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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Im Zauber der Manege // Erbitte Feedback :)


 
 
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Kraft_der_Literatur
Geschlecht:weiblichErklärbär
K

Alter: 20
Beiträge: 1



K
Beitrag27.08.2020 14:56
Im Zauber der Manege // Erbitte Feedback :)
von Kraft_der_Literatur
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallöchen,
diesen kleinen Abschnitt habe ich vor kurzem verfasst und erbitte von Euch ein Feedback zu meinem Schreibstil. Sowie konstruktive Kritik, um mich weiter zu entwickeln.

Liebe Grüße Denni



Mit dampfendem Schädel sitze ich seit Stunden über meinen Büchern und Mitschriften gebeugt. Angestrengt versuche ich mir so den Lernstoff ins Gedächtnis zu prügeln und je öfter ich mir alles durchlese, je sinnloser kommt es mir vor. Was nicht an den Zahlen und Variablen liegt, sondern eher wie verdammt schwer es mir fällt, mich auf meine Aufzeichnungen zu konzentrieren. Wenige Meter neben mir liegt mein kleiner Engel schlafend in ihrem Bettchen, in einer total verworrenen Schlafposition. Ich bin extra früher aufgestanden, um jetzt schon einiges zu erledigen und den restlichen Tag weitestgehend mit ihr zu verbringen. Normalerweise gehört an jedem Samstag meine gesamte Aufmerksamkeit ihr, doch meine Lehrer richten sich nun mal nicht nach dem Privatleben ihrer Schüler. Das die kommende Klausur 40% meiner Mathe Note ausmacht, macht das ganze nicht besser.
Die Zahlen und Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen und ein pochender Schmerz in meinem Hinterkopf, die entlang meiner Schläfen verlaufen, breitet sich aus und kündigen Kopfschmerzen an. Mit einem Fluchen greife ich mir an den Kopf und massiere mir die Schläfen, in der Hoffnung die Schmerzen würden so nachlassen. Mit einem tiefen Seufzen lehne ich mich in meinem Stuhl zurück. Mein Rücken knackt wie der eines alten Mannes und der Stuhl selbst hat auch schon bessere Tage gesehen. Selbst mein Nacken fühlt sich so unglaublich steif an, als hätte ich mehrere Jahre in dieser gebeugten Position verbracht. Mein Kopf ist einfach bis zum Anschlag voll und weiter zu lernen wird keine Punkte bringe, seufzend schlage ich die Bücher endgültig zu. Kurz darauf höre ich das rascheln der Bettdecke meiner Kleinen. Sie gibt ein quengelndes Geräusch von sich und ohne zu zögern laufe ich zu ihr herüber. Das stehen fühlt sich an wie eine Erlösung.
Es zaubert mir ein Lächel auf die Lippen, als ich mit meinem Handrücken über ihre zarten Babywangen streiche. Kurz danach umfasst Alice mit ihrer Hand meinen kleinen Finger. Ihre Augen sind noch glasig durch die Müdigkeit, trotz allem Strahlen sie in einem hellem Grün.
Alice schaut mich von unten an und das herzliche Lachen was darauf folgt, erwärmt mein Herz. Sie streckt ihre kurzen Ärmchen nach mir aus und sanft nehme ich sie aus ihrem Bett heraus. Ich möchte nicht lügen. Zu wissen das ich mit 17 ein Kind gezeugt hatte, war erstmal ein Schock und hat mich aus allen Wolken geschmissen. Ein Kind stand nicht ganz oben auf meiner Liste.
Alles in meinem Leben musste ich umplanen und ich selber habe mich verändern müssen. Nichts ist mir in den Schoß gefallen und für vieles kämpfte ich unnachgiebig - Selbst heute noch. Trotz allem würde ich meine Kleine Prinzessin für nichts auf der Welt hergeben. Sie ist das wunderbarste was mir bisher passiert ist und bereichert seit einem Jahr mein Leben. Mit 19 Jahre stehe ich gerade mal am Anfang meines Lebens, versuche irgendwo Fuß zu fassen und doch weiß ich für wen ich mich anstrenge - Für wen ich Funktioniere. Als ich merke wie voll die Windel von dem Zwerg auf meinem Arm ist, trenne ich mich kurz von ihr, lege sie nochmal ins Bett ab und suche mir die Dinge zusammen die ich zum wickeln brauche. Nachdem das erledigt ist, setzte ich sie auf den Wickeltisch und kämme mit einer winzigen Bürste ihr feines schwarzes Haar auf ihrem Kopf und es erfüllt mich mit Stolz, dass Sie ihre funkelnde Augen und ihr pechschwarzes Haar von mir geerbt hat. Hingegen ihre Haut schneeweiß ist, ein so starkes Kontrast zu meiner. Ich muss nicht viel Zeit in der Sonne verbringen, um einem angenehmen Braunton zu bekommen.
Mit Alice auf den Arm betrete ich die Küche und meine Mutter ist schon dabei, kleine Schnittchen zu schmieren. Meine Mum ist der Grund warum überhaupt alles so laufen kann, wie es das tut. Ich habe ihr damals so manchen Kummer bereitet und die Fetzen sind geflogen. Doch ab dem Moment als Alice Mutter, unter Tränen mit mir und meine Mum am Küchentisch saß und uns verkündete ich würde Vater werden, stand sie voll und ganz hinter mir. Auch als wir es meinem Vater sagen mussten und er mir am liebsten den Kopf abgerissen hätte, hat sie mich verteidigt. "Guten Morgen, meine Süßen!", strahlt sie mich an, nimmt mir Alice somit vorsichtig ab und setzt sie in ihren Hochstuhl. Die Augen meiner Mutter mustern mich besorgt und sanft legt sie ihre Hand an meine Wange.
"Mein Junge du siehst ausgelaugt aus. Setz dich und iss erstmal etwas." meint sie und stellt mir ihre Schnitten und eine Tasse Kaffee vor die Nase. Mein Vater sitzt ebenfalls am Tisch, die Zeitung in der Hand und trinkt nebenbei seinen eigenen Kaffee. Still setze ich mich neben meinen Vater und gebe nur etwas Milch in meine Tasse. Kurz nippe ich an dem braunen Getränk und schließe genüsslich die Augen.

Kaffee am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen.

