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Titanic


 
 
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Ralphie
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Beitrag02.09.2020 16:52
Titanic
von Ralphie
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Eines Nachts im Mai 1912 war’s.
In Vechta sprach man von nichts anderem mehr als dem Untergang der Titanic, jenem gewaltigen Passagierschiff, das auf seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik einen Eisberg gerammt hatte und wie ein Bleiklotz untergegangen war, obwohl es wegen seiner doppelten Schiffswand als unsinkbar galt. Eintausendfünfhundert Menschen kamen ums Leben, darunter die vier amerikanischen Multimillionäre Guggenheim, Bruce, Widener und Astor. Der Kapitän hatte, wohl um seiner Reederei das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung zu sichern, die kürzere Sommerroute gewählt, die von den Schiffen um diese Jahreszeit normalerweise wegen der Eisberggefahr gemieden wird. Der Eisberg riss ein neunzig Meter langes Loch in den Rumpf, vom Vorschiff bis zur Mitte. Auch die zweite Schiffswand wurde aufgeschlitzt. Der Luxusdampfer begann sofort zu sinken. An Bord müssen sich unsagbare Szenen abgespielt haben. Es gab zu wenig Rettungsboote. Sie reichten kaum für die Frauen und Kinder.
Ich konnte mich gut in die Menschen hineinversetzen. Ich bekam Albträume davon. Nächtelang kämpfte ich in der frostklirrenden Polarnacht um einen Platz in einem Rettungsboot. Silberhaarige Männer in Smoking und Frack versuchten mich von dem Davit fortzuzerren. Die vier amerikanischen Multimillionäre stopften meine Taschen und mein Dekolleté mit grünen Dollarscheinen voll, damit ich sie an der Reling vorbeiließ. Andere Männer boten mir die Juwelen ihrer Frauen an und waren bereit, mir Schuldscheine über eine Million Pfund auszustellen. Um mich herum hysterische Frauen und schreiende Kinder. In jedem Traum kam ich bis an die gleiche Stelle: Ich hatte gerade den rettenden Kahn erreicht, da klappte ein Matrose aus Plymouth vor meiner Nase einen Schlagbaum herunter und sagte im Tonfall eines genervten Platzanweisers: ›Bedaure, Frolleinchen, aber wir sind komplett. Das ist das letzte Boot. Versuchen Sie’s morgen wieder.‹
›Aber ich bin ein unanständiges Mädchen!‹
›Tut mir leid. Auch für unanständige Mädchen ist kein Platz. Wie gesagt: Morgen früh können Sie’s noch mal versuchen. Gehen Sie so lange in Ihre Kabine zurück.‹
›Das Schiff geht unter!‹
›Das ist kein Grund, die Nerven zu verlieren.‹

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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag03.09.2020 11:15

von silke-k-weiler
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Hallo Ralphie,

also meiner bescheidenen Meinung nach ist das ein runder Einstieg in ein Kapitel, oder? Hast Du ja als Roman kategorisiert. Mir gefällt, wie der Informationsanteil in die zunächst bedrohliche, aber auch absurde Atmosphäre, und mit der Abweisung durch den Matrose in diesen kurzen Dialog kippt.
Würde mich interessieren, wie es weitergeht, in welche Richtung sich das entwickelt, ob es im Leben der Ich-Erzählerin etwas gibt, was zu diesem Bild des Schiffunterganges passt. Familiär/sozial, irgendein Abstieg vielleicht? Oder in einen historischen Kontext gebettet.

VG
Silke
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Ralphie
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Beitrag03.09.2020 18:53

von Ralphie
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Hallo, Silke!

