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funkentanz Gänsefüßchen
Alter: 58 Beiträge: 33 Wohnort: Seewen, Schweiz
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11.02.2021 13:53 Equinox - eine Geschichte aus den Schweizer Alpen von funkentanz
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Equinox
oder
Wer hat Angst im Dunkeln?
Josik konnte nicht einschlafen.
«Mama, das Licht muss an bleiben!»
«Nein, Josik, ohne Licht kann man besser schlafen!»
«Man vielleicht, aber ich nicht.»
«Doch, du auch!»
«Aber wenigstens das kleine Licht muss an bleiben. Und außerdem will ich eine Geschichte hören!»
«Also-dann hör mal zu:
«Nicht weit von hier im Bündnerland lebte ein Junge wie du. Sein Name war Jori und er war zehn Jahre alt. Wie jedes Jahr hatte er den Sommer auf der Alp bei den Großeltern verbracht.
Es war ein herrlicher Ort. Jori liebte es, auf den duftenden Bergwiesen zu liegen, dem Bimmeln der Geißenglocken zu lauschen und zu beobachten, wie die Sonne am Abend langsam die Berggipfel rot färbte.
Jetzt war es schon September. Der Bergahorn neben der Hütte ließ seine goldgelben und kupferroten Blätter fallen. Jori saß auf dem bunten Laub und streichelte Laurin, den Berner Sennenhund.
Was für Farben das waren! Und wie die Blätter tanzten, wenn der Wind sie herumwirbelte!
Jori liebte alle Farben. Er liebte das Licht. Vor dem Dunkel fürchtete er sich, aber das brauchte niemand zu wissen.
Heute war Jori froh und traurig zugleich.
Froh, weil morgen der Alpabzug gefeiert würde. Da wurden alle Tiere geschmückt mit den schönsten Blumen, die man finden konnte. Zwar hatten seine Großeltern nur ein paar Geißen, dennoch war es jedes Mal eine große Sache. Am Abend wurde der Alpsegen gesprochen, es kamen Joris Eltern und Freunde zu Besuch, es wurden Lieder gesungen und die Alphörner erklangen, so dass man es bis ins Tal hinunter hörte.
Frühmorgens stand man dann auf, putzte und schmückte die Tiere, die die ganze Aufregung noch grösser machten mit ihrem Gemecker und Gebimmel.
Und dann ging es feierlich hinunter ins Tal!
Die Großeltern trugen dann immer ihre Festtagskleider. Sogar Jori zog sich an diesem Tag ein weißes Hemd an, wo er doch sonst auf der Alp meistens in den gleichen alten, zerrissenen Kleidern herumlief. Mit dieser Freiheit würde es dann wohl bald vorbei sein.
Schließlich war es September, und die Schule fing bald wieder an.
Deswegen war Jori auch ein bisschen traurig.
Und ein bisschen nachdenklich war er auch. Er musste nämlich ein Geheimnis lösen!
Das Geheimnis war ein Wort. Nicht irgendein Wort, nein, ein ganz besonderes Wort.
Er hatte es aufgeschnappt, als die Großeltern sich unterhielten. Das Wort war «Equinox».
Natürlich hätte er fragen können. Aber das war zu simpel. Ein so schönes und spezielles Wort war wie ein Stein mit einer Kristallader. Geheimnisvoll und rätselhaft. Und dieses Geheimnis wollte er sich nicht durch eine Erklärung zerstören lassen. Jedenfalls noch nicht.
«Jori!» Das war die Großmutter.
«Der Großvater wollte Alpenrosen bringen, zum Schmücken der Geißen. Er sollte längst zurück sein!
Kannst du mal nach ihm schauen? Aber geh nicht zu weit hoch, hörst du? In zwei Stunden wird es dunkel!»
Die Großmutter sah besorgt aus.
«Ja, ist gut. Ich find ihn sicher gleich Bis nachher!»
Jori wollte Laurin mitnehmen, aber der Hund wollte nicht. Er war ein bisschen faul und lag am liebsten beim Haus in der Sonne. Nur manchmal begleitete er Jori bei seinen Streifzügen. Eigentlich sollte er die Ziegen hüten, aber das hatte er wohl noch nicht so ganz verstanden. Und die Ziegen blieben von allein in der Nähe der Hütte, wo es das saftigste Gras gab. Sie kamen auf Jori zugesprungen und die Übermütigste, sein Liebling, stiess ihn mit dem Kopf an-aber nur ganz sanft. Sie war schneeweiß und hieß Flöckli.