"Ach mein Sohn," holt mich meine Mutter aus meinen Gedanken. "du bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Du siehst ihm so ähnlich als er im selben Alter gewesen ist wie du." sagt meine Mutter und streicht mir liebevoll durchs Haar. Das sagt sie jedes mal wenn wir so zusammen sitzen. Allerdings muss ich ihr Recht geben, ich bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Plötzlich legt mein Vater seine Zeitung aus der Hand, räuspert sich und schaut mich mit einem eindringlichen Blick an.
"Schatz, könntest du heute bitte auf Alice aufpassen? Es wird aller höchste Zeit, dass Bennet und ich uns mal wieder in die Neopren-Anzüge schmeißen und unsere Surfbretter benutzen." meint er und ich kann hören das seine Worte keinen Widerspruch zulassen. Trotzdem kann ich es nicht lassen und öffne meinen Mund, doch mit einer einfachen Bewegung bringt er mich zum Schweigen. Ohne weitere Worte zu verschwenden, erhebt sich mein Vater.
"Was jetzt sofort?" frage ich perplex, da es ziemlich spontan ist und eigentlich bei meiner Kleinen bleiben wollte. "Das wird dir gut tun, Großer!" mischt sich meine Mutter mit ein und die Freude ist in ihrer Stimme kaum zu überhören. Somit habe ich keine andere Wahl und stimme mit einem ergebenen Nicken dem Vorhaben zu. "Na schön...", brumme ich und höre wie mein Vater erfreut in die Hände klatscht.
Schon ganz aufgeregt schaue ich aus dem Fenster und sehe was für ein heftiger Wind weht. Normalerweise finden Surfer solch ein Wetter ungelegen, aber hier in Deutschland ist es die einzige Zeit wo richtig Welle erscheinen. Somit verabschiede ich mich mit Tausenden küssen von meinem Engel und sprinte in mein Zimmer. Seit Ewigkeiten hatte ich nicht mehr die Zeit meiner Leidenschaft nachzugehen und ich muss zugeben, das peitschende Gewässer und die salzige Meeresluft fehlt mir so. Ich bin quasi auf dem Surfbrett groß geworden und konnte Wellen reiten, bevor Fahrrad fahren konnte.
Eifrig krame ich nach dem Neon Anzug, doch dann blitzt mir der knallgelbe Stoff entgegen und ich zerren ihn aus einem Stapel hervor. Mein Vater bestand damals auf die auffällige Farbe, um mich im Meer besser sehen zu könne und seither ist es dabei geblieben. Angestrengt zwänge ich mich hinein und muss feststellen, er sitzt irgendwie strammer als vorher.
Ich muss wirklich zugelegt haben, dabei war ich doch mal so gut in Form. Skeptisch beobachte ich mich im Spiegel, als ich es hinter mir Kichern höre. ,,Ich weiß mein Schatz, bei einem Kind isst man immer mit. Glaub mir, mit dir hab ich auch einiges auf die Hüften bekommen."
Schmollend strecke ich ihr die Zunge heraus und gehe mit meinem Surfbrett in der Hand an ihr vorbei, als sie mich nochmal am Arm zurück hält. ,, Pass auf dich auf." ,, Tue ich doch immer Mam." Dann gibt sie mich frei und entlässt mich in Freiheit.
In die Freiheit der tosenden Wellen.

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag27.08.2020 21:29

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Lässt sich schön flüssig lesen. Der Schreibstil gefällt mir.
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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
Wohnort: NRW
Das bronzene Stundenglas


Beitrag28.08.2020 10:22
Re: Im Zauber der Manege // Erbitte Feedback :)
von MoL
Antworten mit Zitat

Hallo liebe/r Denni!

Ich schreibe einfach mal frech dazwischen. Smile

Kraft_der_Literatur hat Folgendes geschrieben:




Mit dampfendem Schädel sitze ich seit Stunden über meinen Büchern und Mitschriften gebeugt. Angestrengt Doppelung versuche ich mir so den Lernstoff ins Gedächtnis zu prügeln und je öfter ich mir alles durchlese, je sinnloser kommt es mir vor. Was nicht an den Zahlen und Variablen liegt, sondern eher wie verdammt schwer es mir fällt, mich auf meine Aufzeichnungen zu konzentrieren. Wenige Meter neben mir liegt mein kleiner Engel schlafend in ihrem seinem Bettchen, in einer total verworrenen Schlafposition Toller Ausdruck!. Ich bin extra früher aufgestanden, um jetzt schon einiges zu erledigen und den restlichen Tag weitestgehend mit ihr zu verbringen. Normalerweise gehört an jedem Samstag meine gesamte Aufmerksamkeit ihr, doch meine Lehrer richten sich nun mal nicht nach dem Privatleben ihrer Schüler. Dass die kommende Klausur 40% meiner Mathe Note Mathenote ausmacht, macht das gGanze nicht besser.
Die Zahlen und Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen und ein pochender Schmerz in meinem Hinterkopf, die entlang meiner Schläfen verlaufen, Hier ist was falsch. Wieso der Plural? breitet sich aus und kündigen Hier auch: Singular! Kopfschmerzen an. Mit einem Fluchen greife ich mir an den Kopf und massiere mir die Schläfen, in der Hoffnung die Schmerzen würden so nachlassen. Mit einem Gleicher Satzanfang tiefen Seufzen lehne ich mich in meinem Stuhl zurück. Mein Rücken knackt wie der eines alten Mannes und der Stuhl selbst hat auch schon bessere Tage gesehen. Selbst mein Nacken fühlt sich so unglaublich steif an, als hätte ich mehrere Jahre in dieser gebeugten Position verbracht. Mein Kopf ist einfach bis zum Anschlag voll und weiter zu lernen wird keine Punkte bringe, seufzend schlage ich die Bücher endgültig zu. Kurz darauf höre ich das rRascheln der Bettdecke meiner Kleinen. Sie gibt ein quengelndes Geräusch von sich und ohne zu zögern laufe Ist tatsächlich laufen wie rennen gemeint? Oder eher gehen? ich zu ihr herüber. Das Sstehen fühlt sich an wie eine Erlösung.
Es zaubert mir ein Lächel auf die Lippen, als ich mit meinem Handrücken über ihre zarten Babywangen streiche. Kurz danach umfasst Alice Den Namen ruhig schon früher benutzen mit ihrer Hand meinen kleinen Finger. Ihre Augen sind noch glasig durch die Müdigkeit, trotz allem sStrahlen sie in einem hellem Grün.
Alice schaut mich von unten an und das herzliche Lachen was darauf folgt, erwärmt mein Herz. Sie streckt ihre kurzen Ärmchen nach mir aus und sanft nehme ich sie aus ihrem Bett heraus. Ich möchte nicht lügen. Zu wissen das ich mit 17 ein Kind gezeugt hatte, war erstmal ein Schock und hat mich aus allen Wolken geschmissen. Zu umgangssprachlich Ein Kind stand nicht ganz oben auf meiner Liste.
Alles in meinem Leben musste ich umplanen und ich selber habe mich verändern müssen. Nichts ist mir in den Schoß gefallen und für vieles kämpfte ich unnachgiebig - Selbst heute noch. Trotz allem würde ich meine Kkleine Prinzessin für nichts auf der Welt hergeben. Sie ist das wunderbarste was mir bisher passiert ist und bereichert seit einem Jahr mein Leben. Mit 19 Jahre stehe ich gerade mal am Anfang meines Lebens, versuche irgendwo Fuß zu fassen und doch weiß ich für wen ich mich anstrenge - Ffür wen ich Ffunktioniere. Als ich merke wie voll die Windel von dem Zwerg auf meinem Arm ist, trenne ich mich kurz von ihr, lege sie nochmal ins Bett ab und suche mir die Dinge zusammen die ich zum wickeln brauche. Nachdem das erledigt ist, setzte ich sie auf den Wickeltisch und kämme mit einer winzigen Bürste ihr feines schwarzes Haar auf ihrem Kopf und es erfüllt mich mit Stolz, dass Ssie ihre funkelnde Augen und ihr pechschwarzes Haar von mir geerbt hat. Hingegen ihre Haut schneeweiß ist, ein so starkes Kontrast zu meiner. Ich muss nicht viel Zeit in der Sonne verbringen, um einem angenehmen Braunton zu bekommen.
Mit Alice auf den Arm betrete ich die Küche und meine Mutter ist schon dabei, kleine Schnittchen zu schmieren. Meine Mum ist der Grund warum überhaupt alles so laufen kann, wie es das tut. Ich habe ihr damals so manchen Kummer bereitet und die Fetzen sind geflogen. Doch ab dem Moment als Alice Mutter, unter Tränen mit mir und meine Mum am Küchentisch saß und uns verkündete ich würde Vater werden, stand sie voll und ganz hinter mir. Auch als wir es meinem Vater sagen mussten und er mir am liebsten den Kopf abgerissen hätte, hat sie mich verteidigt. Neue Zeile bitte "Guten Morgen, meine Süßen!", strahlt sie mich an, nimmt mir Alice somit vorsichtig ab und setzt sie in ihren Hochstuhl. Die Augen meiner Mutter mustern mich besorgt und sanft legt sie ihre Hand an meine Wange.
"Mein Junge Komma du siehst ausgelaugt aus. Setz dich und iss erstmal etwas. Kein Punkt" Hier ein Komma meint sie und stellt mir ihre Schnitten und eine Tasse Kaffee vor die Nase. Mein Vater sitzt ebenfalls am Tisch, die Zeitung in der Hand und trinkt nebenbei seinen eigenen Kaffee. Still setze ich mich neben meinen Vater und gebe nur etwas Milch in meine Tasse. Kurz nippe ich an dem braunen Getränk und schließe genüsslich die Augen.

