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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Phantastisch! 10/2020
Ope-ra-au-tem-lux-’kk–

 
 
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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
Alter: 50
Beiträge: 2677
Wohnort: Reutlingen


Beitrag18.10.2020 19:00
Ope-ra-au-tem-lux-’kk–
von Mogmeier
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.


Keine wirkliche Ausbeute heute, wie auch?, bei dem Scheißwetter war einfach nichts zu holen. In der geräumigen Tragetasche des Flaschenmannes befanden sich nur acht Flaschen, aber wenigstens solche zu je 25 Cent. Besser als nichts. Und nicht nur der hässlich kitzelnde Nieselregen drängte den vernachlässigt erscheinenden Flaschenmann in dieser Nacht schneller als gewohnt nachhause. Seit gut zwanzig Minuten verfolgte ihn ein – er konnte das nicht richtig einordnen –, ein Schatten auf Schritt und Tritt, der allerdings mehr zu fühlen als zu sehen war. Hinzu kam ein unerklärliches Summen, das deutlicher und deutlicher erschien, jedoch – die abschließende Runde durch den Stadtpark musste sein.
   Schatten und Summen kamen näher. Der Flaschenmann drehte sich um; nichts zu sehen, aber doch zu spüren. Er wurde schneller und das Summen hinter ihm proportional höher im Ton. Immer wieder schaute er zurück. Nichts. Aber da war etwas. Aber was?  Das Summen, nun ganz nah, klang jetzt wie das verzweifelte Jaulen einer Bohrmaschine (ohne Schlag) beim Versuch, sich in Stahlbeton hineinzufressen. Der Flaschenmann fing an zu rennen, den Ausgang des Parks bereits in Sicht, wieder und wieder hinter sich schauend. Plötzlich – kein Summen mehr zu hören – herrschte Stille, abgesehen vom Alarm eines [eventuell] Autos irgendwo in weiter Ferne. Der Schatten war nicht mehr im Rücken zu spüren. Aus dem Stand heraus ein letzter observierender Blick nach hinten. Nein, da war nichts. Also alles nur Einbildung. Erleichtert drehte sich der Flaschenmann wieder in Richtung Parkausgang um, als er da vor sich in ein, »Whuaaa!«, glühendes Augenpaar blicken musste. Soweit es sich durch das spärliche Leuchten angrenzender Laternen erschließen ließ, gehörte dieses Augenpaar zu einer fetten schwebenden Katze und sie sagte mit metallisch erklingender Stimme: »Gib-mir-al-le-dei-ne-Fla-schen!-’kk–«
   Gewissermaßen durch Schockstarre betäubt, dennoch klar denkend: »Aber ähm, da ist Pfand drauf, und den brauch ich.«
   »Gib-mir-al-le-dei-ne-Fla-schen!-’kk–«
   »Aber ich brauch den Pfand; hab ja sonst kaum was zum Leben.«
   »Und-ich-ha-be-Hun-ger-al-so-gib-sie-mir-al-le-’kk–«
   »Und wenn ich dir die nicht gebe?«
   »Denk-nicht-ein-mal-da-ran-’kk–«
   »Aber!«
   »Jetzt-mach-end-lich!-Ich-ha-be-Hun-ger-’kk–«
   »Und wenn ich dir nun einen Teil davon gebe und die anderen behalte? Halbehalbe?«
   Die fette schwebende Katze war davon nicht sehr beeindruckt und zeigte das, indem sich ihr Äußeres für den Moment in eine stachelige Kugel verwandelte – messerscharf – und recht laut betonte: »GIB-SIE-MIR-AL-LE!-’KK–«
   »Okay, okay, schon gut.«
   »…«
   »Was is’?«
   »Du-’kk–«
   »Was?«
   »Füt-te-re-mich-’kk–«
   »Jetzt reicht’s aber. Erst mir meine Flaschen abschwätzen – nun soll ich dich auch noch damit füttern?«
   »FÜT-TE-RE-MICH!-’KK–«
   »Okay, okay, ich mach ja schon.«
   Sollte sich der Flaschenmann über diese Situation oder mehr über sich selbst wundern? Er konnte das nicht beantworten, als er eine Flasche nach der anderen in das weit offenstehende Maul der Katze schob, sich dabei wie vor einem Leergutautomaten vorkam und deswegen etwaig darauf hoffte, am Ende irgendwo aus der Katze einen Pfandbon ziehen zu können. Aber da war nichts mit Pfandbon. Die Katze sagte danach nur, »Dan-ke-das-war-sehr-nett-von-dir-’kk–«, und schwebte allmählich davon. (Ihr Summen klang jetzt total entspannt.)
   Traurig über den Verlust der zwei Euro trottete der Flaschenmann mit leerer Tragetasche nachhause. Und gut möglich, dass das heute eine besondere Nacht war – eine Nacht komischer Wunder –, hörte er einen lieblich mädchenhaften Gesang (und das um diese Uhrzeit, weit nach Mitternacht).
