Abrechnungen

[Anna Schweizer]

Liebe Publizierende,
mein Buch kostet in der Schweiz fast 30 % mehr als in Deutschland, das ist bei euren Büchern bestimmt ähnlich. Mein Verleger sagt, er habe keinen Überblick darüber, wie viele meiner Bücher in der Schweiz und wie viele in Deutschland verkauft werden. Wie kann er denn da korrekt abrechnen? Bei einem in der Schweiz verkauften Exemplar verdiene ich ja mehr als bei einem in Deutschland. Wenn der Verleger aber nur auf die Anzahl verkaufter Bücher geht, (und dann wahrscheinlich vom Euro-Verkaufspreis ausgeht) wird der Preisunterschied irrelevant...

[Maunzilla]

Ich glaube, die meisten Schweizer kaufen ihre Bücher bei Amazon, wo sie nicht nur den Euro-Preis zahlen, sondern auch einen Teil der Steuer abgezogen bekommen.

Dein Verleger muß dir eine vollständige Abrechnung vorlegen. Tut er das nicht, kannst du darauf bestehen. Weigert er sich immer noch, wird es teuer. Dann mußt du ihm mit dem Anwalt kommen. Das würde ich nur tun, wenn es um wirklich große Summen geht, denn sonst hast du nur Kosten, Ärger und evtl. einen Ex-Verleger, wegen einer Handvoll Euronen.

[Beckinsale]

Jaja, der Verleger muss, der Verleger muss ...

In der Schweiz gibt es keine Preisbindung. Jedermann kann Bücher dort zu Preisen verkaufen, die ihm gefallen. Werden die Bücher nicht direkt beim Verleger bestellt, kann dieser i.d.R. tatsächlich nicht nachvollziehen, welche Endkundenpreise stattfinden. Außerdem "verdient" der Autor bei einem höheren Buchpreis in der Schweiz nicht automatisch mehr, der (unterstellt deutsche) Verleger hat auch höhere Kosten.

Oh, ja, ich vergaß. Es ist ja der Verleger, der muss ...

My.