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Wehranlagen um Dörfer, 17. oder 18. Jahrhundert


 
 
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag20.10.2020 11:44
Wehranlagen um Dörfer, 17. oder 18. Jahrhundert
von MarkusM
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

über befestigte Städte findet man relativ viel Material, wenn die Siedlungen aber kleiner werden, gibt es weniger Quellen.


Wie haben sich kleine Orte während und nach dem Dreißigjährigen Krieg befestigt?

Wallanlagen? Zäune? Gab es eventuell so etwas wie Wachtürme?

Gruss,
Markus
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag20.10.2020 13:33

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Gar nicht. Dafür fehlte das Geld und es hätte auch wenig Sinn ergeben, da diese nicht wirksam gegen einen größere Truppe Angreifer verteidigt werden konnten. Bei Gefahr zogen sich die Bürger in nahe gelegene Burgen oder Festungen zurück bzw. wurden eben ausgeplündert.

Mit der Verbreitung von Feuerwaffen wurden klassische Wehranlagen wie Stadtmauern weitgehend wirkungslos. Daher brauchte man sehr weiträumige und extrem teuere Befestigungsanlagen, welche sich nur wenige große Städte leisten konnten, die auch über entsprechend viele Verteidiger und Kanonen verfügten.


_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag20.10.2020 15:28

von Abari
Antworten mit Zitat

Also in Siebenbürgen, wo ja die Türken häufiger mal durchgezogen sind, hat man gut befestigte "Kirchenburgen" erbaut, in die dann mit Kind und Kuh gezogen wurde, wenn die "Feinde" im Anmarsch waren. Die waren relativ gut ausgebaut, um ein Überleben zu gewährleisten. Dörfer oder Flecken wurden mW nicht verteidigt, weil es einfach zu kostspielig geworden wäre.

_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag20.10.2020 16:37

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Die Dörfer waren weniger gesichert, wenn überhaupt allenfalls mit Zäunen oder Palisaden, dafür kannst du dir die einzelnen Höfe wie heute auf dem Dorf vorstellen. Die Gebäude stießen aneinander (z.B. Wohnhaus und Scheune) und wo der Hof zugänglich war, gab es einen Zaun. Ich denke mal, dass das von Gegend zu Gegend unterschiedlich üblich war. Die Dörfler, wie Abari schrieb, flüchteten bei Feindsichtung in eine nahe Burg, zumindest im Mittelalter, da hiernach Burgen oft zugunsten von Schlössern aufgegeben wurden.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag21.10.2020 00:54

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ein Wachturm dürfte im 30jährigen Krieg eher fatal gewesen sein. Der beste Schutz war, nicht entdeckt zu werden. Die Verhältnisse können sich aber im Laufe weniger Jahre geändert haben, je nach politischer Situation oder neuer Waffentechnik.

Bis ins Frühmittelalter oder lange vorher (Bronzezeit, Eisenzeit) haben auch kleinere Wehrdörfer durchaus ihren Sinn gehabt. Vor allem gegen feindliche Nachbarn. Aber wenn eine römische Armee einen ausgeguckt hatte - dann gute Nacht!
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag21.10.2020 03:51

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

In den meisten Fällen war es klüger, mit anrückenden Truppen zu verhandeln. Gegen Zahlung eines Lösegeldes, bzw. bei Bauernsiedlungen gegen Naturalien, wurden das Dorf und seine Bewohner in der Regel verschont. Leistete es aber Widerstand wurde alles niedergebrannt. Auch als Warnung an die übrigen.

Die Römer waren in den meisten Fällen gnädig mit der Zivilbevölkerung, denn sie wollten die eroberten Gebiete in ihr Reich eingliedern, und da war es besser, die Leute für sich einzunehmen, als sie durch Gräueltaten zum Haß und Widerstand aufzustacheln.
Im 30-jährigen Krieg hingegen konnte es durchaus vorkommen, daß alle niedergemetzelt wurden, wie in Magdeburg. (Wie immer und überall, wo Fanatiker Krieg führen, statt ökonomisch denkende Strategen.)


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag21.10.2020 19:03

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:

Im 30-jährigen Krieg hingegen konnte es durchaus vorkommen, daß alle niedergemetzelt wurden, wie in Magdeburg. (Wie immer und überall, wo Fanatiker Krieg führen, statt ökonomisch denkende Strategen.)


