[die Schlechteste geschichgte] numbers 22

[V.K.B.]

Ja da hat der also nochmal Glück gehabt, von wegen der Esel, weil der Esel hat den Assassin ja gesehen und denn konnte er da ja nich hingehen weil der da ja mit ein Schwerd stand und dann is der Esel als rum und inne andere Richtung und der Typ hat dem deshalb erstmal eins mit seinen Stock übern Dassel gehauen aber machte wohl acuh nichts, also wegen andere Richtung jetzt, und dann sin die also da hingegangen und denn belibt der Esel wieder stehen und das wo wohl eine enge Gasse diesal – nee, gar nicht, das war so ein ein Weg mit viel Steine und da bleibt der Esel denn stehen und der Typ hat ihm nochmal eins übere Rübe und das hat dem esel ja bestimmt auch weh getan also sowas darf man doch nicht machen also wirklich nich. Aber dann kommen sie da in diese gasse und der Esel krigt nochmal eine rüber weil er den Engel ja sieht und hat ihn also nochmal das Leben gerettet, also dem Reiter jetzt und nicht dem Killer aber deshalb sacht der esel dann zu dem Typ dass er das mit dem hauen und so gar nicht dufte findet und ihn doch gerettet hat. Ja der Esel konnte dann sprechen weil Gott das so wollte und dann sind die aber woanders hin zu irgendson Hügel und haben da andere Tiere umgebracht aber das ist ne andere geschichte.


Witzig: Wenn man das jetzt noch ein paar mal durch DeepL jagt und nacheinander in diverse Sprachen übersetzen lässt, wird aus einer grottenschlechten Nacherzählung ein richtig guter Dada-Text:

[Mogmeier]

Hatta hia nokeiner geliket? dacht i mia wie i mia dann aber wusste das i gar nich bin Facebook bin. Trotzem gehört der Esel verklagt wo so am abhaun is dann steht bleibt oder wie und überhaupt und sowieso Freihiet für Krönland, weg mit dem Backeis !!!!!

Hallo V.K.B.

Deine, joa mei, »schlechteste Geschichte« ist alles andere als schlecht. Mal abgesehen von den offensichtlich gezielt gesetzten Tippfehlern usw. – ja, gut, gehört sicherlich dazu –, findet sich darin ein schöpferisch hohes kreatives Niveau bzgl. Umsetzung einer gewissen Sprachverarmung, der man freilich z.B. oft – wer hätte das gedacht? – in Facebook-Beiträgen/-Kommentaren begegnet.
Ich nutze solche FB-Auswürfe, denen man stets auf irgendwelchen FB-Seiten begegnet, auf denen es nur ums Kompromittieren irgendwelcher [eigentlich] Nichtigkeiten geht – über Fakeposts, die dazu zur Anwendung kommen, reden wir hier erst gar nicht, oder doch? –, gerne, um immer auf dem neusten Stand zu sein, wenn es darum geht, wie heutzutage kommuniziert wird. Man kann dabei viel lernen – auch über das Niveau an sich! –, will man das Ganze textmäßig (also rein von der Art: geschrieben wie gesprochen) als Autor in die Geschichte integrieren.

Gerne gelesen!

Viele Grüße
Mog

[V.K.B.]

Oh Mann, man kann's einfach nicht verkehrt genug machen!

Da wird so was immer noch "gerne gelesen!", also wirklich jetzt!

Hmm, aber das bringt mich gerade auf eine kommerzielle Idee: Vielleicht wirklich eine Neu"übersetzung" wagen: "Die Bibel in Facebook-Deutsch". Das wäre ja vielleicht was. Andererseits: möchte man wirklich mehr als diese paar Zeilen davon lesen?

Wirklich interessant finde ich aber das DeepL-Experiment und den nach etwa 15 Durchläufen dabei rausgekommenden Text. Das könnte die Cut-Up Methode der heutigen Zeit sein, oder etwas Ähnliches. Aber auch hier stellt sich natürlich die Frage: Würde man wirklich mehr davon lesen wollen?

Danke jedenfalls fürs Lesen und dass dir meine "Schlechteste geschichgte" tatsächlich einen Kommentar wert war,
Veith

[Minerva]

  Konnte gut drüber lachen. Mich stört, dass du dazwischen einmal nen Punkt gemacht hast, Das stockt totaaal den Lesefluss, echt mal!!1! Da musste echt noch an dir arbeiten

(Die Übersetzung klingt fast schon pathetisch wie ein religiöser Text.)

[V.K.B.]

