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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1955 Wohnort: Wurde erfragt
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23.10.2020 16:19 Ausführlichkeit oder: Das Kreuz mit dem Temporausnehmen von F.J.G.
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
von einem belletristischen Werk wird eine gewisse "Tiefe" erwartet. Ich habe einige richtige "Wälzer" im Regal stehen und habe beim Lesen mehr als einmal meine ganze Konzentration darauf aufgewendet, wie es dort geschafft wird, den Leser mit Ausführlichkeit zu unterhalten, sodass man mit einem Plot hinlangt, 100.000+ Wörter zu verschriftlichen.
Entdeckt habe ich das Geheimnis dahinter immer noch nicht.
Testleser meiner Texte bemerken immer wieder, in meinen Texten stünde "zu viel Action auf zu wenig Raum". Ich stimme dem zu.
Natürlich sollte man Bücher nicht um ihrer Selbst willen künstlich in die Länge ziehen. Das ist klar. Aber meine Texte sind dennoch einfach zu kurz und bestehen immer nur aus der Quintessenz, die ich im Plot zu erzählen habe.
Beschreibungen mit allen Sinnen? Ja, die habe ich schon eingebaut. Immer wieder erkläre ich subtil, wie sich der Sonnenschein (oder der Wind, oder der Regen) auf der Haut des Protas anfühlt; wonach es in der Küche gerade riecht; oder wonach sich der Charakter sehnt.
Dennoch schaffe ich es nicht, das Tempo soweit rauszunehmen, damit der Leser – nun, wie soll ich sagen – etwas mental Greifbares hat. Etwas, an dem er sich gemütlich aufhalten und den Umfang genießen kann.
Versteht ihr, worauf ich hinauswill?
Für jedwede Antwort bin ich sehr dankbar!
Gutes Schreiben,
euer Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1741
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23.10.2020 17:10
von Stefanie
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In Actionfilmen gibt es zwischendurch auch immer ruhige Momente, wo die Gefahr fürs erste gebannt ist, oder die berühmte Ruhe vor dem Sturm.
Wenn ständig nur Schlag auf Schlag kommt, ist das ermüdend. Auch deine Protagonisten brauchen irgendwann eine Pause. Diese Pausensituation musst du halt entsprechend nutzen, also interessant machen.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2821
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23.10.2020 17:14
von Maunzilla
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Es ist schwierig, da einen allgemeinen Rat zu geben. Es kann helfen, einen Nebenstrang einzuführen und diesen abwechselnd zur Hauptgeschichte zu erzählen, wie es in vielen Filmen üblich ist. Oder du kannst vielleicht zusätzliche Figuren einfügen, und nicht zuletzt hängt es auch stark vom Genre ab; und sicher auch vom individuellen Stil des Autors, ob er mehr zum Erzählen neigt oder lieber szenischer schreibt.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 23.10.2020 18:24
von Gerling
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Tiefe erreichst du nicht, indem du eine aufkommende Gewitterfront in aller Ausführlichkeit beschreibst. Das ist Atmosphäre. Und die kann sehr schnell ausufern. Tiefe wäre, wenn beschrieben wird, was diese Gewitterfront in einer Figur auslöst. Angst, Beklommenheit, was auch immer. In einem meiner neusten Projekte beschreibe ich, wie eine Auftragskillerin, die gerade Mutter geworden ist (was bei ihr schon eine Entwicklung in eine bestimmte Richtung auslöst) und aus einer Region kommt, in der es fast nie regnet, einen Platzregen erlebt und kurzerhand aus ihrem Hotelzimmer läuft und sich in diesen Regen stellt. Unabhängig davon, ob diese Szene gelungen ist, oder nicht, schafft sie Atmosphäre und verleiht der Figur eine gewisse Tiefe (hoffe ich jedenfalls )
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
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Raven1303 Klammeraffe
Alter: 41 Beiträge: 540 Wohnort: NRW
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23.10.2020 19:43
von Raven1303
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Vielleicht gönnst du deinen Figuren auch eine kleine Pause und lässt sie etwas ruhiges tun (Kaffee kochen, duschen, Blut von der Machete putzen). Dabei geht die Figur ihren Gedanken nach. Sie kann sich erinnern, Pläne schmieden ...
