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Der Skalatan - Im Würgegriff der Schlange


 
 
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Efrin
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Alter: 30
Beiträge: 10
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Beitrag24.01.2021 21:49
Der Skalatan - Im Würgegriff der Schlange
von Efrin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin Leute,

ich schreibe gerade an einem Dark-Fantasy-Roman und würde gerne Eure Meinung hören bzw. lesen. Es soll den Anfang meines Buches darstellen. Dieser Einleitungstext vor dem ersten Kapitel, ich weiß nicht wie man es bezeichnet Embarassed

Verwandte und Freunde könnten mir keinen ehrlichen Feedback geben, ihr schon.

Viel Spaß und Danke
Gruß
Efrin

---------------------------------------------------------------

Es ist dunkel, so dunkel wie die Tiefen der Meere. Weit und breit kein Licht, nur die Gewissheit über dessen fehlen. Keine Gerüche, keine Geräusche. Nichts. Ein Ort, umfasst von einem unendlich langen Schatten. In der großen Dunkelheit stehen sich zwei bizarre, insektenartige Gestalten gegenüber. Das eine Insekt ist größer als das andere, sie starren sich an. Keines der beiden macht den Anstand, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Sie bäumen sich voreinander auf, demonstrieren ihre Stärke. Ein kurzes Zucken und der Kampf ums Überleben beginnt. Kläglich versucht der Kleinere den Großen umzuwerfen, doch er ist zu schwach. Der erbärmliche Versuch eines dem Tode geweihten Geschöpfes, sich dem sicheren Ende zu entfliehen. Es ist ein kurzer Kampf, der große Insekt köpft problemlos seinen Kontrahenten und knabbert an seinem Leichnam. Das Recht des Stärkeren.
Es vergehen Minuten, das siegreiche Insekt hört plötzlich auf zu zehren. Irgendetwas nähert sich, als würde ein großes Tier den Boden unter sich aufweichen. Die monströsen Schritte nähern sich langsam aber stetig. Das Insekt ist erstarrt, es hat Angst und hofft verschont zu bleiben. Die einschüchternden Schritte kommen näher, der Boden vibriert. Das Insekt bewegt sich keinen Stück und wird plattgetreten. Ein kurzes Dasein.
Das große Unbekannte bleibt stehen. Ein lautes Krächzen von einem Raben, der sich auf die Schulter des nicht erkennbaren Wesens setzt. Stille. Blutrote Augen öffnen sich, sie blicken zielgerichtet in die Ferne und eine Stimme erhebt sich. „Ketten werden gesprengt, unzähmbare Kreaturen werden aus ihren Käfigen gelassen. Chaos, Unheil, Zerstörung. In der unendlichen Nacht wird meine Dunkelheit alles vereinnahmen, die Freude, den Frieden, das Leben als Solches…Nun flieg, das Urteil ist gesprochen!“ Der Rabe fliegt krächzend in die Ferne…

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psi
Leseratte


Beiträge: 116



Beitrag24.01.2021 23:48

von psi
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Hallo Efrin,

du meinst sicherlich den gefürchteten Prolog.
Generell wird von Prologen ja immer abgeraten (zu Recht). Ich find’s aber in Ordnung, wenn du den hier gerne behalten möchtest, da er sehr kurz ist und den Leser vermutlich auf die zentrale Stimmung/das zentrale Motiv in deinem Text vorbereiten soll, die/das in deinem ersten Kapitel noch nicht so rauskommt?

Du schreibst in deiner Vorstellung, dass du viele (Anime-)Serien schaust, und das merkt man. Ich konnte mir die Szene richtig gut als Auftakt zu einer Anime-Serie vorstellen.

Allerdings würde ich dir, wenn du schreiben möchtest, raten, auch viel zu lesen und nicht nur Filme & Serien zu schauen. Denn schreibtechnisch … hm.
Ich finde die Insekten, die vom großen Bösen zertreten werden, als Anfangsbild sehr lustig, aber der Dialog ist Klischee und die Beschreibungen lesen sich wie Beschreibungen von jemandem, der viel schaut und wenig liest (eher wie ein Filmskript als ein Buch).
Aber, trotz aller Kritik: Ich mag deinen Prolog! Allerdings mag ich ihn als Auftakt für eine überdrehte Dark-Fantasy-Satire, vorzugsweise in Anime-Form (sorry, ich wiederhole mich, aber die Bilder haben sich in meinem Kopf festgesetzt und jetzt ist es mein größter Herzenswunsch, dass diese Serie Wirklichkeit wird).
Aber falls der Humor nicht in deinem Sinne war, sondern der Prolog bedrohlich rüberkommen soll, würde ich mir den noch einmal anschauen.

