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Zwischen den Straßen


 
 
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Mogmeier
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Beitrag25.12.2020 01:17
Zwischen den Straßen
von Mogmeier
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.


Warum ihn jeder Laura nennt, weiß keiner. Nicht einmal er selbst, also Laura, kann das beantworten. Laura geht gerne im Regen spazieren, so ganz ohne Schirm (… Charme und Melone). Laura entspricht nicht unbedingt der Norm. So sagen das zumindest die Leute. Er hat einen mächtigen Buckel, der als Faltengebirge über den Schulterblättern thront und seinen Hals nach vorne drückt. Laura ist anders. Er sabbert unentwegt und macht beim Atmen komische Geräusche. Es regnet. Miau, kommt eine Katze vorbei. Laura grüßt nicht zurück. Er geht einfach weiter. Die Katze guckt ihm kurz nach und ist dann auch schon wieder weg. Sie hat Dinge zu erledigen, Dinge eben, die Katzen nun mal erledigen müssen.
Der Regen hat etwas nachgelassen. Laura macht Halt vor dem Schaufenster eines Backwarengeschäfts und sieht, wie sich darin ein Mann zu einem üppig übergroßen Insekt entfaltet, das die ganze Kundschaft auffrisst und die Backwarenfachverkäuferin in einen Kokon wickelt – sicherlich für den kleinen Hunger zwischendurch. Laura geht weiter und schaut nach rechts. Hätte er nach links gesehen, wäre ihm wahrscheinlich die Ameise aufgefallen, die gerade mit einem zusammengeknüllten Papierfetzen diskutiert, der ihr im Weg ist und die Ameise deswegen nun nicht ihrem Tages-Soll hinterherkommt. Noch weiter in der Richtung stehen zwei Polizeifahrzeuge, SMH, die Feuerwehr mit [noch] ausgefahrener Leiter und … und ein Leichenwagen. Und angenommen, die Ameise könnte lesen, hätte sie sich sicher nicht die Mühe gemacht, den Papierfetzen zu entwirren und glattzustreichen (wie auch?). Deshalb weiß jetzt niemand – die Ameise inbegriffen –, dass dieser mittlerweile vom Regen recht aufgeweichte Zettel mit folgender Nachricht aufwarten wollte: »Es war schön mit euch. Leckt mich doch alle! Ich verpiss mich jetzt.«

Laura beendete seinen Spaziergang, indem er, wie jeden Morgen, an dem es regnete, zur Tankstelle ging. Dort angekommen wurde er von dem üppig übergroßen Insekt, das einen Kokon auf dem Rücken trug, zur Seite geschubst. Das Insekt kaufte sich eine Packung Zigaretten. Laura kaufte sich eine Packung Kondome. Daheim zog er dann jeden dieser glitschigen Luftballons aus seiner Festung, warf alles in den Müll und weinte.



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Selanna
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Beitrag16.02.2021 13:36

von Selanna
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Hallo Mogmeier,

ich habe was Anderes gesucht und bin auf Deinen Text gestoßen. Hier mal ein paar Eindrücke und Anmerkungen von mir:
Zitat:
Warum ihn jeder Laura nennt, ich kannte mal einen Mann, den nannten sie Bärbel, weil er die Bärbel aus „Werner“ so gut imitieren konnte Wink weiß keiner. Nicht einmal er selbst, also Laura, kann das beantworten wenn er es nicht weiß, ist es logisch, dass er es nicht beantworten kann. Laura geht gerne im Regen spazieren, so ganz ohne Schirm (… Charme und Melone) ja, naheliegende Assoziation. Aber passt das in den Text?. Laura entspricht nicht unbedingt der Norm mmh. Das war mir ab dem Moment klar, als da stand, dass man ihn Laura nennt. Aber ich weiß nicht, ob der Satz doch seine Berechtigung hat, weil er zum Stil des Textes passt. So sagen das zumindest die Leute. Er hat einen mächtigen Buckel, der als Faltengebirge über den Schulterblättern thront wow, eine erhabene Beschreibung für einen Buckel Shocked und seinen Hals nach vorne drückt. Laura ist anders die Redundanz ist hier also tatsächlich ein stilistisches Mittel. Er sabbert unentwegt und macht beim Atmen komische Geräusche du demontierst den Protagonisten ja ganz schön. Es regnet. Miau, kommt eine Katze vorbei. Laura grüßt nicht zurück. Er geht einfach weiter. Die Katze guckt ihm kurz nach und ist dann auch schon wieder weg. Sie hat Dinge zu erledigen, Dinge eben, die Katzen nun mal erledigen müssen. Der Abschnitt passt nicht zum Rest. Der Text zieht mich immer weiter runter. Da ist Laura, die anders ist, aber nicht nur anders, sondern körperlich beeinträchtigt usw. … und dann kommt die Katze und der Abschnitt klingt geschäftig, ein bisschen amüsant (die Katze wird vermenschlicht). Bringt mich draus, aber vllt soll das so sein?.
Der Regen hat etwas nachgelassen. Laura macht Halt vor dem Schaufenster eines Backwarengeschäfts und sieht, wie sich darin ein Mann zu einem üppig übergroßen Insekt entfaltet, das die ganze Kundschaft auffrisst und die Backwarenfachverkäuferin in einen Kokon wickelt – sicherlich für den kleinen Hunger zwischendurch Shocked Was ist jetzt das?. Laura geht weiter und schaut nach rechts. Hätte er nach links gesehen, wäre ihm wahrscheinlich die Ameise aufgefallen, die gerade mit einem zusammengeknüllten Papierfetzen diskutiert, der ihr im Weg ist und die Ameise deswegen nun nicht ihrem Tages-Soll hinterherkommt. Noch weiter in der Richtung stehen zwei Polizeifahrzeuge, SMH, die Feuerwehr mit [noch] ausgefahrener Leiter und … und ein Leichenwagen. Und angenommen, die Ameise könnte lesen, hätte sie sich sicher nicht oder ist die Unlogik gewollt? die Mühe gemacht, den Papierfetzen zu entwirren und glattzustreichen (wie auch?). Deshalb weiß jetzt niemand – die Ameise inbegriffen –, dass dieser mittlerweile vom Regen recht aufgeweichte Zettel mit folgender Nachricht aufwarten wollte: »Es war schön mit euch. Leckt mich doch alle! Ich verpiss mich jetzt.«

Laura beendete Tempuswechsel. Ergibt für mich keinen Sinn seinen Spaziergang, indem er, wie jeden Morgen, an dem es regnete, zur Tankstelle ging. Dort angekommen wurde er von dem üppig übergroßen Insekt, das einen Kokon auf dem Rücken trug, zur Seite geschubst. Das Insekt kaufte sich eine Packung Zigaretten. Laura kaufte sich eine Packung Kondome. Daheim zog er dann jeden dieser glitschigen Luftballons aus seiner Festung, warf alles in den Müll und weinte.

