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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Phantastisch! 10/2020
Sofie

 
 
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chaoticinfinity
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 26
Wohnort: Bayern


Beitrag18.10.2020 19:00
Sofie
von chaoticinfinity
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Herbstwind wirbelt Blätter über die Straße und treibt Wolkenfetzen über den blassblauen Himmel. Kalt ist es, doch ich öffne das Autofenster einen kleinen Spalt. Duft nach Wald, Herbst und schon ein bisschen nach Schnee.
„... aber deine Mutter ... Hörst du mir überhaupt zu? Sofie? Hey, es wird kalt. Mach das Fenster wieder zu.“
Ich lausche Holgers Tiraden mit halbem Ohr, schließe seufzend das Fenster.
Hotel California im Radio wird unterbrochen von Verkehrsmeldungen. Bedeutungslos. Hier am A der Welt fährt sonst keiner. Es gibt nicht mal einen Mittelstreifen. Nur vereinzelte Häuschen, ansonsten Wald.
Ich richte mich auf. Ein Déjà-vu. Als wäre das hier schon einmal ganz genau so passiert.
„Vorsicht!“ Rufe ich.
Zu spät.
Ein Ding bricht links aus den Bäumen hervor, schießt über die Straße. Holger bremst scharf. Das Auto streift das kindergroße Wesen. Es wird ein Stück weit fortgeschleudert, rappelt sich auf und rennt einfach weiter. Schleift seine sackartige, schwarze Kleidung wie eine Schleppe durch das Laub.
„Scheiße, was war das denn?“
„Ich glaube das war ein Kind.“ Mein Herz klopft bis zum Hals. „Ruf die Polizei, ich suche es.“ Ich warte seine Worte nicht ab, steige aus und Hetze dem Kind hinterher.
„Hallo“, rufe ich. „alles okay?“
Die Bäume stehen dicht. Niedrige Büsche und hohes Gras kratzen an meiner Hose. Hoffentlich kommt bald Hilfe. Ich rufe und suche eine ganze Weile, finde aber keine Spur, gehe zurück. Ich höre meinen Mann mit jemandem reden. Sehe das Polizeiauto, unseren Wagen, Holger, der einen Arm um meine Schulter gelegt hat.
Holger, der einen Arm um MEINE Schultern gelegt hat?
Wie vom Blitz gestreift bleibe ich stehen. Blutrauschen in den Ohren. Panik. Schwindel.
Die Frau, die ich ist und doch nicht ich sein kann, wendet sich zu mir um.
Ich mache entsetzt einen Schritt zurück. Sie lächelt mich an.
Ich falle.
Falle.
Tief.
Ich falle lange. Der Lichtfleck über mir wird kleiner, während das Erdreich um mich herum sich nicht bewegt, nicht an mir vorbeizieht. Und doch kommt der Boden näher. Oben ist jetzt alles dunkel. Und dann stehe ich, einfach so, an genau der Stelle, an der ich zuvor gestanden habe. Zumindest fast. Auf den ersten Blick gleich, auf den zweiten völlig anders. Neben mir dieselbe Birke, vor mir die Straße. Doch der Baum hat blauviolette Blätter und die Straße ist aus groben Kopfsteinen.
Kein Auto. Kein Holger. Kein anderes ich.
Ich schaue nach oben. Kein Loch. Nichts. Nur Blätter und Luft und dunkelblauer Himmel. Ich trete aus dem klirrend zerbrechenden Unterholz, stehe auf den mit gelber Flechte überwachsenen Pflastersteinen. Blicke mich um.
Eine milchig trübe Sonne, deren Licht nichts erhellt, hängt am Himmel. Und doch ist die Luft von einem goldenen Schein erfüllt. Der Wald strahlt in Grün, orange, Rot, Violett, Rosa, Gelb. Das Licht kommt von überallher, als würde die Luft selbst leuchten. Sogar meine Haut und mein schwarzer Wollpullover schimmern.
Ich schaue die Straße hinunter. Der Weg zurück verschwindet zwischen den Bäumen eines schier endlosen dunklen Waldes. In der anderen Richtung führt die Straße schnurgerade durch den vielfarbigen Wald, aus ihm heraus. In der Lücke zwischen den Bäumen leuchtet es. Dorthin zieht es mich.
Es ist mühsam auf den Steinen zu gehen. Die goldgelbe Flechte bedeckt alles und macht den Weg rutschig. Links und rechts ist das Unterholz, das mehr bunten Korallen gleicht, zu dicht, um darin zu laufen. Totenstille. Vogelleer. Kalt und bewegungslos ist diese Welt. Kein Geräusch außer dem, meiner Schritte. Keine Bewegung außer meiner.
Der Wald wird lichter. Wie lange bin ich unterwegs? Zwei Stunden, drei? Länger? Es gibt kein Zeitgefühl in dieser erstarrten Bernsteinwelt.
Links neben mir höre ich etwas. Ein summen, singen.
