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Weltenkönig- Herrscher des Leviathans


 
 
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Cathbad
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
C

Alter: 53
Beiträge: 29
Wohnort: Tirol


C
Beitrag04.11.2020 15:38
2. Textprobe: Weltenkönig-Herrscher des Leviathan
von Cathbad
Antworten mit Zitat

Hallo Leute, ich möchte euch die 2. Leseprobe von meinem Roman vorstellen. Bin schon gespannt auf eure Reaktionen. Hoffe auf Kritik. Auch wenns weh tut wird Rolling Eyes

Los geht's...


9
 
Rom, Vatikan, Sonntag, 23.November 2031, 08:44 Ortszeit,
Vatikanische Gärten

Das stete Plätschern, das sich aus dem grottenförmigen Adlerbrunnen über Kaskaden in ein von einer pittoresken Steinmauer umgebenen Sammelbecken ergoss, war selbst aus der Ferne noch beruhigend und beschaulich anzuhören. Erzbischof Byrd, der als Erzbischof von Washington nach Rom reiste, suchte Rat bei seinem Mentor, Kardinal Negro. Sie suchten an einem beschaulichen Ort ein wenig Ruhe, damit sie vor unerwünschten Zuhörern der Kurie besser geschützt waren. Als ob Zeit keine Bedeutung hätte, schlenderten die beiden gemächlich der Leoninischen Mauer entlang und suchten zwischen Zypressen, Zedern und Palmen nach einer geeigneten Rastbank, die gerade nicht von Touristen besetzt war. Nach einer Weile fanden sie einen schattenspendenden Platz, der sie vor Hitze schützte und an dem sie in Ruhe verweilen konnten.
» Setzten wir uns «, sagte Byrd gedehnt, nachdem ein junges Paar aufgestanden war und ein Platz frei wurde. Mit einem Seufzer hielt der alte Kardinal seinen langen Gehstock fest, und senkte sich vorsichtig auf die Sitzfläche.
» Meine alten Knochen wollen nicht mehr so recht «, stöhnte Negro mit gequältem Gesichtsausdruck. Erzbischof Byrd setzte sich neben ihn. Sie schwiegen für ein paar Minuten und genossen die Ruhe. Byrd beobachtete währenddessen Sittiche, die sich auf Astgabeln einer Pinie ihr Federkleid putzten.
» Du weißt, uns bleibt nicht mehr viel Zeit «, flüsterte
Negro, nachdem er verschnauft hatte.
» Ja, Eure Eminenz «, antwortete Byrd und fügte hinzu, » die Zeichen der Endzeit sind unübersehbar.« Negro nickte.
» Matthäus 24 «, murmelte Negro und setzte an aus einer Bibeltextstelle zu zitieren.
» ----Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. « Kryptisch beobachtete er in den Himmel, wo die Sonne von dunklen Gewitterwolke eingehüllt wurde.
» Er kam wie Noah. Auf einem Schiff. Und er hat das Schwert, das den Feind besiegt,... es ist nun in den Händen der Menschen. Wir haben die Zeichen richtig gedeutet «, sagte er weiter.
Byrd wandte seinen Kopf zu Kardinal Negro, der den Gehstock fest in seinen dünnen, knochigen Händen hielt.
» Aber dieser Mann ist nicht Jesus «, wandte er ein.
» Natürlich nicht «, antwortete Negro, » er ist der Bote-- «, er machte ein kleine Pause, denn das Atmen viel ihm schwer,
» --der Bote, der gesandt wird, der den Auserwählten nach Lemuria führen und uns vor unserer Vernichtung retten kann. «
» Der Auserwählte bist du «, war der Kardinal überzeugt. Trotz seines hohen Alters, wirkte die Vorstellung, dass sein Schützling eine biblische, oder astronomisch Bedeutsame Aufgabe zu Teil wurde, fast verjüngend. Aber es löste in ihm keine Freude aus. Es betrübte ihn vielmehr, dass er hinter den Mauern des Vatikans sterben würde, und das Land nicht sehen konnte, dass die Schrift den Gläubigen versprochen hatte. Er dachte an Moses, der das Gelobte Land Kanaan ebenfalls nicht betreten hatte, aber es ihm wenigstens vergönnt war, es aus der Ferne zu sehen. Aber nicht einmal das würde ihm gewährt sein, dachte er verbittert und rümpfte dabei die tiefporige, knollige Nase. Er war gewiss ein Würdenträger mit einem roten Pileolus am Hinterkopf, der seine hohe Stellung als Geistlicher repräsentierte. Aber er war alt. Die kleine Kopfbedeckung bedeckte einen fast kahlen Kopf, wo nur sporadisch einzelne weiße Haare hervorlugten, breiter Nasenlöcher mit üppiger Behaarung, dichtem Augenbrauen, die sich über den Rand seiner übergroßen Sonnenbrille kräuselten und einer zerfurchten Stirn. Sie lag noch tiefer in Falten, da der Siebenundneunzigjährige voller Sorge ergriffen wurde. Er hatte sich ein Leben lang auf jenen Zeitpunkt vorbereitet, der seinen Schüler Christopher Byrd nun zum Schicksal verhelfen sollte, aber etwas in ihm ließ Zweifel aufkommen. Der Hals des Kardinals war dünn, sein Kehlkopf schien wie eine kleine Kirsche in einem losen Sack auf und ab zu rollen;- jedes Mal dann, wenn er seine blassen Lippen bewegte und mit schwacher Stimme mit dem Erzbischof redete. Er wirkte neben dem vierzig Jahre jüngeren Erzbischof fast wie ein verdorrter Ast, der seine schwindende Kraft am Festhalten seines Stockes zu schützen versuchte. Erzbischof Byrd griff unter seine schwarze Soutane und holte eine Packung Zigaretten hervor. Er schnippte mit dem Finger auf die Verpackung, worauf er eine lässig zwischen die Zähne steckte und sie anzündete. Nach zwei kräftigen Zügen blies er den Rauch aus und ließ das mit einem vatikanischen Wappen verziertes silbernes Gasfeuerzeug unter seiner Soutane wieder verschwinden. Er starrte, so wie Negro, auf die Sonne, die milchig-trüb hinter einer bauschigen Regenwolke verschwand. Er streifte den Amtskittel glatt und richtete seinen breiten violetten Zingulum. Das breite Band war in derselben Farbe gehalten, wie das Pileolus, welches jene Insignie war, die ihn als Erzbischof kennzeichnete.
Dann sagte er leise: » Eure Eminenz. Ich fühle mich berufen, in die Höhle des Löwen vorzudringen. Der Bote ist gekommen, und er hat das Schwert.«
Der Kardinal bewegte seine Lippen, ohne einen Laut zu sagen. Es war, als ob er eine Textstelle in sein Gedächtnis rief, um es im Stillen zu zitieren. Erzbischof Byrd kannte den Kardinal gut. Er wollte seine Worte mit Bedacht wählen, bevor Unüberlegtes über seine Lippen wanderte.
» Siehe, der König steigt auf, siehe der König kommt. Er kommt aber nicht von selbst. Eure Boten sind es, die ihn gebracht haben, das Wort des Gottes hat ihn aufsteigen
lassen.«
» Pyramidentext 262 « , antwortete Byrd lapidar.
» So ist es, mein Sohn. «  
Der Kardinal meinte weiter: » Es werden Zeichen in der Sonne, dem Mond und den Sternen geschehen. Die Bibel sagt in Matthäus 24, 29-30: Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.«  Nachdem er die Bibelstelle von Matthäus angeführt hatte, verdunkelte sich tatsächlich der Himmel, allerdings mit Gewitterwolken. Ein Blitz zuckte im dunklen wolkenverhangenen Himmel auf und ließ einige Stadtteile Roms in helles Licht leuchten. Ein Donnergrollen folgte und bald scheuchte eine kurze und heftige Windböe durch die beschaulichen Sträucher und Blumenbeete der weitläufigen Gartenanlage. Aber entgegen der Bibelstelle, fielen keine Sterne vom Himmel, und die Sonne hatte sich auch nicht verfinstert, sondern nur flüchtig hinter einer Wolkenbank verborgen. Die Kraft ihrer Strahlen siegte über die Gewitterwolke und kämpfte sich durch die aufbrechende Wolkendecke. Das blaue Fenster im Himmel wurde rasch größer, wenig später verblies der Westwind die restlichen Wolkenreste. » War das ein Zeichen? «, fragte Byrd schmunzelnd.
» Die Zeichen sind überall «, antwortete der greise Kardinal, » man muss sie nur sehen. « Byrd bejahte demutsvoll. » Dein Urgroßvater hatte es vorhergesehen. «
» Die Zeichen? «
» Ja.«
» Eure Eminenz «, sagte er leise, und vergewisserte sich, dass ihn niemand hören konnte. Zur Sicherheit hielt er sich mit der Zigarette in der Hand, den Mund vor.
» Ich war schon immer besessen von dem Gedanken, dass sich auf unserer Erde eine Welt befindet, die unentdeckt ist. Die Aufzeichnungen, die ich auf dem Dachboden als kleiner Junge fand, haben mich bis heute nicht losgelassen. Mein Urgroßvater hat neben Neuschwabenland, Lemuria vermerkt. Darauf stand, dass dieses geheimnisvolle Land zwar von der Erdoberfläche verschwand, aber weiterhin besteht und nicht untergegangen ist. Es existiert neben Neuschwabenland unter der Eisdecke der Antarktis. Bisher gelang es den Neuschwabenländern nicht, in dieses Reich einzudringen.
Ihr wisst, dass wir längst Kontakt mit unseren Brüdern in Neuschwabenland aufgenommen haben.
-Sie warten auf das Zeichen.«
» Die Pläne stimmen mit den Mythen überein « , sagte Negro kryptisch. » Ein neuer König setzt sich auf den Thron. Er erwartet den Boten aus unserer Welt, der ihm das Schwert überreicht. Es ist die Insignie seiner Macht und legitimiert ihn von höchster Stelle« , orakelte der Kardinal mit brüchiger Stimme weiter. Negro belehrte Byrd einst vor Jahren, dass er Angehöriger der Loge des 33. Grades, der Illuminati sei, und der Bruderschaft der Schlange angehörte. Er hatte Byrd in den innersten Kreis der Illuminati eintreten lassen. Aber Negro spürte nun die dunkle Seite des Erzbischofs, der geneigt war, sein Amt nicht aus Nächstenliebe auszuüben, sondern um seine Macht auszubauen. Innerhalb der Loge 33 brauchte es absolute Diskretion. Das Geheimnis, dass Byrd ihm während einer Beichte anvertraute, machte die beiden zu Verbündete. Das Geheimnis schützte zum einen Byrd, der es nicht wagte es an die Öffentlichkeit zu tragen, zum anderen die 33. Loge, die mit Wohlwollen dieses Interna-Wissen für ihre Zwecke in Anspruch nahm. Die Bruderschaft bestünde schon seit tausenden von Jahren.
» Ihre Gründung entspringt von Wesen aus dem All. Vom Planeten Nibiru, die vor mehr als vierhunderttausend Jahren  das Gebiet des heutigen Irak besuchten. Sie kamen später wieder und zeigten sich den alten Sumerer und Babylonier. Sie wurden von ihnen als Götter verehrt, und sie wurden Anunnaki genannt «, erinnerte sich Negro mit erregter, brüchiger Stimme.
» Nur eingeweihte Priester hielten an den Riten fest, bis zum heutigen Tag. Nun wurdest du mit dem Zepter des Pharao berührt, damit du es bist, der das Schwert dem Priester überreicht, um Herrschaft über die gesamte Welt zu erlangen. Als du mir als Neuankömmling im Vatikan das anvertraut hattest, was für Aufzeichnungen du gefunden hattest, wurde mir in einer Eingebung während der Vesper gewahr, dass es sich um Akten handelte, die streng vertraulich waren. Vermutlich wurde alle anderen nach dem 2. Weltkrieg vernichtet. Diese jedoch haben am Dachboden die Zeit überdauert. Als du mir dieses Geheimnis anvertraut hast, wusste ich, dass du der verheißene König von Lemuria bist. Der Messias. Viele Kardinäle, auf die ich großen Einfluss pflege, werden meinen Rat befolgen, den Papst zu bitten, dich in den Kardinalsstand zu erheben. Und wenn meine Infiltration genügend Anhängerschaft gebildet hat, ist das Konklave für dich mit weißem Rauch gewiss. Niemand außer uns, und der Loge in den Staaten, weiß über unser Geheimnis Bescheid. Man hat offiziell jeden Bezug, den die Nazis zu Neuschwabenland und Lemuria, ausgelöscht. Trotzdem hat der innerste Zirkel der Illuminati, die Sache ernst genommen.«