Du meine Güte, ich bin ein bisschen überfordert. Ein skurril-absurder Text und das ist nicht meine Stärke. Was ich auf jeden Fall sagen kann: Dass ich den Namen „Laura“ immer wieder mit er/sein/etc. konfrontiert sah, hat mich fast jedes Mal stutzen lassen, das fand ich gut.
Die Stimmung ist zunehmend traurig, das zieht sich trotz der skurrilen Einschübe durch, am Ende weint Laura. Du schaffst es auch, dass ich mit dem Protagonisten mitfühle, dass ich involviert bin, obwohl ich ihn und seine Welt nicht verstehe. Er ist ein Mann, nehme ich an, der vermutlich irgendetwas feminin Konnotiertes an sich hat, obwohl Du ihn eher wie Quasimodo beschreibst; dabei geht feminin und Quasimodo nach dem gängigen Klischee nicht zwangsläufig gut zusammen, also neben der Namensgebung ein weiterer Klischeebruch. Zum Quasimodo-Aussehen und somit -Anleihe passt, dass Laura recht unbeteiligt durch diese Welt geht, er ist vom Insektenmassaker nicht betroffen, sieht nur zu. Auch auf ihn reagiert niemand, er wird an der Tankstelle übersehen/beiseite gestoßen. Dass er Kondome kauft, deute ich so, dass er gerne sexuellen Kontakt hätte, vielleicht aber einfach nur Kontakt irgendwelcher Art, um eben nicht so einsam, übersehen, beiseitegestoßen durch diese Welt zu gehen. Da er aber keinen Kontakt hat/haben kann, hat er keine Verwendung für die Kondome, schmeißt sie weg, das macht ihm sein Dilemma bewusst und er weint. Auch dass er gerne im Regen spaziert, könnte auf eine depressive Tendenz des Protagonisten hinweisen.
Die Einschübe haben mich an Kafka erinnert, wahrscheinlich einfach, weil Insekten in einer ansonsten realitätsnahen Welt vorkommen.
Mh. Gerne gelesen, ja. Aber ich kann nicht sagen, worauf der Text hinaus will (darum der lange Interpretationsversuch, das habe ich schon im Germanistikstudium mit mir unverständlichen Texten so gehandhabt Laughing ). Vielleicht gibst Du mir einen Hinweis?

Liebe Grüße
Selanna


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Mogmeier
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Beitrag16.02.2021 21:12

von Mogmeier
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Hallo Selanna,

was für ein Feedback! smile extra


Zuerst mal etwas zum Schreibstil hier an sich, und auch wenn das jetzt wie eine Ausrede klingen mag, aber diese Art des Schreibens entwickelte sich in der Form schon so ziemlich zu einer Marotte meinerseits. Dazu gehören eben diese Redundanzen und Wortwiederholungen. (Tempuswechsel bringe ich manchmal gerne zw. Einleitung und dem eigentlichen Text oder auch dem eigentlichen Text und dessen Schlussabsatz an … Geschmacksache) Klar, man könnte mir daraufhin so etwas wie schriftstellerische Unkenntnis unterstellen, aber ich finde, gerade durch eine plump und mager wirkenden Schreibweise lässt sich viel ungezwungener auf eine Gesamtstimmung, die eine Geschichte bezogen auf ihren Inhalt übermitteln soll, hinarbeiten, was jetzt aber nicht heißen soll, dass ein kunstvoll, wortgewandter Text keine Stimmung rüberbringen würde/könnte.

Und wenn ich ehrlich sein soll, ich habe mir das von ein paar Größen der Literatur abgeguckt, die mitunter bekannt für ihre schwere Kost sind. Wobei die natürlich nicht durchgängig so schreiben, sondern das immer mal wieder an der einen oder anderen Stelle zur Geltung bringen – mal mehr, mal weniger mehr.


Deine Interpretation schmeichelt mir! Es geht hier wirklich um ein Fallen[gelassensein] am Rande der Gesellschaft bzw. über diesen hinaus. Im Mittelpunkt der Außenstehende, der sich eigentlich damit abgefunden hat, gleichwohl aber dadurch erinnert wird, evtl. doch dazugehören zu müssen. Ein innerer Konflikt, der dazu führt, sich vor dem Treiben der Gesellschaft wie auch vor sich selbst innerlich zu verbarrikadieren.
Für den Mann in meiner Geschichte wirkt deshalb das, was man als gesellschaftliche Normen bezeichnen könnte (manchmal auch muss und man sich dabei fragt, warum), alles eher surreal, was ich anhand des üppig übergroßen Insekts (siehe: Backwarengeschäft und Tankstelle) darstellte. Und wenn wir schon mal bei den Tieren sind: Ameise und Katze stehen stellvertretend für gewisse Charakterbilder innerhalb dieser Gesellschaft – das üppig übergroße Insekt tut das auch.

Ein wenig draufdrückend entschied ich mich im Text für die Darstellung zweier Richtungen, von einer sich der Mann abwendet bzw. diese Richtung verdrängen will, oder besser gesagt, noch verdrängen kann.

Danke fürs Lesen und für deine Interpretation!

Viele Grüße
Mog


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Hennessy
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Beitrag16.02.2021 23:13

von Hennessy
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Zitat:
Warum ihn jeder Laura nennt, weiß keiner. Nicht einmal er selbst, also Laura, kann das beantworten. Laura geht gerne im Regen spazieren, so ganz ohne Schirm (… Charme und Melone).


Hier würde ich die Klammer streichen, weil sie aus der Erzählung rausreißt, es ist ein Witz, der nicht vom Erzähler stammt, sondern eher vom Autor selbst bzw. rückt es den Erzähler in den Vordergrund, um den es ja aber nicht geht.