Kaffee am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen.

"Ach mein Sohn, Das Komma muss hinter die Anführungszeichen" holt mich meine Mutter aus meinen Gedanken. "dDu bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Du siehst ihm so ähnlich als er im selben Alter gewesen ist wie du." sagt meine Mutter und streicht mir liebevoll durchs Haar. Das sagt sie jedes Mmal wenn wir so zusammen sitzen. Allerdings muss ich ihr Recht geben, ich bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Plötzlich legt mein Vater seine Zeitung aus der Hand, räuspert sich und schaut mich mit einem eindringlichen Blick an.
"Schatz, könntest du heute bitte auf Alice aufpassen? Es wird aller höchste Zeit, dass Bennet und ich uns mal wieder in die Neopren-Anzüge schmeißen und unsere Surfbretter benutzen." meint er und ich kann hören das seine Worte keinen Widerspruch zulassen. Trotzdem kann ich es nicht lassen und öffne meinen Mund, doch mit einer einfachen Bewegung bringt er mich zum Schweigen. Ohne weitere Worte zu verschwenden, erhebt sich mein Vater.
"Was jetzt sofort?" frage ich perplex, da es ziemlich spontan ist und er eigentlich bei meiner Kleinen bleiben wollte. "Das wird dir gut tun, Großer!" mischt sich meine Mutter mit ein und die Freude ist in ihrer Stimme kaum zu überhören. Damit ist also der Ich-Erzähler gemeint? Das wird nicht sofort klar. Somit habe ich keine andere Wahl und stimme mit einem ergebenen Nicken dem Vorhaben zu. "Na schön...", brumme ich und höre wie mein Vater erfreut in die Hände klatscht.
Schon ganz aufgeregt schaue ich aus dem Fenster und sehe was für ein heftiger Wind weht. Normalerweise finden Surfer solch ein Wetter ungelegen, aber hier in Deutschland ist es die einzige Zeit wo richtig Welle erscheinen. Somit verabschiede ich mich mit Tausenden Kküssen von meinem Engel und sprinte in mein Zimmer. Seit Ewigkeiten hatte ich nicht mehr die Zeit meiner Leidenschaft nachzugehen und ich muss zugeben, das peitschende Gewässer und die salzige Meeresluft fehlt mir so. Ich bin quasi auf dem Surfbrett groß geworden und konnte Wellen reiten, bevor ich Fahrrad fahren konnte.
Eifrig krame ich nach dem Neon-Anzug, doch dann blitzt mir der knallgelbe Stoff entgegen und ich zerren ihn aus einem Stapel hervor. Mein Vater bestand damals auf die auffällige Farbe, um mich im Meer besser sehen zu könne und seither ist es dabei geblieben. Angestrengt zwänge ich mich hinein und muss feststellen, er sitzt irgendwie strammer als vorher.
Ich muss wirklich zugelegt haben, dabei war ich doch mal so gut in Form. Skeptisch beobachte ich mich im Spiegel, als ich es hinter mir Kichern höre. ,,Ich weiß mein Schatz, bei einem Kind isst man immer mit. Glaub mir, mit dir hab ich auch einiges auf die Hüften bekommen."
Schmollend strecke ich ihr wem? die Zunge heraus und gehe mit meinem Surfbrett in der Hand an ihr vorbei, als sie mich nochmal am Arm zurück hält. ,, Pass auf dich auf." ,, Tue ich doch immer Mam." Dann gibt sie mich frei und entlässt mich in Freiheit.
In die Freiheit der tosenden Wellen.


