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Elena Eselsohr
E Alter: 82 Beiträge: 218 Wohnort: Berlin
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Nina Dichterin
Beiträge: 5002 Wohnort: Berlin
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23.10.2020 12:52 Re: Hör auf die Stille von Nina
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Liebe Elena,
ein Gedicht über die Stille. Ich gehe mal durch die Strophen:
Elena hat Folgendes geschrieben: | Unter dem Licht sitzen,
die Kühle der weichenden
Nacht auf der Haut,
erste Geräusche der Straße,
fremd aller Poesie. |
Unter dem Licht sitzen, ... das könnte die Sonne sein, eine Lampe oder auch das Glück.
Die Kühle der weichenden ... ganz wunderbar gesagt! Die Kühle der Weichenden ...
Nacht auf der Haut ... ein starkes Bild, mit den vorhergehenden Zeilen zusammen, lese ich es als "aufsteigende Helligkeit", der Tag beginnt.
In der letzten Zeile lese ich "fern aller Poesie". Irgendwie ist mir das fremd hier zu fremd. Für mich gehen "Geräusche der Straße" und "Poesie" zusammen, d.h. ich kann mir schon Poetisches dazu vorstellen bzw. "zusammendenken". Insofern ist es für mich eher "fern" als "fremd", aber das kann ja subjektiv anders empfunden werden.
Elena hat Folgendes geschrieben: | So der Morgen,
wenn die Nacht aus Träumen
erwacht und unentwegt
eine energische Amsel
die Frühe besingt. |
Die singende Amsel ist ein schönes, verdichtetes Bild, wie herausgenommen aus einem Gesamten. Die Nacht, die aus Träumen erwacht, gefällt mir auch sehr.
Elena hat Folgendes geschrieben: | Allmählich werden
Gedanken zur Form, Fragen,
die sich von selbst ergeben,
und vorm Haus startet
jemand sein Auto. |
Hier kann ich den Übergang nicht so ganz finden. Vorher die Beschreibungen, atmosphärisch, und hier ganz "denkerisch". Eher kühl als sanft. Eher bedrängend, als beruhigend. Andererseits passt es zum Tagesanbruch. Also das Denken war ja im Traum und wurde vielleicht geweckt durch die energische Amsel. Und schon rattern die Fragen los. Und überhaupt beginnen die Geräusche mehr zu werden, wie durch das startende Auto auf der Straße angestoßen. Vielleicht ist es so von Dir gedacht.
Warum es "Hör auf die Stille" heißt, weiß ich allerdings nicht so genau. Für mein Empfinden beschreibst Du hier den Übergang, von der Ruhe ins städtische Treiben sozusagen. Den Titel kann ich gedanklich nicht richtig "ansetzen" an das, was hier beschrieben ist.
Gerne gelesen.
Liebe Grüße
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Elena Eselsohr
E Alter: 82 Beiträge: 218 Wohnort: Berlin
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E 23.10.2020 15:33 Hör auf die Stille von Elena
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Liebe Nina,
aha, mit diesem Gedicht kommst du nicht so recht klar. Ich beschreibe darin den dämmernden Morgen eines noch nicht begonnenen Tages mit seinen Eindrücken, der vom Gedicht ablenken würde. Gewöhnlich schreibe ich nämlich am Morgen. Das geht also nicht daraus hervor, dass es sich um ein Gedicht um das Schreiben handelt. Muss ich was ändern. Beim Schreiben bin ich nicht sozusagen momentan, sondern im Gedicht, und die Umwelt wird unwichtig. Erst das startende Auto bringt mich zurück in die Gegenwart. Das wollte ich ausdrücken. Tja, da muss ich sehen, was ich mit dem Gedicht anstelle. Vielleicht schreibe ich es ganz neu. Hab vielen Dank, Nina, deine Einschätzung hilft mir und dem Gedicht.
Lieben Gruß, Elena
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schwarzer lavendel Leseratte
Beiträge: 113
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23.10.2020 15:40
von schwarzer lavendel
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liebe elena,
schreib lieber ein neues und lass das.
Allmählich werden
Gedanken zur Form
das ließe sich variieren.
damit spielen meine gedanken noch.
ich stelle heute auch ein neues ein.
liebe grüße
charlotte
_________________ nur eine idee, aber eine schöne. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5002 Wohnort: Berlin
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23.10.2020 15:52 Re: Hör auf die Stille von Nina
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Liebe Elena,
Elena hat Folgendes geschrieben: | Liebe Nina,
Ich beschreibe darin den dämmernden Morgen eines noch nicht begonnenen Tages mit seinen Eindrücken, der vom Gedicht ablenken würde. Gewöhnlich schreibe ich nämlich am Morgen. Das geht also nicht daraus hervor, dass es sich um ein Gedicht um das Schreiben handelt. Muss ich was ändern. |
es war lediglich der Titel, den ich mit dem Inhalt nicht zusammen bringen konnte. Nun, nach Deiner Erklärung, verstehe ich den Zusammenhang. Ich habe eine Idee zu Deinen Änderungsgedanken, vielleicht kannst Du etwas damit anfangen. Es ist nur eine Kleinigkeit.