Die Art, wie sie diese Dinge tut, verrät dem Leser auch etwas über Ihren Charakter.
Meintest du so was?
_________________ Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke) |
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1130
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B 23.10.2020 19:55
von Beckinsale
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Ich halte es gern mit Abdelkarim: "Laber nicht. Laberst du? Du laberst!" Ich bin Kurzgeschichtenfan, ich mag Autoverfolgungsjagden. Wenn ich eines zu schätzen weiß, ist es Tempo. Tiefgang ist was für Öltanker und Containerriesen. Wenn du es schaffst, das, was du sagen willst, mit Tempo zur Begeisterung des Lesers zu führen, dann pflege diese Fähigkeit. Bau sie noch aus. Sei dir gewiss, dass es einfacher ist, zu labern.
My.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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23.10.2020 19:58
von BlueNote
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Aber mit Kaffee kochen und duschen erreichst du keine Tiefe. Auch nicht mit dem wiederholten Beschreiben, wie sich Regen auf der Haut anfühlt.
Was mich in den "ruhigen Momenten" ansprechen würde, wäre:
eine exzellente Sprache
ein überragender Wortwitz
ein philosophischer, extravaganter, aber trotzdem nachvollziehbarer Gedankengang
Zwischenmenschliches, Empathie
Beschreibungen (Landschaft?), die über das reine Beobachten hinausgehen
Individualität
Skurriles
ein zu lösendes (Alltags-)Problem (Schicksalsschlag?)
Nebenhandlungen
Diese Szenen zu schreiben, ist sicherlich schwieriger, als die üblichen Actionsachen. Aber das verleiht deinem Roman wirklich Tiefe. Wenn du das willst, solltest du dich bei den Zwischenszenen besonders anstrengen, weil du hier die ausgetretenen Pfade verlässt und etwas Eigenes schaffen musst.
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1955 Wohnort: Wurde erfragt
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23.10.2020 20:23
von F.J.G.
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Ihr Lieben,
vielen herzlichen Dank für diese zahlreichen Fachmeinungen!
Da sind wirklich einige sehr interessante Gedanken dabei, von denen ich bestimmt was mitnehme.
Gerling und BlueNote, euch einen besonderen Dank; aus euren Worten spricht Expertise.
Schönes Wochenende!
Der Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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madloom Gänsefüßchen
Alter: 48 Beiträge: 16 Wohnort: Wien
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24.10.2020 12:17
von madloom
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: |
eine exzellente Sprache
ein überragender Wortwitz
ein philosophischer, extravaganter, aber trotzdem nachvollziehbarer Gedankengang
Zwischenmenschliches, Empathie
Beschreibungen (Landschaft?), die über das reine Beobachten hinausgehen
Individualität
Skurriles
ein zu lösendes (Alltags-)Problem (Schicksalsschlag?)
Nebenhandlungen |
Hervorragende Sammlung an Beispielen!
BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Aber mit Kaffee kochen und duschen erreichst du keine Tiefe. Auch nicht mit dem wiederholten Beschreiben, wie sich Regen auf der Haut anfühlt. |
Je nach Tempo der Geschichte kann aber auch solch ein banaler Vorgang dem Leser einen Moment der Pause verschaffen, auch, um zu verdauen, was davor passiert ist, ohne seine Gedanken gleich in eine neue Richtung zu steuern. Der arme Protagonist ist ja auch nur ein Mensch (möglicherweise).
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3210 Wohnort: Frankenberg/Eder
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24.10.2020 15:20
von Taranisa
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Ich gehöre auch zu jenen, die gerne zügig erzählen / schreiben, was es zu berichten gibt. Beispielsweise hatte mal eine Testleserin angemerkt, dass man sich gar nicht in das mittelalterliche Adelsfest (Setting des Kapitels, "Hintergrund") hineinfühlen könne, ich würde es zu wenig zeigen, dabei sei das doch interessant. Ich habe daraufhin noch viel an dem Kapitel geändert / hinzugefügt.
