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Mrs_Rosarot Schneckenpost
M Alter: 40 Beiträge: 6 Wohnort: NRW
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M 22.10.2020 22:10 Flügelfrei Prolog von Mrs_Rosarot
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Puh...was soll ich sagen. Fällt mir nicht gerade leicht jetzt diese Feuertaufe hier, aber ich möchte wissen, ob es sich lohnt oder eben nicht. Deshalb stelle ich mich jetzt mal eurer Kritik und warte ab passiert
Also denn...Feuer frei würde ich sagen
Angst. Das war wohl das einzige, dass sie bisher immer davon abgehalten hatte.
Denn in der Zwischenzeit hatte sie aufgehört zu zählen, wie oft sie diesen Gedanken bereits hatte. An einigen Tagen schien er leiser zu sein, an anderen wiederum war er so laut, dass sie wirklich Mühe hatte ihn zu ignorieren. Heute war eindeutig so ein Tag. Denn ihre Sehsucht nach Erlösung wird in diesem Moment immer größer und stärker. Wie ein Dämon, der sich langsam aber sicher in ihre Gedanken frisst, um dort auch nur jedes kleine bisschen Vernunft gierig in sich zu verschlingen.
Frei sein. Seit sie denken konnte, wünschte Emma Schmidt sich nichts sehnlicher. Schon als kleines Mädchen hatte sie immer davon geträumt ihre Flügel ausbreiten. Wie ein mächtiger, graziler Adler, der dem Horizont entgegen fliegt. Dorthin wo Himmel und Erde sich treffen. An einen anderen Ort, in eine andere Zeit…in ein anderes Leben.
Zumindest Ersteres hatte sie vor ein paar Jahren versucht. Sie hatte die Kraft dazu gehabt alles hinter sich zu lassen, um mit ihrer großen Liebe ein neues Leben zu beginnen.
Allerdings muss sie in diesem Moment mal wieder schmerzlich feststellen, dass ihr das selbst über 8000 km weit weg nicht gelungen ist.
„Du wirst es nie zu etwas bringen!“
Die Stimme, die sie schon so lange nicht mehr in der Realität hatte hören müssen, dringt von ihrem Langzeitgedächtnis aus direkt in ihre Ohren. Daraufhin bahnt sich eine einzelne Träne geradewegs den Weg aus ihrem rechten Auge und läuft ihr still und heimlich die Wange herunter. Wie ein Strom aus heißer Lava brennt sich die Spur aus Wasser, Salz und schwarzer Farbe in Emmas Haut.
„Warum heulst du dumme Kuh jetzt schon wieder! Du hast keinen Grund!“
Die junge Frau zuckt kurz zusammen. Wie lange hatte sie versucht das endlich alles zu vergessen, aber in diesem Moment ist es präsenter als je zuvor. Für einen Moment lang schließt sie die Augen. Dabei verliert sie beinahe die Kontrolle über ihren Wagen, mit dem sie jetzt schon gefühlt seit Stunden ziellos durch die Nacht Kaliforniens rast. In der Hoffnung, die ganzen Gedanken, die in ihrem Kopf herumwirbeln endlich verdrängen zu können.
Manchmal schien die Stille um sie herum so laut zu sein, dass sie am liebsten aus vollen Leibeskräften geschrien hätte. Einfach nur um sie zu übertönen. Doch sie wusste, dass sie sowieso niemand hören würde. Wie schon ihr ganzes Leben lang.
Du warst eben schon immer unsichtbar. Trotz deiner Größe…
Plötzlich entdeckt sie in der Dunkelheit ein grelles Licht und irgendwas in ihr sagt ihr in diesem Moment, dass nun endlich dieser eine Moment gekommen wäre, auf den sie jetzt schon so lange wartete.
Das ist deine Chance…Jetzt oder nie!
Wie Paralysiert steuert sie zielgerichtet auf den ihr entgegen kommenden Truck zu. Das laute Hupen von diesem, um ihr zu signalisieren, dass sie sich auf der falschen Spur befindet, versucht sie dabei eisern zu ignorieren. Gleich wäre es endlich vorbei.
Ein paar Meter vor der drohenden Kollision, kommen ihr allerdings doch Zweifel. Ja. Sie wollte sterben. Aber wollte sie wirklich einen anderen Menschen wegen ihrer Unzulänglichkeiten in Gefahr bringen? War sie so ein schlechter Mensch? Darauf kannte Emma Schmidt nur eine Antwort.
Nein!
