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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Phantastisch! 10/2020
Geheimes Notizbuch der phantastischen Art (aufgedeckt)

 
 
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sleepless_lives
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DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag22.10.2020 23:19
Geheimes Notizbuch der phantastischen Art (aufgedeckt)
von sleepless_lives
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Geheime Notizen zum Phantastisch!-Wettbewerb 2020 können als Antwort auf diesen Eröffnungsbeitrag gepostet werden. Sie bleiben unsichtbar bis zum 1. November 2020. Danach sind die dann eher ziemlich öffentlich. Wir können kein Geheimnis für uns behalten. Nicht genug Platz im Schrank.

_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Señora Incógnita
Phantom der Worte


Beiträge: 10



Beitrag22.10.2020 23:23

von Señora Incógnita
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Der obligatorische Test. Sieht mich jemand? Das Phantom ist unsichtbar oder? Sollte jemand diesen Beitrag lesen können vor dem 1. November bitte umgehend irgendwo melden.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Podcast-Sonderpreis


Beitrag22.10.2020 23:54

von hobbes
Antworten mit Zitat

Ich hatte die Frage so ähnlich schon unter irgendeiner Geschichte kommentiert (ich weiß gerade nicht mehr bei welcher) - sie stellte sich mir dann allerdings auch noch anderswo.
Daher hier noch mal:
Wenn die Phantastik einer Geschichte darin besteht, die Abläufe und Gegebenheiten der realen Welt in einer phantastischen Welt abzubilden - warum?
Also: warum macht man das, wozu braucht es die phantastische Welt, was hat das für einen Mehrwert? Warum reicht die reale nicht aus?

Vielleicht ist das eine blöde Frage, denn: warum nicht? Oder vielleicht ist die Antwort auch ganz einfach: Weil es Spaß macht.

Aber ich frage mich trotzdem, warum macht man das? Warum muss es die andere Welt sein?
Ist ja nicht so, als hätten das nicht schon Leute erfolgreich umgesetzt, spontan fällt mir dazu Watership Down ein oder Farm der Tiere ein.
Wikipedia reicht mir dazu jetzt noch das Stichwort Fabel und ich denke: Joa, Fabel. Fabeln braucht es gewiss auch. Aber wie kommt man dazu, denkt sich wirklich jemand: Hey, ich schreibe jetzt eine Fabel. Wollte ich schon immer mal.
Oder passiert das eher zufällig?
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
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D
Beitrag25.10.2020 00:23

von d.frank
Antworten mit Zitat

Was mir zum Thema Punktevergabe noch so durch den Kopf gegangen ist:
Könnte man das Ideenfeuerwerk nicht mal mit Vorgaben wie:

Metaebene
Wortwitz
Tiefgründigkeit
Experiment
Überraschungseffekt
Satire mit oder ohne
Zeitlosigkeit
Aktualität

einschränken?
Ich werd hier noch blöd mit den Punkten. Kopf an die Wand


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Raven1303
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Alter: 41
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Beitrag25.10.2020 12:43

von Raven1303
Antworten mit Zitat

Ob das hier der richtige Platz dafür ist?

Sehr gerne würde ich nach dem Wettbewerb noch die disqualifizierte Geschichte lesen und hoffe, dass sie uns dann im Redlight gezeigt wird. smile

Bestimmt bitter für den Autor gewesen ...

LG


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag31.10.2020 15:46

von Constantine
Antworten mit Zitat

Dieser Wettbewerb hatte wie immer in Wettbewerben seine Eigenheiten. Eine davon machte mich wahnsinnig, kam es mir gefühlt vor, als würde jeder dritte Text mit dem Aufwachen oder dem Schlaf beginnen.

Nach Zählung komme ich auf 6 Texte (entspricht 20,7%):
    Anamorphose
    Blaulicht
    Bürdenblau
    Der leere Spiegel
    Die Macht der Rose
    Nie wieder Alkohol


Jeder fünfte Text. Das ist viel, um mit der Vorgabe Stille & Bewegungslosigkeit zu beginnen.

