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Der Weg in die Zukunft (Postapokalyptischer Surrealismus)


 
 
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Ja
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
J

Alter: 40
Beiträge: 46
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J
Beitrag20.03.2021 16:54
Der Weg in die Zukunft (Postapokalyptischer Surrealismus)
von Ja
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Mein "Fachgebiet" ist eigentlich eher die Lyrik, aber ich arbeite derzeit auch an einem Roman mit dem Titel Der Weg in die Zukunft. Da ich keine passende Klassifizierung finden konnte, habe ich das Genre Postapokalyptischer Surrealismus an den Titel angehängt. Mein Input an die Forumsleitung wäre, die Klassifizierungen Surrealismus und Postapokalypse zur Auswahl hinzuzufügen.

Es folgt das erste von 13 Kapiteln, welche bisher geschrieben wurden und nun der Überarbeitung bedürfen. (Das fertige Buch wird wohl etwa 20 Kapitel haben). Hierfür wäre mir Input recht, auch harte Kritik ist okay, denn dieser Text ist, offensichtlich, noch nicht ausgereift. Wenn Interesse besteht, werde ich weitere Kapitel veröffentlichen.


Der Weg in die Zukunft

Kapitel 1

Das erste was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete, war ein unbeschreibliches Gefühl der Enge und der Beklommenheit. Ich befand mich in absoluter Dunkelheit und Orientierungslosigkeit. Der Boden unter mir war hart und kalt und die Luft die ich atmete war trocken und schwül. Ich spürte einen leichten ziehenden Schmerz an meiner rechten Seite und hörte ein merkwürdiges Pfeifen in meinem linken Ohr. Bekleidet war ich, soweit ich das erfühlen und ertasten konnte, nur mit einem sehr dünnen Kittel, doch in der rechten Tasche dieses Kittels ertastete ich plötzlich ein Objekt. Nach kurzem Überlegen wurde mir klar, dass es sich dabei um mein Feuerzeug handelte. Ich zog es aus der Tasche und erinnerte mich in dem Moment an den Tag, an welchem ich dieses goldene Sturmfeuerzeug mit einer aufwändig ausgearbeiteten Verzierung in einem Souvenierladen in einem kleinen italienischen Dorf erstanden hatte. Obwohl es schon Jahre her war, sah ich noch genau vor mir den uralten, sicherlich über hundertjährigen Verkäufer, der körperlich und geistig fitter war, als so mancher Sechzigjährige, den ich kenne. Das ist die Art Mensch, die ihrer angestammten Betätigung nachgehen bis sie steinalt eines Tages einfach tot umfallen. Ich zündete das Feuerzeug an und die Flamme blendete mich zunächst dermaßen, dass ich nichts erkennen konnte außer ein paar flackernden Lichtpunkten. Mit der Zeit legte sich das Flackern und ich konnte meine Umgebung mustern. Ich lag am Boden eines sehr niedrigen Raumes, in dem man bestenfalls mit Müh und Not kriechen konnte. Überall waren Rohre und Kabel zu erkennen, hier und da war etwas mit Klebeband repariert, am gegenüberliegenden Ende des Raumes erblickte ich etwas, das wie Dämmwolle oder Isoliermaterial aussah. Der dünne Kittel, den ich trug, war ein Krankenhauskittel. Ich zog den Kittel auf der rechten Seite nach oben und erkannte dort wo der ziehende Schmerz herkam eine genähte Operationswunde. In dem Moment wurde mir klar, dass das Pfeifen in meinem Linken Ohr kein Tinitus war, für welchen ich ihn zunächst aus Gewohnheit gehalten hatte, sondern dass dieses Pfeifen von einem der Rohre zu meiner linken Seite herkam. Mühsam schleppte ich mich in Richtung des Pfeifens. Als ich kurz vor dem Rohr angekommen war, bemerkte ich, dass der Boden unter mir aus einzelnen großen Platten bestand und dass ich durch den dünnen Spalt zwischen zwei Platten unter mir Tageslicht sehen konnte. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und stampfte mit meinem rechten Fuß, ich war barfuß, so fest ich konnte auf den Rand der Platte. Nach dem dritten Stampfen bog sich die Platte langsam nach unten und nach dem fünften Stampfen krachte ich durch den Boden hindurch und landete auf einem Bett. Mehrere Bodenplatten, oder vielmehr Deckenplatten, wie mir jetzt klar wurde, krachten links und rechts von mir auf den Boden.

Ich befand mich in einem Zweibettzimmer eines Krankenhauses und war soeben im Bett meines Zimmergenossen gelandet. Ich sah mich um und konnte zunächst nichts Besonderes erkennen, doch dann sah ich auf einmal eine grahmte Photographie an der Wand, welche meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das kleine Photo war eine Schwarzweißaufnahme eines pilzförmigen Turmes irgendwo im Dschungel, aufgrund der Landschaft und der Menschen, die ich auf dem Photo erblickte, kam ich zu dem Schluss, dass dieses Photo irgendwo in Afrika entstanden sein musste. Die eine Merkwürdigkeit war, dass dieses Photo in keinster Weise in ein Krankenhauszimmer zu passen schien. Das andere, was mich irritierte, war die Tatsache, dass ich auch bei näherer Betrachtung nicht ausmachen konnte, ob es sich bei diesem Turm um etwas von Menschenhand Erschaffenes oder um ein Naturphänomen handelte. Das endgültig Irritierende war dann aber, dass diese gerahmte Photographie nur etwa einen halben Meter über dem Boden an der Wand angebracht worden war, so als ob es von einem Kleinkind dort platziert worden wäre. Die Sache irritierte mich dermaßen, dass ich davon ablassen musste und zu meinem Bett am anderen Ende des Zimmers hinüberging. Ich setzte mich auf das Bett und öffnete die kleine Schublade daneben, wo sich einige meiner mitgebrachten Sachen befanden. Ich nahm meine Armbanduhr heraus und schaute auf die Uhrzeit. 14:39. Das stimmte mit der Uhr an der Wand überein. Auf dem kleinen Schränkchen neben dem Bett bemerkte ich eine dünne Staubschicht. Ich stützte meinen Kopf in die Hände und versuchte mich zu erinnern. Krampfhaft versuchte ich mich an irgendetwas zu erinnern, was diese ganze Situation erklären könnte, doch es gelang mir nicht. Dabei ist mein Gedächtnis ein Ausgezeichnetes, das Beispiel mit dem Hundertjährigen Verkäufer ist nur eines von unzähligen, ich habe mein halbes Leben bildhaft in Erinnerung, doch ab dem Moment, an dem ich für diese Operation ins Krankenhaus eingeliefert worden war, begann meine Erinnerung zu verschwimmen. Ich erinnere mich nicht an die Gesichter der Ärzte und Pflegekräfte, auch nicht an den Namen oder das Gesicht meines Zimmergenossen, wo ich doch noch alles über alle Ärzte, Krankenschwestern und Mitpatienten meiner vorangegangen Krankenhausbesuche wusste. Ich betätigte den roten Notrufknopf neben meinem Bett, doch auch nach mehreren Minuten kam niemand. Es herrschte sowieso eine Totenstille in diesem Krankenhaus, wodurch mir schon beinahe in dem Moment, als ich den Knopf drückte, klar war, dass niemand darauf reagieren würde.

Ich ging zu meinem Wandschrank und nahm ein paar mitgebrachte Kleidungsstücke heraus, um mich anzuziehen. Von jedem dieser Kleidungsstücke wusste ich noch ganz genau, wann und wo ich es gekauft hatte. Aber mir war nicht nach dem Schwelgen im Vergangenen angesichts der verrückten Situation, in der ich mich befand. Ich öffnete vorsichtig die Tür und spähte durch den Türspalt in den Flur. Langsam ging ich hinaus und wagte einige Schritte. Kein Mensch war zu sehen. Auch hier Totenstille. Ich kam an einer großen Fensterfront an und blickte auf die Straße. Da ich mich in meiner Heimatstadt befand, wusste ich, dass auf dieser Straße zu dieser Uhrzeit an einem sonnigen Tag wie heute, normalerweise Dutzende Menschen unterwegs sind. Heute nicht einer. An diesem Punkt fragte ich mich das erste Mal, ob ich mir das alles nur einbildete.

Da ich plötzlich einen enormen Hunger verspürte, begab ich mich auf den Weg zur Cafeteria des Krankenhauses. Glücklicherweise kannte ich mich in diesem Krankenhaus perfekt aus, da ich schon mehrmals als Patient oder Besucher hier war. Als ich jedoch die Cafeteria betrat, bot sich mir ein Bild der Verwüstung dar. Offensichtlich waren die Küche und das Vorratslager der Cafeteria geplündert worden. Alles was ich in dem Chaos noch vorfinden konnte, war eine halbleere Packung Toastbrot, die ich mitnahm und mich auf den Weg zur Großküche des Hospitals zu begeben, die am anderen Ende des Erdgeschosses lag. Auch dort war offensichtlich bereits geplündert worden, doch ich fand noch einige Konservendosen und Kekse im Lagerraum. Da es hier sehr dunkel war, wollte ich das Licht anschalten, doch offensichtlich war kein Strom da. Ich packte die Nahrungsmittel in eine Reisetasche, die ich auf dem Flur gefunden hatte. Dann kam mir plötzlich ein Gedanke. Ich testete an einem Wasserhahn, ob die Wasserversorgung noch funktionierte, doch es kam nicht ein Tropfen aus dem Hahn. An diesem Punkt wurde mir endgültig klar, dass irgendeine Art von Katastrophe über uns hereingebrochen sein muss. Ich packte also noch einige Flaschen Mineralwasser und ein paar Tetra-Packs Orangensaft in die Tasche und begab mich wieder zurück zu meinem Zimmer. Auf dem Weg dorthin traf ich die Entscheidung, dass ich die kommende Nacht hier im Krankenhaus verbringen werde, bevor ich mich am nächsten Tag auf den Weg nach Hause begeben werde. Deshalb ging ich zunächst noch zum Arbeitszimmer des Hausmeisters, wo ich mir sicher war eine Taschenlampe zu finden, was ich dann auch tat. Ausgerüstet mit diesen Notwendigkeiten kehrte ich in mein Zimmer zurück. Dort angekommen aß ich einige der mitgebrachten Lebensmittel und trank in großen Schlücken die Getränke. Mir war klar, dass ich völlig entkräftet war und alleine schon deshalb war es die richtige Entscheidung, die Nacht hier zu verbringen. Nachdem ich ausgiebig gespeist hatte überkam mich auch schon die erwartete Müdigkeit und ich schlief sehr schnell ein.

Am nächsten Morgen packte ich einige meiner Sachen in einen Rucksack, den ich im Schrank meines verschwundenen Zimmergenossen gefunden hatte. Als ich den Raum schon verlassen wollte, fiel mein Blick noch einmal auf das seltsame Photo in der Zimmerecke. Ich könnte heute nicht mehr sagen warum, aber ich nahm es hastig von der Wand und packte es in den Rucksack. Dann fiel mir noch ein, dass es nicht schaden konnte, noch einige Medikamente mitzunehmen, doch auch hier auf der Pflegestation, wo die meisten Medikamente gelagert wurden, war bereits geplündert worden und ich fand nur noch ein paar schwache Schmerzmittel. Mein Haus lag nur wenige Kilometer vom Krankenhaus entfernt und so begab ich mich auf den Fußweg dorthin. In der Stadt bot sich mir ebenfalls ein Bild, dass auf eine plötzlich hereingebrochene Katastrophe hindeutete. Die Straßen waren verstopft von liegengebliebenen und verlassen Fahrzeugen, teilweise auch von herumliegenden Gegenständen, die aus Geschäften geplündert und dann aus welchem Grund auch immer fallen gelassen wurden. Hier und da lagen auch Leichen herum, manche offensichtlich durch Gewalt umgekommen, andere scheinbar äußerlich unverletzt. Doch dann sah ich auf einmal etwas, was mich augenblickich erstarren lies. In einer Seitenstraße in der Nähe meines Hauses sah ich einen Mann, der offenbar bis zur Hüfte im Asphalt versunken war. Die Hände hatte er nach vorne ausgestreckt. Bei näherer Betrachtung sah es so aus, als ob er seine Hände genau in der Position halten würde, wie man das Lenkrad eines Wagens hält. Und tatsächlich war die Türe des Wagens neben dem Mann verschlossen und der Gurt war noch angeschnallt. Dieses Bild verstörte mich dermaßen, dass ich plötzlich losrannte.

