Agenturerfahrung mit Arrowsmith Agency?

[Kathi W]

Hallo ihr Lieben,

mich würde interessieren, wer von euch Erfahrung mit der Arrowsmith Agency hat. Seit Sommer 2020 bin ich dort unter Vertrag. Vorher hatte ich ihnen mein komplettes Manuskript zu meinem Roman geschickt. Dies wurde überschwänglich gelobt und mir wurde auch gleich in Aussicht gestellt, dass man sich freue nicht nur dieses , sondern auch weitere Projekte von mir zu betreuen. Ich weiß nicht, ob diese anfängliche Euphorie zum üblichen Ton jeder Agentur gehört um die Motivation oben zu halten. In jedem Fall habe ich natürlich jetzt die große Hoffnung, dass die Agentur einen Verlag für mich findet. Vor der Buchmesse wurde eine Art Setcard (Rechtekatalog) verteilt, wo sowohl ich als Autor mit Bild und Kurzbio, als auch meine romantische Komödie inhaltlich zusammen gefasst wurde. Darunter noch ein paar Verkaufsargumente. Die Texte dafür hatte ich  vorbereitet und sie wurden eins zu eins übernommen. Nun warte ich seit Oktober auf Ergebnisse. Meine Agentin schreibt, dass die Agentur zuversichtlich ist, dass dieses Jahr ein konkretes Angebot kommen wird. Dies könnte natürlich auch eine Floskel sein.

Wer von euch kann seine Erfahrungen mit Arrowsmith oder einer vergleichbaren Agentur? Wie sehen die üblichen Wartezeiten aus und kann man davon ausgehen, dass die Agentur einen Verlag findet, wenn sie ein fertiges Projekt annimmt? Wie sehen die üblichen Konditionen dann aus?
Über einen Austausch würde ich mich freuen.
Liebe Grüße
Kathi

[Murmel]

Hier was zum Nachlesen, bis jemand aktuell etwas dazu sagt:

https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=68652&highlight=arrowsmith

https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=63396&highlight=arrowsmith

https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=843329&highlight=arrowsmith#843329

usw.

[teegebeutelt]

Hallo,

Leider können Agenturen nicht alle Manuskripte, die sie annehmen, auch vermitteln. Aber die Chancen stehen doch deutlich besser, als wenn man es ohne Agentur probiert. Wenn du bei Arrowsmith gelandet bist, muss dein Manuskript auf jeden Fall echt gut sein!
Ich denke, mit der Wartezeit seit Oktober bist du auf jeden Fall noch "im Rahmen"... etwas seltsam finde ich, dass es so klingt als ginge die Agentur davon aus, ein Angebot zu erhalten, ohne dass vorher das Gesamtmanuskript angefordert wird... Aber bei Debütautor:innen wird ja doch vor Vertragsabschluss meist das gesamte Manuskript geprüft... vielleicht versteh ich da aber auch was falsch :3

Generell würde ich erstmal nicht davon ausgehen, dass die Agentur einem was vormacht und mit Floskeln abspeist. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald gute Neuigkeiten gibt!

[Christof Lais Sperl]

Ich warte seit ca. 4 Wochen auf Rückmeldung. Aber ich denke, die haben genug zu tun. Wenn ich nach 12 Wochen noch nichts gehört habe, mache ich nen Haken.

[Zirkusaffe]

[ZatMel]

Bei mir hat es, trotz sehr guter Agentur, ein Jahr gedauert (nach Vertragsabschluss mit der Agentur und Buchmessekatalog und etcpp). Wegen Corona sind die Abläufe vermutlich gerade sehr verlangsamt. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass die Verlage sich gerade zweimal überlegen, ob sie einem Debütanten den Zuschlag geben, weil auch die finanziell sicher dastehen möchten und deshalb oft-  und lieber - ihre Hausautoren, die schon eine große Leserschaft haben, veröffentlichen.

An deiner Stelle würde ich mich zurücklehnen und die Agentur machen lassen. Sie haben dich nicht ohne Grund genommen. Jeder Autor, gerade die unbekannten, bedeutet ja - erstmal - einen unbezahlten Arbeitsaufwand. Konzentrier dich lieber auf dein neues Projekt, so schwer es auch manchmal ist. Dann hast du wenigstens direkt was in petto, wenn danach gefragt wird (von Agenturseite oder evtl. sogar von Verlagsseite). Ich drück fest die Daumen!