«Großvater bringt dir sicher schöne Alpenrosen mit, und dann darfst du wieder ganz vorn laufen», versprach Jori. Flocke lief noch ein Stückchen mit ihm den Berg hinauf und kehrte dann zurück zu ihrer Herde. Jori lief weiter bergauf und hielt Ausschau.
Immer wieder rief er: «Großvater!» Aber ausser dem Echo und dem Wind, der immer stärker wehte, je höher er kam, hörte er nichts.
Doch, er hörte seine Schritte auf dem felsigen Boden. Und im Rhythmus seiner Schritte hörte er in sich drin ein Wort: Equinox, Equinox, Equinox…
Das klang wie Medizin. Wie ein seltenes Tier aus einem fernen Land. Oder wie Nüsse, die im Herbst vom Baum fielen. Der Anfang klang hell und der Schluss dunkel.
Wo war der Großvater nur? Alles Rufen half nichts. Jori musste weiter. Schon hatte er den Wald oberhalb der Hütte durchquert. Er war an der Quelle vorbeigekommen, wo saftige Kräuter wuchsen. Dort hatte er letzte Woche noch den Murmeltieren zugeschaut, die jetzt im Herbst schon kugelig rund aussahen. Sie waren schon bereit zum Winterschlaf.
Jetzt wurde es felsiger und der Weg war sehr steil. Jori kam ins Schnaufen. Immer wieder blieb er stehen und lauschte dem Wind, der immer stärker brauste.
Die Sonne war in den Wolken verschwunden. Große graue Wolken zogen sich über den Berggipfeln zusammen. Zwischen den Gipfeln lag ein Geröllfeld, und der Großvater hatte ihm erzählt, dass es hinter der Passhöhe Alpenrosen gab.
Sollte er wirklich da hinauf? Das hätte die Großmutter bestimmt nicht erlaubt. Und dazu noch bei diesem Wetter. Oben auf der Passhöhe war der Weg schwierig und gefährlich. Es waren dort schon Menschen abgestürzt.
Aber er musste doch den Großvater finden! Er konnte doch jetzt nicht einfach umkehren?
Wenn er nun Hilfe brauchte?
Plötzlich fror Jori. Die dichten Wolken hüllten ihn ganz ein, und ein prasselnder Regenschauer entlud sich über ihm.
Er war jetzt schon mitten im Geröllfeld. Immer wieder musste er über größere Felsbrocken klettern,
und dabei konnte er kaum noch die Hand vor den Augen sehen. Es hatte keinen Sinn. Er musste umdrehen.
Ganz langsam und vorsichtig begann er mit dem Abstieg. Am Anfang kam er gut voran. Doch als er über einen Felsblock geklettert war, war er plötzlich nicht mehr sicher. Es war schon so dunkel!
Sollte er sich mehr rechts halten? Oder mehr dort hinüber? War dort nicht die Abbruchkante, wo es zehn Meter steil hinabging? Jori war verzweifelt. Er hockte sich hin und überlegte, ob er wohl die Nacht hier oben einfach sitzenbleiben konnte, bis es wieder hell wurde.
Auf einmal leckte ihm etwas übers Gesicht.
«Laurin!» Wirklich, der Hund hatte ihn gefunden. Jori konnte es kaum glauben. Was für ein Glück!
Gemeinsam würden sie den Rückweg sicher finden. Der Junge schlang die Arme um das treue Tier und drückte seine Nase in das warme Fell. Dann zog er seinen Gürtel aus und zog ihn durch Laurins Halsband. So hatte er eine Leine und konnte sich im Dunkeln besser führen lassen.
«Auf, Laurin! Gehen wir nach Hause! Wahrscheinlich ist der Großvater längst da!»
Der Sturm und der Regen hatte sich gelegt, aber es war inzwischen fast vollständig dunkel. Doch das machte Jori nichts mehr aus. Jetzt hatte er ja Laurin!
Aber Laurin wollte nicht nach Hause. Er zog nach oben, Richtung Passhöhe.
«Los, du dummer Hund-wir machen keinen Spaziergang. Dafür ist es zu dunkel!»
Laurin winselte. Plötzlich verstand Jori, was der Hund ihm sagen wollte.
«Du willst Großvater suchen? Weißt du, wo er ist?»