An meinem Haus angekommen, war ich froh zu sehen, dass es nicht wie so viele andere Häuser bereits aufgebrochen und geplündert worden war. Ich steckte den Hausschlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Ich versicherte mich in allen Räumen, dass auch wirklich nirgends eingebrochen worden war. Dann legte ich mich auf mein Bett. Da meine Operationswunde wieder etwas zu schmerzen begann, nahm ich ein paar der mitgebrachten Schmerztabletten ein, was aber kaum etwas brachte. Als ich mir die Wunde anschaute, stellte ich fest, dass sie leicht entzündet war. Nachdem ich mich ausgeruht hatte, begab ich mich in den Garten hinter dem Haus. Ich kontrollierte die Regenwassertonne, deren Inhalt ich üblicherweise für das Bewässern des Gartens verwendete, den ich nun aber als Trinkwasser gebrauchen würde. Sie war bis oben hin voll, es musste in den letzten Tagen viel geregnet haben. Ich füllte gleich einiges davon in leere Flaschen und Kübel um und nahm es mit ins Haus. Meine entzündete Wunde begann mir Sorgen zu machen. Ich musste irgendwie an Antibiotika herankommen. Das Krankenhaus war geplündert, also begab ich mich zur nahe gelegenen Apotheke, um dort mein Glück zu versuchen. Leider Fehlanzeige. Nicht nur, dass ich nichts fand - die Apotheke war bis auf die Grundmauern abgebrannt. Das letzte, was mir noch einfiel, war eine Tierarztpraxis in der Nähe. Dort angekommen, sah ich gleich, dass das kleine Gebäude unangetastet schien, keine Spuren eines Einbruchs. Also trat ich mit herftiger Wucht die Eingangstüre ein und begab mich auf die Suche. Ich wurde schnell fündig. Ich packte so viel ich konnte von den Antibiotika in meine Jackentaschen, doch dann - spürte ich plötzlich die Klinge eines Messers an meinem Hals und eine tiefe Stimme sagte: "Lassen sie das"!

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Ralphie
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Beitrag20.03.2021 17:02

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Noch ein kleines bisschen an der Rechtschreibung feilen, dann ist der Text ganz in Ordnung.

 Daumen hoch
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Amarenakirsche
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Beitrag20.03.2021 20:28
Re: Der Weg in die Zukunft (Postapokalyptischer Surrealismus)
von Amarenakirsche
Antworten mit Zitat

Hallo Ja,

dein Einstieg gefällt mir an sich gut. Ich frage mich beim Lesen, wer die Person ist, die hier berichtet. Ich frage mich, was passiert ist, warum sie oder er in einem winzigen dunklen Raum feststeckt und was in dieser Stadt passiert ist. Den Einstieg finde ich also spannend und gut gewählt.

Ich würde dir gerne meinen Leseeindruck an ein paar Stellen aus dem ersten Abschnitt zeigen. Nimm dir, was du gebrauchen kannst. Ist natürlich alles meine persönliche Meinung.

Ja hat Folgendes geschrieben:

Kapitel 1

Das erste(Komma) was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete, war ein unbeschreibliches Gefühl der Enge und der Beklommenheit. Ich befand mich in absoluter Dunkelheit und Orientierungslosigkeit. Der Boden unter mir war hart und kalt und die Luft(Komma) die ich atmete (Komma) war trocken und schwül. Ich spürte einen leichten ziehenden Schmerz an meiner rechten Seite und hörte ein merkwürdiges Pfeifen in meinem linken Ohr. Bekleidet war ich, soweit ich das erfühlen und ertasten konnte, nur mit einem sehr dünnen Kittel, doch in der rechten Tasche dieses Kittels ertastete ich plötzlich ein Objekt.

Du benutzt sehr viele Adjektive. Überlege, ob du die Situation noch anders darstellen kannst.
Und: Auch wenn es stockdunkel ist, sollte dein*e Prota bereits tastend erkennen können, dass der Raum so niedrig ist. Dass diese Info erst kam, als das Feuerzeug brannte, hat mich stutzen lassen.


Nach kurzem Überlegen wurde mir klar, dass es sich dabei um mein Feuerzeug handelte. Ich zog es aus der Tasche und erinnerte mich in dem Moment an den Tag, an welchem ich dieses goldene Sturmfeuerzeug mit einer aufwändig ausgearbeiteten Verzierung in einem Souvenierladen in einem kleinen italienischen Dorf erstanden hatte. Obwohl es schon Jahre her war, sah ich noch genau vor mir den uralten, sicherlich über hundertjährigen Verkäufer, der körperlich und geistig fitter war, als so mancher Sechzigjährige, den ich kenne. Das ist die Art Mensch, die ihrer angestammten Betätigung nachgehen(Komma) bis sie steinalt eines Tages einfach tot umfallen.

Ich weiß nicht, ob ich, wenn ich in einem engen, dunklen Raum liegen würde und nicht wüsste, was passiert ist, die Muße hätte, über einen alten italienischen Verkäufer nachzudenken... Außerdem will ich als Leser wissen, wie es weitergeht.

Ich zündete das Feuerzeug an und die Flamme blendete mich zunächst dermaßen, dass ich nichts erkennen konnte außer ein paar flackernden Lichtpunkten. Mit der Zeit legte sich das Flackern und ich konnte meine Umgebung mustern. Ich lag am Boden eines sehr niedrigen Raumes, in dem man bestenfalls mit Müh und Not kriechen konnte. Überall waren Rohre und Kabel zu erkennen, hier und da war etwas mit Klebeband repariert, am gegenüberliegenden Ende des Raumes erblickte ich etwas, das wie Dämmwolle oder Isoliermaterial aussah. Der dünne Kittel, den ich trug, war ein Krankenhauskittel. Ich zog den Kittel auf der rechten Seite nach oben und erkannte dort(Komma) wo der ziehende Schmerz herkam(Komma) eine genähte Operationswunde.

Müsste er/sie sich nicht in diesem Moment schon daran erinnern, dass er/sie für die Operation ins Krankenhaus gekommen ist? Hier dachte ich noch, er/sie wüsste von nichts - und dann ist nachher in dem Krankenzimmer anscheinend alles so offensichtlich.

In dem Moment wurde mir klar, dass das Pfeifen in meinem linken Ohr kein Tinitus war, für welchen ich ihn zunächst aus Gewohnheit gehalten hatte, sondern(Komma) dass dieses Pfeifen von einem der Rohre zu meiner linken Seite herkam. Mühsam schleppte ich mich in Richtung des Pfeifens. Als ich kurz vor dem Rohr angekommen war, bemerkte ich, dass der Boden unter mir aus einzelnen großen Platten bestand und dass ich durch den dünnen Spalt zwischen zwei Platten unter mir Tageslicht sehen konnte.

Hier dachte ich, er/sie sieht nach draußen und würde gleich metertief fallen. Tageslicht impliziert für mich persönlich "draußen" und nicht, dass er/sie anschließend in einem Raum landet.

Ich drehte mich wieder auf den Rücken und stampfte mit meinem rechten Fuß, ich war barfuß, so fest ich konnte auf den Rand der Platte. Nach dem dritten Stampfen bog sich die Platte langsam nach unten und nach dem fünften Stampfen krachte ich durch den Boden hindurch und landete auf einem Bett. Mehrere Bodenplatten, oder vielmehr Deckenplatten, wie mir jetzt klar wurde, krachten links und rechts von mir auf den Boden.
 
Hier fehlt mir ein bisschen was. Ich kann dir gar nicht genau sagen, was. Vielleicht, was er/sie beim Fallen fühlt? Irgendwie ging das schnell.



Ein paar Fragen zu dem, was dann kommt:

Wie kann der Ich-Erzähler ein Zimmergenosse sein, wenn er/sie vorher im Raum über dem Krankenhauszimmer gefangen war? Woher weiß er/sie, dass es sein/ihr Bett ist? Vor allem, wenn er/sie das Gedächtnis verloren hat?

Dass er/sie auf einmal eine Reisetasche bei sich hat, hat mich an der Stelle irritiert. Kannst du vorher kurz beschreiben, wie er/sie die Tasche findet?

Ich weiß, dein*e Prota versteht selbst nicht, warum er/sie das Foto mitnimmt, aber auch das hat mich beim Lesen verwirrt - ist aber ja eventuell von dir beabsichtigt.

Teilweise stimmt etwas mit deinen Zeitformen nicht ganz. Hier ein Beispiel, in dem du das Plusquamperfekt bräuchtest:
Zitat:
Glücklicherweise kannte ich mich in diesem Krankenhaus perfekt aus, da ich schon mehrmals als Patient oder Besucher hier gewesen war.


Auch hier:
Zitat:
Auf dem Weg dorthin traf ich die Entscheidung, dass ich die kommende Nacht hier im Krankenhaus verbringen würde, bevor ich mich am nächsten Tag auf den Weg nach Hause begeben würde.


So. Das war's erst mal von mir.

Liebe Grüße
die Kirsche
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Rodge
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Beitrag21.03.2021 09:58

von Rodge
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Moin, moin,

für meinen Geschmack sehr gelungen. Anfangs hatte ich ein Problem mit dem logischen Ablauf:

Er/sie/es wacht auf in einer Art Zwischengeschoss, kracht durch eine Platte, die nachgibt und landet auf dem Bett (da ist dann unter ihr doch auch noch die Platte, oder nicht?). Prota weiß nicht, wo er ist, weiß aber, dass sie im Bett des Zimmernachbarn landet. Ohne aufzustehen, geht sie dann zu ihrem Bett (ok, das ist ein bisschen kleinlich). Auch verstehe ich nicht, warum ihr Haus das Einzige ist, in das nicht eingebrochen wurde. Und auch nicht, dass sie sich dort sicher zu scheinen fühlt, da es offensichtlich ist, dass noch nicht eingebrochen wurde und das doch dann für Interesse bei möglichen Einbrechern sorgen könnte. Oder gibt es niemanden mehr, der das könnte?

Ich musste die ersten beiden Absätze zweimal lesen, um es zu verstehen, das minderte (etwas) den Lesegenuss.

Ansonsten: Interessante Geschichte, gut geschrieben, ich würde weiterlesen...
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Ja
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Alter: 40
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J
Beitrag21.03.2021 16:57

von Ja
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Noch ein kleines bisschen an der Rechtschreibung feilen, dann ist der Text ganz in Ordnung.

 Daumen hoch


Ja, da werde ich noch dran arbeiten.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ja,

dein Einstieg gefällt mir an sich gut. Ich frage mich beim Lesen, wer die Person ist, die hier berichtet. Ich frage mich, was passiert ist, warum sie oder er in einem winzigen dunklen Raum feststeckt und was in dieser Stadt passiert ist. Den Einstieg finde ich also spannend und gut gewählt.


Meine Intention war, dass am Anfang alles sehr mysteriös sein sollte. Ich wollte einen Einstieg schreiben, wie er zum Beispiel in der TV-Serie LOST gemacht wurde, wo sowohl der Protagonist als auch der Leser/Zuschauer keinen Plan haben, was vor sich geht.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Du benutzt sehr viele Adjektive. Überlege, ob du die Situation noch anders darstellen kannst.


Es war mir bisher nicht bewusst, dass ich übermäßig viele Adjektive gebrauche. Wenn ich etwas beschreibe, muss ich doch eigentlich zwangsläufig Adjektive verwenden, oder nicht?

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Und: Auch wenn es stockdunkel ist, sollte dein*e Prota bereits tastend erkennen können, dass der Raum so niedrig ist. Dass diese Info erst kam, als das Feuerzeug brannte, hat mich stutzen lassen.


Das hab ich bisher nicht bedacht. Stimmt eigentlich.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob ich, wenn ich in einem engen, dunklen Raum liegen würde und nicht wüsste, was passiert ist, die Muße hätte, über einen alten italienischen Verkäufer nachzudenken... Außerdem will ich als Leser wissen, wie es weitergeht.


Manchmal drängen Erinnerungen sich in den unmöglichsten Augenblicken auf. Jedenfalls geht mir das oft so. Dann denke ich: Wieso muss ich JETZT daran denken... Und man will wissen, wie es weitergeht, das stimmt, aber ich finde manchmal muss man den Leser auch etwas teasen und Sachen bringen, die irritierend wirken.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Müsste er/sie sich nicht in diesem Moment schon daran erinnern, dass er/sie für die Operation ins Krankenhaus gekommen ist? Hier dachte ich noch, er/sie wüsste von nichts - und dann ist nachher in dem Krankenzimmer anscheinend alles so offensichtlich.


Danke für den Hinweis, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob man wirklich immer jede Kleinigkeit ganz chronologisch beschreiben sollte.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Ein paar Fragen zu dem, was dann kommt:

Wie kann der Ich-Erzähler ein Zimmergenosse sein, wenn er/sie vorher im Raum über dem Krankenhauszimmer gefangen war?


Wie der Protagonist in diese Zwischendecke gelangt ist, SOLL zu diesem Zeitpunkt noch völlig mysteriös sein. Er erinnert sich an den Zimmergenossen, also muss er wohl ganz normal als Patient in seinem Bett gelegen sein, bevor er, wie auch immer, dort oben gelandet ist. Dazu kommt später ein Hinweis, wenn der Ich-Erzähler durch die Stadt geht:

Doch dann sah ich auf einmal etwas, was mich augenblickich erstarren lies. In einer Seitenstraße in der Nähe meines Hauses sah ich einen Mann, der offenbar bis zur Hüfte im Asphalt versunken war. Die Hände hatte er nach vorne ausgestreckt. Bei näherer Betrachtung sah es so aus, als ob er seine Hände genau in der Position halten würde, wie man das Lenkrad eines Wagens hält. Und tatsächlich war die Türe des Wagens neben dem Mann verschlossen und der Gurt war noch angeschnallt. Dieses Bild verstörte mich dermaßen, dass ich plötzlich losrannte.

