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Die Grabräuber


 
 
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odradek
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Alter: 23
Beiträge: 11
Wohnort: Salzburg


O
Beitrag23.03.2021 22:35
Die Grabräuber
von odradek
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ein grässlicher Lärm weckte mich aus dem Tod. In meiner Grabkammer wuselten kleine, in schwarze Kutten gehüllte Gestalten herum und stießen gegen meine Bestattungsbeigaben. Ich bedeckte meine ledrigen Ohren, aber meine einst so wurstigen Hände waren schon zu weit verwest. Ich fuchtelte mit den Armen, wobei einige Fleischfetzen von meinen Knochen fielen, und suchte so Einhalt zu gebieten, doch die Kleinen beachteten mich nicht. Sie huschten emsig zwischen meinen Grabbeigaben umher, ein jeder mit einem Sack auf der Schulter, und wenn ihnen ein Stück wertvoll erschien, packten sie es prompt ein.

Die meisten Säcke waren allerdings schon gestopft voll, mutmaßlich von einem Besuch bei meinen nebenan bestatteten Verwandten. Wenn sie also eine meiner kostbaren Beigaben raubten, so ließen sie dafür ein fremdes Stück von ungefähr gleichen Ausmaßen auf den Boden fallen. Die fremden Gegenstände lagen dabei weit unter dem Wert der meinigen, denn ich hatte als einziges Familienmitglied etwas aus mir gemacht. Meine Beigaben waren Zeugnis dieses recht erfolgreichen Lebens, und als ich sie nun in den verschiedenen Säcken versinken sah, war mir, als ob mich diese schmierigen, gierigen Diebesgriffeln zerrissen. Ich wollte sie aufhalten, aber ich bekam keinen zu fassen. Sie duckten sich unter meinen Armen hinweg, ich fühlte nur den Stoff wehen. Und es waren so viele: Immer, wenn ich einen ins Auge fasste, sah ich am Rande meines Blickwinkels ein wertvolleres Stück in Gefahr und musste zu seiner Rettung eilen.

Nach und nach entfleuchten die Räuber aus meiner Grabkammer. Ich rannte hinter dem Letzten hinterher, er hatte meine liebste Stimme in seinen Beutel gestopft. Mit einem Sprung konnte ich sein Gewand ergreifen - doch da riss der Arm aus meinem Gelenk. Ich sah ihn wie zum Abschied an der Kutte baumeln, als der Dieb in der Dunkelheit verschwand. Jetzt liege ich da, inmitten der fremden Gaben, und in der Ruhe ist kein Frieden mehr.

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag24.03.2021 12:06

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Vom Stil ist es gut und lässt sich flüssig lesen, allerdings weiß ich nicht so ganz, was mir das jetzt sagen soll.
Es werden überhaupt keine Emotionen gezeigt und auch keine Spannung aufgebaut. Es scheint so, als wären die Grabräuber nicht überrascht oder verängstigt, als die Leiche aufsteht und um ihren Besitz kämpft.
Wenn der Verfall der Leiche nicht beschrieben würde, könnte das auch eine bettlägrige alte Frau sein, die von skrupellosen Leuten ausgeraubt wird.
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Rike La
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 164



Beitrag24.03.2021 21:39

von Rike La
Antworten mit Zitat

Hallo odradek,

mir geht es wie Stefanie. Ich lese deinen Text jetzt schon zum zweiten Mal, aber habe keine Ahnung, was er mir sagen möchte. ... Magst du mal verraten, was du dir dabei gedacht hast (würde mich wirklich interessieren)?

Mich hat auch irritiert, dass so gar keine Emotionen rüberkommen, das liest sich sehr passiv irgendwie...

Aber ja, flüssig liest es sich an schon.