» Mein Urgroßvater war kein Nazi« , wandte Byrd kritisch ein.
» Das weiß ich. Aber er hatte an der Expedition „Neuschwabenland“ teilgenommen. Es sollte die letzte Zufluchtsstätte der Nazis mitten in der Antarktis sein.«
» Ja «, bestätigte Byrd, » war es aber nicht. Er war der einzige Überlebende, der von diesem Ort zurückkehrte. In Neuschwabenland hat sich das 3. Reich retten können und ist im Begriff, gemeinsam mit uns, das 4. Reich aufzubauen. Die Deutschen nahmen ihre besten Ingenieure mit und treiben ihre Forschungen im Gebiet der Energiegewinnung und Waffentechnik weiter fort. Sie dürften unserer Zivilisation inzwischen vielleicht sogar überlegen sein. «
» Ein Hinweis darauf, dass die Weltherrschaft zwischen den verschiedenen Mächten auf der Welt noch nicht
entschieden ist. «
Byrd wurde von dem Gedanken beflügelt, dass diese „ graue Eminenz“, der als inoffizieller Herrscher des Vatikans galt, ihn zum König von Lemuria verhelfen konnte. Auch wenn die Glaubenslehre nicht mit dem übereinstand, was in der Bibel geschrieben war, reizte ihn die Vorstellung, an die Macht zu kommen. Die Lehre von der Erlösung der Sünden durch Jesus, nahmen nicht nur er, sondern viele von den Kirchenmännern nicht so wichtig. Man schwenkte vielmehr in die Richtung zu glauben, dass es andere Kräfte im Universum gab, die dazu verhalfen, die Ordnung vor dem Sündenfall wieder herzustellen. » Mein Urgroßvater wurde von den Amerikanern gerettet. Er wurde als deutscher Kriegsgefangener nach Amerika gebracht. «
» Und aus Hannes Vogel wurde Jack Byrd «
» Ja. Man war neugierig, was die Deutschen dort entdeckten. Man wusste, dass er kein Nazi war, und er durfte für die amerikanische Armee arbeiten. «
Kardinal Negro lächelte. » So wie Werner von Braun «
» Ja « , bestätigte Byrd nickend. » Nur war Werner von Braun ein Nazi, im Gegensatz zu meinem Urgroßvater. «
Ein kleiner Junge mit einem Getränkekarren, den er vor sich herschob, blieb vor den beiden stehen. Mit einer saloppen Handbewegung deutete er dem Jungen an, dass er stehen bleiben sollte. Er kaufte ihm zwei kleine Wasserflaschen ab, gab eine davon dem Kardinal. Nach einem zaghaften Schluck aus der Flasche stellte er sie neben sich und fasste wieder nach seinem Stock. » Du musst dir im Klaren sein, dass du gegen das Böse kämpfst! «
» Darum bin ich Priester geworden, so wie Ihr. «
Kardinal Negro stieß einen verächtlichen Laut aus.
»  Wer sagt, dass wir nicht alle längst von Kräften Luzifers unterwandert sind. Sieh dir die Kurie doch an. Ein Haufen Verschwörer. Ich selbst bin einer davon. Verstehst du, was ich meine? « Der alte Kardinal schien plötzlich Gewissensbisse zu bekommen.
» Natürlich, aber ohne zu intrigieren kommt man hier nicht weiter. Es ist wie bei Schach.«
Wieder stieß Negro einen verbitterten Laut aus.
» Mit Gott lässt sich nicht Schach spielen. Er bestimmt die Regeln! «  Negro schien zu hadern, ob er vielleicht nicht die falsche Entscheidung getroffen hatte, Erzbischof Byrd zu unterstützen. Byrd spürte plötzlich sein Unbehagen, ließ sich aber nichts anmerken und wollte den Dialog fortführen.
» Die guten Beziehungen zu Washington
haben Früchte getragen » , sagte er schließlich.
» Mein Urgroßvater wurde Fünf-Sterne-General der US-Navy, war nicht zum Nachteil des Heiligen Stuhls, Eure Eminenz. Auch  mein Großvater trat in die US-Navy ein.
Er war ebenso Admiral. «
» Du sagtest, er ist Tod? «
» Ja «, antwortete er wenig gerührt, » --- sein Herz. Aber er wusste wohl,- auch wegen meines Urgroßvaters-, über Terra Incognita Bescheid. «
Kardinal Negro drehte sich zu Byrd und nahm die Sonnenbrille ab. Mit überraschend hellem Blick sah er ihm fest in die Augen.
» Und dein Vater? «
Byrds Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
» Mein Vater hat Selbstmord begangen. « Byrd dachte an seinen Großvater, der ihn im Dachstuhl erhängt vorfand.
» Mein Urgroßvater hat die Notizen noch in der Hand gehalten, die mein Vater in Urgroßvaters Holzkiste gefunden hat. «
Er atmete einmal kräftig aus. » Mein Vater wollte damit wohl an die Öffentlichkeit gehen, aber ich weiß, dass Großvater das unter allen Umständen vermieden hat. «
Negro sah Byrd mit funkenden Falkenaugen an.
» Und das hat er auch «, beantwortete Byrd Negro’s Frage noch im selben Atemzug, die Negro ihm mit schweigendem Blick gestellt hatte.    
» Das ist es, was ich sage «, meinte Negro ungerührt.
» Niemand soll davon wissen. Weder dein Vater, nicht einmal der Heilige Vater in Rom. Niemand weiß von dem Land, außer wir. Die Frage ist, soll er es wissen? Was dann? Würde er es erlauben, dass du mit diesem Geretteten...«
» Elijah West «
» ...mit diesem Elijah West, gut, ja, mit Elijah in das verborgene Land zurückkehrst? Glaubst du nicht, dass der Papst alles dagegen unternehmen würde, dass du nicht einem falschen Führer nach Neuschwabenland folgst, der womöglich im Dienste Luzifers steht? «
» Davon zweifle ich nicht im Geringsten «, antwortete Byrd mit einem leichten Anflug von Überheblichkeit in seinen Gesichtszügen. Er schnippte die abgebrannte Zigarette auf den Kiesboden, wo sie noch eine Weile qualmte. » Wer sagt denn, dass der Papst nicht selbst unterwandert ist? Man muss zu seiner Überzeugung stehen. «
» Und was, wenn man nicht mehr davon überzeugt ist? «, flüsterte der Kardinal. » Dein Urgroßvater hatte von den Plänen der Deutschen gewusst, und kannte auch die Stelle, wo der Weg in dieses Land führt. Er hat es deinem Großvater anvertraut. Du bist an die Informationen gekommen, durch Zufall oder Bestimmung. Gewiss, das war das Zeichen gewesen, das ich meinte. Ich hab dir von den alten ägyptischen Mythen erzählt, wo Überirdische Wesen den Planeten besuchten. Sie waren Bauherren der Pyramiden. Sie kommen wieder, sobald unsere Welt droht unterzugehen. Aber die Bibel erwähnt es nicht. Nur das eine neue Welt nach Luzifers Untergang entstehen wird. «
» Ich habe mit dem Verteidigungsministerium in Washingtons  alles veranlasst, damit wir Erfolg haben mögen. «
» Ich weiß «, sagte der Kardinal leise, » ich selbst hab einen Brief verfasst, der dem US-Verteidigungsministerium anvertraut wurde. Er ist eine Bürgschaft dafür, dass die Expedition auf höchster Ebene des Vatikans ausdrücklich erwünscht ist.- Aber dieses Zeichen am Himmel...«
» Das Sonnenfenster? «, fragte Byrd. »Ja, das Sonnenfenster. Es war ein Zeichen für mich. Ich bin alt, sehr alt. Mir bleibt auch nicht viel Zeit. Ich fühle, dass ich womöglich den falschen Weg eingeschlagen habe. Ich werde mit dem Papst über die Sache reden. Ihn zu hintergehen ist ein Fehler. «
» Wie meint Ihr das? «, fragte Byrd finster.
» Dass die ganze Sache noch abgeblasen werden kann? «
Ein paar Herzschläge schwieg der Kardinal, dann sah er Erzbischof Byrd entschlossen an.
» Ja! «
Byrd glaubte, ein Blitz habe ihn getroffen. Im letzten Moment könnte dieser Kardinal ihm seinen Traum zerstören. Die ganze Mission war doch schon am Laufen. Nein. Er musste es verhindern. Der Kardinal setzte seine Brille auf und bat Byrd, ihn wieder zurück in den Vatikan zu begleiten.
» Gewiss, Eure Eminenz! «, heuchelte er. Er vergewisserte sich vorher, ob keine Spaziergänger ihren Weg kreuzten oder in der Nähe waren. Weit und breit waren keine Besucher im Vatikanischen Garten zu sehen. Vermutlich, weil es um die Mittagszeit war. Byrd stand auf und beugte sich zum Kardinal vor. » Nehmen Sie meine Hand, Eminenz. « Aber diese Geste war ungewöhnlich. Er schirmte den Kardinal mit seinem Körper vor fremden Blicken ab. Er nahm nicht die greise Hand Negro´s, sondern presste mit aller Gewalt seine Hand auf sein Gesicht. Der Kardinal versuchte sich zu wehren, aber gegen den übermächtigen, jüngeren Gegner war er chancenlos.
» Bleiben Sie ganz ruhig, Eure Eminenz! «, sagte Byrd zähneknirschend. Negro zitterte am ganzen Leib. Seine Brille verrutschte und fiel auf die Bank. Die erschrockenen Augen fixierten seinen Schützling. Erbarmungslos hielt der Erzbischof nun beide Hände auf seinem Gesicht. Dabei hielt er Negro mit der einen die Nase, mit der anderen den Mund zu. Das Gesicht des Kardinals verfärbte sich dunkelrot. Nur ein leises unterdrücktes Wimmern drang zwischen Lippen und den Fingern des Greisen.
» Aber Eure Eminenz «, flüsterte Byrd, » es geht Ihnen nicht gut. Soll ich nach einen Arzt rufen? « Der Kardinal zitterte immer heftiger. Nach einigen Minuten schwand jedoch sein Widerstand und langsam ließ Byrds Hand von seinem Gesicht ab. Der Kardinal war tot. Auf der alten Gesichtshaut waren noch die Abdrücke von Byrds Finger zu sehen. Byrd nahm den kraftlosen Kopf des Kardinals und lehnte ihn an seine Schulter. Anschließend hob Byrd sein violettes Scheitelkäppchen hoch und strich sich mit der Hand durch das immer noch dichte, handbreitlange und graumelierte Haar. Dann wartete er eine Weile, bis sich die Spuren im Gesicht des toten Kardinals einigermaßen verflüchtigt hatten. Dann setzte er dem erstickten Kardinal seine Sonnenbrille wieder auf und stöberte nach seinem Mobiltelefon. Er stand auf und wirkte mit seiner hohen, schlanken Gestalt neben dem getöteten Kardinal wie sein Todesengel. Er wählte den Notruf.
» Bitte schicken Sie einen Notarzt und einen Krankenwagen. Ich fürchte Kardinal Negro ist neben mir auf einer Rastbank in den Vatikanischen Gärten gerade entschlafen. « Als das Rettungsteam den toten Kardinal sah, wurde aufgrund des hohen Alters des Kardinals auf eine nähre Untersuchung verzichtet. Der Arzt stellte lediglich Herzstillstand fest und bestätigte den Tod des Kardinals. Er drückte schulterzuckend dem Erzbischof sein Bedauern über das Ableben Kardinal Negro’s aus, und verwies auf seine hier endende ärztliche Kompetenz. Er rief eine Nummer eines Bestattungsunternehmens. Rund eine halbe Stunde später, nachdem der Anruf getätigt war, wurde der tote Leib des Kardinals in eine silbergraue Bergungswanne gegeben, und von zwei kräftigen Männern in dunklen Anzügen aus den Vatikanischen Gärten fortgetragen. Die Presse würde wohl bald davon erfahren, wusste der Erzbischof. Aber noch genoss er die frühe Nachmittagssonne im Garten, blickte auf die vorbeiziehenden Wolkenfelder und zündete sich abschließend eine Zigarette an...