Zitat:
Laura entspricht nicht unbedingt der Norm. So sagen das zumindest die Leute. Er hat einen mächtigen Buckel, der als Faltengebirge über den Schulterblättern thront und seinen Hals nach vorne drückt. Laura ist anders. Er sabbert unentwegt und macht beim Atmen komische Geräusche.


Hier würde ich auf das viele "tell" verzichten, alsi nicht sagen: Laura ist anders etc., sondern das einfach zeigen.

Zitat:
Es regnet. Miau, kommt eine Katze vorbei. Laura grüßt nicht zurück. Er geht einfach weiter. Die Katze guckt ihm kurz nach und ist dann auch schon wieder weg. Sie hat Dinge zu erledigen, Dinge eben, die Katzen nun mal erledigen müssen.


Das gefällt mir gut, aber jetzt haben wir zwei Fäden, den von Laura und den der Katze - in einem kurzen Text wie diesen kann das ablenken und wie jeder weiß, erinnern sich Zuschauer nach einer Werbung mit süßen Tieren nur an das Tier, nicht aber an das beworbene Produkt lol2

Zitat:
Der Regen hat etwas nachgelassen. Laura macht Halt vor dem Schaufenster eines Backwarengeschäfts und sieht, wie sich darin ein Mann zu einem üppig übergroßen Insekt entfaltet, das die ganze Kundschaft auffrisst und die Backwarenfachverkäuferin in einen Kokon wickelt – sicherlich für den kleinen Hunger zwischendurch.


Das gefällt mir wieder sehr gut und entkräftet meinen Einwand von oben: offenbar geschehen hier allerlei skurrile Episoden. Allerdings empfinde ich auch hier wieder den Kommentar bzw. Witz des Erzählers als unpasend (kleiner Hunger), da er den Erzähler und dessen Perspektive betont.
Außerdem: entweder üppig oder übergroß, beides ist zuviel.


Zitat:
Laura geht weiter und schaut nach rechts. Hätte er nach links gesehen, wäre ihm wahrscheinlich die Ameise aufgefallen, die gerade mit einem zusammengeknüllten Papierfetzen diskutiert, der ihr im Weg ist und die Ameise deswegen nun nicht ihrem Tages-Soll hinterherkommt.


Das ist etwas unrund: und die Ameisen deswegen ihrem...
Wie wärs mit: und die Ameise daran hindert, ihr Tages-Soll zu erfüllen.

Zitat:
Noch weiter in der Richtung stehen zwei Polizeifahrzeuge, SMH, die Feuerwehr mit [noch] ausgefahrener Leiter und … und ein Leichenwagen. Und angenommen, die Ameise könnte lesen, hätte sie sich sicher nicht die Mühe gemacht, den Papierfetzen zu entwirren und glattzustreichen (wie auch?). Deshalb weiß jetzt niemand – die Ameise inbegriffen –, dass dieser mittlerweile vom Regen recht aufgeweichte Zettel mit folgender Nachricht aufwarten wollte: »Es war schön mit euch. Leckt mich doch alle! Ich verpiss mich jetzt.«


Hier komm ich jetzt inhaltlich nicht mehr ganz mit, aber das find ich trotzdem super! Lediglich das "und... und ein Leichenwagen" würde ich leicht abändern zu "und ein Leichenwagen", da auch hier wieder der Erzähler zuviel Präsenz erhält. Über das [noch] kann man streiten, das (wie auch?) hingegen muss meiner Meinung nach auch weg.


Zitat:
Laura beendete seinen Spaziergang, indem er, wie jeden Morgen, an dem es regnete, zur Tankstelle ging. Dort angekommen wurde er von dem üppig übergroßen Insekt, das einen Kokon auf dem Rücken trug, zur Seite geschubst. Das Insekt kaufte sich eine Packung Zigaretten. Laura kaufte sich eine Packung Kondome. Daheim zog er dann jeden dieser glitschigen Luftballons aus seiner Festung, warf alles in den Müll und weinte.


Hier gibts nen Zeitsprung, wo ist das Präsens geblieben?

Okay, jetzt läuft es leicht ins Leere inhaltlich, aber vielleicht begreife ich auch das Bild nicht.
In jedem Fall würde ich über "Festung" nachdenken, das scheint mir schief.

Hoffe, ich konnte dir ein paar Impulse geben.
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Selanna
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Beitrag17.02.2021 15:28

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Mog,

Zitat:
Zuerst mal etwas zum Schreibstil hier an sich, und auch wenn das jetzt wie eine Ausrede klingen mag, aber diese Art des Schreibens entwickelte sich in der Form schon so ziemlich zu einer Marotte meinerseits. Dazu gehören eben diese Redundanzen und Wortwiederholungen.

Gut, ich hatte schon den Verdacht, dass das ein stilistisches Mittel ist. Dann vergiss die Anmerkungen dazu. Es ist doch toll, wenn man seinen Stil gefunden hat, ich war eben nur noch nicht mit Deinen Texten vertraut und es fiel mir auf.
Zitat:
(Tempuswechsel bringe ich manchmal gerne zw. Einleitung und dem eigentlichen Text oder auch dem eigentlichen Text und dessen Schlussabsatz an … Geschmacksache)

Ergibt das nicht eher in längeren Texten Sinn? Und dann, wenn man etwas abgrenzen will, zum Beispiel eine allgemeine Gewohnheit von einem einzigartigen Tageserlebnis? Oder eine Ausgangssituation und am Ende das Ergebnis, den Weg dahin schreibt man aber in einer anderen Zeit? Wenn Du dieses Stilmittel anwenden willst, würde ich vorschlagen, dass Du den Textteil von „Warum ihn jeder Laura [nannte]…“ bis „beim Atmen komische Geräusche“ auch ins Präteritum setzt. Was hältst Du davon?
Zitat:
gerade durch eine plump und mager wirkenden Schreibweise

Inwiefern hast Du plump und mager geschrieben? Du hast doch eher lebhaft, ausgeschmückt und nicht unanspruchsvoll („üppig übergroß“, Einschübe, unterschiedlicher Satzrhythmus etc.) geschrieben – mein Eindruck zumindest.
Zitat:
Es geht hier wirklich um ein Fallen[gelassensein] am Rande der Gesellschaft bzw. über diesen hinaus. Im Mittelpunkt der Außenstehende, der sich eigentlich damit abgefunden hat, gleichwohl aber dadurch erinnert wird, evtl. doch dazugehören zu müssen

Freut mich, dass ich es erkannt habe! 😊
Zitat:
Ein innerer Konflikt

Das könntest Du noch mehr herausarbeiten, oder? Das könnte ich höchstens am Kondomkauf herauslesen, aber sonst wirkt Laura passiv duldsam.
Zitat:
Für den Mann in meiner Geschichte wirkt deshalb das, was man als gesellschaftliche Normen bezeichnen könnte (manchmal auch muss und man sich dabei fragt, warum), alles eher surreal, was ich anhand des üppig übergroßen Insekts (siehe: Backwarengeschäft und Tankstelle) darstellte.

