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Vincent Wolf Erklärbär
V Alter: 36 Beiträge: 2
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V 04.03.2021 13:41 Erotikroman/Kriminalroman - Gewalt und Hard BDSM von Vincent Wolf
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Mein erster Betrag hier neben der kurzen Vorstellung.
Ich suche nun schon etwas länger im Netz, um zufriedenstellende Antworten auf ein paar Unklarheiten zu bekommen.
Bei mir schlummert ein nahezu fertiges Manuskript im Hard BDSM Bereich, harte Gewalt, Versklavung und nicht einvernehmlicher Sex und Praktiken werden explizit beschrieben. Es ist ein rein fiktives Werk, geht weder um Pädophilie noch Zoophilie und nichts Politisches.
Nach Selbsteinschätzung finde ich es recht gelungen und würde das Manuskript gern einreichen und beurteilen lassen, habe nur Bedenken, dass es tatsächlich zu hart ist.
Die Fragen, die sich mir nun stellen sind folgende:
- Was ist in fiktionalen Romanen eigentlich wirklich erlaubt, schon rein rechtlich, gibt es Verbote in Sachen Gewalt- und pornografischen Beschreibungen?
- Darf nicht einvernehmlicher Sex und Handlungen überhaupt beschrieben und veröffentlicht werden?
Ich bin tatsächlich etwas irritiert, bei einem Verlag der hauptsächlich Dinge im BDSM Bereich veröffentlicht war zum Beispiel zu lesen, dass sie nicht veröffentlichen was nicht einvernehmlich ist. Was allerdings in einigen Leseproben nicht unbedingt der Fall war.
Eventuell kann mir hier jemand etwas mehr Klarheit verschaffen oder mich auf Lesestoff verlinken oder hinweisen, wo ich mich besser reinlesen kann (Schande auf mein Haupt, dass ich dort kaum etwas finden konnte).
Ich bedanke mich schon einmal und wünsche einen weiteren angenehmen Donnerstag
Grüße
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2293 Wohnort: Annaburg
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04.03.2021 14:00
von Thomas74
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Frag doch einfach mal bei einem spezialisierten Verlag, z.B. Redrum, an. Die haben einige recht explizite Bücher im Programm, und auch, wenn sie nicht interessiert sind, können sie dir zumindest Auskunft geben, was geht, und was besser nicht.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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04.03.2021 14:11
von Taranisa
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Zu deiner zweiten Frage zuerst:
In meinem Debüt kommt definitiv nicht einvernehmlicher Beischlaf vor. Der erste löst das Leid der Protagonistin und so die Geschichte aus. Ich habe in der TestleserInnen- und Lektoratsphase die ausführliche Szene der gewaltsamen Entjungferung zwar gekürzt und war ohnehin mehr auf die Gefühlsebene gegangen, statt auf die rein körperlichen Handlungen, aber heftig blieb sie dennoch.
Zu deiner ersten Frage:
Solange diese Art (oder auch jegliche Art) von Gewalt NICHT verherrlicht oder gutgeheißen wird, darf es meiner Meinung nach auch veröffentlicht werden. Zudem sollte eine solche Szene ihren Sinn und Zweck erfüllen, die Handlung voranzutreiben und/oder den Charakter deutlicher zeigen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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04.03.2021 14:59 Re: Erotikroman/Kriminalroman - Gewalt und Hard BDSM von nebenfluss
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Vincent Wolf hat Folgendes geschrieben: |
- Darf nicht einvernehmlicher Sex und Handlungen überhaupt beschrieben und veröffentlicht werden? |
Grundsätzlich ja. Es gibt zahlreiche Romane, in denen Vergewaltigungen beschrieben werden. Gewaltverherrlichung (und damit eventuelle Bedenken, was Jugendgefährdung etc. angeht) ist m. E. erst dann gegeben, wenn Vergewaltigung als etwas positives dargestellt wird.
Zitat: | Ich bin tatsächlich etwas irritiert, bei einem Verlag der hauptsächlich Dinge im BDSM Bereich veröffentlicht war zum Beispiel zu lesen, dass sie nicht veröffentlichen was nicht einvernehmlich ist. Was allerdings in einigen Leseproben nicht unbedingt der Fall war.
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Kann es nicht sein, dass sie BDSM-Literatur einfach als spezielle Erotik-Literatur betrachten, wo solche Darstellungen, also in erotisierender Absicht, nichts zu suchen haben?
BDSM an sich hat ja auch erstmal nichts mit "nicht einvernehmlich" zu tun.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6127 Wohnort: Nullraum
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04.03.2021 15:06
von V.K.B.
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Hallo Vincent,
Zitat: | Ich bin tatsächlich etwas irritiert, bei einem Verlag der hauptsächlich Dinge im BDSM Bereich veröffentlicht war zum Beispiel zu lesen, dass sie nicht veröffentlichen was nicht einvernehmlich ist. | Könnte mit folgendem zusammenhängen: BDSM = Safe, sane, consensual . Oder risk-aware consensual kink.