   »Lalalah lalahehh juchhehh, Blümlein, Blümlein schlafe schee.«
   »Ist da wer?«, fragte der Flaschenmann. Er sah zu den Rabatten eines angrenzenden Schulhofes und entdeckte darin ein vor Sternstaub glitzerndes kleines Wesen, das darauf ungefähr so reagierte: »Huch? Verdammter Mist, jetzt hat der mich auch noch gesehen. – Ich wurde gesehen. Verdammt.«
   »…«
   »Ja, also ich, ich bin eine Elfe. Mein Name tut nichts zur Sache, obwohl der eigentlich richtig schön klingt, aber – ähm ja, du hast jetzt einen Wunsch frei, weil du mich gesehen hast.«
   »Einen? Sind das nicht eigentlich immer drei?«
   »Drei Wünsche gibt’s nur im Märchen.«
   »Aber du bist doch ein Mär… zumindest mal eine Märchenfigur.«
   »Sieht das hier etwa aus wie im Märchen?«
   »… Ja? … Nee?«
   »Junge, sieh dich doch um. Das hier ist die Wirklichkeit und die war es schon immer. Oder etwa nicht? Und jetzt überlege, was du dir wünschst. Überlege gut, denn du hast nur diesen einen Wunsch.«
   »…«
   »Und? Jetzt verrate mir deinen Wunsch.«
   »Ja, mal sehen, vorhin war da so eine schwebende Katze, die mir mein Leergut gefressen hat und –«
   »Schwebende was? Katze? Schwebende Katze, die Leergut … Ja, klar. Junge, wer von uns beiden spielt hier jetzt wohl den unglaubwürdigeren Part?«
   »Wenn ich’s doch aber sage. Und jetzt wünsche ich mir meine verlorengegangenen Pfandflaschen zurück.«
   »Hä?«
   »Ich wünsche mir meine –«
   »Junge, jetzt hör aber mal auf! Kannste dir nicht was viel Besseres wünschen? Ewiges Leben zum Beispiel, oder ewige Gesundheit; unendlicher Reichtum …«
   »Ich wünsche mir meine Pfandflaschen zurück.«
   Verdammter Mist, jetzt hatter mich aber echt am Sack erwischt, dachte sich die Elfe. Wie komme ich denn da wieder raus? Es gibt wohl nur den einen Weg. »Okay, mein Freundchen, ich denke, es ist an der Zeit, dir etwas mitzuteilen.« (Kurze theatralische Pause.) »Dein Wunsch kannste knicken, kannsten dir sonst wo hinstecken. Ja? Alle kommen mit Wünschen, die von Haus aus nicht zu erfüllen sind – eben solche Dinge, die ich bereits nannte –, weil damit nur Gier gefüttert wird. Ja? Und deshalb haben wir es satt, Wünsche zu erfüllen. Wir machen dabei keine Ausnahmen. Anbieten tun wir das auch nur, um euch alle in eurer Gier und Selbstsucht zu kompromittieren.«
   »Kombo wie?«
   »Und jetzt kommst du und willst ein paar lächerliche Flaschen zurück. Du machst dich lächerlich; machst dich über mich lächerlich. Das halte ich im Kopf nicht aus.«
   »…«
   »Und weil du jetzt alles darüber weißt, muss ich dich leider töten.« Als da schoss ein brummender Lichtstrahl – ein noch dazu sehr gut gebündelter – vom Himmel, der die Elfe sogleich in ein nun kurz nachglimmendes Häufchen Asche umgestaltet hatte. Der Lichtstrahl war einem engelsgleichen Lichtwesen entsprungen, das augenblicklich vom nächtlichen Himmel herabstieg.
   »A’atnat ihd na’aknut«, sagte es zum Flaschenmann, der sich längst über nichts mehr wunderte.
   »…«
   »Ent-schul-di-gen-Sie-bit-te-ich-hat-te-mei-nen-›Xums-zwei-tau-send‹-noch-nicht-ein-ge-schal-tet.-Kön-nen-Sie-mich-jetzt-ver-ste-hen?-’kk–«
   »… Wenn man unter ›verstehen‹ das darunter versteht?«
   »Die-se-El-fen-bies-ter-sind-der-letz-te-Dreck-’kk–«
   »Ansichtssache, oder?«
   »Ha-ben-Sie-mei-ne-Kat-ze-ge-se-hen?-’kk–«
   »Ich-ha-be-ei… ’tschuldigung. Ich habe eine im Stadtpark gesehen. Sie fraß meine Pfandflaschen!«
   »Pfand-fla-schen?-’kk–«
   »Ja?«
   »Dann-hat-sie-mich-schon-wie-der-aus-ge-trickst.-Ich-hat-te-sie-näm-lich-auf-Di-ät-ge-setzt-und-wenn-sie-heim-lich-frisst-ist-das-gar-nicht-gut-’kk–«
   »Ja, okay, konnte ich ja nicht wissen.«
   »Ist-ja-auch-mei-ne-Schuld.-Ich-hät-te-die-Kat-ze-nicht-aus-schimp-fen-sol-len-’kk–«
   »Und nun?«
   »Weiß-auch-nicht.-Ich-geh-sie-dann-jetzt-su-chen-’kk–«
   »Ja dann, viel Glück. Und keine Sorge, sie wird schon wieder zu Ihnen zurückkommen.«
   »Dan-ke-’kk–«