Danke, dass ihr bis zum Schluss durchgehalten habt Laughing ...wer auch immer


Beste Grüße

Cathbad
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V.K.B.
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Beitrag04.11.2020 15:44

von V.K.B.
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Abari hat Folgendes geschrieben:
Also das eine ist der Schöpfungsbericht. Ja, da steht im zweiten: "Lasst uns Menschen machen." (und das ganze andere Gedöns auch). Das habe ich aber auch nicht angezweifelt. Ganz im Gegenteil, ein Gott wird sich - meiner theosophischen Ansicht nach - nicht mit jedem Fuddelkram herstellen befasst haben. Aber es zu erdenken, schon.
Aber das stimmt doch gar nicht. Marduk hat Tiamat erschlagen und aus ihrem Körper den Himmel und die Erde geschaffen. Und das war lange von JHWH, der hatte mit der Schöpfung also gar nichts zu tun. Kann doch jeder in den alten Schriften nachlesen, die älter als das AT sind.
Wobei das aber leider auch nicht stimmt, denn eigentlich wurde die Welt erst letzten Dienstag von Eris erschaffen. Hat sie mir selbst erzählt, als ich sie letzten Freitag am Hotdog-Stand bei Ikea traf.
Spaß beiseite und was ich damit sagen will: Wir kommen nirgendwo hin, wenn wir uns darum streiten, wer jetzt wie an welchen Mythos glaubt. Gibt schließlich unendlich viele davon, und die sind alle hochspannend und interessant, aber sagen mehr über die geistige Entwicklung des Menschen denn seine physische Herkunft aus. Alle Götter sind von Menschen erdacht, und folgen gewissen Tropes. Die Geschichte von Jesus wildert bei Prometheus, auch Jesus sagt mal, er sei gekommen, um Feuer auf die Welt zu bringen. Die Nephilim des AT sind sumerische Helden. Mythen entstehen nicht aus dem nichts, sondern basieren auf Mythen, die vorher da waren und immer wieder umgeschrieben und weiterentwickelt wurden. Aber letztendlich werden immer die gleichen Geschichten neu erzählt, von der Schöpfung der Welt oder der Bewusst-Werdung des Menschen zum Beispiel. Mit dem Ziel, Antworten für etwas zu (er)finden, für das wir keine Antworten hatten oder haben. Die Frage nach der ersten Ursache, der ersten 1 oder 0, kann keiner beantworten. Oder bei Religionen die Frage, wer den ersten Gott erschuf.
Es ist zwar hochspannend, sich um all das Gedanken zu machen, aber wie gesagt spannender für die geistige Entwicklung des Menschen, ein echter ontologischer Erkenntnisgewinn lässt sich aus Mythen und ihren immer neuen Remixen nicht ableiten. Man kann an diese glauben, egal in welcher Variation, oder es lassen. Ich habe nur nie verstanden, warum man ausgerechnet an einen dieser Mythen glauben sollte und an die anderen Variationen nicht. Vermutlich ist es eher mit der Frage gleichzusetzen, welche Pizza man sich bestellt. Oder ob man überhaupt Pizza mag und nicht lieber Lasagne.
Bringt also gar nichts, sich um Glaubensfragen zu streiten. Auch wenn er prollig ist (und wieder mal nur von Männern ausgeht und Frauen außenvorlässt), ich liebe folgenden Spruch: Religion ist wie ein Penis. Schön, einen zu haben, aber bitte nicht ständig seinen Mitmenschen damit ins Gesicht wedeln.

(PS: War jetzt nicht gegen Abari gemeint, dessen Zitat mir als Einleitung diente, sondern generell in Bezug auf Diskussionen über Glauben.)


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Abari
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Beitrag04.11.2020 15:52

von Abari
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@Cathbad: Hast Du die Probe schon zurechtgeschnitten?

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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Cathbad
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Beitrag04.11.2020 15:53

von Cathbad
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Hallo lieber Abari Smile

ich möchte mich für deine Antwort bedanken und es freut mich auch, dass dir die Zeit für mich genommen hast, auf wichtige Dinge hinzuweisen.

Auch dafür, dass du mich nicht ignorierst und mich für in Ordnung hältst.

Hört man auch gerne.

Beste Grüße

Cathbad
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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag04.11.2020 15:59

von Abari
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
(PS: War jetzt nicht gegen Abari gemeint, dessen Zitat mir als Einleitung diente, sondern generell in Bezug auf Diskussionen über Glauben.)