Laurin bellte auffordernd. Auf einmal war alle Angst von Jori abgefallen.
Er wusste, dass es verrückt und gefährlich war, aber er fürchtete sich nicht mehr.
Entschlossen packte er die Leine und sagte: «Also los! Aber langsam!»
Immer wieder blieb Jori stehen, um zu rufen. So kamen sie bis an den oberen Rand des Geröllfeldes. Dort gab es tiefe Felsspalten, und man musste sehr gut auf jeden Schritt achten.
Und auf einmal hörte er die Stimme rufen.
Erst ganz weit weg, aber dank Laurin, der kräftig an der Leine zog und ihn sicher führte, kamen sie bald in die Nähe und schließlich fanden die zwei Helden den Großvater, der in eine Felsspalte gestürzt war und sich den Knöchel verstaucht hatte.
Wie froh waren alle drei, dass sie sich gefunden hatten!
Hatte doch der Großvater schon damit gerechnet, die Nacht hier auf der eisigen Passhöhe verbringen zu müssen. «Und das an Equinox,» murmelte er und rieb sich den Knöchel.
«Ausgerechnet», fügte er hinzu. Jori wollte ihn gerade etwas fragen, aber dazu gab es keine Zeit.
Er half ihm aus der Felsspalte. Zum Glück war sie nicht tief, aber mit dem verstauchten Knöchel hatte der Großvater nicht hinaufklettern können.
«Stütz dich auf mir ab», bot Jori an.
Zum Glück kam jetzt der Mond hinter vereinzelten Wolken hervor und gab genug Licht, dass die drei gefahrlos den Rückweg antreten konnten.
Wie schön war das silberne Licht, das sich über die Felsen ergoss. Jori fühlte sich dankbar und gleichzeitig hatte er das Gefühl, Riesenkräfte zu besitzen.
«Stütz dich auf mich, ich schaff das», sagte er.
So konnte der Großvater, halb auf den großen Hund und halb auf seinen Enkel gestützt, langsam bergab über das Geröllfeld gehen. Laurin zögerte keinen Moment, für ihn war der Weg leicht zu finden.
Als sie sicher auf der Wiese bei der Quelle angekommen waren, atmeten sie auf.
«Ich danke dir, du hast mir eine fürchterlich kalte Nacht erspart», sagte der Großvater.
«Das war Laurin», antwortete Jori und streichelte dem treuen Hund den großen Kopf.
Übrigens, was ich noch fragen wollte…»
In diesem Moment erklangen die Alphörner.
Unten, in der Hütte.
«Der Alpsegen! Sie spielen, damit wir im Dunkeln die Hütte nicht verfehlen. Komm, Großvater, wir gehen!»
Nun war die Hütte nicht mehr weit, und es kamen ihnen Joris Eltern entgegen, die nach ihnen gesucht hatten. Mit großem Hallo und viel Lob für den guten Hund und seinen mutigen Freund zog man in die Hütte ein. Großvaters Bein wurde versorgt, und dann wurde gefeiert.
Noch einmal erklangen die Alphörner weit ins Tal hinunter.
Später, als Jori schon im Bett lag, humpelte der Großvater noch einmal in sein Zimmer. Er kramte in seinem Rucksack herum und holte einen Strauß leuchtender Alpenrosen hervor. «Die letzten im Jahr-für dein Flöckli», sagte er.
«Ach, die sind ja schön, aber dafür hättest du nicht in die Felsspalte fallen müssen», murmelte Jori. «Aber irgendwie bin ich auch froh. Jetzt hab ich keine Angst mehr im Dunkeln.»
«Schön. Dann schlaf gut». Du wolltest mich noch was fragen.»
«Morgen», sagte Jori und war auch schon eingeschlafen.
«So, jetzt sollst du aber auch schlafen», sagte Mama.
Aber Josik war nicht einverstanden.
«Dann frag ich eben, wenn Jori schon schläft», sagte er. «Was ist Equinox?»
Das ist der 21. September. Der Tag im Herbst, an dem Licht und Dunkel sich die Waage halten. Danach ist es immer länger dunkel, bis zum Weihnachtstag», antwortete die Mama und gab Josik einen Gutenachtkuss.
Dann ging sie hinaus. Das kleine Licht ließ sie an.