Die Statistik weiterführend:
13 Texte beginnen mit der Vorgabe Stille & Bewegungslosigkeit = 44,8 %
9 Texte begannen mit einer Verfolgungsjagd =31 %
3 Texte begannen mit einem Unfall = 10,3 %

Der Text Anamorphose beginnt mit Stille & Bewegungslosigkeit im Schlaf und die Halbköpfung wird als Unfall bezeichnet (zwei Vorgaben = 3,4%) , wobei ich die Stille & Bewegungslosigkeit erkenne, das Köpfen nicht als Unfall sehe, aber es geht nicht dabei, bei mehrfach Wahl der Vorgaben zu sagen, welche nicht eingehalten worden ist, sondern ob eine der geforderten vorkommt. Passt.

Als einziger Text hat Lux Aeterna alle drei Vorhaben umgesetzt = 3,4 %

In zwei Texten (= 6,9%) finde ich hingegen die Vorgaben (Stille&Bewegungslosigkeit/Verfolgungsjagd/Unfall) nicht:
    Nimmer 11
    Das Lied Aetherions



Am beliebtesten war die Vorgabe Stille & Bewegungslosigkeit. Gefühlt war hierbei am beliebtesten mit dem Aufwachen/Schlafen zu Beginn.

Vielseitiger erwiesen sich die Verfolgungsjagden unterschiedlicher Motivationen.

Am wenigsten beliebt war der Beginn der Story mit einem Unfall.
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Gast







Beitrag01.11.2020 17:51

von Gast
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<gelöscht>
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag03.11.2020 03:33

von Eliane
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:

Wenn die Phantastik einer Geschichte darin besteht, die Abläufe und Gegebenheiten der realen Welt in einer phantastischen Welt abzubilden - warum?
Also: warum macht man das, wozu braucht es die phantastische Welt, was hat das für einen Mehrwert? Warum reicht die reale nicht aus?

Ganz einfach: Weil eine erfundene Welt mehr Freiheitsgrade bietet, mit den grundlegenden Emotionen, Konflikten, ... zu spielen und ihre Grenzen auszuloten. Sie kann - muss nicht! - derselben Sache mehr Facetten geben. Oder genau durch die Verfremdung dazu beitragen, dass wir eigentlich vertraute Sachverhalte klarer sehen.

Zitat:
Vielleicht ist das eine blöde Frage, denn: warum nicht? Oder vielleicht ist die Antwort auch ganz einfach: Weil es Spaß macht.

Was ich jetzt auch nicht grundlegend verkehrt finde wink

Zitat:
Aber ich frage mich trotzdem, warum macht man das? Warum muss es die andere Welt sein?

Und ich frage mich, warum ich mich beim Schreiben an dieselben Grenzen halten sollte, denen ich in der realen Welt unterworfen bin? Wozu, wenn ich sie auch überschreiten kann? Wenn ich unter anderen Grundvoraussetzungen möglicherweise ganz andere Lösungen für dieselben Probleme finden kann? Warum sollte ich dann nur um die Achse meiner eigenen Welt kreisen?

Zitat:
Ist ja nicht so, als hätten das nicht schon Leute erfolgreich umgesetzt, spontan fällt mir dazu Watership Down ein oder Farm der Tiere ein.

Ja. Und warum spricht das dagegen, es auch zu machen? Oder anders?

Zitat:
Wikipedia reicht mir dazu jetzt noch das Stichwort Fabel und ich denke: Joa, Fabel. Fabeln braucht es gewiss auch. Aber wie kommt man dazu, denkt sich wirklich jemand: Hey, ich schreibe jetzt eine Fabel. Wollte ich schon immer mal.
Oder passiert das eher zufällig?

Sagst Du, die Du selbst schreibst, dass das, was Du schreibst, zufällig und ungeplant entsteht? wink

bitte nicht als Angriff verstehen, so ist es nicht gemeint!
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Michel
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Beitrag03.11.2020 09:42

von Michel
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Eliane, jetzt warst Du schneller als ich.