   Ja, da war diese seltsame Lichtgestalt auch schon wieder weg. Der Flaschenmann machte sich keine weiteren Gedanken darüber, außer dass es ihn jetzt nicht weiter wundern würde, sollte ihm heimwärts ein aus einer Mülltonne entsprungener Werwolf entgegenhüpfen, oder ein E.T., der sein Guthaben vertelefoniert hat, entgegenwackeln und dem nun ganze zwei Euro für ein neues fehlten – zwei Euro, die der Flaschenmann potenziell am Start hätte, wenn da nicht diese Katze … Sowas aber auch. Einzig zu vernehmen – für den Flaschenmann nicht weiter ungewöhnlich – war der Lärm nachtaktiver und sicherlich angetrunkener Teenager ganz in der Nähe.
   Daheim angekommen musste er wiederholt in die Augen der fetten schwebenden Katze blicken (sie hatte es sich bereits in seiner Wohnung gemütlich gemacht), und die Katze sagte, »Ich-woll-te-mich-für-das-Fut-ter-be-dan-ken-’kk–«
   »Ja, schön. Und ich muss dir sagen, du wirst gesucht.«
   »Ich-weiß.-Aber-Chef-chen-soll-mal-schön-war-ten-’kk–« (Damit war wohl diese Lichtgestalt gemeint.) »Hier-mein-Ge-schenk-’kk–«, sagte die Katze und legte schnurrend mit zusammengekniffenen Augen ein von Licht erfülltes Ei, das sich nicht wirklich als Ei beschreiben ließ, denn es bewegte sich in sich wie ein weicher Schwamm oder Rochen unter Wasser. Das Ding schien zu leben und es schwebte im Raum. Der Flaschenmann hielt seine Hand auf und dieser Lichtschwamm steuerte darauf zu, huschte aber wieder zurück, als die Hand zugreifen wollte. Das hatte aber nichts zu bedeuten, denn gleich darauf, als der Flaschenmann seine offene Handfläche dem Lichtschwamm als Landeplatz anbot, zögerte dieses leuchtende Ding nicht länger, kuschelte sich hinein und kicherte dabei leise. »Chi’chi’chi’chi’chi…«
   Dieses zutrauliche Kennenlernen hätte noch eine ganze Weile so weiter gehen können, wären da nicht die vor Trunkenheit umherpöbelnden Teenager vorne auf der Straße am Werkeln, und die gingen dabei richtiggehend lauthals zur Sache. Am lautesten war das Kreischen eines Mädchens zu hören. Dabei fielen immer wieder die Worte: Hilfe, Vergewaltigung, Polizei etc.
   Der Flaschenmann musste etwas unternehmen, da er wusste, dass ziemlich alle Leute in dieser Straße bei so etwas wegschauten, und von diesen Leuten konnte er sowieso niemanden leiden. Ich rufe die Polizei, dachte er sich und sagte, »Ich rufe die Polizei!« Doch die Katze hatte das Telefon blockiert. »Kei-ne-Po-li-zei-’kk–«
   »Aber …«
   »Sieh-zu-und-ler-ne-’kk–«
   Der Lichtschwamm löste sich aus der Hand des Flaschenmannes, schwebte durch die Scheibe des geschlossenen Fensters und zischte ab um die Ecke.
   Sekunden später: Wahrlich viel zu sehen gab es nicht, denn die Wohnung des Flaschenmanns ging nach hinten raus. Dennoch war die Nacht erhellt vom Geflacker blauer Blitze. Alles in der Wohnung (wie auch die Wohnung selbst) fing zu wackeln an. Von der Straße drang Fauchen und wieherndes Gebrüll herein – nicht von dieser Welt. Kurze Zeit später dann herrschte Stille. Der Lichtschwamm kehrte zurück und die Katze sagte zum Flaschenmann, »Schla-fe-jetzt!-’kk–«, und machte sich davon. Und dem Flaschenmann fielen die Augen zu.
   Am nächsten Tag: Es war früher Morgen. Die Straße glich einem Kriegsschauplatz. Überall Polizei und Militär; gepanzerte Fahrzeuge mit scharfen Geschützen inbegriffen. Ringsherum lagen plattgedrückte Autowracks und umgeknickte wie auch entwurzelte Bäume. Es roch nach Verbranntem. Die Terrasse des Nachbarhauses in Schutt und Asche zerlegt; vom Haus gegenüber ganz zu schweigen, denn davon war nur noch eine lieblos aufgerissene Hälfte zu erspähen. Ein Beamter vom SEK trat an den Flaschenmann heran. »Augenzeugenberichten zufolge soll die Nacht hier ein mutierter Tyrannosaurus Rex gesehen worden sein, aus dessen Maul Laserstrahlen schossen. Können Sie dies bestätigen?«
   »Nun ja, ich … ähm – meine Wohnung geht nach hinten raus und ich habe tief und fest geschlafen.«
   »Tief und fest also. Aha!«
   »Nun ja, wie soll ich sagen, es ist halt –«
   »’mja okay.«
   Als der SEK-Typ verschwunden war, schaute der Flaschenmann in die Innentasche seiner Jacke, dort hatte sich sein neuer Freund, der Lichtschwamm, hineingekuschelt.
   »Chi’chi’chi’chi’chi…«