Das war nur als Einstieg in das Kapitel gedacht und hat keine weitere Bedeutung.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beiträge: 1106



E
Beitrag03.09.2020 20:31

von Elbenkönigin1980
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Der Anfang ist wirklich gut....echt nicht schön, wenn man Albträume vom Untergang der Titanic hat..hatte ich auch, nachdem ich mit 18 den Kinofilm gesehen hatte Laughing
Bin gespannt wie es weitergeht, wirst du noch mehr posten?
Hab ich das richtig verstanden, dass es in Vechta im Jahr 1912 spielt? Wandert die Prota womöglich nach Amerika aus und wird dann mit ihren Ängsten vor einem titanicartigen Schiffsuntergang konfrontiert?
Der Anfang lässt ja noch nicht viele Schlüsse auf den weiteren Fortgang der Geschichte zu und gerade das macht es interessant für den Leser.
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Ralphie
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Beitrag03.09.2020 22:21

von Ralphie
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Meine Prota gerät auf die schiefe Bahn.
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hans1
Wortedrechsler
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Beiträge: 62



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Beitrag04.09.2020 05:57

von hans1
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Meine Prota gerät auf die schiefe Bahn.


Das ist das einzig wirklich erregende an der Geschichte...
Wird es...huestel...verrucht?
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

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Beitrag04.09.2020 07:53

von Ralphie
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Ein bisschen.
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hans1
Wortedrechsler
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Beiträge: 62



H
Beitrag11.09.2020 21:40

von hans1
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oh ich liebe verruchtheiten....
hat es etwas mit...sex zu tun? (lechz!) sprich, ich harre der dinge die da kommen...😁😎
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Natalie2210
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Alter: 37
Beiträge: 581



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Beitrag13.09.2020 20:33

von Natalie2210
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Hallo!

Ich finde den ersten Absatz zu informationslastig. Ist die Info, dass Kapitän Smith das "Blaue Band" erringen wollte, für später wichtig? Ist wichtig, dass er die Sommerroute gewählt hatte? Ist wichtig, wie lange der Riss war, oder dass die Schiffswand doppelt war?

Zitat:
An Bord müssen sich unsagbare Szenen abgespielt haben.


Der Satz schreit richtig nach "Show, don't tell". Vielleicht ein Hinweis auf die Bordkapelle, die so lange wie möglich spielte? Oder auf Besteck, dass verrutscht, auf Luster, die herunterkrachen - irgendetwas, um die Szenen greifbar zu machen? Im Moment liest es sich ein bisschen wie ein Sachbuch.

Der zweite Absatz mit den Alpträumen und die Überleitung zum anrüchigen Teil finde ich dann gut.

lg,
Natalie
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hans1
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Beiträge: 62



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Beitrag14.09.2020 01:08

von hans1
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Natalie2210 hat Folgendes geschrieben:
Hallo!

Ich finde den ersten Absatz zu informationslastig. Ist die Info, dass Kapitän Smith das "Blaue Band" erringen wollte, für später wichtig? Ist wichtig, dass er die Sommerroute gewählt hatte? Ist wichtig, wie lange der Riss war, oder dass die Schiffswand doppelt war?

Zitat:
An Bord müssen sich unsagbare Szenen abgespielt haben.


Der Satz schreit richtig nach "Show, don't tell". Vielleicht ein Hinweis auf die Bordkapelle, die so lange wie möglich spielte? Oder auf Besteck, dass verrutscht, auf Luster, die herunterkrachen - irgendetwas, um die Szenen greifbar zu machen? Im Moment liest es sich ein bisschen wie ein Sachbuch.

Der zweite Absatz mit den Alpträumen und die Überleitung zum anrüchigen Teil finde ich dann gut.

lg,
Natalie


hi nathalie, ich lese hier immer wieder ""Show, don't tell".

Warum weigern sich hier im Forum deutsche Autoren beharrlich so einen Satz auch auf DEUTSCH zu schreiben?
Was ist das fuer eine Beziehung zu deiner Sprache, wenn du automatisch Dinge in englisch schreibst?
Sag einfach: Gestalten, nicht behaupten. Trifft den Kern und du lernst deine Sprache besser kennen.
nichts fuer ungut. Es musste mal gesagt werden.
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F.J.G.
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Beitrag14.09.2020 02:20

von F.J.G.
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Hallo Ralphie,

ich hake mich mal bei Natalie ein.