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Konrad_I Wortedrechsler
Beiträge: 55 Wohnort: Kanton Schwyz
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12.02.2021 00:57
von Konrad_I
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Hallo,
Mir gefällt die Geschichte sehr gut, insbesondere die Landschaftsbeschreibung. Ich wohne selbst auf einer Alm, der Text weckt Erinnerungen an den Spätsommer.
Auch die Formulierungen passen zur Perspektive eines Knaben.
Lg
Konrad
_________________ Suche jemanden für Buchmarketing. |
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Meanwhile in Canada Gänsefüßchen
M Alter: 48 Beiträge: 48 Wohnort: Oakville, Ontario, Kanada
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funkentanz Gänsefüßchen
Alter: 58 Beiträge: 33 Wohnort: Seewen, Schweiz
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13.02.2021 03:20
von funkentanz
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Lieber Konrad,
herzlichen Dank! Es freut mich, das der Text dir gefallen hat und ich finde es spannend, dass jemand, der gerne schreibt und liest, auf einer Alm wohnt - in der Steiermark, da ist es schön!
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funkentanz Gänsefüßchen
Alter: 58 Beiträge: 33 Wohnort: Seewen, Schweiz
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13.02.2021 03:25
von funkentanz
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Herzlichen Dank! Es freut mich, dass die Geschichte dir gefallen hat.
Ich werde den Hinweis mit den Gedankenstrichen in Zukunft beachten. So etwas ist doch sehr nützlich, auch um etwaige spätere Lektoren nicht in den Wahnsinn zu treiben.
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Gast
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15.02.2021 13:57
von Gast
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Hallo funkentanz,
ich schließe mich den Vorpostern an. Schöne Geschichte, lebhaft und spannend erzählt. Sehr gerne gelesen!
LG
DLurie
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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15.02.2021 21:25
von poetnick
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Hallo Funkentanz,
habe mich in die Geschichte hineinbegeben. Die Schilderungen von Leben, Traditionen und alpiner Natur sprechen mich an. Das Kind in mir fand besonderen Gefallen an Stellen wie dieser:
Zitat: | Und im Rhythmus seiner Schritte hörte er in sich drin ein Wort: Equinox, Equinox, Equinox…
Das klang wie Medizin. Wie ein seltenes Tier aus einem fernen Land. Oder wie Nüsse, die im Herbst vom Baum fielen. Der Anfang klang hell und der Schluss dunkel. |
Da kann ich mir lebhaft eine Unterbrechung durch die junge Zuhörerschaft vorstellen, die diesem geheimen 'Equinox' auf die Schliche kommen möchten.
Der Zauber der kindlichen Fantasiewelt scheint hier durch.
Jede(r) wird in seiner Kindheit einmal diese Erfahrung gemacht haben, dass Begriffe, die irgendwann erklärt wurden, ihren Zauber verloren - andere bekamen, ganz unvermutet, größere Bedeutung.
Bin gerne durch die Geschichte auch einige Zeit zurückgewandert.
LG - Poetnick
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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funkentanz Gänsefüßchen
Alter: 58 Beiträge: 33 Wohnort: Seewen, Schweiz
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16.02.2021 10:30
von funkentanz
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Lieber Dlurie, lieber Postnick, ich danke Euch herzlich. Ich hatte die Geschichte letzten September für ein musikalisch umrahmtes Schulfest geschrieben; das Fest trug den Namen "Equinox" und es wurde eine passende Geschichte für die Kinder gewünscht.
Etwas hat mich gestört, als ich die Geschichte noch einmal gelesen habe: Das Wort "Grossvater" kommt sehr oft vor. Insgesamt 17-mal. Ich habe schon einige Grossväter gelöscht. Die anderen Male fiel mir kein möglicher Ersatz ein. Weder "Opa" passt, noch "der alte Mann" etc., denn es muss ja zu der Perspektive des Jungen passen. Ich weiss nicht, ob man es als Leser bemerkt? Oder verschwindet das Wort, so wie das berühmte "sagte" nach direkter Rede?
Herzliche Grüsse, Funkentanz
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Gast
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18.02.2021 11:39
von Gast
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Stimmt "Großvater" ist etwas förmlich und distanziert.
Alphörner und Alpsegen: Gut ausgedacht oder gibt's das wirklich? Also ich meine das blasen mit den Alphörnern, um verirrten Wanderern oder Ziegen den Weg zu weisen. Kann man im Gebirge überhaupt orten, woher so ein Klang kommt?