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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1123
Wohnort: berlin


D
Beitrag18.10.2020 21:03

von d.frank
Antworten mit Zitat

Erinnert an mich eine Story, die hier mal eingestellt wurde, hieß die Catbouncer. Ich vermute hier selbigen Autor, weil: verrücktes Zeug, guter Humor und Kryptisches.
Der Flaschenmann - für den armen Tropf hatte ich wirklich Mitleid. Der weiß ja echt nicht, wie ihm geschieht und wundert sich über garnix mehr, weil sein Leben dem Sammeln gewidmet ist.
Als der sich denkt, die Katze könnte ja ruhig mal einen Pfandbong herausdrücken, habe ich gleichzeitig lachen wie schlucken müssen. Für mich der beste Moment.
Ansonsten leidet das in meinen Augen aber ein bisschen an seiner Beliebigkeit. Vielleicht bleibt mir der tiefere Sinn auch verborgen - ich hab aber auch keine Zeit/Motivation, der abgespacten Symbolik auf den Zahn zu fühlen.

Punkteedit:

12

Ok, also ich habe hin und her und her und hin überlegt. Man muss das ja schließlich irgendwie würdigen, wenn einer schafft, das ganze Zeug in seine Story zu kriegen: Fantasy, Science Fiction, Grusel, Humor und Parallelwelten, Zeitlosigkeit und Aktualität, ein Hauch von Märchen. Und wenn einer die Aussage seiner Geschichte nimmt (wenn ich sie denn richtig gedeutet habe), um damit das Manko (das ich jedenfalls sehe) nicht nur auszubügeln, sondern auch noch als substanziellen Baustein hinzustellen, dann gebührt dem schon Ruhm und Ehre irgendwie.
Eigentlich hadere ich, weil ich immer noch glaub´, zu wissen, wer sich hinter dem Text versteckt und weil der ja nicht ständig gewinnen kann (wo kämen wir da denn hin). Aber was soll´s, wenn´s in meinem Empfinden nun mal so ist. Und ich empfinde das so:
Das, was ich anfangs als Beliebigkeit gesehen habe und was man dem Autoren als Coup vorwerfen könnte, um eben alles an Sparten abzudecken und damit allen anderen irgendwie einen Schritt voraus zu sein, hat sich für mich als eigentliche Aussage herausgestellt. Der Flaschenmann ist eben sehr engstirnig, da kann sich die Welt neben ihm aufstülpen, dreibeinige Götter aus dem Krater hervorsteigen, alles nebensächlich.
Ich mag das auch, dass ihm diese Engstirnigkeit in der Geschichte aber nicht zum Vorwurf gemacht wird. Seine Weitsicht reicht eben nicht weiter, als bis zu dem, was ihm das Leben zum Überleben bereithält. Bei all der Abwegigkeit des Erzählten lässt sich das so und dann auch noch gut auf das große und aktuelle Ganze übertragen und das eben lässt mich dem Text am Ende meine Höchstzahl an Punkten geben.
Aber nomen est omen:

Der Flaschenmann - das ist schon ganz schön gemein, findest Du nicht?


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag18.10.2020 21:31

von hobbes
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Cool, das scheint mir ein witziger Wettbewerb zu werden. Ich finde das jedenfalls ziemlich komisch.

Zwar konnte ich mich mit dem Anfang nicht sonderlich anfreunden, der ist mir zu "technisch" erzählt, und das Ende, also der SEK-Teil, gefällt mir auch nicht, aber zwischendrin: lol

Außerdem bekommst du Bonuspunkte fürs -’kk– - ich stelle es mir jedenfalls ziemlich anstrengend vor, diese Schreibweise auf Dauer durchzuziehen.