Das ist nicht böse gemeint, es ist nur das Feedback, von dem ich glaube, dass es dir am meisten hilft, wenn du deine Geschichten unbedingt in Buchform (und nicht als Anime, Cartoon, Film) festhalten willst: lesen
Damit deine Geschichten mit gutem Plot und Charakterentwicklung, die du uns angekündigt hast, in bestmöglicher Form den Weg auf’s Papier finden.

Ich wünsche dir noch viel Freude mit deinem Projekt :)
Ψ
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Zirkusaffe
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 29
Beiträge: 198
Wohnort: Hoher Norden


Beitrag25.01.2021 06:27

von Zirkusaffe
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Hallo Efrin,

ich bin da in vielen Punkten bei Psi. Ich fange mal mit den negativen Aspekten an:

Der zweite Absatz fühlt sich langgezogen an und liest sich nicht flüssig. Gerade dieser Satz gefällt mir nicht:

Zitat:
Das Insekt bewegt sich keinen Stück und wird plattgetreten.


Ich würde die Ironie des flüchtigen Triumphes, den das siegreiche Insekt errungen hat, deutlich prägnanter formulieren. Mit einem schnellen - wortwörtlichen - Knack. Das stellt das zynische an der Situation besser heraus, als wenn du den kommenden Tod so ausschweifend ankündigst.
Im dritten Absatz schreibst du sehr bedeutungsschwanger, allerdings fühlen sich auch hier einige Sätze ausgedünnt und gestelzt an. Du lässt den Raben krächzen, betonst dann die Stille, lässt einen gesprochenen Satz folgen, um den Raben dann wieder krächzen zu lassen. Ich versuche, den Part etwas umzuformulieren. Schau mal, ob dir das vielleicht gefällt:

Zitat:
Das große Unbekannte bleibt stehen. Ein Rabe sitzt auf seinen Schultern. Stille. Blutrote Augen öffnen sich, sie blicken zielgerichtet in die Ferne.
„Ketten werden gesprengt, unzähmbare Kreaturen werden aus ihren Käfigen gelassen. Chaos, Unheil, Zerstörung. In der unendlichen Nacht wird meine Dunkelheit alles vereinnahmen, die Freude, den Frieden, das Leben als Solches…Nun flieg, das Urteil ist gesprochen!“ Der Rabe fliegt krächzend in die Ferne…


Dass das Wesen nicht zu erkennen ist, habe ich weggelassen. So lässt du deinem Leser die Fantasie und dennoch offen, wie er oder sie denn aussiehen möge. Auch, dass sich die Stimme erhebt, ließ ich weg. Nicht nur, dass du damit etwas ankündigst, was noch nicht geschieht, ist es eine unnötige Information: Wir lesen ja, dass nun gesprochen wird.
Aus dem letzten Satz ließe sich bestimmt auch noch mehr rausholen, da fiel mir auf die Schnelle aber nichts ein.

Nun, genug gemeckert. Für einen Prolog gefällt mir dein Text richtig gut. Du betreibst kein Infodumping und wirfst uns Lesern keine Eigennamen an den Kopf, die wir uns sowieso nicht merken können. Du vermittelst die Tonalität deiner Geschichte und zeichnest durch die Insekten ein Sinnbild deiner Welt - kalt, grausam, flüchtig. Außerdem kündigt sich bereits ein drohendes Unheil an, dessen sich deine Figuren vermutlich nicht bewusst sind. Damit erfüllt der Prolog - ohne natürlich zu wissen, wie sehr er wirklich zur nachfolgenden Erzählung passt - seinen Zweck sehr gut und hat seine Daseinsberechtigung. Viele Prologe tragen ja gar nichts bei und dienen nur als Notlösung, Dinge zu erzählen, bei denen man nicht wüsste, wie man sie ohne Rückblenden "showen" soll. In deinem Fall finde ich ihn gelungen für das, was du damit erreichen möchtest.
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Globo85
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag25.01.2021 07:24

von Globo85
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Hallo Efrin,

schließe mich meinen Vorrednern an.

Atmosphärisch ist dein Prolog nicht schlecht. Man wird schon mitgenommen. Die Insektoiden sind eine willkommene Abwechslung.
 
Vom literarischen her sehe ich auch noch viel Arbeit vor dir. Aber deswegen bist du ja hier (wie ich auch im Übrigen).
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DerAndreas
Leseratte
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Beiträge: 189



D
Beitrag25.01.2021 09:34

von DerAndreas
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Der Anfang erinnert mich ein wenig an Men in Black, oder Jurassic World, wo man am Anfang dem Insekt durch die Autos folgt, oder woch sich die riesen "Dino-Kralle" in der Totalen als Kralle eines Raben entpuppt.