Die Szene gefällt mir recht gut. Ich habe einige Fehler angestrichen. Du solltest dir vor allem die Regeln bezüglich Groß- und Kleinschreibung und wörtlicher Rede nochmal anschauen. Der Text könnte noch etwas Feinarbeit vertragen, aber insgesamt gefällt er mir recht gut. Der Stil ist schön, noch so richtig, hm, "weich". Meine nächste Frage wäre jetzt, wie es weiter geht und wo du mit deiner Geschichte hinwillst. Ungefähr JETZT wäre nämlich der Punkt gekommen, an dem du die erste Hochspannung aufbauen solltest, an dem etwas passiert, was deinen Erzähler "in action" bringt.
Schöne Sache, weiter so! Smile


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gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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marinaheartsnyc
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 31
Beiträge: 137



Beitrag02.09.2020 12:37

von marinaheartsnyc
Antworten mit Zitat

Hallo liebe Denni,

herzlich willkommen hier im Forum - auch ich bin noch neu hier und die Kritik für deinen Text tatsächlich meine erste smile
Ich fand deinen Text insgesamt angenehm zu lesen und war am Ende auf jeden Fall an einem Punkt, an dem ich gerne weitergelesen hätte. Sprachlich ist mir hauptsächlich aufgefallen, dass man noch einmal gut mit dem "Wortstaubsauger" drüber gehen kann - so haben das meine Schreiblehrer*innen immer genannt. Soll heißen, es haben sich für meinen Geschmack recht viele Adjektive und Füllwörter eingeschlichen - wenn man da noch streicht, lässt sich der Text insgesamt besser lesen und wird knackiger. Ich habe deshalb mal ganz frech anbei alle Vorschläge für Wörter, die man weglassen könnte, markiert.

Mit dampfendem Schädel sitze ich seit Stunden über meinen Büchern und Mitschriften gebeugt. Angestrengt versuche ich mir so den Lernstoff ins Gedächtnis zu prügeln und je öfter ich mir alles durchlese, je sinnloser kommt es mir vor. Was nicht an den Zahlen und Variablen liegt, sondern eher wie verdammt schwer es mir fällt, mich auf meine Aufzeichnungen zu konzentrieren. Wenige Meter neben mir liegt mein kleiner Engel schlafend in ihrem Bettchen, in einer total verworrenen Schlafposition. Ich bin extra früher aufgestanden, um jetzt schon einiges zu erledigen und den restlichen Tag weitestgehend mit ihr zu verbringen. Normalerweise gehört an jedem Samstag meine gesamte Aufmerksamkeit ihr, doch meine Lehrer richten sich nun mal nicht nach dem Privatleben ihrer Schüler. Das die kommende Klausur 40% meiner Mathe Note ausmacht, macht das ganze nicht besser.
Die Zahlen und Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen und ein pochender Schmerz in meinem Hinterkopf, die entlang meiner Schläfen verlaufen, breitet sich aus und kündigen Kopfschmerzen an. Mit einem Fluchen greife ich mir an den Kopf und massiere mir die Schläfen, in der Hoffnung die Schmerzen würden so nachlassen. Mit einem tiefen Seufzen lehne ich mich in meinem Stuhl zurück. Mein Rücken knackt wie der eines alten Mannes und der Stuhl selbst hat auch schon bessere Tage gesehen. Selbst mein Nacken fühlt sich so unglaublich steif an, als hätte ich mehrere Jahre in dieser gebeugten Position verbracht. Mein Kopf ist einfach bis zum Anschlag voll und weiter zu lernen wird keine Punkte bringe, seufzend schlage ich die Bücher endgültig zu. Kurz darauf höre ich das rascheln der Bettdecke meiner Kleinen. Sie gibt ein quengelndes Geräusch von sich und ohne zu zögern laufe ich zu ihr herüber. Das stehen fühlt sich an wie eine Erlösung.
Es zaubert mir ein Lächel auf die Lippen, als ich mit meinem Handrücken über ihre zarten Babywangen streiche. Kurz danach umfasst Alice mit ihrer Hand meinen kleinen Finger. Ihre Augen sind noch glasig durch die Müdigkeit, trotz allem Strahlen sie in einem hellem Grün.
Alice schaut mich von unten an und das herzliche Lachen was darauf folgt, erwärmt mein Herz. Sie streckt ihre kurzen Ärmchen nach mir aus und sanft nehme ich sie aus ihrem Bett heraus. Ich möchte nicht lügen. Zu wissen das ich mit 17 ein Kind gezeugt hatte, war erstmal ein Schock und hat mich aus allen Wolken geschmissen. Ein Kind stand nicht ganz oben auf meiner Liste.
Alles in meinem Leben musste ich umplanen und ich selber habe mich verändern müssen. Nichts ist mir in den Schoß gefallen und für vieles kämpfte ich unnachgiebig - Selbst heute noch. Trotz allem würde ich meine Kleine Prinzessin für nichts auf der Welt hergeben. Sie ist das wunderbarste was mir bisher passiert ist und bereichert seit einem Jahr mein Leben. Mit 19 Jahre stehe ich gerade mal am Anfang meines Lebens, versuche irgendwo Fuß zu fassen und doch weiß ich für wen ich mich anstrenge - Für wen ich Funktioniere. Als ich merke wie voll die Windel von dem Zwerg auf meinem Arm ist, trenne ich mich kurz von ihr, lege sie nochmal ins Bett ab und suche mir die Dinge zusammen die ich zum wickeln brauche. Nachdem das erledigt ist, setzte ich sie auf den Wickeltisch und kämme mit einer winzigen Bürste ihr feines schwarzes Haar auf ihrem Kopf und es erfüllt mich mit Stolz, dass Sie ihre funkelnde Augen und ihr pechschwarzes Haar von mir geerbt hat. Hingegen ihre Haut schneeweiß ist, ein so starkes Kontrast zu meiner. Ich muss nicht viel Zeit in der Sonne verbringen, um einem angenehmen Braunton zu bekommen.
Mit Alice auf den Arm betrete ich die Küche und meine Mutter ist schon dabei, kleine Schnittchen zu schmieren. Meine Mum ist der Grund warum überhaupt alles so laufen kann, wie es das tut. Ich habe ihr damals so manchen Kummer bereitet und die Fetzen sind geflogen. Doch ab dem Moment als Alice Mutter, unter Tränen mit mir und meine Mum am Küchentisch saß und uns verkündete ich würde Vater werden, stand sie voll und ganz hinter mir. Auch als wir es meinem Vater sagen mussten und er mir am liebsten den Kopf abgerissen hätte, hat sie mich verteidigt. "Guten Morgen, meine Süßen!", strahlt sie mich an, nimmt mir Alice somit vorsichtig ab und setzt sie in ihren Hochstuhl. Die Augen meiner Mutter mustern mich besorgt und sanft legt sie ihre Hand an meine Wange.
"Mein Junge du siehst ausgelaugt aus. Setz dich und iss erstmal etwas." meint sie und stellt mir ihre Schnitten und eine Tasse Kaffee vor die Nase. Mein Vater sitzt ebenfalls am Tisch, die Zeitung in der Hand und trinkt nebenbei seinen eigenen Kaffee. Still setze ich mich neben meinen Vater und gebe nur etwas Milch in meine Tasse. Kurz nippe ich an dem braunen Getränk und schließe genüsslich die Augen.