Liebe Grüße
Rike
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 869



L
Beitrag25.03.2021 08:08

von Levo
Antworten mit Zitat

Ich schließe mich den anderen an.
Die Idee dieser Perspektive - beraubter toter Würdenträger - finde ich gut, aber eine Idee allein macht keinen ebenso guten Text. Du hast noch Potenzial ungenutzt liegen lassen.
Zum einen die Emotionen
Zum anderen ist der Text imA für das, was er erzählt, zu lang. Mit jedem Absatz erwarte ich etwas Neues, und es kommt nicht. Klar, die Räuber hauen ab, aber so ist das halt bei einem Raubzug. Und da kehre ich zu den Emotionen zurück als Möglichkeit, dem Text mehr Substanz zu geben und dem Leser etwas zum Mitfiebern (= Wunsch, weiterzulesen): Was empfindet der Tote, während er ausgeraubt wird - und auch seiner Reaktionsfähigkeit, die er im Leben besaß, beraubt ist? Ich erwarte Schock, Entsetzen, einen Hauch Verzweiflung und Wut, vielleicht Hass auf die Lebenden, die so gierig sind, Rachegelüste, den klassischen Pharaonenfluch. Was wiederum die Gier des Leichnams nach weltlichen Werten (die ihm im Tod ja doch nicht nützen? Oder braucht er die Beigaben doch im Jenseits? Wäre ein für mich interessanter Gedanke) stärker entlarvt als sein erfolgloses Ringen um ein paar Säcke.
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Gast







Beitrag25.03.2021 09:27

von Gast
Antworten mit Zitat

Parabel?
Also ein gleichnishaftes moralisches Lehrstück?

Und das ganze schnell mal aus dem Füller geschleudert. Platt (irgendwie).

Nö.

Dem kann ich nicht folgen. Da fehlt alles.
Aber an der Rechtschreibung , Grammatik, Idee, Sprache, ist nichts auszusetzen. Der Mörtel der eigenen Gedanken ist schwer ersichtlich.

Vielleicht würde sich der Gedanke als Gedicht, abseits der belehrenden Prosa/Parabel, anders entfalten.

Vielleicht so:
Ich liege so im Totensack
und mache mal nen Schabernack
dem hundsverdammten Diebespack
greif ich im Tode noch mit Freude an den ...


oder so ähnlich
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Rike La
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 164



Beitrag25.03.2021 10:08

von Rike La
Antworten mit Zitat

Zitat:
Vielleicht so:
Ich liege so im Totensack
und mache mal nen Schabernack
dem hundsverdammten Diebespack
greif ich im Tode noch mit Freude an den ...


 Sich kaputt lachen

Das finde ich großartig!!
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odradek
Geschlecht:männlichSchneckenpost
O

Alter: 23
Beiträge: 11
Wohnort: Salzburg


O
Beitrag25.03.2021 20:57

von odradek
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Tja, da hat wohl die Distanz zum Text gefehlt. Jetzt sehe ich auch, dass das ohne Hintergedanken kaum verständlich ist. (Offenbaren will ich diese nicht, wenn der Text an sich nicht funktioniert, ist er gescheitert. Ich darf aber beruhigen, sie sind schrecklich banal.)
Die Emotionen sind übrigens bewusst außen vor gelassen worden - alles Teil des Plans, nur war der Plan halt nicht gut. Die Idee, das Ganze als Gedicht zu verfassen, ist zwar nett, macht  aber leider nichts verständlicher.
Naja, naja... Aber danke für die augenöffnenden Kommentare.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag03.02.2023 10:50
Re: Die Grabräuber
von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

odradek hat Folgendes geschrieben:
Ein grässlicher Lärm weckte mich aus dem Tod. In meiner Grabkammer wuselten kleine, in schwarze Kutten gehüllte Gestalten herum und stießen gegen meine Bestattungsbeigaben. Ich bedeckte meine ledrigen Ohren, aber meine einst so wurstigen Hände waren schon zu weit verwest. Ich fuchtelte mit den Armen, wobei einige Fleischfetzen von meinen Knochen fielen, und suchte so Einhalt zu gebieten, doch die Kleinen beachteten mich nicht. Sie huschten emsig zwischen meinen Grabbeigaben umher, ein jeder mit einem Sack auf der Schulter, und wenn ihnen ein Stück wertvoll erschien, packten sie es prompt ein.