Cool! Habe ich leider nicht erkannt Embarassed aber wie gesagt, surreale Texte überfordern mich oft.
Zitat:
Und wenn wir schon mal bei den Tieren sind: Ameise und Katze stehen stellvertretend für gewisse Charakterbilder innerhalb dieser Gesellschaft – das üppig übergroße Insekt tut das auch.

Jetzt, wo Du das schreibst: klar. Ich habe gewisse Personen bildlich vor mir Wink

Zitat:
Ein wenig draufdrückend entschied ich mich im Text für die Darstellung zweier Richtungen, von einer sich der Mann abwendet bzw. diese Richtung verdrängen will, oder besser gesagt, noch verdrängen kann.

Das verstehe ich nicht. Laura wendet sich von dem Geschehnissen in der Bäckerei ab, meinst Du das?

Zitat:
Danke fürs Lesen und für deine Interpretation!

Gern geschehen, hat Spaß gemacht!

Liebe Grüße
Selanna


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Mogmeier
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Beitrag18.02.2021 01:55

von Mogmeier
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Hennessy,

danke für deine Eindrücke.
Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum ihn jeder Laura nennt, weiß keiner. Nicht einmal er selbst, also Laura, kann das beantworten. Laura geht gerne im Regen spazieren, so ganz ohne Schirm (… Charme und Melone).


Hier würde ich die Klammer streichen, weil sie aus der Erzählung rausreißt, es ist ein Witz, der nicht vom Erzähler stammt, sondern eher vom Autor selbst bzw. rückt es den Erzähler in den Vordergrund, um den es ja aber nicht geht.

Vor gut fünf Jahren, oder so, hätte ich dazu wahrscheinlich auf ähnliche Art und Weise kommentiert, nämlich, das Klammern einen lesetechnisch ausm Konzept schmeißen können und überhaupt: Schriftbild und so. Irgendwann bekam ich dann aber Lektüre in die Hände, die mir das Gegenteil bewies und ich diese meine bis dahin verinnerlichten Ansichten schnell über Bord werfen konnte. Auch was dahingehend das Anbringen von Erzähler- bzw. Autorenkommentaren anbelangt, konnte ich darin einen gewissen Zauber entdecken. Wobei hier natürlich das Motto im Vordergrund stehen sollte, dass weniger oft mehr sei.


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Laura entspricht nicht unbedingt der Norm. So sagen das zumindest die Leute. Er hat einen mächtigen Buckel, der als Faltengebirge über den Schulterblättern thront und seinen Hals nach vorne drückt. Laura ist anders. Er sabbert unentwegt und macht beim Atmen komische Geräusche.


Hier würde ich auf das viele "tell" verzichten, alsi nicht sagen: Laura ist anders etc., sondern das einfach zeigen.

Generell bin ich ’nem »Show« nicht abgeneigt, bin aber keiner, der deswegen das »Tell« auf den zweiten Rang stellt. »Laura ist anders«, war hierbei auch mehr als Zäsur angebracht, die noch dazu auf der allgemeinen Floskel, »Er ist anders als die anderen«, beruht.


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Es regnet. Miau, kommt eine Katze vorbei. Laura grüßt nicht zurück. Er geht einfach weiter. Die Katze guckt ihm kurz nach und ist dann auch schon wieder weg. Sie hat Dinge zu erledigen, Dinge eben, die Katzen nun mal erledigen müssen.


Das gefällt mir gut, aber jetzt haben wir zwei Fäden, den von Laura und den der Katze - in einem kurzen Text wie diesen kann das ablenken und wie jeder weiß, erinnern sich Zuschauer nach einer Werbung mit süßen Tieren nur an das Tier, nicht aber an das beworbene Produkt lol2

Die Katze war hier nur ein flüchtiger Einwurf. Flüchtig eben, weil alles flüchtig erscheint, was der Mann (Laura) von der Welt wahrnimmt.


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Der Regen hat etwas nachgelassen. Laura macht Halt vor dem Schaufenster eines Backwarengeschäfts und sieht, wie sich darin ein Mann zu einem üppig übergroßen Insekt entfaltet, das die ganze Kundschaft auffrisst und die Backwarenfachverkäuferin in einen Kokon wickelt – sicherlich für den kleinen Hunger zwischendurch.


Das gefällt mir wieder sehr gut und entkräftet meinen Einwand von oben: offenbar geschehen hier allerlei skurrile Episoden. Allerdings empfinde ich auch hier wieder den Kommentar bzw. Witz des Erzählers als unpasend (kleiner Hunger), da er den Erzähler und dessen Perspektive betont.
Außerdem: entweder üppig oder übergroß, beides ist zuviel.

Üppig und übergroß ist gewissermaßen redundant. Hätte ich allerdings nur von einem der beiden Wörtchen Gebrauch gemacht, käme das der Verwendung eines zu schwachen oder vielmehr zu oberflächlichen Adjektivs gleich, wo es doch viel treffendere Adjektive gibt, und überhaupt: Nieder mit den Adjektiven! Twisted Evil – Hierbei griff ich also auf das einfache Mittel der Überbetonung zurück.

Was den kleinen Hunger angeht, den brachte ich in ähnlicher Weise wie »[Mit] Schirm, Charme und Melone« an. Beides sind von mir aufgegriffene Kostproben aus dem TV und TV wiederum ist nun mal so etwas wie die schöne heile Welt der Gesellschaft, sprich, ein Zufluchtsort, der für Laura aber keine wesentliche Rolle mehr spielen dürfte, da eben hierbei die Gesellschaft als solche wiedergegeben ist. Deshalb habe ich das auch nur als weithergeholte Anspielung angebracht.