Kaffee am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen.

"Ach mein Sohn," holt mich meine Mutter aus meinen Gedanken. "du bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Du siehst ihm so ähnlich als er im selben Alter gewesen ist wie du." sagt meine Mutter und streicht mir liebevoll durchs Haar. Das sagt sie jedes mal wenn wir so zusammen sitzen. Allerdings muss ich ihr Recht geben, ich bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Plötzlich legt mein Vater seine Zeitung aus der Hand, räuspert sich und schaut mich mit einem eindringlichen Blick an.
"Schatz, könntest du heute bitte auf Alice aufpassen? Es wird aller höchste Zeit, dass Bennet und ich uns mal wieder in die Neopren-Anzüge schmeißen und unsere Surfbretter benutzen." meint er und ich kann hören das seine Worte keinen Widerspruch zulassen. Trotzdem kann ich es nicht lassen und öffne meinen Mund, doch mit einer einfachen Bewegung bringt er mich zum Schweigen. Ohne weitere Worte zu verschwenden, erhebt sich mein Vater.
"Was jetzt sofort?" frage ich perplex, da es ziemlich spontan ist und eigentlich bei meiner Kleinen bleiben wollte. "Das wird dir gut tun, Großer!" mischt sich meine Mutter mit ein und die Freude ist in ihrer Stimme kaum zu überhören. Somit habe ich keine andere Wahl und stimme mit einem ergebenen Nicken dem Vorhaben zu. "Na schön...", brumme ich und höre wie mein Vater erfreut in die Hände klatscht.
Schon ganz aufgeregt schaue ich aus dem Fenster und sehe was für ein heftiger Wind weht. Normalerweise finden Surfer solch ein Wetter ungelegen, aber hier in Deutschland ist es die einzige Zeit wo richtig Welle erscheinen. Somit verabschiede ich mich mit Tausenden küssen von meinem Engel und sprinte in mein Zimmer. Seit Ewigkeiten hatte ich nicht mehr die Zeit meiner Leidenschaft nachzugehen und ich muss zugeben, das peitschende Gewässer und die salzige Meeresluft fehlt mir so. Ich bin quasi auf dem Surfbrett groß geworden und konnte Wellen reiten, bevor Fahrrad fahren konnte.
Eifrig krame ich nach dem Neon Anzug, doch dann blitzt mir der knallgelbe Stoff entgegen und ich zerren ihn aus einem Stapel hervor. Mein Vater bestand damals auf die auffällige Farbe, um mich im Meer besser sehen zu könne und seither ist es dabei geblieben. Angestrengt zwänge ich mich hinein und muss feststellen, er sitzt irgendwie strammer als vorher.
Ich muss wirklich zugelegt haben, dabei war ich doch mal so gut in Form. Skeptisch beobachte ich mich im Spiegel, als ich es hinter mir Kichern höre. ,,Ich weiß mein Schatz, bei einem Kind isst man immer mit. Glaub mir, mit dir hab ich auch einiges auf die Hüften bekommen."
Schmollend strecke ich ihr die Zunge heraus und gehe mit meinem Surfbrett in der Hand an ihr vorbei, als sie mich nochmal am Arm zurück hält. ,, Pass auf dich auf." ,, Tue ich doch immer Mam." Dann gibt sie mich frei und entlässt mich in Freiheit.
In die Freiheit der tosenden Wellen.


Ansonsten hatten meine Vorgänger*innen ja schon angemerkt, dass du bei einigen grammatikalischen Dingen nochmal ran müsstest, vor allem Groß- und Kleinschreibung und Zeichensetzung.

Viel Spaß beim Schreiben! smile


_________________
Yesterday I was clever, so I wanted to change the world. Today I am wise, so I am changing myself.

- Rumi
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Beitrag02.09.2020 14:01

von Gast
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Hallo Denni,

nach den Angaben in deinem Profil bist Du 17 und weiblich.

Dein Prota ist ein 19jähriger junger Vater, der versucht, seine Vaterschaft und seine Erziehung unter eine Haube zu kriegen. Du beschreibst die alltäglichen Hürden und Grenzen, an die dein Prota zu verweifeln droht, und über die jede Frau in der Situation wahrscheinlich ganze Anthologien verfassn könnte, die er aber durch die bedingungslose Liebe zum Baby und dem Rückhalt seiner Eltern geschultert bekommt.

Die wirkliche Schreibperspektive ist aber die einer Frau. Ein Mann funktioniert anders (seltene Ausnahmen abgesehen). Seine Liebe zu Kindern ist nicht so bedingungslos wie die einer Frau. Der schmilzt nicht dahin, wenn er auch nur an sein Kind denkt, er empfindet auch keine Erfüllung oder Herzenswärme dabei, dem Kind das Haar zu kämmen oder die Windeln zu wechseln, und er wird auch nicht ewig darüber philosophieren, wo die Hautfarbe herkommt. Er wird auch nicht seine pubertären Konflikte mit seinen Eltern plötzlich beiseite legen zum Wohle einen Kindes. Wenn er zwischen seiner Karriere und dem Kind entscheiden muss, ist die Hemmschwelle, bei der er sich wünschen würde, das Balg an die Wand zu klatschen, wenn es ihn noch einmal nervt (was er natürlich dann trotzdem nicht machen würde), wesentlich niedriger als bei einer Mutter.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du diesen Rollentausch bewusst einsetzt, um die Absurdität des Szenarios darzustellen, oder ob Du da ein Wunschszenario herträumst, in dem dein (?) Partner euren (?) Kindern gegenüber so bedingungslos liebevoll und selbstaufopfernd entgegentritt. Schreibst Du Dir deine Wünsche an eine Elternschaft oder junge Familie auf (bist Du vielleicht schon schwanger)? Wenn ja, wünsche ich Dir Alles Gute, aber Jungen mit 19 sind in aller Regel noch so sehr auf sich fixiert, dass sie sich meiner Erfahrung nach niemals so verhalten würdest, wie Du es schilderst. Wahrscheinlicher wäre, dass sich seine Eltern irgendwie damit abgefunden haben, das Kind an seiner Stelle zu versorgen, und er tut das, was Jungen in dem Alter halt so machen. Seine Bindung an das Baby wäre vermutlich bestenfalls, uhm, locker.