Und das sehe ich hier auch als Problem. Sowas ist der Anfang eines Filmes. Nicht der, eines Buches. In Filmen funktioniert so ein Perspektivwechsel, weil er durch die verblüffende Pointe am Ende als Witz aufgefasst wird.
Bei einem Buch fragt sich der Leser - oder in diesem Fall dann ich - was das Ganze nun mit der Handlung zu tun hat. Vermutlich nichts, denn beide Insekten sind tot. Und damit ist die Sequenz prinzipiell überflüssig.

Ein Erfahrener Schreiberling würde die Geschichte vermutlich schlicht hier beginnen:
Zitat:
Das große Unbekannte bleibt stehen.

und alles davor weglassen.

Ach so, wenn du daraus
Zitat:
Der große Unbekannte bleibt stehen.

machst, finde ich das als ersten Satz des Romans sogar ziemlich gelungen.

Liebe Grüße
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag25.01.2021 13:54
Re: Der Skalatan - Im Würgegriff der Schlange
von Stefanie
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Hallo Efrin,
am Anfang finde ich es sehr verwirrend. Du sprichst vom Meer, aber dann sind die Tiere doch an Land. Außerdem wiederholst du dich. Wenn er dunkel ist, ist da kein Licht, sonst wär es ja nicht dunkel. Und wenn da kein Licht ist, kann da auch kein Schatten sein.
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Efrin
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Beitrag25.01.2021 17:50

von Efrin
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@Psi
Danke für deine ehrliche Meinung! Auf dem zweiten Blick ist es wirklich klischeebehaftet. Ich versuche mich zu bessern.
Ich merke auch, dass ich um das Lesen nicht rumkomme. Alleine wenn ich schon einige Zeilen eines erfolgreichen Buches lese, wird mir übel. Übel nicht weil es sich schlecht liest, sondern weil es so um Längen besser ist als das was ich jemals verschriftlichen könnte.

@Zirkusaffe
Starke Kritik! Ich verstehe vollkommen was du meinst und werde mir das zu Herzen nehmen. Den überarbeiteten Text finde ich gelungen, damit kann ich arbeiten.

@Globo85
Leider bin ich doch nicht mit dem Talent geboren aus dem Nichts Stephen King ähnliche Romane zu schreiben. Ein Versuch war es wert, jetzt muss ich genauso viel oder sogar mehr schuften als andere^^

@DerAndreas
Interessante Sichtweise, aber bin auch ehrlich zu dir. Es wird schwierig für mich umzudenken, diese Art eine Geschichte zu erzählen ist bei mir schon verankert. Ich verstehe aber was du meinst, es ist meinem Mangel an Erfahrung mit Büchern geschuldet.

@Stefanie
Das ist mir so gar nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis, werde ich auf jeden Fall überarbeiten!

Nochmal danke an alle, die Kritik hat mir schon sehr geholfen!

Gruß
Efrin
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psi
Leseratte


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Beitrag25.01.2021 18:18

von psi
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Da muss dir wirklich nicht übel werden, diese Bücher haben auch mehr Überarbeitungs- und Verbesserungsrunden hinter sich, als man sich vorstellen kann. :)
Und das Wichtigste machst du doch gerade schon: 1. du schreibst, 2. du holst dir Feedback, 3. du bist offen für das Feedback – da bist du auf einem ausgezeichneten Weg.
Wenn du so viele Plot- und Charakterentwicklungen inhaliert hast, dass dein Gehirn inzwischen aufgeregt im Dreieck springt, weil es unbedingt seine eigenen Variationen rauslassen will, hast du schon eine hervorragende Grundlage – den Rest kann man lernen.

Liebe Grüße,
Ψ
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Efrin
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Alter: 30
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Beitrag25.01.2021 20:03

von Efrin
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Ψ hat Folgendes geschrieben:
Da muss dir wirklich nicht übel werden, diese Bücher haben auch mehr Überarbeitungs- und Verbesserungsrunden hinter sich, als man sich vorstellen kann. smile
Und das Wichtigste machst du doch gerade schon: 1. du schreibst, 2. du holst dir Feedback, 3. du bist offen für das Feedback – da bist du auf einem ausgezeichneten Weg.
Wenn du so viele Plot- und Charakterentwicklungen inhaliert hast, dass dein Gehirn inzwischen aufgeregt im Dreieck springt, weil es unbedingt seine eigenen Variationen rauslassen will, hast du schon eine hervorragende Grundlage – den Rest kann man lernen.

