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Wo bist du, Puppenmama?


 
 
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Shelly
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
S

Alter: 57
Beiträge: 64
Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag29.03.2021 15:10
Wo bist du, Puppenmama?
von Shelly
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wo bist du, Puppenmama?

Auf dem kleinen Tisch am Fenster steht ein frisch gebackener Schokoladenkuchen. Er ist liebevoll mit Zuckerblümchen verziert, 6 Kerzen sind darauf verteilt. Um den Kuchen herum liegen Päckchen in rosa Geschenkpapier eingewickelt. Eine große Puppe wartet gespannt auf das Geburtstagskind: „Hoffentlich mag sie mich? Ich wünsche mir so  sehr eine liebevolle Puppenmama. Die mit mir spielt, spazieren geht und auf mich Acht gibt.“ Neugierig schaut sie sich um. Das Zimmer wirkt wie ein Mädchentraum: Die Wände sind rosa- weiß gestrichen, kleine Lämpchen hüllen den Raum in weiches Licht. Mit Buntstiften gemalte Elfen tanzen auf verschiedenen Zeichenblättern. Um den Tisch herum stehen kleine rosa Stühlchen auf pinkfarbenem Hochflorteppich. Kleine weiße Schubläden verhüllen Mädchenträume. An der Wand steht eine große, weiße Kinderküche aus massivem Holz. In einem hohen weißen Regal stehen zahlreiche Bilderbücher, Spiele und ein ganzes Fach voller Puppen, die schon eine ganze Weile auf den Neuankömmling schauen. Einige von ihnen hatten auch schon neben einem Schokoladenkuchen gesessen, mit weniger Kerzen…
Nun sitzen sie nachts im Regal, manchmal dürfen sie abwechselnd mit ins Bett. Und wieder kommt ein Konkurrent dazu. So richtig freuen können sie sich nicht. Cinderella schaut die Neue mit ihren blassblauen Augen skeptisch an. In ihren blonden, perfekten Locken wimmelt es von glitzernden Haarspangen. Ihr himmelblaues Kleid ist aus Seide. Sie ist wunderschön. Und sie weiß das. Die perfekte kleine Nase nach oben gerichtet schaut sie abschätzend hinüber: „ Das ist nur ein Baby, schaut doch. Unter seinem Häubchen können nicht wirklich viele Haare sein. Sein Strampelanzug sieht schlicht aus. Diese Puppe ist einfach nur langweilig.“ Elsa stimmt ihr zu. Ihr langes, blondes Haar ist zu einem Zopf geflochten und mit Perlen verziert. „Unser Kind spielt so gern mit uns, weil wir so wunderschönes Haar haben. Du hast Recht, Cinderella. Die da drüben ist fürchterlich langweilig.“
Die anderen Puppen schweigen. Sie haben keine langen, blonden Haare. Keine strahlend blauen Augen. Auf ihren Wangen kleben Kinderküsse, egal warum…
Zaghaft betrachten sie den Geburtstagstisch und die Neue. So ein Baby gab es noch nie, es sieht nicht wie ein Spielzeug aus. Ganz anders, als die Puppen im Regal. Seine vollen Bäckchen und die großen, braunen Kulleraugen sind zum Verlieben. Freundlich schauen sie zu ihm hinüber.
Die Tür zum Kinderzimmer öffnet sich, ein großer Schatten schleicht herein und zündet die Kerzen an. Der CD-Player spielt Geburtstagslieder.
Aufgeregte, tippelnde Kinderfüßchen sind zu hören. Im Regal herrscht absolute Stille. Wie versteinert sitzen die Puppen nun da. Auch Cinderella schaut erwartungsvoll und leblos auf die Szene am Tisch:
Ein Aufschrei voller Begeisterung schrillt durch den Raum: „ Ahhhh“. Kinderhände greifen nach der Puppe und heben sie mit einem kräftigen Ruck über die brennenden Kerzen. Warme Ärmchen umschlingen die Puppe und drücken sie fest an sich. Dunkelbraune, dichtbewimperte Augen schauen begeistert auf das Puppengesicht. Es ist Liebe auf den 1. Blick.
Schmatzende Küsschen begrüßen das Puppenkind:“ Ich muss mir noch einen Namen für dich ausdenken. Du bist so süß. So ein Baby habe ich mir schon immer gewünscht.“
Sie legt die Puppe vorsichtig ab und versucht, die Kerzen  zu löschen. Zwei Pusteversuche braucht sie dafür. Im rosa Reich ist die Luft leicht verqualmt. Die Puppe unterdrückt ein Hüsteln, das würde sie verraten.
Papier raschelt und fällt zu Boden. Ein fröhliches Geburtstagskind tanzt ausgelassen zur Musik im Zimmer umher. Der Kuchen scheint zu schmecken, Krümel gesellen sich zum Geschenkpapier auf dem Boden. Die Luft ist erfüllt von Kinderglück.