Er scheint also nicht der Einzige zu sein, der eben noch da war und dann ganz plötzlich woanders, wo er überhaupt nicht hingehört.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Dass er/sie auf einmal eine Reisetasche bei sich hat, hat mich an der Stelle irritiert. Kannst du vorher kurz beschreiben, wie er/sie die Tasche findet?


Ich dachte an der Stelle, dass es ausreichen würde, es beiläufig zu erwähnen:

Ich packte die Nahrungsmittel in eine Reisetasche, die ich auf dem Flur gefunden hatte.

Dass man in einem geplünderten, chaotischen Krankenhaus auch zufällig eine leere Reisetasche finden könnte, in der ein Patient seine Sachen mitgebracht hatte, bevor das Chaos losbrach, hielt ich für nicht weiter erklärungswürdig. Allerdings hast du grundsätzlich recht: Ich muss an manchen Stellen vielleicht besser auf den chronologischen Ablauf achten. Ich merke mir das fürs Weiterschreiben.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß, dein*e Prota versteht selbst nicht, warum er/sie das Foto mitnimmt, aber auch das hat mich beim Lesen verwirrt - ist aber ja eventuell von dir beabsichtigt.


Ja, es ist definitiv beabsichtigt. Ich sehe Verwirrung als ein Stilmittel des Surrealismus an. Und ich kann versprechen, dass das Foto noch eine Rolle spielen wird im späteren Story-Verlauf.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Teilweise stimmt etwas mit deinen Zeitformen nicht ganz...


Danke für diese Hinweise und auch für die Komma-Setzungen, die ich vergessen habe. Diese werde ich im Manuskript korrigieren. Und ganz allgemein: Danke für das ausführliche Feedback.

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Moin, moin,

für meinen Geschmack sehr gelungen. Anfangs hatte ich ein Problem mit dem logischen Ablauf:

Er/sie/es wacht auf in einer Art Zwischengeschoss, kracht durch eine Platte, die nachgibt und landet auf dem Bett (da ist dann unter ihr doch auch noch die Platte, oder nicht?).


Du meinst diese Stelle:

Nach dem dritten Stampfen bog sich die Platte langsam nach unten und nach dem fünften Stampfen krachte ich durch den Boden hindurch und landete auf einem Bett. Mehrere Bodenplatten, oder vielmehr Deckenplatten, wie mir jetzt klar wurde, krachten links und rechts von mir auf den Boden.

Ich hatte mir das so vorgestellt, dass durch das Stampfen die Deckenplatten (ich stelle mir die nicht besonders groß vor) wild durch die Gegend fliegen und neben dem Bett landen, während der Ich-Erzähler im Bett landet. Zugegeben: Ein großer Zufall, dass er genau im Bett landet. Aber ich wollte meinen Protagonisten, der ja eh schon in einer sehr krassen Situation ist und ja auch bereits eine Wunde hat (die Operationswunde) nicht auch noch gleich zu Beginn auf den Boden krachen lassen, wo er sich auch noch die Knochen bricht. Das wäre etwas zu viel des Schlechten gewesen.

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Auch verstehe ich nicht, warum ihr Haus das Einzige ist, in das nicht eingebrochen wurde.


Das hatte ich so nicht geschrieben.

An meinem Haus angekommen, war ich froh zu sehen, dass es nicht wie so viele andere Häuser bereits aufgebrochen und geplündert worden war.

Wie so viele andere bedeutet nicht ALLE anderen.

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Und auch nicht, dass sie sich dort sicher zu scheinen fühlt, da es offensichtlich ist, dass noch nicht eingebrochen wurde und das doch dann für Interesse bei möglichen Einbrechern sorgen könnte.


Ich versicherte mich in allen Räumen, dass auch wirklich nirgends eingebrochen worden war. Dann legte ich mich auf mein Bett.

Mehr als das Absichern, das bisher niemand eingebrochen ist, kann ich doch eigentlich in dieser Situation erst mal nicht für meine Sicherheit tun. Kannst du mir ein Beispiel nennen, was ich des weiteren auf die Schnelle tun könnte? Okay, vielleicht die Türen und Fenster irgendwie verbarrikadieren. Allerdings muss man hier auch bedenken, dass der Ich-Erzähler angeschlagen ist und gerade mehrere Kilometer Fußmarsch hinter sich hat.

Ich legte mich auf mein Bett

, auch weil ich unter Schock stehe und von der Operation angeschlagen bin.

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Oder gibt es niemanden mehr, der das könnte?


Das kommt noch dazu: Bis zu diesem Zeitpunkt hat der Protagonist keinen anderen Überlebenden gesehen. Er hat also nicht direkt den Grund anzunehmen, dass SOFORT jemand auftauchen könnte.

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Ich musste die ersten beiden Absätze zweimal lesen, um es zu verstehen, das minderte (etwas) den Lesegenuss.


Ich gebe zu, dass der Anfang sehr verwirrend ist und deshalb danke ich dir, dass du nicht einfach aufgegeben hast, sondern dran geblieben bist. Ich liebe das Mystery-Genre und lasse mich hier vor allem von Filmen und TV-Serien inspirieren. Manchmal muss man die Verwirrung einfach zulassen, es ist auch so gewollt. Natürlich muss man das mögen, um es zu genießen, es ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Ansonsten: Interessante Geschichte, gut geschrieben, ich würde weiterlesen...


Danke auch dir für das Feedback. Ich warte erst mal noch ab, ob weitere Reaktionen kommen und werde dann das zweite Kapitel zu gegebener Zeit in diesem Thread hier posten.
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Rodge
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Beitrag21.03.2021 18:01

von Rodge
Antworten mit Zitat

Es klingt für mich ein bisschen so, als wolltest du den Text verteidigen. Das ist gar nicht notwendig. Ich schildere meinen Leseeindruck, der ist subjektiv und kann weder richtig noch falsch sein. Wenn dir der Text so gefällt wie er ist, lass ihn so!

Grüße
Rodge
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Levo
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Beiträge: 870



L
Beitrag21.03.2021 18:29

von Levo
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das erste was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete, war ein unbeschreibliches Gefühl der Enge und der Beklommenheit. Ich befand mich in absoluter Dunkelheit und Orientierungslosigkeit. Der Boden unter mir war hart und kalt und die Luft die ich atmete war trocken und schwül. Ich spürte einen leichten ziehenden Schmerz an meiner rechten Seite und hörte ein merkwürdiges Pfeifen in meinem linken Ohr. Bekleidet war ich, soweit ich das erfühlen und ertasten konnte, nur mit einem sehr dünnen Kittel, doch in der rechten Tasche dieses Kittels ertastete ich plötzlich ein Objekt.

Zum Thema der Adjektive: Wenn sie tatsächlich weiterhelfen, dann sind sie wertvoll. "Unbeschreiblich" und "merkwürdig" erzeugen beim Leser ... nichts, denn sie können alles und nichts bedeuten. Meist kann man solche Hülsen ohne Inhaltsverlust weglassen. Oft zeigen Adjektive (und Adverben) an, dass man ein passenderes Nomen (oder Verb) nicht gefunden hat. Wenn es kein treffenderen Ausdruck gibt, dann muss natürlich ein Adjektiv (oder Adverb) ran. Aber keine Wortart ist per se gut oder schlecht. Nur ihre Anwendung smile
"Absolute Orientierungslosigkeit" ist übertrieben. "Absolut" duldet keine Ausnahme ... Immerhin weiß Dein Prota, wo oben und unten ist.
Dann folgt dreimal in zwei Sätzen hintereinander das Wort "Kittel". Das bekommst Du bestimmt schöner hin. "Objekt" ist auch so ein Wort, dass kein Bild hervorruft.
Dann wiederholen sich Rohr, Rohr, Rohr und Pfeifen, Pfeifen, Pfeifen. Boden, Boden, Boden. Photo, Photo, Photo. Irgendwo, irgendwo. Irritieren, irritieren, irritieren... Wenn Du Deinen Text laut liest, wird es Dir wahrscheinlich auch auffallen. Ich wiederhole auch immer alles drölfzigmal, und mir hilft das Lautlesen.
Inhaltlich stolpere ich zunächst an dem "ZImmergenossen". Woher weiß Deine Figur das?
Und ich frage mich: Gibt es kein Stationszimmer, wo die Figur Hinweise finden könnte, in welcher Abteilung sie liegt, was operiert worden ist, woran sie leidet?
Prinzipiell findet ich ein 28 Days later-Szenario sehr spannend, aber für einen packenden Einstieg könntest Du es für mein Gefühl etwas straffen und mit Emotion versehen. Unmittelbarer Emotion. Deine Figur schildert sehr gefiltert, was sie sieht, was sie irritiert, dann wird sie plötzlich müde, das alles könntest Du näher an den Leser bringen. Gibt es auch Gerüche nach Krankenhaus? Summen die Neonröhren, wenn es welche gibt? Welche Bedeutung hat das Pfeifen? Es ist alles so distanziert. Beispiel: Die Figur stürzt aus der Zimmerdecke und die Reaktion ist:
Zitat:
Ich befand mich in einem Zweibettzimmer eines Krankenhauses und war soeben im Bett meines Zimmergenossen gelandet. Ich sah mich um und konnte zunächst nichts Besonderes erkennen, doch dann sah ich auf einmal eine grahmte Photographie an der Wand,

Das ist weiiiit weg für einen vielleicht verwöhnten Leser wie mich. Ich bin nicht drin. Hol den Leser ab, zieh ihn rein: "Ich krachte durch die Decke und landete halbwegs sanft auf einer Matratze. Sie knarzte, ein billiges Ding, als ich mich auf ihr bewegte, um mich umzusehen. Krankenhaus. Niemand im Bett, Gottseidank. Mein Blick blieb an einem Foto an der Wand hängen. Sowas hatte ich noch nie in einer Klinik gesehen: Ein ..." (Das nur so als platte Illustration dessen, was ich meine ...)
Dann könnte mich Deine Storyidee wirklich zu einem treuen Leser machen smile
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Ralphie
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Beitrag21.03.2021 18:46

von Ralphie
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Also, ich finde, dass der Text nicht mit Adjektiven überfrachtet ist. Ich habe zwar noch nie ein goldenes Sturmfeuerzeug gesehen, aber das kann daran liegen, dass ich nie  darauf geachtet habe.
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Ralphie
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Beitrag21.03.2021 18:50

von Ralphie
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Hallo, JA!

Nenn das kleine italienische Dorf beim Namen. Du wirst sehen, was das bringt!
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Ralphie
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Beitrag21.03.2021 19:30

von Ralphie
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Etwa so:

... in dem kleinen Dorf Riomaggiore an der italienischen Riviera gekauft hatte.
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Ja
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Beitrag21.03.2021 21:32

von Ja
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Rodge hat Folgendes geschrieben:
Es klingt für mich ein bisschen so, als wolltest du den Text verteidigen. Das ist gar nicht notwendig. Ich schildere meinen Leseeindruck, der ist subjektiv und kann weder richtig noch falsch sein. Wenn dir der Text so gefällt wie er ist, lass ihn so!


Nein, bitte nicht als Verteidigung verstehen. Ich gehe das immer so an: Wenn mich ein Kritikpunkt sofort überzeugt, lasse ich das den Kritiker wissen. Wenn ich aber glaube, dass der Satz oder der Part, so wie ich ihn geschrieben habe, in Ordnung ist, dann will ich auch, dass der Kritiker versteht, warum ich das so sehe. Natürlich kann man je nach Menge der Reaktionen nicht auf jeden Punkt eingehen, aber es hilft ungemein wenn man auch als Kritiker Feedback bekommt (sozusagen Feedback zum Feedback), insbesondere wenn man öfters interagiert.  

Levo hat Folgendes geschrieben:
Zum Thema der Adjektive: Wenn sie tatsächlich weiterhelfen, dann sind sie wertvoll. "Unbeschreiblich" und "merkwürdig" erzeugen beim Leser ... nichts, denn sie können alles und nichts bedeuten. Meist kann man solche Hülsen ohne Inhaltsverlust weglassen. Oft zeigen Adjektive (und Adverben) an, dass man ein passenderes Nomen (oder Verb) nicht gefunden hat. Wenn es kein treffenderen Ausdruck gibt, dann muss natürlich ein Adjektiv (oder Adverb) ran. Aber keine Wortart ist per se gut oder schlecht. Nur ihre Anwendung smile
"Absolute Orientierungslosigkeit" ist übertrieben. "Absolut" duldet keine Ausnahme ... Immerhin weiß Dein Prota, wo oben und unten ist.


Okay, jetzt verstehe ich etwas besser, was Amarenakirsche gemeint haben könnte. Was mir aber nicht klar ist, ist wie ich ein Adjektiv durch ein Nomen oder ein Verb ersetzen soll. Ich habe so noch nie darüber nachgedacht, um ehrlich zu sein. Wenn ich im Flow bin, schreibe ich einfach drauf los, ohne mich in den "technischen Details" zu verlieren. Aber diese Dinge sind sicherlich für eine Überarbeitung des Textes wichtig.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Dann folgt dreimal in zwei Sätzen hintereinander das Wort "Kittel". Das bekommst Du bestimmt schöner hin. "Objekt" ist auch so ein Wort, dass kein Bild hervorruft.
Dann wiederholen sich Rohr, Rohr, Rohr und Pfeifen, Pfeifen, Pfeifen. Boden, Boden, Boden. Photo, Photo, Photo. Irgendwo, irgendwo. Irritieren, irritieren, irritieren... Wenn Du Deinen Text laut liest, wird es Dir wahrscheinlich auch auffallen.