An diesem Thema muss ich generell auch noch arbeiten und nehme mir einige der Tipps mit. Vielen Dank.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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25.10.2020 01:31
von Mogmeier
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Hallo Kojote,
bei mir ist es irgendwie das Gegenteil deines Problems, sprich also, Tempo in die Geschichte hineinzubringen, will sagen, für eine Geschichte, die man binnen hundert Seiten erzählt haben könnte, benötige ich mitunter das Zehnfache. Woran liegt’s? – Joa mei, ich bin nun mal einer, der gerne ins Detail geht, und dabei meine ich nicht bloße endlose Beschreibungen eines Details (das wäre ja dann auch viel zu billig). Nein. Ich zerpflücke solche Details gerne in ihrer Wesensart, wofür ich – und das habe ich mir von David Foster Wallace abgeguckt – auch schon mal die eine oder andere ellenlange Fußnote in meinem Roman anbringe, um noch tiefer in die Materie vorzurücken; ich kann da einfach nicht anders.
Viele Grüße
Mog
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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Sanny Eselsohr
S Alter: 30 Beiträge: 227
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S 13.12.2020 19:58
von Sanny
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Das Erste, was mir bei deiner Frage durch den Kopf ging, war, ob Show-don't-tell ausreichend berücksichtigt wird.
Als nächstes würde ich, ohne die Geschichte zu kennen, den Ratschlag geben, uns die Gedanken deines Protas immer wieder mitzuteilen. Wie bewertet er die eine oder andere Situation? Erinnern ihn irgendwelche Gegenstände oder Szenen an etwas? Hat er Ängste, Unsicherheiten, andere Emotionen, die in ihm hochkommen?
Das Gute dabei ist, dass die Protas durch diese Beschreibungen automatisch an Tiefe gewinnen.
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 07.03.2021 20:53
von Bernd
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Das Thema der charakterlichen Tiefe kommt in einigen Threads vor, wie mir als Neuling auffällt. Viele der hier genannten Vorschläge finde ich handwerklich hervorragend und stilistisch elegant, weil sie Story und Charakter klassisch verschmelzen. Allerdings fehlt mir ein Aspekt zur Tiefe.
Ich finde es wichtig, einen Charakter an seine Grenzen zu bringen, ihn das Undenkbare tun zu lassen. Das erzeugt eine nachhaltige Tiefe. Game of Thrones ist ein Musterbeispiel für diese Technik, Herr Martin bezieht sich dabei explizit auf Faulkner als Vorbild.
Zwei der vielen Beispiele in der Serie: Tyrion, der seinen Vater nach einigen Drohungen und Jahren der Demütigung erschießt. John Snow, der mit den Wildlings Frieden schließt, obwohl das Gefahr aus den eigenen Reihen bedeutet.
Diese Technik berücksichtigt gleichzeitig das Thread-Thema Rhythmisierung, sprich den geplanten Wechsel von schnellen und langsamen Passagen. Allein die Zweifel und Probleme von Menschen in Extremsituationen erleichtern dem Schriftsteller die Entscheidung, was relevant ist und auf das Papier gehört.
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zitronenkuchen Eselsohr
Beiträge: 310
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07.03.2021 21:30
von zitronenkuchen
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Weißt du, man will ja nicht nur dem Plot hinterherjagen, sondern Zeit mit den Figuren verbringen. Mit ihnen zusammen aufatmen und Kraft schöpfen, ein bisschen mit ihnen herumhängen und sich mit ihnen wohlfühlen. Nimm den Leser doch mal mit auf eine der harmlosen Zwischenstationen und schau, wie sich das anfühlt.
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 07.03.2021 21:53
von Bernd
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Ich habe nicht gesagt, dass man sich ausschließlich auf diese Technik verlassen sollte. Es geht um die Vielfalt der Techniken.