Wenig später ist das Zimmer voll spielender Kinder. Die Puppen werden aus dem Regal genommen, umgezogen, gefüttert und frisiert. Das Geburtstagskind kümmert sich liebevoll um die neue Puppe. In der Kiste  mit den Puppensachen finden sich echte Babysachen, die ihr passen. Die Sachen fühlen sich herrlich weich an. “Ich nenne dich Lotta. Einverstanden?“
Die nächsten Wochen sind ein Traum für jedes Puppenkind. Jeden Tag wird sie hübsch angezogen, in der Puppenküche wird leckeres Essen gekocht. Bei schönem Wetter darf sie im Puppenwagen spazieren fahren. Sie bekommt sogar ein weiches, besticktes Kissen in den Rücken, damit sie herausschauen kann. Leute schauen immer wieder überrascht in den Puppenwagen. Sie muss einem echten Baby wirklich zum Verwechseln ähnlich sehen. Am Abend wäscht ihr die Puppenmama das Gesicht und die Händchen, sie bekommt frische Windeln und einen kuschligen Schlafanzug angezogen. Dann wird sie liebevoll in die kleine weiße Holzwiege gelegt und mit einem kuschelweichen Daunenkissen zugedeckt. Manchmal singt ihr die Puppenmama noch ein Schlaflied oder erzählt eine Geschichte. Ein inniges Küsschen begleitet Lotta durch die Nacht.  So vergehen endlose Tage…
Eines Morgens wird Lotta wach und schaut sich ratlos um. Sie liegt noch in der kuschligen Wiege, die Sonne scheint sehr heiß auf ihr Gesicht. Es ist längst Zeit, aufzustehen. Aber die Puppenmama ist nicht da.
„ Bestimmt kommt sie gleich!“ tröstet sich Lotta und kuschelt sich in die Kissen. Stunden vergehen.
Endlich wird die Tür aufgerissen. „Sie ist wieder da! Gleich wird sie mich aus dem Bettchen holen“, freut sich Lotta. Doch nichts passiert. Es herrscht helle Aufregung im Zimmer. Rascheln, poltern und lautes Kindergeschrei. Was ist da los? Vorsichtig blinzelt Lotta durch die ausgesägten Herzchen an ihrer Wiege. Eine riesige bunte Zuckertüte wird ausgepackt. Unzählige kleine Überraschungen kommen daraus hervor. Die Wangen der Puppenmama glühen, ihre Augen strahlen. Sie trägt ein wunderschönes Taftkleid in zartrosè und dazu passende Haarschleifen in ihrem langen, lockigen Haar. Spitzenstrumpfhosenbedeckte Beine zappeln aufgeregt. Sie sieht wunderhübsch aus. Lotta schaut voller Stolz und Liebe zu ihr hinüber. Aber ihr Blick wird nicht erwidert. Ihre Liebe auch nicht. Trost in den weichen Kissen suchend  bleibt ihr nichts, als abzuwarten.
Wie lange sie so lag, weiß sie nicht. Lange. Die Sonne hatte sie einige Male wachgekitzelt. Die Nächte kamen ohne Schlaflieder. Und die Wangen blieben ungeküsst. Sie war eben nur eine Puppe und konnte nichts dagegen tun.
Die Puppenmama spielte jeden Tag im Zimmer, aber nicht mit ihr. Auch die Puppenküche stand traurig an der Wand und wunderte sich. Manchmal wurden die Puppen aus dem Regal genommen und auf den Boden gesetzt. Dann bekamen sie einen Stift und ein selbstgebasteltes kleines Heft und mussten schreiben oder rechnen. Einmal hatten die ersehnten Kinderhände Lotta kurz aus der Wiege genommen. Ihr Puppenherz schlug bis zum Hals vor Freude. Aber im nächsten Moment lag sie wieder in der Wiege. Ohne neue Windeln. Immer noch im Schlafanzug. “Du bist noch zu klein“, stellte die Puppenmama fest und legte sie wieder ab.
Lotta verstand es nicht. Und größer werden konnte sie auch nicht. Sie war und blieb ein Puppenbaby, das Geduld haben musste. Genau, wie die Puppen im Regal mit ihren wundervollen Haaren und den seidigen Kleidchen. Sie waren jetzt für ihre gemeinsame Puppenmama da. Seit Lottas Ankunft hatten sie auf diesen Tag gewartet. Lotta schämte sich ein bisschen. Es fühlte sich so schön an, so geliebt zu werden, dass sie die anderen Puppen ganz vergessen hatte. Eigentlich ging es ihr doch so viel besser. Sie lag in seidenen Kissen und musste einfach nur warten. Lotta fühlte, wie sie sich für die Puppen freute. Neugierig schaute sie heimlich durch ihr herzförmiges Fensterchen in der Wiege und beobachtete das Spiel. Ein Schulkind zu sein, dafür war sie wohl wirklich zu klein.
Lotta kuschelte sich entspannt zurück: „ Ich werde auf dich warten. Wann immer du mich brauchst, werde ich für dich da sein“. Zufrieden schloss sie die braunen Kulleraugen. Sie wusste, der Tag würde kommen…