Auch das ist ein guter Tipp. Werd ich mal versuchen.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Inhaltlich stolpere ich zunächst an dem "ZImmergenossen". Woher weiß Deine Figur das?


Ja, das wurde jetzt schon mehrfach erwähnt. Entweder müsste er es schon vorher wissen oder gar nicht, aber nicht gerade in dem Moment, in dem er in das Zimmer kracht. Werde das im Manuskript noch mal überdenken.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Prinzipiell findet ich ein 28 Days later-Szenario sehr spannend, aber für einen packenden Einstieg könntest Du es für mein Gefühl etwas straffen und mit Emotion versehen. Unmittelbarer Emotion.


Eigentlich hätte ich mit diesem Kritikpunkt als allererstes gerechnet, bin überrascht, dass es bisher noch nicht genannt wurde, vielleicht hab ich es aber auch überlesen. Mir ist bewusst, dass der Text eher emotionslos rüber kommt. Das ist mein eigener Hauptkritikpunkt an der bisherigen Version. Es ist insgesamt zu trocken. Ich übertrage da meine eigene Alltags-Denkweise in meine Texte, da ich im realen Leben immer versuche, mich nicht von Emotionen leiten zu lassen. Wenn ich Emotionen in einen Text einbaue, kommt es mir künstlich vor. Deshalb lasse ich es oft weg. Es ist schwierig, sich da umzugewöhnen.

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Also, ich finde, dass der Text nicht mit Adjektiven überfrachtet ist. Ich habe zwar noch nie ein goldenes Sturmfeuerzeug gesehen, aber das kann daran liegen, dass ich nie  darauf geachtet habe.


Das goldene Sturmfeuerzeug stammt direkt aus dem Videospiel Resident Evil 1. Daran musste ich denken, als ich diese Stelle geschrieben habe.

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Etwa so:

... in dem kleinen Dorf Riomaggiore an der italienischen Riviera gekauft hatte.


Es klingt lebendiger so. Vielleicht ist das das Entscheidende.
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Gast







Beitrag21.03.2021 22:53
Re: Der Weg in die Zukunft (Postapokalyptischer Surrealismus)
von Gast
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Hallo Ja,

du hattest um harte Kritik gebeten. Also ich glaube,  das geht deutlich spannender.  
Die Fehler in der Zeichensetzung erwähne ich nicht,  sondern konzentriere mich aufs Inhaltliche. Ich habe in den ersten beiden Absätzen mal den Rotstift angesetzt. Da ich die Vorposts nicht gelesen habe, kann es sein, dass es Überschneidungen gibt. Nimm, was du gebrauchen kannst.

LG
DLurie

Ja hat Folgendes geschrieben:


Der Weg in die Zukunft

Kapitel 1

Das erste was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete, war ein unbeschreibliches Gefühl der Enge und der Beklommenheit. Ich befand mich in absoluter Dunkelheit und Orientierungslosigkeit. Der Boden unter mir war hart und kalt und die Luft die ich atmete war trocken und schwül. Ich spürte einen leichten ziehenden Schmerz an meiner rechten Seite und hörte ein merkwürdiges Pfeifen in meinem linken Ohr. Bekleidet war ich, soweit ich das erfühlen und ertasten (vermeidet 2*ertasten) konnte, nur mit einem sehr dünnen Kittel, doch in der rechten Tasche dieses Kittels ertastete ich plötzlich ein Objekt. Nach kurzem Überlegen wurde mir klar, dass es sich dabei um mein Feuerzeug handelte. Ich zog es aus der Tasche und erinnerte mich in dem Moment an den Tag, an welchem ich dieses goldene Sturmfeuerzeug mit einer aufwändig ausgearbeiteten Verzierung in einem Souvenierladen in einem kleinen italienischen Dorf erstanden hatte. Obwohl es schon Jahre her war, sah ich noch genau vor mir den uralten, sicherlich über hundertjährigen Verkäufer, der körperlich und geistig fitter war, als so mancher Sechzigjährige, den ich kenne. Das ist die Art Mensch, die ihrer angestammten Betätigung nachgehen bis sie steinalt eines Tages einfach tot umfallen. Ich zündete das Feuerzeug an und die Flamme blendete mich zunächst dermaßen, dass ich nichts erkennen konnte außer ein paar flackernden Lichtpunkten. Mit der Zeit legte sich das Flackern und ich konnte meine Umgebung mustern. Ich lag am Boden eines sehr niedrigen Raumes, in dem man bestenfalls mit Müh und Not kriechen konnte. Überall waren Rohre und Kabel zu erkennen, hier und da war etwas mit Klebeband repariert, am gegenüberliegenden Ende des Raumes erblickte ich etwas, das wie Dämmwolle oder Isoliermaterial aussah. Der dünne Kittel, den ich trug, war ein Krankenhauskittel. Ich zog den Kittel auf der rechten Seite nach oben und erkannte dort wo der ziehende Schmerz herkam eine genähte Operationswunde. In dem Moment wurde mir klar, dass das Pfeifen in meinem Linken Ohr kein Tinitus war, für welchen ich ihn zunächst aus Gewohnheit gehalten hatte, sondern dass dieses Pfeifen von einem der Rohre zu meiner linken Seite herkam. Mühsam schleppte ich mich in Richtung des Pfeifens. Als ich kurz vor dem Rohr angekommen war, bemerkte ich, dass der Boden unter mir aus einzelnen großen Platten bestand und dass ich durch den dünnen Spalt zwischen zwei Platten unter mir Tageslicht sehen konnte. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und stampfte mit meinem rechten Fuß, ich war barfuß, so fest ich konnte auf den Rand der Platte. Nach dem dritten Stampfen bog sich die Platte langsam nach unten und nach dem fünften Stampfen krachte ich durch den Boden hindurch und landete auf einem Bett. Mehrere Bodenplatten, oder vielmehr Deckenplatten, wie mir jetzt klar wurde, krachten links und rechts von mir auf den Boden. (ziemlich oft Boden)

Ich befand mich in einem Zweibettzimmer eines Krankenhauses und war soeben im Bett meines Zimmergenossen gelandet. Ich sah mich um und konnte zunächst nichts Besonderes erkennen, doch dann sah ich auf einmal eine grahmte Photographie an der Wand, welche meine Aufmerksamkeit auf sich zog. (doch dann zog eine gerahmte ...)
Das kleine Photo war eine Die Schwarzweißaufnahme eines pilzförmigen Turmes irgendwo im Dschungel. Aufgrund der Landschaft und der Menschen, die ich auf dem Photo erblickte, kam ich zu dem Schluss, dass dieses Photo irgendwo in Afrika entstanden sein musste. Die eine Merkwürdigkeit war, dass dieses Photo (schien mir)  in keinster Weise (einfacher : nicht) in ein Krankenhauszimmer zu passen schien. ]Das andere, was mich irritierte, war die Tatsache, dass ich auch bei näherer Betrachtung nicht ausmachen konnte Ich hätte ich nicht sagen  können , ob es sich bei diesem Turm um etwas von Menschenhand Erschaffenes oder um ein Naturphänomen handelte. Das endgültig Irritierende war dann aber Noch irritierender war, dass diese gerahmte Photographie nur etwa einen halben Meter über dem Boden an der Wand angebracht worden war, so als ob es von einem Kleinkind dort platziert worden wäre. Die Sache irritierte mich dermaßen, dass ich davon ablassen musste und zu meinem Bett am anderen Ende des Zimmers hinüberging. Ich ging zu meinem Bett am anderen Ende des Zimmers,, setzte mich auf das Bett und öffnete die kleine Schublade daneben, wo sich einige meiner mitgebrachten Sachen befanden. Ich nahm meine Armbanduhr heraus und schaute auf die Uhrzeit. 14:39. Das stimmte mit der Uhr an der Wand überein. Auf dem kleinen Schränkchen neben dem Bett bemerkte ich eine dünne Staubschicht. Ich stützte meinen Kopf in die Hände und versuchte mich zu erinnern. Krampfhaft versuchte ich mich an irgendetwas zu erinnern, was diese ganze Situation erklären könnte, doch es gelang mir nicht. Dabei ist mein Gedächtnis ein Ausgezeichnetes (ausgezeichnet) , das Beispiel mit dem Hundertjährigen Verkäufer ist nur eines von unzähligen, ich habe mein halbes Leben bildhaft in Erinnerung, doch ab dem Moment, an dem ich für diese Operation ins Krankenhaus eingeliefert worden war, begann meine Erinnerung zu verschwimmen. Ich erinnere mich nicht an die Gesichter der Ärzte und Pflegekräfte, auch nicht an den Namen oder das Gesicht meines Zimmergenossen, wo ich doch noch alles über alle Ärzte, Krankenschwestern und Mitpatienten meiner vorangegangen Krankenhausbesuche wusste. Ich betätigte den roten Notrufknopf neben meinem Bett, doch auch nach mehreren Minuten kam niemand. Es herrschte sowieso eine Totenstille in diesem Krankenhaus, wodurch mir schon beinahe in dem Moment, als ich den Knopf drückte, klar war dass niemand darauf reagieren würde. Niemand wird reagieren, dachte ich.
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KX88P
Gänsefüßchen
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Beitrag21.03.2021 23:03

von KX88P
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Hallo Ja

Ich finde den ersten Satz etwas merkwürdig, da man Beklommenheit und in diesem Fall auch die Enge nicht mit den Augen wahrnehmen kann. Und würde man in dieser Situation wirklich daran denken, wann und wo man ein Feuerzeug gekauft hatte und über den Verkäufer räsonieren? Das ist mir gerade so aufgefallen.
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Levo
Klammeraffe
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Beitrag22.03.2021 13:57

von Levo
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Zitat:
Was mir aber nicht klar ist, ist wie ich ein Adjektiv durch ein Nomen oder ein Verb ersetzen soll. Ich habe so noch nie darüber nachgedacht, um ehrlich zu sein.

Ein paare plumpere Beispiele:
Er war eine nervige Person. -> Er war eine Nervensäge. Oder: Er sägte an meinen Nerven. Oder oder oder.
Ich gehe langsam. -> Ich schleiche.
Das schwarze Pferd läuft schnell. --> Der Rappe galoppiert.

Und für unmittelbares Erleben und Lebendigkeit (Filterwörter raus):
Er sah, wie sich die Tür öffnete. -> Die Tür öffnete sich. oder: Jemand öffnete die Tür.  Oder oder oder.
Er bemerkte, dass der Himmel blau war und dass die Sonne ihn blendete. Er musste blinzeln. -> Die Sonne blendete ihn, er blinzelte und hob die Hand an die Stirn.
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Ja
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Beitrag22.03.2021 16:03

von Ja
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Zitat:
Hallo Ja,

du hattest um harte Kritik gebeten.


Solange sie konstruktiv ist, immer.

Zitat:
Also ich glaube,  das geht deutlich spannender.  
Die Fehler in der Zeichensetzung erwähne ich nicht,  sondern konzentriere mich aufs Inhaltliche. Ich habe in den ersten beiden Absätzen mal den Rotstift angesetzt. Da ich die Vorposts nicht gelesen habe, kann es sein, dass es Überschneidungen gibt. Nimm, was du gebrauchen kannst.