Natalie2210 hat Folgendes geschrieben:

Ich finde den ersten Absatz zu informationslastig. Ist die Info, dass Kapitän Smith das "Blaue Band" erringen wollte, für später wichtig? Ist wichtig, dass er die Sommerroute gewählt hatte? Ist wichtig, wie lange der Riss war, oder dass die Schiffswand doppelt war?


Ich gehe da überhaupt nicht d'accord. Natürlich kann man immer infrage stellen, ob Informationen, die man erwähnt, "für später wichtig sind". Nur bei deiner Geschichte wissen wir ja gar nicht, was später alles noch kommt, wofür das von Ausschlag sein könnte oder eben nicht.

Betrachte ich mir die Geschichte so wie sie hier steht, kann ich nur sagen: Natürlich ist wichtig, dass die Titanic ums Blaue Band gefahren ist. Sonst wäre sie nicht gegen den Eisberg gebrettert. Natürlich ist wichtig, wie lang der Riss der doppelten Rumpfwand war. Sonst wäre die Titanic nicht gesunken.

Ich finde deinen Text gut so, wie er ist.

LG
Kojote


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Natalie2210
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Beiträge: 581



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Beitrag14.09.2020 07:08

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Hallo Hans1,

Zitat:
Warum weigern sich hier im Forum deutsche Autoren beharrlich so einen Satz auch auf DEUTSCH zu schreiben?
Was ist das fuer eine Beziehung zu deiner Sprache, wenn du automatisch Dinge in englisch schreibst?
Sag einfach: Gestalten, nicht behaupten. Trifft den Kern und du lernst deine Sprache besser kennen.
nichts fuer ungut. Es musste mal gesagt werden.


ja, die Anglizismen - allgegenwärtig, heutzutage. Allerdings bin ich der Meinung, dass der erste und vordergründigste Sinn der Sprache ist, dass sich Menschen verstehen. Wenn ich schreibe "Show, don't Tell" weiß jeder sofort, was ich meine. Bei "Gestalten, nicht behaupten" wage ich das mal zu bezweifeln - es ist einfach (noch ?) nicht geläufig genug.

lg,
Natalie
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Ralphie
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Beitrag14.09.2020 09:42

von Ralphie
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Ich glaube, ich werde missverstanden. Die Geschichte dient nur dem Zeitgeist. Ich kann keinen Roman über das Jahr 1912 schreiben, ohne den Untergang der Titanic zu erwähnen. Das wäre das Gleiche, als würde ich einen Roman über das Jahr 2001 schreiben und das World Trade Center unerwähnt lassen.
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Gast







Beitrag14.09.2020 09:44

von Gast
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Hallo Ralphie,

ich fand das auch gut - gerade der Umschwung aus dem nüchternen Informationsteil in diesen absurden Dialog. Silke hatte das auch schon erwähnt. Das macht Lust auf mehr.
Mich störte eigentlich nur der erste Satz, der das Ganze zeitlich einordnet. Weiß aber nicht recht, warum.

LG
DLurie
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Ralphie
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Beitrag14.09.2020 10:24

von Ralphie
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Der erste Satz wäre unnötig, wenn alle wüssten, dass die Titanic 1912 untergegangen ist.
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Gast







Beitrag14.09.2020 11:49

von Gast
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Hi Ralphie,

schon klar, dass Du eine zeitliche Einordnung brauchst..

Wie wär's damit:
Im Mai des Jahres 1912 sprach man auch in Vechta..