Oder er ist gay, aber dann hast Du als Frau ein anderes Problem.

Handwerklich finde ich das ansonsten soweit ok, bis auf die von den anderen angemerkten kleineren Probleme.
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CIPO86
Geschlecht:weiblichLeseratte
C

Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag02.09.2020 15:17

von CIPO86
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ein Mann funktioniert anders (seltene Ausnahmen abgesehen). Seine Liebe zu Kindern ist nicht so bedingungslos wie die einer Frau. Der schmilzt nicht dahin, wenn er auch nur an sein Kind denkt, er empfindet auch keine Erfüllung oder Herzenswärme dabei, dem Kind das Haar zu kämmen oder die Windeln zu wechseln, und er wird auch nicht ewig darüber philosophieren, wo die Hautfarbe herkommt. Er wird auch nicht seine pubertären Konflikte mit seinen Eltern plötzlich beiseite legen zum Wohle einen Kindes. Wenn er zwischen seiner Karriere und dem Kind entscheiden muss, ist die Hemmschwelle, bei der er sich wünschen würde, das Balg an die Wand zu klatschen, wenn es ihn noch einmal nervt (was er natürlich dann trotzdem nicht machen würde), wesentlich niedriger als bei einer Mutter.

Soso, ein Mann (= fast alle Männer, oder zumindest ein erheblicher Teil derer, die nicht "gay" sind) funktioniert also anders, und zwar ganz genau so, wie es dann im Weiteren beschrieben wird.
Dumm nur, dass (nicht nur) ich einige junge Männer kenne, die in der Vaterschaftsrolle aufgehen, zum Teil mehr als die Mutter. Und nein, die sind nicht gay, queer oder sonstwie "anders geartet". Auch keine Weicheier.
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Gast







Beitrag02.09.2020 15:45

von Gast
Antworten mit Zitat

CIPO86 hat Folgendes geschrieben:
Soso, ein Mann (= fast alle Männer, oder zumindest ein erheblicher Teil derer, die nicht "gay" sind) funktioniert also anders, und zwar ganz genau so, wie es dann im Weiteren beschrieben wird.
Dumm nur, dass (nicht nur) ich einige junge Männer kenne, die in der Vaterschaftsrolle aufgehen, zum Teil mehr als die Mutter. Und nein, die sind nicht gay, queer oder sonstwie "anders geartet". Auch keine Weicheier.


Von mir aus. Ich bin ein Mann, und die Dinge, die ich tue (beruflich und anderweitig) sind männlich dominiert. Ich kenne also sehr viel Männer aller "Bauarten" und Jahrgänge und sehe mich selber nicht als stereotyper Mann (ich spiele oder gucke kein Fußball, gehe nicht in Kneipen, habe nichts für aufgemotzte Autos übrig, koche, wasche, kaufe ein, mache mir Gedanken über Nachhaltigkeit, schreibe, auch über Liebe etc pp).

Ich diskutiere nicht darüber, was wie weit verbreitet ist. Ich versuche lediglich, den Text an seiner Realitätsnähe zu messen.

Der Begriff "Weichei" kommt auch nicht von mir, den hast Du reininterpretiert. Den würde ich selber niemals benutzen. Er würde vermutlich in meinem weiteren Umgebungskreis auf mich als ehestes angewendet werden. Trotzdem würde ich niemals in Vaterschaft aufgehen wollen oder können. Wenn andere Männer das können oder wollen, haben die meinen Respekt, aber man findet sie so selten wie Frauen, die Autos reparieren wollen (können täten es vermutlich mehr).

Sicherlich läßt sich so eine Konstellation wie im Text von Denni ausgedacht finden, aber extrem selten, da bin ich mir sicher, vor Allem in der Altersklasse.

Das soll nicht heißen, dass die Geschichte schlecht wäre. Aber ein unrealistisches Szenario ist beim Lesen ein Stolperstein, und ich halte es nicht nur für legitim, sondern der Autorin gegenüber auch fair, das anzumerken.
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MoL
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Beiträge: 1838
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag02.09.2020 15:47

von MoL
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@RAc Ernsthaft? lol2

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Gast







Beitrag02.09.2020 15:49

von Gast
Antworten mit Zitat

MoL hat Folgendes geschrieben:
@RAc Ernsthaft? lol2


welcher Teil genau?

Aber ernsthaft: Ja.

Edit: Nur um Grundsatzdiskussionen über Rollen im Keim zu ersticken: Ich habe keinerlei Probleme mit Männern, die in der Vaterschaftsrolle aufgehen, und ich finde Frauen toll, die Bergführerinnen im Himalaya werden oder Forscherinnen mit Leib und Seele. Die Welt wäre eine bessere Welt, wenn jeder Mensch die uneingeschränkte Freiheit hätte, das, was ihm oder ihr am Herzen liegt, auszuleben. Punkt.

Erstens aber ist das aus vielerlei Gründen zumindestens hier und heute nicht realistisch möglich, und zweitens Mal bin ich der Überzeugung, dass sich selbst in so einer Welt die meisten Menschen immer noch freiwillig in traditionelleren Rollen einordnen würden (und auch sollten, wenn sie denn wollen). Trotzdem (oder gerade deswegen) sollte man die größtmögliche Wahlfreiheit anstreben.

Edit 2: Wir sollten aber diesen thread für feedback für Denni freihalten. Sollte noch Jemand auf dieses Thema weiter eingehen wollen, bitte ich um Eröffnung eines neuen threads (es besteht sonst die Gefahr, dass der Text von Denni in einer Grundsatzdiskussion erstickt). Danke!

Edit 3 (und damit wieder näher am Text): Wir müssen auch etwas aufpassen, hier nicht zu viele Dinge in einen Topf zu werfen. Wenn "Männer in Vaterschaftsrollen aufgehen" (Wortwahl CIPO86, nur damit mir jetzt nicht der Ausruck vorgehalten wird), dann ist das in der Regel etwas sehr Anderes, als wenn "Frauen in Mutterrolllen aufgehen." Die Beschreibungen von Denni sind mir sehr an eine mütterliche Fürsorge angelehnt. Also selbst wenn der Prota schon in seinen jungen Jahren väterliche Fürsorge und selbstlose Liebe für Kinder aufbringen könnte, würde sich das typischerweise anders äußern als darin, über die Haut der Tochter zu sinnieren oder mit Hingabe ihre Haare zu kämmen.
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Klemens_Fitte
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Beitrag02.09.2020 16:49

von Klemens_Fitte
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Zitat:
Also selbst wenn der Prota schon in seinen jungen Jahren väterliche Fürsorge und selbstlose Liebe für Kinder aufbringen könnte, würde sich das typischerweise anders äußern als darin, über die Haut der Tochter zu sinnieren oder mit Hingabe ihre Haare zu kämmen.