Krachend zerbrechen die filigranen Gewächse am Wegesrand, als ich die Straße verlasse. Ich komme zu einem Tümpel. Schwarzschlieriges, öliges Wasser. Einige Schritte gehe ich am morastigen Ufer entlang. Folge dem Summen bis zu einem schmalen Bächlein. Es rinnt einen Hügel hinab und speist den Tümpel. Doch irgendetwas ist seltsam. Ich beobachte das ganze bis mir auffällt, dass das Wasser aus dem Tümpel den Berg hinauf fließt.
Ein leises „Oh“ entweicht meiner Kehle. Zu laut. Das Summen verstummt.
„Was machst du denn schon wieder hier?“ Eine zeternde Kleinkinderstimme. Ich fahre herum. Ist es das Kind, das ich suche? Ich sehe niemanden.
„Hier!“ Ich wende meinen Kopf in Richtung des Stimmchens. Da liegt ein umgestürzter Baum. Hat es sich dahinter versteckt?
„Nein hier! Wie immer ...“ Es klingt genervt.
Und dann sehe ich es. Auf dem Baumstamm. Umgeben von dickem Moos, Ästen und schwammig-violetten Flechten sitzt ein ... Etwas. Armlang und schneckenähnlich, mit borstigschwarzem Fell, das, wie das Wasser, ölig glänzt. Das Gesicht ist das eines uralten Mannes. Hutzelig, eingefallen und beinahe zahnlos. Es blickt mir aus alterstrüben Fischaugen entgegen und seufzt theatralisch. „Jetzt schreist du, stolperst und tust dir weh. Wie jedes Mal ...“.
Ich schreie nicht.
Ich kreische wie ein kleines Mädchen. Mache zwei Schritte rückwärts, verfange mich in einer Wurzel und lande schmerzhaft in klirrenden Korallenpflanzen. Schwer atmend reibe ich mein gestauchtes Handgelenk. Das Wesen kriecht auf mich zu. Hinterlässt eine Schleimspur.
„Ich hab es doch gesagt! Und wiedereinmal. Hab keine Angst, ich tue dir nichts. Ich helfe dir. Jedes Mal ...“
„Was ... Wer bist du?“
„Absol .. ähm, absolut egal. Hörst du mir jetzt zu?“
Ich nicke.
„Geh durch die Zeit zum Lichterleuchten auf den Berg. Nur dann kommst du zu dir zurück. Iss nichts, trink nichts. sonst wirst du zu einer von uns. Komme nicht vom Weg ab. Und gib dem Leuchtelicht was es will.“ Sein Atem kondensiert in der eisigen Luft und bildet dichte Wolken.
Perplex starre ich das widerwärtige Geschöpf an.
„Wo bin ich hier nur gelandet?“, frage ich. Gar nicht explizit an das Wesen gerichtet.
„Du bist natürlich hier. Um nach dort zu gelangen musst du jetzt gehen.“ Es schließt die Augen und zieht sich zusammen. Schnarcht sofort vernehmlich.
Ich folge der Straße aus dem Wald heraus, durch weite Wiesen und Felder. Knochenbleiche Blüten jeder Größe blühen auf graugrünem Gras. Schwärme von Insekten, schillernd in allen Farben, tanzen lautlos dazwischen herum wie Kolibris.
Stunden laufe ich, möglicherweise Tage. Es gibt keine Tageszeiten, das Licht bleibt immer gleich, die Sonne wandert nicht. Erst schmerzen die Füße dann spüre ich sie nicht mehr. Die Wiesen werden abgelöst von Feldern und diese von Streuobsthainen. Glänzende Früchte, rot und grün, hängen verlockend in buntem Laub. Doch ich erinnere mich an die Worte des Tieres und gehe seufzend daran vorbei. Häuser gibt es nicht, nur Gegend soweit das Auge reicht.
Nach Tagen oder Wochen stehe ich am Fuß des Berges, umschwirrt von stumm schillernden Insekten. Der Fels ragt bis in den Himmel. Dort, wo der Gipfel ihn berührt, ist er aufgerissen. Aus der Wunde quillt goldenes Leuchten. Es durchtränkt die Luft und läuft in schimmernden Kaskaden an einer Seite des Berges hinab.
Wieder ein Déjà-vu. War ich hier schon einmal?
Ein enger, steiler Pfad ist in den glatten Fels gehauen. Entmutigt blicke ich auf die schmalen Windungen, die sich bis oben schrauben. Nur ein falscher Schritt ... Das darf ich mir nicht ausmalen. Ein Schmetterling tanzt um mich herum, mit Flügeln groß wie meine Hände. Ich strecke meinen Arm aus und er landet auf meinem Handgelenk. Winzige Krallen bohren sich wie Nadeln in meine Haut. Sein Körper ist schwarz. Ebenso die Außenseite seiner Flügel. die Innenseite ist blanker Spiegel. Ich sehe mein Gesicht darin. Müde und mutlos. Dann flattert das Tier hoch und den Weg entlang bergan. Ich soll ihm folgen. Ich muss diesen Berg hinauf. Muss meine Doppelgängerin vertreiben. Beim Gedanken an sie keimt Wut in mir. Also los. Ich laufe. Stunden. Tage. Stapfe wütend voran. Die Beine Schmerzen, die Füße voller Blasen. Als ich das erste Mal den Wasserfall erreiche, die erste Umrundung des Berges geschafft habe, habe ich das Gefühl, keinen Schritt mehr zu schaffen. Um mich herum flattern jetzt einige der Spiegelschmetterlinge.
