Pferdebücher gefragt?

[Astrid81]

Hallo!
Ich denke gerade darüber nach, während des Wartens auf Feedback zu meinem frisch beendeten Roman ein Pferdebuch zu schreiben. Hat hier jemand schon mal eins geschrieben und/oder weiß, inwieweit so etwas von Verlagen (momentan) "gern genommen" wird? Es soll für Kinder ab 10 sein. Wird man so etwas als Einzelband ohne Fortsetzungsabsichten überhaupt los? Und was habt ihr für Erfahrungen gemacht, wie viel schneller ein Kinderbuch geschrieben ist gegenüber einem komplexeren Roman für Erwachsene? Dass man das alles so pauschal nicht sagen kann, ist mir natürlich klar - mich interessieren eure Erfahrungen trotzdem.   
Danke und liebe Grüße!
Astrid

[Merlinor]

Hallo Astrid81

Was verstehst Du unter einem "Pferdebuch"?
Ich entnehme Deinem Beitrag, dass Du Dich an eine sehr junge Zielgruppe wenden willst, aber welcher Art das angedachte Werk sein soll, ist mir nicht klar. Ein Sachbuch? Ein Roman?  

LG Merlinor

[Astrid81]

Hallo und danke für deine Antwort!
Du hast recht, ich habe mich da sehr vage ausgedrückt. Also, es geht um eine Erzählung für Kinder zwischen schätzungsweise 10 und 12. Die Geschichte wird im Großen und Ganzen funktionieren, wie Pferdegeschichten in der Regel eben funktionieren: Außenseiterkind freundet sich mit Außenseiterpferd an, Pferd ist in Gefahr, sie droht es zu verlieren, am Ende ist es ihr Pferd und alles wird gut. Das klingt erst mal sehr unambitioniert und langweilig, aber wenn ich ins Detail ginge, würdest du sehen, dass ich mich zwar im Genrerahmen und innerhalb dessen, was die jungen Leserinnen erwarten, bewege, die Story aber dennoch nicht 0815 ist und die Charaktere interessant sind. Ferner bediene ich das Klischee nicht nur zu einem gewissen Grad, sondern reflektiere es auch in dem Buch.
Ich hoffe, das erklärt mein Anliegen ein bisschen?
Herzliche Grüße
Astrid

[Merlinor]

Hallo Astrid

Kinderbücher sind nicht wirklich mein Thema, aber etwas allgemeiner gehalten möchte ich Dir dennoch antworten: Du scheinst da eine Geschichte zu haben, an der Du hängst. Dir jetzt Fragen darüber zu stellen, wie viel Aufwand es bedeuten wird, sie zu schreiben, halte ich für verfehlt.
Entweder, die Geschichte bedeutet Dir viel, dann schreibe sie auf. Oder sie bedeutet Dir nicht viel, dann lass sie liegen.

Ich bezweifle, dass es belastbare "Erfahrungen" gibt, die Dir helfen, hier eine Entscheidung zu treffen. Zumindest dann nicht, wenn Du die Geschichte gut, also mit all Deinen erzählerischen Möglichkeiten erzählen willst. Und das solltest Du! Kinderbücher erfordern genauso viel Sorgfalt, wie Bücher für Erwachsene.

Wie lange das dann dauern wird, hängt ganz von Dir ab. Dazu kann Dir ohnehin niemand etwas Sinnvolles sagen. Keiner weiß, ob Du eine Schnellschreiberin bist, oder lieber länger über Deinen Texten grübelst. Was mir gefällt ist, dass Du im Thema anscheinend schon tief versunken bist.
Mein (ganz persönlicher) Rat also: Schreib sie auf!
Sie bewegt Dich, Du magst sie und vermutlich klopft sie schon deutlich an das innere Deines Gehirns und fordert, dass sie herauskommen darf.
Tu ihr also den Gefallen ...

LG Merlinor

[V.K.B.]

Ich kenne mich da in der "Szene" zwar nicht aus, aber meine Tochter (10) würde das garantiert gerne lesen, die fährt gerade voll auf Pferdebücher (und Warrior Cats) ab, und ihre Freundinnen auch. Scheint also nicht "out" zu sein, keine Ahnung, wie das bei Verlagen ist, aber bei Kindern besteht da bestimmt ein Interesse.

Falls du mal eine Testleserin in der Zielgruppe brauchst, kann ich sie fragen (sie hat da auch schon ein bisschen Erfahrung aus zwei Kinderbuch-AGs hier, die aber leider eingestellt wurden).

[Stefanie]

Ich habe als Kind die Bille und Zottel - Reihe verschlungen und kann nur sagen:
Leg los!

