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Autor |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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23.11.2020 02:14
von davidmuc
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Man wird sich wieder beim Kanister treffen,
Hier am Garagentor.
Nach dem Kakao im Kreise trister Neffen,
Süß wie Plantagenrohr.
Du hast, geliebter, süßer Dämon Lippen,
vom Gold des Honigtaus.
Selbst wenn sie Chips zu bitter Lemon dippen,
Techno, Gin Tonic, House.
Dann wummert wieder, dröhnt zur Lichtmaschine,
Der harte Bass gemein
Dann zeigst du nach der Abendschicht, Marline,
Statt Atemmaske Bein.
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 904 Wohnort: die alte Stadt
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23.11.2020 02:57
von Tula
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Am Bildschirm
Apathisch glotz ich auf das große weiße,
mein digitales Blatt.
Es gähnt, so leer wie auch mein Glas – Oh Scheiße!
Was dieser Text bloß hat,
dass er nicht brechen will in mein Gefilde
mit einem Geistesblitz.
Ich schalte auf yahoo und bin im Bilde.
Wär‘s doch ein blöder Witz
und nicht Gewissheit: Dieses bleibt für immer!
Die zwölfte Welle kommt
bestimmt und macht dann alles noch viel schlimmer.
Nur Bier und Dichtung frommt
und hilft den Sinn des Nichtstuns zu enthüllen.
Mein Digital-Papier
fängt plötzlich an sich wie von selbst zu füllen!
Schon spielt das Wort Klavier …
Gut, dass es diese Kinderstube gibt. Habe mich schon wieder köstlich über die Beiträge amüsiert!
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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23.11.2020 13:33
von Michel
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Er gähnt so trist und leer, der große, Weiße,
weil einfach nichts passiert.
Er liegt mit seinen Pfoten in der Scheiße,
bis dass die Welt gefriert.
Die langen Schlangen der Besucherscharen:
Seit Wochen wieder fort.
Und wo Gelächter, Lärm und Trubel waren,
verwaist der Ort.
Die letzten Blätter kleben in den Pfützen.
Die Luft ist nass und kalt.
Er bleibt dort auf Beton und Eisen sitzen …
und wartet halt.
Er träumt von Eis und gleißend weißer Helle,
von Jagd und Wacht,
von Robbenfleisch gleich an der Wasserstelle
in tiefer Mitternacht.
Ihm ist, als ob es nur Beton noch gebe
und niemals wieder Eis
und Schnee und Nacht und Frost, als ob er lebe
im allerkleinsten Kreis.
Was kümmert's ihn, dass draußen sie verrecken.
Es ist kein Tanz von Kraft,
nein: Stolpern, Holpern, wunde Pfoten lecken
in lebenslanger Haft.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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24.11.2020 02:04
von davidmuc
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Ach, Michel, es ist immer wieder eine Freude!
Als Mitglied des Bund Naturschutz und bekennender Tierdokufetischist, auch und gerade wenn es niedlich oder rührend wird.
Das Folgende ist inhaltlich völlig aus dem Ruder gelaufen, und hat zu schnell seine Eigendynamik entwickelt:
Gestattense, mein Name Walter Kassler,
Ihr Mann in Fragen Hemd.
Sie ahnen schon, mir ist, als alter Quassler,
ihr Unbehagen fremd.
Ich quäle täglich zwölf marode Männer:
Doktorn, Matrosenhänd.
Die tragen alle jetzt den Moderenner
Das Hemd zum Hosentrend.
Ich seh den Kunden förmlich schnaufen, kippen
er schwitzt wie Sau, wie nie -
Deshalb muss er nur noch zum kaufen schnippen,
genau, wie Sie!
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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26.11.2020 18:14
von poetnick
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Ein alter Psychologe suchte Strapse,
doch fand nur seinen Strumpf;
verdichtet halt, behilft sich selbst beim Schnapse
und trällert: Herz ist Trumpf!
Die Welt, sie wirft so spielend manche Trümp(f)e
und klebt ein Strumpf im Sumpf,
erwarte nicht den Zauber einer Nymphe;
es führt zu Warteschrumpf.
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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30.11.2020 08:16
von menetekel
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Nee, wat isset wieder juut!
Wenn ich euch nicht eh schon täte, dann spätestens jetzt!