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Amarenakirsche
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 30
Beiträge: 394
Wohnort: tief im Westen


Beitrag29.03.2021 15:55

von Amarenakirsche
Antworten mit Zitat

Hallo Shelly,

ich bin ein bisschen hin- und hergerissen, was deinen Text angeht.

Sprachlich habe ich kaum etwas auszusetzen. Das ist flüssig geschrieben und kleine Änderungen wären da wohl Geschmacksache.
Eine sprachliche Anmerkung aber trotzdem: Im unteren Teil wechselst du vom Präsens ins Präteritum. Ich weiß nicht genau, ob das Absicht ist. Mich hat es beim Lesen irritiert. Wenn du da einen Bruch bewirken wolltest, hilft vielleicht auch ein Absatz? Dann wäre es eindeutiger.

Die Idee, aus der Sicht der Puppe zu schreiben, finde ich nicht schlecht. Insgesamt frage ich mich allerdings, was mir deine Geschichte sagen will. Das kleine Mädchen, die Puppen-Mama, kommt in die Schule und schlagartig sind die Puppen nicht mehr interessant. Okay, soweit klar. Aber steckt noch mehr dahinter? So fehlt mir ein bisschen die Botschaft, wenn du verstehst, was ich meine.
Außerdem ist das Mädchen schon ziemlich klischeemäßig dargestellt (Da mir so etwas auch gerade passiert ist, achte ich wohl verstärkt darauf). Puppen, Rosa, Haarspangen und Strumpfhosen. Braucht es all das?

Soweit meine spontanen Gedanken. Vielleicht kannst du etwas damit anfangen.

Liebe Grüße
die Kirsche
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Shelly
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
S

Alter: 57
Beiträge: 64
Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag29.03.2021 16:18
Puppenmama
von Shelly
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Liebe Kirsche (schöner Nickname Laughing )

Lieben Dank für deine Kritik. Die Zeitform ist mir auch aufgefallen, da schaue ich nochmal, wie ich das ändern kann. Dankeschön.

Was das Klischee angeht...das ist so gewollt. Alles rosarot ist eben nur auf den 1.Blick verlässlich. Alles hat seine Zeit und seine 2 Seiten. War mal ein Versuch. Vielleicht geht die Geschichte ja noch weiter.Puppenmama kommt in die Pubertät, was passiert dann? Habe jetzt nur den kurzen Konflikt dargestellt: von der neuen Lieblingspuppe zum alltäglichen Spielzeug. Abgelegt, weil nicht mehr neu und Interessen sich ändern. Eine bittere Erfahrung für alle Spielsachen. Es ist als Kindergeschichte gedacht. Denke, da reicht der Konflikt und die kleinen Mädchen steigen in die rosa Welt leichter ein...ist zumindest meine Erfahrung Laughing
Für Erwachsene ist das Karies für die Augen.

Liebe Grüsse,
Shelly


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schwarzer_Schmetterling
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 22
Wohnort: Berlin


S
Beitrag30.03.2021 09:12
Re: Wo bist du, Puppenmama?
von schwarzer_Schmetterling
Antworten mit Zitat

Ich versuche mich auch einmal an Feedback geben. Also was mir als erstes aufgefallen ist, dass du die Zahlen nicht ausschreibst. Mir ist so, als ob alle Zahlen bis mindestens 12 bei Texten ausgeschrieben werden sollten, weil es sonst den Lesefluss unterbricht.

Dann hast du teilweise zu viele Leerzeichen drin. Kommt das vom Einfügen?

Und ich habe beim ersten "Monolog" der Puppe gestutzt, dass sie jetzt redet. Nun ist es ein Kinderbuch und Kinder haben ja, wie uns allen bekannt, eine bessere Fantasie, was das angeht. Also entweder du lässt es so, weil dir Erfahrungen gezeigt haben, dass das kein Problem darstellt, oder du bereitest den Leser besser darauf vor, dass die Puppe redet.