Deshalb reisst sie in letzter Sekunde das Lenkrad wieder nach rechts. In ihrem Trance vernimmt sie dabei noch das Dröhnen des in ihr vorbei ziehenden Trucks, bevor sie vollends die Kontrolle über ihren schwarzen Audi S Q5 V6 mit seinen starken 354 PS verliert.
In einem Bruchteil von Sekunden zieht ihr gesamtes Leben nochmal an ihr vorbei. Bevor sie endlich die Dunkelheit einholt und alles in sich verschlingt.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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23.10.2020 09:33
von Stefanie
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Ich finde es irritierend, dass man erstmal so gar nicht weiß, wer oder wo sie ist. Auf halbem Weg erfährt man dann, dass sie in einem Auto sitzt und herumfährt.
Dass sie dabei in einem Luxusauto sitzt, nimmt ihrem Gejammer die Dramatik. Sie wirkt wie ein verwöhntes Luxusfrauchen, dass nicht zu schätzen weiß, was sie hat. In ihrem Leben muss ja etwas gut geklappt haben, wenn sie sich so ein Auto leisten kann.
Insgesamt eine Glorifizierung von Selbstmord.
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Mrs_Rosarot Schneckenpost
M Alter: 40 Beiträge: 6 Wohnort: NRW
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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23.10.2020 09:53
von Stefanie
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Ich glaube nicht, dass Geld glücklich macht, aber wenn sie es geschafft hat, Geld zu verdienen, hat sie ja irgendetwas im Leben richtig gemacht. Sie hat also positive Fähigkeiten, die sie anscheinend gar nicht wahrnimmt.
Es wäre schön, wenn ihre Persönlichkeit vielschichtiger dargestellt würde.
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Mrs_Rosarot Schneckenpost
M Alter: 40 Beiträge: 6 Wohnort: NRW
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1948 Wohnort: Wurde erfragt
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23.10.2020 10:08
von F.J.G.
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Mrs_Rosarot hat Folgendes geschrieben: | Sorry bin blutiger Anfänger |
Das ist ein Grund mehr, weiterzumachen!
Wenn du blutige Anfängerin bist, wirst du wohl kaum drumrum kommen, dich hier einmal durchzulesen.
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Mrs_Rosarot Schneckenpost
M Alter: 40 Beiträge: 6 Wohnort: NRW
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1948 Wohnort: Wurde erfragt
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23.10.2020 10:33
von F.J.G.
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Ich empfehle besonders „Romane und Kurzgeschichten schreiben“ von Alexander Steele. War mein allererster und gleichzeitig fruchttragendster Ratgeber.
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Mrs_Rosarot Schneckenpost
M Alter: 40 Beiträge: 6 Wohnort: NRW
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Federschwärzer Gänsefüßchen
F
Beiträge: 32 Wohnort: Karlsruhe
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F 23.10.2020 10:36
von Federschwärzer
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Hallo Mrs_Rosarot,
Du schreibst in der Überschrift, dass es ein Prolog ist.
Daher finde ich ihn erstmal okay. Mich würde interessieren, was als nächstes kommt
Ich war aber auch verwirrt über der Tatsache, das sie "plötzlich" in einem Auto sitzt.
Ich glaube auch, dass es für einen Prolog egal ist, ob sie jetzt in einem Luxus-Auto sitzt oder nicht. Die Tatsache das sie reich ist (egal wieso) hemmt hier wirklich etwas die Identifizierung. Oder du musst das vorher noch etwas raus arbeiten, wieso ihr das Geld bisher nichts gebracht hatte. Ich vermute aber, dass das Teil ihrer Geschichte ist, die noch kommt, wieso Geld nicht unbedingt Glücklich macht.
Bisher bekommen wir ja nur mit, dass sie irgendwelchen Erwartungen nicht erfüllen konnte, was glaube ich schon mehrere Menschen mind. an Selbstmord denken lies .
Und ich schließe mich Kojote an: Weitermachen.
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Mrs_Rosarot Schneckenpost
M Alter: 40 Beiträge: 6 Wohnort: NRW
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M 23.10.2020 10:42
von Mrs_Rosarot
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Federschwärzer hat Folgendes geschrieben: | Hallo Mrs_Rosarot,
Du schreibst in der Überschrift, dass es ein Prolog ist.
Daher finde ich ihn erstmal okay. Mich würde interessieren, was als nächstes kommt
Ich war aber auch verwirrt über der Tatsache, das sie "plötzlich" in einem Auto sitzt.