Hobbes' Frage kann ich natürlich nur für mich selbst beantworten. Und schon das fällt mir schwer, weil ich vielleicht ähnlich auf die Frage "Warum atmest du eigentlich?" reagieren würde: Ist doch klar, warum, oder?
Nun läuft man nicht blau an, wenn man keine Phantastik liest (ich vielleicht schon und BNs Avatar weist auch in die Richtung), aber für mich fühlt es sich einfach natürlich an. Das ist so gewachsen, das hat mich schon immer fasziniert.
Auf dem Basar würde ich vermutlich nicht beim Dichter stehenbleiben, sondern beim Geschichtenerzähler. Wenn es mehrere Geschichtenerzähler gäbe, stünde ich vermutlich bei dem, der die spannendere / farbigere / phantastischere Erzählung zu bieten hätte und nicht das, was ich zu Hause ohnehin erlebe.
Ich habe schon in der Schule lieber den "Berg des Unheils" oder "Blauvogel" gelesen als Geschichten über Hans, der von Bert verhauen wird, oder über erfolglose Fußballmannschaften. Kenn ich alles selbst, wozu soll ich das noch lesen? Aber die Augen schließen und über der Goldenen Stadt schweben (kommt in meinem Band 2) oder die Lorarran-Wasserfälle auf Shen besuchen (hab ich als Schüler geschrieben) oder meinem Helden durchs Wildwasser folgen (ist gerade fertig geworden): Da geht mir schlicht das Herz auf. Im Kino sitze ich auch eher in den Filmen mit phantastischen Landschaften als im französischen Beziehungsprobleme-Film.
Vielleicht, weil ich im Beruf ohnehin genug davon bekomme.


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hobbes
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Beitrag03.11.2020 10:16

von hobbes
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Vorneweg: Meine Frage(n) waren natürlich auch nicht als Angriff gedacht. Es ist mehr so, dass ich staunend daneben/davor stehe und mich frage: Warum tut sich das jemand an?
Was natürlich Quatsch ist, denn wie ihr ja schon geschrieben habt, tut ihr euch das nicht an, sondern es macht Spaß.
Und natürlich soll jeder das tun, was ihm Spaß macht. Irgendwer schreibt ja auch die Bücher, die mir Spaß machen smile
Obwohl, das kann ich jetzt auch nicht mehr sagen, dass Phantastik keinen Spaß macht, ich hatte ziemlich viel Spaß beim Lesen der Geschichten smile

Es läuft bei mir wohl auf die grundlegende Frage hinaus, also die, die mich interessiert, auch und gerade beim Schreiben: Warum tut das* jemand? Warum verhält der sich so?

Im Grunde also ganz ähnlich wie die Frage, die ich im Smalltalk gestellt hatte: Warum habt ihr euch gerade für diese Vorgabe(n) entschieden (also als Teilnehmer:in)? Warum Stille und kein Unfall?
Nicht, dass ich die Frage irgendwie beantworten könnte. Also abgesehen davon, dass die Antwort sofort da war, natürlich muss es die Stille sein, weil Stille das ist, was mich (mehr) interessiert.

Und vielleicht kann man das auch wirklich nicht so richtig beantworten, weil man ja selbst manchmal gar nicht so genau weiß, warum man irgendwas tut.
Genau wie bei der Frage, warum man überhaupt schreibt. Ich verweise da ja gern auf das Bergsteiger-Interview:
Interviewer: Warum steigst du auf Berge?
Bergsteiger: Weil sie da sind.

Wenn ich eure Antworten so lese, habe ich jedenfalls den Eindruck, dass die Entscheidung für Phantastik auch viel damit zu tun hat, warum man schreibt. Dieser Spaß am Verlassen der realen Welt, die Faszination an dem, was im normalen nicht möglich ist, das geht mir halt völlig ab, vielleicht, weil ich im Kino tatsächlich lieber im Beziehungsprobleme-Film sitze. Wie gehen die Menschen miteinander um, warum verhalten die sich so. Das will ich wissen, darüber will ich schreiben und wenn ich da jetzt noch (fremde) Landschaften beschreiben müsste, um Himmels willen.