LG
Dlurie[/b]
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Ralphie
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Beitrag14.09.2020 11:59

von Ralphie
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Irre Idee. Daumen hoch
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hans1
Wortedrechsler
H


Beiträge: 62



H
Beitrag14.09.2020 16:56

von hans1
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Natalie2210 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Hans1,

Zitat:
Warum weigern sich hier im Forum deutsche Autoren beharrlich so einen Satz auch auf DEUTSCH zu schreiben?
Was ist das fuer eine Beziehung zu deiner Sprache, wenn du automatisch Dinge in englisch schreibst?
Sag einfach: Gestalten, nicht behaupten. Trifft den Kern und du lernst deine Sprache besser kennen.
nichts fuer ungut. Es musste mal gesagt werden.


ja, die Anglizismen - allgegenwärtig, heutzutage. Allerdings bin ich der Meinung, dass der erste und vordergründigste Sinn der Sprache ist, dass sich Menschen verstehen. Wenn ich schreibe "Show, don't Tell" weiß jeder sofort, was ich meine. Bei "Gestalten, nicht behaupten" wage ich das mal zu bezweifeln - es ist einfach (noch ?) nicht geläufig genug.

lg,
Natalie


dann hast du das gefuege und wesen  von sprache leider noch nicht verstanden. sprache ist weitaus mehr als nur verstaendigungsmodell, sie hat mit dem aufbau der welt und des universums ebenso zu tun, wie mit der individualitaet und dem bewustsein.(sprache, das wort, ist schwingung. das universum ist schwingung, wir verstaendigen uns ueber harmonische und disharmonische schwingungen. lese mal Joachim-Ernt Berendt, Nada Brahma – die Welt ist Klang)
nein, nicht jeder weiss was dieses englische wort ist. ich wusste es nicht. und wer das deutsche wort "gestalten" nicht versteht,, bei dem frage ich mich, wieso er glaubt mit unverstaendnis ueber deutsche begriffe  einen roman oder sonstwas schreiben zu koennen. der begriff "gestalten" ist seit jahrhunderten bestandteil von literatur und schreiben.  nicht gelaeufig nur fuer jene, die sich nicht wirklich mit sprache und schreiben auseinander setzen. sorry, eine ehrliche antwort. ueberhaupt ist auffallend, wieviele hier von literatur und romanen faseln und damit aber nur das damit meinen, was auf einem notizzettel zu finden ist.
alles begann mit der unglueckseligen aber kommunistischen behauptung in den 60er jahren, das alles geschriebene literatur sei. daraufhin ergoss sich ein schwall linkspopulistischer agit-prop flugzettel, hefte und buecher ueber  das land, um dieser wahrheit gerecht  zu werden. es gab ploetzlich arbeiterliteratur, patientenliteratur (aus psychatrien meistens) knastliteratur, hausfrauenliteratur usw. sie alle hatten eines gemeinsam: hingerotze sprachwolken, gerede, klagen und jammmern, aber niemanden der leute interessierte  noch die schoenheit  der sprache. statt dessen gab es jede menge fremdwoerter, die oftmals irre waren. und so wurde das schreiben ein moment fuer die wortstammler, die alles  zusammenwuerfeln. das ergebnis sieht  man heute.
lese mal romane deutscher autoren der klassischen literatur, von boell ueber grass zu drewitz und walser, da findest du keine englischen begriffe (weils sonst niemand begreift...) sondern alles in gediegener deutscher sprache (und dafuer gabs nobelpreise, buechnerpreise usw)
du selber bestimmst, wer du bist. durch deine sprache. wer nicht klar sprechen kann, kann auch nicht klar denken.
entschuldige ralphie deinen text fuer meine (ueberfluessige?) ausschweifung missbraucht zu haben. entschuldige nathalie ebenso. ich wollte niemanden verletzen, falls  sich wer  verletzt fuehlt.
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Gast







Beitrag14.09.2020 18:43

von Gast
Antworten mit Zitat

hans1 hat Folgendes geschrieben:
Natalie2210 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Hans1,

Zitat:
Warum weigern sich hier im Forum deutsche Autoren beharrlich so einen Satz auch auf DEUTSCH zu schreiben?
Was ist das fuer eine Beziehung zu deiner Sprache, wenn du automatisch Dinge in englisch schreibst?
Sag einfach: Gestalten, nicht behaupten. Trifft den Kern und du lernst deine Sprache besser kennen.
nichts fuer ungut. Es musste mal gesagt werden.