*grimmig guck* Warum schaffst Du es immer wieder, mich zum Lachen zu bringen, hä? Es gibt nur einen wahren Glauben, und das ist meiner (für mich)!

Und Eris kommt in meinem Gedicht Wiedersehen nach etlichen Jahren vor, die eingebildete Zicke. Die ist total doof. So! Jetzt hab ichs Dir aber gegeben!

Lieber Cathbad,

ja, show, don't tell. Denn versuch ich mich mal an folgenden Worten:

Cathbad hat Folgendes geschrieben:
9
 
Rom, Vatikan, Sonntag, 23.November 2031, 08:44 Ortszeit,
Vatikanische Gärten

Das stete Plätschern, das sich aus dem grottenförmigen Adlerbrunnen über Kaskaden in ein von einer pittoresken Steinmauer umgebenen Sammelbecken ergoss, war selbst aus der Ferne noch beruhigend und beschaulich anzuhören. Erzbischof Byrd, der als Erzbischof von Washington nach Rom reiste, suchte Rat bei seinem Mentor, Kardinal Negro. Sie suchten an einem beschaulichen Ort ein wenig Ruhe, damit sie vor unerwünschten Zuhörern der Kurie besser geschützt waren. Als ob Zeit keine Bedeutung hätte, schlenderten die beiden gemächlich der Leoninischen Mauer entlang und suchten zwischen Zypressen, Zedern und Palmen nach einer geeigneten Rastbank, die gerade nicht von Touristen besetzt war. Nach einer Weile fanden sie einen schattenspendenden Platz, der sie vor Hitze schützte und an dem sie in Ruhe verweilen konnten.
» Setzten wir uns «, sagte Byrd gedehnt, nachdem ein junges Paar aufgestanden war und ein Platz frei wurde. Mit einem Seufzer hielt der alte Kardinal seinen langen Gehstock fest, und senkte sich vorsichtig auf die Sitzfläche.
» Meine alten Knochen wollen nicht mehr so recht «, stöhnte Negro mit gequältem Gesichtsausdruck. Erzbischof Byrd setzte sich neben ihn. Sie schwiegen für ein paar Minuten und genossen die Ruhe. Byrd beobachtete währenddessen Sittiche, die sich auf Astgabeln einer Pinie ihr Federkleid putzten.
» Du weißt, uns bleibt nicht mehr viel Zeit «, flüsterte
Negro, nachdem er verschnauft hatte.
» Ja, Eure Eminenz «, antwortete Byrd und fügte hinzu, » die Zeichen der Endzeit sind unübersehbar.« Negro nickte.
» Matthäus 24 «, murmelte Negro und setzte an aus einer Bibeltextstelle zu zitieren.
» ----Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. « Kryptisch beobachtete er in den Himmel, wo die Sonne von dunklen Gewitterwolke eingehüllt wurde.
» Er kam wie Noah. Auf einem Schiff. Und er hat das Schwert, das den Feind besiegt,... es ist nun in den Händen der Menschen. Wir haben die Zeichen richtig gedeutet «, sagte er weiter.
Byrd wandte seinen Kopf zu Kardinal Negro, der den Gehstock fest in seinen dünnen, knochigen Händen hielt.
» Aber dieser Mann ist nicht Jesus «, wandte er ein.
» Natürlich nicht «, antwortete Negro, » er ist der Bote-- «, er machte ein kleine Pause, denn das Atmen viel ihm schwer,
» --der Bote, der gesandt wird, der den Auserwählten nach Lemuria führen und uns vor unserer Vernichtung retten kann. «

Der unerbittliche Reißwolf hat Folgendes geschrieben:
9
 
Rom, Vatikan, Sonntag, 23.November 2031, 08:44 Ortszeit,
Vatikanische Gärten

Das Plätschern, mit dem sich das Wasser aus dem Adlerbrunnen ergoss, war selbst von ferne noch beschaulich anzuhören. Erzbischof Byrd war von Washington nach Rom gereist, um sich seinem Mentor zu beraten. Sie suchten ein wenig Ruhe, um vor unerwünschten Zuhörern der Kurie besser geschützt zu sein. Die beiden schlenderten gemächlich der Leoninischen Mauer entlang und suchten zwischen Zypressen, Zedern und Palmen eine  Rastbank, die gerade nicht von Touristen besetzt war. Sie fanden schließlich einen  Platz, der vor der Hitze schützte und zum Verweilen einlud.
»Setzten wir uns«, sagte Byrd gedehnt, nachdem ein junges Paar aufgestanden war. Der alte Kardinal hielt seinen Gehstock fest umklammert und setzte sich vorsichtig.
»Meine Knochen wollen nicht mehr so recht«, stöhnte Negro.
Byrd setzte sich neben ihn. Sie schwiegen und genossen die Ruhe. Byrd beobachtete die Sittiche, die sich auf Astgabeln einer Pinie ihr Federkleid putzten.
»Du weißt, uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, flüsterte Negro, nachdem er zur Ruhe gekommen war.
»Ja, Eure Eminenz.« Byrd fügte hinzu, »Die Zeichen der Endzeit sind unübersehbar.«
Negro nickte. »Matthäus 24«, murmelte er und zitierte: »Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns.« Kryptisch [<Was?!? Das passt nicht zum Verb] beobachtete er in den Himmel, wo die Sonne von einer dunklen Wolke verdeckt wurde. »Er kam wie Noah, auf einem Schiff. Und er hat das Schwert, das den Feind besiegt, ... es ist nun in den Händen der Menschen. Wir haben die Zeichen richtig gedeutet.«
Der Jüngere wandte seinen Kopf zu dem Alten, der den Gehstock fest in seinen knochigen Händen hielt.
»Aber dieser Mann ist nicht Jesus«, wandte Byrd ein.
»Natürlich nicht, er ist der Bote ... «, Negro machte ein Verschnaufpause, » ... der Bote, der gesandt wird, der den Auserwählten nach Lemuria führen und uns vor unserer Vernichtung retten kann.«


Sieh mir bitte nach, dass ich nicht alles an- und durchgestrichen habe, sondern einfach geshreddert, was mir überflüssig erschien. Ich habe nichts an der Story geändert. Kann es sein, dass Du Dich mit den ersten Sätzen eines Kapitels erst damit warmschreiben musst? Das ist ok und normal. Aber gerade diese Sätze solltest Du besonders kritisch beäugen, bei dem ersten Textteil war auch der Prolog so schweratmig.

Aber das ist, was ich meine. Du siehst (hoffentlich), dass der Text an Kontur gewonnen hat. Ich bin kein Verfechter irgendwelcher Kategorien, weil die mMn von Menschen erfunden wurden, die alles systematisieren müssen; also keinem wie mir. Es ist sehr lobenswert, dass Du so einen beachtlichen Textkorpus geschaffen hast und ich sagte bereits, dass Deine Ideen sicher tragen. Aber wie der Bildhauer dem Stein das Kunstwerk entschlägt, solltest Du dringend die Schlacke Deiner Texte abschlagen. Das geht schlechter, wenn der Text noch glüht, das weiß ich. Aber leichter, wenn er abgekühlt ist.

Was ich gemacht habe, ist bei weitem nicht der Idealzustand. Aber ein großer Schritt in die Richtung.

Mir ist es unmöglich, den ganzen Block zu redigieren. Das ist auch gar nicht meine Aufgabe. Aber vielleicht gelingt es mir doch, anhand Deines eigenen Beispiels Dir aufzuzeigen, worum es geht.

Du willst Deine Geschichten erzählen und das ist hervorragend. Aber bitte, wenn schon Sci-Fantasy (oder in welche Schublade das auch immer zählt) Anfang des 21. Jahrhunderts, dann nicht mit den literarischen des ausgehenden 19. im niederen Stil. Ich empfehle Dir noch dies zur Lektüre. Mit manchem, was er schreibt, insbesondere Zuordnungen, muss man vorsichtig sein, aber grundsätzlich ist es ein Buch, das immer wieder - auch hier - zu Recht empfohlen wird.

Und bitte kein Leerzeichen nach und vor die franz. Anführungszeichen.


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LG
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Cathbad
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Beitrag04.11.2020 17:38

von Cathbad
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Lieber Albari,

Vielen Dank für deine wertvollen Tipps. Ich werde das beherzigen. So weiß ich, woran ich oft scheitere, weil ich oft unnötig herumschreibe oder umschreibe. Ich werde da nachschärfen.
Abari hat Folgendes geschrieben:

Und bitte kein Leerzeichen nach und vor die franz. Anführungszeichen.

Auch Veith hat mir den Tipp gegeben, die frz. Satzzeichen richtig einzufügen. Ehrlich, ich hab das nicht gewusst, dass ich da völlig artentfremdete Klammerzeichen gesetzt habe. Ich hab  das nun am  Windowsprogramm konfiguriert, und werde kein Leerzeichen nach und vor dem Anführungszeichen machen.

Danke nochmals an euch beiden. Also ich glaube, das wird mich, hoffe ich, wieder ein Stück vorwärts bringen. Hab echt gute Lehrmeister. Taugt mir Daumen hoch²

Und danke für den Link, den seh ich mir an.

Beste Grüße

Cathbad

1Wie es weitergeht »

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Abari
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Beitrag04.11.2020 18:34

von Abari
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Lieber Cathbad,

überstürze nichts. Angesichts dessen, dass Du schon wirklich viel geschrieben hast, würde ich mich mal ans Überarbeiten und Streichen machen. Denn dann fallen Dir die Fehler auf, die Du machst, und Du wirst sie in der weiteren Überarbeitung/bei neuen Projekten vermeiden. Du wirst auch mit der Zeit effizienter, wie bei jeder Arbeit, die mit der Zeit flüssiger von der Hand geht. Am Anfang wird noch so manche stille Zähre über Herz oder Wange fließen, aber Du wirst merken, dass sich das gibt. Denn irgendwann ist es nicht mehr der geliebte Text, die tolle Wortgruppe, das interessante Wort sondern ein Granit, aus dem ein Phönix (oder wasauchimmer) geschlagen werden soll. Und irgendwann kommst Du an den Punkt, dass der ganze Prozess - und nichts anderes ist es - sogar Spaß macht.