Es sei denn, er wäre gay, richtig?

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Gast







Beitrag02.09.2020 16:52

von Gast
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Also selbst wenn der Prota schon in seinen jungen Jahren väterliche Fürsorge und selbstlose Liebe für Kinder aufbringen könnte, würde sich das typischerweise anders äußern als darin, über die Haut der Tochter zu sinnieren oder mit Hingabe ihre Haare zu kämmen.


Es sei denn, er wäre gay, richtig?

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Meinem bescheidenen Wissensstand nach nicht notwendigerweise. Ich bin da aber kein Experte.
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Thomas74
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Beitrag02.09.2020 16:59

von Thomas74
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Wink Wie viele Punkte aus dem Stereotyp/Klischeekatalog muss denn ein Protagonist erfüllen, um glaubwürdig zu wirken?

Viel wichtiger ist doch, dass die Person überzeugend dargestellt wird, auch wenn sie nicht dem seit dem Neandertal manifestierten Männerbild entspricht.


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Beitrag02.09.2020 17:07

von Gast
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Wink Wie viele Punkte aus dem Stereotyp/Klischeekatalog muss denn ein Protagonist erfüllen, um glaubwürdig zu wirken?


Hast Du ein link zu dem Kataloig? NB: Meine frühere Aufzählung mit Fußball und so zählt offensichtlich nicht, da ich mich selber da auch schon herausgearbeitet habe.

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:

Viel wichtiger ist doch, dass die Person überzeugend dargestellt wird,


ist sie das für Dich? Das ist ja letztendlich die Frage, auf die es heraus läuft?

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:

auch wenn sie nicht dem seit dem Neandertal manifestierten Männerbild entspricht.


Hmmm, die Diskussion sollte mMn wirklich woanders geführt werden, damit noch Andere LeserInnen die Möglichkeit haben, sich zu Denni(')s (gehört da in diesem Fall eigentlich ein Apostroph hin oder nicht? Bin verwirrt) Text zu äußern... finde ich aber eine extrem spannende Kontroverse.
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

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Beitrag02.09.2020 17:13

von Thomas74
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Zitat:
[quote="RAc"
ist sie das für Dich? Das ist ja letztendlich die Frage, auf die es heraus läuft?

[/quote]

Ja, ist sie durchaus. Aber wenn ich deine Begründung lese, warum sie es nicht sein soll, muss ich mit eigenen Personen-und Lebenserfahrungen gegenhalten.

Ich habe z.b. meiner Tochter auch immer gerne die Haare gekämmt, ohne dabei selbst das Bedürfnis zu verspüren, ein Kleid zu tragen. Und der Drang, das Balg gegen die Wand zu klatschen, kam mir auch eher selten.


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Klemens_Fitte
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Beitrag02.09.2020 17:27

von Klemens_Fitte
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Zitat:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Also selbst wenn der Prota schon in seinen jungen Jahren väterliche Fürsorge und selbstlose Liebe für Kinder aufbringen könnte, würde sich das typischerweise anders äußern als darin, über die Haut der Tochter zu sinnieren oder mit Hingabe ihre Haare zu kämmen.


Es sei denn, er wäre gay, richtig?

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Meinem bescheidenen Wissensstand nach nicht notwendigerweise. Ich bin da aber kein Experte.


Jetzt tu doch nicht so, als hättest du zuvor den Ausdruck nicht in genau diesem Kontext verwendet, das macht doch meinen ganzen Witz kaputt … cry


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Beitrag02.09.2020 17:41

von Gast
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:

Zitat:


Meinem bescheidenen Wissensstand nach nicht notwendigerweise. Ich bin da aber kein Experte.


Jetzt tu doch nicht so, als hättest du zuvor den Ausdruck nicht in genau diesem Kontext verwendet, das macht doch meinen ganzen Witz kaputt … cry


Ich wollte nicht implizieren, dass der Prota zwangsläufig gay sein muß, wenn er die von Denni skizzierten Gefühle zeigt. Vermutlich aber legt meine Formulierung "ODER er ist gay..." das nahe. Also die Formulierung würde ich gerne nachträglich ändern in "Es könnte aber auch sein, dass er gay ist, und dann..."

Ob das "oder" logisch bedeutet, dass er gay sein müßte, ist eine recht fiselige logische Diskussion. Vielleicht ja, vielleicht nein, aber ich habe so eine Interpretation nicht im Sinn gehabt und bitte für die Mißverständlichkeit um Entschuldigung.

Also dein Witz hat geklappt für diejenigen, die das "oder" als "in jedem anderen Fall" interpretieren. Ich habe aber in jedem Fall darüber geschmunzeit und fand es gelungen, dass Du das wieder aufgegriffen hast.
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Klemens_Fitte
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Beitrag02.09.2020 17:45

von Klemens_Fitte
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Zitat:
Also die Formulierung würde ich gerne nachträglich ändern in "Es könnte aber auch sein, dass er gay ist, und dann...


… wäre glaubwürdiger, dass er eher wie eine Frau empfindet und nicht wie ein Mann"? Es wird echt nicht besser.


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Kiara
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Beitrag02.09.2020 17:47

von Kiara
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Es tut mir leid, Spielverderber zu spielen, aber zurück zum Text bitte.
Ja, ist blöd, gerade, wo es Spaß macht, ich weiß.

Danke.

 Embarassed

Kraft_der_Literatur hat Folgendes geschrieben:
"Ach mein Sohn," holt mich meine Mutter aus meinen Gedanken. "du bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Du siehst ihm so ähnlich als er im selben Alter gewesen ist wie du." sagt meine Mutter und streicht mir liebevoll durchs Haar. Das sagt sie jedes mal wenn wir so zusammen sitzen.