Ansonsten finde ich den Text niedlich geschrieben. smile
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Shelly
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Alter: 57
Beiträge: 64
Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag30.03.2021 10:14
Puppenmama
von Shelly
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Lieber Schwarzer_Schmetterling,

Vielen Dank für dein Feedback. Mit der Zahl hast du recht, das werde ich ändern. Was die wörtliche Rede der Puppe angeht, haben Kinder damit kein Problem. In Kinderbüchern sprechen grundsätzlich Tiere oder Figuren. Sie müssen  lebendig werden, sonst ist es langweilig.
Die Abstände verschieben sich beim Einfügen, das sieht in meinem Entwurf anders aus.
Hab vielen Dank und weiterhin viel Spass beim Lesen und Schreiben. Very Happy

LG Shelly


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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag30.03.2021 14:09

von Babella
Antworten mit Zitat

Das ist ja wie bei Toy Story. Puppe kommt neu, die anderen sind irritiert, dann wird es doch ganz nett, und dann wird das Kind größer und die Interessen ändern sich ...

Wer ist die Zielgruppe? Kinder? Was sollen die mit diesem stummen Vorwurf, erwachsen zu werden? Hm ... Vor allem aber umfasst die Geschichte, wenn sie wirklich für Kinder gedacht ist, einen viel zu langen Zeitraum. Ich würde einen viel kleineren Abschnitt abbilden. Dass das neue Baby aufgenommen wird, ist schon Geschichte genug. Aber auch da fehlt ein bisschen die Spannung. Da müsste mehr passieren. Siehe Toy Story ...

Gerade habe ich so ein Puppenmutti-Buch aus meinem Regal gezogen, dass ich 1966 geschenkt bekommen habe. Puh. Da wurde ich von klein auf zum Kümmern erzogen. Wäsche waschen. Kochen, bügeln, das ganze Programm. Ganz die Mutti. Die ist natürlich brave Hausfrau, was sonst.

Ich habe zum Glück als Kind noch viele andere Sachen gemacht. Die Puppen mussten oft warten. Gut so.

Ganz ehrlich: Ich hoffe, dass solche "Mädchenträume"-Geschichten heute nicht mehr gedruckt werden.
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Shelly
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
S

Alter: 57
Beiträge: 64
Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag30.03.2021 14:30
Puppenmama
von Shelly
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Liebe Babella,
Wenn es um Spielzeug geht, denkt man wohl immer an Toy Story Laughing In der Geschichte reiße ich nur an, dass sich Interessen verändern. Das Kind ist noch im Spielalter und spielt auch noch mit Puppen. Nur die Lieblingspuppe hat grad Pause. Das ist normal. 1966 vielleicht noch nicht, da hatte man vielleicht nur eine. Zumindest nicht diese Flut an Spielzeug, die Kinder heute haben. Selbst wenn man es sich anders vornimmt, Kinderzimmer werden voll. Ich habe selbst 3 Kinder und tgl. mit Kindern zutun. In der heutigen Zeit ist alles schnell wieder vorbei, das spiegelt die Gesellschaft in allen Bereichen.
Ich habe das Klischee der Mutter mit Schürze und Hausfrauenhorizont auch nie vorgelebt. Meine Mödchen waren trotzdem liebevolle Puppenmamas. Mein Sohn hat sogar ein eigenes Puppenhaus gehabt.( er ist heute der totale Macho) Laughing Ich werde die Geschichte bei Kindern testen. Mein Nesthäkchen hat ihre Puppe nach dem Lesen aus dem Schrank genommen. Vielleicht ein wenig schlechtes Gewissen, aber eher Erinnerung an schöne Kindertage.

LG Shelly


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Rike La
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 164



Beitrag30.03.2021 14:47

von Rike La
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Hallo Shelly,

sprachlich habe ich im Grunde nicht auszusetzen, allerdings geht es mir wie meinen Vorschreiber*innen. Ich verstehe nicht, was mir diese Geschichte sagen möchte, wer die Zielgruppe ist. Und es fehlt an Handlung, an etwas Aufregendem.

Vor allem aber stört mich, dass hier so ein versteckter Vorwurf mitschwingt. Das Mädchen, das sich doch eigentlich um die schöne Puppe kümmern müsste, vorlesen, zudecken, in den Schlaf singen usw. (Hausmütterchen, traditionelle Frauenrolle, das Muttersein als Erfüllung...) und stattdessen Anderes zu tun hat. Das finde ich tatsächlich schwierig an diesem Text.

Zitat:
Gerade habe ich so ein Puppenmutti-Buch aus meinem Regal gezogen, dass ich 1966 geschenkt bekommen habe. Puh. Da wurde ich von klein auf zum Kümmern erzogen. Wäsche waschen. Kochen, bügeln, das ganze Programm. Ganz die Mutti. Die ist natürlich brave Hausfrau, was sonst.