Ich riet Dir, Dir den Text vorzulesen. Laut und mehrmals, füge ich hinzu. Würdest Du es in einer mündlichen Erzählung ebenso ausschweifend ausschmücken? Wenn ich mir Deine Kommentare rein auf der sprachlichen Ebene angucke, kann ich mir das nur sehr schwer vorstellen. Würdest Du die Sätze ähnlich bauen?

Ich bin ein ziemlicher "Natürlichkeitsfanatiker", d.h., je näher das Ganze am natürlichen Satz- und Sprachfluss gebaut ist, desto lieber ist es mir. Weil mich als Leser dann der Schreiber nicht mehr zu beeindrucken versucht. Die Verlockung ist groß, weil wir Menschen eben gerne auf dicke Hose machen. Aber ich fühle: Eigentlich hat derjenige nur die Hosen voll, weil ein Mensch, der weiß, wo er steht, nichts mehr braucht, um zu beeindrucken.

Er wirkt für sich.

So, wie dieser Satz.


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Cathbad
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Beitrag04.11.2020 18:55

von Cathbad
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Lieber Abari,

Ja, da hab ich noch eine Menge zu lernen. Und das will ich auch.
Fühl mich ertappt, wenn du mir den Tipp gibst, den Text laut vor mir aufzusagen. Klingt schrecklich Shocked
Hab deinen Rat meiner Frau erzählt, und sie kann dir nur beipflichten.
Ich hätte mehr auf sie hören sollen. Bedauerlicherweise gilt der Prophet nirgends weniger als im eigenen Land
( sinngemäß auf meine Frau bezogen Laughing)

Vielen Dank nochmal für die Tipps!

Beste Grüße

Cathbad
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Abari
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Beitrag04.11.2020 19:31

von Abari
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Cathbad hat Folgendes geschrieben:
Ja, da hab ich noch eine Menge zu lernen. Und das will ich auch.
Fühl mich ertappt, wenn du mir den Tipp gibst, den Text laut vor mir aufzusagen. Klingt schrecklich


Das ehrt Dich sehr. Bloß halte mich nicht für einen Meister. Ich bin Dir einfach nur drei Schritte vorweg, weiter nichts.

Das ist ganz normal, keine Panik. Um die eigne Erzählstimme zu entdecken und zu entfalten, hilft das sehr. Deswegen bin ich auch noch hier im Forum. Weil so mancher Schreibratgeber erstens nicht unbedingt aus multipler Erfahrung resultiert (manche sogar aus gar keiner Erfahrung, sondern nur präskriptiver Anschauung) und zweitens kein Buch der Welt mir sagt: "Heee, Du, Abari, das was Du geschrieben hast, ist vollkommen daneben." Das können nur Menschen tun und der Vorteil hier ist, dass es ehrlich, von anderen Schreibwütigen, geschieht (wie Du ja schon in Deinem Eingangspost geschrieben hast).

Du wirst es schaffen, davon bin ich fest überzeugt. Lobhudelei würde Dir ja keinen Zentimeter vorwärts helfen. Das einzige, was Dir niemand abnimmt. ist es auch umzusetzen. Das kann so viel Raum einnehmen, dass andere zeitintensive Hobbies (nein, nicht die Gattin! lol2 ) in den Keller wandern und in der Psychologie steht der Keller für die Vergangenheit. Was dort landet, ist passé. Ich weiß nicht, wie voll Dein Leben sonst ist, aber Du schriebst irgendwo, wie lange Du an dem Roman schon schneiderst. Das klang nicht nach "in zwei Monaten hervorgepresst und fertig". Ich habe Achtung vor dieser Leistung, sie darf aber an Effizienz gewinnen. Dazu bedarf es einer ordnenden Hand, Deiner. Wenn man ein Star werden will, muss man zuerst lernen, beständig nach oben zu schauen. Dann wird das schon.


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Cathbad
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Beitrag04.11.2020 20:29

von Cathbad
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Hallo lieber Abari,

Mein Glück, dass du das Forum noch nicht verlassen hast, und einem Schreiberling wie mir,  deine Erfahrungen zukommen lässt.
Eine wirkliche Bereicherung für mich.

Ja, an dem Roman habe ich aufgrund meiner knappen Freizeit länger als 2 Monate geschrieben. Da war ich noch Teenager, also vor 3 Jahren... lol

Schreiben ist eine wunderbare Sache, die den Geist jung halten kann. Es lässt Welten entsehen.
Ideen, die noch verborgen wie ein Stück Marmor in uns sind, kann man, wie du mir geraten hast, mit guter Schreibweise bearbeiten und zum Leben erwecken.

Ich bleib also dran und freue mich schon darauf

Beste Grüße

Cathbad
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DerAndreas
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Beitrag05.11.2020 13:06

von DerAndreas
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Hallo Chatbad.
Ich arbeite erstmal die alten Beiträge auf. Deinen neuen Text kommentiere ich, sowie ich Zeit dafür habe.
Zitat:
Nein, ich schmälere die Leistung unserer Vorfahren nicht. Ich versuche nur zu hinterfragen, wie? Mit den damaligen technischen Geräten der Bronzezeit war das Bearbeiten von Granit nicht möglich. Versuche mal mit einem Bronze-Meißel Granit zu bearbeiten. Da stößt du im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit. Das Werkzeug wird dir in den Händen zerbröseln.

Hinterfragen ist gut. Nur vergessen viele Leute beim Hinterfragen leider immer wieder, Oakhams Rasiermesser anzusetzen und dichten sich wildes Zeug zusammen, obwohl die eigentliche Lösung viel näher liegt.

Zunächst einmal können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass Granitbearbeitung mit Kupfer unmöglich ist. Die einfachste Möglichkeit, Granit abzubauen besteht darin, den Stein Anzubohren, anschließend Holz in die Bohrlöcher zu füllen, und dieses mit Wasser zu tränken. Dadurch dehnt sich das Holz aus, bis der Granit mit einer tatsächlich sehr glatten Bruchkannte bricht. Und unter Zuhilfenahme von Schleifmitteln, wie z.B. Quarzschlamm, den es in Ägypten ja nun massig gibt, reichen für solche Bohrungen durchaus auch Kupferbohrer aus, die man übrigens in den Steinbrüchen auch massenweise gefunden hat. Die Bohrer gehen dabei zwar schnell kaputt und es dauert lange, aber es geht. Und Geld hatten die Pharaonen ja genug.

Zum anderen ist die Grenze zur Eisenzeit kein fester Zeitpunkt, der irgendwann stattfand, als die Eisenwerkzeuge vom Himmel fielen. Der Anfang der Eisenzeit war ein langer Prozess, der sich über hunderte von Jahren schleichend an verschiedenen Orten der Welt abgespielt hat.
Du hast also vermutlich recht damit, dass die Ägypter ihre Eisenwerkzeuge von jemand anderem bekamen. Du liegst jedoch falsch, wenn du diesen „Jemand“ gleich im Weltraum verortest. wink

Denn wir wissen heute, dass es schon Jahrzehnte, vermutlich Jahrhunderte vor den Pyramiden großflächigen Eisenbergbau in der Türkei gab. Und das z.B. die Hethiter Eisen auch schon zu Werkzeugen schmieden konnten.

Grade bei der Eisenherstellung weiß man heute, dass die Metallurgischen Kenntnisse darüber lange Zeit von denen Geheimgehalten wurden, die sie besaßen. Einfach weil Eisen extrem wertvoll war. Sogar wertvoller als Gold. Wer Eisen herstellen konnte, lies niemand daran teilhaben, weil sich damit so gut Geld verdienen ließ. So musste jedes Volk die Metallurgie für sich selbst entdecken.

Auch wenn die Ägypter also selber kein Eisen herstellten, so gab es doch Handelspartner, von denen sie es schlicht und einfach hätten kaufen können. Du hast also Recht, wenn du annimmst, das Eisen käme von jemand anderem. Es war nur nicht aus dem Weltraum. wink

Zitat:
Woher hast du diese Information, dass das längst nachgewiesen ist? Es streiten sich ja die Archäologen selbst heute noch darüber, wie das möglich war. Und da wären wir schon wieder bei den Theorien, die in sich vielleicht schlüssig klingen mögen, auch anerkannt sind, dennoch bleiben sie umstritten. So leicht ist es nicht.

Es gab Experimentalversuche, in denen Archäologen versucht haben, mit den Mitteln, die den Ägyptern damals gesichert zur Verfügung standen, die Logistik aufzubauen, um eine eigene Pyramide zu errichten. Und dabei wurde nachgewiesen, dass es technisch absolut möglich gewesen ist, das zu bewerkstelligen. Und zwar genau so, wie die Menschen es heute „Wissen“. Mit Erdrampen, Rollstämmen und vielen, vielen Arbeitern.
Das ist zwar kein Beweis dafür, das es so war, es beweist aber, das es so möglich gewesen WÄRE, und zwar ganz ohne Aliens.

Zitat:
Nicht umsonst ist es bis heute ein Weltwunder. Das Alte Ägypten wird der Bronzezeit zugeordnet. Daher benutzten sie auch Bronzewerkzeug.

Die Liste der Weltwunder würde übrigens seinerzeit von den Antiken Griechen definiert, und für die war das sicher ein Weltwunder. Die Leistung die dahinter steckt ist auch nach heutigem Verständnis noch beachtlich. Aber eben nicht mythisch.