Tatsächlich braucht es m.E. zumindest einen weiteren Hinweis auf das Schreiben von Gedichten. Du hast es ja bereits angerissen, als Du "fremd aller Poesie" schriebst. Insofern würde ich auch davor den Hinweis setzen. Ich denke, das kann auf diese Weise geschehen, ohne das gesamte Gedicht neu schreiben zu müssen.
Bislang heißt es in der ersten Strophe:
Zitat: | Unter dem Licht sitzen,
die Kühle der weichenden
Nacht auf der Haut,
erste Geräusche der Straße,
fremd aller Poesie. |
Das ließe sich m.E. leicht verändern zu:
Zitat: | Unter dem Licht sitzen [mit einem Stift / mit einem leeren / weißen Blatt Papier],
die Kühle der weichenden
Nacht auf der Haut,
erste Geräusche der Straße,
fremd aller Poesie. |
Also so in diese Richtung. Dann wäre es m.E. auch gleich von der Richtung (inhaltlich) klar(er).
Elena hat Folgendes geschrieben: | Beim Schreiben bin ich nicht sozusagen momentan, sondern im Gedicht, und die Umwelt wird unwichtig. Erst das startende Auto bringt mich zurück in die Gegenwart. Das wollte ich ausdrücken. |
Diesen "Zustand" kenne ich sehr, sehr gut. Vom Malen und Zeichnen auch, auch vom Schreiben. Es ist wie ein "inneres Versenken", wie "eine Meditation" sozusagen, bzw. Einssein mit dem, was man gerade tut.
Elena hat Folgendes geschrieben: | Hab vielen Dank, Nina, deine Einschätzung hilft mir und dem Gedicht. |
Gern geschehen, liebe Elena. Vielleicht helfen Dir nun auch die weiteren Gedanken.
Liebe Grüße zurück
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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23.10.2020 16:14
von Babella
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Ganz ehrlich, an Gedichten schätze ich, dass ich mir meine eigenen Gedanken machen kann. Dein Hinweis, dass es um das Schreiben geht, verdirbt mir die Freude an deinen Zeilen. Schon wieder ein Gedicht über das Dichten, gähn. Ich fand es beim ersten Lesen hübsch, und Poesie ist ja nicht nur "was mit Gedichten", sondern auch so ein Lebensgefühl.
Also, das nur mal so als Kontrapunkt.
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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23.10.2020 16:25
von Minerva
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Mir gefällt es. Über das "fremd" stolper ich auch ein wenig.
Ich finde den Übergang ins "Denkerische" gelungen, weil das ja der Prozess ist, der stattfindet. Etwa genau bei der Hälfte: "erwacht und unentwegt".
Von der Nacht in den Tag, vom Formlosen ins die Form, von der Stille in den "Lärm".
Und den Hinweis, dass es ums Schreiben geht, hat Elena ja nur gegeben in Antwort auf Nina.
Warum soll sie ein Neues schreiben? Was habt ihr denn nur?
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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schwarzer lavendel Leseratte
Beiträge: 113
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23.10.2020 16:27
von schwarzer lavendel
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Minerva hat Folgendes geschrieben: | Mir gefällt es. Über das "fremd" stolper ich auch ein wenig.
Ich finde den Übergang ins "Denkerische" gelungen, weil das ja der Prozess ist, der stattfindet. Etwa genau bei der Hälfte: "erwacht und unentwegt".
Von der Nacht in den Tag, vom Formlosen ins die Form, von der Stille in den "Lärm".
Und den Hinweis, dass es ums Schreiben geht, hat Elena ja nur gegeben in Antwort auf Nina.
Warum soll sie ein Neues schreiben? Was habt ihr denn nur? |
sie soll es nicht ändern. das war der gedanke.
wenn, dann ein neues und dieses so lassen.
_________________ nur eine idee, aber eine schöne. |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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23.10.2020 16:47
von Babella
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Wie man sich missverstehen kann, wenn man nur "lass es" schreibt.
Ja, finde ich übrigens auch: Lass es, wie es ist, und schreib ein anderes über das Schreiben, wenn es denn unbedingt sein muss
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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23.10.2020 16:57
von Minerva
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Ach so, na dann
Ich war schon etwas verwundert.
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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Elena Eselsohr
E Alter: 82 Beiträge: 218 Wohnort: Berlin
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Elena Eselsohr
E Alter: 82 Beiträge: 218 Wohnort: Berlin
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schwarzer lavendel Leseratte
Beiträge: 113
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24.10.2020 15:26 Re: Hör auf die Stille von schwarzer lavendel
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Elena hat Folgendes geschrieben: |
Vorm Computer sitzen,
die Kühle der weichenden Nacht
auf der Haut. Diese Stille.
Erste Geräusche der Straße,
fremd aller Poesie.
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ich glaub, ich behalte das gedicht, wie es war.
liebe grüße
charlotte
_________________ nur eine idee, aber eine schöne. |
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