LG
DLurie

Ja hat Folgendes geschrieben:


Der Weg in die Zukunft

Kapitel 1

Das erste was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete, war ein unbeschreibliches Gefühl der Enge und der Beklommenheit. Ich befand mich in absoluter Dunkelheit und Orientierungslosigkeit. Der Boden unter mir war hart und kalt und die Luft die ich atmete war trocken und schwül. Ich spürte einen leichten ziehenden Schmerz an meiner rechten Seite und hörte ein merkwürdiges Pfeifen in meinem linken Ohr. Bekleidet war ich, soweit ich das erfühlen und ertasten (vermeidet 2*ertasten) konnte, nur mit einem sehr dünnen Kittel, doch in der rechten Tasche dieses Kittels ertastete ich plötzlich ein Objekt. Nach kurzem Überlegen wurde mir klar, dass es sich dabei um mein Feuerzeug handelte. Ich zog es aus der Tasche und erinnerte mich in dem Moment an den Tag, an welchem ich dieses goldene Sturmfeuerzeug mit einer aufwändig ausgearbeiteten Verzierung in einem Souvenierladen in einem kleinen italienischen Dorf erstanden hatte. Obwohl es schon Jahre her war, sah ich noch genau vor mir den uralten, sicherlich über hundertjährigen Verkäufer, der körperlich und geistig fitter war, als so mancher Sechzigjährige, den ich kenne. Das ist die Art Mensch, die ihrer angestammten Betätigung nachgehen bis sie steinalt eines Tages einfach tot umfallen. Ich zündete das Feuerzeug an und die Flamme blendete mich zunächst dermaßen, dass ich nichts erkennen konnte außer ein paar flackernden Lichtpunkten. Mit der Zeit legte sich das Flackern und ich konnte meine Umgebung mustern. Ich lag am Boden eines sehr niedrigen Raumes, in dem man bestenfalls mit Müh und Not kriechen konnte. Überall waren Rohre und Kabel zu erkennen, hier und da war etwas mit Klebeband repariert, am gegenüberliegenden Ende des Raumes erblickte ich etwas, das wie Dämmwolle oder Isoliermaterial aussah. Der dünne Kittel, den ich trug, war ein Krankenhauskittel. Ich zog den Kittel auf der rechten Seite nach oben und erkannte dort wo der ziehende Schmerz herkam eine genähte Operationswunde. In dem Moment wurde mir klar, dass das Pfeifen in meinem Linken Ohr kein Tinitus war, für welchen ich ihn zunächst aus Gewohnheit gehalten hatte, sondern dass dieses Pfeifen von einem der Rohre zu meiner linken Seite herkam. Mühsam schleppte ich mich in Richtung des Pfeifens. Als ich kurz vor dem Rohr angekommen war, bemerkte ich, dass der Boden unter mir aus einzelnen großen Platten bestand und dass ich durch den dünnen Spalt zwischen zwei Platten unter mir Tageslicht sehen konnte. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und stampfte mit meinem rechten Fuß, ich war barfuß, so fest ich konnte auf den Rand der Platte. Nach dem dritten Stampfen bog sich die Platte langsam nach unten und nach dem fünften Stampfen krachte ich durch den Boden hindurch und landete auf einem Bett. Mehrere Bodenplatten, oder vielmehr Deckenplatten, wie mir jetzt klar wurde, krachten links und rechts von mir auf den Boden. (ziemlich oft Boden)

Ich befand mich in einem Zweibettzimmer eines Krankenhauses und war soeben im Bett meines Zimmergenossen gelandet. Ich sah mich um und konnte zunächst nichts Besonderes erkennen, doch dann sah ich auf einmal eine grahmte Photographie an der Wand, welche meine Aufmerksamkeit auf sich zog. (doch dann zog eine gerahmte ...)
Das kleine Photo war eine Die Schwarzweißaufnahme eines pilzförmigen Turmes irgendwo im Dschungel. Aufgrund der Landschaft und der Menschen, die ich auf dem Photo erblickte, kam ich zu dem Schluss, dass dieses Photo irgendwo in Afrika entstanden sein musste. Die eine Merkwürdigkeit war, dass dieses Photo (schien mir)  in keinster Weise (einfacher : nicht) in ein Krankenhauszimmer zu passen schien. ]Das andere, was mich irritierte, war die Tatsache, dass ich auch bei näherer Betrachtung nicht ausmachen konnte Ich hätte ich nicht sagen  können , ob es sich bei diesem Turm um etwas von Menschenhand Erschaffenes oder um ein Naturphänomen handelte. Das endgültig Irritierende war dann aber Noch irritierender war, dass diese gerahmte Photographie nur etwa einen halben Meter über dem Boden an der Wand angebracht worden war, so als ob es von einem Kleinkind dort platziert worden wäre. Die Sache irritierte mich dermaßen, dass ich davon ablassen musste und zu meinem Bett am anderen Ende des Zimmers hinüberging. Ich ging zu meinem Bett am anderen Ende des Zimmers,, setzte mich auf das Bett und öffnete die kleine Schublade daneben, wo sich einige meiner mitgebrachten Sachen befanden. Ich nahm meine Armbanduhr heraus und schaute auf die Uhrzeit. 14:39. Das stimmte mit der Uhr an der Wand überein. Auf dem kleinen Schränkchen neben dem Bett bemerkte ich eine dünne Staubschicht. Ich stützte meinen Kopf in die Hände und versuchte mich zu erinnern. Krampfhaft versuchte ich mich an irgendetwas zu erinnern, was diese ganze Situation erklären könnte, doch es gelang mir nicht. Dabei ist mein Gedächtnis ein Ausgezeichnetes (ausgezeichnet) , das Beispiel mit dem Hundertjährigen Verkäufer ist nur eines von unzähligen, ich habe mein halbes Leben bildhaft in Erinnerung, doch ab dem Moment, an dem ich für diese Operation ins Krankenhaus eingeliefert worden war, begann meine Erinnerung zu verschwimmen. Ich erinnere mich nicht an die Gesichter der Ärzte und Pflegekräfte, auch nicht an den Namen oder das Gesicht meines Zimmergenossen, wo ich doch noch alles über alle Ärzte, Krankenschwestern und Mitpatienten meiner vorangegangen Krankenhausbesuche wusste. Ich betätigte den roten Notrufknopf neben meinem Bett, doch auch nach mehreren Minuten kam niemand. Es herrschte sowieso eine Totenstille in diesem Krankenhaus, wodurch mir schon beinahe in dem Moment, als ich den Knopf drückte, klar war dass niemand darauf reagieren würde. Niemand wird reagieren, dachte ich.


Danke für die Hinweise. Werde sicher das ein oder andere davon aufgreifen.

KX88P hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ja

Ich finde den ersten Satz etwas merkwürdig, da man Beklommenheit und in diesem Fall auch die Enge nicht mit den Augen wahrnehmen kann.


Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass der Protagonist gerade erwacht. Vielleicht sollte ich schreiben

Das erste was ich wahrnahm, als ich aufwachte...

statt

Das erste was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete...

Levo hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Was mir aber nicht klar ist, ist wie ich ein Adjektiv durch ein Nomen oder ein Verb ersetzen soll. Ich habe so noch nie darüber nachgedacht, um ehrlich zu sein.

Ein paare plumpere Beispiele:
Er war eine nervige Person. -> Er war eine Nervensäge. Oder: Er sägte an meinen Nerven. Oder oder oder.
Ich gehe langsam. -> Ich schleiche.
Das schwarze Pferd läuft schnell. --> Der Rappe galoppiert.

Und für unmittelbares Erleben und Lebendigkeit (Filterwörter raus):
Er sah, wie sich die Tür öffnete. -> Die Tür öffnete sich. oder: Jemand öffnete die Tür.  Oder oder oder.
Er bemerkte, dass der Himmel blau war und dass die Sonne ihn blendete. Er musste blinzeln. -> Die Sonne blendete ihn, er blinzelte und hob die Hand an die Stirn.


Ah, ok, ich verstehe. Danke für diese Erläuterung.
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Amarenakirsche
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Beitrag22.03.2021 18:30

von Amarenakirsche
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Hallo Ja,

mir ist das mit den Adjektiven nur aufgefallen und ich wollte dich darauf hinweisen. Was du daraus machst, ist deine Sache.

Levo hat Folgendes geschrieben:

Er war eine nervige Person. -> Er war eine Nervensäge. Oder: Er sägte an meinen Nerven. Oder oder oder.
Ich gehe langsam. -> Ich schleiche.
Das schwarze Pferd läuft schnell. --> Der Rappe galoppiert.


Genau das meinte ich. Es ist nicht jedes Adjektiv "schlecht". Ich habe diese Kritik selbst öfter bekommen und versuche an treffenden Ausdrücken zu arbeiten. Schau einfach, wie das für dich Sinn macht.


Und dass Vieles mysteriös wirken soll, habe ich mir gedacht. Man muss nur aufpassen, dass es den Leser nicht zu sehr rausbringt. smile Ich mag Chronologie und haben deswegen dazu etwas angemerkt. Es kann gut sein, dass andere Leser kein Problem damit haben.

Sind ja alles nur Anregungen.

Liebe Grüße
die Kirsche
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Ja
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Beitrag22.03.2021 21:05

von Ja
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Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Und dass Vieles mysteriös wirken soll, habe ich mir gedacht. Man muss nur aufpassen, dass es den Leser nicht zu sehr rausbringt.


Ja, das ist schon klar. Hier muss man versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Ich bin es bei diesem Buch so angegangen, dass ich zwar viel Mystery bringe, aber eben auch Survivalelemente, ich denke, das sieht man schon am ersten Kapitel. Zum einen geht es darum, wie man nach dem Zusammenbruch der Zivilisation überlebt und das ist ja mal ganz straight forward und für jeden verständlich. Gleichzeitig geht es aber auch darum, dass seit dem Zusammenbruch, nun ja, irgendwas mit dem Raumzeitgefüge nicht mehr stimmt oder so ... ich formuliere das bewusst so vage, weil das für längere Zeit erst mal völlig im Unklaren bleiben wird und erst deutlich später aufgeklärt wird oder zumindest mögliche Erklärungen angedeutet werden. Mystery-Serien, Filme oder Bücher müssen auch immer aufpassen, dass sie nicht ZU VIEL auflösen, denn zu viel zu erklären ist meines Erachtens noch viel schädlicher als zu wenig zu erklären.
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Ja
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Beitrag23.03.2021 16:16

von Ja
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FORTSETZUNG:


Der Weg in die Zukunft

Kapitel 2

Ich versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben.
"Hören Sie - Ich bin nicht diese Art Mensch. Ich bin kein Plünderer. Wenn ich gewusst hätte, dass hier jemand ist, hätte ich angeklopft".
Er reagierte nicht und ich konnte spüren, dass seine Hand zitterte. Die Klinge des Messers wippte an meinem Hals auf und ab. Ich fuhr fort:
"Sie sind der erste Mensch, den ich treffe, seit all das hier passiert ist. Und auch wenn sie gerade eine Klinge an meinen Hals halten, bin ich froh, dass sie da sind. Das heißt, ich bin nicht der Einzige".
Endlich antwortete er:
"Was haben sie sich da in ihre Jackentaschen gestopft"?
"Antibiotika. Ich habe eine Wunde, die entzündet ist".  
"Zeigen sie mir mal die Wunde".
Ich zog meine Jacke aus und zog mein Hemd nach oben, um ihm die Wunde zu zeigen.
"Das sieht übel aus. Diese Fäden müssen dringend gezogen und die Wunde desinfiziert werden".
"Na dann hab ich ja noch einen Grund, froh zu sein, dass sie da sind. In diesen Tagen reicht mir auch ein Tierarzt".
"Woher wollen sie wissen, dass ich der Tierarzt bin. Wer sagt, dass ich nicht der Kerl bin, der den Tierarzt um die Ecke gebracht hat und jetzt hier wohnt. Die Welt hat sich geändert".
"Ich glaube nicht, dass sie ein Killer sind. Mich haben sie ja auch nicht erstochen".
"Bisher nicht ... Ich schlage ihnen einen Deal vor, oder besser, ich schlage DIR einen Deal vor, Höflichkeitsfloskeln sind etwas aus der alten Welt. Ich werde deine Wunde behandeln und dich mit Antibiotika für zehn Jahre eindecken - wenn du mir dafür einen Gefallen tust".
Endlich nahm er das Messer weg und gab mir ein Signal zum Aufstehen. Er reichte mir die Hand, ich schüttelte sie und wollte ihm gerade meinen Namen sagen, da unterbrach er mich:
" - Keine Namen! Auch die gehören zur alten Welt. Wir sind einfach zwei Menschen. Homo Sapiens".
"Na gut - Was ist das für ein Gefallen"?
"Bist du hier aus der Stadt"?
"Bin hier geboren".
"Dann kennst du doch sicher diese Villa, im Reichenviertel im Süden".
"Klar. Hab mich als Kind sogar mal auf das Gelände geschlichen".
"Gut. Dort hat sich eine Gruppe Männer niedergelassen, eine Gang, ziemlich übler Abschaum im Klartext. Leute, die dich nicht nur einfach erstochen hätten an meiner Stelle, sondern noch ganz andere Sachen mit dir angestellt hätten, BEVOR sie dich erledigt hätten".
"Verstehe".
"Es geht um meinen Sohn. Er ist etwa in deinem Alter, gegen 40. Wir waren zusammen in der Stadt unterwegs, um Vorräte zu sammeln. Da sind uns diese Typen über den Weg gelaufen. Ich konnte gerade noch entkommen, aber meinen Sohn haben sie erwischt".
"Sie haben ihn vor deinen Augen getötet"?
"Nein, eben nicht. Sie haben ihn gefesselt und mitgenommen".
"Ich dachte diese Typen seien die Art Mensch, die keine Gefangenen macht".
"Normalerweise nicht. Es muss einen Grund dafür geben. Vielleicht haben sie vor, mich irgendwie zu erpressen, womit, weiß ich nicht, Geld ist nichts mehr wert, aber was auch immer der Grund dafür ist - Er lebt noch, und ich will ihn da raus holen. Und da kommst du ins Spiel".
"Ich bin denkbar ungeeignet für so einen Job".
"Dann bist du denkbar ungeeignet für die neue Welt. Es gibt keine Polizei mehr. Keine Spezialeinheiten, die das erledigen würden. Wir sind auf uns gestellt".
"UNS? Wir kennen uns gerade mal seit fünf Minuten".
"Ich weiß. Und unter normalen Umständen könntest du mir sagen, dass das nicht dein Problem ist".
"Ist es auch nicht"!
Er schaute demonstrativ auf meine Wunde und sagte: "Doch"!
"Ist das dein Ernst? Du erpresst mich auf diese Weise, dir zu helfen"?
"Das ist keine Erpressung. Das ist die neue Währung. Ich rette deinen Arsch, du rettest meinen".
"Gibt es nicht irgendeine andere Lösung. Und woher willst du überhaupt so genau wissen, dass er noch lebt. Was wenn sie ihn an der nächsten Straßenecke doch umgelegt haben".
"Haben sie nicht".
"Okay ... selbst einmal angenommen, ich würde zustimmen. Wie soll die Sache denn im Detail ablaufen"?
"Siehst du dieses Messer"? Er zeigte mir das Kampfmesser, mit dem er mich zuvor bedroht hatte.
"Das ist nicht das einzige dieser Art, das ich habe. Ich habe ein ganzes Set davon. Die werden wir notfalls benutzen müssen".
"Das ist doch Wahnsinn. Ein Tierarzt und ein Journalist greifen mit Messern eine kriminelle Gang an um jemanden zu befreien, von dem sie noch nicht einmal sicher wissen, dass er noch lebt".
"Journalist, ja? Auch einer dieser Berufe, die es nie wieder geben wird. Und Kriminelle gibt es im Übrigen auch nicht mehr, weil es kein Gesetz mehr gibt. Und davon abgesehen ist diese Verhandlung sowieso schon seit fünf Minuten vorbei. Fakt ist: Wenn deine Wunde nicht professionell behandelt wird, bist du in ein paar Tagen tot und das wird kein angenehmer Tod, das garantiere ich dir."
Ich dachte eine Weile nach, dann sah ich ein, dass ich keine andere Wahl habe.
"Also gut. Ich werde mitkommen und mir die Sache anschauen. Aber eines ist sicher: Wenn ich da einen Haufen schwer bewaffneter Freaks erblicken werde - dann suche ich das Weite".
"Das werden wir dann ja sehen".