[teegebeutelt]

[teegebeutelt]

[ZatMel]

[Kathi W]

Hallo Zusammen,

lieben Dank für eure Antworten. Ich hatte diese Woche nochmal mit meiner Agentin gesprochen. Corona und der neue Lockdown tut der Stimmung in der Verlagswelt nicht gut. Vor allem auch, weil einige Buchprojekte aus 2020 in dieses und nächstes Jahr verschoben wurden. Heißt es sind schon Programmplätze besetzt, die normalerweise frei wären. Die, die frei sind werden (denke ich) zum großen Teil mit sicheren Bänken, sprich bekannten Bestsellerautoren gefüllt. Wir als Greenhorns werden es nicht einfach haben.
Meine Agentin sagt, es komme stark auf das richtige Timing an. Wenn sie einem Lektor einmal ein Manuskript anbietet und er schlägt dieses aufgrund der aktuellen Stimmung aus, war`s das. Die gucken sich nichts zweimal an. Also muss die Agentur sehr selektiv und gezielt vorgehen.
Also: Geduld haben, weiter schreiben und hoffen.

[Kathi W]

[agu]

Hi Kathi,

ich war bei Arrowsmith unter Vertrag (bzw. bin ich theoretisch immer noch, es ruht nur seit ein paar Jahren, weil mir die Zeit zum Schreiben fehlt) - ich fand die Zusammenarbeit stets gut. Die Variante mit dem Rechtekatalog kenne ich von den Kollegen auch und fand sie sehr sinnvoll.
Anhand dieses Katalogs melden die Verlage Interesse an Titeln an, und Arrowsmith verschickt dann Leseproben + Exposes. Bis darauf eine Rückmeldung kommt, kann es durchaus dauern. Und es ist auch nicht garantiert, dass sich das Manuskript am Ende verkauft. Ich hatte ein paar, die auf diese Weise gute Verlage gefunden haben, und andere, die dann nach näherer Prüfung doch keiner haben wollte.
Also würde ich sagen, alles ist möglich und es bleibt spannend

Liebe Grüße
Andrea

[agu]

[Christoph1990]

Für Unterhaltungsliteratur stimmt das vermutlich. (Ansonsten siehe etwa hier.)

[agu]

[Kathi W]

[Caro1979]

Hallo Kathi, konnte deine Agentur das MS schon vermitteln?

[mailonsunday]

[QuirkyChaos]

Hallo ☺️ Kann hier noch jemand über Erfahrungen berichten? Gerne auch per PN.

[VOG1967]

Hallo, mich würde auch interessieren, ob dein MS vermittelt werden konnte. Falls noch nicht, hast du das Gefühl, es lag an der Agentur? Oder bist du der Meinung, dort wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt?

[cinisterra]

Das ist ein spannender Thread. Ich bin auch bei Arrowsmith. Und erlebe auch eine lange Wartezeit (mittlerweile mehr als ein Jahr), seitdem wir den Agenturvertrag unterschrieben haben. Mal sehen ob das noch was wird.

[Gast]

Ich bin nicht bei Arrowsmith, sondern bei einer anderen Agentur. Aber es wurde ja auch nach Erfahrungen mit anderen Agenturen gefragt.

Meine Agentin hatte mich im Herbst 2020 direkt vorgewarnt, dass es mit meinem ersten Manuskript schwierig werden könnte in der Vermittlung, weil der Krimi genreuntypische Elemente enthält. Leider behielt meine Agentin recht. Die Verlage, die ihre Absage begründet haben, hatten eigentlich positives Feedback zum Schreibstil, den Charakteren/der Story, aber sie fürchteten, damit keine ausreichend große Zielgruppe zu erreichen.
Da ich von Anfang an vorgewarnt war, dass es schwieriger werden könnte mit der Vermittlung, hatte ich knapp 2 Monate, nachdem Manuskript 1 an die Verlage geschickt wurde, neue Exposés (1 x "normaler" Krimi ohne genreuntypischen Elemente, 1 x humorvolle Liebesgeschichte) an meine Agentur geschickt (Dezember 2020). Die Agentur hat sich für den Krimi entschieden. Ich habe erst die Leseprobe und dann das Manuskript fertiggestellt, und im Spätsommer 2021 hat die Agentur dann ein paar Verlage wegen des neuen Projekts kontaktiert. Und bei dem neuen Manuskript hat es mit der Vermittlung an einen mittelgroßen Verlag geklappt. ☺️

Ich gehöre also auch zu den Autoren mit Agentur, bei denen das erste Manuskript (bisher?) nicht vermittelt werden konnte. Und ich würde deswegen auch allen empfehlen zu überlegen, welche weiteren Manuskriptideen für die Agentur interessant sein könnten, und in der Wartezeit einfach das nächste Projekt starten.

Nachtrag: Irgendwo habe ich mal gelesen, dass manche Autoren Sorge haben, die Agentur kümmert sich nicht mehr genug um das erste Projekt, wenn man zu schnell was Neues anbietet. Zumindest zu meiner Agentin kann ich sagen, dass sie im Herbst 2021 auch noch zu dem 1. Manuskript mit einem neuen Verlag in Kontakt war (bisher aber keine Rückmeldung). Natürlich wird das evtl. überall anders gehandhabt. Aber mir fehlt dann auch die Geduld, um erstmal ein Jahr abzuwarten, ob Manuskript Nr. 1 vermittelt wird, bevor ich was Neues anfange. 😉