Hallo nochmal, liebe Geschichte. Mir scheint, du wirst meine Gewinnergeschichte. Das liegt unter anderem daran, dass ich mich total darauf gefreut habe, dich noch mal zu lesen und wirklich, der Flaschenmann, der ist einfach so gut getroffen, dass ich den Schluss, den ich immer noch doof finde, einfach großzügig ignoriere.
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V.K.B.
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Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag19.10.2020 00:52

von V.K.B.
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Hallo unbekannter Autor, Autorin, heimlich mitschreibende KIs, magische Wesen oder was auch immer,

Ich kommentiere direkt beim ersten Lesen und während ich lese, damit die Leseeindrücke so frisch wie möglich sind. Daher kann es sein, dass ich mal auf etwas hinweise, was sich später im Text noch klärt.
Disclaimer vorweg: All meine Kritiken sind in diesem Wettbewerb hochgradig subjektiv und bedeuten damit eigentlich gar nichts, außer wie mir ein Text persönlich gefallen hat. Ich neige zu Sarkasmus und mache mich auch gerne mal über Dinge lustig. Ich bitte diejenigen, die eine gefühlt zu harte Kritik von mir abbekommen, das nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, denn es ist ganz bestimmt nicht böse gemeint. Ich nehme aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn jemand seinen Text bei einem Wettbewerb der ungeschönten und schonungslosen Kritik vorwirft. Wer ein Problem damit hat, möge das Lesen meines Kommentars an dieser Stelle abbrechen.

So, los geht‘s, you have been warned …



Zitat:
Der Flaschenmann fing an zu rennen, den Ausgang des Parks bereits in Sicht, wieder und wieder hinter sich schauend.
Also ’ne wirkliche VerfolgungsJAGD ist das jetzt nicht …

Zitat:
Überlege gut, denn du hast nur diesen einen Wunsch.«
Ich wünsche mir, dass ich selbst märchenfeengleich mir selbst und anderen jeden Wunsch erfüllen kann, wie und wannimmer ich will.  (Aber hab bei solchen Wesen immer das Gefühl, man sollte das lieber einen Anwalt formulieren lassen)

*etwas weiterles* Embarassed Na, hab ich mit der Gier ja ins Schwarze getroffen. Aber würde mich das korrumpieren? Oder nur helfen, das, was eh schon korrumpiert ist, in die Tat umzusetzen?

Die Geschichte lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Zuerst einmal, ich mag sie. Sie ist aber grottig gesetzt (okay, mit Forenengine wahrscheinlich nicht besser möglich, aber dann lieber ganz sein lassen und auf Einrückungen verzichten.) Außerdem sind mir ein paar Fehler und auch Perspektivfehler aufgefallen. Aber das rechne ich einer Geschichte, die sich selbst so wenig ernst nimmt, bestimmt nicht negativ an. Bin beim Lesen aber schon ab und an gestolpert.

Kommen wir zum Inhaltlichen: Schön abstrus, gefällt mir. Die Originstory von Flaschenmann als neuer Superheld, der seinen Lichtschwamm losschickt, um Verbrechen zu bekämpfen? Und dabei immer über das Ziel hinausschießt?

Mein Latein ist jetzt ein bisschen eingerostet. Arbeit jedoch Licht? Mühe, dafür Licht? Scheint sich auf das Abgeben der Flaschen zu beziehen, wofür er den Lichtschwamm erhält. Was mir besonders gefällt ist, dass alles so herrlich over-the-top ist und teilweise richtig witzig. Die Geschichte hat mich jedenfalls gut unterhalten, und viel mehr will sie wahrscheinlich auch nicht. Sehr gerne gelesen, ob es für Punkte reicht, kann ich noch nicht sagen, die verteile ich erst am Ende.

Danke fürs Mitmachen und beste Grüße,
Veith

5 Punkte von mir


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Raven1303
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 540
Wohnort: NRW


Beitrag19.10.2020 15:10

von Raven1303
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Liebe/r Unbekannte/r,

Da hast du dir eine sehr lustige Geschichte ausgedacht,  die ich gerne gelesen habe. Alle Vorgaben sind aus meiner Sicht erfüllt. Dein Stil ist witzig und kurzweilig. Die ganzen Klammern & Co. sind nicht so mein Geschmack. Ein ziemliches Durcheinander an Ereignissen und verrückten Typen. Sehr sympathisch!

Liebe Grüße


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
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Gast







Beitrag19.10.2020 15:18

von Gast
Antworten mit Zitat

Ein Mann, der seinen Lebensunterhalt durch das Sammeln und Zugeldmachen von Pfandflaschen bestreitet, wird von einer sprechenden Katze (Anlehnung an die Nurgrinsekatze von Alice im Wunderland) um seine Tageseinnahmen gebracht. Nach (für die Geschichte völlig irrelevanten) Begegnungen mit anderen Fabelwesen trifft der Mann wieder auf die Katze, die sich nun mit einem Geschenk in Form eines Lichtwesens bedankt, das über übernatürliche Kräfte verfügt. Die werden am Schluss in Form einer Szene demonstriert, über die man in der Regel nur beim Zappen in Privatsendern in schlaflosen Nächten stolpert.