Michel hat Folgendes geschrieben:
Kenn ich alles selbst, wozu soll ich das noch lesen?

Das ist dann auch so eine Aussage, die ich mit Staunen lese. Weil mich eben genau das interessiert, das ganz normale Leben bzw. die Menschen darin und weil ich manchmal den Eindruck habe, dass ich es nie verstehen, nie kennen werde. Warum die so handeln. Wie sie es schaffen, wie sie es überhaupt aushalten, dieses ganz normale Leben. Warum sie nicht daran zugrunde gehen. Oder auch: wie sie daran zugrunde gehen.


* was auch immer
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Westmonster
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Beitrag03.11.2020 10:54

von Westmonster
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Raven1303 hat Folgendes geschrieben:
Sehr gerne würde ich nach dem Wettbewerb noch die disqualifizierte Geschichte lesen und hoffe, dass sie uns dann im Redlight gezeigt wird. smile

Bestimmt bitter für den Autor gewesen ...

Oh ja, ich auch!

Ich hatte direkt den gleichen Gedanken und war froh, dass ich so brav geschrieben hatte.


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Westmonster
Wortedrechsler


Beiträge: 94



Beitrag03.11.2020 10:56

von Westmonster
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Ideenfeuerwerk [...] einschränken

Feinfein, noch ein schönes Exemplar für meine Oxymoron-Sammlung... eher ein Exot, aber ich nehme es trotzdem mit. [hier Smilie einfügen, der sich lüstern die Hände reibt]


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anderswolf
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Beiträge: 1069



Beitrag03.11.2020 12:56

von anderswolf
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich eure Antworten so lese, habe ich jedenfalls den Eindruck, dass die Entscheidung für Phantastik auch viel damit zu tun hat, warum man schreibt.


Und davor oder darüber hinaus natürlich auch, was man liest (und auch da: warum). Ich lese gerne Phantastisches, ich bin damit aufgewachsen. Für mich stand da ganz klar ein Eskapismus im Vordergrund. Mittlerweile kann ich reine Fantasy kaum noch lesen, dazu habe ich zu viele selbstgebastelte Welten mit zu vielen selbstgebastelten Namen ertragen. Aber Bücher wie die von Matt Ruff sind in ihrer leichten Gesellschaftsverzerrung durch einen halbphantastischen Spiegel auch Reflexionen über die Welt, in der wir leben. Und der Umstand, dass es sich um Phantastik handelt, macht selbst übelste Szenarien erträglich, weil man weiß, so weit wird es ja nun mal nicht kommen. Anders als beim "Report der Magd", den ich aus (speziell) heutiger Sicht mal lieber nicht gelesen hätte.

Als ich meinen Eltern mit 13 gesagt habe, ich wolle Phantastisches nicht nur lesen, sondern auch schreiben, hat mir mein Vater eine ganz andere Perspektive darauf gegeben. Er meinte, das sei ja kein Wunder, Phantastik  sei immerhin sehr viel einfacher zu schreiben als richtige Literatur oder - sein Lieblingsgenre - Sachbücher. Man müsse sich ja einfach nur alles ausdenken statt ordentlich zu recherchieren Rolling Eyes
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Rübenach
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Beiträge: 2836



R
Beitrag03.11.2020 14:19

von Rübenach
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hobbes hat Folgendes geschrieben:

Wenn die Phantastik einer Geschichte darin besteht, die Abläufe und Gegebenheiten der realen Welt in einer phantastischen Welt abzubilden - warum?
Also: warum macht man das, wozu braucht es die phantastische Welt, was hat das für einen Mehrwert? Warum reicht die reale nicht aus?