Daneben ist es für mich interessant zu beobachten, wie jeder von uns seine ganz eigene Art der Darstellung des Komischen entwickelt.
Michel zum Beispiel. Oder Tula. Oder Poetnick oder Abari oder David sowieso ... alle halt.
Unser "(zensiert)", eine jambisch gereimte Odenstrophe, wird hoffentlich ähnlich inspirierend wirken. a b a b (kreuzgereimt), weiblich - männlich endend und jeweils fünf- bzw. vier - im Endvers aber dreihebig. Ihr Vorreiter war ein gewisser Hölty.
Wenn s fehlt
Da liegen sie, die feuerroten Strapse,
als "Bringer" eines Lustvulkans;
sie schlafen jetzt. Ich selber aber japse
nach Luft - so ganz spontan.
Viel Spaß
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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30.11.2020 11:48
von Abari
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"Ich lege meine Strapse heut' beiseite",
so sagte sich Forelle einst,
"damit ich Müllern zu 'nem Lied verleite,
wo Du, Belesne(r), weinst."
Wie weinte Müllern über die Entweihte!
Weil sie ihm, ach, so redlich scheint.
Es gab für ihn ja niemals eine zweite,
mit der er sich vereint
gefühlt. Und wie die holde Seele schwitzte,
kam Schubert gleich auf die Idee,
dass er das Ganze gleich in Töne ritzte:
das Lied vom Tod am See ...
Nein, Bächlein war's. Wir wollen schon noch sauber,
und richtig ridikülisiert ... -
Oder war es doch ein toter Tauber,
auf den spezialisiert,
die beiden kiekten? Weia, weiß nicht richtig.
Wes Blut färbt nun die Erde rot?
Letztendlich ist es für mich null und nichtig:
Das Tierlein ist nun - - - tot!
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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30.11.2020 13:52
von Michel
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"Tausch heute deinen Straps gegen Revolver,
spiel mir das Lied vom Tod am See!"
Wer rot sieht, kommt gelegentlich recht doll her.
Huch! Blut im Schnee?
Wars die Forelle, die der Müller hier entweihte?
Wars Müller, den sie niederschoss?
Wer wars, der Fisch und Straps zusammenreihte
und Blut vergoss?
Der Müller wars, ganz ohne heißes Eisen,
der aus dem Bach sie kurbelnd stahl,
erschlug und ausnahm, summend seine Weisen,
fürs Mittagsmahl.
Herr Schubert wars, der Fleisch von Gräten pellte.
Noch kauend schrieb er Noten hin
und aß, bevor die Zeche dreist er prellte,
Forelle Müllerin.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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30.11.2020 14:34
von Abari
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@Michel:
"Was habe ich da angerichtet?" fragte
sich Willi, während er so schrieb,
dieweil in ihm ein leiser Zweifel nagte,
was wohl dann übrig blieb
von seinem so bescheidnen Festgelage,
wo die Forelle in ihm schrie,
so leise, dass man ihre besten Tage
in einen Eimer spie.
"Spielunke!" meinte Franzen ganz verwundert,
"die haste Dir alleine ein-
gebrockt! Wenn man forellt statt richtig flundert,
das darf nicht sein. Oh nein!"
"Forelle, Plötze, Flunder! Ich zieh' munter
aus dem Wasser, was gefällt!",
versetzte Willi. "Komm mal wieder runter!
Zynismus pur vergällt
mir bloß das schöne Mittagsmahl. Denn Aale
sind auch noch reichlich für dich hier.
Die hab ich nur für dich dort an der Saale
gefangen mit Pläsier."
Da musste Franzen aber mächtig schlucken,
denn Aal vermochte er zuletzt
nur noch mit seinem Rücken anzugucken:
Was sagt man ihm denn jetzt?
Der Franzel lehnte dankend ab und rollte
dabei mit seinen Augen schreck-
gespenstert. Willi nahm es übel, grollte,
notierte: Aal ist Dreck.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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30.11.2020 16:53
von poetnick
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Klasse Wasserspiele habt ihr vorgelegt
Entsetzt vom Frevel dämmerts der Karausche:
gar weihnachtlich erglüht manch Herd;
wird Zeit, dass ich aus Weihers Tiefen lausche,
verlacht vom Schwarm, als Nerd.