Ich habe zum Glück als Kind noch viele andere Sachen gemacht. Die Puppen mussten oft warten. Gut so.

Ganz ehrlich: Ich hoffe, dass solche "Mädchenträume"-Geschichten heute nicht mehr gedruckt werden.


 Daumen hoch²

Liebe Grüße
Rike
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Babella
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Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag30.03.2021 17:36
Re: Puppenmama
von Babella
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Shelly hat Folgendes geschrieben:
Mein Sohn hat sogar ein eigenes Puppenhaus gehabt.( er ist heute der totale Macho) Laughing


Interessant - was steckt da für ein Mindset dahinter? Jungen, die mit Puppen spielen, werden (nicht etwa fürsorgliche Väter, sondern) Softies - gut, wenn sie "trotzdem" echte Männer (und nicht etwa "Frauenversteher") werden -?

*kopfschüttel*
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag30.03.2021 18:29
Re: Puppenmama
von Willebroer
Antworten mit Zitat

Babella hat Folgendes geschrieben:

Interessant - was steckt da für ein Mindset dahinter?


Wenn nicht jeder (und hier ist es nur EINER) sich nach üblichen Vorurteilen richtet? Ist das ein Mindset?
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Shelly
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Alter: 57
Beiträge: 64
Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag30.03.2021 19:14
Puppenmama
von Shelly
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Liebe Babella,

Mindset? Was ich damit klarstelle: ein Mädchen das mit Puppen spielt, erfüllt nicht ihre zugedachte Rolle. Sie liebt es einfach. Genauso, wie es Jungen lieben, ohne schwul zu werden oder besonders sozial zu sein.
Spielen bedeutet, in Rollen zu schlüpfen. Kinder tun das aus eigenem Antrieb, es ist ihre Haupttätigkeit. Rückschlüsse auf ihr späteres Leben sind gewagt, denn da kommen viele Einflüsse hinzu.
Ein Schauspieler, der gern den Part des Bösen spielt, kann ein liebevoller, sensibler Mensch sein. Und so eine Puppenmama kann sich zu einer Karrierefrau entwickeln und sich gegen Kinder und Ehemann entscheiden.


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Merlinor
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Beitrag07.04.2021 10:14

von Merlinor
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Hallo Shelly

Leider kann ich persönlich mit dem Text nicht viel anfangen, einfach, weil er inhaltlich nicht "mein Thema" trifft. Ich muss überdies gestehen, dass sich mir bei der Lektüre schon sehr stark das Bild vom Klischee mit der "kleines Mädchen=Prinzessin=liebevolle Puppenmami=mag Pink und Rosa" Rolle aufdrängt. Es mag ja nicht Deine Intention sein, aber der Text dreht sich um ein Kind im vollen Rollenklischee samt allen Zutaten.

Und das proper wie aus dem Prospekt: Alles dort ist schön und gepflegt, es gibt bei den Puppen keine ausgerissenen Arme, Beine oder Augen, keine Beulen und Risse, keinen Schmutz. Aber Kinder, denen offenbar nichts kaputtgeht oder mal schmutzig wird, nun, da mag ich einfach nicht daran glauben. Oft ist es doch die Lieblingspuppe, der wichtige Körperteile abhanden gekommen sind, oder die den hässlichen Riss im Kopf hat.
Alles dreht sich überdies nur um Puppen: Es gibt keine Stofftiere, Teddys, Bälle oder andere Spielzeuge, wenn man einmal von der Puppenküche absieht, die aber auch wieder voll dem Rollenklischee entspricht.

Kurz: Das Setting der Geschichte wirkt auf mich blitzsauber, süßlich, pink und rosa vom Scheitel bis zur Sohle und tja, das ist einfach nicht meine Welt. Aber ich gehöre vermutlich ohnehin nicht in Deine Zielgruppe, also ist das kein bedeutsames Kriterium. Wenden wir uns also den etwas „technischeren“ Aspekten zu:

Sprachlich ist an der Geschichte nichts auszusetzen. Deine Wortwahl ist bildhaft, farbig und treffend. Sie weckt beim Leser die Vorstellungskraft und zieht ihn in ihre Bilder. Das mag ich, das ist gut gemacht, wie bisher bei allen Deinen Texten. Da hast Du eine wirklich gute Basis.
Worum Du Dich allerdings dringend kümmern solltest, das ist der dramaturgische Aufbau einer Geschichte, denn diesbezüglich ist sie in meinen Augen unausgereift. Es findet kein Spannungsaufbau statt, der sinnvoll ineinandergreift, der beim Leser den Atem stocken lässt, oder wenigstens die Neugier auf ein „mehr“ weckt und ein „jetzt muss ich unbedingt weiterlesen“ provoziert.
Die Handlung plätschert gemütlich vor sich hin und irgendwann ist einfach Schluss. Das genügt mir nicht. So sollte man meiner Meinung nach keine Geschichte erzählen. Aber vielleicht ist Deine Idee ja, einfach eine spannungsarme Situationsbeschreibung zu zeichnen. Doch selbst dann kann man ein Thema so aufbereiten, dass es gezielt mit der Neugier des Lesers spielt und ihn so bei der Stange hält.