Und was, wenn diese Prämisse falsch ist?
Zitat:
Einem   von   Caillois   und   anderen   Theoretikern   vertretenen   Ansatz   zufolge   handelt   phantastische  Literatur  vom  Einbruch  des  Fremden  in  eine  Welt,  die  nur  vermeintlich  vertraut ist, von der Erfahrung der Präsenz des Unbegreiflichen und darum Verstörenden.  Etwas  zu  begreifen  heißt,  es  sich  anzueignen,  in  Eigenes  zu  verwandeln.  Sobald  etwas  begriffen ist, wird es vertraut. Fremd ist die Welt dann, wenn sie nicht ‘begriffen’, nicht mit Begriffen  erfaßt  ist.  Dieses  Befremden  auf  intellektueller  Ebene  kann  als  Kernthema  und  zugleich als ein Haupteffekt phantastischer Literatur gelten. Mit  dem  Zusammenbruch  des  Vertrauens  in  die  Durchschaubarkeit  der  Welt  am  Ende  der  Aufklärung  wird  der  Mensch  zum  hilflosen  Beobachter  unauflösbarer  Rätsel;  eines  dieser  Rätsel ist er selbst. Phantastische  Literatur  ist  eine  Reaktion  auf  das  Befremden  angesichts  der  Welt  und  angesichts  des  eigenen  Ichs.  Autoren  phantastischer  Texte  suchen  nach  Chiffren  und  Modellen,  um  die  Erfahrung  des  Fremden  zu  vermitteln.  Gerade  angesichts  moderner  Kontingenzerfahrung  gewinnt  das  Erzählen  von  Geschichten  an  Bedeutung.  Es  wird  zum  Medium  der  Artikulation  von  Erfahrungen  des  Befremdens,  die  nicht  auf  andere  Weise  vermittelbar  sind.  Dabei  erfolgt  keine  Auflösung  dieses  Fremden  in  einen  Begriff  oder  ein  Begriffssystem.   Es   bleibt   in   seiner   Fremdheit   unangetastet.   Es   gäbe   auch   keine   Begriffssystem, in das sich die Fremdheitserfahrung  übersetzen ließe, denn die begriffliche Ordnung ist selbst als solche fragwürdig geworden.

https://web.archive.org/web/20130319032109/http://www.ruhr-uni-bochum.de/komparatistik/downloads/Phantastik2007-1.pdf (Der Zugang zur gesamten Vorlesung erfolgt am einfachsten über diesen Link: https://web.archive.org/web/20120221215734/http://www.ruhr-uni-bochum.de/komparatistik/veranstaltungen/ss2007.html#1

@Hobbes: Vielleicht schreibst du ja schon länger Phantastik, als du ahnst.


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d.frank
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Beitrag03.11.2020 14:24

von d.frank
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anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Man müsse sich ja einfach nur alles ausdenken statt ordentlich zu recherchieren Rolling Eyes


Da ist schon was Wahres dran. Da kann man auch viel eher irgendwas aus dem Hut zaubern, das eine verfahrene Situation irgendwie retten kann. Schwierig wird es, wenn man nahe an der Wahrheit blieben will (Naturwissenschaften/Physik). Deswegen hätte ich sowas wie die Reise zu einem schwarzen Loch niemals angefasst Wink


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Gast







Beitrag03.11.2020 14:40

von Gast
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte die Frage so ähnlich schon unter irgendeiner Geschichte kommentiert (ich weiß gerade nicht mehr bei welcher) - sie stellte sich mir dann allerdings auch noch anderswo.
Daher hier noch mal:
Wenn die Phantastik einer Geschichte darin besteht, die Abläufe und Gegebenheiten der realen Welt in einer phantastischen Welt abzubilden - warum?
Also: warum macht man das, wozu braucht es die phantastische Welt, was hat das für einen Mehrwert? Warum reicht die reale nicht aus?



Gute Frage!

Eine mögliche Antwort ist: Weil damit die Rationalität von Spock, seine Isolation in der Welt der irrationalen Humanoiden (und noch weiter entfernten Spezies) und die Tragik seiner Figur in wesentlich mehr Szenarien beleuchtet und verstanden werden kann als im Hier und Jetzt.

Alle guten und relelvanten Phantasy- und SF Geschichten benutzen die fremden Welten Einzig und Allein zu diesem Zweck: Den Zustand und die Natur des Menschen durch das Setzen in so viele Kontexte wie möglich zu erforschen.

