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Apfelstrudel Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 15
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08.03.2021 13:23 Die ideale Seitenanzahl? von Apfelstrudel
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Huhu,
ich habe das Forum durchsucht, aber keine passende Antwort gefunden. eventuell waren auch meine Suchparameter die falschen, das bitte ich dann zu entschuldigen.
Als kompletter Neuling bin ich jetzt schon öfter auf Aussagen gestoßen wo es um das kürzen von Romanen geht (z.B.: "Habe mein Manuskript jetzt von 410 auf 350 Seiten gekürzt"). Da stellt sich mir die Frage: Warum?
Falls es inhaltlich zu zäh wird scheint es mir logisch den Roman zu kürzen. Aber gibt es auch Verlags-/Agenturseitige Gründe? Ungeschriebene Regeln die man kennen sollte? Hat ein Romantik Roman mit 500 Seiten schlechtere Karten für ein Publishing auch wenn er noch so gut geschrieben ist, also ein mittelmäßig geschriebener 250 Seiten Roman? Lehnt ein Verlag/ eine Agentur einen 300 Seiten "dicken" Fantasy Roman gleich mal ab weil er nicht die 600 (oder mehr) Seiten hat?
Freue mich auf eure Erfahrungen
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Gerling Exposéadler
G Alter: 58 Beiträge: 2383 Wohnort: Braunschweig
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G 08.03.2021 14:16
von Gerling
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Der Piper Verlag hat mal folgende Aussage getroffen: es ist ein Roman, wenn er mindestens 80.000 Wörter hat. Das sind dann ca 450 Taschenbuchseiten.
Im umgekehrten Fall ist gerade ein Hardcover auf der Bestseller-Liste, der 20,00 Euro kostet und schlappe 240 Seiten aufweist. Das wäre für mich zu wenig fürs Geld. Da er aber bei Rowohlt erschienen ist, geht das scheinbar.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 651 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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08.03.2021 14:37
von BirgitJ
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Moin,
also ich habe beim letzten Roman eine Nebenhandlung rausgekürzt, die mich die ganze Zeit gestört hatte. Bei der letzten Überarbeitunsrunde habe ich auf mein Gefühl gehört und auf einmal waren 30 Seiten weg. Etliche weitere Seiten hat es gebracht, Redundanzen, Füllwörter, überflüssige Gedanken, Erklärbärabsätze usw. rauszustreichen. Das hat dem Roman in meinen Augen gut getan.
Für Verlage ist die Länge eines Romans natürlich aus betriebswirtschaftlicher Sicht wichtig. Irgendwo gibt es einfach die Grenze, wo ein TB nicht mehr für € 9,90 verkauft werden kann. Ich glaube das liegt bei etwa 500 Druckseiten. Dann stellt sich die Frage, ob der Roman mit höherem Preis ausreichend verkauft werden kann, ob er mit Kürzen unter die Schallgrenze zu bekommen ist. Bei HC-Büchern sind wahrscheinlich € 20,00 die Grenze, bei der sich Leser fragen, ob sie für ihre mehr als € 20,00 auch genug Lesestoff bekommen.
Grüße wünscht Birgit
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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08.03.2021 14:53
von Stefanie
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Die Kosten steigen mit der Seitenzahl, wobei der Druck nur einen kleinen Teil ausmacht. Lektorat, Korrektorat und Satz werden auch pro Seite bezahlt.
Das Buch eines Neulings ohne Fanbasis ist immer ein Risiko, deshalb werden Verlage tendentiell keine Monsterwälzer von unbekannten Autoren annehmen.
Sicher gibt es Ausnahmen, aber schau dir zum Beispiel an, wie dünn der erste Harry Potter ist.
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
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08.03.2021 15:47
von preusse
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In meinen Verträgen steht immer: ca. 600 Normseiten.
Das ist mir aber mittlerweile völlig Wuscht.
Ich schreibe so viel, wie es für die Geschichte braucht.
Und es soll mir ja keiner mit Kürzen kommen.
Nach Überarbeitung und Lektorat sind meine Romane immer deutlich länger.
Nur den ersten bei Knaur, "Der Pirat" sollte ich um 100 Seiten kürzen.
