, wovon die Geschichte handelt - der Umzug selbst wird es nicht sein ("Schwitzend stand ich vor 33 Umzugskartons, die..."), sind es die Gründe für ihren Umzug, ihre Vergangenheit also? Dann wäre es natürlich etwas doof, das noch im ersten Akt alles aufzulösen. Handelt die Geschichte vom Beginn eines neuen Lebens und wie ihr das gelingt? Dann spielt ihre Vergangenheit sicher eine Rolle und muss erwähnt werden, idealerweise verfolgt sie etwas aus dieser Vergangenheit, das sie daran hindert, ein neues Leben zu beginnen, oder ähnliches - dann bietet sich ein ausschweifender Blick auf ihre Vergangenheit natürlich an.
Generell macht mir aber etwas anderes Sorgen:
Handelt das erste Kapitel nur von ihrer Vergangenheit? Das wird den Leser kaum umhauen, wenn es nicht etwas anderes gibt, das passiert oder die Protagonistin so besonders macht, dass man unbedingt mehr über sie wissen will.
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Gast
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26.03.2021 20:27
von Gast
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Also ich würde es bisschen mehr streuen. So viel kann sich nicht jeder so einfach merken. Wichtiges geht vielleicht unter. Zudem entwickelt sich die Figur beim Schreiben. Gib ihr den Raum. Den hat sie nicht, wenn sie einen Stempel gleich zu Beginn aufgedrückt bekommt.
Stell dir mal die Frage, ob du einen zweistündigen Film anschauen, wo schon nach 10 Minuten alles klar ist?
Lass die Leser immer wieder etwas neues entdecken. Zudem ist es in der Ich-Perspektive schnell unrealistisch, gleich alles hinzudonnern. Man lernt die Figur durch Handlungen und Erinnerungen kennen.
Aber letztlich kommt es auch darauf an, was du mit viel Informationen meinst. Du kannst es ja erstmal stehen lassen. Beim Überarbeitungsprozess nach dem Schreiben hast du dann ein besseres Gefühl für die Story. Was ist wichtig, was verrät zu viel, was passt nicht, was muss mehr herausgearbeitet werden ...
Die richtige Arbeit beginnt für mich nach dem Schreiben.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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02.04.2021 13:44 Re: Am Anfang bereits alles "raushauen" von Pickman
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Ninanchen hat Folgendes geschrieben: |
Darf man/frau bereits am Anfang alles über die Hauptperson rausposaunen?
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Klar darfst Du das. Das muss nicht einmal schlecht sein. Es kommt halt darauf an, wie Du es schreibst. Der Leser muss es gern lesen, vielleicht weil es witzig geschrieben ist oder weil es den kryptischen Titel erklärt. Vielleicht steigert es sogar die Vorfreude des Lesers auf den Rest des Buches, vielleicht weil es spannende Fragen aufwirft. Wird der Umszug ausreichen, um dem Stalker zu entkommen? Wir sie in einer Stadt voller Maschinenbaustudenten ihre große Liebe finden? Wird der Jahresbonus beim Spandauer Volksblatt wirklich das Fixum bei der Süddeutschen Zeitung übertreffen?
_________________ Tempus fugit. |
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 844 Wohnort: Hamburg
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03.04.2021 09:16
von Rodge
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Moin, moin,
meiner Meinung nach hat es erhebliche Nachteile, am Anfang "alles rauszuhauen". Da ist ein Drama anders als ein Artikel. Früher galt es als guter Journalismus, einen Artikel vom Informationsgehalt top-down zu schreiben. Alles wichtige kommt nach oben, um so weiter man in dem Artikel kommt, umso detaillierter (oder auch nebensächlicher) werden die Informationen. Wenn also jemand nur das erste Drittel liest, hat er trotzdem das Meiste mitbekommen.
Ein Drama ist etwas grundsätzlich anderes. Ich lerne Figuren kennen, deren Motiviation ich nicht hundertprozentig verstehe. Erst nach und nach wird aufgedeckt, was die Motivation der Protas ist (durch den Erzähler oder die Figuren selbst). Daraus ergibt sich für mich das Spannungspotential des Romans. Ist nach zwanzig Seiten schon alles über die Figur bekannt, warum soll ich dann überhaupt weiterlesen?
Grüße
Rodge
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6339 Wohnort: 50189 Elsdorf
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03.04.2021 09:42
von Ralphie
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Hallo Rodge!
Ich bin da anderer Meinung. Ninanchen verrät ja nichts von der Handlung, sondern fragt nur, ob sie ihre Protagonistin nicht zu früh erklärt. Es schadet nicht, wenn man im ersten Absatz erfährt, wie alt sie ist, woher sie kommt und wie sie aussieht.
Liebe Grüße
Wilfried
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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03.04.2021 10:13
von Taranisa
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Ich möchte am Anfang erfahren, mit welcher Hauptfigur ich zu tun habe und in welchem Umfeld diese lebt, um eine Vorstellung von dieser zu bekommen und mich ggf. identifizieren zu können: w/m/d, wenn für Geschichte wichtig: äußere Erscheinung (u.a. Kleidung, die auch Hinweise auf die Persönlichkeit gibt)/Haar- u./o. Augenfarbe ..., sozialer Status, welche Epoche als Hintergrund / Gegenwart / Zukunft.
Warum die Hauptfigur in genau dieser Gegend / diesem Umfeld lebt und wie sie dorthin kam, kann meiner Meinung nach später erklärt werden.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6339 Wohnort: 50189 Elsdorf
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03.04.2021 10:17
von Ralphie
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Das hast du besser als ich erklärt, Taranisa!
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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03.04.2021 11:03
von Pickman
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Wow! Ein Thread, in dem sich alle einig sind!
_________________ Tempus fugit. |
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