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Laura geht weiter und schaut nach rechts. Hätte er nach links gesehen, wäre ihm wahrscheinlich die Ameise aufgefallen, die gerade mit einem zusammengeknüllten Papierfetzen diskutiert, der ihr im Weg ist und die Ameise deswegen nun nicht ihrem Tages-Soll hinterherkommt.


Das ist etwas unrund: und die Ameisen deswegen ihrem...
Wie wärs mit: und die Ameise daran hindert, ihr Tages-Soll zu erfüllen.

Hier meine ich einen Widerspruch zu deinem oben erwähnten »Show don’t tell« zu sehen, oder?


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Noch weiter in der Richtung stehen zwei Polizeifahrzeuge, SMH, die Feuerwehr mit [noch] ausgefahrener Leiter und … und ein Leichenwagen. Und angenommen, die Ameise könnte lesen, hätte sie sich sicher nicht die Mühe gemacht, den Papierfetzen zu entwirren und glattzustreichen (wie auch?). Deshalb weiß jetzt niemand – die Ameise inbegriffen –, dass dieser mittlerweile vom Regen recht aufgeweichte Zettel mit folgender Nachricht aufwarten wollte: »Es war schön mit euch. Leckt mich doch alle! Ich verpiss mich jetzt.«


Hier komm ich jetzt inhaltlich nicht mehr ganz mit, aber das find ich trotzdem super! Lediglich das "und... und ein Leichenwagen" würde ich leicht abändern zu "und ein Leichenwagen", da auch hier wieder der Erzähler zuviel Präsenz erhält. Über das [noch] kann man streiten, das (wie auch?) hingegen muss meiner Meinung nach auch weg.

Das Thema mit der Erzählerpräsenz hatten wir schon. Verbuchen wir das also als Doppelfehler meinerseits. angel


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Laura beendete seinen Spaziergang, indem er, wie jeden Morgen, an dem es regnete, zur Tankstelle ging. Dort angekommen wurde er von dem üppig übergroßen Insekt, das einen Kokon auf dem Rücken trug, zur Seite geschubst. Das Insekt kaufte sich eine Packung Zigaretten. Laura kaufte sich eine Packung Kondome. Daheim zog er dann jeden dieser glitschigen Luftballons aus seiner Festung, warf alles in den Müll und weinte.


Hier gibts nen Zeitsprung, wo ist das Präsens geblieben?

Das ist mir auch schon von Selanna angekreidet worden. Und hierzu kann ich leider auch nur eine Ausrede anbringen.
Es kamen in den 90ern so gewisse Mystery-Horror-Fantasy-Serien im TV auf. Die Einleitung wie auch das abschließende Wort zu jeder Episode daraus hatte jeweils ein Sprecher, der z.B. in der Serie »Outer Limits« auch zu sehen war, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht war das aber auch in einer anderen Serie. Egal. – Jedenfalls hatte mich das damals schon irgendwie überzeugt, etwaige Schlussworte oder dergleichen vom eigentlichen Text – gerne auch durch eine andere Zeitform – abzutrennen.


Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Okay, jetzt läuft es leicht ins Leere inhaltlich, aber vielleicht begreife ich auch das Bild nicht.
In jedem Fall würde ich über "Festung" nachdenken, das scheint mir schief.

Bezüglich der Verpackung nahm ich das erste Wort, was mir dazu einfiel, so nach dem Motto: Der erste Gedanke ist immer der beste. – Na ja, offensichtlich ist er das aber nicht. Confused


Danke für deine Rückmeldung! smile




@Selanna

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Gut, ich hatte schon den Verdacht, dass das ein stilistisches Mittel ist. Dann vergiss die Anmerkungen dazu.

Nein, vergesse ich nicht. Beziehungsweise muss ich es so sagen: Solche Anmerkungen sind mir wichtig, denn diese zeigen mir, wie weit ich gehen kann oder ob ich diesbezüglich wieder mal den Bogen des guten Geschmacks überspannt habe.
Ich meine, egal wie experimentierfreudig man in Sachen Schreiberei auch ist, man sollte dabei stets nie den Boden unter den Füßen verlieren. Ab und zu benötigt man deshalb die eine oder andere Orientierungshilfe.


Selanna hat Folgendes geschrieben:
Inwiefern hast Du plump und mager geschrieben? Du hast doch eher lebhaft, ausgeschmückt und nicht unanspruchsvoll („üppig übergroß“, Einschübe, unterschiedlicher Satzrhythmus etc.) geschrieben – mein Eindruck zumindest.

Eine meiner größten Schwierigkeiten liegt womöglich darin, meine bevorzugte Art und Weise, Geschichten zu schreiben, nicht benennen zu können.


Selanna hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein wenig draufdrückend entschied ich mich im Text für die Darstellung zweier Richtungen, von einer sich der Mann abwendet bzw. diese Richtung verdrängen will, oder besser gesagt, noch verdrängen kann.

Das verstehe ich nicht. Laura wendet sich von dem Geschehnissen in der Bäckerei ab, meinst Du das?

Da hatte ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ja, Richtung ist ja auch so ein übel vielseitig interpretierbares Wort.
Ich meinte hier die explizit in der Geschichte zwei aufgegriffenen Richtungen, von der die eine das Ende eines Suizids zeigte (Feuerwehr, Polizei, SMH, Leichenwagen + Ameise und Zettel (Abschiedsbrief).


Viele Grüße
Mog


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Selanna
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Beitrag18.02.2021 15:25

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Mog,

Zitat:
Da hatte ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ja, Richtung ist ja auch so ein übel vielseitig interpretierbares Wort.
Ich meinte hier die explizit in der Geschichte zwei aufgegriffenen Richtungen, von der die eine das Ende eines Suizids zeigte (Feuerwehr, Polizei, SMH, Leichenwagen + Ameise und Zettel (Abschiedsbrief).

Okay, hatte ich nicht als Selbstmord umrissen. SMH musste ich erst googeln, sagte mir nichts.
Dann war die Geschichte noch viel düsterer als ich herausgelesen habe Crying or Very sad Danke für den Hinweis. Die Geschichte wird umso besser je länger man sich damit auseinandersetzt. Smile

Liebe Grüße
Selanna


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Beitrag18.02.2021 19:29
Re: Zwischen den Straßen
von Gast
Antworten mit Zitat

Mogmeier hat Folgendes geschrieben:
. ....
 Das Insekt kaufte sich eine Packung Zigaretten. Laura kaufte sich eine Packung Kondome. Daheim zog er dann jeden dieser glitschigen Luftballons aus seiner Festung, warf alles in den Müll und weinte.