Zitat:
Wie konnte sie also  in der Lage sein, binnen 20 Jahre bspw., die Cheops Pyramide zu errichten, wo sie Kalksteinblöcke nicht nur bearbeiten, sondern die rd. 2,5 T Steine innerhalb von einer Minute verlegt werden mussten, sie in 20 Jahren fertigzustellen.

Ich bin mir nicht sicher, wie du auf 1 Minute kommst. 2500000 Steine in 20 Jahren ergibt einen Durchschnitt von ca. 14 Steinen / Stunde. Bei einer Gesamtzahl von fast 400.000 Arbeitern ist das durchaus realistisch. Das Problem ist, dass wir uns heute solche Zahlen einfach nicht vorstellen können.

Darüber hinaus waren die 20 Jahre Bauzeit keine wissenschaftliche Feststellung, sondern eine Schätzung von Diodor, einem griechischen Reisenden, der die Pyramiden 60 v. Chr. besuchte. Und damit seinerseits schon fast 2500 Jahre NACH dem Bau der Pyramide. Und Diodor wusste generell sicher weniger über die baulichen Möglichkeiten die die Ägypter 2500 Jahre früher hatten, als wir heute.

Die Bauzeit kann genauso gut 30 oder 40 Jahre betragen haben. Wir wissen heute praktisch nichts über Cheops. Seine Regierungszeit wird grob auf etwa 2600 v. Christus datiert. Dass der Bau der Pyramide 50, 60 Jahre oder sogar noch länger gedauert hat, ist also absolut möglich, sogar wahrscheinlich.



Ich möchte dieses Ding hier mal nutzen, um dir aufzuzeigen, wie dieser Prä-Astronautik Quatsch eben nur durch freie Auslegung und falsche Interpretation von Fakten funktioniert:

Also die Ägypter haben zu dem Zeitpunkt, zu dem die Pyramiden gebaut wurden, noch Bronze verwendet. Es gibt keine Evidenz hinsichtlich Herstellung von Eisen. Die Beschaffung von Eisenwerkzeugen auf anderen Wegen, etwa durch Handel, wäre aber möglich, sogar sehr wahrscheinlich gewesen, da Ägypten und Hethitien enge Handelsbeziehungen unterhielten. Diese Methode wird durch die Prä-Astronautik aber ignoriert, weil die Möglichkeit, die Ägypter hätten Eisenwerkzeuge eben kaufen können, nicht in deren eigene These der außerirdischen Einmischung passt.

Dann haben wird die Zweifelhafte Schätzung einer Quelle mit vermutlich unzureichender Qualifikation. Wir wissen nicht, wie viel Diodor von Architektur verstand, oder von der Art und Weise, wie in Ägypten ein Bauwerk errichtet wurde, das zu seinen Lebzeiten schon immerhin 2500 Jahre alt war. Seine Schätzung, der Bau habe 20 Jahre gedauert, ist eine reine Mutmaßung und daher höchst zweifelhaft. Tatsächlich weisen die bekannten Fakten auf eine längere Bauzeit hin. Von der Prä-Astronautik wird die Bauzeit aber trotzdem als Fakt interpretiert, weil sie eben die These stützt die Ägypter hätten den Bau nicht alleine realisieren können.

Also, wir haben auf der einen Seite eine begründbare Theorie, die sehr wahrscheinlich richtig ist, aber aufgrund fehlender Beweise ignoriert wird, weil sie nicht ins Weltbild passt. Und auf der anderen Seite haben wir eine reine Mutmaßung, die höchstwahrscheinlich schlicht falsch ist, aber als Faktum dargestellt wird, weil sie in das Weltbild passt.

SO funktioniert dieser ganze Mythos-Quatsch. Und nicht anders.

Zitat:
Was jedoch weitere Aspekte in meinem Roman, die noch gar nicht besprochen wurden, aber durchaus auf Kognitionswissenschaft fußt, betrifft, ist der Polsprung, der in der Endzeit in meinem Roman eine zentrale Rolle spielt. Der Hauptanteil des Magnetfelds(ca.95%) wird vom Geodynamo im flüssigen äußeren Erdkern hervorgerufen. Das ist auch der Verweis von Andreas, dass eben die Erdmitte von Metallen aus Eisen und Nickel besteht, der äußere Teil ist flüssig. Der Feldanteil unterliegt langsam zeitlichen Veränderungen. Denn die magnetischen Pole machen über Jahrhunderte geomagnetische Exkursionen, die zu Polsprüngen
( Verschiebungen) führen können. Und ab da verlasse ich wohl die seriöse Wissenschaft und begebe mich in den Bereich der Phantasie.
In meiner Geschichte handelt es sich beim Polsprung nicht um Verschiebungen rund um den Nord, bzw. Südpol, sondern dieser erfolgt abrupt in einer kurzen Zeitdauer von wenigen Stunden.

Der Fehler in deinem Konzept ist nicht, dass ein Polsprung länger dauert, als du es annimmst (ehrlich, damit könnte ich sogar noch leben), das Problem ist, dass es bei einem tektonisch stabilen Felsenkern in der Erde, wie du ihn mit deinem „Felsendom“ voraussetzt, gar kein Magnetfeld geben würde, das springen könnte.
Weil, wie du ganz richtig erkannt hast, der Dynamo fehlt.
Das ist das Problem, was ich mit deiner Idee (und dem Genre) habe. Du nimmst irgend einen Aspekt und streichst ihn aus dem Gesamtsystem, ohne aber die daraus resultierenden Konsequenzen zu berücksichtigen.
Ohne den Dynamo im Kern wäre die Erde eine ganz andere, als wir sie kennen.
Das ist in etwa so, als würde ich ein Sonnensystem postulieren, das sich genau so verhält, wie unseres, nur mit dem Unterschied, dass es keine Sonne hat. Kreisen die Planeten halt um Nichts. Einfach so. Wen interessiert schon Gravitation?

Zitat:
Tja, dann bleibt doch nur noch der Glaube daran, dass es das gibt, und ist nicht eindeutig verifizierbar.
Aber es ist meine persönliche Entscheidung, was Gut, was Böse ist. Für den Attentäter in Wien mag aus seiner Sicht "Gut" gewesen sein, für mich- und wohl für alle anderen auch- ist dieses abscheuliche Verbrechen- " Böse". Vielleicht können wir uns auf diesen Punkt auch alle einigen.

Das ist absolut richtig. Ich habe auch nie was anderes gesagt. Mir ging es nur darum, dir aufzuzeigen, dass wenn du kirchliche Moralvorstellungen in dein „Science-Fiction“ Buch übernimmst und mit der „Verführung“ einen Aspekt als Böse deklarierst, der im Täglichen Leben eine Positive Konnotation hat, du dich öffentlich als erzkonservativ präsentierst und damit später womöglich Kritik an deiner Person einfährst, die unbegründet ist. Konservative Weltanschauungen sind unter Sci-Fi-Fans nicht grade populär.

Zitat:
Du schreibst, das Cathbad seinen Roman als Fantasy und nicht als Science Fiction etikettieren soll. Gut - dann schreib es auch so, und ohne Verweis auf "wissenschaftliche Grundbildung" etc - das ist einfach unnötig angriffig. Genres sind Schubladen, da wurde halt falsch eingeordnet - und? Mit ein Grund, seine Texte hier probelesen zu lassen. Ein Hinweis reicht.

Hallo.
Das war keineswegs als „Angriff“ gemeint, denn die Aussage bezog sich tatsächlich nur darauf, dass dieses Wissen in der Schule gelehrt wird (und damit wissenschaftlich anerkannt ist). Nicht darauf, ob Cathbad dieses Wissen besitzt oder nicht. Ich weiß ja auch gar nicht, ob er es wusste, oder nicht. Ich weiß ja nur, dass er dieses Wissen ignoriert hat. Alles andere war alleine deine Interpretation.

Es ist wissenschaftlich gesehen nun mal eine Tatsache, dass die Erde einen Eisenkern hat und keinen Kern aus Stein. Wäre es anders, wäre das Leben hier ein ganz anderes, weil die Schwerkraft niedriger wäre und wir vor allem kein Magnetfeld hätten und auch keinen Vulkanismus hätten, was wiederum das Klima beeinflussen würde.
Wenn ich nun aber hingehe, und diesen einen Fakt ignoriere, aber alle damit einhergehenden Konsequenzen außer Acht lasse, dann kann ich das Resultat schwerlich noch als Science-Fiction bezeichnen. Dann ist es eben Fantasy. Ist doch auch OK. lol2
Zitat:
Politisieren kann man immer und überall - und wenn ich schreibe "deine Meinung" und du kommst mit "linksliberal" - dann ist das schon sehr weit gedacht.

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, worauf du hinaus willst. Ich habe linksliberal in diesem Beitrag nur an einer einzigen Stelle erwähnt, und zwar in einer Aufzählung, in der es darum ging, aufzuzeigen, wie winzig kleine Aussagen schon dazu genutzt werden können, um jemand anderem eine politische Aussage in den Mund zu legen, die dieser so nie treffen wollte.

Aber ganz davon ab, ich sehe mich selber durchaus als Linksliberal, hätte das also keineswegs als beleidigend empfunden, oder als Beleidigung benutzt. wink
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Cathbad
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Beitrag06.11.2020 00:29

von Cathbad
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Lieber Andreas,

zunächst, alle Achtung! Du bist wirklich gut und es freut mich, dass Du Dir die Zeit genommen hast und so im Detail auf meine vorhergehenden Nachtrichten eingegangen bist. Das fordert heraus und belebt einen Diskurs. Ich möchte nun auf einige Deiner Ausführungen eingehen und versuchen, auch eine andere Perspektive als die gängigen Lehrmeinungen ins Treffen zu führen. Bitte verstehe mich nicht falsch, wenn ich manche Argumente von Dir nicht ganz teilen kann, das sollte mich nicht zum verbrämten Aluhutträger machen.