Ich folge dem Weg unter die Kaskade, erwarte Wasser. Doch es ist reines Licht, das an mir herabfließt. Warm und weich und beinahe so, als wäre es nicht da. Glücksgefühl, wie Perlen in Champagner. Ich lache, jauchze vor Freude, bleibe im Lichterregen stehen. Irgendetwas in mir löst sich auf. Mir wird leicht ums Herz.
Doch dann sind die Schmetterlinge da. Ihre Flügel reflektieren das goldene gleißen. Sprühen Sonnenfunken. Sie kommen auf mich zu und ich strecke freudig meine Hand nach ihnen aus. Berühre den mir Nächsten. Der Schmerz kommt unvermittelt. Der Flügel ist scharf wie Glasscherben. Ein langer Schnitt zieht sich über meine Handfläche. Rotes Blut tropft auf den Fels und versickert. Drohend flattern die Tiere weiter auf mich zu und ich trete hastig aus dem Licht. Setze meinen mühsamen Weg fort. Genervt stelle ich fest, dass ich aus meinen Schuhen herausschlappe. Binde die Schnürsenkel fester. Dabei erhasche ich einen Blick in einen der Flügel. Wie lange bin ich hier? Mein Spiegelbild starrt mich aus Augen an, die tief in den Höhlen liegen. Das Haar liegt in schütteren Strähnen um mein Gesicht. Ein seltsamer Gleichmut hat sich in mir breitgemacht. Es kümmert mich nicht.
Weiter laufe ich auf dem schmalen Weg. Umrunde den Berg. Wieder der Wasserfall. Diesmal ist das Licht nicht so sanft. Stürmisch umwabert es mich. Wirbelt um mich herum. Zieht an mir, so dass ich nicht lange verweile.
Auf der anderen Seite schlappe ich erneut aus meinen Schuhen und zu meiner Verwunderung hängen meine Kleider übergroß an mir herunter. Ich schnalle den Gürtel enger, sollte wohl dringend etwas essen. Ziehe die Schnürsenkel so fest es geht. Ich brauche zu lange. Die ungeduldigen Falter flattern mich an. Glas schneidet in meine Haut, mein Fleisch. Ich laufe vor dem Schmerz davon. Schaffe es kaum noch, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ausgelaugt.
Wieder der Wasserfall. Stürmisch zerrt er an mir, reißt an meiner viel zu großen Kleidung. Ich verliere den linken Schuh. Hebe ihn hastig auf. Weiter treiben mich die Schmetterlinge mit wütend klirrenden Flügeln. Mein Gesicht in den Spiegeln ist klein und alt mit strähnigweißem Haar. Mit jeder Umrundung verliere ich ein wenig mehr meiner selbst, meiner Substanz, meiner Lebenszeit. Ich erinnere mich nicht mehr daran, was und wer und warum ich bin. Habe das Gefühl, schon immer hier zu sein und von den unbarmherzigen Tieren den Berg hinaufgetrieben zu werden. Krampfhaft halte ich meine Hose fest, in der anderen Hand trage ich die Schuhe.
Ein letztes Mal, das neunte, unter dem Lichterfall hindurch. Wie ein Orkan umtost mich das Leuchten. Reißt an mir. Reißt aus mir heraus. Ich kämpfe mich hindurch und stehe vor einem gezackten Loch im dunkelblauen Himmel, der sich, glatt wie dickes, glänzendes Glas über mir erstreckt. Ich stehe auf dem Gipfel des Berges, strecke mich der Schwärze über mir entgegen. Taste nach den Himmelsrändern und finde eine Stelle, an der ich mich festhalten kann. Ziehe mich an Glas, Steinen, Wurzeln empor. Immer weiter. Hoch über mir ein Lichtpunkt, unter mir ein letzter Blick in wabernde Helligkeit. Das Gefühl zu ersticken, lebendig begraben zu sein. Doch endlich kommt die Helligkeit über mir näher. Ich rieche den Wald. Schiebe, ziehe, drücke mich aus der Erde. Kämpfe mich frei. Renne los. Überall Geräusche, Wind, zwitschern. Angst. Wo bin ich? Stolpere auf grauen Boden.
Lichter kommen auf mich zu. Ich fliege durch die Luft. Schmerz. Nichts passiert. Ich bin nicht verletzt. Renne weiter in den Wald.
Stimmen. Ich bleibe stehen, sehe mich um. Langsam schleiche ich mich wieder heran. Ein Wesen steigt aus einem Ding aus. Ein Mann.
Das Gesicht kenne ich. Und in dem Maß, in dem die Erinnerung zurückkehrt, wachse ich. Mein Körper streckt sich. Ich kann die Hose und die Schuhe loslassen, weiß wieder, wer ich bin, wo ich war. Weiß, dass ich meine Doppelgängerin vertreiben muss. Ich richte meine Kleidung und gehe auf Holger zu. SIE ist nicht da. Gut.
„Da bist du ja“, sagt er und streicht mir das Haar aus dem Gesicht. Wie schaust du denn aus?“
„Ich bin in ein Loch gefallen.“
Wir warten. Reden mit dem Polizisten.
Ein Geräusch hinter mir. Ich drehe mich in Holgers Umarmung um.
Sehe mich.
Bleich und erschrocken einen Schritt zurückstolpern.
Lächle mir ermutigend zu.