Edit: oh, sorry, hat sich (etwas) mit nebenfluss überschnitten:
Was du mit Zitat: | Hard BDSM Bereich, harte Gewalt, Versklavung und nicht einvernehmlicher Sex und Praktiken werden explizit beschrieben | beschreibst, ist kein BDSM, sondern Gewaltpornographie. Meine ich jetzt nicht abfällig, ist aber eigentlich ein anderes Genre, und von daher kann es sein, das auf BDSM spezialisierte Verlage es nicht haben wollen.
Was jetzt erlaubt ist, ist eine andere Frage. Solange alle Beteiligten volljährig sind, bist du auf der relativ sicheren Seite. Die Rechtslage ist allerdings schwammig und unsere als Jugendschutz getarnte Zensurbehörde wird nur auf Antrag aktiv. Landest du auf Liste B (Gewaltverherrlichung, grobe Verstöße gegen Menschenwürde) hat sich das Buch (in Deutschland) erledigt, weil es nicht mehr verkauft und verbreitet werden darf. Bestehende Bestände können sogar beschlagnahmt werden. Bei Liste A: Verkauf nur unter Ladentisch bzw in Räumen, wo Jugendliche keinen Zugang haben, kein Versandhandel. (Deshalb nennen ich sie Zensurbehörde und nicht Jugendschutz, weil deren Beschlüsse eben auch Erwachsene betreffen). Bei reinen Büchern (also nicht Visual- oder GraphicNovels) sind die aber vorsichtig, die gehen lieber auf Filme und Videospiele los. Und wie gesagt, da muss erstmal jemand (z.B. von einer Bildungseinrichtung) einen Antrag stellen, ein Werk vom Markt zu verbannen. Und in Bezug auf Bücherverbote ist man in Deutschland ja ein bisschen traumatisiert und daher vorsichtig. Rechtlich möglich ist es trotzdem.
Ansonsten gilt: Lies dir de Sades 120 Tage von Sodom durch und du siehst, was in Sachen Gewaltpornographie (auch mit Minderjährigen) in Deutschland als Literatur durchgehen kann. Wobei die Betonung natürlich auf "kann" liegt, denn du kannst nicht unbedingt davon ausgehen, dass bei dir mit gleichem Maß gemessen wird.
beste Grüße,
Veith
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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Vincent Wolf Erklärbär
V Alter: 36 Beiträge: 2
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V 04.03.2021 15:58
von Vincent Wolf
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Danke für eure Antworten, diese helfen mir schon sehr weiter!
Zitat: |
Was du mit ...... beschreibst, ist kein BDSM, sondern Gewaltpornographie |
Danke, den Begriff Gewaltpornographie hätte ich noch mit dazu erwähnen sollen denn das trifft es in einigen Passagen auf den Punkt.
Dann wäre es bei einem Verlag der rein nach dem SSC Konzept veröffentlicht natürlich auch falsch.
Ich gebe mir selbst noch etwas Bedenkzeit und werde schauen, wo es Verlags-technisch wohl am besten aufgehoben wäre.
EDIT:
Zitat: | Frag doch einfach mal bei einem spezialisierten Verlag, z.B. Redrum, an. Die haben einige recht explizite Bücher im Programm, und auch, wenn sie nicht interessiert sind, können sie dir zumindest Auskunft geben, was geht, und was besser nicht.
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Auch danke für diesen Tipp, dort ist tatsächlich ziemlich hartes Material dabei, ich werde mich weiter erkundigen.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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05.03.2021 13:03
von Pickman
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Hi Vincent Wolf,
die 1000 Tage von Sodom haben auch ihren Verleger gefunden.
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Rike La Leseratte
Beiträge: 164
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05.03.2021 14:03
von Rike La
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Zitat: | Darf nicht einvernehmlicher Sex und Handlungen überhaupt beschrieben und veröffentlicht werden?
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Du hast ja schon zahlreiche Antworten bekommen, jetzt aber nochmal von mir. Natürlich darfst du solche Szenen beschreiben/Vergewaltigungen und Missbrauch literarisch verarbeiten, aber - wie andere schon geschrieben haben - eben nur, wenn du es nicht als etwas Positives darstellst. Und ich persönlich bin der Meinung, dass sogar unabdingbar ist, klarzustellen, dass dadurch Leben zerstört werden.
Brauchst du die Szene denn unbedingt? Ich bekomme ein ungutes Gefühl, wenn ich die Beschreibung deines Projekts lese, vielleicht ist das aber auch nur mein subjektiver Eindruck und ich hoffe jetzt einfach mal, dass dein Projekt Gewalt/Vergewaltigungen usw. nicht verherrlicht.
Sorry, war mir nur wichtig und ist vielleicht auch einfach nur mein persönliches Bedürfnis.
Mit Verlagstipps usw. kann ich dir leider nicht weiter helfen.
Liebe Grüße
Rike
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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05.03.2021 17:12
von Pickman
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Pickman hat Folgendes geschrieben: | Hi Vincent Wolf,
die 1000 Tage von Sodom haben auch ihren Verleger gefunden.
Cheers
Pickman |
Ups, das waren nur 120 Tage. Irgendwer hat mir mein Exemplar geklaut, und auf mein Gedächtnis ist auch kein Verlass mehr.
_________________ Tempus fugit. |
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