Allerdings glaube ich, dass Du die Geschichte lieber mit einer aktiven Handlung versehen und sie dann auf eine spannende und über die Spannung fesselnde Weise erzählen würdest. Du willst Deine Leser eigentlich über eine lebendige und spannende Handlung in Deine Geschichte hineinziehen und sie so an Dich binden – vermute ich.
Um das zu erreichen, musst Du Dich deutlich stärker mit Dingen wie Spannungsaufbau und Dramaturgie auseinandersetzen, als Du es bisher getan hast, denke ich. Das ist unabdingbares Handwerk für einen guten Geschichtenerzähler.

Wenn ich mir Gedanken um „Dramaturgie“ und „Spannungsaufbau“ mache, dann stelle ich mir gerne das Szenario eines althergebrachten, dörflichen Geschichtenerzählers vor einem großen Lagerfeuer vor. Im Halbkreis um ihn versammelt sitzen sitzen mit offenen Mündern und geweiteten Augen seine Zuhörerinnen und Zuhörer und versuchen, ihm jedes weitere Wort von den Lippen zu saugen.
Das ist, was ich als Erzähler erreichen will und zwar ungeachtet der Thematik. Selbst wenn es sich „nur“ um ein „trockenes“ Kochrezept handelt, würde ich das gerne so präsentieren, dass Leser (oder Zuhörer) mir an den „Lippen“ hängen, weil sie unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht, immer und an jeder Stelle meiner Beschreibung. „Neugier zu wecken“ ist das Zauberwort und Neugier weckt man, indem man etwas interessant macht und es so präsentiert, dass immer eine wichtige Frage offenbleibt, die den Leser animiert weiterzulesen, weil seine Neugier geweckt ist. In handlungsgetriebenen Geschichten gilt das umso mehr: Da kann man mit den Gefühlen der Leser spielen, kann sie sich um das Wohlergehen der geliebten Protagonisten sorgen lassen, oder mit Hilfe geeigneter Antagonisten deren Ziele in Gefahr bringen und mit Hilfe solcher Spannungselemente ineinandergreifende Spannungsbögen konstruieren, die den Leser atemlos in den Text ziehen und ihn dort festbinden.

Solche Elemente fehlen Deiner Geschichte leider fast völlig, weshalb sie belanglos vor sich hindümpelt. Selbst am Ende löst sich die Handlung einfach in Wohlgefallen auf. Es gibt kaum eine Pointe und keines der Elemente, aus denen man Spannung erzeugen könnte, nutzt Du konsequent für diesen Zweck. Dabei gäbe es doch genügend Konfliktpotenzial, das Du dafür nutzen könntest. Mach die Puppen wirklich lebendig, gib ihnen einen Hintergrund, von dem aus sie untereinander interagieren können und lass sie dann ihre Konflikte austragen. Immer im Kontext mit den wechselnden Vorlieben ihrer menschlichen Besitzerin selbstverständlich. Mach das ganze Szenario lebendig und entwickle aus dem Konfliktpotenzial konkrete Spannungselemente und baue damit Spannung auf, die Du in verschiedene Spannungsbögen eingliederst.

Ein Tipp: Lies ein wenig in unserer *DSFopedia* zum Thema Dramaturgie, Spannungsaufbau und Plotten und schaue ein wenig in diesen *freien Schreibkurs* hinein. Oder schau einfach ins Internet und suche dort nach den Begriffen "Schreiben, Spannungsbogen" oder "Schreiben, Dramaturgie" und Du findest eine Vielzahl an Artikeln, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Ich bin sicher, dass Du dort das eine oder andere entdecken wirst, dass Dir weiterhilft. Wie gesagt: Schreiben ist zum großen Teil Handwerk. Bezüglich Deiner sprachlichen Fähigkeiten musst Du Dir nur wenig Sorgen machen. Du kannst Dich gut ausdrücken und Du hast die Fähigkeit, mit Worten farbig zu gestalten und fesselnd zu erzählen. Aber über den dramaturgischen Aufbau von Geschichten solltest Du Dir noch ein wenig mehr Wissen aneignen. Da schwimmst Du meiner Meinung nach noch etwas.
Dann wird aus Dir schon bald eine großartige Erzählerin werden, da bin ich mir sicher.  