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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1122
Wohnort: berlin


D
Beitrag18.10.2020 20:56

von d.frank
Antworten mit Zitat

Also irgendwie hat das was. Diese Vorstellung, dass es da eine Parallelwelt gibt, in der so ein kleines gebeuteltes Ding nur darauf wartet, den eigenen Platz einzunehmen. Will man natürlich nicht, aber dann und bei all der Beschwerlichkeit dieses Weges, gönnt man´s ihm.
Das ist so ein bisschen wie eine nie enden wollende Gedankenspirale oder der stetige Kampf mit den eigenen Dämonen und lässt sich dadurch gut in die Realität übertragen. Mag sein, dass ich das Genre in einem falschen Licht sehe, aber für mich steht Phantastik eben genau dafür: Mit den Mitteln und Möglichkeiten des Genres Fragen zur Realität aufzuwerfen, Dinge durch Surrealismus zu spiegeln und trockene, kalte Wahrheiten in den Mantel der Fantasie zu wickeln. Die Idee überzeugt mich also schon mal.
Der "Heldenweg" oder die "Hölle" ist dann vielleicht nicht ganz so fantasievoll dargelegt, aber das ist nur ein kleines Manko und ich hab ja gut reden (weil musste ich mir ja nicht ausdenken) und zu viel hätte wohl auch den Rahmen gesprengt.

Punkteedit:

10

Weil für mich fängt das ein wichtiges Thema ein: unsere Menschlichkeit, die in heutigen Zeiten von allen Seiten auf die Probe gestellt wird. Die wir finden oder auch neu erfinden müssen, die wir immer noch nicht richtig erklären und fassen können und die uns ausmacht wie auch nachhängt.
Ich mag diese winzige Stelle im Text, wo die Prota ihrem alter Ego aufmunternd nach- oder entgegenlächelt, denn das ist ein Zugeständnis, das sich an dieser Stelle leicht machen lässt. Ich mag das Gruselige, das im Text direkt und auch im Nachdenken darüber schwingt. Und wenn das Phantastische dieser anderen Welt vielleicht auch ein bisschen alltäglich ist, ist es eben dieses winzige, fast untergehende Zugeständnis, das mich in meiner Wertung beeinflusst.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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hobbes
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Beitrag18.10.2020 21:02

von hobbes
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Das ist mir zu zäh. Da schaffe ich es nur latent überfliegend bis ans Ende, weil hier viel zu viel erzählt wird, was mich gar nicht interessiert. Keine Ahnung, wie viele Wörter das sind, aber streich doch mal ein Drittel heraus, eventuell werden wir dann Freunde.
Vielleicht aber auch nicht, weil du vielleicht viel mehr Wert auf Dinge legst, die mich nun mal nicht interessieren. Ausufernde Beschreibungen der Umgebung, beispielsweise.

*

Ein wenig überraschend (für mich) landet Sofie nun doch auf meinem fünften Platz. Das ist deshalb der Fall, weil beim Wiederlesen sofort eine Stimmung da war. Von Sofie eben, die - wie mir scheint - die Hoffnung auf ein gutes (was auch immer das sein mag) Leben verloren hat, die selbst ein wenig (oder sogar mehr) verloren gegangen ist und jetzt passiert da etwas, man weiß gar nicht so genau was, man weiß auch nicht, ob es überhaupt irgendwelche Auswirkungen haben wird. Ich würde es ihr wünschen (dass es Auswirkungen hat, positive, versteht sich).
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Raven1303
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Beitrag18.10.2020 22:12

von Raven1303
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Liebe/r Unbekannte/r,

mir gefällt deine Geschichte!
Du beschreibst diese fantastische Welt in tollen Bildern und hast dabei einen flüssigen, spannenden Stil.
Erinnert mich ein wenig an Sergej Lukanienkow "Wächter" Romane, wenn der Prota seinen Schatten greift und darin eintaucht.
Einzig den Sinn verstehe ich nicht ganz: ist die Frau in einer Endlosschleife gefangen? Warum? Was ist das für eine Welt?
Die geforderte Szene und das Licht sind drin.
Ganz liebe Grüße!


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag19.10.2020 12:25

von Stefanie
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Interessante Idee. Der Schreibstil und die Beschreibungen der Welt gefallen mir auch.
Was ich nicht verstehe: Warum lächelt sie am Ende? Irgendwie scheint sie doch in einer Schleife festzuhängen.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag20.10.2020 23:06

von Constantine
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Bonjour Inko,

Ein Paradoxon: Die Person, die den Unfall verursacht hat und angefahren worden ist, ist die gleiche, die neben dem Beifahrer sitzt. Die Idee gefällt mir, aber ich finde, dein Text lebt nur von dieser Idee. Die Protagonistin bekomme ich nicht richtig gegriffen und mache es für mich an der nicht strikt eingehaltenen Perspektive und Stil fest. Zu Beginn vermittelst du lir ihre Sinneseindrücke in kurzen Sätzen, fast stichwortartig. Das ändert sich später und dieser stichwortartige Stil wird aufgegeben. Vieles, so mein Eindruck, ist für den Leser gedacht, kommt nicht aus der Protagonistin heraus und dann verliert dein Text mich.
Der gesamte Mittellteil mit Sofies Begegnung des Wesens (eher banal erzählt, als dass es mich mitnimmt) und der Odyssee erscheint mir sehr zäh, als wäre die Entwciklung dieser Idee ein großes Problem gewesen und dann musste mehr her und dieser Mehr liest sich für mich eher nach Füllung, um den Anfang und das Ende nicht all zu schnell zu verbinden und man hat max. 2000 Wörter. Da wäre weniger für mich mehr gewesen, weil ich mich frage, für wen erzählt Sofie all das, für wen beschreibt sie.