Liebe Grüße,
Ψ



Meinst du, es würde mir etwas bringen, wenn ich "Das Erbe der Elfen" von Andrzej Sapkowski lesen würde? Zumindest geht mein Buch in die gleiche Richtung. Oder was würdest du mir empfehlen, dass mich in meinem Schreiben bereichern könnte. Ich möchte die Technik wenn schon von Anfang an richtig lernen lol2
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Zirkusaffe
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Beitrag25.01.2021 20:08

von Zirkusaffe
Antworten mit Zitat

Efrin hat Folgendes geschrieben:
Ψ hat Folgendes geschrieben:
Da muss dir wirklich nicht übel werden, diese Bücher haben auch mehr Überarbeitungs- und Verbesserungsrunden hinter sich, als man sich vorstellen kann. smile
Und das Wichtigste machst du doch gerade schon: 1. du schreibst, 2. du holst dir Feedback, 3. du bist offen für das Feedback – da bist du auf einem ausgezeichneten Weg.
Wenn du so viele Plot- und Charakterentwicklungen inhaliert hast, dass dein Gehirn inzwischen aufgeregt im Dreieck springt, weil es unbedingt seine eigenen Variationen rauslassen will, hast du schon eine hervorragende Grundlage – den Rest kann man lernen.

Liebe Grüße,
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Meinst du, es würde mir etwas bringen, wenn ich "Das Erbe der Elfen" von Andrzej Sapkowski lesen würde? Zumindest geht mein Buch in die gleiche Richtung.


Lesen, was du gerne schreiben möchtest, hilft definitiv. Aber vor allem auch Feedback. Also am besten schaust du dir an, wie bekannnte Vorbilder Dinge angegangen sind, die du auch anstrebst. Aber auch mal ein richtig schlechtes Machwerk aus der selben Schiene kann dir die Augen öffnen für allzu häufige Fehler, die man machen kann. Mir persönlich hilft Textkritik anderer Werke sehr dabei, das Handwerkliche zu erlenen.
Und gleichzeitig schreibst du weiter fürs Üben und lässt uns im Forum an deinen Texten rumklamüstern. Laughing

Zitat:
Ich möchte die Technik wenn schon von Anfang an richtig lernen lol2


Ich kenne diese Einstellung von mir selbst, ich versuche mich gerade an meinem ersten richtigen, langwierigen Erstling. Aber mit dieser Erwartungshaltung setzen wir uns nur falsch unter Druck, vor allem mit der zu erwartbaren Kritik, die man für seine ersten Gehversuche erhalten wird. Das ist alles Teil des Prozesses. Natürlich gibt es Naturtalente, die sofort Wörter in Magie verwandelten. Aber es gibt auch Leute, die im Lotto gewinnen. Planbar ist das nicht. Zum Glück ist das Schreiben aber (meiner Meinung nach) keine reine (!) Talentsache sondern zum großen Teil erlernbar. Auch wenn ich nicht abstreiten will, das nicht jeder dafür geschaffen ist.
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DerAndreas
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Beitrag25.01.2021 20:08

von DerAndreas
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Efrin hat Folgendes geschrieben:
@DerAndreas
Interessante Sichtweise, aber bin auch ehrlich zu dir. Es wird schwierig für mich umzudenken, diese Art eine Geschichte zu erzählen ist bei mir schon verankert. Ich verstehe aber was du meinst, es ist meinem Mangel an Erfahrung mit Büchern geschuldet.


Das ist eine Einstellung, die du eventuell mal überdenken solltest. Schreiben, ohne selber zu lesen wird schwer, denn die Strukturen, denen die Dramatik im Kino oder TV folgt, sind gänzlich andere, als die in einem Buch.

Nur als kurzer Denkanstoß:
Eine optische Täuschung funktioniert, indem man den Konsumenten, basierend auf einem gegebenen Kontext, zu einem falschen Schluss kommen lässt. Deshalb ist es witzig, wenn man bei Jurrassic-World erkennt, das der vermeintliche Dino in Wirklichkeit nur ein Vogel ist.
Der Perspektiventrick in deinem Text hier basiert nur aber auf Adjektiven wie "monströs" um eine Größe zu suggerieren, die im Kontext der Handlung so nicht stimmt. Der Mensch ist vermutlich normal groß, die Insekten winzig klein.
Das heißt, während die optische Täuschung witzig ist, weil der Konsument einem Trugschluss aufsitzt und sich damit selber reinlegt, basiert deine Täuschung einfach nur darauf, das du den Leser anlügst und eine Situation anders beschreibst, als sie ist.
Wenn du es wirklich schaffst, eine "optische Täuschung" so in einem Prosa-Text wiederzugeben, das daraus eine für den Leser witzige Situation entsteht, hast du meinen aller größten Respekt. Aber das zu erreichen, in dem du dem Leser gezielt falsche Informationen gibst, wird zumindest meiner Meinung nach, nicht funktionieren.