Vorgaben:

  => Verfolgungsjagd eingangs der Geschichte ok.
  => Licht als zentrales Element: In Form des Lichtwesens und verschiedener anderer Lichteffekte ok.
  => phantastische Elemente: Offensichtlich

=> Vorgaben erfüllt

Ausgestaltung:

Phantastisches Schreiben heißt für mich NICHT, alle Fabelwesen, die einem in den Sinn kommen, irgendwie in eine Handlung zu quetschen. Der Mittelteil des Textes (also Alles ohne die Katze) kann eigentlich komplett wegfallen, ohne dass die Handlung irgendetwas verliert oder gewinnt. Damit würde der Text auf +-990 Wörter komprimiert werden, was schon ein Hinweis darauf sein sollte, dass die Handlung recht dünn ist. Das, was danach übrig bleibt, ist auch nicht gerade große Literatur. Wie hat eine laserstrahlspeiender T.Rex ein Sexual- und Gewaltverbrechen verhindert? Vermutlich, indem er Täter, Opfer und zwei Dutzend Unbeteiligte aus dem Rentensystem entfernt sowie die drei herumliegenden Straßenblöcke zur Neubebauung vorbereitet hat? Hm, natürlich auch eine Lösung. Aber eben nicht überzeugend.

Wer hier sorgsam unter der Lupe nach Stoff für interessante Geschichten sucht, könnte vielleicht auf die Idee kommen, dass dieser Text das erste Kapitel einer Serie ist, in der ein einfacher Mann lernt, Superkräfte zu kanalisieren und zum Guten zu beherrschen (so ein bisschen wie die eine Folge von Spiderman, in der Peter Parker, frisch gebissen, den Umgang mit der Spinnenflüssigkeit noch lernen muss und dabei einige unbeholfene moves macht). Leider aber ist die Demo 100% Produkt der Katze, die es eigentlich besser wissen sollte; immerhin hat sie das Gerät offensichtlich schon ausprobieren können. Außerdem muss ein Text in diesem Wettbewerb ja für sich selbst bestehen können.

Also insgesamt: Nochmal ans Reißbrett, nicht zur Strafe, nur zur Übung! Wink
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag20.10.2020 14:08

von Stefanie
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Aliens und Fabelwesen, das gibt es selten zusammen. Klasse Idee!
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag22.10.2020 16:55

von Ribanna
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Hm. Das ist schwierig. Handwerklich ist nicht unbedingt etwas daran auszusetzen - aber mir zu skurril, ohne Sinn.

_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag22.10.2020 18:15

von silke-k-weiler
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Laughing

Text, Dich mag ich!

Meine Lieblingsstellen:

Anbieten tun wir das auch nur, um euch alle in eurer Gier und Selbstsucht zu kompromittieren.

und

(...), denn die Wohnung des Flaschenmanns ging nach hinten raus.

Die Vorgaben ... unter einer Verfolgungsjagd stelle ich mir einen etwas zackigeren Ablauf vor. Na gut. Lassen wir mal noch durchgehen.
Licht - wäre eigentlich austauschbar. Aber so ein schnuffiger Lichtball, der sich einem in die Hand schmiegt. Ist doch nett!

Ich habe Dich gerne gelesen und mich gut amüsiert. Im Moment fraglich, ob Du unter meinen letzten Zehn bist. War aber aber spaßig!

Silke
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Gast







Beitrag22.10.2020 23:05

von Gast
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Eigentlich nicht schlecht, aber es fehlte etwas, damit mich die Geschichte mitnimmt
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Rodge
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Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.10.2020 08:15

von Rodge
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Ich habe nicht verstanden, dass eine Elfe, die alle Wünsche erfüllen kann, auf einmal doch daran scheitert und obwohl sie den Flaschenmann töten will, dann selbst dran glauben muss und dass auch noch herbeiführt? (sowas lasse ich nur monty python durchgehen).
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shatgloom
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Beiträge: 372
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Beitrag23.10.2020 20:28

von shatgloom
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Was mir gefällt:
Was für eine abgefahrene Geschichte, ich hab mich schlapp gelacht.
Ich mag einfach alle, die Katze, den Flaschenmann und auch die RIP Elfe.
Vorgabe 1  ist erfüllt durch den Überfall der Katze auf den Flaschenmann.

Was ich vermisse:
Fast nix, außer vielleicht, dass das Licht in Gestalt eines Lichtschwammes/Dinosauriers erst spät eine Rolle in der Geschichte spielt.
Aber es ist immerhin da.

Eine meiner Lieblingsgeschichten.
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag23.10.2020 22:27

von MoL
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Leerer Kommentar. Auf Wunsch kann ein ausführliches Feedback gern bei mir erfragt werden.

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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag24.10.2020 14:45

von holg
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gefällt mir, der Flaschenmann und seine Begegnungen mit der Pfandlflaschenkatze, ihrem Herrchen und dem Lichtschwamm.

Wieder so eine Begegnung im Dunklen-Geschichte, wo das Fremde beschützend und ultrabrutal zu Werke geht. Hier stilistisch besonders und unterhaltsam.
Der lateinisierende Titel stört mich.
Er passt so gar nicht zur schnoddrigen Erzählung und erfüllt keine sich mir erschließende Funktion.