Nun, ich sehe darin einen zutiefst existentiellen Anspruch vorgetragen.
Ja, eine Anklage gegen die Apathie der Masse.
Irritiert hat mich der moralisierende Ton im ersten Drittel.
Das relativiert sich gerade im sehr starken letzten Teil, wenn Empörung quasi zur Wut hochkocht.
Ich bin entzückt, würde allerdings einen längeren Text kaum ertragen, weil doch  - und das bitte nicht persönlich nehmen - eine gewisse vogonische Dichtkunst mitschwingt.

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Mogmeier
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Beitrag19.02.2021 01:36

von Mogmeier
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Hallo Kazuyoshi,

danke für deinen Kommentar.

Und nein, deinen Vergleich mit vogonischer Dichtkunst nehme ich dir nicht übel, denn schließlich ist diese Dichtkunst – wenn ich mich recht erinnere – [nur] die drittschlechteste im Universum. smile

Aber bei deinen erwähnten zwei Punkten möchte ich doch noch etwas genauer nachhaken, denn das interessiert mich jetzt.

•Was genau ist im ersten Drittel der moralisierende Ton? Im ersten Drittel liest man doch eigentlich nur eine direkte und indirekte Personenbeschreibung.
Direkt ist dabei die Beschreibung der Person an sich. Indirekt heißt hier, das Wirken oder besser gesagt, die Reflexion der Person in dieser Welt (der unmittelbaren Umgebung), aufgegriffen durch die Katze, die diese Person (diesen Mann) zwar wahrnimmt, aber dann doch unbeachtet links liegen lässt.

•Als gesellschaftskritisch könnte man diesen meinen kleinen Text vielleicht schon betrachten, aber eine Anklage in dem Sinne (also vordergründig) ist der Text eigentlich nicht. Ich meine, eine Anklage geht für mich so im Vollsinn des Wortes immer mit einer Schuldzuweisung einher, aber von Schuld ist in dem Text eigentlich nicht die Rede.

Mir geht es in erster Linie bei solchen Texten darum, gewisse Alltagsbegebenheiten aus ’nem anderen bzw. vielleicht auch ungewöhnlichen Blickwinkel heraus aufzugreifen. (Ich versuche das zumindest.) smile
Aber vielleicht habe ich dabei ja etwas übersehen, was man als Moralkeule interpretieren könnte. Falls ja, so war das von meiner Seite her nicht beabsichtigt, denn das Schwingen der Moralkeule überlasse ich lieber selbsternannten Weltverbesserern.


Viele Grüße
Mog


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L
Beitrag20.02.2021 14:11

von Longo
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Bin zufällig über den Text gestolpert und finde ihn gelungen!
Hat was von Kafka und der Verwandlung.
Für mich ist Laura ein Hund, der in einer verquerten Sicht Gesellschaft wahrnimmt.
Was mich leider stört, ist der letzte Absatz. Du versuchst den Text rasch zu beenden, ihn zuzumachen. Aus Laura, einem Fabelwesen, wird auf einmal ein Mensch, der Kondome kauft und am Ende schließlich weint - stumpfes Ende. Lass das Ende doch auch offen, so wie du den Text davor auch offen für Spekulationen lässt.
Wie könnte man das Ende anders gestalten? Lass Laura doch mit der Leiche interagieren: Arm abbeißen, über's Gesicht schlecken (oder Schmatzer?), Obduktionsakten einsehen (irgendwas Komisches eben) und das Ende offen lassen.
Nur ein Vorschlag von mir. Ansonsten, wie gesagt, guter Schreibstil!

MFG Longo
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Mogmeier
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Beitrag21.02.2021 23:44

von Mogmeier
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Hallo Longo,

danke für das Kompliment bezüglich meines hier angebrachten Schreibstils, der für sich genommen freilich in Richtung Banalität geht, aber ich griff zu dieser Banalität als Kontrast zu der sich auf der Metaebene der Geschichte entwickelnden Düsternis.
Ob mir das wirklich auch gelungen ist? Keine Ahnung. – Der Wille war zumindest da.

Dein Vorschlag, den letzten Absatz wegzulassen, der hat was, weil in dem Moment mehr Interpretationsfreiraum gegeben sei. Für mich wäre das dann allerdings nicht rund genug, oder so etwas in der Preislage. Ich finde, dabei würde irgendwie das Wesentliche der Geschichte zu kurz kommen.
Klar, die Geschichte ist eh zu kurz oder besser gesagt, zu komprimiert, als dass man hier ein vom eigentlichen Textkörper abgeschnittenes, abruptes Ende setzen könnte. Aber ich fand, das musste sein – eines Kontrasts wegen.


Die besten Grüße
Mog


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Rike La
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Beitrag25.02.2021 10:22

von Rike La
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Hallo Mogmeier,

Zitat:
danke für das Kompliment bezüglich meines hier angebrachten Schreibstils, der für sich genommen freilich in Richtung Banalität geht, aber ich griff zu dieser Banalität als Kontrast zu der sich auf der Metaebene der Geschichte entwickelnden Düsternis.
Ob mir das wirklich auch gelungen ist? Keine Ahnung. – Der Wille war zumindest da.


Ich persönlich finde, dass dir das sehr gut gelungen ist! So habe ich den Text auch gelesen und er gefällt mir wirklich gut in seiner Absurdität, seiner Entwicklung, seiner Düsternis und der Traurigkeit, die sich zunehmend einstellt.

Gefällt mir sehr!