Das ist natürlich nur meine Meinung, und du sollst auf jeden Fall deinen eigenen Stil finden. Aber einfach die Szenen-Struktur eines Filmes in Textform beschreiben und das dann "deinen Stil" nennen, weil du selber keine Lust hast, Bücher zu lesen, ist sicher nicht der richtige Weg.  Smile
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psi
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Beitrag25.01.2021 20:36

von psi
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Auf jeden Fall! Lies, was du in die Finger bekommst und was zu dem passt, was du selbst schreiben möchtest. Am besten so unterschiedliche Autor:innen wie möglich, dann kannst du mit dem "Auge des Schreibers" lesen und schauen, was dir gut gefällt und was weniger gut. Und dann überlegen, warum das so ist und wie der/die Autor:in das gemacht hat.
Sapkowski war, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ganz gut mit Beschreibungen (dafür z. T. etwas schleppend im Handlungsverlauf für meinen Geschmack). Zumindest erinnere ich mich noch lebhaft an ein Tal, in dem die Mummeln blühten und die Wassermönche plätscherten (mir persönlich haben die Kurzgeschichten von ihm besser gefallen, als die Geralt-Saga).
Jemand, der ganz anders schreibt als Sapkowski, wäre z. B. Brandon Sanderson. Er ist bekannt für Magiesysteme und durchchoreografierte Kampfszenen und ein mehr Plot- als Schreibstil-orientierter Autor (ich mag seinen Schreibstil z. B. nicht so gern, aber Millionen begeisterten Sanderson-Fans gefällt’s gut).

Leider muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich mich in dem Bereich nicht so gut auskenne. Aber wenn du hier irgendwo nachfragst, und sagst, welche Art von Buch du ungefähr suchst, werden dir bestimmt eine ganze Menge kompetenterer Leute gerne Empfehlungen geben. :)
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Efrin
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Beitrag25.01.2021 23:54

von Efrin
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@Zirkusaffe
Erst durch eure Kritik wurde mir bewusst, dass ich noch am Anfang eines langen und harten Weges stehe. Was die Imagination verspricht, die Realität bricht. Lieber jetzt als am Ende vom Verlag auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden.

@DerAndreas
Dein Denkanstoss ist angekommen. Werde mich die Tage mal an paar Literaturen satt lesen. Dann werde ich deine Erklärung besser nachvollziehen können. Es klingt plausibel, nur wird es für mich einleuchtender, wenn ich selbst darauf komme.

@Psi
Deine Erklärung leuchtet für mich ein. Zuerst werde ich Sakkowski danach Sanderson lesen. Also in der Beschreibung von Sandersons Buch kann ich meins wiedererkennen. Da sehe ich mich. Ich glaube sogar mit Sanderson fange ich an. Danke!
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DerAndreas
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Beitrag26.01.2021 09:39

von DerAndreas
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Je nachdem, was du lesen willst, würde ich dir die Autoren Cornelia Funke, Michael Ende oder Walter Moers empfehlen. Z.b, die Tintenherz-Trilogie, die unendliche Geschichte oder die Stadt der träumenden Bücher.

Im Gegensatz zu den von dir angesprochenen Büchern haben diese drei den Vorteil, dass sie zu den ganz wenigen Fantasy-Autoren gehören, die nativ auf Deutsch schreiben. Bei Sapkowski würde das Problem bestehen, das du eher den Übersetzer, als den Autoren lesen würdest. Das heißt natürlich, so lange du es nicht auf polnisch liest.
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Efrin
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Beitrag26.01.2021 18:05

von Efrin
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DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Je nachdem, was du lesen willst, würde ich dir die Autoren Cornelia Funke, Michael Ende oder Walter Moers empfehlen. Z.b, die Tintenherz-Trilogie, die unendliche Geschichte oder die Stadt der träumenden Bücher.

Im Gegensatz zu den von dir angesprochenen Büchern haben diese drei den Vorteil, dass sie zu den ganz wenigen Fantasy-Autoren gehören, die nativ auf Deutsch schreiben. Bei Sapkowski würde das Problem bestehen, das du eher den Übersetzer, als den Autoren lesen würdest. Das heißt natürlich, so lange du es nicht auf polnisch liest.


Das macht tatsächlich Sinn. Ich versuche der Reihe nach in verschiedene Bücher reinzuschnuppern. Danke!
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DerAndreas
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Beitrag28.01.2021 11:17

von DerAndreas
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Hallo Efrin.

Das ist mir grade beim überfliegen der Themenliste noch so aufgefallen. Deine Wortkreation "Skalatan" klingt sehr stark nach "Scharlatan". Ich weiß nicht, ob du das eventuell nochmal ändern möchtest, oder ob diese Assoziation gewünscht ist.

