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SabSabine Schneckenpost
S Alter: 53 Beiträge: 6
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Raven1303 Klammeraffe
Alter: 41 Beiträge: 540 Wohnort: NRW
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25.10.2020 12:04
von Raven1303
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Hi Sabine,
Mit 11 kann ein Kind allein zu Hause bleiben, vor allem, wenn die Mutter berufstätig ist.
Bei Krankheit des Kindes würde sicher einer der Elternteile versuchen beim Kind zu Hause bleiben. Zu krank, sollte es also nicht sein.
Ich kenne aber eine alleinerziehende Mutter, die war gezwungen, die Kids auch schon eher allein zu Haus zu lassen. Hat dann zwischendurch aber immer mal per Telefon kontrolliert. Auch wenn sie kränklich waren.
Alleine krank melden könnte funktionieren. Ich melde meine Kids auch schnell per Mail ans Sekretariat krank. Dass würde deine elfjährige sicher über Mutters Account hin bekommen. Dann noch der schriftliche Eintrag der Eltern im Merkheft, den die Kids vorzeigen müssen, wenn sie wieder da sind. Lässt sich vom Kind aber sicher auch fälschen.
Zu Not könntest du es ja auch so machen, dass die Mutter die Oma bittet, später zu kommen, um sich zu kümmern und deine elfjährige sagt der Oma wieder ab, dass sie doch nicht kommen muss.
Am einfachsten ist es aber, die elfjährige geht normal aus dem Haus und die Eltern denken, sie ist in der Schule. Sie setzt dann eine Krankmeldung im Namen der Mutter ab.
_________________ Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke) |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2821
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25.10.2020 18:39
von Maunzilla
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Sie könnte entweder eine für sie übliche Krankheit haben, oder eine Erkältung oder eine leichte Verletzung simulieren, wie einen verstauchten Fuß o.ä. Dafür braucht sie auch keine Krankenwache.
Das einzige Problem sehe ich darin, daß Kinder heutzutage dank der elektronischen Geräte totalüberwacht sind. Ich hätte zu meiner Zeit noch locker einen Tag schwänzen können, ohne daß alle halbe Stunde die elektronische Fußfessel in meiner Tasche geklingelt hätte.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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zwima Klammeraffe
Beiträge: 640 Wohnort: Reihenhausidyll
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26.10.2020 10:21
von zwima
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Das Problem fängt schon da an, dass die Schule beim Fehlen eines unentschuldigten Kindes nach einer gewissen Zeit die Polizei informieren muss, die dann im Zuhause des Kindes vorbeischaut. Die Entschuldigung fäschen ginge bei uns nicht (so einfach), denn entweder geht das nur telefonisch durch ein Elternteil (und eine 11-Jährige klingt noch nicht wie eine Erwachsene), oder über das Eintragen einer Online-Absenz, die per TAN über das elterliche Handy bestätigt werden muss.
Dass eine Elfjärhige bei (nicht allzu schlimmer Krankheit) auch schon mal ein paar Stunden allein zuhause bleiben muss, halte ich dagegen für realistisch. Mussten meine Mädels schon so ab ca. 8-9 Jahren.
Wenn sie dann mal weg ist, kann sie ja einfach das Handy ausmachen oder nicht dran gehen (so sie denn schon eines hat - bei einer ELfjährigen würde man wohl davon ausgehen, dass sie eines hat). Die Mär von der elektronischen Totalüberwachung habe ich in der Realität noch nie so erlebt.
Grundsätzlich würde ich mir aber überlegen, ob ich im einen Kinderbuch - wenn deine Heldin 11 Jahre alt ist, ist die Leserschaft wahrscheinlich so 8-9 Jahre, ein Kind wirklich von zu Hause abhauen lassen würde, um dann tatsächlich Heldentaten zu begehen und (womöglich) als "Heldin" zurückzukommen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Botschaft dahinter, vor allem bei einem noch so jungen Kind, skeptisch gehesen werden könnte.
_________________ HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)
Piper:
Späte Ernte, AT Moor
Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie |
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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26.10.2020 10:30
von MissClara
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zwima hat Folgendes geschrieben: |
Grundsätzlich würde ich mir aber überlegen, ob ich im einen Kinderbuch - wenn deine Heldin 11 Jahre alt ist, ist die Leserschaft wahrscheinlich so 8-9 Jahre, ein Kind wirklich von zu Hause abhauen lassen würde, um dann tatsächlich Heldentaten zu begehen und (womöglich) als "Heldin" zurückzukommen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Botschaft dahinter, vor allem bei einem noch so jungen Kind, skeptisch gehesen werden könnte. |
Die Assoziation hatte ich auch.... aber eher bei dem ganzen Lügen usw. Ist es denn eine mehrtägige Klassenreise oder "nur" ein Ausflug? Wie wäre es simpler: Sie verpasst den Ausflugsbus- alle sind weg. Dann traut sie sich nicht, es ihrer Mutter zu sagen oder die ist eh bei der Arbeit. Und dann fährt sie einfach alleine hinterher, in dem Glauben, hier wirklich gut und richtig zu handeln. So hättest du ein bisschen Lügerei gespart...
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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26.10.2020 13:13
von Merlinor
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Hallo
Ich mag die Idee nicht, dass das Mädchen irgendwelche Lügengeschichten und faulen Tricks bemühen muss, um ihre "Heldenreise" zu begehen. Das sollte auch anders gehen.
MissClaras Vorschlag finde ich besser.
Die Problemstellung: "Ihre Klasse macht einen Ausflug, um etwas Geliehenes zurückzubringen. Sie selbst findet ein vergessenes Teil und reist hinterher, um es nachzuliefern."