Verhüt, dass Eheleute Müllers feiste Backen
am Leibe meiner Strömungsform
sich nährn. Sind bei der Ehre nicht zu packen,
es heißt er schmatzt enorm
bei Tisch – (von hinten quillt dann was vom Schubert,
besingt den Eigensinn beim Fisch)
und frisst ihn aufn derweil sie launisch blubbert:
«Der war nicht mehr ganz frisch.»
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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30.11.2020 17:17
von Abari
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"Des Fisches Frische ist bei Tische wichtig!",
doziert benebelt der Gemahl.
"Denn ist die Weihnachtstanne etwas fichtig,
wird's Fischmaul leicht zur Qual.
Wie lob ich mir den guten, fetten Karpfen,
der gründelnd durch die Teiche zieht!
Da mag der Meyer nach den Aalen harpfen:
Der Schumann ist's, der flieht."
"Ach Gottchen, bist du wieder angeheitert?",
spricht Gattin Müllerin entsetzt
dazu. "Lass ab, dein Geist wird nicht erweitert,
denn weitestgehend ist zersetzt
die matte Birne durch den öden Fusel.
Drum schweige er und esse auf.
Behellig' er mich nicht mit solch' Gedusel.
weil ich davon sonst lauf."
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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30.11.2020 23:20
von poetnick
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Verheiratet und dennoch angeheitert,
so ungleich scheint doch dieses Paar
bei nüchternem Befund. Ist oft gescheitert
und bleibt gemeinsam, zwar.
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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01.12.2020 01:18
von davidmuc
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Noch in Unkenntnis des Poetnick'schen entstand dies
Fischgedicht
Ein Fisch, der stinke meist vom Kopf, der These
(wenn man an toten Aalen misst,
und sicher weiß, dass noch im Topf der Käse
im Rahmen des Normalen ist)
Der These, finden auch Strategen Gräten,
ich angle oft am Schollenfluss:
Der These kann ich nicht entgegentreten,
es stimmt, im vollen Schluss.
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 904 Wohnort: die alte Stadt
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02.12.2020 01:15
von Tula
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kurzer Vergleich
Den Alemannen mundet zu Silvester
der grätenreiche Karpfenfisch.
Zur heiligsten der Nächte aber lässt er
die Gans auf seinen Tisch.
In Lusitania nimmt man die Bräuche
schon seit Äonen sehr genau.
Man füllt zum Weihnachtsfest die leeren Bäuche
getreu mit Kabeljau.
Im Norden trösten sich die Karnivoren
bei jeder Mahlzeit gern mit Bier.
Im Süden halten dafür die Amphoren
ein anderes Pläsier.
Was will der Dichter im Vergleich erreichen?
Es zählt allein nicht nur der Fraß.
Vom ersten Schwips als Kind bis zum Erbleichen:
Man säuft. Erst so macht‘s Spaß!
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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02.12.2020 09:29
von Michel
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Großartig. Darauf einen Chateau Migraine.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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03.12.2020 18:12
von menetekel
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Da proste ich mit, ihr Götterlieblinge.
Diese Strophenform scheint direkt ins Schwarze getroffen zu haben
Hoffen wir, dass es sich mit der nächsten ebenso verhält: Kreuzgereimte weiblich endende Fünfheber wechseln sich mit vierhebigen Verskerlen ab.
Also a b a b.
Solange es noch geht
oder
Grand vin misérable
Ihr Dichter, zecht mit mir Chateau Migraine
und stimmt ein dreistes Trinklied an.
Wir trotzen so der Säuferquarantäne
und, virtuell, dem Haushaltsplan!
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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03.12.2020 18:50
von Abari
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"Gezecht, gezacht, gezochen!" war die Rede
des menetekels an der Wand.
Nur ist die Leitung schlechterdings lavede
und brüchig auch das trunkne Band.
Denn ach, wie Bacchus mich so hold umgarnte,
so bricht es irgendwann heraus:
Wo mich Apollo vor dem Rausche warnte,
treibt es das Letzte noch hinaus.
Denn muss ich trinken, will ich redlich feiern?
Jawohl! spricht jede Faser aus.
Doch leider endet das dann gern im Reiern,
denn trügerisch ist dieser Schmaus.
Und trotzdem sing ich gern die bösen Lieder,
und weide mich an einem Rausch:
Das Mädchen spanne ruhig seine Mieder,
Die Flasche lädt beherzt zum Plausch.