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 07.03.2021 22:44
von Gerling
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zitronenkuchen hat Folgendes geschrieben: | Weißt du, man will ja nicht nur dem Plot hinterherjagen, sondern Zeit mit den Figuren verbringen. Mit ihnen zusammen aufatmen und Kraft schöpfen, ein bisschen mit ihnen herumhängen und sich mit ihnen wohlfühlen. Nimm den Leser doch mal mit auf eine der harmlosen Zwischenstationen und schau, wie sich das anfühlt. |
Das hast du schön gesagt.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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07.03.2021 23:40
von Mogmeier
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Hallo Kojote,
die Lösung deines Problems findest du eventuell in der im Folgenden von mir verlinkten Lektüre. Und das meine ich jetzt ohne Mist.
*KLICK*
In der Hinsicht ist dieser Roman ein wirkliches Lehrbuch, bei dem man sich ’ne Scheibe von abschneiden kann. Dieses Buch strotzt nur so von wirklich plausiblen Charakteren mit richtiggehend Tiefgang, ohne dass eben dieser Tiefgang in Langeweile ausartet (Stichwort: Heuernte usw.).
Viele Grüße,
Mog
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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Jarandrel Wortedrechsler
Beiträge: 55 Wohnort: Hamburg
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08.03.2021 17:15
von Jarandrel
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Das Lesetempo wird auch gebremst durch:
Längere Sätze.
Mehr Adjektive.
Längere Absätze.
Weniger Absätze.
Was ich damit sagen will, ist, dass ein längerer - durchaus verständlich gegliederter Satz - den Leser länger verweilen lässt als ein kurzer, prägnanter mit derselben Aussage es täte. Dabei wird der Satz zwangsläufig länger, je mehr Adjektive er aufnimmt. Ich rate jedoch davon ab, unnötige Füllwörter hineinzuzwängen.
Sind Absätze länger, hält sich der Leser länger daran auf als an kürzeren, die er nur eben überfliegt.
Je kürzer die Zeilen,
desto höher
das Lesetempo.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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08.03.2021 18:24
von Ralphie
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Die langen Absätze sind auch bei mir ein Kreuz. Ich kann einfach nichts dagegen tun, sie kommen von selbst.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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08.03.2021 23:04
von Willebroer
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Lesetempo als Qualitätskriterium?
Erinnert mich an die Geschichte von dem Taxifahrer, der seine ortsfremden Fahrgäste auf den abenteuerlichsten Umwegen zum Ziel brachte, dafür ordentlich abkassierte und obendrein noch Trinkgeld bekam, "weil er sich so beeilt hatte".
Ging es nicht eigentlich um das Gegenteil?
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 09.03.2021 00:16
von Bernd
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Vor allem im Thriller ist Tempo ein Qualitätskriterium.
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 15.03.2021 14:02
von Levo
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Kommt drauf an, was mit "Lesetempo" gemeint ist.
Knackige Actionszenen können mE nicht einen ganzen Roman lang durchgehalten werden. Selbst Indiana Jones und James Bond gehen mal schlafen. Das allein wäre aber nichts, was von allein unterhält.
Auch ruhige Szenen müssen etwas Relevantes erzählen, doch sie müssen nicht immer für Neues sorgen.
Geht es darum, dass von Plotpunkt zu Plotpunkt gerast wird? Jetzt geht's los, auf zum Wendepunkt und danach mit der Achterbahn knackknackknack immer höher höher höher und dann huiiiiiiii buff aus?
Dann ist es vielleicht so, dass den großen, bedeutsamen Szenen der behutsame Nachklapp fehlt, der Nachhall in den Figuren, der illustriert, dass diese Szene nicht nur da war, um die nächste große, bedeutsame Szene vorzubereiten (auch wenn das eine ihrer vielen Aufgaben ist!) und den Prota schnellmöglich dorthin zu scheuchen.
Ich persönlich halte mich nicht immer an das Scene-Sequel-Modell, aber ich versuche dennoch, meinen Prota nicht stets nur auf dem Wellenkamm reiten, sondern auch mal auf seinem Surfboard dümpeln zu lassen. Manchmal ist das nur ein Absatz, manchmal eine ganze Szene.
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