Leider aber hat das Genre eine Eigendynamik übernommen, und mittlerweile sind gefühlt 90% aller stories daraus Selbstzweck, dienen also zu Nichts Anderem, als erfundene Welten zu beschreiben, in denen die dortigen Bewohner irgendetwas tun, was als Handlung mehr oder wenige irrelevant oder langweilig ist, in jedem Fall aber keinerlei Erkenntnis über den "human state" bringt. Mit so etwas konnte ich noch nie etwas anfangen, aber Geschichten wie "Childhood's End" finde ich nach wie vor genial.

@anderswolf: Scary. https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=1272391#1272391 Soweit ich weiß, bist Du nicht mein Sohn... Shocked
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anderswolf
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Beitrag03.11.2020 16:04

von anderswolf
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Man müsse sich ja einfach nur alles ausdenken statt ordentlich zu recherchieren Rolling Eyes


Da ist schon was Wahres dran. Da kann man auch viel eher irgendwas aus dem Hut zaubern, das eine verfahrene Situation irgendwie retten kann. Schwierig wird es, wenn man nahe an der Wahrheit blieben will (Naturwissenschaften/Physik). Deswegen hätte ich sowas wie die Reise zu einem schwarzen Loch niemals angefasst Wink


Ich fand das damals nur unfassbar demotivierend. Als wäre ich zu blöd für richtige Literatur. Als ob letztlich nicht jede Fiktion am Ende irgendwie ausgedacht wäre. Und überzeugende Fantasy ist ja sogar noch mehr Arbeit, weil ja eine eigene Welt erschaffen und vor allem glaubhaft erklärt werden muss, weil es fahrlässig ist es dem Publikum zu überlassen auf Basis der eigenen Erfahrung alles zu verstehen. Da macht man ja ein ganz anderes Schwarzes Loch Fass auf.
Und ja, so richtig viel Recherche gibt es bislang noch nicht zum Thema "Subjektive Eindrucksbeschreibungen vom Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs innerhalb eines Portalspiegels". Wie jemand auf die Idee kommen könnte, da drüber eine Geschichte zu schreiben, entzieht sich meinem Verständnis lol
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anderswolf
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Beitrag03.11.2020 16:09

von anderswolf
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Zitat:

@anderswolf: Scary. https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=1272391#1272391 Soweit ich weiß, bist Du nicht mein Sohn... Shocked

Das hat meine Mutter auch mal zu mir gesagt ... Vielleicht bist du also doch mein Vater? [insert Darth Vader Smiley]

Vielleicht ist einfach nur diese Bewertung von Fantasy weiter verbreitet.
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V.K.B.
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Beitrag03.11.2020 16:26

von V.K.B.
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anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht ist einfach nur diese Bewertung von Fantasy weiter verbreitet.
Oder der Unterschied zwischen Fantasy und Phantastik.

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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Constantine
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Beitrag03.11.2020 17:39

von Constantine
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Was mir zum Thema Punktevergabe noch so durch den Kopf gegangen ist:
Könnte man das Ideenfeuerwerk nicht mal mit Vorgaben wie:

Metaebene
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Ja, das Vergleichen und Bewerten der Texte ist tückisch und wie soll man Texte, die die Vorgaben erfüllen, aber anders gelagerten sind, gerecht werden. Ich bin mir nicht sicher, vermute aber, dass die Einschränkungen weniger abwechslungsreiche Texte hervorgebracht hätten, was womöglich der Vergleichbarkeit zu Gute, aber entgegen der kreativen Umsetzung der Vorgaben und gegen eine heterogene Gruppe, die die Autoren und die Leserschaft bilden, gewirkt hätte.
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Constantine
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Beitrag03.11.2020 18:00

von Constantine
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hobbes hat Folgendes geschrieben:

Im Grunde also ganz ähnlich wie die Frage, die ich im Smalltalk gestellt hatte: Warum habt ihr euch gerade für diese Vorgabe(n) entschieden (also als Teilnehmer:in)? Warum Stille und kein Unfall?
Nicht, dass ich die Frage irgendwie beantworten könnte. Also abgesehen davon, dass die Antwort sofort da war, natürlich muss es die Stille sein, weil Stille das ist, was mich (mehr) interessiert.