Die meisten Säcke waren allerdings schon gestopft voll, mutmaßlich von einem Besuch bei meinen nebenan bestatteten Verwandten. Wenn sie also eine meiner kostbaren Beigaben raubten, so ließen sie dafür ein fremdes Stück von ungefähr gleichen Ausmaßen auf den Boden fallen. Die fremden Gegenstände lagen dabei weit unter dem Wert der meinigen, denn ich hatte als einziges Familienmitglied etwas aus mir gemacht. Meine Beigaben waren Zeugnis dieses recht erfolgreichen Lebens, und als ich sie nun in den verschiedenen Säcken versinken sah, war mir, als ob mich diese schmierigen, gierigen Diebesgriffeln zerrissen. Ich wollte sie aufhalten, aber ich bekam keinen zu fassen. Sie duckten sich unter meinen Armen hinweg, ich fühlte nur den Stoff wehen. Und es waren so viele: Immer, wenn ich einen ins Auge fasste, sah ich am Rande meines Blickwinkels ein wertvolleres Stück in Gefahr und musste zu seiner Rettung eilen.

Nach und nach entfleuchten die Räuber aus meiner Grabkammer. Ich rannte hinter dem Letzten hinterher, er hatte meine liebste Stimme in seinen Beutel gestopft. Mit einem Sprung konnte ich sein Gewand ergreifen - doch da riss der Arm aus meinem Gelenk. Ich sah ihn wie zum Abschied an der Kutte baumeln, als der Dieb in der Dunkelheit verschwand. Jetzt liege ich da, inmitten der fremden Gaben, und in der Ruhe ist kein Frieden mehr.


Ich finde es sehr gut gelungen. Das Fehlen von Emotionen ist nicht störend. Möglicherweise würden Gefühle mehr einreißen als aufbauen.
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1231
Wohnort: An der Elbe


Beitrag03.02.2023 13:16

von Arminius
Antworten mit Zitat

Eine gleichnishafte Erzählung, die zum Nachdenken anregen soll - so verstehe ich den Begriff der literarischen Parabel. Der Leser soll zu einer Erkenntnis gelangen. Die übertragene Bedeutung will sich mir hier nicht so richtig erschließen. Vielleicht, weil das Morbide der Sachebene die Phantasie zu sehr in Anspruch nimmt und das Denken lähmt?

_________________
A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa)
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Günter Wendt
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Beiträge: 2865



Beitrag03.02.2023 15:21

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Eine gleichnishafte Erzählung, die zum Nachdenken anregen soll - so verstehe ich den Begriff der literarischen Parabel. Der Leser soll zu einer Erkenntnis gelangen. Die übertragene Bedeutung will sich mir hier nicht so richtig erschließen. Vielleicht, weil das Morbide der Sachebene die Phantasie zu sehr in Anspruch nimmt und das Denken lähmt?


Es bedeutet:
Weltlicher Besitz ist nach dem Tod bedeutungslos.
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Arminius
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Alter: 65
Beiträge: 1231
Wohnort: An der Elbe


Beitrag03.02.2023 19:28

von Arminius
Antworten mit Zitat

Hallo Günter,
das würde Sinn machen.
Aber es wird irgendwie nicht so recht klar. Es ist mehrmals von Grab"beigaben" die Rede, also von Dingen, die Toten von den Hinterbliebenen mit ins Grab gegeben werden (wobei ich das eher anderen Kulturkreisen zurechnen würde). Der Autor bezeichnet die Beigaben als "Zeugnis eines erfolgreichen Lebens". Sie stellen demnach nicht den wahren Besitz dar, der somit auch nicht wirklich in die Hände der Grabräuber fällt (andererseits sind die Grabräuber ja auch nicht real).
Der einfachste interpretatorische Ausweg wäre in der Tat, die Beigaben als Symbole für den weltlichen Besitz des Verblichenen zu betrachten. Aber machen die späten Grabräuber dann noch Sinn? Der wahre Räuber wäre Gevatter Tod, der den tatsächlichen Besitz und den Besitzer im Augenblick des Ablebens voneinander trennt (das letzte Hemd hat keine Taschen).
Vielleicht sehe ich das Ganze auch nur zu verkopft...
Ein schönes Wochenende!
Arminius


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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag03.02.2023 19:44