Als ich mich strikt geweigert habe, haben sie aber eingelenkt und letztlich gesagt, na gut.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Apfelstrudel Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 15
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08.03.2021 16:28
von Apfelstrudel
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Danke schon mal für eure aufschlussreichen Antworten.
Daraus schließe ich mal, dass ich mir darüber beim Schreiben erst mal nicht zu viele Gedanken machen brauche. Wenn mein Roman überzeugt, sollte es egal sein ob er zum Beispiel 50 Seiten über der Norm ist.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2783
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09.03.2021 04:19
von Maunzilla
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Es macht auch einen großen Unterschied, ob es sich um einen etablierten Autor oder einen Neuling handelt.
Beim etablierten Autor ist das Risiko und der Arbeitsaufwand geringer.
Beim Neuling muß man in der Regel deutlich mehr Zeit ins Lektorat stecken. Das macht bei den Kosten einen weit höheren Anteil aus, als ein paar Seiten mehr zu drucken. Und natürlich sinken auch die Druckkosten mit höheren Auflagen.
Ein anderer Aspekt sind die Lesegewohnheiten des Zielpublikums. Je nach Genre haben sich gewisse Formate etabliert. Ein Krimi von 500 Seiten würde viele Leser abschrecken, ein Fantasy-Schmöker von 200 Seiten ebenso.
Als Autor sollte man sich auch folgendes überlegen: Schreibt man einen fetten Roman von 600 Seiten, hat man eine Chance veröffentlicht zu werden; schreibt man in der gleichen Zeit drei Romane von 200 Seiten, hat man drei Chancen auf eine Veröffentlichung. Und man kann sich in drei verschiedenen Szenarien und Genres üben.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Apfelstrudel Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 15
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09.03.2021 17:04
von Apfelstrudel
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: |
Als Autor sollte man sich auch folgendes überlegen: Schreibt man einen fetten Roman von 600 Seiten, hat man eine Chance veröffentlicht zu werden; schreibt man in der gleichen Zeit drei Romane von 200 Seiten, hat man drei Chancen auf eine Veröffentlichung. Und man kann sich in drei verschiedenen Szenarien und Genres üben. |
Danke Maunzilla, damit hast du absolut recht. Ich denke für meine Idee werden an die 200 Seiten bestimmt passend, und dann kanns auch gleich weiter gehen mit dem Nächsten
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bernhard-berlin Schneckenpost
B
Beiträge: 10
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B 09.03.2021 17:06
von bernhard-berlin
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Ich denke, es hängt vor allem von einem selbst ab, welchen Umfang man für richtig erachtet. Es gibt in jedem Genre eher kurze und eher lange Geschichten. Ich denke da z.B. an die Donna Leon Krimis, die immer sehr kurz sind und trotzdem ganz schön teuer. Gegenbeispiel ist der Wälzer Der Schwarm von Frank Schätzing mit fast 1.000 Seiten. Auch die Erwartungen der Leser sind sehr individuell und subjektiv. Bei meinem ersten Krimi (für den ich aktuell eine Agentur suche) sind es 431 Normseiten geworden. Einige meiner Testleser meinten, dass ich durchaus um 100 Seiten kürzen könnte, einige andere meinten, ich hätte an diversen Stellen mehr ins Detail gehen sollen.
Also zählt das, was ich als Autor für richtig erachte.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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09.03.2021 17:33
von Taranisa
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Überlege dir, wie lang deine Geschichte sein sollte, um vollständig erzählt zu sein. Was würde nur künstlich (und gequält) strecken, was könnte noch ausführlicher sein oder wo fehlt vielleicht noch ein Übergang / ein tieferes Eintauchen.
Meine Henkersweib-Reihe hat etwas über 300 Normseiten pro Band. Meiner Verlegerin liegt aktuell ein Histo außer der Reihe vor mit über 500 Normseiten.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Hennessy Gänsefüßchen
H
Beiträge: 19 Wohnort: Stuttgart
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H 09.03.2021 20:19
von Hennessy
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Ich finds aus Lesersicht irgendwie seltsam, den gerechtfertigten Preis eines Romans an seiner Seitenzahl festzumachen.
Ganz abgesehen davon, dass es Romane gibt, deren 200 Seiten sich wie 600 lesen und umgekehrt, wollen wir doch schlicht gute Romane und nicht lange bzw. "viel fürs Geld".