In der Abenddämmerung machten wir uns auf den Weg zu der Villa im Reichenviertel der Südstadt. Die ganze Stadt bot ein einheitliches Bild des Chaos, der Verwüstung und des Todes. Überall liegengebliebene Fahrzeuge, hier und da Spuren eines Streits, hier und da eine Leiche. An der Villa angekommen, es war mittlerweile dunkel, sahen wir gleich schon von Weitem, dass eine Gruppe Männer sich um ein Lagerfeuer im Garten vor der Villa versammelt hatte. Wir schlichen uns so vorsichtig wie möglich im Schutze der Dunkelheit näher an die Szenerie heran. Die Männer tranken Bier und lachten, sie scherzten darüber, dass dies die letzten Bierdosen seien, die es in dieser Stadt noch zu finden gab. Ab Morgen müssten sie einen Zwangsentzug hinlegen. Der Tierarzt flüsterte:
"Also, ich vermute, dass sie ihn in der Villa festhalten. Wir haben Glück. Wir können..."
Plötzlich unterbrach er sein Flüstern. Ein Mann, der mit dem Rücken zu uns saß, war aufgestanden, um an einen Baum zu pinkeln, der im Garten stand. Dies gab uns den Blick frei auf einen uns gegenübersitzenden Mann, der eine rote Mütze trug und ebenfalls Scherze über den kommenden Bier-Entzug riss.
"Die Sache ist abgeblasen. Wir verschwinden", sagte der Tierarzt und lief schnellen Schrittes davon. Ich eilte ihm hinterher. Auf dem ganzen Rückweg sprach er kein Wort.

Erst als wir wieder in der Tierarztpraxis waren, stellte er sich endlich meiner Frage, was denn nun los sein, warum er seine Meinung so schlagartig geändert hatte.
"Der Typ mit der roten Mütze, den hast du doch gesehen, oder"?
"Ja, wieso"?
"Das ist mein Sohn".
Ich war überrascht. Auf diese Möglichkeit war ich zuvor gar nicht gekommen. Doch jetzt machte es Sinn.
"Klar. Wie du immer sagst. Die neue Welt. Es gelten jetzt andere Regeln. Und in der Gruppe ist man stärker".
"Aber nicht in SO einer Gruppe. Und mit solchen Leuten würde sich mein Sohn auch niemals abgeben. Irgend etwas stimmt hier nicht".
"Das denke ich schon seit ich in der Klinik aufgewacht bin. Das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt..."
" - und dafür ist jetzt auch keine Zeit. Ich muss mich um deine Wunde kümmern. Und dann müssen wir schlafen. Und uns morgen irgend etwas überlegen".

Er verarztete und desinfizierte meine Wunde. Er ging sehr gründlich vor und ich hatte die Vermutung, dass er dies nicht das erste mal an einem Menschen vollzog, was er mir bestätigte. Wir führten die Behandlung auf der Couch durch, auf welcher ich dann auch rasch einschlief und bis um fünf Uhr morgens durchschlief. Dann lag ich zwei Stunden lang wach und überlegte mir, was zu tun sei. Etwa um sieben kam der Tierarzt die Treppe hinunter und brachte drei Scheiben schon halb verschimmelten Brotes und übel riechenden Orangensaft mit.
"Leider ist das alles, was ich noch habe".
"Ist nicht dein Ernst. Ich habe bei mir zu Hause noch einiges an Vorräten. Wir werden bei mir essen. Aber vorher will ich dir etwas vorschlagen".
Ich hatte mich auf der Couch aufgerichtet, er setzte sich auf einen Stuhl. Ich fing vorsichtig an:
"Wie gesagt, ich habe noch einiges an Vorräten bei mir. Aber wie lange werden die reichen? Ein paar Wochen? Und was dann? Leute wie wir werden auf Dauer in dieser - neuen Welt - nicht überleben können. Nicht alleine. Wir müssen uns einer Gruppe anschließen..."
" - und ich weiß, was jetzt kommt und ich sage: auf keinen Fall"!
"Wir haben nicht den Luxus, wählerisch zu sein. Vielleicht schätzt du diese "Gang" falsch ein. Wieso sollte dein Sohn sich ihnen sonst anschließen"?
"Das macht er vielleicht nur zur Täuschung. Und irgendwann türmt er. Vertraue mir! Nicht DIESE Gruppe. Das sind Psychopathen. Ich stimme dir zu, dass wir es auf Dauer nicht alleine schaffen werden, aber es muss eine andere Option geben...". Er warf mir einen Blick zu und durchschaute mich. Ich hatte noch nie ein gutes Pokerface. Er fuhr fort:
"Es GIBT eine andere Option? Ist es nicht so? Du hast einen Plan"?
"Leider hat dieser Plan einen sehr großen Haken".
"Lass hören".
"Ich kenne einen Prepper..."
"Einen WAS"?
"Einen Survival-Freak, so würden es wohl die meisten Leute nennen. Dieser Kerl ist so ziemlich mein bester Freund, man könnte eigentlich sogar sagen, mein einziger Freund. Also dieser Prepper, wie ich ihn jetzt einfach nenne, denn Namen gibt es ja scheinbar keine mehr, der hat eine Jagdhütte tief im Wald. Und er hat mir schon x mal gesagt: Wenn "irgendetwas Großes passiert", wird er sich dorthin zurück ziehen. Die Hütte ist gut versteckt und er hat massenweise Nahrungsmittel, Waffen und was weiß ich noch alles dort gebunkert".
"Erste Frage: Wieso sollte er das jemandem erzählen"?
"Ich bin der Einzige, der es weiß. Und hier ist der Haken an meinem Plan: Er hat mir gesagt, dass ich dort jederzeit willkommen bin, aber NUR ich, und das hat er mir wirklich unmissverständlich klar gemacht. Er weiß ja, dass ich keine Familie habe und außer ihm praktisch niemanden näher kenne. Daher: Wen sollte ich schon mitbringen? Nun hast du mir aber das Leben gerettet indem du dich um meine Wunde gekümmert hast, und außerdem: Wer sagt mir, dass ich deine Hilfe in dieser Sache nicht nochmal brauche, wenn ich mir die Wunde so anschaue".
"Das kann schon sein...".
"Ich habe keine Ahnung, wie ich ihm das beibringen werde. Er ist ziemlich starrsinnig und sieht sich als einsamen Wolf. Wir hatten häufig Diskussionen über dieses Thema. Ich habe immer gesagt, wenn unsere Zivilisation tatsächlich einmal zusammenbrechen sollte, hat man als Einzelkämpfer im Normalfall keine Chance. Wer bewacht die Vorräte, während man schläft? Was, wenn man sich verletzt etc. Ich habe ihm bestimmt schon hundert Mal die Vorzüge einer Gruppe in so einer Situation, und zwar je mehr Leute, desto besser, aufgezählt. Aber er war nicht zu überzeugen".
"Es kommt auch auf die Art der Leute an. Dieser Gang würde ich niemals vertrauen. Dir vertraue ich. Und du vertraust dem Prepper. Wir sollten es versuchen".
"Das werden wir tun. Aber zuerst gehen wir zu meinem Haus und essen was. Ich bin am Verhungern".

Nachdem wir uns ausgiebig an meiner Speisekammer und an der Regenwassertonne bedient hatten, machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zum Stadtrand. Als wir in der Nähe des Waldweges, den ich vorgesehen hatte, angekommen waren, fanden wir ein Auto vor, das im Straßengraben hängen geblieben war. Da es ein Leichtes sein würde, es zu befreien, und es komplett unbeschädigt war, versuchten wir unser Glück. Der Fahrer hatte den Schlüssel stecken lassen, den ich nun umdrehte, und nach einigen Versuchen sprang der Wagen an. Der Tierarzt schob das Auto an und ich lenkte es zurück auf die Straße. Er stieg auf der Beifahrerseite ein und wir fuhren los. Der schmale Waldweg schlängelte sich stets ansteigend den Berg hinauf und lange Zeit konnten wir ungehindert passieren. Doch nach einigen Kilometern musste ich nach einer Kurve plötzlich eine Vollbremsung hinlegen. Staub wirbelte auf und Kieselsteine flogen umher. Ich war ganz knapp vor einem Baum zum Stehen gekommen. Wir trauten unseren Augen nicht. Dieser uralte, riesige Baum wuchs mitten aus dem Waldweg hinaus. Er konnte hier unmöglich stehen. Noch nie war hier ein Baum gewesen. Irritiert ließen wir das Fahrzeug stehen und gingen den Rest des Weges zu Fuß. Nach einiger Zeit musste ich es ihm einfach erzählen:
"Das war nicht das erste Mal, dass ich sowas erlebt habe".
Er war ganz Ohr.
"Als ich im Krankenhaus aufgewacht bin ... da ... "
"... da bist du an einem Ort aufgewacht, den ein normaler Mensch nicht für möglich halten würde".
"Exakt - das heißt also, du hast solche Dinge auch schon erlebt".
"Es scheint Teil der neuen Welt zu sein. Wenn auch ein äußerst Merkwürdiger".
"Ich muss irgendwie ... teleportiert worden sein. Aus dem Bett in die Zwischendecke darüber. Und dann auf dem Heimweg, da habe ich diesen Mann gesehen ... der muss aus seinem Auto heraus in den Asphalt teleportiert worden sein ... Ich meine - wie ist das alles möglich"?
"... Ich habe keine Ahnung. Und ich frage mich, ob es überall auf der Erde so ist. Oder ob es Orte gibt, die verschont geblieben sind".
"Vielleicht werden wir das niemals erfahren".
"Vielleicht".
KLICK.
Ich erstarrte sofort und gab dem Tierarzt ein Zeichen, stehen zu bleiben. Ich schaute auf den Boden. Ich hatte irgend eine Falle ausgelöst, da war ich mir sicher, denn wir befanden uns in der Nähe der Jagdhütte des Preppers. Ich sah mich um. Und da sah ich vor mir in den Bäumen eine Art Rammbock mit spitzen Holzpfählen, der auf mich zu schnellen würde, sobald ich meinen Fuß von dem Auslöser wegnehmen würde. Ich kannte diese Art Fallen ganz genau, der Prepper hatte mir mehrere Videos zu dem Thema gezeigt.
"Okay, ich muss schnell sein, das ist der Trick".
Ich wies den Tierarzt an, sich einige Meter zu entfernen. Dann holte ich tief Luft und sprang so schnell ich konnte zur Seite. Der stachelige Rammbock krachte an einen Baum hinter mir. Ich weiß nicht wieso, aber ich lachte laut auf wie ein kleines Kind und war so glücklich wie selten zuvor. Vielleicht war es das Gefühl, dem Tod knapp entronnen zu sein, welches mich überwältigte. Ich drehte mich um und wollte den Tierarzt umarmen - doch dann zuckte ich zusammen. Er kniete auf dem Waldboden und sah mich verängstigt an. Hinter ihm stand in martialischer pseudo-militärischer Kleidung der Prepper und hielt dem Tierarzt eine Pistole an den Hinterkopf.