Zitat:
Hotel California im Radio wird unterbrochen von Verkehrsmeldungen. Bedeutungslos. Hier am A der Welt fährt sonst keiner. Es gibt nicht mal einen Mittelstreifen. Nur vereinzelte Häuschen, ansonsten Wald.
Ich richte mich auf. Ein Déjà-vu. Als wäre das hier schon einmal ganz genau so passiert.
„Vorsicht!“ Rufe ich.
Zu spät.
Ein Ding bricht links aus den Bäumen hervor, schießt über die Straße. Holger bremst scharf. Das Auto streift das kindergroße Wesen. Es wird ein Stück weit fortgeschleudert, rappelt sich auf und rennt einfach weiter. Schleift seine sackartige, schwarze Kleidung wie eine Schleppe durch das Laub.
„Scheiße, was war das denn?“
„Ich glaube das war ein Kind.“ Mein Herz klopft bis zum Hals. „Ruf die Polizei, ich suche es.“ Ich warte seine Worte nicht ab, steige aus und Hetze dem Kind hinterher.
„Hallo“, rufe ich. „alles okay?“
Die Bäume stehen dicht. Niedrige Büsche und hohes Gras kratzen an meiner Hose. Hoffentlich kommt bald Hilfe. Ich rufe und suche eine ganze Weile, finde aber keine Spur, gehe zurück. Ich höre meinen Mann mit jemandem reden. Sehe das Polizeiauto, unseren Wagen, Holger, der einen Arm um meine Schulter gelegt hat.

Dafür, dass der Unfall erst passiert ist und Sofie und ihr Mann in einer abgeschiedenen Gegend sind, kommt die Polizei aber ratzfatz. Geht mir hier zu schnell.


Zitat:

Holger, der einen Arm um MEINE Schultern gelegt hat?
Wie vom Blitz gestreift bleibe ich stehen. Blutrauschen in den Ohren. Panik. Schwindel.
Die Frau, die ich ist und doch nicht ich sein kann, wendet sich zu mir um.
Ich mache entsetzt einen Schritt zurück. Sie lächelt mich an.



Zitat:
Ich richte meine Kleidung und gehe auf Holger zu. SIE ist nicht da. Gut.
„Da bist du ja“, sagt er und streicht mir das Haar aus dem Gesicht. Wie schaust du denn aus?“
„Ich bin in ein Loch gefallen.“
Wir warten. Reden mit dem Polizisten.
Ein Geräusch hinter mir. Ich drehe mich in Holgers Umarmung um.
Sehe mich.
Bleich und erschrocken einen Schritt zurückstolpern.
Lächle mir ermutigend zu.

Das Lächeln und der Wechsel der Bedeutung ist nachvollziehbar.

Bis auf die Grundidee vom Anfng und Ende her, fand ich deinen Text leider wenig überzeugend konstruiert von der Perspektive und dem langgezogenen Mittelteil.
Es tut mir leid: zéro points.

Merci beaucoup.
Constantine
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag21.10.2020 08:00

von Ribanna
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Interessante Geschichte, gut geschrieben mit einigen kleinen Flüchtigkeitsfehlern. Insgesamt rund.

_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6152
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag21.10.2020 15:53

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hallo unbekannter Autor, Autorin, heimlich mitschreibende KIs, magische Wesen oder was auch immer,

Ich kommentiere direkt beim ersten Lesen und während ich lese, damit die Leseeindrücke so frisch wie möglich sind. Daher kann es sein, dass ich mal auf etwas hinweise, was sich später im Text noch klärt.
Disclaimer vorweg: All meine Kritiken sind in diesem Wettbewerb hochgradig subjektiv und bedeuten damit eigentlich gar nichts, außer wie mir ein Text persönlich gefallen hat. Ich neige zu Sarkasmus und mache mich auch gerne mal über Dinge lustig. Ich bitte diejenigen, die eine gefühlt zu harte Kritik von mir abbekommen, das nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, denn es ist ganz bestimmt nicht böse gemeint. Ich nehme aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn jemand seinen Text bei einem Wettbewerb der ungeschönten und schonungslosen Kritik vorwirft. Wer ein Problem damit hat, möge das Lesen meines Kommentars an dieser Stelle abbrechen.

So, los geht‘s, you have been warned …


Zitat:
und Hetze dem Kind hinterher.
hetze klein

Zitat:
„Hallo“, rufe ich. „alles okay?“
"Alles" groß, weil Satzanfang.

Zitat:
Sehe das Polizeiauto, unseren Wagen, Holger, der einen Arm um meine Schulter gelegt hat.
Abgefahrene Idee, gefällt mir.