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Shelly
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Beitrag07.04.2021 11:17
Puppenmama
von Shelly
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Lieber Merlinor,

Vielen lieben Dank für deine konstruktive Kritik und deine Aufrichtigkeit. Vielleicht hätte ich es oben ganz dick drüber schreiben müssen : Kindergeschichte für 6jährige Laughing
Es es ist eine heile Welt, stimmt. Das Klischee ist rosarot. Stimmt auch. Es könnte sich in meinem Kinderzimmer abgespielt haben oder im Kinderzimmer meiner Mädchen. Und da gab es nie verletzte Puppen. Ich hatte als Kind 18 Puppen (  weil meine Mutter es so liebte). Da gab es auch Lieblingspuppen,aber kaputt war keine. Meine Grosse spielte lieber mit Barbies, die blieben ganz, außer zerzausten Haaren , weil die Qualität so mies ist. Mein Nesthäkchen hat so ein Zimmer gehabt und auch solche Puppen..Künstlerpuppen a la Disney. Und sie hatte Freundinnen, die auch in rosa Welten lebten. Bis es genug war. Mein Pubertierchen hat ein mintgrünes, cooles Zimmer und ist sehr taff und selbstbewusst. Die rosa Phase hat sie sozial gemacht. Sie schaut auf andere Menschen, ist sehr emphatisch...das passt schon Smile
Für einen Leser der Erwachsenenwelt ist das vielleicht wie Karies für die Augen. Aber ich kenne sehr viele solcher Reiche und sehr viele Kinder, die diese lieben. Sogar Jungen.
Auf kleine Mädchen wirkt die Geschichte spiel- und emphatiefördernd. Dafür ist sie gedacht. Da wären grosse Konflikte zuviel. Natürlich ist sie nicht perfekt, da kann man dran feilen.
Ich habe schon einen Schreiblehrgang von Ralphie hier studiert. Nun muss ich den für Dramaturgie finden.Bislang hab ich dazu noch nichts gelesen.
Vielen lieben Dank lieber Merlinor und bis ganz bald Laughing

Lg Shelly


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Taras
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Beitrag07.04.2021 12:02

von Taras
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Hallo Shelly,

können Sechsjährige mit der Geschichte schon etwas anfangen? Begriffe wie etwa "aus massivem Holz", "Konkurrent" und "dichtbewimpert" scheinen mir für eine Sechsjährige etwas zu früh zu sein. Ich halte sie auch für zu lang.

LG Taras


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Shelly
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Beitrag07.04.2021 13:06
Puppenmama
von Shelly
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Hallo Taras,

dankeschön für dein Feedback. Was die Umschreibungen angeht, hast du recht. Das brauchen Kinder weniger. Ich mache das gern, in den anderen Geschichten kam das gut an. Jetzt habe ich mal so eine kleine Mädchengeschichte probiert...und mich hinreißen lassen. Da ist weniger mehr. Laughing

Lg Shelly


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Ralphie
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Beitrag07.04.2021 14:33

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Hallo Shelly!

Wenn du keinen Konflikt hast, dann bastel dir einen. Mama und Töchterchen könnten Krach haben, und zum Schluss kriegen sie sich.

 Very Happy
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Shelly
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Alter: 57
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Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag07.04.2021 17:13
Puppenmama
von Shelly
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Hallo Ralphie,

Ich "studiere" grad sämtliche eurer Forenbeiträge zum Thema:" Dramaturgie." Wenn ich damit durch bin, feuere ich Konflikte in jede Story Laughing

LG Shelly


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Romy
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Alter: 25
Beiträge: 22
Wohnort: Niederbayern


R
Beitrag07.04.2021 20:36

von Romy
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Hallo Shelly,

Ich glaube du hast hier eine gute Idee für eine Geschichte gefunden.

Aktuell passt sie nur noch nicht zu einer Zielgruppe:
Es ist bestimmt hilfreich sich für eine Leserschaft zu entscheiden und dann die Geschichte auf die Bedürfnisse anzupassen.

Einige Impulse von mir:

1. Zielgruppe 6jährige:
Die inhaltliche Stimmung wäre hier aus meiner Sicht zu eintönig (Spannungsaufbau) und auch zu traurig/schuldbehaftet (Kinder lesen gerne Geschichten mit positiver Atmosphäre, Spaß und gutem Gefühl). Ein HappyEnd wäre sehr sinnvoll. Sprachlich müsstest du auf Erstleserniveau umschreiben.