ja, die Anglizismen - allgegenwärtig, heutzutage. Allerdings bin ich der Meinung, dass der erste und vordergründigste Sinn der Sprache ist, dass sich Menschen verstehen. Wenn ich schreibe "Show, don't Tell" weiß jeder sofort, was ich meine. Bei "Gestalten, nicht behaupten" wage ich das mal zu bezweifeln - es ist einfach (noch ?) nicht geläufig genug.

lg,
Natalie


dann hast du das gefuege und wesen  von sprache leider noch nicht verstanden. sprache ist weitaus mehr als nur verstaendigungsmodell, sie hat mit dem aufbau der welt und des universums ebenso zu tun, wie mit der individualitaet und dem bewustsein.(sprache, das wort, ist schwingung. das universum ist schwingung, wir verstaendigen uns ueber harmonische und disharmonische schwingungen. lese mal Joachim-Ernt Berendt, Nada Brahma – die Welt ist Klang)
nein, nicht jeder weiss was dieses englische wort ist. ich wusste es nicht. und wer das deutsche wort "gestalten" nicht versteht,, bei dem frage ich mich, wieso er glaubt mit unverstaendnis ueber deutsche begriffe  einen roman oder sonstwas schreiben zu koennen. der begriff "gestalten" ist seit jahrhunderten bestandteil von literatur und schreiben.  nicht gelaeufig nur fuer jene, die sich nicht wirklich mit sprache und schreiben auseinander setzen. sorry, eine ehrliche antwort. ueberhaupt ist auffallend, wieviele hier von literatur und romanen faseln und damit aber nur das damit meinen, was auf einem notizzettel zu finden ist.
alles begann mit der unglueckseligen aber kommunistischen behauptung in den 60er jahren, das alles geschriebene literatur sei. daraufhin ergoss sich ein schwall linkspopulistischer agit-prop flugzettel, hefte und buecher ueber  das land, um dieser wahrheit gerecht  zu werden. es gab ploetzlich arbeiterliteratur, patientenliteratur (aus psychatrien meistens) knastliteratur, hausfrauenliteratur usw. sie alle hatten eines gemeinsam: hingerotze sprachwolken, gerede, klagen und jammmern, aber niemanden der leute interessierte  noch die schoenheit  der sprache. statt dessen gab es jede menge fremdwoerter, die oftmals irre waren. und so wurde das schreiben ein moment fuer die wortstammler, die alles  zusammenwuerfeln. das ergebnis sieht  man heute.
lese mal romane deutscher autoren der klassischen literatur, von boell ueber grass zu drewitz und walser, da findest du keine englischen begriffe (weils sonst niemand begreift...) sondern alles in gediegener deutscher sprache (und dafuer gabs nobelpreise, buechnerpreise usw)
du selber bestimmst, wer du bist. durch deine sprache. wer nicht klar sprechen kann, kann auch nicht klar denken.
entschuldige ralphie deinen text fuer meine (ueberfluessige?) ausschweifung missbraucht zu haben. entschuldige nathalie ebenso. ich wollte niemanden verletzen, falls  sich wer  verletzt fuehlt.


Erstmal Sorry an Ralphie, dass ich diesen OT (= "Off Topic," Themenabweichung) aufnehme und weiterführe. Vermutlich sollten wir für diese Randdiskussion einen eigenen thread (= Gedankenstrang) eröffnen.

Ich habe kein Problem mit Anglizismen oder anderen "Einsickerungen" anderer Sprachkulturen in eine Sprache (es gibt ja auch unendlich viele französische Begriffe wie "Millieu" in der deutschen Sprache, an denen sich Niemand mehr stört ). Interessanterweise haben auch viele englisch sprechende Menschen kein Problem mit deutschen Begriffen und Redewendungen in ihrer Sprache (Standardbeispiele sind "kindergarten" oder "blitzkrieg.").