Vielleicht ist mein Leseverhalten aber auch eher faul geprägt und ich genieße die Stunden vor dem Wälzer nicht so sehr wie manch anderer hier.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2783
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09.03.2021 20:34
von Maunzilla
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Da es Millionen von Büchern gibt und sicher auch tausende gute, ist es ökonomisch betrachtet nicht verkehrt, nach dem Preis pro Seite Lesevergnügen zu schauen.
Da ich vor allem Klassiker kaufe, achte ich immer auf die Seitenzahl und kaufe die Ausgabe mit den meisten Seiten.
Der Preis eines Buches hat übrigens nichts mit der Qualität des Werkes zu tun, sondern in erster Linie damit, wie viel der Verlag aus den Käufern herauspressen zu können glaubt. (Oder wie viel Vorschuß er sich vom Autor hat abknöpfen lassen. ^^)
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
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10.03.2021 06:02
von preusse
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Der Preis eines Buches hat übrigens nichts mit der Qualität des Werkes zu tun, sondern in erster Linie damit, wie viel der Verlag aus den Käufern herauspressen zu können glaubt. (Oder wie viel Vorschuß er sich vom Autor hat abknöpfen lassen. ^^) |
Deine Wortwahl erinnert mich an die der Propagandisten in der alten SBZ, und das ist weder ironisch noch lustig gemeint.
Ein Verlag presst nichts aus den Käufern heraus, er bietet eine Ware an, und jeder Leser ist frei in seiner Entscheidung, ob er das Angebot annimmt oder ablehnt.
Und ein Autor knöpft dem Verlag auch nichts ab, sondern er wiederum bietet sein Werk an, für das er zu recht einen entsprechenden und angemessenen Obolus erwartet.
Das ein Verlag wie jedes Unternehmen kalkulieren muss - in seinem Fall mit Druck- und Papierkosten, mit Entgelt für Grafiker, Lektorat und Korrektorat, Werbung, Messeauftritten, Gehälter seiner Mitarbeiter etc. ist eine Selbstverständlichkeit.
Und das sowohl Autor wie Verlag eine Gewinnerziehlungsabsicht verfolgen, durchaus legitim.
Ein Teil von Deutschland, in dem das von einer kleinen Clique verblendeter Ideologen mal anders versucht wurde, ist krachend gescheitert.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2293 Wohnort: Annaburg
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10.03.2021 06:21
von Thomas74
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Da es Millionen von Büchern gibt und sicher auch tausende gute, ist es ökonomisch betrachtet nicht verkehrt, nach dem Preis pro Seite Lesevergnügen zu schauen.
Da ich vor allem Klassiker kaufe, achte ich immer auf die Seitenzahl und kaufe die Ausgabe mit den meisten Seiten.
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Dann müsste doch das Telefonbuch die erste Wahl für dich sein. Tausend Seiten für umme...
(duckundflitz.....)
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 844 Wohnort: Hamburg
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10.03.2021 09:15
von Rodge
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Ich empfehle den BGB-Kommentar mit 3.840 Seiten. Da die erste Fassung des BGB (bürgerliches Gesetzbuch) von 1896 ist, handelt es sich ja auch in jedem Fall um einen Klassiker (das Telefonbuch ist dafür doch eigentlich zu aktuell)
Bei Kosten von 130 Euro macht das einen Seitenpreis von 0,03 Euro!
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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10.03.2021 13:22
von Pickman
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben: |
(duckundflitz.....) |
_________________ Tempus fugit. |
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Stefan_Burban Klammeraffe
S Alter: 48 Beiträge: 568
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S 14.03.2021 11:57
von Stefan_Burban
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Ich finde, die ideale Seitenzahl gibts gar nicht. Es kommt auf den Autor an. Empfindet er das buch als fertig, ist es fertig. Allerdings ist meiner Erfahrung nach, ein Autor eher selten ganz mit seinem Werk zufrieden. Etwas zum Verbessern, findet sich immer. Aber um auf deine Frage zurückzukommen, es kommt auf dein subjektives Empfinden an.
_________________ Der Ruul-Konflikt:
Band 1 Düstere Vorzeichen
Band 2 Nahende Finsternis
Band 3 In dunkelster Stunde |
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