Ich denke, da hast du bereits eine Antwort: Welche der Vorgaben wird als Interessanter gegenüber den anderen gesehen, welche der Vorgaben reizt einen eher, dazu eine Geschichte zu verfassen, welche der Vorgaben schafft bereits beim Lesen der Vorgaben Bilder im Kopf zu erzeugen, welche der Vorgaben liegt einem eher als die anderen oder fordert einen mehr heraus, usw.
 

hobbes hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich eure Antworten so lese, habe ich jedenfalls den Eindruck, dass die Entscheidung für Phantastik auch viel damit zu tun hat, warum man schreibt.

Über das Warum-man-schreibt bin ich mir nicht sicher, vielleicht spielt auch das Worüber-man-schreiben-möchte und das Wie-man-über-dieses-Worüber-schreiben-möchte eine große Rolle.

hobbes hat Folgendes geschrieben:

Dieser Spaß am Verlassen der realen Welt, die Faszination an dem, was im normalen nicht möglich ist, das geht mir halt völlig ab,

Vielleicht spielen hierbei Legenden und Sagen eine Rolle, eine Art Mystik, um Unerklärliches und Unbekanntes zu behandeln und dieses mit einer phantastischen "Erklärung" für sich festzuhalten.
Wozu begraben Menschen ihre Toten unter der Erde? Real gesehen ist es ein toter Organismus? Aber wozu das alles? Emotionale Bindung dazu? Oder doch mehr? Der Glaube, dass eine Seele existiert und der Tote ins Jenseits übergegangen ist. Ist das nicht auch Phantastik? Zu einem Friedhof zu gehen und dort ein Grab zu pflegen und sich in Gedanken mit dem Verstorbenen zu unterhalten? Wozu gibt es z.B. Friedhöfe? Was ist die reale Welt?
Und manche haben so viel reale Welt im Leben, dass sie davon abschalten wollen und dies mit Geschichten/Filmen tun, die so rein wenig/gar nichts mit der realen Welt zu tun haben Realitätsflucht für einen Moment, "Urlaub" von der realen Welt.
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hobbes
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Beitrag05.11.2020 20:28

von hobbes
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Völlig diesen Faden vergessen, Verzeihung.

Rübe, danke für den Link! Ich habe mal reingelesen und mich gefühlt wie Christine Westermann im Literarischen Quartett (Spoiler: nicht so gut). Erklären könnte ich jedenfalls keinem, was ich da gelesen habe. Aber es hatte was.
Und in der Tat, warum stelle eigentlich ausgerechnet ich diese Frage, wo Unbegreifliches/Verstörendes/Fremdes doch Hauptbestandteil meiner Geschichte der letzten Jahre ist.

Tja. Wo hört die eine Welt auf, wo fängt die andere an. Passt ja auch hierzu:
Constantine hat Folgendes geschrieben:
Wozu begraben Menschen ihre Toten unter der Erde? Real gesehen ist es ein toter Organismus? Aber wozu das alles? Emotionale Bindung dazu? Oder doch mehr? Der Glaube, dass eine Seele existiert und der Tote ins Jenseits übergegangen ist. Ist das nicht auch Phantastik? Zu einem Friedhof zu gehen und dort ein Grab zu pflegen und sich in Gedanken mit dem Verstorbenen zu unterhalten? Wozu gibt es z.B. Friedhöfe? Was ist die reale Welt?

Oder anders gesagt: Die "reale" Welt ist mir phantastisch genug smile

Constantine hat Folgendes geschrieben:

Über das Warum-man-schreibt bin ich mir nicht sicher, vielleicht spielt auch das Worüber-man-schreiben-möchte und das Wie-man-über-dieses-Worüber-schreiben-möchte eine große Rolle.

Kann man denn das eine vom anderen abgrenzen?
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