[Minerva]

Das mit dem DeepL klingt ja lustig, muss ich mir mal merken.

Klar kauft das wer, und der Kopp-Verlag veröffentlicht es sicher gern.

[V.K.B.]

[Cathbad]

Hey Veith,

Ich hätte Dir zum Verfassen der " Schlechtesten Geschichte" mehr zugetraut. Du bist trotz gezielt gesetzter
" Rechtschreibfehler" entlarvt. Du schreibst einfach zu gut, um in dieser Hinsicht noch was lernen zu können.
Hast es in Deiner DNA schlichtweg verinnerlicht, dass schlechtes Schreiben Dir einfach nicht mehr gelingen mag.
Da könnt ich Dir aber noch einiges beibringen, was schlechten Textkorpus betrifft

Jedenfalls  sehr witzig, hier werde ich öfters vorbeischauen.

Beste Grüße

Cathbad

[Abari]

... das ist schon wieder zu exklusiv und schmankerlich, um als schlechteste Geschichte durchzugehen. An der Sprachoberfläche nicht, da hast Du schlecht ganz hübsch getroffen. Aber inhaltlich? Schon die Überschrift legt eine ziemlich gute Fährte zu "Numeri 22". Die mag Dir und mir vielleicht etwas platt erscheinen, aber einem unbedarften Leser nicht. Der braucht die Info, um zu dechiffrieren, was du eigentlich meinst - auch wenn das auf den ersten Blick verlockend erklärbärig erscheint. Zwar "kopiert" der Text die Story und ist nicht ferne davon, aber die

"Holyge Bimbel. Storys vong Gott u s1 Crew" von Shahak Shapira, Rowohlt Verlag, Frankfurt 2017.

gibt es tatsächlich. Somit geht das Ganze vielleicht nicht als HighEndPersiflage durch, aber doch etwas, wofür wir Dich lieben und schätzen, nämlich die gekonnte Gegenüberstellung von der Welt Glaubender und dem Wort des Wasauchimmers bzw. der Verarsche der alten Mythen.

Ich weiß, es ist immer schlecht, wenn man sich sone Mühe gegeben hat, schlecht zu sein und dann kommen die Leute an und sagen sowas wie ich. Ich könnte dann kotzen. Auf der anderen Seite zeigt es Dir, dass Du die Marke "schlecht" schon weit hinter Dir gelassen hast und das darf Dich erfreuen. Und das sage ich nicht, weil ich Dich trösten möchte, sondern weil es zumindest in meiner Welt wahr ist.

Danke, Cathbad, dass Du das noch einmal ausgegraben hast. Wäre glattweg an mir vorüber gegangen.

[V.K.B.]

Okay, danke ihr beiden, failed again. Irgendwann setze ich mich nochmal ran und versuche, eine wirklich grottenschlechte Geschichte zu schreiben (diesmal achte ich dann auch auf Inhalt und Bezüge). Schon der Titel war ja eigentlich in sofern ein Witz, dass er (auch) impliziert, numbers22 sei die schlechteste Geschichte [der Bibel], was ja auch schon wieder eine Aussage darstellt, über die man diskutieren könnte. Jedenfalls ist sie auf den ersten Blick mächtig haarsträubend und unsinnig, auch ohne schlechte Nacherzählung (Erst sagt Gott dem Propheten, "geh da bloß nicht hin", dann sagt er ihm "geh da doch hin" und als er sich auf den Weg macht schickt er ihm einen himmlischen Killer hinterher. Und der selten dämliche König macht sich dreimal mit dem Propheten zu einem Ritual auf, bei den jedes Mal das Gegenteil von dem rauskommt, was er eigentlich erreichen will. Hätte ihm doch mal eher auffallen können, dass das so nichts wird. Und der sprechende Esel ist da noch ausgeklammert. Ich frage mich bei solchen Bibelstellen immer, was eigentlich die Fundamentalisten da machen, die meinen, man müsste jedes Wort als Tatsachenbericht und auf keinen Fall allegorisch lesen.

Von  der "Holyge Bimbel. Storys vong Gott u s1 Crew" von Shahak Shapira, Rowohlt Verlag, Frankfurt 2017" wusste ich bisher nichts, da hatte also tatsächlich schon jemand eine ähnliche Idee. Wobei es mir ja nicht in erster Linie um schlechtes Internet-Deutsch ging, sondern eher um eine grottenschlechte Nacherzählung. Klar, dass es da Überschneidungspunkte gibt.

Danke fürs Wiederausgraben und eure Kommentare,
Veith