Zitat:
Vogelleer.
schönes Wort!

Zitat:
Kein Geräusch außer dem, meiner Schritte.
Kein Komma. Schade, solche Fehler werfen aus dem Lesefluss.

Zitat:
Ein summen, singen.
Beide groß, weil hier Nomen.

Zitat:
Nach Tagen oder Wochen stehe ich am Fuß des Berges
Wenn diese Welt irgendwelchen Regeln organischer Biologie gehorcht, dürfte Flüssigkeitsbedarf langsam ein echtes Problem werden.

Zitat:
Rotes Blut tropft auf den Fels und versickert.
Bei grünem würde ich mich auch wundern.

Zitat:
Lächle mir ermutigend zu.
Repeat until false?

Schöne Geschichte, atmosphärisch, mysteriös und spannend zu lesen. Obwohl mir das Ende von Anfang an klar war, aber das macht nichts, denn es fühlt sich rund an. Da vergebe ich sogar, dass Schmetterlinge und *kreisch* vorkommen. Das einzige, was mich stört (neben der bisweilen hohen Fehlerdichte) ist, dass du keine Interpretationsansätze bereitstellst oder andeutest. Keine Möglichkeit, die Endlosschleife zu verlassen, und kein Sinn, was diese überhaupt soll. Bei der seltsamen Zwischenwelt musste ich ein bisschen an "The Langoliers" von Stephen King denken, keine Ahnung warum. Vielleicht wegen der verbrauchten Sonne. Was das ganze jetzt aber soll, könnte ich höchstens mutmaßen. Scheint mir also eher eine Geschichte zu sein, die einfach seltsam sein soll, nur der Seltsamkeit wegen. Weitere Denkansätze liefert sie mir nicht, also eher reine Unterhaltung. Aber gute, habe ich auf jeden Fall gerne gelesen. (Und einen Verdacht, wer das geschrieben haben könnte.)

Ob es am Ende für Punkte reicht, kann ich noch nicht sagen. Eigentlich bevorzuge ich Geschichten, die über reine Unterhaltung hinausgehen.

Auf jeden Fall gerne gelesen,
Veith

2 Punkte von mir


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holg
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Beitrag22.10.2020 12:11

von holg
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Eine Jagd auf sich selbst. Klassiker.
Hebt irgendwann ziemlich weit ab. Der Aufstieg als Maß eines ganzen Lebens, das erlitten werden muss, bevor es zurück geht.
Weiß noch nicht.


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F.J.G.
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Beitrag22.10.2020 13:06

von F.J.G.
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Idee top.
Beschreibungen top.

Das Problem? Ich bin ab Ende des zweiten Drittels ausgestiegen, weil quasi nur Landschaftsbeschreibungen kamen und einfach nix passierte.

Beschreibungen kannst du jedenfalls gut, das muss man dir lassen. Danke dafür!


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Gast







Beitrag22.10.2020 22:35

von Gast
Antworten mit Zitat

Sofie und Holger sind mit dem Auto unterwegs, als eine Beinahkollision mit einem unidentifizierten Wesen sie zum Anhalten zwingt. Auf der Suche nach dem Opfer gerät Sofie in eine Zwischenwelt, aus der sie nicht wieder entkommt, wenn sie den Ausgang nicht findet. Nach einer gefühlt sehr langen und beschwelichen Suche in der Zwischenwelt findet sie aber den Weg zurück in die Realität und trifft dort wieder genau in dem Moment wieder auf Holger, in dem sie ihn vorher verlassen hat. In einem sehr kurzen Augenblick ist sie in beiden Identitäten zugleich anwesend.

Vorgaben:

  => Unfall am Anfang der Erzählung/Geschichte: ok
  => Licht als zentrales Element: Das "Lichterleuchten auf den Berg" als Wegweiser ok
  => Phantastische Elemente: Offensichtlich gegeben.

=> Vorgaben sind erfüllt.

Ausgestaltung: Es werden zu viele Fragen aufgeworfen, die niemals beantwortet werden. So erwähnt das namenlose Hutzelmännchen mehrfach, dass es Sofie "jedes Mal" heraushilft... von Sofies Seite aus gibt es aber keinerlei Hinweise darauf, dass sie ähnliche Situationen schon Mal mitgemacht hat (außer einer vagen Referenz auf ein Deja vu). Es ist auch nicht ersichtlich, warum das Männchen sich die Mühe macht, ihr beim Weg heraus zu helfen; offensichtlich ist er weder allgemein ein Menschenfreund, noch scheint ihm Sofie sonderlich sympathisch. Welches Interesse also hat er daran, ihr zu helfen? Es wird angedeutet, dass dieses Männchen möglicherweise das Opfer der Beinahkollision ist; wenn ja, was hatte er in der Realwelt zu suchen? Wollte er sie in die Falle locken? Warum hilft er ihr dann da raus?