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funkentanz Gänsefüßchen
Alter: 58 Beiträge: 33 Wohnort: Seewen, Schweiz
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18.02.2021 12:48
von funkentanz
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Lieber Kazuyoshi,
Den Alpsegen gibt es, vermutlich unter verschiedenen Namen in verschiedenen Kantonen, wirklich. Zu deiner anderen Frage: Der Klang der Alphörner trägt sehr weit. Ich habe es selbst einmal auf einem Waldausritt mit einer Freundin erlebt - wir haben den Klang eines Alphorns gehört und sind ihm gefolgt, bis wir vor einer Forsthütte einen alten Mann fanden, der dort ganz allein stand und diese wundersamen Klänge in den Wald hinausschickte. Es war ein sehr besonderes und romantisches Erlebnis, das wahrscheinlich unbewusst in die Geschichte eingeflossen war.
Liebe Grüsse, Funkentanz
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RoterPanther Gänsefüßchen
Alter: 30 Beiträge: 26
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07.03.2021 11:42
von RoterPanther
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Hallo Funkentanz!
Toller Name übrigens!
Gerne habe ich deine Geschichte gelesen. Ein paar Punkte sind mir aufgefallen:
Zitat: | «Aber wenigstens das kleine Licht muss an bleiben. Und außerdem will ich eine Geschichte hören!»
«Also-dann hör mal zu: |
Es ist schon erstaunlich wie eine so strenge Mutter die zuerst dazu neigt ihrem Sohn die Wahrheit seiner eigenen Bedürfnisse abzusprechen dann plötzlich auf eine klare Aufforderung im Befehlston dazu verleitet ist ihm eine liebevolle lange Geschichte über die Beziehung von einem Jungen zu seinem Hund und den besonderen Tag Equinox zu erzählen. ? Dieser plötzliche Gemütswandel hat mich etwas verwundert.
Zitat: | Großvater bringt dir sicher schöne Alpenrosen mit, und dann darfst du wieder ganz vorn laufen», |
ab hier liest es sich richtig spannend
Zitat: | «Ich danke dir, du hast mir eine fürchterlich kalte Nacht erspart» |
oder mehr? Wer hätte ihn sonst gerettet? ?
Zitat: | Jetzt hab ich keine Angst mehr im Dunkeln.» |
Es ist schön wie heilend das Mondlicht und die von ihm empfundende Stärke sein kann. Aber hier hätte ich mir was klareres gewünscht. Einen Satz der darstellt dass das wegen eben dieser Erfahrung ist, dass er jetzt weniger oder keine Angst mehr im Dunkeln hat. Etwas wie seit dem denkt er immer an das Mondlicht und die Stärke in sich drin. Oder dass er beim Abstieg eine Rose hält und diese Rose als Symbol für etwas steht was dann am Ende nochmal heilend hervorgeholt werden kann. Irgendsowas in der Art.
Ansonsten liest es sich sehr flüssig und ich bin froh die Geschichte gelesen zu haben.
Dass das Wort Großvater so oft vorkommt ist mir nicht unangenehm aufgefallen.
Liebe Grüße,
Louisa
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funkentanz Gänsefüßchen
Alter: 58 Beiträge: 33 Wohnort: Seewen, Schweiz
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08.03.2021 10:03
von funkentanz
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Liebe Louisa,
Danke für deine ausführliche konstruktive Kritik. Ja, die Mutter "folgt" vielleicht etwas zu schnell, das Gespräch finde ich im Nachhinein auch zu kurz, dennn es ist vorbei, bevor man richtig drin ist.
Interessant fand ich, dass du das Mondlicht als heilenden Faktor für die Angst gesehen hast. Für mich ist es eine Geschichte darüber, wie die Angst überwunden werden kann, wenn wir hindurchgehen und uns ihr stellen - im Sinn des "Scheinriesen" bei Jim Knopf: wenn wir näherkommen, ist es oft nicht mehr so schlimm. Mit dem Hund an der Seite hat der Junge den Mut gefunden und den richtigen Entschluss gefasst. Deshalb fühlt er sich nachher so stark.
Evtl. ist das unklar geblieben - andererseits will ich nicht eine "Moral der Geschichte" an das Ende setzen. Vielleicht ist es auch okay, wenn verschiedene Deutungen möglich sind.
Danke und liebe Grüsse, Funkentanz
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