[Astrid81]

Vielen Dank für eure ermutigenden Antworten! Ich werds machen und hab heute schon mal auf 8 Seiten die Story zusammengeschrieben. Eigentlich schreibe ich bisher für Erwachsene, habe aber meine ganze Kindheit über nur Pferdebücher gelesen, reite bis heute und habe hier auch noch eine kleine Testleserin. Ich melde mich mal, wenn ich weiter bin. Ganz schön schwer, nicht in jede Klischeefalle zu tappen in dem Genre, die Geschichten ähneln sich meistens schon sehr - aber funktionieren zumindest für mich auch immer wieder. Also, ich geb mir Mühe.
Liebe Grüße!

[BrianG]

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen: Ja, Pferdegeschichten gehen - oder zumindest 2017 war das der Fall.

Ich hab im SP eine Story veröffentlicht, in der es um einen Geisterjockey auf der Pferderennbahn ging. Das E-Book hat an die 100 Leser (oder vermutlich eher Leserinnen) gefunden. Was Werbung angeht, habe ich nur eine billige Facebook-Anzeige (eine von denen, die am linken oder rechten Rand erscheinen, wenn ich mich richtig erinnere) geschaltet, wobei ich gar nicht mal glaube, dass die so viel gebracht hat.

Trotzdem: mit dem Marketing eines Verlags oder eines SP-Autors, der in diesen Belangen extrovertierter ist als ich, bin ich überzeugt, dass es durchaus drin wäre, bei der Leserzahl auch noch eine Null hinten dranzuhängen.

Versuch's, ich denke es kann sich lohnen.

[Maunzilla]

Ich glaube, Pferdebücher gehen immer. Kam nicht neulich sogar so eine Buchverfilmung ins Kino?
Am besten schaust du dich mal im Buchhandel um, was es so in dem Bereich gibt und welche Verlage da vertreten sind.

[Stefano]

Einschränked würde ich aus meiner Erfahrung erwähnen, das Thema Pferde entpricht eher weniger dem Geschmack eines Jungen.

[DerAndreas]

[Stefano]

Stimmt derAndreas - ich kann mich deinem Denkanstoß anschließen. Man braucht es / muss es nur entsprechend (zu) verpacken.
Was meine Jungs anbelangt muss ich aber sagen, dass ich sie sich für dieses Thema nicht besonderts begeistern konnte - reine Geschmackssache eben.
Würde man das Thema Pferde mit Elementen aus der Welt der Magie schmücken, dann würden sie vielleicht doch eine Lektüre in Erwägung ziehen.

[Selanna]

Während meiner Zeit in Italien habe ich mitbekommen, dass dort Reiten und Pferde auch bei Jungs sehr beliebt sind. Und wenn man an Serien wie "Fury" zurückdenkt, dürfte es mit der richtigen Thematik und dem richtigen Setting gut möglich sein, auch in Deutschland Buben für Pferdebücher zu begeistern.

[Rainer Prem]

[Stefano]

[DerAndreas]

Ich denke, man könnte sowas z.B. auch aufziehen, wie so eine Art 5-Freunde mit Pferden. Also eine Jugendgruppe die Kriminelle jagt, und dabei mangels Motorisierung (da zu Jung) die Pferde vom Hof der Eltern nutzt. Elemente wie Freiheit, Abenteuer, Selbstständigkeit etc. dürften da ähnlich ziehen, wie z.B. bei einem Western.

Würde auf jeden Fall besser gehen, als "Spielzeugladen-Adonis, der nie zuvor auf einem Pferd gesessen hat, beeindruckt alle mit seinen phatten riding-skillz, erobert damit seine angebetete und rettet nebenbei noch den Reiterhof ihrer Eltern".

[Stefanie]

Viele Pferdebücher handeln von Jungs und Pferden.

Furz wurde ja schon genannt

Blitz - Der schwarze Hengst

Raymund und sein Pferd

Vielleicht trauen sich Jungs heutzutage weniger zuzugeben, dass sie Pferde mögen, weil das ein "Mädchenthema" ist, aber ich bin sicher, das Interesse ist da. Mit einem guten Junge-und-Pferd-Buch kann sich da ja ändern.

[Maunzilla]

Es gibt auch Leute, die Western mögen. Aber dennoch werden praktisch keine mehr gedreht, weil es anscheinend nicht genug sind.

(Obwohl auch ich Pferde mag, und Reiten gelernt habe, habe ich nie Pferdebücher gelesen.)

[Willebroer]

[preusse]

[Willebroer]

Dann fehlt jetzt noch das "ganz andere" Pferdebuch.

[Selanna]

Hallo Stefano,