Darüber hinaus wird nicht klar, warum es für das Entkommen aus der Zwischenwelt fatal sein sollte, zu Essen oder zu Trinken. Hier würde vielleicht eine Gegenüberstellung mit einem Menschen helfen, der/die einen diesen Fehler erkennbar gemacht hat. Es ist auch nicht einleuchtend, wie ein langer und beschwerlichen Aufstieg mit einer Hose in der einen und einem paar Schuhe in der anderen Hand zu bewältigen ist und warum sie die Sachen meint mitnehmen zu müssen - zumal Sofie ja während der Flucht aus der Zwischenwelt scheinbar signifikant geschrumpft sein muss, also müssten ihre Hose und Schuhe größenmäßig so etwas wie Koffer auf ihrer Reise sein?

Wenn Sofie während ihrer Reise "Wut beim Gedanken an ihre Doppelgängerin aufkeimt" (warum? Es ist doch sie selber? Zu diesem Zeitpunkt sogar in der gewünschten Existenz in der Realwelt) und sie diese "vertreiben muß," warum lächelt sie ihr dann zu, als sie sie in der anderen Manifestation sieht?

Letztendlich würde ich (nicht nur weil ich "die unendliche Geschichte" als Vergleich nehme) erwarten, dass die Reise in irgendeiner Form der Prota Erkenntnisse über sich selber bringt, sie also als veränderter Mensch da heraus kommt. Das ist aber nicht erkennbar. Was also war dann Sinn und Zweck der Übung?

Macht insgesamt einen unrunden Eindruck.

Durch das sehr hohe Niveau des Wettbewerbes bleiben keine Punkte übrig.
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Gast







Beitrag22.10.2020 23:01

von Gast
Antworten mit Zitat

Hätte mir mehr Aktion gewünscht, als nur einen Berg raufzukrackseln.
Zu wenig aus der idee gemacht
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.10.2020 08:47

von Rodge
Antworten mit Zitat

Für mich segelt die Geschichte hart am Wind der Wettbewerbsbedingungen. Ich habe den Eindruck, das Licht gibt es nur, damit die Geschichte hier rein passt. Auch ist die Suche nach dem Wesen für mich keine Verfolgungsjagd.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag23.10.2020 18:55

von shatgloom
Antworten mit Zitat

Was mir gefällt:
Schöner Schreibstil, hier kann jemand Bilder erzeugen.
Der Anfang und das Ende sind richtig spannend.
Vorgabe 1 ist mit dem Unfall auch erfüllt.
Und es spielen Schmetterlinge mit.

Was ich vermisse:
Es ist zwar immer die Rede von Lichterleuchten, Leuchtelicht und dass sie durch das Licht gehen muss. Aber für mich würde die Geschichte auch ohne Licht funktionieren.

Ist eine sehr interessante Umsetzung, irgendwie dachte ich da an "Körperfresser". Teilweise schon ein bisschen gruselig, im Mittelteil sehr märchenhaft. Gefällt mir.
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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag23.10.2020 20:50

von MoL
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Leerer Kommentar. Auf Wunsch kann ein ausführliches Feedback gern bei mir erfragt werden.

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gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
----------------------------------
Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag23.10.2020 23:49

von firstoffertio
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Das Wesen ist immerhin da. Die langen ausführlichen Beschreibungen der Szenerie, Natur sind nämlich etwas anstrengend. Da freute ich mich doch, als das Wesen auftauchte. Und die Schmetterlinge. Mit Flügeln aus Glas. Aua.

Eine Erinnerung an einen Kindheitsalptraum?
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag25.10.2020 12:30

von silke-k-weiler
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Hallo Text,

das ist eine sprachlich solide phantastische Episode, die sich mir im Moment noch einer Interpretation entzieht. Das kann an der Menge der Texte liegen, ich habe nur das Gefühl, auch wenn sich der Kreis am Schluss schließt, dass die Abfolge der Ereignisse und Bilder etwas Willkürliches hat. Dennoch sehr plastisch beschrieben.

Zwischendrin fühlte ich mich an die Unendliche Geschichte erinnert, wenn Bastian durch das Wasser des Lebens geht.

Die Vorgaben:
- Unfall am Anfang der Geschichte - check.
- Licht -> hier habe ich den Eindruck, das Licht wird durch das Spiegelmotiv, das für mich beim Lesen den größeren Raum einnimmt, an den Rand gedrängt. Oder es ist subtil interpretiert, da eben der Spiegel Licht reflektiert?

Schwierig. Ich bin noch am Tüfteln, wer in meine Top Ten aufrückt. Gerne gelesen habe ich Dich allemal.

VG
Silke
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag26.10.2020 03:21

von Eliane
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Damit ich die Beiträge einigermaßen gerecht bewerten kann, vergebe ich jeweils maximal 5 Punkte für:
Thema "Licht": 4
Beginn "Stille / Unfall / Verfolgungsjagd": 5
Genre Phantastik: 5
Schreibstil: 5
persönlicher Eindruck: 4
Summe: 23

Guter Stil, wirkt allerdings ein wenig hastig geschrieben - viele Kommafehler, Groß-/Kleinschreibung etc. Manche Vergleiche klingen in meinen Ohren einen Tick daneben, zum Beispiel finde ich, Holz kann gar nicht klirren.

Ansonsten aber eine tolle, runde Geschichte, die mich (zwar erst beim zweiten Lesen, dann aber umso mehr) reingezogen hat. Eine der wenigen, bei denen das Licht nicht nur ein Accessoire ist, sondern zur Lösung beiträgt. Anfang und Ende fügen sich nahtlos aneinander. Und ich mag die surreale Welt, die Du malst.