Liebe Grüße
Rike
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Mogmeier
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Beitrag26.02.2021 01:27

von Mogmeier
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Hallo Rike La,

freut mich, dass mein Text bei dir so ankam, denn ich habe persönlich immer ein Problem mit Geschichten, die annähernd in Richtung Gesellschaftskritik gehen sollen, da ich nicht kritisieren kann bzw. darf, ohne auch nur den Ansatz einer Lösung in petto zu haben. Und das ist eigentlich die ganze Krux dabei. Ich meine, Lösungen zu irgendwelchen Gesellschaftsproblematiken gibt es natürlich viele, aber keine davon will sich so richtig durchsetzen lassen. Ja, warum eigentlich? Das ist eine Frage, die sich leicht beantworten lässt. Aber mit dieser Antwort allein ist es eben auch nicht getan. Und je länger man darüber diskutiert (oder auch philosophiert), desto abstruser und/oder paradoxer scheinen solche Problematiken zu werden. Und das wiederum ist ein Punkt, an dem ich gerne ansetze.

Viele Grüße
Mog


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Levo
Klammeraffe
L


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L
Beitrag12.03.2021 18:45

von Levo
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Vorweg: Im Gegensatz zu jeglichem Text von Kafka gefiel mir dieser Text!
Zitat:
Nicht einmal er selbst, also Laura, kann das beantworten.
Und bin ich sofort wach - wegen meiner natürlich normativen Erzählerwartung. Männliches Pronomen, weiblich konnotierter Vorname. Absolut gelungener Anfang.

Zitat:
Er hat einen mächtigen Buckel, der als Faltengebirge über den Schulterblättern thront und seinen Hals nach vorne drückt.
Da hab ich ein Problem, mir das vorzustellen, jedenfalls in menschlicher Anatomie. Ein Buckel spannt sich ja eher unter der Haut. Aber ich hab durchaus, rückblickend, kein Problem damit, mir ein buckliges Insekt vorzustellen. Laura scheint eine verzerrte Wahrnehmung zu haben. Die ganze Menschheit scheint sich in einen Gregor Samsa verwandelt zu haben.

Zitat:
Er sabbert unentwegt und macht beim Atmen komische Geräusche. Es regnet. Miau, kommt eine Katze vorbei.
Jetzt erwäge ich die Möglichkeit, dass es sich bei Laura um eine französische Bulldogge handeln könnte. Aber der Rest des Textes spricht dagegen, sofern wir nicht bei Men in Black sind.

Zitat:
Backwarengeschäfts
Ein Wort und doch eine andere Welt Very Happy Ich hab noch nie eine Bäckerei so genannt. Durch die Wiederholung mit der Backwarenfachverkäuferin klingt es wundervoll ironisch.
Zitat:
für den kleinen Hunger zwischendurch
Klingt wie ein oft gehörter Werbejingle. Schön, doof. Macht das "kleine" Hungerproblem in der Welt durch einen Snack lösbar.

Zitat:
Ameise aufgefallen, die gerade mit einem zusammengeknüllten Papierfetzen diskutiert, der ihr im Weg ist und die Ameise deswegen nun nicht ihrem Tages-Soll hinterherkommt
Ich und eine rote Ampel auf dem Weg zur Arbeit.

Zitat:
Es war schön mit euch. Leckt mich doch alle! Ich verpiss mich jetzt.
Offenbar der ultimative Aussteiger.

Zitat:
Das Insekt kaufte sich eine Packung Zigaretten. Laura kaufte sich eine Packung Kondome. Daheim zog er dann jeden dieser glitschigen Luftballons aus seiner Festung, warf alles in den Müll und weinte.
Zigaretten und Kondome, zwei der (hoffentlich) nur einmal verwendungsfähigen Produkte. Wenn ich jetzt meinen Gedanken quer durchs Weltall folge, dann ist das Konsumkritik pur. Alles für den "kleinen Hunger" zwischendurch. Und Laura kommt aus diesem Leben nicht raus.

Ich finde Deinen Schreibstil schön zu lesen. Der Inhalt ist zwar abgefahren, lässt einem aber genug Ansatzpunkte für eine Interpretation, die in alle Himmelrichtungen zischen könnte, je nach Leser, Laune oder Tageszeit. Morgen könnte ich etwas anderes hineinlesen.
Solche Texte machen (mir) Spaß.
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Gießkanne
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Beitrag13.03.2021 00:20

von Gießkanne
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Lieber Moggi,

ein bisschen eingerostet bin ich schon, aber ich fang einfach mal an meine Gedanken niederzuschreiben, auch wenn sie keinen hochphilosophischen oder tiefgründigen Mehrwert haben sollten. So einen skurrilen Text habe ich bisher noch nicht gelesen, jedenfalls nicht bis zum Ende. Laughing

Du hast es aber geschafft, mich neugierig zu machen, und ich runzelte mich so von Satz zu Satz und verdrückte hier und da ein nicht aufzuhaltendes Schmunzeln.

Die Idee vom Kontrast der gleichgültigen Tonart und den vielen Absurditäten (gibt's das Wort überhaupt?) zur plötzlichen Anspielung eines Suizids lässt mich gleichzeitig fragend zurück, macht aber den Text auch recht interessant.
Ich hab tatsächlich in Laura zu jederzeit einen Menschen gesehen; Ich weiß nicht recht, aber es schien so als wolle mein Kopf sich partout nicht von dem Bild verabschieden, das er sich im ersten Satz von Laura gemacht hat.

Ein paar Stellen, die mir besonders gut gefallen haben:

Zitat:
Warum ihn jeder Laura nennt, weiß keiner. Nicht einmal er selbst, also Laura, kann das beantworten.


Zitat:
Er hat einen mächtigen Buckel, der als Faltengebirge über den Schulterblättern thront und seinen Hals nach vorne drückt.

"Als Faltengebirge über den Schulterblättern thront" - eine außergewöhnliche Metapher für einen Buckel. Der zweite Satzteil mag ihn zwar genauer beschreiben, stört mich aber, da er im Gegensatz zum ersten Satzteil deutlich langweiliger ist und somit dem ersten Satzteil so n bisschen den Wind aus den Segeln nimmt (wenn man das versteht).

Zitat:
Miau, kommt eine Katze vorbei

Hat was komisches, durch den besonderen Satzbau und die Lautsprache. Erinnert mich an Comics.

Zitat:
Sie hat Dinge zu erledigen, Dinge eben, die Katzen nun mal erledigen müssen.

Eine der Stellen an denen ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. Ich mag diesen "rohen" Schreibstil total. Schön ironisch.

Zitat:
[...]die Feuerwehr mit [noch] ausgefahrener Leiter und … und ein Leichenwagen.