Also könnte ein Plot folgendermaßen aussehen: Das vergessene Teil kann sie nur finden, weil sie zurückgeblieben ist. Deshalb: Der Bus mit der Klasse fährt ab. Dabei wird das Mädchen schlicht vergessen (zum Beispiel, weil sie auf der Toilette ist). Bei der Anwesenheitskontrolle im Bus vor der Abfahrt wird dank irgendeiner Ablenkung übersehen, dass sie fehlt.
Das Mädchen steht ratlos an der Abfahrtstelle. Der Bus ist weg. Sie sieht dort auch das Paket, in welches die Klasse den "geliehenen Gegenstand" verpackt hatte. Das war ebenfalls vergessen worden. Ihr Handy liegt bereits im Bus mitsamt ihrem Rucksack nebst Geldbörse und allem, was sie für die Fahrt eingepackt hatte. Dennoch macht sie sich auf den Weg, um das Paket nachzuliefern und ihre Klasse wieder zu erreichen.
Unterdessen fällt im Bus auf, dass sie fehlt. Eine hektische Suchaktion beginnt. Die Eltern werden alarmiert. Es herrscht bei den Verantwortlichen große Aufregung. Der Bus kehrt um.
Das Mädchen weiß nichts von der Suchaktion und begibt sich statt dessen auf eine abenteuerliche Reise. Die kann ich mir durchaus spannend vorstellen. Ein elfjähriges Mädchen ohne Geld und Handy, das dennoch Wege und Mittel findet, ihr Ziel zu erreichen ...
Am Ende steht der Bus mitsamt der Klasse wieder am Ausgangspunkt, das Mädchen aber kommt am Zielort an und überbringt den geliehenen Gegenstand. Erst dann wird wird ihr Aufenthaltsort bekannt und alle sind glücklich, dass sie heil und gesund aufgetaucht ist.
Bei dieser Variante wäre keine Lügenaktion nötig.
Ich fände es nicht gut, in so einem Buch, das ja von Kindern gelesen werden soll, Strategien zum erfolgreichen Schulschwänzen zu propagieren.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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madloom Gänsefüßchen
Alter: 48 Beiträge: 16 Wohnort: Wien
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26.10.2020 13:33
von madloom
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: | Bei dieser Variante wäre keine Lügenaktion nötig.
Ich fände es nicht gut, in so einem Buch, das ja von Kindern gelesen werden soll, Strategien zum erfolgreichen Schulschwänzen zu propagieren. |
Erstmal: Ich finde die Variante sehr gut, hört sich spannend an.
Auf der anderen Seite finde ich, dass auch in einem Kinderbuch der Protagonist nicht brav sein muss - von Pippi Langstrumpf bis Harry Potter geht's immer wieder um Kinder, die sich über Regeln hinwegsetzen (müssen), um etwas zu schaffen. Dabei lügen sie auch und brechen Regeln, die man nie brechen sollte.
Ich denke, dass grade das der gute Effekt von solchen Büchern ist: Zu lernen, wann man eine Regel beachten und wann man sie zumindest biegen kann, zu begreifen, dass Regeln keine ultimative Wahrheit darstellen, dass man sie hinterfragen darf und muss.
Damit das nicht eskaliert - und mir ist auch klar, dass man je nach Alter der Leser vorsichtig damit umgehen muss - kann das Umfeld entsprechend darauf reagieren. Harry Potter bekommt von Dumbledore und McGonnagall ja oft genug den Kopf gewaschen, genauso wie sie ihn manchmal unterstützen oder seine Vergehen tolerieren.
Kontext ist dabei entscheidend, finde ich.
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SabSabine Schneckenpost
S Alter: 53 Beiträge: 6
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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26.10.2020 14:20
von MissClara
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madloom hat Folgendes geschrieben: |
Ich denke, dass grade das der gute Effekt von solchen Büchern ist: Zu lernen, wann man eine Regel beachten und wann man sie zumindest biegen kann, zu begreifen, dass Regeln keine ultimative Wahrheit darstellen, dass man sie hinterfragen darf und muss.
Kontext ist dabei entscheidend, finde ich. |
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Natürlich dürfen (und sollten) Autoritäten in Kinderbüchern auch hinterfragt werden. Hier klingt mir der Kontext aber sehr nach Mittel zum Zweck um überhaupt die Protagonistin auf ihre Heldenreise schicken zu können.
Deswegen der Vorschlag mit dem Bus verpasst. Ich würd es auch gar nicht zu kompliziert machen. Bei Brot und Tulpen wird Mutti auch einfach an der Raststätte "vergessen" und es fügt sich alles super, obwohl man sagen könnte, wie unrealistisch.
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SabSabine Schneckenpost
S Alter: 53 Beiträge: 6
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Raven1303 Klammeraffe
Alter: 41 Beiträge: 540 Wohnort: NRW
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26.10.2020 14:40
von Raven1303
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Wie schaut denn das Elternhaus deiner 11jährigen aus?
Vielleicht sind die ja auch etwas gleichgültig und vernachlässigen das Kind.
Vielleicht darf sie nicht mit auf den Ausflug, weil die Eltern vergessen haben, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben.
Das Mädchen muss dafür in eine andere Klasse.
Die Lehrerin dort verpeilt das total.
Das Mädchen beschließt trotzdem mitzufahren und reist hinterher.
Dann käme die Aktion vielleicht eher positiv rüber. Sie wehrt sich gegen die Gleichgültigkeit der Eltern, die das erstmal auch gar nicht merken.
Edit: Vielleicht legt dein Mädchen noch nen Zettel hin: schlafe bei Lisa
Oder so.
Diese Übernachtungstricks machen die drei !!! Und die ???Kids auch.
_________________ Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke) |
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