So denn; zum Wohle, liebe Brüder, Schwestern
trinkt bis die alte Kimme bricht.
Was zehre an uns denn, was uns im Gestern
sonst sorgenvoll entgegen spricht?
Gezecht, gezacht, und schließlich auch gezochen,
sei Prellerei uns schonmals fern.
Letztendlich dann das Ganze nicht erbrochen:
So trinkt man leicht, so trinkt man gern.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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04.12.2020 00:54
von davidmuc
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Ich trinke gerne, wenn die Kinder mosten,
wer immer diese Kunst erfand.
So spare ich, mehr oder minder, Kosten
der Fachmann sieht: es funzt, erkannt!
Ich trinke gern - schaut auch der Gast befangen:
der blasse stumme Mond, verschwitzt:
auch er hat manche Dummheit fast begangen
er blinzelt, wo er wohnt, verschmitzt.
Dann endlich wird sein letzter Krater leise
Wird Zeit dass ich mich trenn, ich wink:
im Nebel und inmitten desolater Kreise,
der schläft schon, wenn ich trink.
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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04.12.2020 19:11
von menetekel
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„Zur Alten Gießerei“
Kumpane, denkt jetzt nicht an die Moneten,
bestellt uns lieber noch zehn Bier!
Und sollte mal ein Weib zum Stammtisch treten:
Bei uns sorgt Wodka für Pläsier!
Denn glaubt mir, nur im Klaren liegt das Wahre -
dies gilt besonders beim Getränk;
was nutzt das schönste Weizenblond der Haare,
ist dir die Kehle allzu eng?
Ich weiß, am Ende schaut ihr bloß betreten,
wenn euch ein Nudelholz massiert;
bis dahin aber lasst zum Wirt uns beten,
weils den am wenigsten geniert!
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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04.12.2020 21:31
von Michel
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Kumpane, die zur Nacht zum Stammtisch treten,
wir grüßen Euch mit Bacchus' Ruf!
Kein Weib geduldet - außer es kann löten.
Wie jeden Freitag: Immer druff!
Tabak vernebelt nicht nur uns die Sinne,
er zieht in Geisterschwaden um
die Lampe. Die Cohiba nun erglimme!
Sie stinkt? Du hustest? Sei es drum!
Sind alle da? Dann alle hoch die Tassen!
Auf Bacchus, auf Dionysos!
Genuss liegt nicht in Öchsle, sondern Massen.
Wer Klaren auf die Lampe goss,
erlebt den Geistesblitz den hellen Funken,
die Flamme der Glückseligkeit.
Es ist noch keiner hier am Tisch ertrunken!
Dein Weib ruft? Pah, das hat noch Zeit!
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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06.12.2020 01:06
von davidmuc
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Er prüfte das Bouquet und goss besonnen:
Was solls, probieren wir a mal!
Der Kult hat mit Dionysos begonnen -
und nun: Château de Miraval.
Ich weiß, er wurde damals groß mit Papa,
bringt abends seiner Bella Kir
und hortet riesige Depots mit Grappa -
Komm, lass: für mich tuts Kellerbier.
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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06.12.2020 02:05 Trinkerelegie von Abari
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Wie schäumend über unsrer Gläser Ränder
die Blume stetig ladend bricht,
so öffne uns ein Weib stets die Gewänder,
so breche uns die Lanze nicht.
Denn trostlos ist das öde Festgelage,
wo man(n) mit seinem Wirt nur spricht:
Du säufst entgegen schnöder Seelenklage,
es bricht allein das Augenlicht.
Und torkelst du dann in die kalte Kammer
wo leer du deinem neuen Rausch
entschläfst, nur hoffend, dass der Katzenjammer
am Morgen nicht so hart sei: Lausch!
Die Stille will dir eines bittend sagen:
"Bleib nicht nur offnen Flaschen treu.
Du kannst durchaus ein neues Liebchen wagen,
sei nur nicht immer schwach und scheu.
Du bist nicht nur Empfänger, bist auch Sender
so manchen Wortes, hast doch Heu
gehäuft, so sei mal edler Tropfen Spender,
dann läuft auch alles andre neu."
'Ach wär es nur so leicht, mit wem zusammen
zu kommen in dem kleinen Plausch!',
denkst du und löscht die zarten Liebesflammen
mit alkoholgetränktem Bausch.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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