Einer meiner Punktefavoriten.
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Yorinde
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 165
Wohnort: Stendal


Beitrag27.10.2020 19:02

von Yorinde
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Sehr phantastisch. Very Happy  Im mittleren Teil, auf dem Weg hinauf auf den Berg, wurde der Text für meinen Geschmack etwas zu langatmig, da musste ich mich dazu zwingen, nichts zu überspringen. Die Wendung am Ende, quasi wie eine Endlosschleife, die sich da auftut, war für mich überraschend. Allerdings gibt es daraus auch keinen Ausweg, wie mir scheint.
Zwei, drei Gedanken zum Text:

Zitat:
Häuser gibt es nicht, nur Gegend soweit das Auge reicht.


Unter Gegend verstehe ich eine Region, also nichts explizit Unbewohntes, ohne Häuser. Vielleicht gäbe es ein treffenderes Wort?

Zitat:
umschwirrt von stumm schillernden Insekten.


Stumm schillernd ist m.E. eine eigenartige Kombination, da es nichts miteinander zu tun hat. Bunt schillernd ja, stumm und schillernd auch, aber stumm schillernd finde ich persönlich unpassend.


_________________
Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten. Hin und wieder sollten wir dem Leben aber auch einen Stift leihen.
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag27.10.2020 19:16

von anderswolf
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Wider die Textarbeit. Oder: Am A.

Die Ratgeber zum Verfassen erfolgreicher Texte verfolgen mitunter widersprüchliche Ansätze. Mal soll man planen, bevor man schreibt, mal soll man schreiben, bevor das Planen die Kreativität abwürgt, mal soll man beides gleichzeitig machen. Auf eines können sie sich aber in der Regel alle einigen: der erste Entwurf ist Mist und muss nach Fertigstellung dringend überarbeitet werden.
Es ist neben dem Verfassen des Ersten Entwurfs oft dieses Überarbeiten, das frischer Autorenschaft das Schreiben vermiest, muss doch da so manches Unkraut gejätet werden, was doch bestimmt nur verkanntes Beikraut ist. Stellt sich raus: Nö.

Ja, auch hier wurde nicht einfach nur aufs Papier gebrochen und abgeschickt, aber sorgfältiges Lektorat sieht halt auch anders aus. Sätze, die abrupt enden, Orthographie und Zeichensetzung, die ein gründlicheres Korrekturlesen als falsch erkannt hätte, das eine oder andere Darling, das noch hätte gekillt werden sollen.

Die Geschichte ist da wenigstens bei sich: Wie die Protagonistin muss die Autorin beim Überarbeiten immer und immer wieder dasselbe durchmachen, Déja-Vu, schon mal gelesen, schon mal redigiert. Und ja, das dauert, manchmal fühlt es sich an wie ein ganzes Leben, das man nur mit einem einzigen Text verbringt und dann darf der auch nur 2000 Worte umfassen, hier mal schnell raus mit dem Halbsatz, Spiegelscherben schneiden in die Haut, bisschen Blut ist immer, wo gehobelt wird, da fallen Lichtduschen.

Und nach einer ebenso zirkulären wie vorhersehbaren Zeitreise durch eine Kreuzung aus Alices Wunderland und Stranger Things' Upside Down sind Sofie und Leserschaft am gleichen Punkt: am Ende.

Vorgaben eingehalten, Unfall, Lichtkram, Phantastik-Setting.

Keine Punkte.
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Yorinde
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 165
Wohnort: Stendal


Beitrag28.10.2020 01:00

von Yorinde
Antworten mit Zitat

Sehr phantastisch. Very Happy  Im mittleren Teil, auf dem Weg hinauf auf den Berg, wurde der Text für meinen Geschmack etwas zu langatmig, da musste ich mich dazu zwingen, nichts zu überspringen. Die Wendung am Ende, quasi wie eine Endlosschleife, die sich da auftut, war für mich überraschend. Allerdings gibt es daraus auch keinen Ausweg, wie mir scheint.
Zwei, drei Gedanken zum Text:

Zitat:
Häuser gibt es nicht, nur Gegend soweit das Auge reicht.


Unter Gegend verstehe ich eine Region, also nichts explizit Unbewohntes, ohne Häuser. Vielleicht gäbe es ein treffenderes Wort?

Zitat:
umschwirrt von stumm schillernden Insekten.


Stumm schillernd ist m.E. eine eigenartige Kombination, da es nichts miteinander zu tun hat. Bunt schillernd ja, stumm und schillernd auch, aber stumm schillernd finde ich persönlich unpassend.

Zitat:
strecke mich der Schwärze über mir entgegen.


Weiter oben hast du geschrieben, dass dort, wo der Berg den Himmel berrührt bzw. aufreißt, Licht herunterfließt. Oben angekommen ist aber Schwärze. Ist das beabsichtigt oder ein kleiner Logikfehler?

Soviel von mir.
Liebe Grüße, Yorinde


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag28.10.2020 07:44

von Maunzilla
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Sehr schön erzählt. Vielleicht stellenweise etwas langatmig. Gehört in meine Top 10.

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