Liebe Grüße
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Efrin
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Beitrag29.01.2021 21:36

von Efrin
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DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Hallo Efrin.

Das ist mir grade beim überfliegen der Themenliste noch so aufgefallen. Deine Wortkreation "Skalatan" klingt sehr stark nach "Scharlatan". Ich weiß nicht, ob du das eventuell nochmal ändern möchtest, oder ob diese Assoziation gewünscht ist.

Liebe Grüße


Gute Tag Andreas,

Skalatans sind in meiner Geschichte eine Art von Auftragsmördern/ Söldnern, die mächtige Magienutzer sind. Die Assoziation mit Scharlatan passt nicht wirklich, aber ist auch nicht beabsichtigt. Das Wort findet in meinen Ohren Anklang, in Bezug auf die o.a. Beschreibung. Ich würde eher meine Geschichte darauf anpassen, als sie zu ändern.

Du, eine andere Sache. Ich bin gerade bei "Der Weg der Könige" von Sanderson und muss sagen, dass es mir sehr schwer fällt dem mitzufolgen. Es ist so kompliziert geschrieben oder ich bin zu unerfahren mit Büchern. Tintenherz beispielsweise fiel mir einfacher zu lesen. Liegt es vielleicht an der Übersetzung?

Ich habe etwas an meinem Prolog rumgefeilt und versucht die Kritikpunkte zu berücksichtigen. Was sagst du dazu? Wie würde man es anders schreiben? Ich habe Schwierigkeiten damit das Problem zu erkennen.

Es ist dunkel, so dunkel wie die schwärzeste Nacht. Weit und breit kein Licht, nur die Gewissheit über dessen fehlen. Keine Gerüche, keine Geräusche, kein Anfang, kein Ende. Nichts. Eine bösartige Aura, verborgen im Dunkeln, erstreckt sich über das ganze Land. Ein Land wo der Tag endgültig durch die Nacht ersetzt wurde. All das Böse und all die Finsternis kommen von ihm, dem großen Unbekannten. Auf seiner Schulter, ein Rabe, der sehnsüchtig seinem Gebieter horcht. Es tut sich etwas. Stille. Blutrote Augen öffnen sich, sie blicken zielgerichtet in die Ferne. Eine Kriegserklärung an eine Person, an ein Königreich, an einen Kontinent, an die Götter, an alles und jeden. Geduldig wartet der Unbekannte, ob Stunden, Tage, Monate, Jahre, Jahrzehnte, Jahrtausende...Ungewiss. Der Unbekannte wartet auf seine Gelegenheit, so wie der Tod auf seine…
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Nehemia
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Beitrag29.01.2021 22:31

von Nehemia
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Hallo Efrin!
Der Text ist von der Länge her für einen Prolog gerade von der richtigen Länge. Allerdings bin ich über einige Wörter und Beschreibungen gestolpert.
Als allererstes:
Der Anfang gefällt mir gut. Doch der Kampfausgang ist irgendwie sachlich erzählt, durch das Wort „problemlos“. Das passt an dieser Stelle nicht. Ich würde es ganz wegstreichen oder ersetzen durch z.B. mühelos.
Dann der Übergang:
„Es vergehen Minuten, das siegreiche(das hatten wir doch jetzt oft genug, es ist klar, dass dort im Moment kein Anderes Lebewesen ist) Geschöpf hört plötzlich auf, zu zehren.“
Hm. Das ist nicht so wirklich flüssig. Wie wäre es, diese beiden wichtigen Punkte zu trennen, also in zwei Sätze umzuwandeln? In etwa so:
Es vergehen Minuten gefräßiger Stille. Dann plötzlich hört das Geschöpf auf, zu zehren.
Dann das Annähern des Unbekannten:
Dort wiederholt sich „nähern“, dadurch wirkt das Ganze irgendwie grob.
Stattdessen könnte man es in den Satz davor packen.
„Etwas nähert sich, mit monströsen Schritten, als würde ein großes Tier unter sich den Boden aufweichen. Langsam, aber stetig.“
So finde ich es eindrucksvoller.
Beim Teil des Näherkommens:
Hier habe ich dann gestockt. „Es hat Angst und hofft, verschont zu werden.“
Das hat einen komischen Klang, irgendwie unfertig. Dass es Angst hat, kann man auch anders ausdrücken, nicht in einem Satz, der das eben noch so starke Geschöpf ängstlich und klein macht. Natürlich, dadurch wird dessen Schrecklichkeit erst richtig klar gemacht, aber das würde ich anders formulieren.
Ja, und dann noch der Part, der den schnellen Untergang beschreibt.
Den finde ich zu sanft, zu angekündigt. Ein plötzlicher Tod mit einem, wie schon gesagt, schnellem Knack, ohne „bewegt sich kein Stück“ und dann lieber mit einem „ist platt getreten“ endet. Ansonsten liest es sich so glatt und schockiert nicht so, wie es vielleicht sollte.
Das Ende ist gut geschrieben, zwar eher wie, ebenfalls schon gesagt, ein Drehbuch, aber das passt an der Stelle.