Heute haben wir sehr viele Informationsquellen, die uns früher nicht in diesem Ausmaß zur Verfügung standen. Oft findet man im Netz oder auch auf dem Buchmarkt manches Suspektes. Die Auswahl ist groß.
Darum liegt es schließlich an uns, unsere eigenen Gedanken darüber zu machen und vielleicht die richtigen Fragen zu stellen. Das heißt jedoch nicht, dass deine Argumentationen falsch sind. Immerhin ist die nicht verhandelbare Lehrmeinung hinter Dir, da bin ich klar im Nachteil Buch
Aber die Welt ist dynamisch, wie wir beide wissen-siehe Erdkern Laughing -und unterliegt ständigen Veränderungen und Bedrohungen. Weltbilder wurden in jeder Epoche und in allen Kulturen irgendwann in Frage gestellt und Neues kam hinzu, altes verschwand. Doch nun zum Thema:

Du hast mich gefragt, wie ich auf eine Minute pro gelieferten Block komme, nun ja, es sind eigentlich 2 Minuten, wenn man davon ausgeht, dass 20 Jahre an der Cheops-Pyramide gearbeitet wurde. Dann müssten bei einem Arbeitstag von zehn Stunden knapp alle zwei Minuten ein Block angeliefert worden sein. 400.000 Arbeiter scheint mir doch ein wenig zu hochgegriffen und zu aufwendig. Das würde selbst heute die Logistik nicht stemmen.
DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Zunächst einmal können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass Granitbearbeitung mit Kupfer unmöglich ist. Die einfachste Möglichkeit, Granit abzubauen besteht darin, den Stein Anzubohren, anschließend Holz in die Bohrlöcher zu füllen, und dieses mit Wasser zu tränken. Dadurch dehnt sich das Holz aus, bis der Granit mit einer tatsächlich sehr glatten Bruchkannte bricht. Und unter Zuhilfenahme von Schleifmitteln, wie z.B. Quarzschlamm, den es in Ägypten ja nun massig gibt, reichen für solche Bohrungen durchaus auch Kupferbohrer aus, die man übrigens in den Steinbrüchen auch massenweise gefunden hat. Die Bohrer gehen dabei zwar schnell kaputt und es dauert lange, aber es geht. Und Geld hatten die Pharaonen ja genug.
Die Ägyptologen beharren heute immer noch auf ihrer unbeweisbaren Theorie, die Granitsteine seien mit Kupferwerkzeugen bearbeitet worden - da die Ägypter jener Zeit keine Eisengeräte gekannt haben sollen. Franz Löhner (Baupraktiker) hat in seinem Buch: Geheimnis der Pyramiden, darauf verwiesen.Heute spaltet man in Steinbrüchen Granit normalerweise, indem man mit Presslufthämmern eine Reihe von Löchern hinein bohrt, diese dann mit einem langsam abbrennenden Sprengstoff füllt und damit gleich mehrere tausend Tonnen schwere Blöcke „losrückt”. Diese werden in gleicher Weise weiter gespalten, bis die gewünschte Blockgröße erreicht istZum Bohren dieser Löcher verwendet man heute Bohrmeißel aus Widia-Stahl für die Presslufthämmer
Widia-Stahl: zusammengesetzt aus Wolframcarbid (etwa 94 %) und Kobalt (etwa 6 %), heute meist mit Zusätzen von Titan-, Niob- oder Tantalcarbid. Zunächst versuchte Löhner es mit Sägen. Er besorgte Kupferbleche in verschiedenen Stärken. Hat sie in weiche, halbharte und hart gehämmerte Kupferbleche geschnitten und trieb sie in verschiedene Sägeformen. Baute Sägen mit glatter Schneide oder wie Eisensägen gewellt, mit größeren oder kleineren Zähnen. Damit versuchte er, Granit zu sägen. Teilweise, indem er Quarzsand oder Korund, ja, sogar Stahlsand, als Schleifmittel benutzte. Doch alles, was ich nach stundenlangen Bemühungen zustande brachte, war eine kaum sichtbare Ritzspur in dem Granit. In der gleichen Zeit und mit gleichem Einsatz hätte ich sicherlich etwa zwei bis drei Spaltvorgänge mit dem entsprechenden Werkzeug zuwege gebracht.
DerAndreas hat Folgendes geschrieben:

Auch wenn die Ägypter also selber kein Eisen herstellten, so gab es doch Handelspartner, von denen sie es schlicht und einfach hätten kaufen können. Du hast also Recht, wenn du annimmst, das Eisen käme von jemand anderem. Es war nur nicht aus dem Weltraum. wink
Also, selbst Eisen hätte den Ägyptern zur Bearbeitung nichts genützt, wenn man Baupraktiker Löhner glauben schenken darf.
DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Also, wir haben auf der einen Seite eine begründbare Theorie, die sehr wahrscheinlich richtig ist, aber aufgrund fehlender Beweise ignoriert wird, weil sie nicht ins Weltbild passt. Und auf der anderen Seite haben wir eine reine Mutmaßung, die höchstwahrscheinlich schlicht falsch ist, aber als Faktum dargestellt wird, weil sie in das Weltbild passt.

Das mit dem Weltbild ist so eine Sache. Selbst Wissenschaft passt manchmal ihr eigenes Weltbild an, wenn es nötig ist. In Physik hast du sicher vom Bohrschen Atommodell gehört. Da werden Atome wie Planeten dagestellt, obwohl man später herausfand, dass Atome wellenartig und nicht rund wie Planeten sind. Das Modell dient zur Veranschaulichung, was jedoch nicht der Realität entspricht. Aber es passt ins Weltbild der Physik Das wird dir jeder Physiker bestätigen, sofern du nicht selber auch einer sein solltest.
DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Du nimmst irgend einen Aspekt und streichst ihn aus dem Gesamtsystem, ohne aber die daraus resultierenden Konsequenzen zu berücksichtigen.
Ohne den Dynamo im Kern wäre die Erde eine ganz andere, als wir sie kennen.
Das ist in etwa so, als würde ich ein Sonnensystem postulieren, das sich genau so verhält, wie unseres, nur mit dem Unterschied, dass es keine Sonne hat. Kreisen die Planeten halt um Nichts. Einfach so. Wen interessiert schon Gravitation?
Ja, mich interessiert Gravitation. Zumal ich schon eingangs erwähnt habe, dass wir in einer dynamischen Welt leben, und wir stets Veränderungen unterliegen. Auch unseren Weltbildern, die, wenn man daran rüttelt, nicht immer auf Wohlwollen stößt. Aber das ist normal, denn das prägt mitunter auch unsere Identität.
Im Sonnensystem bestimmt die Gravitation die Bahnen der Planeten, Monde, Satelliten und Kometen und Galaxien sowie dessen Entwicklung im Großen. Du gehst davon aus, dass du Gravitation mit Schwerkraft gleichsetzt. Allerdings umfasst die vom lokal herrschenden Schwerefeld bestimmte Kraft auf einen Körper nicht nur die Gravitationskraft, sondern auch die auf den Körper wirkenden Trägheitswirkungen. Mittlerweile hat sich das Verständnis der Gravitation grundlegend geändert. Von niemand geringerem als von Albert Einstein mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie. Hierbei wirkt die Gravitation nicht in Form von Kraft auf die Körper, sondern entspricht einer Krümmung der vierdimensionalen Raumzeit, wobei Bahnen der Körper, auf die keine weiteren Kräfte wirken, einer kürzesten Linie im gekrümmten Raum entsprechen. Und selbst dieses Weltbild könnte schwanken, da Forscher unlängst eine zweite Galaxie entdeckt haben ohne Dunkle Materie. Tatsächlich bewegen sich die Sterne in der ersten Galaxie NGC1052-DF2 langsamer als in allen anderen Galaxien, die Dunkle Materie enthalten. Denn Dunkle Materie ist eine postulierte Form von Materie, die nicht direkt sichtbar ist, aber über die Gravitation wechselwirkt.
Du siehst, Andreas, dass man durchaus Weltbilder in Frage stellen kann. Das heißt natürlich nicht, dass der Felsendom in der Mitte der Welt jetzt den Eisenkern ersetzt, nein, aber du kannst den Felsendom als Metapher verwenden, damit das Weltbild von Dir und von mir, also von uns beiden, passen kann. Natürlich ist es Fantasy, was die Geschichte in meinem Roman betrifft, und ich werde es auch so etikettieren. Aber es hat Spaß gemacht, mich mit Dir über diese Faktoren zu unterhalten. In dem Roman trifft eben Science-Fiction auf Fantasy. Das hat das Ganze für mich, hoffentlich auch für dich und den anderen, ziemlich spannend gemacht.

Also ich würde mich freuen, bald wieder etwas von Dir hören, respektive, lesen zu dürfen.

Schönen Abend noch und

beste Grüße

Cathbad
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Beitrag06.11.2020 00:56

von Abari
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Ähem, meine Herren,

ich weiß nicht, wie textrelevant Diskussionen übers ägyptische Altertum sind. Darauf kommt der Text mE doch gar nicht zu sprechen?

Freilich könnte ich das alles aus meinem Standpunkt be- oder widerlegen, aber mit dem Text hat das so viel zu tun wie eine Wurst mit einer Kiefer.

Bitte haut Euch jetzt nicht darum, wer "angefangen" hat. Gebt Eure Zeit lieber in die Zerlegung oder Verbesserung des Textes. Denn darum geht es in diesem Forum (hauptsächlich) und diesem Thread insbesondere (glaube ich)?