Huch? Die Pause vor dem Leichenwagen hat mir Gefühle (Verwunderung? Schock? Trauer?)signalisiert. Wusste ich jetzt nicht, zu wem ich das zuordnen sollte.

Das Ende verstehe ich leider nicht ganz. Relativ abrupt und das Insekt wird nochmal aufgegriffen, die Intention war mir allerdings nicht ganz klar.

Ich hab wie schon gesagt noch nie mit so einem Text gearbeitet, verzeih mir also, wenn ich einige Andeutungen nicht verstanden habe. Trotzdem hat es mir sehr Spaß gemacht, ihn zu lesen! smile

Grüße,
Kännchen


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Mogmeier
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Mogmeier
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Beitrag13.03.2021 23:30

von Mogmeier
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Hallo Levo!

Levo hat Folgendes geschrieben:
Vorweg: Im Gegensatz zu jeglichem Text von Kafka gefiel mir dieser Text!

Ich orientierte mich hierbei an Methoden, wie sie in etwa bei einem Thomas Pynchon oder David Foster Wallace zur Geltung kommen, wobei beide zwar vollkommen unterschiedliche Schriftsteller sind, die jedoch eine Gemeinsamkeit haben, wenn es darum geht, salopp und ungeschminkt von jetzt auf gleich ins skurril Absurde zu wandern. Aber das sei nur eine von vielen Raffinessen dieser beiden.
An Wallace mag ich sein Talent, Stimmung wie auch das Kernding einer Gesamtszene auf den Leser zu übertragen, ohne irgendwas davon beim Namen nennen zu müssen. Das war so einer, der viele kleine Details in seine Werke packte und diese interagieren ließ und/oder sie aus ’nem genial verschobenen Blickwinkel aufgriff; kleine Details, die eigentlich jeder kennt aber doch gerne übersieht.



Und ja: das Backwarengeschäft und die darin schaffende Backwarenfachverkäferin! Das ist so ein Spleen meinerseits, verallgemeinernde, dennoch (oder gerade deswegen) spezielle Begriffe zu finden, die in Richtung Behörden- und Amtssprache oder Ähnliches gehen, ich allerdings nicht zwangsmäßig danach suche. Solche Begriffe, oder besser gesagt Bezeichnungen, melden sich manchmal bei mir von ganz allein.
Überhaupt haben es mir solche Läden als Schauplatz, über den es sich zu schreiben oder diesen zumindest nebensächlich aufzugreifen lohnt, sehr angetan.



Levo hat Folgendes geschrieben:
Ich und eine rote Ampel auf dem Weg zur Arbeit.

Dein Vergleich mit der roten Ampel bzgl. der Ameise und dem Papierknäul gefällt mir ausgesprochen gut. smile extra
Ja, auch ich kenne dieses Rote-Ampeln-Problem hmm , wenn man das überhaupt Problem nennen kann, denn eigentlich kann man – das habe ich zumindest herausgefunden – diesen Ampeln etwas Entschleunigendes abgewinnen. In meinem derzeitigen Hauptschreibprojekt geben sich gleich mehrere dieser Ampeln (so als Gastdarsteller) hintereinander die Klinke in die Hand, und dies gleich in der Einstiegsszene, wo jeder Leser doch bitte eigentlich erstmal den Protagonisten kennenlernen möchte.


Levo hat Folgendes geschrieben:
Zigaretten und Kondome, zwei der (hoffentlich) nur einmal verwendungsfähigen Produkte. Wenn ich jetzt meinen Gedanken quer durchs Weltall folge, dann ist das Konsumkritik pur. Alles für den "kleinen Hunger" zwischendurch. Und Laura kommt aus diesem Leben nicht raus.

Konsum-Wahn und dessen zugrundeliegende Abhängigkeit, die zuweilen durch allerhand Medien gegeben ist, ist eine Thematik, die ich immer mal wieder gerne durchblitzen lasse, nicht aber unbedingt deswegen, um dies zu kritisieren, sondern um daraus zu schöpfen.

Viele Grüße
Mog


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Mogmeier
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Beitrag13.03.2021 23:46

von Mogmeier
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Hallo Kännchen! smile

Ja, da schau her. Du hast ja forentechnisch ganz schön lange Winterschlaf gehalten, oder? Laughing
Aber mach dir nix draus, ich war auch ein paar Jahre weg vom hiesigen DSFo-Geschehen, wobei ich natürlich (ich hielt mich halt mehr im Hintergrund) schon meinen Moderatorenpflichten nachkam, is’ klar. angel


Volle Kanne ungeduldig hat Folgendes geschrieben:
[…]ich fang einfach mal an meine Gedanken niederzuschreiben, auch wenn sie keinen hochphilosophischen oder tiefgründigen Mehrwert haben sollten. So einen skurrilen Text habe ich bisher noch nicht gelesen, jedenfalls nicht bis zum Ende.

Das Hochphilosophische usw. überlassen wir lieber den ganzen Experten, die anhand ihrer Diagramme genau wissen, wie Literatur auszusehen und zu funktionieren hat. (Ja, ‹Der Club der toten Dichter› lässt grüßen. Daumen hoch )




Kännchen hat Folgendes geschrieben:
Schmockmeier hat Folgendes geschrieben:
Sie hat Dinge zu erledigen, Dinge eben, die Katzen nun mal erledigen müssen.

Eine der Stellen an denen ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. Ich mag diesen "rohen" Schreibstil total. Schön ironisch.

Wie [sic] ich diesen Satz so niederschrieb, war ich schon irgendwie ein bisschen stolz darauf. Ich fand diesen Satz mehr als nur gelungen (wegen Kopfkino und so).
Ja, okay, Katzen spielen (mehr oder weniger) neuerdings immer mal so eine Gastrolle in der einen oder anderen meiner Geschichten. – Bei Thomas Pynchon sind es Schweine und/oder [sprechende] Hunde, bei mir sind es halt eben Katzen. Kommt noch was?



Kännchen hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
[...]die Feuerwehr mit [noch] ausgefahrener Leiter und … und ein Leichenwagen.


Huch? Die Pause vor dem Leichenwagen hat mir Gefühle (Verwunderung? Schock? Trauer?)signalisiert. Wusste ich jetzt nicht, zu wem ich das zuordnen sollte.


Endlich mal jemand, der diese aufdringlich punktierte Pause zu würdigen weiß.

Viele Grüße
Mog


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