Ich hoffe, ich konnte helfen! Very Happy

LG Nehemia Smile


_________________
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Thomas74
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Beitrag29.01.2021 22:39

von Thomas74
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Ist mir gerade noch aufgefallen:

Zitat:
Es vergehen Minuten


Die rechnen dort in einer irdischen Zeiteinheit? Das passt irgendwie nicht zum Setting.


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Globo85
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Beitrag30.01.2021 22:36

von Globo85
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Efrin hat Folgendes geschrieben:
Du, eine andere Sache. Ich bin gerade bei "Der Weg der Könige" von Sanderson und muss sagen, dass es mir sehr schwer fällt dem mitzufolgen. Es ist so kompliziert geschrieben oder ich bin zu unerfahren mit Büchern. Tintenherz beispielsweise fiel mir einfacher zu lesen. Liegt es vielleicht an der Übersetzung?


Hey Efrin,

ich hab "Der Weg der Könige" noch nicht gelesen, aber kürzlich ein paar Seminare von Sanderson angeschaut, in einem hat er über den Anfang von "Weg des Kriegers" gesprochen und erklärt, dass er da ein Risiko eingegangen ist. Er hat die Messlatte da sehr hoch gelegt, was das Verständnis der Leser angeht. Normalerweise sollen Fantasyromane langsam an eine neue Welt heranführen und nach und nach Infos ausbreiten, so das der Leser die Welt langsam kennen lernen kann. Er wollt in diesem Fall einen direkteren Weg gehen auch auf die Gefahr hin einige Leser zu verprellen. Es kann also sein, dass es daran liegt. In dem Fall wäre die Empfehlung erst mal durch zuhalten. Das Verständnis kommt dann im Laufe der Geschichte.

Tintenherz hingegen hab ich gelesen (auch wenn es schon länger her ist). Und so wie ich den Einsteig in Erinnerung habe, ist es da einer der klassischen Wege. Die Protagonistin lernt die Welt mit dem Leser gemeinsam kennen. Daher ist der Roman viel leichter zugänglich. Er richtet sich aber auch generell eher an ein anderes Publikum als Sanderson, der für Hardcore-Fantasy-Fans schreibt. "Weg des Kriegers" ist dabei Teil seines Magnum Opus, das am Ende über 40 Romane umfassen soll.


Efrin hat Folgendes geschrieben:

Ich habe etwas an meinem Prolog rumgefeilt und versucht die Kritikpunkte zu berücksichtigen. Was sagst du dazu? Wie würde man es anders schreiben? Ich habe Schwierigkeiten damit das Problem zu erkennen.

Es ist dunkel, so dunkel wie die schwärzeste Nacht. Weit und breit kein Licht, nur die Gewissheit über dessen fehlen. Keine Gerüche, keine Geräusche, kein Anfang, kein Ende. Nichts. Eine bösartige Aura, verborgen im Dunkeln, erstreckt sich über das ganze Land. Ein Land wo der Tag endgültig durch die Nacht ersetzt wurde. All das Böse und all die Finsternis kommen von ihm, dem großen Unbekannten. Auf seiner Schulter, ein Rabe, der sehnsüchtig seinem Gebieter horcht. Es tut sich etwas. Stille. Blutrote Augen öffnen sich, sie blicken zielgerichtet in die Ferne. Eine Kriegserklärung an eine Person, an ein Königreich, an einen Kontinent, an die Götter, an alles und jeden. Geduldig wartet der Unbekannte, ob Stunden, Tage, Monate, Jahre, Jahrzehnte, Jahrtausende...Ungewiss. Der Unbekannte wartet auf seine Gelegenheit, so wie der Tod auf seine…


Also wenn du diesen Einstieg vergleichst, mit dem ersten Entwurf, dann muss ich sagen, gefällt mit der hier um Welten besser. Ich fand beim ersten die Stimmung die erzeugt wird ganz gut. Aber hier find ich das Ganze auch sprachlich wesentlich besser, einfach runder. Ich habs wirklich gern gelesen!
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Beitrag31.01.2021 13:32

von Efrin
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Danke für die Anmerkungen!