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Levo
Klammeraffe
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Beitrag23.03.2021 18:15

von Levo
Antworten mit Zitat

Erschrick bitte nicht über die Menge an Anmerkungen, ich will nur auf unnötige Distanzierungen und Langatmigkeiten hinweisen: Filterwörter und Floskeln raus, die den Text nur auf der Stelle treten lassen, plus ein paar Fragen.
Die Bemerkungen sind mit Augenzwinkern zu lesen, und sie reflektieren nur meine ganz persönliche Les- und Schreib-Art und wie ich gern stärker in Deinen Text reingezogen würde. Hol mich näher ran.
Und da ich für konkrete Beispiele bin, hab ich meinen Senf dazugeschrieben.Ist nicht als Anweisung gemeint. Nur meine Meinung.

Zitat:
ch versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Ich blieb so ruhig wie möglich.
"Hören Sie - Ich bin nicht diese Art Mensch. Ich bin kein Plünderer. Wenn ich gewusst hätte, dass hier jemand ist, hätte ich angeklopft".
Er reagierte nicht und ich konnte spüren, dass seine Hand zitterte. Er sagte nichts, doch die Klinge des Messers zitterte an meinem Hals auf und ab. Ich fuhr fort:
"Sie sind der erste Mensch, den ich treffe, seit all das hier passiert ist. Und auch wenn sie gerade eine Klinge an meinen Hals halten, bin ich froh, dass sie da sind. Das heißt, ich bin nicht der Einzige". („Sie“ wird als Anrede groß geschrieben)
Endlich antwortete er:
"Was haben sie sich da in ihre Jackentaschen gestopft"?
"Antibiotika. Ich habe eine Wunde, die entzündet ist".  
"Zeigen sie mir mal die Wunde".
Ich zog meine Jacke aus und zog mein und Hemd nach oben, um ihm die Wunde zu zeigen.
"Das sieht übel aus. Diese Fäden müssen dringend gezogen und die Wunde desinfiziert werden".
"Na dann hab ich ja noch einen Grund, froh zu sein, dass sie da sind. In diesen Tagen reicht mir auch ein Tierarzt".
"Woher wollen sie wissen, dass ich der Tierarzt bin. Wer sagt, dass ich nicht der Kerl bin, der den Tierarzt um die Ecke gebracht hat und jetzt hier wohnt. Die Welt hat sich geändert".
"Ich glaube nicht, dass sie ein Killer sind. Mich haben sie ja auch nicht erstochen".
"Bisher nicht ... Ich schlage ihnen einen Deal vor, oder besser, ich schlage DIR einen Deal vor, Höflichkeitsfloskeln sind etwas aus der alten Welt. Ich werde deine Wunde behandeln und dich mit Antibiotika für zehn Jahre eindecken - wenn du mir dafür einen Gefallen tust".
Endlich nahm er das Messer weg ( so, wie ich die Szene vor Augen habe, stand der Mann mit dem Messer hinter ihm - und könnte die Wunde gar nicht begutachten, ohne das Messer von der Kehle zu nehmen) und gab mir ein Signal zum Aufstehen. Er reichte mir die Hand, ich schüttelte sie und wollte ihm gerade meinen Namen sagen, da unterbrach er mich:
" - Keine Namen! Auch die gehören zur alten Welt. (Händeschütteln nicht? wink ) Wir sind einfach zwei Menschen. Homo Sapiens".
"Na gut - Was ist das für ein Gefallen"?
"Bist du hier aus der Stadt"?
"Bin hier geboren".
"Dann kennst du doch sicher diese Villa, im Reichenviertel im Süden". (Da gibt es nur EINE Villa?)
"Klar. Hab mich als Kind sogar mal auf das Gelände geschlichen".
"Gut. Dort hat sich eine Gruppe Männer niedergelassen, eine Gang, ziemlich übler Abschaum im Klartext.(Keine Floskeln, sagte er selbst) Leute, die dich nicht nur einfach erstochen hätten an meiner Stelle, sondern noch ganz andere Sachen mit dir angestellt hätten, BEVOR sie dich erledigt hätten".
"Verstehe".
"Es geht um meinen Sohn. Er ist etwa in deinem Alter, gegen (um die?) 40. Wir waren zusammen in der Stadt unterwegs, um Vorräte zu sammeln. Da sind uns diese Typen über den Weg gelaufen. Ich konnte gerade noch entkommen, aber meinen Sohn haben sie erwischt".
"Sie haben ihn vor deinen Augen getötet"?
"Nein, eben nicht. Sie haben ihn gefesselt und mitgenommen". (Wenn er entkommen konnte, wie kann er das wissen? Ist er dort geblieben?))
"Ich dachte diese Typen seien die Art Mensch, die keine Gefangenen macht".
"Normalerweise nicht. Es muss einen Grund dafür geben. Vielleicht haben sie vor, mich irgendwie zu erpressen, womit, weiß ich nicht, Geld ist nichts mehr wert, aber was auch immer der Grund dafür ist - Er lebt noch, und ich will ihn da raus holen. Und da kommst du ins Spiel".
"Ich bin denkbar ungeeignet für so einen Job".
"Dann bist du denkbar ungeeignet für die neue Welt. (MOMENT. Woher weiß er, dass der Ich-Erzähler völlig unbeleckt ist?) Es gibt keine Polizei mehr. Keine Spezialeinheiten, die das erledigen würden. Wir sind auf uns gestellt".
"UNS? Wir kennen uns gerade mal seit fünf Minuten".
"Ich weiß. Und unter normalen Umständen könntest du mir sagen, dass das nicht dein Problem ist".
"Ist es auch nicht"!
Er schaute demonstrativ auf meine Wunde und sagte: "Doch"!
"Ist das dein Ernst? Du erpresst mich auf diese Weise, dir zu helfen"?
"Das ist keine Erpressung. Das ist die neue Währung. Ich rette deinen Arsch, du rettest meinen".
"Gibt es nicht irgendeine andere Lösung. Und woher willst du überhaupt so genau wissen, dass er noch lebt. Was wenn sie ihn an der nächsten Straßenecke doch umgelegt haben".
"Haben sie nicht". (DAS beantwortet die berechtigte Frage nicht!)
"Okay ... selbst einmal angenommen, ich würde zustimmen. Wie soll die Sache denn im Detail ablaufen"?
"Siehst du dieses Messer"? Er zeigte mir das Kampfmesser, mit dem er mich zuvor bedroht hatte.
"Das ist nicht das einzige dieser Art, das ich habe. Ich habe ein ganzes Set davon. Die werden wir notfalls benutzen müssen".
"Das ist doch Wahnsinn. Ein Tierarzt und ein Journalist greifen mit Messern eine kriminelle Gang an um jemanden zu befreien, von dem sie noch nicht einmal sicher wissen, dass er noch lebt". (DAS geht gerade ein bisschen schnell. Wer sprach von Angriff??).
"Journalist, ja? Auch einer dieser Berufe, die es nie wieder geben wird. Und Kriminelle gibt es im Übrigen auch nicht mehr, weil es kein Gesetz mehr gibt. Und davon abgesehen ist diese Verhandlung sowieso schon seit fünf Minuten vorbei. Fakt ist: Wenn deine Wunde nicht professionell behandelt wird, bist du in ein paar Tagen tot und das wird kein angenehmer Tod, das garantiere ich dir."
Ich dachte eine Weile nach, dann sah ich ein, dass ich keine andere Wahl habe. Ich hatte wohl keine andere Wahl. (Die lange Variante erzeugt keine Spannung, wink )
"Also gut. Ich werde mitkommen und mir die Sache anschauen. Aber eines ist sicher: Wenn ich da einen Haufen schwer bewaffneter Freaks erblickn werde - dann suche ich das Weite".
"Das werden wir dann ja sehen".

In der Abenddämmerung machten wir uns auf den Weg zu der Villa im Reichenviertel der Südstadt. Die ganze Stadt bot ein einheitliches Bild des Chaos (Chaos ist das Gegenteil von Einheit), der Verwüstung und des Todes. Überall liegengebliebene Fahrzeugwracks, hier und da Spuren eines Streits (wie sieht das aus? Beschimpfungen, die in der Luft hängen?), hier und da eine Leichen. An der Villa angekommen, es war mittlerweile dunkel, Es war dunkel, als wir bei der Villa ankamen. sahen wir gleich schon von Weitem, dass  Zirka soundsoviele Männer hatte sich um ein Lagerfeuer im Garten vor der Villa versammelt. Wir schlichen uns so vorsichtig wie möglich im Schutze der Dunkelheit näher an die Szenerie heran. Die Männer Sie tranken Bier und lachten, sie scherzten darüber, dass dies die letzten Bierdosen seien, die es in dieser Stadt noch zu finden gab (nicht wirklich lustig) Ab Morgen müssten sie einen Zwangsentzug hinlegen. (Nicht wirklich interessant) Der Tierarzt flüsterte:
"Also, ich vermute, dass sie ihn in der Villa festhalten. Wir haben Glück. Wir können..."
Plötzlich unterbrach er sein Flüstern. Er verstummte. Ein Mann, der mit dem Rücken zu uns saß, stand auf und pinkelte an einen Baum (Plusquamperfekt ist ungeschickt, wenn’s spannend sein soll), der im Garten stand (wo sonst). Dies gab uns den Blick frei auf einen uns gegenübersitzenden Mann, der eine rote Mütze trug und ebenfalls Scherze über den kommenden Bier-Entzug riss.
"Die Sache ist abgeblasen. Wir verschwinden", sagte der Tierarzt und lief schnellen Schrittes davon. Ich eilte ihm hinterher. Auf dem ganzen Rückweg sprach er kein Wort. (Und der Ich-Erzähler sagt auch nichts? Mutmaßt nichts? Joggt einfach mal eine Runde nach Hause? Hier fehlt was, und sei es etwas mehr Verzweiflung beim Herrn Papa)

Erst als wir wieder in der Tierarztpraxis waren, stellte er sich endlich meiner Frage, was denn nun los sein, warum er seine Meinung so schlagartig geändert hatte. Puh, echt, solange wartet er damit? Ist es wichtig, dass sie das Gespräch erst in der Praxis führen?
"Der Typ mit der roten Mütze, den hast du doch gesehen, oder"?
"Ja, wieso"?
"Das ist mein Sohn".
Ich war überrascht. Auf diese Möglichkeit war ich zuvor gar nicht gekommen Doch jetzt machte es Sinn. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber das war mein erster Gedanke, und ich bin wirklich nicht Sherlock Holmes.
"Klar. Wie du immer (??) sagst. Die neue Welt. Es gelten jetzt andere Regeln. Und in der Gruppe ist man stärker".
"Aber nicht in SO einer Gruppe. Und mit solchen Leuten würde sich mein Sohn auch niemals abgeben. Irgend etwas stimmt hier nicht".
"Das denke ich schon seit ich in der Klinik aufgewacht bin. Das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt..."
" - und dafür ist jetzt auch keine Zeit. Ich muss mich um deine Wunde kümmern. Und dann müssen wir schlafen. Und uns morgen irgend etwas überlegen". Stop, Stop, Stop. An dieser Stelle gehen sie schlafen?? Keine Verzweiflung, nur ein Achselzucken. ein Meine-Story-ist-besser und Müdigkeit? Du vergibst hier eine Chance.