Sprache ist ein dynamisches Konstrukt. Was heute noch exotisch oder anrüchig klingt, ist Morgen schon so normal, dass es wieder out ist.

Ein möglicher Grund dafür, dass englische Begriffe gerne in anderen Sprachen Aufnahme finden (bedenke, dass solche Sachen ja niemals aufoktruiert werden, sondern von den Menschen selber kommen) ist dass sie oft kürzer, prägnanter und organischer sind. "OT" finde ich z.B. viel natürlicher als "Themenabweichung."

Sprachpurismus ist eine merkwürdige Angelegenheit, da die Referenz (also was als "rein" angesehen wird) immer eine Momentaufnahme und damit absolut willkürlich ist. Ich bin mir z.B. absolut sicher, dass es bei Böll (da Du ihn ja schon explizit erwähnst) Begriffe, Konstruktionen und Redewendungen gibt, die vielleicht zu seiner Zeit als rein Deutsch galten, vorher aber von Puristen abgelehnt wurden.

Wir leben halt in einer internationalen Welt, da ist eine gewisse Durchmischung von Kulturen und alles was sie beinhaltet (und damit auch die Sprache) unvermeidlich. Ein kleiner Preis, wenn wir uns damit erkaufen, dass sich die Leute wegen scheinbarer Herkunftsunterschiede die Köpfe nicht mehr einschlagen.

Wie gesagt fände ich es im Interesse von Ralphies Anliegen besser, wenn weitere Diskussionen zu diesem Thema ausgelagert würden.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
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Beitrag26.12.2020 11:02
Re: Titanic
von Nina
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Lieber Ralphie,

heute komme ich endlich dazu, etwas zu Deinem Kapiteleinstieg zu schreiben.

Mir gefällt es sehr, wie Du hier die Geschichte beginnst (in diesem Kapitel). Die Informationen zur Titanic und zum Untergang fand ich sehr interessant und spannend erzählt und informativ und überhaupt nichts daran zuviel. Also genau richtig. Dass Guggenheim dabei war, wußte ich gar nicht.  

Mir sind zwei Sätze aufgefallen, wo ich etwas ändern würde:

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
An Bord müssen sich unsagbare Szenen abgespielt haben.


Das ist ein bisschen bis ziemlich inhaltsleer. Das würde ich auffüllen mit tatsächlich Passiertem.

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
›Tut mir leid. Auch für unanständige Mädchen ist kein Platz. Wie gesagt: Morgen früh können Sie’s noch mal versuchen. ‹


Hier schreibst Du: "Wie gesagt: ..." aber das war nicht im Text. Also dass er es schon vorher einmal gesagt hatte. Insofern überdenken oder anders formulieren.
Weil es schon eine Weile her ist, dass Du diesen Abschnitt eingestellt hast, weiß ich nicht, ob das längst von Dir überarbeitet ist, aber ich wollts dennoch erwähnt haben. Just in case. Smile

Gern gelesen. Du hast so eine schöne Erzählstimme. Ich mag Deinen Stil sehr.

Liebe Grüße
Nina


_________________
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Ralphie
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Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag26.12.2020 11:26
Re: Titanic
von Ralphie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nina hat Folgendes geschrieben:


Ralphie hat Folgendes geschrieben:
An Bord müssen sich unsagbare Szenen abgespielt haben.


Das ist ein bisschen bis ziemlich inhaltsleer. Das würde ich auffüllen mit tatsächlich Passiertem.



Liebe Grüße
Nina


Hallo, Nina!

Das ist mehr oder weniger eine Traumsequenz und nur als Einführung in die nachfolgende Szene gedacht. Ich denke, wenn ich zu sehr ins Detail gehe, ist  das irregulär.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag26.12.2020 11:28

von Nina
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Hallo Ralphie,

aber sag, brauchst Du den genannten Satz denn überhaupt? Er steht da und tut nichts für sein Geld.

 Laughing

Liebe Grüße
Nina


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