Ich glaube auch, dass es für einen Prolog egal ist, ob sie jetzt in einem Luxus-Auto sitzt oder nicht. Die Tatsache das sie reich ist (egal wieso) hemmt hier wirklich etwas die Identifizierung. Oder du musst das vorher noch etwas raus arbeiten, wieso ihr das Geld bisher nichts gebracht hatte. Ich vermute aber, dass das Teil ihrer Geschichte ist, die noch kommt, wieso Geld nicht unbedingt Glücklich macht.
Bisher bekommen wir ja nur mit, dass sie irgendwelchen Erwartungen nicht erfüllen konnte, was glaube ich schon mehrere Menschen mind. an Selbstmord denken lies .
Und ich schließe mich Kojote an: Weitermachen. |
Danke für dein Feedback und deine Kritik
Okay. Ich werde mal versuchen etwas früher "in die Handlung einzusteigen" und vielleicht das mit dem Luxusauto weglassen. Obwohl es, wie du schon richtig erkannt hast, Teil der Geschichte ist.
LG
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Koubert Wortedrechsler
Beiträge: 80
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29.10.2020 10:17
von Koubert
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Hallo Rosarot,
ich schreibe auch noch ein paar Gedanken zu deinem Text auf, die mir spontan kommen.
Als Prolog finde ich das Setting der Szene gut gewählt. Es erzeugt Spannung und macht neugierig.
Allerdings empfinde ich den Text als zu lang hierfür. Ich würde ihn bestimmt um mehr als die Hälfte einkürzen und einfach eine kurze, knackige Szene daraus machen.
Verzichten würde ich auf:
- inneren Monolog (er stört die Spannung und ist im Prolog eigentlich irrelevant)
- sämtliche Backgroundinfos zu ihrem Leben (das kommt erst später im Roman). Ich würde mit kleinen Andeutungen arbeiten, die auf ihren Konflikt hindeuten.
- die Nennung der Automarke wie schon von anderen erwähnt. Außerdem würde ich persönlich ganz auf die Nennung von Emmas Namen verzichten, zumindest aber auf die ihres Nachnamens. Er tut hier nichts zur Sache.
Zusätzlich fällt auf,
- dass du innerhalb des Textes die Zeit wechselst. Anfangs schreibst du in der Vergangheitsform, dann im Präsens.
- dass die Stimme in Emmas Kopf mal mit, mal ohne Anführungszeichen notiert ist. Außerdem ist es anfangs eine fremde Stimme, dann ihre eigene. Das verwirrt.
- dass Rechtschreibung und Zeichensetzung noch nicht ganz ideal sind, aber das lässt sich ja verbessern/erlernen.
Wäre es mein Text, würde ich in etwa so kürzen und dann das Übriggebliebene noch zurechtfeilen und ergänzen. Das ist lediglich meine Meinung, die hier vielleicht nicht jeder teilt. Es ist nicht dazu gedacht, dich zu ärgern, sondern nur nett gemeint. :
Frei sein. Seit sie denken kann, wünscht sie sich nichts sehnlicher. Schon als kleines Mädchen hat sie davon geträumt, ihre Flügel auszubreiten wie ein Vogel, der dem Horizont entgegen fliegt. Dorthin wo Himmel und Erde sich treffen.
Sie hat es versucht. Und ist gescheitert.
Für einen Moment lang schließt sie die Augen und verliert dabei beinahe die Kontrolle über ihren Wagen, mit dem sie jetzt schon gefühlt seit Stunden ziellos durch die Nacht rast, in der Hoffnung, die Gedanken, die in ihrem Kopf herumwirbeln, endlich verdrängen zu können.
Manchmal scheint die Stille um sie herum so laut zu sein, dass sie am liebsten aus vollen Leibeskräften schreien würde, um sie zu übertönen.
Plötzlich entdeckt sie in der Dunkelheit ein grelles Licht und irgendwas sagt ihr, dass nun endlich dieser eine Moment gekommen ist, auf den sie schon so lange wartet.
Wie paralysiert hält sie auf den ihr entgegen kommenden Truck zu. Das laute Hupent ignoriert sie eisern. Gleich ist es endlich vorbei.
Ein paar Meter vor der drohenden Kollision kommen ihr allerdings doch Zweifel, und sie reisst in letzter Sekunde das Lenkrad wieder nach rechts. In ihrer Trance nimmt sie dabei noch das Dröhnen des an ihr vorbei ziehenden Trucks wahr, bevor sie vollends die Kontrolle über ihren Wagen verliert.
In einem Bruchteil von Sekunden zieht ihr gesamtes Leben an ihr vorbei. Dann holt sie eine alles verschlingende Dunkelheit ein.
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