2. Zielgruppe Erwachsene:
Ich könnte mir deine Geschichte auch gut für Erwachsene vorstellen - so als Kurzgeschichte. Hierbei passt die nachdenkliche Simmung, Aussage, Wortwahl und Textlänge. Womöglich genießen die Leser das Schwelgen in Kindheitserrinnerungen. Für diese Zielgruppe kannst du auch noch tiefer eintauchen in die Entwicklung zum reiferen Kind.

Es steckt also viel Potenzial in deinem Werk und ich bin gespannt, was du daraus machen wirst.
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Shelly
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
S

Alter: 57
Beiträge: 64
Wohnort: Speckgürtel Berlin


S
Beitrag07.04.2021 21:05
Puppenmama
von Shelly
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Romy,

Lieben Dank für dein Feedback und deine konkreten Hinweise. Du hast schon recht, die Geschichte schwebt etwas zwischen den Welten. Für die Kleinen zuviel, für Erwachsene zu klischeehaft. Da muss ich drüber nachdenken, wie ich das weiter entwickeln kann.

LG Shelly


_________________
Ich gehöre zu den Menschen mit zu vielen Wörtern im Kopf. Reden oder Schreiben ist quasi Selbsttherapie.Von Buchstabensuppen muss ich mich fernhalten.
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag25.04.2021 12:18
Re: Puppenmama
von Babella
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Babella hat Folgendes geschrieben:

Interessant - was steckt da für ein Mindset dahinter?


Wenn nicht jeder (und hier ist es nur EINER) sich nach üblichen Vorurteilen richtet? Ist das ein Mindset?


Nein. Ich finde es einfach nicht lustig, wenn der eigene Sohn sich zu einem Macho entwickelt hat und man das als Mutter sehr vergnüglich findet und man damit irgendetwas, was genau, weiß ich nicht, beweisen will. Ich meinte hier "Mindset" als "Geisteshaltung".

Leider laufen da draußen ziemlich viele nervige Machos herum, das muss ja irgendwoher kommen. Ich weiß, woher.

Ach, das ärgert mich einfach. Bin ja schon weg.
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Natalie2210
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
N

Alter: 37
Beiträge: 583



N
Beitrag26.04.2021 20:33

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Hallo Shelly,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Ich habe auch "Nesthäkchen" von Else Ury gerne gelesen. Kennst du ihr Werk? Es hat mich sehr erinnert.
Und da ist das gesellschaftliche Problem: Else Ury schrieb "Backfischliteratur." Die brave Puppenmama als Rollenvorbild für die Frau, die das Mädchen werden sollte. Damals, 1914. Daran erinnert es sehr stark, und daher auch die Kritik weiter oben. Aber du schreibst, es ist erst der Anfang einer längeren Geschichte, also zum Text.


-) Mein erster Gedanke, nach deinem Tag "Geschichte für 6-jährige" und dem Text: Das passt nicht. Deine Sätze sind zu kompliziert, der Einstieg viel zu lang - den Einstieg fände ich überhaupt für alle Altersgruppen zu lang. Das Zimmer muss nicht bis ins Detail beschrieben werden. Ein paar wenige Dinge, der Rest entsteht dann schon beim Leser im Kopf.

-) Die rosarote Welt: Ok. Es gibt sicher Eltern, die ihrer Tochter das Zimmer so einrichten. rosa-weiß gestrichen, kleine Lämpchen, pinkfarbene Stühle, pinkfarbener Hochflorteppich. Gut. Aber "verhüllte Mädchenträume"? Da wird es eindeutig zuviel. Was sollen denn das für "verhüllte Mädchenträume" sein?

Zitat:
Was das Klischee angeht...das ist so gewollt. Alles rosarot ist eben nur auf den 1.Blick verlässlich. Alles hat seine Zeit und seine 2 Seiten.


Wo ist die zweite Seite? Der Text ist nur rosarot.

 
Zitat:
Habe jetzt nur den kurzen Konflikt dargestellt: von der neuen Lieblingspuppe zum alltäglichen Spielzeug.  


Das kommt gar nicht raus. Das Mädchen hat die Puppe einmal angefasst. Von Lieblingsspielzeug keine Spur.
Woher das Verständnis des Puppenkindes? Deine Puppe ist komplett abhängig von dem Mädchen. Ist das die Botschaft, die du vermitteln willst? Hilflosigkeit? Akzeptanz? Sich ergeben in die Hilflosigkeit? Das ist kein schönes Bild. Vielleicht könnte sich dein Puppenkind mit einer der anderen Puppen befreunden? Das wäre ein schönes Gegengewicht zum Desinteresse des Mädchens.

Zitat:
  Abgelegt, weil nicht mehr neu und Interessen sich ändern.  


Ok. Das ist doch in Ordnung? Aber bei dir wird das negativ dargestellt?

lg,
Natalie
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