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Hallo Günter,
das würde Sinn machen.
Aber es wird irgendwie nicht so recht klar. Es ist mehrmals von Grab"beigaben" die Rede, also von Dingen, die Toten von den Hinterbliebenen mit ins Grab gegeben werden (wobei ich das eher anderen Kulturkreisen zurechnen würde). Der Autor bezeichnet die Beigaben als "Zeugnis eines erfolgreichen Lebens". Sie stellen demnach nicht den wahren Besitz dar, der somit auch nicht wirklich in die Hände der Grabräuber fällt (andererseits sind die Grabräuber ja auch nicht real).
Der einfachste interpretatorische Ausweg wäre in der Tat, die Beigaben als Symbole für den weltlichen Besitz des Verblichenen zu betrachten. Aber machen die späten Grabräuber dann noch Sinn? Der wahre Räuber wäre Gevatter Tod, der den tatsächlichen Besitz und den Besitzer im Augenblick des Ablebens voneinander trennt (das letzte Hemd hat keine Taschen).
Vielleicht sehe ich das Ganze auch nur zu verkopft...
Ein schönes Wochenende!
Arminius


Nein. Du siehst das nicht „verkopft“.
Eine Parabel ist selten „real“. Meist sind es fiktive (sprechende Tiere zum Beispiel) Inhalte um etwas „Gleichnishaft“ auszudrücken.
Andererseits sehe ich die Grabräuber schon als reale Personen, die ein Grab leerräumen. Aus der Sicht der Räuberbande ist das sinnvoll.
Aber auch in „unserem Kulturkreis“ waren wertvolle Grabbeigaben durchaus lange üblich. Auch in unserem Kulturkreis hing man dem Glauben an, dass der Tote das im Totenreich gut gebrauchen könne. Wertvolle Schwerter, Dolche und sogar ein treues Pferd kamen mit in die Gruft. Auch reich bestickte Kleidung oder Schmuck und so weiter.
Ich stelle mir die Gruft nicht als Gruft unserer „Neuzeit“ vor, sondern eher wie eine aus dem Mittelalter und vielleicht noch länger zurück.
Es könnte ja auch ein „Hühnengrab“ oder ähnliches sein, mit einer Grabkammer. Vielleicht auch ein Erdhügel mit Grabkammer?
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1231
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.02.2023 11:54

von Arminius
Antworten mit Zitat

Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Es könnte ja auch ein „Hühnengrab“ oder ähnliches sein, mit einer Grabkammer.


Überzeugende Argumentation, wenn man Ort und Zeit großzügiger fasst.


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Günter Wendt
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Beiträge: 2865



Beitrag04.02.2023 12:05

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Es könnte ja auch ein „Hühnengrab“ oder ähnliches sein, mit einer Grabkammer.


Überzeugende Argumentation, wenn man Ort und Zeit großzügiger fasst.


Ja genau. Denn anhand des Textes ist keine zeitliche Zuordnung gegeben. Alleine die Tatsache, dass die Räuber Säcke, und keine Reisetaschen oder Rucksäcke bei sich haben, ist ein Zeichen von unbestimmter „Altertümlichkeit“.
Und genau darum ist der Text genial.
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realo
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Beiträge: 185



Beitrag06.02.2023 19:41

von realo
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Dieser kleine Text führt den Spruch: 'In den Tod kann man nichts Materielles mitnehmen.' ad absurdum. Denn die Grabbeigaben werden, wenn man fast nur noch Skelett ist, von kleinen Wichten entfernt. Je reicher der Tote, desto emsiger die Wichte. Was die Emotionen angeht bei der Geschichte in einer Grabkammer, was für Gefühle hat ein fast Gerippe, einer der schon Jahrzehnte Tod ist? Oder soll das Gerippe vermenschlicht werden, ein süßes Wesen mit ganz viel Liebe? Oder wie ein Hündchen, ein Baby so lieb und rein? Ein Verwesender ist einfach eklig, aber er selbst weiß davon nichts. Der makabere Humor funktioniert nur ohne Kitsch, wie der abgerissene Arm, der am Stoff hängen bleibt.
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