Es gab auch genügend Fälle, wo eine ganze Bevölkerung aus "ökonomischen" Gründen ausgerottet wurde (oder das Glück hatte, als Sklaven weiterleben zu dürfen).
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag23.10.2020 14:00
Re: Wehranlagen um Dörfer, 17. oder 18. Jahrhundert
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

MarkusM hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

über befestigte Städte findet man relativ viel Material, wenn die Siedlungen aber kleiner werden, gibt es weniger Quellen.


Wie haben sich kleine Orte während und nach dem Dreißigjährigen Krieg befestigt?

Wallanlagen? Zäune? Gab es eventuell so etwas wie Wachtürme?

Gruss,
Markus


Im Dreißigjährigen Krieg gab es durchaus befestigte Dörfer. Es gibt auch Dörfer, bei denen die Bauernhöfe eng beieinander um einen zentralen Platz gebaut sind und dem Angreifer eine tür- und fensterlose Rückseite präsentieren.

Wachtürme gab es eher nicht.

Nähere historische Informationen zu kleineren Orten kriegt man häufig beim entsprechenden Heimatverein.
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag24.10.2020 15:45
Re: Wehranlagen um Dörfer, 17. oder 18. Jahrhundert
von MarkusM
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Nähere historische Informationen zu kleineren Orten kriegt man häufig beim entsprechenden Heimatverein.


Dazu muss man halt wissen, bei welchen Orten es so etwas gab. smile

https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtmauer#Befestigte_D%C3%B6rfer
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag24.10.2020 17:49
Re: Wehranlagen um Dörfer, 17. oder 18. Jahrhundert
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

MarkusM hat Folgendes geschrieben:
Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Nähere historische Informationen zu kleineren Orten kriegt man häufig beim entsprechenden Heimatverein.


Dazu muss man halt wissen, bei welchen Orten es so etwas gab. smile

https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtmauer#Befestigte_D%C3%B6rfer


Ich weiß in der Regel zuerst, wo die Geschichte spielen soll und recherchiere danach die örtlichen Gegebenheiten...
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag24.10.2020 20:14
Re: Wehranlagen um Dörfer, 17. oder 18. Jahrhundert
von MarkusM
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
MarkusM hat Folgendes geschrieben:
Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Nähere historische Informationen zu kleineren Orten kriegt man häufig beim entsprechenden Heimatverein.


Dazu muss man halt wissen, bei welchen Orten es so etwas gab. smile

https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtmauer#Befestigte_D%C3%B6rfer


Ich weiß in der Regel zuerst, wo die Geschichte spielen soll und recherchiere danach die örtlichen Gegebenheiten...


Ich schreibe eine fiktive Geschichte mit einem fiktiven Ort.

Die Frage, wie es an einem bestimmten Ort war, stellt sich mir nicht, sondern tatsächlich das „Modell“ wie Dörfer das gemacht haben könnten.
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Raven1303
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 41
Beiträge: 540
Wohnort: NRW


Beitrag25.10.2020 12:13

von Raven1303
Antworten mit Zitat

Wenn das Dorf eine strategische Lage hat, dann würde der Landherr - oder wie nennt man den? - das Dorf sicher auch mit Mauer und Türmen befestigen, um eine Grenze oder einen wichtigen Handelsweg in seinem Gebiet zu sichern.
Das Geld müsste das Dorf dann nicht allein aufbringen.


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag25.10.2020 19:26

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Raven1303 hat Folgendes geschrieben:
Wenn das Dorf eine strategische Lage hat, dann würde der Landherr - oder wie nennt man den? - das Dorf sicher auch mit Mauer und Türmen befestigen, um eine Grenze oder einen wichtigen Handelsweg in seinem Gebiet zu sichern.
Das Geld müsste das Dorf dann nicht allein aufbringen.


Siedlungen an "strategischen Lagen" haben sich zumindest in Deutschland schon im Mittelalter zu Städten entwickelt. Was im 17. Jahrhundert ein Dorf war, ist es meistens heute immer noch.

Städte, die keine Herrschaftssitze waren, mussten ihre Sicherheit in der Regel selbst organisieren und finanzieren. Dafür hatten sie schließlich auch das Recht, Steuern einzunehmen.
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