Riesensorry fürs Intervenieren. Sad


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Beitrag06.11.2020 01:20

von DerAndreas
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Zitat:
Doch alles, was ich nach stundenlangen Bemühungen zustande brachte, war eine kaum sichtbare Ritzspur in dem Granit. In der gleichen Zeit und mit gleichem Einsatz hätte ich sicherlich etwa zwei bis drei Spaltvorgänge mit dem entsprechenden Werkzeug zuwege gebracht.

Wie ich bereits sagte, alles eine Frage der Dimensionen. Was sind bitte ein paar Stunden Arbeit eines Bastlers verglichen mit der Arbeit hunderttausender williger, die fest davon Überzeugt sind, das Werk eines Gottes zu verrichten? Was genau macht es so schwer, daran zu glauben, dass das Brechen eines einzelnen Granitsteines Tage, vielleicht Wochen gedauert haben könnte? Die Pyramiden bestehen überwiegend aus Sandstein, der viel einfach zu bearbeiten ist. Granit macht nur einen winzigen Bruchteil der Gesamtmasse aus.

Zitat:
Das mit dem Weltbild ist so eine Sache. Selbst Wissenschaft passt manchmal ihr eigenes Weltbild an, wenn es nötig ist. In Physik hast du sicher vom Bohrschen Atommodell gehört. Da werden Atome wie Planeten dagestellt, obwohl man später herausfand, dass Atome wellenartig und nicht rund wie Planeten sind. Das Modell dient zur Veranschaulichung, was jedoch nicht der Realität entspricht. Aber es passt ins Weltbild der Physik Das wird dir jeder Physiker bestätigen, sofern du nicht selber auch einer sein solltest.

Der Menschliche Verstand ist klein und es ist schon ein Unterschied, ob ich des Verstehens halber einen Sachverhalt abstrakt darstelle, oder ob ich wirklich glaube, die Wahrheit zu verbreiten.
Wenn ich heute am PC sitze, dann sehe ich auch einen Haufen Buttons, die ich mit der Maus anklicken kann, obwohl im Hintergrund eine Reihe von Befehlen und Variablen abgearbeitet wird, die sich wiederum auf eine schier endlose Anzahl an Nullen und Eisen Runterbrechen lässt.
Das hat wohl kaum was damit zu tun, die Realität an mein Weltbild anzupassen. Es dient nur dazu, es mir zu vereinfachen, die Realität zu verstehen.

Zitat:
ich weiß nicht, wie textrelevant Diskussionen übers ägyptische Altertum sind. Darauf kommt der Text mE doch gar nicht zu sprechen?

Hallo Abari.
Grundsätzlich hast du natürlich recht. Wenn ein Autor Fantasy als Wissenschaftlich deklariert und das mit Argumenten der Prä-Astronautik begründet, finde ich aber schon, das die Frage, ob die Prä-Astronautik überhaupt Wissenschaft ist, mit zur Textarbeit gehört.

Liebe Grüße!
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Abari
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Beitrag06.11.2020 02:01

von Abari
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DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
ich weiß nicht, wie textrelevant Diskussionen übers ägyptische Altertum sind. Darauf kommt der Text mE doch gar nicht zu sprechen?

Hallo Abari.
Grundsätzlich hast du natürlich recht. Wenn ein Autor Fantasy als Wissenschaftlich deklariert und das mit Argumenten der Prä-Astronautik begründet, finde ich aber schon, das die Frage, ob die Prä-Astronautik überhaupt Wissenschaft ist, mit zur Textarbeit gehört.


Aber der Drops mit der Klassifikation war doch mE gelutscht, als Cathbad der Fantasyeinordnung zustimmte? Und Prä-Astronautik hin oder her, ich kann weder die Textimmanenz noch Textrelevanz erkennen. Er kann von mir aus glauben, das ab nächstem Jahr das Leitungswasser blau eingefärbt wird und wenn man es erhitzt, wird es rot, damit man sich nicht verbrüht. Oder dass man Brot nicht einfrieren kann. Das ist für den Text irrelevant. Im Text steht was von einem unterirdischen Felsendom, einem Schiff im Polarmeer und einem klerikalen Mord. Sonst nichts. Und ich finde eben, dass es sinnvoller wäre, anstatt sich über text- und literaturfremde Themen aufzustriffeln, man doch besser beim Angebot des Autors und der Literatur bleibt. Aber das ist lediglich meine Meinung.

Lieben Grußes.


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Beitrag06.11.2020 09:32

von Cathbad
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Guten Morgen lieber Abari

Abari hat Folgendes geschrieben:
Und ich finde eben, dass es sinnvoller wäre, anstatt sich über text- und literaturfremde Themen aufzustriffeln, man doch besser beim Angebot des Autors und der Literatur bleibt. Aber das ist lediglich meine Meinung.


Dem ist nichts hinzuzufügen Daumen hoch²

Beste Grüße

Cathbad
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Beitrag06.11.2020 12:08

von Abari
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Hey,

eine Anregung habe ich gerade noch, Cathbad. Wie wäre es, wenn das Magnetfeld der Erde durch die Masse des Felsendoms, der ja sogar aus Antimaterie bestehen kann, die durch die Magie des Yogi im Zaum gehalten würde? Sein Verlassen des Felsendomes könnte die Erde zum Implodieren bringen.

Und DerAndreas, wirf mir jetzt bitte nicht vor, dass das physikalisch und astrologisch nicht geht. Das weiß ich. Aber die Masse würde vermutlich reichen, um ein Gravitationsfeld denkbar erscheinen zu lassen.

Was denkt Ihr?


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Beitrag06.11.2020 13:47

von Cathbad
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Hallo Abari,

Abari hat Folgendes geschrieben:
Wie wäre es, wenn das Magnetfeld der Erde durch die Masse des Felsendoms, der ja sogar aus Antimaterie bestehen kann, die durch die Magie des Yogi im Zaum gehalten würde? Sein Verlassen des Felsendomes könnte die Erde zum Implodieren bringen.
Was denkt Ihr?


Ich denke, das ist genial Daumen hoch

In diese Richtung endet meine Geschichte auch. Nur auf diese Weise hab ich sie nicht erklärt. Werde ich aber so einbauen.

Vielen herzlichen Dank für deine guten Tipp!

Beste Grüße

Cathbad
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Beitrag06.11.2020 16:38

von Abari
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Hey,

ich habe nochmals nachgelesen: Antimaterie ist zwar extrem energiegeladen, hat aber die gleiche Masse wie Materie.

Ich folge also meinem allerersten Gedanken und teile ihn Dir mal mit:

Der Yogi trägt im Herzen ein schwarzes Loch. Nach Berechnungen wäre die Masse der Erde nur für einige Millimeter desselben ausreichend. Wenn also bspw. ein knapp 1cm großes schwarzes Loch in ihm wäre, würde das reichen, um die Gravitation bequem herzustellen. Er trüge (theosophisch) den "Antihimmel" in sich (größtmöglich verdichtete Masse vs. materiefreier Raum) und praktisch bedürfte es lediglich eines Kopfstandes, um das Gravitationsfeld komplett umzukehren.

Selbst wenn es sich nur um einen schwarzen oder weißen Zwerg handelte, dürfte der nur wenige Meter groß sein. - Müsstest Du halt recherchieren.

Viel Spaß damit.


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Beitrag06.11.2020 17:44

von Cathbad
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Hi Abari,

Abari hat Folgendes geschrieben:
Selbst wenn es sich nur um einen schwarzen oder weißen Zwerg handelte, dürfte der nur wenige Meter groß sein. - Müsstest Du halt recherchieren.


Hab bisschen recherchiert. Die Idee ist spitze.
Das Schwarze Loch im Herzen des Yogi wär allerdings mit wenigen Metern deutlich groß.

Die Größe des Schwarzschildradius beträgt für ein Schwarzes Loch von einer Sonnenmasse etwa 2,9 Kilometer, für ein Objekt von einer Erdmasse etwa 9 Millimeter.

Also knapp ein Zentimeter. Würde für die Erde reichen...

Danke für Deine Inputs Daumen hoch²

Beste Grüße

Cathbad
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Der bronzene Durchblick


Beitrag06.11.2020 17:52

von Abari
Antworten mit Zitat

Cathbad hat Folgendes geschrieben:
Abari hat Folgendes geschrieben:
Selbst wenn es sich nur um einen schwarzen oder weißen Zwerg handelte, dürfte der nur wenige Meter groß sein. - Müsstest Du halt recherchieren.


Hab bisschen recherchiert. Die Idee ist spitze.
Das Schwarze Loch im Herzen des Yogi wär allerdings mit wenigen Metern deutlich groß.

Die Größe des Schwarzschildradius beträgt für ein Schwarzes Loch von einer Sonnenmasse etwa 2,9 Kilometer, für ein Objekt von einer Erdmasse etwa 9 Millimeter.

Also knapp ein Zentimeter. Würde für die Erde reichen...


Das schrieb ich doch ungefähr, wenn Du noch einmal schauen magst? Wenige Millimeter bei Schwarzen Loch, wenige Meter, wenn es sich um einen weißen Zwerg handelt. Kommt halt drauf an, wie groß der Yogi ist und was Dir lieber ist. Ein Schwarzes Loch wäre vielleicht eine "Verknöcherung" im Herzen, ein schwarzer oder weißer Zwerg (Masse lt. Wiki.: 10hoch10 kg/m3) das Herz selber, von dem sogar Energie für den Yogi ausgehen könnte. Spinn einfach ein bisschen weiter, das schaffst Du schon.


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Beitrag06.11.2020 18:37

von Cathbad
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Hi Abari,

Ja, du hattest es eh exakt beschrieben. Hätt' genauer lesen müssen.
Die Idee hat für mich jedenfalls einen Aha-Effekt ausgelöst.

Nichts für ungut...

Beste Grüße

Cathbad
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