Er verarztete und desinfizierte meine Wunde. Er ging sehr gründlich vor und ich hatte die Vermutung, dass er dies nicht das erste mal an einem Menschen vollzog, was er mir bestätigte. Könntest Du sehr schön als lebendigen Dialog laufen lassen.
Wir führten die Behandlung auf der Couch durch, auf welcher ich dann auch rasch einschlief und bis um fünf Uhr morgens durchschlief. Dann lag ich zwei Stunden lang wach und überlegte mir, was zu tun sei.
Etwa um sieben kam der Tierarzt die Treppe hinerunter und brachte drei Scheiben schon halb verschimmelten Brotes und übel riechenden Orangensaft mit.
"Leider ist das alles, was ich noch habe".
"Ist nicht dein Ernst. Ich habe bei mir zu Hause noch einiges an Vorräten. (hier ist was gekürzt, aber der Kennzeichnung entkommen)Aber wie lange werden die reichen? Ein paar Wochen? Und was dann? Leute wie wir werden auf Dauer in dieser - neuen Welt - nicht überleben können. Nicht alleine. Wir müssen uns einer Gruppe anschließen..."
" - und ich weiß, was jetzt kommt und ich sage: auf keinen Fall"!
"Wir haben nicht den Luxus, wählerisch zu sein. Vielleicht schätzt du diese "Gang" falsch ein. Wieso sollte dein Sohn sich ihnen sonst anschließen"?
"Das macht er vielleicht nur zur Täuschung. Und irgendwann türmt er. Vertraue mir! Nicht DIESE Gruppe. Das sind Psychopathen. Ich stimme dir zu, dass wir es auf Dauer nicht alleine schaffen werden, aber es muss eine andere Option geben...". Er warf mir einen Blick zu und durchschaute mich. Ich hatte noch nie ein gutes Pokerface. Er fuhr fort:
"Es GIBT eine andere Option? Ist es nicht so? Du hast einen Plan"?
"Leider hat dieser Plan einen sehr großen Haken".
"Lass hören".
"Ich kenne einen Prepper..."
"Einen WAS"?
"Einen Survival-Freak, so würden es wohl die meisten Leute nennen. Dieser Kerl ist so ziemlich mein bester Freund, man könnte eigentlich sogar sagen, mein einziger Freund. Also dieser Prepper, wie ich ihn jetzt einfach nenne, denn Namen gibt es ja scheinbar keine mehr, der hat eine Jagdhütte tief im Wald. Und er hat mir schon x mal gesagt: Wenn "irgendetwas Großes passiert", wird er sich dorthin zurück ziehen. Die Hütte ist gut versteckt und er hat massenweise Nahrungsmittel, Waffen und was weiß ich noch alles dort gebunkert".
"Erste Frage: Wieso sollte er das jemandem erzählen"? Häh? Wieso zweifelt er daran?Und wo ist die zweite Frage?
"Ich bin der Einzige, der es weiß. Und hier ist der Haken an meinem Plan: Er hat mir gesagt, dass ich dort jederzeit willkommen bin, aber NUR ich, und das hat er mir wirklich unmissverständlich klar gemacht. Er weiß ja, dass ich keine Familie habe und außer ihm praktisch niemanden näher kenne. Daher: Wen sollte ich schon mitbringen? Nun hast du mir aber das Leben gerettet indem du dich um meine Wunde gekümmert hast, und außerdem: Wer sagt mir, dass ich deine Hilfe in dieser Sache nicht nochmal brauche, wenn ich mir die Wunde so anschaue".
"Das kann schon sein...".
"Ich habe keine Ahnung, wie ich ihm das beibringen werde. (NUN, einen Mediziner dabei zu haben, wäre ein Argument) Er ist ziemlich starrsinnig und sieht sich als einsamen Wolf. Wir hatten häufig Diskussionen über dieses Thema. Ich habe immer gesagt, wenn unsere Zivilisation tatsächlich einmal zusammenbrechen sollte, hat man als Einzelkämpfer im Normalfall keine Chance. Wer bewacht die Vorräte, während man schläft? Was, wenn man sich verletzt etc. Ich habe ihm bestimmt schon hundert Mal die Vorzüge einer Gruppe in so einer Situation, und zwar je mehr Leute, desto besser, aufgezählt. Aber er war nicht zu überzeugen".
"Es kommt auch auf die Art der Leute an. Dieser Gang würde ich niemals vertrauen. Dir vertraue ich. Und du vertraust dem Prepper. Wir sollten es versuchen".
"Das werden wir tun. Aber zuerst gehen wir zu meinem Haus und essen was. Ich bin am Verhungern".

Nachdem wir uns ausgiebig an meiner Speisekammer und an der Regenwassertonne bedient hatten, machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zum Stadtrand. Als wir in der Nähe des Waldweges, den ich vorgesehen hatte, angekommen waren, fanden wir ein Auto vor, das im Straßengraben hängen geblieben war. Da es ein Leichtes sein würde, es zu befreien, und es komplett unbeschädigt war, versuchten wir unser Glück.   Am Waldrand fanden wir ein Auto. Nachdem wir es aus dem Straßengraben geschoben hatten und es unbeschädigt schien, fanden wir den Schlüssel (z B im Fussraum, im Schloss, hinter der Sonnenblende), und nach einigen Versuchen sprang der Wagen an. Der Tierarzt schob das Auto an und ich lenkte es zurück auf die Straße. Er (Es las sich sehr nach „und dann“, und dann“, das kannst Du gnadenlos straffen) stieg auf der Beifahrerseite ein und wir fuhren los. Der schmale Waldweg schlängelte sich stets ansteigend den Berg hinauf und lange Zeit konnten wir ungehindert passieren. Doch nach einigen Kilometern musste ich nach einer Kurve plötzlich eine Vollbremsung  (Warum? Genaugenommen sieht er den Baum und bremst, nicht umgekehrt) hinlegen. Staub wirbelte auf und Kieselsteine flogen umher. Ich war ganz knapp vor einem Baum zum Stehen gekommen. Wir trauten unseren Augen nicht. Dieser uralte, riesige Baum wuchs mitten aus dem Waldweg hinaus. Er konnte hier unmöglich stehen. Noch nie war hier ein Baum gewesen. Irritiert (Lass sie drüber reden! Über sowas redet man doch. „Wie kann ein so alter Baum aus frischem Asphalt wachsen?“  ließen wir das Fahrzeug stehen und gingen den Rest des Weges zu Fuß weiter. Nach einiger Zeit musste ich es ihm einfach erzählen:
"Das war nicht das erste Mal, dass ich sowas erlebt habe".
Er war ganz Ohr.
"Als ich im Krankenhaus aufgewacht bin ... da ... "
"... da bist du an einem Ort aufgewacht, den ein normaler Mensch nicht für möglich halten würde".
"Exakt - das heißt also, du hast solche Dinge auch schon erlebt".
"Es scheint Teil der neuen Welt zu sein. Wenn auch ein äußerst Merkwürdiger".
"Ich muss irgendwie ... teleportiert worden sein. Aus dem Bett in die Zwischendecke darüber. Und dann auf dem Heimweg, da habe ich diesen Mann gesehen ... der muss aus seinem Auto heraus in den Asphalt teleportiert worden sein ... Ich meine - wie ist das alles möglich"?
"... Ich habe keine Ahnung. Und ich frage mich, ob es überall auf der Erde so ist. Oder ob es Orte gibt, die verschont geblieben sind".
"Vielleicht werden wir das niemals erfahren".
"Vielleicht".

KLICK.
Ich erstarrte sofort und gab dem Tierarzt ein Zeichen (geht nicht, wenn man erstarrt ist!), stehen zu bleiben. Ich schaute auf den Boden. Ich musste irgend eine Falle ausgelöst haben, da war ich mir sicher, denn wir befanden uns in der Nähe der Jagdhütte des Preppers. Ich sah mich um. Und da sah ich vor mir in den Bäumen hing eine Art Rammbock mit spitzen Holzpfählen, der auf mich zu schnellen würde, sobald ich meinen Fuß von dem Auslöser wegnehmen würde. Ich kannte diese Art Fallen ganz genau, der Prepper hatte mir mehrere Videos zu dem Thema gezeigt.
"Okay, ich muss schnell sein, das ist der Trick".
Ich wies den Tierarzt an, sich einige Meter zu entfernen. Dann holte ich tief Luft und sprang so schnell ich konnte zur Seite. Der stachelige Rammbock krachte an einen Baum hinter mir. Ich weiß nicht wieso, aber ich lachte laut auf wie ein kleines Kind und war so glücklich wie selten zuvor. Vielleicht war es das Gefühl, dem Tod knapp entronnen zu sein, welches mich überwältigte. Ich drehte mich um und wollte den Tierarzt umarmen - doch dann zuckte ich zusammen. Er kniete auf dem Waldboden und sah mich verängstigt an. Hinter ihm stand in martialischer pseudo-militärischer (was ist pseudomilitärisch? Camouflage? Ist auch militärisch) Kleidung der Prepper und hielt dem Tierarzt eine Pistole an den Hinterkopf.


Aber zu guter Letzt: Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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Beitrag24.03.2021 15:50

von Ja
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Levo hat Folgendes geschrieben:
Erschrick bitte nicht...


Wenn jemand das sagt, erschreck ich immer. Wink

Levo hat Folgendes geschrieben:
über die Menge an Anmerkungen


Das erschreckt mich nicht, im Gegenteil, ich freue mich über ausführliches Feedback!

Levo hat Folgendes geschrieben:
Filterwörter raus


Das musste ich erst mal googeln. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte man zum Beispiel nicht schreiben:

Die Suppe schmeckte völlig versalzen

sondern

Die Suppe war völlig versalzen.

... weil das den Leser näher ans Geschehen ran bringt. Also man sollte möglichst wenig "innere Tätigkeiten" des Erzählers beschreiben wie etwa schmecken, fühlen, denken etc., sondern stattdessen direkt sagen, was passiert. Ich hoffe mal, ich habe das richtig verstanden.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Die Bemerkungen sind mit Augenzwinkern zu lesen, und sie reflektieren nur meine ganz persönliche Les- und Schreib-Art und wie ich gern stärker in Deinen Text reingezogen würde. Hol mich näher ran.


Okay, das hab ich verstanden. Trotzdem muss ich auf ein paar Punkte eingehen, nicht als Verteidigung oder Rechtfertigung, sondern einfach weil es sein muss:

Levo hat Folgendes geschrieben:
(Händeschütteln nicht? wink )


Mir hat mal jemand erzählt, dass das Händeschütteln entstanden ist, weil man am Anfang der Zivilisation mit der offenen Hand symbolisierte, dass man keine Waffe trägt. Mit der Zeit wurde dieser Sinn der Sache natürlich vergessen und es wurde zum Ritual. Aber gerade in der Neuen Welt könnten solche Rituale wieder ihren ursprünglichen Zweck erfüllen.

Levo hat Folgendes geschrieben:
(Da gibt es nur EINE Villa?)


Hast recht, das sollte ich ändern. In einem Reichenviertel gibt es ziemlich sicher mehrere Villen.

Levo hat Folgendes geschrieben:
(DAS beantwortet die berechtigte Frage nicht!)


Das stimmt. Aber es werden auch im echten Leben nicht immer alle berechtigten Fragen beantwortet.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Häh? Wieso zweifelt er daran?


Weil ich mir als Prepper schon überlegen würde, ob ich irgendjemandem von meinen Vorräten erzählen würde. Denn wenn der Kollaps erst mal kommt und jeder weiß, dass man Vorräte hat, wird man zur Zielscheibe.

Levo hat Folgendes geschrieben:
(was ist pseudomilitärisch? Camouflage? Ist auch militärisch)


Ich habe das Wort pseudomilitärisch benutzt, weil später in der Story...
das echte Militär noch eine Rolle spielen wird.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Aber zu guter Letzt: Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


Okay, das freut mich und wie immer danke für das Feedback!
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nebenfluss
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Beitrag24.03.2021 17:42

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo Ja,

ich habe nur das erste Kapitel gelesen. Ehrlich gesagt komme ich so wie es dasteht in die Geschichte nicht rein. Das ist mir einfach zu viel Tempo, besonders was die Ortswechsel angeht. Deine Protafigur rast da durch als wäre sie auf der Flucht, oder wird vielmehr wie eine Marionette hindurchgezehrt. Gedanken, Gefühle, Motive sind flüchtig oder nicht erkennbar, und an der Bildlichkeit hapert es auch.
Du hast ja deinen Zugang zum Schreiben auf dem Roten Teppich beschrieben. Kann man so machen, aber da stellt sich mir schon die Frage, ob du das dann später in Sachen Handwerk, Spannungsbogen, wann kriegt die Leserschaft welche Info usw. überarbeiten möchtest?


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Levo
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L
Beitrag24.03.2021 18:27

von Levo
Antworten mit Zitat

Zitat:
Trotzdem muss ich auf ein paar Punkte eingehen, nicht als Verteidigung oder Rechtfertigung, sondern einfach weil es sein muss:

Ich hoffe, dass Du über alle Anmerkungen von jedem hier nachdenkst; daher finde ich den Dialog wichtig und es freut mich. Was Du letztlich für Dich und Deinen Text herausziehst und berücksichtigst, ist ganz allein Deine Sache. Ich bin nicht beleidigt, wenn unsere Auffassungen oder Stilrichtungen auseinandergehen. Dafür kritisiert man ja fremde Texte - um für sich zu lernen, um anderes kennenzulernen. Und dafür lässt man eigene Texte kritisieren - um für sich zu lernen, andere Positionen zum eigenen Text einzunehmen, sich selbst zu hinterfragen und eventuell Änderungen zu erwägen. Ich denke, Dir geht es ähnlich: Fremde Blickwinkel erweitern den eigenen Horizont gewaltig.



Zitat:
Levo hat Folgendes geschrieben:
Häh? Wieso zweifelt er daran?

Weil ich mir als Prepper schon überlegen würde, ob ich irgendjemandem von meinen Vorräten erzählen würde. Denn wenn der Kollaps erst mal kommt und jeder weiß, dass man Vorräte hat, wird man zur Zielscheibe.

Mein "Problem" dabei ist eher: wieso zweifelt der Tierarzt daran, dass der Prepper es dem Ich-Erzähler erzählt hat? Offenkundig hat der Prepper es ihm gesagt, sonst hätte der Ich-Erzähler es wohl nicht gesagt. Der Zweifel führt hier zu nichts.
Dies ist eine Stelle, wo Du als Autor durchschimmerst, mit Deiner Rechtfertigung. Meiner Meinung nach ist das eine Sache zwischen dem Ich-Erzähler und dem Prepper. Und wenn der Ich-POV mit dem Tierarzt im Schlepptau auf den Prepper trifft, dann wäre in meinen Augen der Moment da, wo diese Rechtfertigung ihren Platz hätte. Der Prepper blickte auf den Tierarzt, dann zu mir: "Ich hätte dir nichts verraten sollen, du Tratschtante". Weißt Du, was ich meine? Dem Tierarzt steht (für mich) an dieser frühen Stelle im Grunde nicht nachvollziehbar und nicht glaubhaft zu, an der Aussage zu zweifeln.

Zitat:
wie immer danke für das Feedback!

Gerne doch.
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