Ich picke mir diesen Abschnitt heraus. Die meisten Fehler sind Satzzeichen und Rechtschreibung; ich empfehle hierfür eine Überarbeitung:

"Ach mein Sohn," (siehe MoLs Kommentar)
holt mich meine Mutter aus meinen Gedanken. "du (siehe MoLs Kommentar.)
bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Du siehst ihm so ähnlich (hier müsste, wenn ich mich nicht irre, ein Komma eingefügt werden.)
als er im selben Alter gewesen ist wie du." (hier muss der Punkt entfernt und ein Komma eingefügt werden, sofern du das "sagt meine Mutter" stehen lassen möchtest. Ich würde es jedoch streichen, denn aus dem vorherigen Text (holt mich meine Mutter...) ist klar, dass sie noch spricht.)
sagt meine Mutter und streicht mir liebevoll durchs Haar. Das sagt sie jedes mal (siehe MoLs Kommentar und hier müsste, denke ich, ebenfalls ein Komma eingefügt werden.)
wenn wir so zusammen sitzen.

Inhaltlich liest es sich ok, einige der Anmerkungen von MoL und marinaheartsnyc würden den Text ebenfalls verbessern, vielleicht fällt dir dabei noch die eine oder andere Möglichkeit des Straffens ein. Ich stimme in jedem Fall zu, dass jetzt "etwas geschehen" sollte, was auch immer.

Danke für deinen Einstandstext.


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Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023)
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MoL
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Beiträge: 1838
Wohnort: NRW
Das bronzene Stundenglas


Beitrag02.09.2020 17:52

von MoL
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
[
Jetzt tu doch nicht so, als hättest du zuvor den Ausdruck nicht in genau diesem Kontext verwendet, das macht doch meinen ganzen Witz kaputt … cry


Du bist doof! lol2

@RAc
Ich frage mich tatsächlich, ob du dein erstes Statement auch so geschrieben hättest, hättest du Alter und Geschlecht der Verfasserin nicht gekannt. Ironischer Weise hatte ich ihr dazu geraten, hier immerhin das von sich preiszugeben, was sie jetzt eventuell bereut.

Du kannst nicht ankommen und solche Kritik an ihrem Text üben und ihre Hauptfigur unglaubwürdig nennen und gleichzeitig sagen, dass diese Diskussion nicht hierher gehört, weil es ja um den Text gehen solle.
Eine glaubwürdige Darstellung von Menschen ist die Basis einer Erzählung.

Ich war beim lesen auch erst von einer weiblichen Person ausgegangen und war dann angenehm überrascht. Auch das dürfen (und sollen) Texte tun: uns einen Spiegel vorhalten, uns überraschen, uns mit unseren eigenen Vorurteilen konfrontieren, ob nun mit oder ohne Absicht.

Ich finde die Gefühle des jungen Mannes sehr gut dargestellt. Er ist mir sympathisch.

Dass du der Verfasserin unterstellst, sie würde in Wahrheit ihre Perspektive darstellen, halte ich - auch wenn es natürlich auf eine Art immer stimmt - gerade weil es sich bei Kraft_der_Literaturs Beitrag um einen Einstandstext handelt, sogar für schädlich. Dürften bzw. könnten wir immer nur allein aus unserer Sicht schreiben, ich hätte keines meiner bisherigen Bücher schreiben dürfen. Wie arm wäre dann die literarische Welt?


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NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
----------------------------------
Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Gast







Beitrag02.09.2020 18:57

von Gast
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MoL hat Folgendes geschrieben:

@RAc
Ich frage mich tatsächlich, ob du dein erstes Statement auch so geschrieben hättest, hättest du Alter und Geschlecht der Verfasserin nicht gekannt. Ironischer Weise hatte ich ihr dazu geraten, hier immerhin das von sich preiszugeben, was sie jetzt eventuell bereut.




Hallo MoL,

umgekehrt: Ich habe erst angefangen, darüber nachzudenken, wer das geschrieben hat, als ich über den für mich unglaubwürdigen Prota gestolpert bin. Hätte Denni ihre Details nicht vorher preis gegeben, hätte ich auf etwas ähnliches blind getippt, wie ich dann (ja immer noch) vermutet habe.

MoL hat Folgendes geschrieben:



Du kannst nicht ankommen und solche Kritik an ihrem Text üben und ihre Hauptfigur unglaubwürdig nennen und gleichzeitig sagen, dass diese Diskussion nicht hierher gehört, weil es ja um den Text gehen solle.
Eine glaubwürdige Darstellung von Menschen ist die Basis einer Erzählung.



D'accord. Ich habe ja auch nirgend geschrieben, dass diese Diskussion hier nicht hingehört, sonst hätte ich sie ja nicht angefangen. Mir ist es nur wichtig, dass der feedback am Text von Denni nicht zugunsten einer Grundsatzdiskussion über Geschlechterrollen untergeht, deswegen habe ich vorgeschlagen, die dahinter liegende Diskussion lieber auszulagern, damit in diesem thread die Diskussion des Textes (der ja noch andere Aspekte umfasst) weitergeht.

Solange es "nur" um die Glaubwürdigkeit des Protas geht - ja, klar, ich halte ihn nach wie vor nicht für glaubwürdig. Zumindestens ist er ganz außergewöhnlich, und ich würde mir von dem Text zumindestens einen Hinweis darauf erhoffen, was ihn dazu gemacht hat oder wie er im restlichen Leben mit dieser Sonderstellung umgeht.


MoL hat Folgendes geschrieben:



Ich war beim lesen auch erst von einer weiblichen Person ausgegangen und war dann angenehm überrascht. Auch das dürfen (und sollen) Texte tun: uns einen Spiegel vorhalten, uns überraschen, uns mit unseren eigenen Vorurteilen konfrontieren, ob nun mit oder ohne Absicht.



Genau, deswegen ja auch mein Nachhaken, ob das ein bewusstes Spiegel Vorhalten ist (in dem Fall hätte ich nämlich in eine andere Richtung weiter gefragt Wink

MoL hat Folgendes geschrieben:



Ich finde die Gefühle des jungen Mannes sehr gut dargestellt. Er ist mir sympathisch.



Als Sohn oder Schwiegersohn hätte das was, ja! Wink

MoL hat Folgendes geschrieben:



Dass du der Verfasserin unterstellst, sie würde in Wahrheit ihre Perspektive darstellen, halte ich - auch wenn es natürlich auf eine Art immer stimmt - gerade weil es sich bei Kraft_der_Literaturs Beitrag um einen Einstandstext handelt, sogar für schädlich. Dürften bzw. könnten wir immer nur allein aus unserer Sicht schreiben, ich hätte keines meiner bisherigen Bücher schreiben dürfen. Wie arm wäre dann die literarische Welt?


Uhm, soweit ich es sehe, habe ich nichts unterstellt, sondern nur gefragt, ob es so sein kann?
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