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Taranisa
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Beitrag25.10.2020 14:26

von Taranisa
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Vorgaben erfüllt mit einer schönen Geschichte. Besonders sympathisch fand ich, dass der Flaschenmann so bodenständig blieb. Mir ist nur nicht klar, warum die Katze zum Schluss immer noch ein "kk" sagt. Ein Zeichen, dass sie nicht von der Erde ist?
Das "Whuaaa!" würde ich streichen und bei dem Eingeklammerten entweder die Klammern weglassen oder das zwischen ihnen.


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F.J.G.
Geschlecht:männlichBitte keinen Weichspüler verwenden

Alter: 33
Beiträge: 1955
Wohnort: Wurde erfragt


Beitrag26.10.2020 18:26
Re: Ope-ra-au-tem-lux-’kk–
von F.J.G.
Antworten mit Zitat

Eine wirklich tolle Geschichte! Danke fürs Lesenlassen!

Zwei Kritikpunkte:

1. Die zahlreichen Bindestriche und das ewige "'kk" werden recht schnell zu viel; und
2. Der Ausdruck

Señora Incógnita hat Folgendes geschrieben:
Dabei fielen immer wieder die Worte: Hilfe, Vergewaltigung, Polizei etc.


wirkt auf mich sehr ungelenk und für einen belletristischen Text unerwartet.

Punkte sind von meiner Seite auf jeden Fall drin.

Liebe Grüße
der Kojote


_________________
Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag26.10.2020 20:16

von Eliane
Antworten mit Zitat

Damit ich die Beiträge einigermaßen gerecht bewerten kann, vergebe ich jeweils maximal 5 Punkte für:
Thema "Licht": 1 (weil ich nicht weiß, welches jetzt entscheidend ist)
Beginn "Stille / Unfall / Verfolgungsjagd": 4
Genre Phantastik: 5
Schreibstil: 1
persönlicher Eindruck: 3
Summe: 14

Lustiger Schreibstil, etwas abgehackt, der zur Geschichte passt. Mir fallen Wortwiederholungen auf, die ich nicht mag (zweimal direkt hintereinander "aber" muss einfach nicht sein wink). Klammern finde ich an sich nicht schlimm, das mag ich eigentlich, würde dann aber immer dieselben benutzen, nicht einmal runde und dann eckige.

Die Story ist schön absurd, das mag ich, und das Bild von der Katze als Pfandautomat ist Gold wert lol Allerdings holpert mir der Schreibstil dann irgendwann doch etwas zu sehr (das darauf ungefähr so reagierte: »Huch?) und fängt an, mich zu irritieren. Die Diskussion mit der Elfe haut's allerdings wieder raus.

Dann folgt etwas, das ich diesmal in vielen Geschichten gesehen habe: Unnötige Perspektivwechsel. Klar kann man auch als allwissender Erzähler schreiben oder die Perspektive mal wechseln, aber die Wechsel, die ich bisher gesehen habe, deuten eher darauf hin, dass es gerade bequemer war, und das mag ich nicht. (Sorry, dass Du das jetzt abkriegst, es war nicht allein Deine Geschichte, in der mich das rausgeworfen hat).

Zurück zu Deiner Geschichte: Inhaltlich finde ich sie klasse. Aber handwerklich fehlt mir hier leider einiges, immer mal wieder im Text und gerade am Schluss, wo der Schreibstil für mich doch recht holprig geraten ist. Weiß noch nicht, ob es für die Titelränge reicht. Trotzdem sehr gern gelesen - und die fette Katze muss ich meiner Tochter vorstellen smile extra
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag27.10.2020 11:36

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Tyrannosuarus Pfand. Oder: Das Ende der Dreckselfen.

Was ist zu erwarten bei einer Geschichte, die gleich in der zweiten Zeile eine grobe Unwahrscheinlichkeit offenbart: mit 0,25 € werden eigentlich ausschließlich Mehrweg-Bierflaschen mit Bügelverschluss bepfandet (und das auch nur regional).
Folgt man diesem Pfad in die Niederungen der leicht phantastischen Unterhaltung, kommt man unweigerlich bei einer einzigen Einschätzung an: dem Autor ist das Genre wurscht, er schreibt einfach, wie ihm der Federkiel gewachsen ist. Heute dann eben mal Phantastik, immerhin gibt es einen Amazon-Gutschein zu gewinnen.
Und ja, Persiflage ist auch Kunst, denn man muss ja das Sujet kennen, um es verreißen zu können. Und da enttäuscht das Werk nicht den ohnehin schon erwartungsarmen Rezensenten. Alices Grinsekatze entpuppt sich als schwebende Version des T-500 (der Pfand-Variante des Terminators, die dem Rezensenten vor Jahren mal in einem Reichelt das Leergut samt Pfandgeld abluchste), Elfen sind keine Wünschelboten, sondern beauftragt, die Todsünden-Neigung der Menschen zu deren Nachteil auszunutzen, und der elfenzerfetzende Deus-ex-machina ist ohne Bums-2000 nicht zu verstehen. Dass dann am Ende ein wubbeliger Schmutzradierer eine sich im Gange befindliche Vergewaltigung durch Godzilla-Imitation beendet und dabei nicht nur beträchtlichen Schaden an benachbarten Häusern und Parkanlagen anrichtet, sondern auch noch Vergewaltiger wie Vergewaltigte auslöscht, ist dann dem Rezensenten nicht mal mehr ein hämisches Chi'chi'chi wert. Ich wünschte, auch meine Wohnung ginge nach hinten raus.