@Globo85
Ein Glück, kam mir schon sehr dämlich vor als ich das von Sanderson las Embarassed
Und danke für dein Feedback, ich versuche darauf aufzubauen. Bestimmt kann man hier und da noch etwas besser schreiben, aber die zweite Variante gefällt mir schon besser.
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DerAndreas
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D
Beitrag01.02.2021 11:11

von DerAndreas
Antworten mit Zitat

Hallo Efrin.

Ich versuche mal, deinen Text hier auseinander zu nehmen. wink

Efrin hat Folgendes geschrieben:
Weit und breit kein Licht, nur die Gewissheit über dessen fehlen.

Das ist sicher Geschmackssache. Aber das ist eine unnötige Doppelung. Abgesehen davon, das der letzte Teil wenig aussagt, fügt er dem ersten auch keine Information hinzu. Ich würde alles hinter dem Komma einfach schteichen.

Zitat:
kein Anfang, kein Ende. Nichts.

Ich nenne sowas gerne "pseudophylosophisches Gelaber" wink
Im Grunde ist das doch nur irgend ein Fülltext, der so klingen soll, als verberge sich eine großartig tiefsinnige Aussage dahin, der aber in wirklich einfach leer und nutzlos ist. Weg damit.

Zitat:
Eine bösartige Aura, verborgen im Dunkeln, erstreckt sich über das ganze Land. Ein Land wo der Tag endgültig durch die Nacht ersetzt wurde.

Hier fehlt mir der Konkrete sinn.
1. Wie kann eine Aura verborgen sein?
2. Wenn die Dunkelheit Tatsächlich immer da ist, wäre die darin steckende Aura dann doch auch überall und nicht mehr verborgen oder?
3. Wenn die Dunkelheit über dem Land nur eine Metapher und nicht physisch ist, wie kann sich die Aura dann über das ganze Land erstrecken?

Zitat:
Auf seiner Schulter, ein Rabe, der sehnsüchtig seinem Gebieter horcht.

Je nachdem, was du hier aussagen willst, muss es entweder heißen:
...sehnsüchtig seinem Gebieter gehorcht.
oder
...der sehnsüchtig den Worten seines Gebieters lauscht.

Auf jeden Fall finde ich das Adjektiv "sehnsüchtig" in beiden Fällen etwas unbeholfen. Ich kann sehnsüchtig auf etwas warten, aber ich kann nichts sehnsüchtig tun. Ich würde es entweder komplett streichen, oder ein Wort suchen, das besser passt.

Zitat:
-Es tut sich etwas. Stille.

Das ist etwas seltsam. Es tut sich was ... und dann herrscht plötzlich stille? Oder die Stille ist der Beweis dafür, dass sich etwas tut? Stille ist doch eigentlich ein Zeichen dafür, dass sich nichts tut. Oder?

Zitat:
Eine Kriegserklärung an eine Person, an ein Königreich, an einen Kontinent, an die Götter, an alles und jeden.

Nicht falsch verstehen. Ich finde den Teil gut. Würde aber die Aufzählung ETWAS kürzen. So ist sie sehr lang. Königreich und Kontinent sind eigentlich redundant. Denn wenn er dem Kontinent den Krieg erklärt, logischerweise auch jedem Königreich darauf. "Götter" und "Alles und Jedem" sind ebenfalls redundant. Denn wenn er selbst den Göttern den Krieg erklärt, wird es in der Materiellen Welt wohl niemanden geben, der vor ihm sicher ist.

Zitat:
Geduldig wartet der Unbekannte, ob Stunden, Tage, Monate, Jahre, Jahrzehnte, Jahrtausende...Ungewiss. Der Unbekannte wartet auf seine Gelegenheit, so wie der Tod auf seine…

Dieser Nachsatz nimmt dem kompletten Prolog die Triebkraft. Ich denke mir die ganze Zeit, "Dieser Schlingel hat jetzt ganz bestimmt was ganz phöses vor!". Dann heißt es Es tut sich was und er erklärt einer bestimmten Person (Dem Protagonisten?) den Krieg! Yay! Mord, Todschlag! Acti0000rn!"
Und dann drehst du um 180° und erzählst mir "Ach joa. Vielleicht fängt er dann nächstes Jahr mit der Welteroberung an. Oder in hundert Jahren. Oder auch niemals. Wer weiß das schon so genau?"  hmm

Deine Frage zu Sanderson kann ich leider nicht beantworten. Ich kenne seine Bücher nicht. Ich bewege mich - wenn ich mich in der Fantasy bewege - gerne außerhalb der für mich Ausgetretenen Mittelalter-Fantasy. Deshalb spielt meine eigene Geschichte, die ich angefangen habe, z.B. auch in der Bronzezeit.
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