Formal: mehr ge- als verfolgt, gejagt auch nur begrenzt; Licht ist wohl da. Phantastik ja, phantastisch nein.

Keine Punkte.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag28.10.2020 07:15

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Endlich eine Geschichte mit Humor. So mag ich es. Die Story ist rund, hat einen guten Schluß und ist einfach gut erzählt. Bislang mein Favorit. smile

_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag28.10.2020 09:42

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Ein Mann, der nachts im Park die Abfallbehälter nach Pfandflaschen absucht, wird von einem summenden Wesen verfolgt, das sich als schwebende Katze entpuppt. Sie fordert all seine gesammelten Pfandflaschen, die er ihr füttern muss, und verschwindet. Auf dem Heimweg begegnet dem Mann ein kleines glitzerndes Männlein, das sich als Elf vorstellt und ihm einen freien Wunsch erfüllen will. Er will nur seine Flaschen zurück, worauf der Elf über die Gier der Menschen bei Wünschen schimpft. Ein lichtdurchflutetes engelartiges Wesen erscheint, tötet den Elfen, und fragt den Mann, ob er nicht zufällig seine Katze gesehen habe. Der Mann bejaht, das Wesen bedauert die Fütterung der übergewichtigen Katze und verschwindet. Zu Hause wartet die Katze auf den Mann und zeigt ihm eine Art Lichtschwamm. Draußen rufen Jugendliche etwas von Vergewaltigung, die Katze lehnt es ab, die Polizei zu rufen, stattdessen fliegt der Lichtschwamm hinaus und das Haus beginnt zu wackeln. Am nächsten Morgen zeigt sich vor dem Haus ein Bild des Chaos, ein Polizist fragt den Mann, ob er bestätigen könne, dass ein mutierter Saurier das Unheil mit Laserstrahlen angerichtet habe.

Nach meiner fundierten Einschätzung ein geradezu klassisches Beispiel von einem Text, bei dem jemand einfach mal rücksichtslos die Sau rausgelassen und dem Affen Zucker gegeben hat. Sowas hab ich auch schon gemacht, macht ja Spaß - allerdings zeigt sich auch hier wieder: beim Schreiben mehr als beim Lesen.

Groß feilen darf man an solchen Texten nicht mehr, sonst gehen sie ganz kaputt, und so bleibt es eben eine wild zusammenfabulierte trashige Gaudi mit ihren rohen Holperern und Stolperern. Der Stil changiert immer mal wieder zwischen parodistisch und hingerotzt und von den Känguru-Chroniken abgeschaut. Was im Schreibprozess an Rausch- und Betäubungsmitteln zum Einsatz kam, will ich, glaube ich, gar nicht wissen.

Ein Bonuspunkt dafür, dass diese Geschichte am Ende tatsächlich eingereicht wurde: („Den Scheiß bringst du nicht.“ - „Ha! Bring ich doch!“ – „Wetten, du traust dich nciht?“ – „Wetten, dass doch?!“)
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Gast







Beitrag28.10.2020 21:53

von Gast
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in,

dein Beitrag gefällt mir ausgesprochen gut, hier kommt keine Langeweile auf. Du überzeugst sprachlich wie inhaltlich mit einem originellen Handlungsstrang, der mich an einigen Stellen schmunzeln lässt. Vielen Dank hierfür, ich mag deinen Humor. Die Wettbewerbsvorgaben erfüllst du mit links und – ich muss es einfach sagen – wie süß ist das denn love:
Zitat:
Als der SEK-Typ verschwunden war, schaute der Flaschenmann in die Innentasche seiner Jacke, dort hatte sich sein neuer Freund, der Lichtschwamm, hineingekuschelt.
   »Chi’chi’chi’chi’chi…«


Ich denke, du bist ein heißer Kandidat für Punkte ...

LG Katinka
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag29.10.2020 22:28

von Constantine
Antworten mit Zitat

Bonjour Inko,

ich mache es kurz:
Zitat:
»Augenzeugenberichten zufolge soll die Nacht hier ein mutierter Tyrannosaurus Rex gesehen worden sein, aus dessen Maul Laserstrahlen schossen. Können Sie dies bestätigen?«

Ich habe den T.Rex gesehen und er zerlegte gut die Straßenmeile. Aber glauben wird mir niemand.

Odyssee eines Flaschenmannes durch die Nacht mit jeder Menge Anarchie. Hat Spaß gemacht zu lesen, sehr unterhaltsam, sehr flott erzählt. Danke.

Mein zehnter Platz: un point.

Merci beaucoup.
Constantine
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